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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 29.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187010299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18701029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18701029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1870
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6 87. 187«. für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Mittwoch« und Sonnabends. SlbonnementSpreiS r 1Ü Ngr. pro Bierteljahr bet Abholung in der Expedition; ll Ngr. bei Zusendung dt/rch den Boten; jede einzelne Nummer 5 Ps. Inserate werden für dteMittwochSnumn,er bis späte sten« Dienstag früh 8 Uhr und für die Sonnabendsnummer bis spätestens Freitag früh 8 Uhr angenommen und die 3- spaltige CorpuSzeile oder deren Raum mit 7 Pf. berechnet. Subhastation. Von dem Unterzeichneten Königlichen Gerichisamte soll den 1. December 187« das zum überschuldeten Nachlaß des Strumpfwirkers Karl Gottlieb Nestler in Gornau gehörige Hausgrundstäck Nr. 73 des Catasters und Nr. 73 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Gornau, welches am 2V. September 1870 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 705 Thlr. gewürdert worden ist, all Ort und Stelle noth- wendiger Weife versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstell« aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Zschopau, den 22. September 1870. Königliches Gerichtsamt. Forker. Tobias, Ass. Bekanntmachung. Von dem Bundcs-Gesetzblatt des Norddeutschen Bunde« ist das 42. und 43. Stück von diesem Jahre erschienen und enthalten unter (Nr. 576): Postver trag zwischen dem Norddeutschen Bunde und den Niederlanden; vom 1. Sept. 1868. (Nr. 577): Die Ernennung eines Viceconsuln des Norddeutschen Bundes betref fend. (Nr. 576): Verordnung, betreffend die Aufhebung des Verbots der Ausfuhr und Durchfuhr von Rindvieh, Schweinen und Schaafvieh, sowie die Aufhebung deS Verbots der Ausfuhr und Durchfuhr von Steinkohlen und Koaks für die Grenze südlich von Malmedy bis Saarbrücken einschließlich; vom 13. Oct. 1870. (Nr. 579): Die Ertheilung des ExequarturS dem Kaufmann Isidor Meyer zu Stettin als Kaiserlich Brasilianischen Viceconsuln Namens des Norddeutschen Bundes betr. ' Diese Gesetze rc. können in hiesiger RathSexpedition eingesehen werden. Zschopau, den 19. October 1870. DerStadtrath. H. Müller. Verauctionirt werden sollen Donnerstag, den 3. November lauf. Jahres, Nachmittags 2 Uhr im Hofe des Rathhauses verschiedene gebrauchte Gegenstände, als: Thüren, Fenster, hölzerne Treppen, kupferne Ofentöpfe, Wasserpfannen, andere Ofentheile, Fässer, Wassertinen, Laden, Betten, Wäsche, Kleider, Hausgeräthe, 1 Leichen tuch mit Zubehör und 1 Schleifwagen gegen sofortige baare Bezahlung. Zschopau, den 25. October 1870. ' ' ' . - . . DerStadtrath H. Müller. ^ Bekanntmachung. Der vierte Termin der diesjährigen Grundsteuer wird mit 2 Pfennigen pro Einheit, vom 1. bis 10. November d. I. fällig und zahlbar. Zschopau, den 29. October 1870. Der Stadtrath. H. Müller Reuter. Dienstag Abend von 8—10 Uhr Leseabend in der Stadtbibliothek. Vom Kriegsschauplätze. Am Abend des 27. Octbr. traf hier nachstehende wichtige officielle Kriegsnachrtcht ein: Der Königin Augusta in Homburg, den 27. October: Diesen Morgen hat dieArmeeBazaine's undFestung Metz capitulirt. 