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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 13.05.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185405130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540513
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
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Schaar wilder Schwäne, mit schwerem Fluge sich erhebend, schlug Reihen von Kreisen ans dem glatten Spiegel des Wassers. DaS Ganze lich einem Everding'schen oder Ruisdaöl'schen andschaftögemälde. Unten an der Donau wird die Gegend überhaupt anziehender, die Inseln sind mit dichtem Weidengesträuch überwachsen, die Nebenarme des Stromes gleichen See'n, und endlich erweitert sich die Niederung zu einem 10 Meilen breiten Meere von Schilf, in welchem man große Seeschiffe einherziehen sieht. Kaum erblickt man noch jenseits das steile, weiße Ufer von Bessarabien." Der mittlere Theil der Do- brudscha ist von Tataren bewohnt, welche, von den Russen aus der Krim verjagt, sich nach Bessarabien und nach der Eroberung von Ismail hicher zurückgezogen haben. Auch geflüchtete Kosacken und aus Rußland herübergekommene Lippowaner bilden einen nicht unbedeutenden Theil der Bevölkerung. (Eingesandt.) Die Nacht. Abend Ist'S, und Alles ringsum schweiget, Nacht und Dunkel hüllt die stille Erde ein, Und zu friedlich süßem Schlummer schleichet Alles Lebe» still ins Nuhekümmerlein. Doch in der Stunde der Geister noch suche Schmachtend ich Nnhe und finde sie nie, Und, wie Gespenster getrieben vom Flnche, Wandre ich einsam und eile und flieh'. Dunkler, finstrer wird'S, kein Sternlein blinket Freundlich in die schwarze Nacht herein; LiSli, nur dein mattes Lämpchen winket Grüßend her zu mir a»S deinem Kämmerlein. Hier will ich weilen, hier blühte mir Freude, Hier Hab' verloren, hier suche ich sie: Glück und mein Liebchen, da schlummert Ihr beide, Bin Euch so nah und erlange Euch nie. Und ein Sturm braust heulend mir entgegen, Wie ein Höllengcist in der Verzweiflung Schmerz, Und cS tropft und füllt ein dichter Regen, Gleich als weint zu Thränen sich ein sehnend Herz. Und in des grimmigen Sturmes Geheult Schlägt noch viel stärker die liebende Brust, Wundersam fesselt'» mit ehernem Seile Hier mich am Hause vergangener Lust. Morgen wird'S und Alles schweiget wieder, Durch die Wolken blinkt das Sternenlicht so mild. Ruh und Friede schweb' auf Dich hernieder, Und in deiner Seele wahre freu mein Bild. Und mit den, Dunkel muß ich hier entfliehen, Hier bleibt mein Liebchen und Ruhe und Glück; Und wenn Dn Abends die Sterne siehst glühen, LiSli, dann denke an mich auch zurück. Faust. Mannichfaltiges. Der Vice-Admiral Sir Charles Napier, Oberbefehlshaber der Flotte in der Ostsee, ist im Jahre 1786 zu Falkirk, in der schottischen Graf schaft Stirling, geboren und gehört einer im See- und Landdienst vielfach ausgezeichneten Familie an. In dieser Familie hat sich die Sage erhal ten, daß sie von einem Zweig des altschottischen Geschlechts der Lennor (Levenor) abstamme, und die Veränderung ihres Namenö soll in folgender Weise geschehen sein. In einer Schlacht zwischen den Schotten und Engländern hat sich ein Lennor durch Tapferkeit hervorgethan. Als nun der König nach der Schlacht seine Anführer um sich versammelt hatte, sagte er ihnen, daß sie alle ihr Bestes gethan, daß aber Lennor „na peer", d. h. nicht seines Gleichen (na schottisch für no) ge habt. In Folge dieses Lobsprucheö aus könig lichem Munde nahm dieser Lennor hinfort deck Namen Napeer (Napier) an. Von ihm stammt die ganze Familie, zu deren berühmten Männern unter andern John Napier, der Erfinder der Logarithmen (geb. 1550), gehört. Er war der älteste Sohn des Barons Archimbald v.Marchiston, und der Thurm, worin er seine astronomischen Beobachtungen machte, wird noch aus einer Höhe bei Edinbourgh gezeigt. Wie viel Zeit braucht eine ordentliche Flotte, um Kronstadt zu nehmen? Die Antwort darauf erthcilt folgende Anekdote: Vor einigen Jahren besuchte ein englischer Admiral Kronstadt, um die Festungswerke in Augenschein zu nehmen- und der Kaiser selbst machte in der liebenswür digsten Weise den Führer. „Sie werden zugeben, Herr Admiral," äußerte der Czar, „daß dieß eine herrliche Festung ist, und eben so uneinnehm bar, wie Gibraltar." — „O, Sire, es giebt außer Gibraltar keine Festung, die uneinnehmbar wäre." — „Nun, was halten Sie denn von Kronstadt?" — „Kronstadt ist eine gute Festung und schwer zu nehmen." — „Das möchte ich beinahe selbst glauben; 15 Schiffe würden schwerlich dazu hin- reichen. Ließe es sich wohl mit 20 Schiffen thun?" — „Das möchte schwer halten." —> „Oder mit 25?" —„Dazu würde man 14 Tage brauchen." — „Oder mit 35?" — „Oh, Majestät, die würden in 15 Stunden mit Kronstadt fertig." Ernste und heitere Betrachtungen. Wenn wir alle unsere Speisen unter dem Mikroskope untersuchen wollten, würden wir aus Ekel vielleicht vorziehen, zu verhungern. So ist eS leider auch unmöglich, sein Leben ganz nur -nach absolut guten und reinen Grundsätzen ein zurichten. Wer kann und darf immer ganz wahr sein? Es muß schon genügen, daß wir die Lüg« nur nicht liebgewinnen. Wie viele Menschen halten wir im Grund« nur deshalb für gut, weil eö unö schrecklich lästig und unbequem sein müßte, von ihnen daS Gegentheil anzunehmen.
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