Zschopauer Wochenblatt. Gemeinnützige und angenehm unterhaltende Mittheilungen für den Bürger und Landmann. Mit allergnädisstev LKnigl. Sächsischer Loncrssion. 19. Sonnabends, den 9. Mai 1846. Motto» Unschuldig gescherzt, Hat noch niemals geschmerzt. I. Männerlob aus Frauenrrrrrrrde. (Ein Scherz.) Lieben Männer, hört mir zu, Will von schönen Dingen, Männerlos und Männerruhm, Euch nun etwas singen. Immer habt den Weibern ihr Etwas anzumalen: Paßt hübsch auf! jetzt werd' ich euch Redlich wiedcrzahlen. O wie ihr doch zärtlich seid, Wollet ihr uns kirren, Gleich dem zarten Tauber dann Wisset ihr zu girren: „Dir mein einzig, einzig Lieb' „Weihe ich mein Leben, „Ja bei Dir, bei Dir allein „Kann eS Wonne geben." Kaum doch schwinden sie dahin, Jene Flitterwochen, Kommt auch schon der wahre Mann Langsam hergekrochcn. Und die Liebe sieht man nicht, Die man uns wolle halten; Und die Schwüre kennt man nicht. Denn auch sie veralten i Fleißig sind wir früh und spät, Immer auf den Beinen, Einen muntern flinken Sinn Muß die Hand sich einen; Und des Abends denken wir Immer schon an morgen; Selbst des Nachts statt süßen Schlaf Haben wir nur Sorgen. Schaben, Reiben, Putzen hier, Kochen, Braten, Backen, Ach zu thun giebt'S überall, Mühen stet« und Placken; Nähen, Stricken, Säumen da, Wenn'S nur dabei bliebe, Waschen, Stärken, Platten dort — Alles Euch zu Liebe!! Doch, wie lohnt die Liebe ihr? Wie die Welt stets lohnet; Nur der Undank schwarz und schnöd' Euch Im Herzen wohnet. Wißt nicht, was die Liebe zart, Will mit dem Gebote: „Lieb' um Liebe, Herz um Herz," Äergert uns zu Tode. Windest Du Dich endlich früh Aus den warmen Federn, O Du süßes Männelein, O wie bist Du ledern! Gähnst mich an in einem fort, Willst mich wohl verschlingen? „Frau? wo bleibt der Kaffer denn, „Kont'st ihn längst schon bringen!" Dies war das erste LieleSwort! Nein! mich so zu kränken! Kommt er Mittags vom Geschäft. Wird er anders denken! Steh! da kommt er angcstürzt: „Frau! wo bleibt das Essen? „Schöne Wirtschaft! Nicht gedeckt? „Sich so zu vergessen!" Abends wird eS anders sein Nach des TageS Mühen, Wird an seiner Seite dort Mir ein Stündchen blühen.