150,000 Gefangene incl. 20,000 Blessirte und Kranke. Heute Nachmittag wird die Armee und die Garnison die Gewehre strecken. Dies das wichtigste Ereignis; in diesem Mo nat. Dank der Vorsehung. Wilhvlm. . Die Gerüchte von Friedens- und Waff«lstillstands- Verhandlungen nehmen eine bestimmtere Gestalt an. Die Regierung in Tours, die freilich von vornherein friedensfreundlicher war, hat ThierS mit Verhandlun gen beauftragt. Eine andere und gerade die entschei dende Frage ist freilich, ob cs dem alten und erfahre nen Staalsmanne gelingen wird, vor der Einnahme von Paris die herrschende Partei für das Princip der Gebietsabtretung zu gewinnen. Geschieht dies nicht, dann braucht er sich gar nicht nach Versailles zu in- commodiren. Daß England im Verein mit Oesterreich und Italien einen Waffenstillstand betreibt, steht fest. Rußland scheint isolirt zu handeln. Jnmittelst will es die Nemesis, daß gerade in Versailles, wo man bis her die deutsche Einheit zu Hintertreiben stets bemüht war, die Verhandlungen über Deutschlands Einigung statt finden. Bismarck ist sehr geneigt, den Südstaa ten für den Fall ihres Eintrittes in den Nordbund in finanzieller Beziehung Zugeständnisse zu machen. Da für aber hält er um so fester an dem Principe der militärischen und politischen Einheit des Nordbundes. Dieses Princip will er durch den Eintritt der Süd staaten absolut nicht erschüttern lassen. Exemptionen auf dem Gebiete der diplomatischen Vertretung sind also von vornherein ausgeschlossen, und alle Zugeständ nisse, welche auf dem Gebiete des Militärwesens er wartet werden können, beschränken sich höchstens auf das den Königen von Baiern und Würtemberg zu be lassende Recht der Ernennung und Beförderung aller Officiere. (C. Z.) Daß mit keiner ernsthaften Beschießung der Pariser Forts hat begonnen werden können, ist wohl hauptsäch lich der Herbeischaffung der schweren Belagerungsge schütze und Munition zuzuschreiben. Julius v. Wickede schreibt darüber in der „Köln. Ztg.": Es macht aber ungemein große Schwierigkeiten, solche schwere Geschütze, von denen jedes mit 10—12 Pferden bespannt sein muß, die 12—14 Meilen Landstraße von Nogent, bis wohin die Eisenbahn benutzt werden kann, nach ihrem Aufstellungsplatz zu befördern. Und schwieriger als die Geschütze selbst, ist noch die ungeheure Masse von Munition, die ein nur einigermaßen lebhaftes Feuer erfordert, zu transportiren. Es geht gleich in die Tausende von Centnern Munition, die in wenigen Tagen mit diesen Festungsgeschützen gegen die Pariser Forts geschleudert wird, wenn das Bombardement ein mal nachdrücklich begonnen hat, und an 1000 Karren sind nothwendig, um den Bedarf von 4—5 Tagen hcrbeizufahren. Die meisten dieser Pariser Forts sind jetzt sehr stark und mit schwerem und weittragendem Festungsgeschütz hinreichend armirt. So hat das Fort Mont Valerien, wohl das stärkste und größte aller Forts, jetzt 72 große Geschütze, dann die Forts Jffy, Montrouge, Vanvres, Bicetre, Tyry, Charenton, Nogent, Vincennes, Rosny und Romainville jedes 50 bis 60 Geschütze. Man rechnet im Ganzen, daß die sämmtlichen Forts um Paris mit ungefähr 1000 ge zogenen schweren Geschützen armirt sein sollen. Die Nachrichten von der Armee vor Paris stimmen übrigens darin überein, daß die Beschießung nicht vor Anfang November beginnen wird. Ueber die deutschen Vertheidigungsarbeiten längs der CernirungSlinie von Paris wird der „Schl. Ztg." geschrieben: Die Gegend nimmt von Tage zu Tage einen mehr militärischen Anstrich an. Alles ordnet sich diesem Gesichtspunkt allein unter. Die Dörfer sind in kleine Festungen umgewandelt. Gräben und Wälle ziehen sich an ihren Ausgängen und schwachen Punkten hin. Die Gartenmauern sind nach der feindlichen Seite mit Schießscharten versehen, Gerüste sind angebracht, damit die Soldaten eine doppelte Schützenlinie bilden können. An den Ausgängen sind Barrikaden errichtet, die selbst einen Rochefort mit Bewunderung erfüllen müssen. Wolfsgruben sind an den schwächeren Stellen gegraben, um den Angriff zu erschweren. Die Kirch- thürme haben jetzt nur den einzigen Zweck, als Beob achtungspunkte zu dienen. Die einzelnen Dörfer wer den mit geschützten Communicationen versehen, um die Verbindung ungehindert Herstellen zu können. Geschlos-
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