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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 12.01.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187001129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18700112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18700112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1870
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1870. ocheiMtt für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Mittwoch« und Sonnabends. AbonnementSpretS r IO Ngr. pro Vierteljahr bei Abholung in der Expedition; i l Ngr. bei Zusendung durch den Boten; jede einzelne Nummer S Pf. Mittwoch, den 12. Januar. Inserate werden für die Mittwochsnummer bi« spater sten« Dienstag früh 8 Uhr und für die SoiinabendSnumme- bts spateste»« Freitag früh 8 Uhr angenommen und die 3- spaltige EorpuSzetle oder deren Raum mit 7 Pf. berechnet Bekanntmachung. Von dem Unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll den 24. Februar 1870 daS dem Bäckermeister Friedrich August Fritzsche hier zugehörige HauSgrundstück Nr. 71 de« Brandcatasters und Nr. 69 des Grund- und Hhpothekenbuchs für Zschopau, welches Grundstück am 9. November 1869 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1370 Thlr. —- —- gewürdert worben ist, nothwendiger Weise versteigert werden, waS unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Zschopau, am 23. November 1869. Das Königliche Gerichtsamt. Forker. Hüttner, Ass. Verauctionirt werden sollen Donnerstag, den 13. dfö. Mon, Vormittags 11 Uhr auf dem Scheunenplatze 4 Pappeln und 1 Apfelbaum gegen sofortige baare Bezahlung. Zschopau, am 3. Januar 1870. Sachsen. Die zweite Kammer hat das sog. Dis sidentengesetz angenommen. Ein Antrag auf völlige Freigabe der Bildung neuer Religionsgesellschaftcn wurde mit 33 gegen 31 Stimmen abgelehnt, ebenso ein An trag auf Einführung der obligatorischen Civllehe. In der zweiten Kammer kam es vor Kurzem zu einer lebhaften Debatte über die Schützengesellschaften. Abg. vr. Leistner drückte bei Berathung des Etats des Ministerium des Innern sein Erstaunen aus, daß aus dem Staatssäckel Ausgaben für Schützengesellschaften rc. gemacht würden. Er habe seinen Augen kaum getraut und' geglaubt, in dieser Hinsicht ein Actenstück des Stadtraths zu Krähwinkel ober Schöppenstäbt vor sich zu haben. (Oho! rechts.) Was nütze dem Staat z. B. die Bogenschützengesellschaft und der Scheibcnschützen- könig in Dresden? Als Antwort empfange er nur — eine große Null. Wohl möchten die Postulate auf alten Rechtstiteln beruhen: aber in alter Zeit hätten die Schützengilden auch den Städten und dem Lande Dienste geleistet, was jetzt nicht mehr der Fall, denn er zweifle, daß der Kriegsminister die Herren mit ihren Armbrüsten brauchen könne, glaube vielmehr, daß diese Dresdner Nobelgarde, einem Korporal mit 10 Zünd nadelgewehrbewaffneten gegenüber, ihre Waffen in die Elbe werfen würde. (Heiterkeit.) Er sei daher gegen die Unterstützung so unnützer Institute. Glaubten sie ein Recht zu haben, möchten sie klagen, falls sie sich ^"üicht schämten, daS zu thun. Präsident Haberkorn: Die Kritik des Vorredners gränze doch an Beleidigung, wenn er das Budget mit einem vergilbten Docnment des Schöppenstäbter RathS vergleiche. Er finde das nicht in der Ordnung. (Bravo links.) Minister v. Nostiz: Die betr. Positionen beruhten auf landes herrlichen Zusicherungen. Wenn Leistner daS Halten gegebener Versprechen für Krähwinkelei halte, sei dies sein- Sache; er theile diese Ansicht nicht. (Bravo.) v. Einsiedel fügt noch einige Malicen hinzu, die Leist ner beantwortet. Jordan: Die Deputation habe zwar auch keine Freude an diesen Posten gehabt, doch be ruhten sie auf Verträgen. Leistner: Auch Verträge könnten gelöst und Forderungen abgelöst werden. Schließ lich ward der betr. Posten gegen 9—10 Stimmen be willigt. ES ist bereits berichtet worden, daß Ende des vorigen Monats Hr. Wende, der große Arbeiterführer, unter dem Protektorate der bekannten Gräfin Hatzfeld, die daS Geld dazu spendete, in Halle einige 40 Vertreter . socialistischer Arbeitervereine aus Nord- und Mittel deutschland , die angeblich 25,000 Arbeiter vertreten sollten, zu einem großen Congreffe vereinigt hatte, dessen Zweck war, Schweitzer, den Präsidenten des Berliner Arbeitervereins, und dessen Secretär, Tölcke, als „elende Verräther an den heiligste» Interessen des deutschen Volkes", und wie diese bekannten Phrasen weiter heißen, zu proklamiren, welche große That denn auch unter jubelndem Beifall der Anwesenden vollführt ward. So haben sich denn'die Anhänger der Laffalle'schen Theorie in Deutschland bereits in drei große Hauptparteien, unter den Herren Schweitzer-Tölcke, Mende-Gräfin- Hatzfeld und Bebel-Liebknecht zerspalten, die sich auf das Feindlichste