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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 30.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187011307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18701130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18701130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1870
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i°W ocljeiM'att 187« für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für das Königliche Gerichlsamt und den Stadtrath zu Zschopau. " Erscheint Mittwochs und Sonnabends. AbonnementSprriS r iv Ngr. pro Vierteljahr bei Abholung in der Expedition -, N Ngr. bei Zusendung durch den Boten; jede einzelne Nummer 5 Pf. Mittwoch, den 30. November. Inserate werden für die Mittwochsnummer bis späte- sienS Dienstag früh 8 Uhr und für die SonnabendSnummer bis spätestens Freitag früh 8 Uhr angenommen und die 3- spaltigeCorpuSzeile oder deren Räum mit 7 Pf. berechnet. Erster Nachtrag zu den Statuten der allgemeinen Krankenunterstützungs- und Begräbnitzkasse für Kemtau, vom 14. Juni 1866. Auf Grund deS von der Verwaltung dieser Kasse in legaler Weise gefaßten Beschlusses wird im Anschlüsse an diese Statuten mit Genehmigung der König lichen Kreisdirection Folgendes festgesetzt: 1) uü H 12 d. In Zukunft kommt die daselbst den Mitgliedern der Anstalt in Krankheitsfällen zugesicherte unentgeldliche Behandlung durch den angestellten Arzt und beziehentlich Gewährung der erforderlichen Medicin in Wegfall und wird dafür an Stelle des daselbst festgesetzten wöchent lichen UnterstiitzungSbeitragS von — - 15 Ngr. —- einer dergleichen von — - 25 Ngr. —- auS der Kasse auSgezahlt. In Folge dessen kommt auch inskünftig 2) der in H 13, Abs. 5 einem Mitgliede in dem Falle, wenn dasselbe von einem bei der Kaffenverwaltung nicht angestellten Arzte in der Familie sich behandeln lassen will, zustehende Anspruch auf Gewährung von Medicin in Wegfall. Königliches GerichtSamt Zschopau, am 26. October 1870. Forker. zahlbar. Der 4te Termin der diesjährigen Renten ist vom Zschopau, den 29. November 1870. Bekanntmachung. 1. bis 1V December d. I. Der Stadtrath. H Müller Reuter. .Bekanntmachung. Wegen Rechnungsabschluß der Sparkasse bleibt vom 1. bis 31. Dezember d. I. die gedachte Caffe geschlossen und finden während dieser Zeit weder Einzahlungen noch Rückzahlungen statt. Zschopau, den 10. November 1870. Die Sparcassenverwaltung. Moritz Werner. A. Reuter. Dom Kriegsschauplätze. Die letzten officiellen Depeschen brachten als wich tigste Nachricht die von der Capitulation der Festung Thionville (zu deutsch Diedenhofen). Thionville, eine Festung zweiten Ranges, an der Mosel gelegen, hat etwa 7000 Einwohner und ist wichtig als Knoten punkt der Eisenbahnen nach Deutschland, Luxemburg und Belgien. Man wird sich nun beeilen, auch Mont- medh und MezitzreS zum Falle zu bringen, um die Bahn Saarbrücken-Thionville-MeztöreS-Rheims-Sois- sonS-Paris bald in Benutzung nehmen zu können. Nach dem Falle von Thionville werden in den einzu verleibenden Gebieten nur noch die kleinen Festungen Bitsch und Pfalzburg von den Franzosen behauptet. Die bei Thionville frei werdenden Truppen werden sich nun wohl zunächst gegen Montmedy und Longwy wen den. Am 25. Nov. ist Thionville von den deutschen Truppen besetzt worden, 200 Geschütze genommen und 4000 gefangene gemacht. Der Verlust auf deutscher Seite ist während deS Bombardement- gering gewesen. Von kaum geringerer Wichtigkeit ist aber das wei tere amtliche Telegramm aus Versailles, 24. Nov.: „Der Großherzog von Mecklenburg setzt heute seinen Vormarsch fort. Recognoscirungsgefechte haben bis Neuville, Boiscommun und Maiziöres stattgesunden." Diese Recognoscirungsgefechte sind ein wichtiges An zeichen für den Vormarsch des Prinzen Friedrich Karl, der bekanntlich im Süden von Chartres gegen die Ar mee der Loire opertrt, während der Großherzog von > Mecklenburg zuletzt westlich von Chartres vorging, ohne j daß da- neueste Ziel seines Marsches in dem Tele- " gramm näher bezeichnet ist. Neuville-aux-Boi- liegt nur S Meilen nordöstlich von Orleans an der Eisen bahn nach PithivierS, Boiscommun 3 Meilen östlich von Neuville, beide am