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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 25.11.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185411257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18541125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18541125
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
- Monat1854-11
- Tag1854-11-25
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schwörungen gegen die junge Republik. In eine dieser Verschwörungen war JaqueS Lacoste, der Vater der jungen Frau, vie Ihr eben gesehen habt, verwickelt. Er wurde verhaftet, vor Ge/ recht gestellt und zur Deportation nach Cayenne auf sechs Jahre verurtheilt. Durch vio Vollziehung diese- Ürtheilö wurde seine Familie, dir sonst eine der wohlhabendsten unted den kleinen Grundbesitzern des ThaleS ge wesen war, in eine dürftige Lage versetzt, und ihr früher ruhiges und durch Fleiß und Sparsam keit geordnetes und bequemes Leben in ein Leben voller Sorgen und ununterbrochener Anstrengun gen verwandelt. Die Familie bestand auö der Mutter, einem Sohne und zwei Töchtern, von welchen die älteste, Julie, etwa achtzehn Jahre zählte, alS jener harte Schlag die Familie traf. Von ihrer Kindheit an hatte Julie eine be isondere Aufmerksamkeit erregt, nicht nur wegen ihrer großen Schönheit sondern auch wegen ih res natürlichen Verstandes und ihres" wohlwol lenden und tieffühlenden Herzens.. Pem-Geist lichen des Dorfes entgingen ihre geistigen Fähig keiten nicht, und er machte «S sich zur Aufgabe, dieselben auszubilden. Von ihm lernte sie das Französische (denn, wie Ihr wohl wissen werdet, ist das Baökische oder Bearnische eine Mundart dieser Gegend), sowie lesen und schreiben, und besonders von der Kenntniß des Letzteren, machte sie einen guten Gebrauch. So gering auch diese Vorzüge waren, so erhoben dieselben doch Ju lien weit über ihre Genossinnen, von denen' sie bald bewundert und ihr Orakel wurde. Die An strengung geistiger Kräfte übt stets einen Einfluß auf die GestchtSzüge aus. Auf.Juliens von Natur wohlwollendem Gesicht prägten sich ihre HerzenSgüte und ihr tiefeö Gefühl noch hervor- tretender aus, während ihr munteres Auge durch eines nachdenkenden Blick gemildert warb, wel chen wiederum ein Blick affectikter Coquetteric, den sie Unter den AugenliederN hervorwarf, zer störte. Wohlwollend und nützlich in ihrem Wir kungskreise, hatte sie keine Kennmiß von der Welt; sie war niemals über die Gränzen des ThaleS oder über die Schlucht, an welche daö Thal grenzte, hinauögckommen. Nur von GebirgS- söhnen, die vost ihren Reisen heimkehrten und in Bayonne oder wohl gar m Toulouse gewesen waren, hörte sie Berichte über Ortschaften, die größer seien als ihr Dorf, und der Lurus, sowie die Ausdehnung jener Städte, wie man sie ihr beschrieb, erfüllten sie mit Bewunderung. (Fortsetzung folgt.) Manrrichfaltiges. Der Häuserspecul'ant. Kommt vor eini ger Zeit ein Mann zu einem Breslauer Bürger und macht ihm sein Hau- feil. Dem Breslauer ist aber keinesivegö sein Besttzthum verkäuflich, doch wer in aller Welt widersteht Geldanerbte- tungen, namentlich wenn sie, wie hier, von Groß sprecherei begleitet sind, die mit Tausenden um sich wirst, als wär'S alt Eisen? Dem Kauflustigen gehört nach seiner Versicherung bereits die Halbs Welt und er hat sie baar bezahlt. ES ist daher auch bei ihm von nichts als von Baarzahlungen die Rche, und-in Zeit von einigen Sunden ist es ihm gelungen, den schlichten Handwerksmann zu bereden, ihm um die Summe von 45,000 Thlr. das Haus zu verkaufen. Der Coiüract wird augenblicklich ausgefertigt und der Käufer eilt damit von dannen, rennt in das von ihm er kaufte .Haus der.frühere Bosttztr Höhnte nicht tn demselben, sondern zur Miethe —und schalte» und waltet dort nach Belieben. Dem einen Miethöherrn wird gekündigt, dem andern der MiethzinS bedeutend erhöbt, ein dritter muß sich dies und jenes gefallen lassen, kurz: die eigen mächtigen Dispositionen des neuen Hausbesitzers wollen kein Ende nehmen. Da fällt dem Ver käufer plötzlich ein, daß in dem so schnell hin- aeworfenen, aber bereits Unterzeichneten Vertrag kein Termin für die Baarzahlungen stipulirt ist. Er eilt deshalb zu dem Käufer, um dies nach träglich festzusetzen; dieser aber erklärt ihm mit naivster Offenherzigkeit, daß er zwar das Haus bqar bezahlen werde, im Augenblicke aber keinen Kreuzer Geld besitze, daß nirgends ein Termin zur Abbezahlung bestimmt sei, da- Gebäude con- traktlich sein gehöre und er den KaufscWlttg, wenn er einst zu Geld komme, baar entrichten werde. Der Bürger läuft zum Magistrat; allein auch dieser ist Nicht im Stande, ihm zu Helsen; nirgends sei ja im Vertrag ein Zeitpunkt der Zahlung festgesetzt, ihm bleibe also nichts übrig» als sich mit .dem Käufer auf außergerichtliche« Wege abzufindep. Dteß geschieht denn auch, UNd nach vielen Hin- und Herttdett, Prokestati- onen und dergleichen muß der Hanvwerksmann und weiland. Hausbesitzer froh sein, sein Haus um 2000 Thaler Entschädigung dem Häuser« speculanten wieder abkaufen zu können. (Jllustr. Zelts.) Die höchste Stellung in Europa hat ein» kühne Engländerin, Miß Hamilton, eingenommen. Sie hat den Montblanc bestiegen, und noch nicht zufrieden damit, hat sie sich noch aus die Schul tern ihres Führers gestellt, um ja sagen zu. kön nen, daß so hoch noch Niemayd gestarkden habe.
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