gegenllberstehen und deren Führer sich besonders mit de» gröbsten Anschuldigungen und den rohesten Schmähungen, welche nur die deutsche Sprache kennt, in ihren verschiedenen Parteiorganen überhäufen. Es ist ein tolles, wirres Treiben jetzt unter allen diesen sogenannten Socialisten, und nur die bethörten Arbeiter sind zu bedauern, welche von ihrem kargen Verdienst noch immer die Gelder opfern, damit einige Dutzend Agitatoren auf bequeme Weise in Deutschland umher reisen, gänzlich zwecklose Versammlungen, bei denen nur die persönliche Eitelkeit der Redner glänzt, veran stalten und sich dann gegenseitig mündlich und durch den Druck aus die gemeinste Weise heruntermachen können. Das „Dr. Journ." berichtet aus Dresden: Ein auf dem Leipziger Bahnhofe beschäftigter Arbeiter be ging die Unvorsichtigkeit, beim Verladen eines leeren Ballons, in welchem sich noch ein Rest von bitterem Mandelöl befand, davon zu trinken, und starb in dessen Folge noch an demselben Tage in dem Kreise seiner Familie. Der Entseelte hinterläßt eine Wiltwe und 5 kleine Kinder. Am 6. Jan. ist ein vom schlesischen Bahnhof in Dresden nach der Marienbrllcke fahrender Zug infolge falscher Weichenstellung auf einen mit Schweinen be ladenen Viehzug gestoßen, wodurch beide Locomotiven und mehrere Viehtransportwagen stark beschädigt wur den. Personen sind zwar in Gefahr gewesen, aber nicht verletzt worden. Wir knüpfen daran noch fol gende Mittheilung: Auf der bairischen Ostbahn fuhr am 3. Januar Nachmittags der von Eger kommende Extragüterzug in Weiden ab und passirte ca. 5 Mi nuten vor der Station Luhe eben die Brücke über die Naab, als an einem sächsischen Staatsbahnwagen die vordere Achse brach. Glücklicherweise war der Zug schon gebremst und die Geschwindigkeit nicht mehr sehr groß. Dennoch stürzten die darauf folgenden fünf Wagen über die schmale Brücke hinab in das Wasser; ein Bremser rettete sich durch einen Sprung von sei nem Bremsersitze. ES ist keine Verunglückung an Menschen zu beklagen, und da die hinabgestürzten Gü terwagen leer waren, ist auch der Schaden verhältniß- mäßig gering. Am 1. Januar ganz früh wurden 13 Individuen, Der Stadtrath. H. Müller welche in einer bei Räcknitz bei Dresden aufgerichteten Strohfeime genächtigt hatten, von der Stadtgensdarmerie aufgehoben. Die Leute sollen sich dort ganz häuslich eingerichtet und zur Aufrechthaltung der Hausordnung einen Commandanten ernannt gehabt haben, welcher Las Wecken früh besorgt und die Leute angehalten hat, den nölhigen Unterhalt durch Betteln in der Stadt zu sammenzubringen. Die Schlettauer Mahlmühle (Pochawerk) ist am 5. Jan. früh abermals (seit 3. Mai v. I. zum drit tenmal) abgebrannt. Marien berg, 11. Jan. Gestern früh verunglückte der hiesige Bürger und Zimknermann Ernst Weiß da durch, daß er durch einen Wagen unterhalb des Frei berger Thores überfahren wurde. Derselbe hatte mit seinem Pferde vorgespannt und bei der durch den Frost eingetretenen Glätte war der Wagen zum Rutschen und Weiß dadurch zum Fallen und unter die Räder gekom men. Das eine Bein soll zweimal und Las andere dreimal gebrochen gewesen sein. Auch muß er neben bei noch eine Kopf- oder Brustverletzung erhalten haben, weil sein Tod sofort erfolgt ist. Preußen. Wie die Berliner Börs.-Ztg. schreibt, hat anläßlich einer von dem Geheimrath Wiese aus gearbeiteten Uebersicht über den Stand des Schulwesens in Preußen der König an den Cultusminister v. Mühler ein Handschreiben gerichtet, durch welches er diesem seine allerhöchste Anerkennung für den Aufschwung ausspricht, welchen das Schulwesen unter seiner Leitung in Preu ßen genommen habe. Damit reimt eS sich freilich sehr schlecht, daß kürzlich derselbe Herr v. Mühler officiell anerkennen mußte, eine Mehrzahl preußischer Lehrer verstehe nicht mit Decimalbrüchen zu rechnen. Ein Gesetz zum Schutze der Fabrikmarken und Etiquetts, welche trotz aller Strafvorschriften in Einzel staaten der betrügerischen Nachahmung unterliegen, soll beim Zollbundesrathe für das Gesammtgebiet de« Zoll vereins beantragt werden. Die Nachricht von der angeblich den 1. April be vorstehenden Einführung der Postsparkaffen wird jetzt von Berlin aus als unrichtig bezeichnet. Italien. Der „Gazetta italiana" zufolge hat derKö- nig den italienischen Bevollmächtigten in Madrid beauf tragt, der spanischen Regierung anzuzeigen, daß, ange sichts der großen Abneigung der Herzogin von Genua, er gegen seinen Wunsch gezwungen sei, seine Zustim mung zur Annahme der Candidatur seitens des Her zogs von Genua zu verweigern. Daß beim Mangel zuverlässiger Nachrichten über das Concil allerlei seltsame Geschichtchen cursiren, ist natürlich. So erzählt man sich, daß ein Taschendieb kn Kleidung eines Bischofs sich ins Concil einzuschlei-
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