nördlichen Saume des Walde« von Orleans. MaiziöreS liegt noch 1 Meile weiter östlich in der Richtung aus Montargi«. Die Armee de- Prinzen Friedrich Karl hat sich demnach Orleans sehr genähert und eS dürfte nun die Armee der Loire hier in der Front angegriffen werden, während der Großherzog von Mecklenburg gleichzeitig sie in der lin ken Flanke zu fassen sucht. Im Uebrigen verlautet über die militärischen Vor gänge an der Loire noch immer nichts Bestimmtes. Wir wissen, daß die 22. und 17. Division im Vormarsch begriffen sind; daß nach dem Gefechte von Chateauneuf, in der Mitte des Weges zwischen Dreux und Chartres, aber westlich über beide Orte hinaus, noch zwei ander- kleinere Gefechte stattgefunden haben, die für uns siegreich geworden sind. Wir wissen fer ner, daß der Großherzog von Mecklenburg mit den Seinen auf le Mans marschirt und daß ihm von dort Gelegenheit geboten ist, direct auf Tours zu marschiren. Aber trotz dieser Angaben fehlt uns doch noch daS rechte Bild von der Stellung der Unseren wie von der jenigen deS FeindeS, der, so viel ist jedenfalls sicher, seit dem 11. Nov. keinen Schritt mehr vorwärts hat thun können. In den nächsten Tagen muß aber diese Ungewißheit greifbaren Resultaten Platz machen. Aus italienischen Blättern erfährt man Folgendes über Stellung und Bewegung der Garibaldtaner: Das Freischaarencorps Garibalvt's wurde bekanntlich von Dole aus Umwegen nach Autun dirigirt; auch die Armee, welche früher unter Cambriel's Befehl stand und von Crouzat commandirt wird, wurde in dersel ben Richtung vorgeschoben. Dieses Corps befand sich früher um Besannen, gegenwärtig ist dasselbe in Verdun, einem Städtchen am Zusammenflüsse deS Doubs und der Saone. Die Hauptquartiere Garibaldi'S und CrouzatS liegen somit 7 Mellen von einander. Zur Verbindung beider CorpS stand noch vor einigen Tagen der Sohn Garibaldi'S, Ricciotti, in Chalons-sur-Saone. Diesem ist seitdem der schon erwähnte Ueberfall von Chatillon an der Seine gelungen. Nach Mitthetlungen von den badischen Feldtruppen bei dem CorpS deS Generals v. Werder hat das 1. badische Leibgrenadier-Regiment am 16. Nov. NuitS, südlich von Dijon, besetzt. Von einem besonderen Kampfe dabei verlautet Nichts. DaS Hauptquartier des Generals v. Werder, das zuletzt in Dijon gewesen sein muß, hat diese Stadt am 19. Nov. verlassen. An demselben Tage befand sich das 4. badische In fanterie-Regiment und daS Leibdragoner-Regiment da selbst. Das 5. badische Infanterie-Regiment hatte am 16. Nov. noch Position gegen Auxonne, wohin sich auch die früher noch bei Vesoul gestandenen Truppen in Bewegung gesetzt zu haben scheinen. Ein aus TourS schon unterm 14. Nov. gemeldetes siegreiches Treffen eines Capitäns der Marseiller Franctireurs Raymond bet Auxonne ist Allem nach reine Erfindung; es liegt dafür auch nicht der geringste Anhaltspunkt vor. lieber den Vormarsch des 10. Armeecorps meldet die „Weserztg." aus St. Florentin (Dep. Nonne), 18. Nov.: „Wlr sind am 16. Nov. von LaigneS nach Tonnerre, am 17. Nov. nach St. Florentin weiterge rückt; heute geht es, wie es heißt, nach Joigny (an der Uonne nordwestlich von Tonnerre). Inzwischen haben wir auch Fühlung mit dem Feinde erlangt, in sofern man eine regellos umherstreifende Gesellschaft Be waffneter einen Feind im militärischen Sinne des Wortes nennen will. Eine in der Nacht vom 15. zum 16 Nov. von unserm Corps abgesandte Patrouille, aus 16 Dra gonern. unter Führung des Lieutenants v. Schlegell bestehend, traf vor Chablis, einem Städtchen von etwa 2500 Einwohnern, zwischen Tonnerre und Auxerre, der Hauptstadt des Nonnedepartements, einen feindlichen Posten. Unsere Dragoner griffen denselben an und ritten in die Stadt hinein, in welcher sich alsbald eine größere Anzahl Bewaffneter in den Weg stellte; nach ungefährer Schätzung sollen eS 2—300 Mann gewesen sein. In der Stadt wurde aus den Häusern geschossen, jedoch ohne einen der Unsrigen zu verletzen. Der Ueber- macht weichend, zogen sich diese jedoch zurück. Lieutnant v. Schlegell faßte den waghalsigen Entschluß, unter Begleitung von zwei Dragonern nochmals in die Stadt zu reiten; er hat die Ausführung deS tollkühnen Ritte-
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