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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 15.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188604157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860415
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
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242 Hofes zwei Wagen eines Güterzuges. Der 3 Uhr 38 Min. fahrplanmäßig hier eintreffende Personen zug erlitt infolgedessen eine einstündige Ver spätung. — Zu dem heute Mittwoch hier abgehaltenen Viehmarkt waren zum Verkauf gestellt: 80 Pferde. 6 Stück Rindvieh. 86 Schweine, 12 Hühner, 400 Tauben, 3 Hunde, 2 Kaninchen. — König Albert hat zu der vom Ausschuß der deutschen Turncrschast veranstaltete» Nakio- nalsammlung von Beiträgen zur Beschaffung eines Grundstockes für die Förderung der Pflege der Leibesübungen ans nationalem Boden und in sonderheit für die Erbauung von deutschen Turn stätten im Gebiete der deutschen Turncrschast, dem Geschäftsführer slr. Gütz 500 Mk. gesendet. Ein hochherziges Geschenk und zugleich ein deut licher Beweis, wie sehr unser König das Turnen schätzt. — Da der Geburtstag des Königs diesmal in die Osterferien fällt, hat das kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts die Be stimmung für angemessen erachtet, daß die seiner zeit für alle Volksschulen des Landes angeordnete Feier als Nachfeier im Laufe der ersten Schul woche nach den Ferien veranstaltet werde. — Ihre Majestät die Königin ist mit I. kgl. Hoh. der Prinzessin Marie Josefa am 10. April von Venedig nach Meran wieder zurückgekehrt. Ende dieser Woche werden die hohen Herrschaften nach Dresden zurückkehren. — Ueber das bereits in voriger Nummer be richtete Jubelfest der technischen Staatslehran- stalte» zu Chemnitz können wir noch berichten, daß am Sonntag Vormittag der eigentliche Fest- aktus in der Aula der Lehranstalten statlfand. Es wohnten demselben die Spitzen sämtlicher Be hörden bei, außerdem aber als Ehrengäste nebst andern die Herren Geh. Rat Zeuner und Ne gierungsrat Prof. Hartig aus Dresden und als Vertreter der Regierung war Herr Geh. Re gierungsrat Böttcher erschienen. Am Nachmittage schloß ein stark besuchtes solennes Diner die Fest lichkeiten. — Der am 6. d. in Dresden verstorbene Prof. Bertrand hat Se. kgl. Hoh. den Prinzen Georg, dessen Lehrer der Verschiedene einst war, zum Universalerben seines über 300 000 Mk. be tragenden Vermögens eingesetzt. — Die Einlagen zur kgl. Altcrsrentenbank in Dresden haben während der letzten Jahre nicht nur im ganzen Lande überhaupt, sondern auch im einzelnen in allen seinen Verwaltungsbezirken beträchtlich zugenommen. Im Bereiche der AmtS- hauptmannschaft Flöha sind sie von 38 im Jahre 1883 auf 68 im Jahre 1884 und 130 im Jahre 1885 gestiegen; die stärkste Zunahme war in der Amtshauptmannschaft Leipzig bemerkbar, in der sie von 14 Stück im Jahre 1883 auf 315 Stück im Jahre 1885 anwuchsen, in zwei Jahren also um mehr als das 20fache zunahmen. — Die Vorarbeiten zur Ausstellung deS Bar- bara-Uttmann-Denkmals in Annaberg sind in Angriff genommen, und man hofft, bis spätestens Pfingsten mit der Ausstellung fertig zu werde». — Ein Brautpaar in Freiberg hat seinem Hochzeitstage eine erhebende Weihe dadurch ver liehen, daß es zum Besten des Waisenhauses und der Klcinkinderbewahranstalten in Freiberg ein Kapital von 1800 Mk. Herrn Bürgermeister Beutler überbrachtc. Auf Beschluß des Stadt rates sollen die Zinsen der auf das Waisenhaus fallenden 900 Mark zu einem alljährlich statt- findcnden Sommerfeste der Kinder Verwendung finden, während die andere Hälfte des Kapitals dem Vorstande für Kleinkinderbcwahranstalte» überwiesen wurde. — Einer dcrgcachtctsten und beliebtesten Frei- Hierdurch erkläre ich, daß ich die Beleidigung, welche ich der Auguste Hunger zugcfügt habe, zurücknehme und daß es mir leid thut, dieselbe ausgesprochen zu haben. Minna Schwerdtner. Ein 18 jähriges solides im Nähen nicht unerfahren, wünscht sich in an ständiger Familie in häuslichen Arbeiten weiter auszübilden. Gute Behandlung wird hohem Lohn vorgezogen. Werte Ardresien unter 8. I,. 74 werden an die Expedition des Annabcrger Wochenblattes erb. berg er Justizbeamten ist am Montag früh 3 Uhr durch einen plötzlichen Tod aus dem Dies seits geschieden. Herr Landgerichtsdirektor von Hcllmann, der noch am Donnerstag seine amt lichen Geschäfte in gewohnter Weise erledigte, stand Freitag früh im Begriff, sich in das Ge- richtsgebäudc zu verfügen, fiel aber, von einem Gehirnschlage betroffen, plötzlich bewußtlos um und ist auch bis zu seinem erfolgten Verscheiden nicht wieder zum Bewußtsein gekommen. Der in den weitesten Kreisen betrauerte richter liche Beamte, Maximilian Gustav von Hellmann, war in Hohenstein am 10. Dezember 1838 ge boren. — Nicht nur in den Teichen in der Gegend von Wurzen und Wermsdorf, sondern auch in Oelsnitz hat der harte Nachwinter der Fischerei Schaden gebracht. So schwammen am Ufer des nahe der Station Höhlteich gelegenen gleichnami gen Teiches eine große Anzahl toter ein- bis zweipfündigcr Karpfen. — Am 12. April früh war im oberen Vogt lande alles wieder mit Schnee bedeckt, doch hielt er sich nicht lange. Nur die Bergspitzen sehen heute noch weiß aus. Daß ein „Schwalbcnschnee" kommen werde hatte man erwartet, aber daß er die Bäume beeisen werde wie im Dezember und daß er eine etwa 10 ew hohe Decke über die Fluren breiten werde, war wohl für alle über raschend. Frostschäden hat man nicht bemerkt. — Nach einer Meldung aus Johanngeorgen stadt liegt daselbst seit Sonnabend abend der Schnee 30 Centimcter hoch. — Dem Vernehmen nach wird im Eisenwerk Saxonia zu Nadeberg voraussichtlich mit Ende dieser Woche der gesamte Betrieb eingestellt. — Einem wahrhaft tragischen Geschick ist ein Leipziger Fabrikant erlegen. Als Mitinhaber einer der größten Rüschcnfabriken heiratete er 1884 die Direktrice des Geschäfts, eine bildhüb sche Schweizerin. In den sogen, besseren Kreisen hielt man sich über die vermeintliche Mesalliance auf und wagte cs sogar, dem Bräutigam vor der Hochzeit Vorstellungen deshalb zu machen. Ueber alle diese konventionellen Voreingenommen heiten wußte sich der Fabrikant, den man allge mein schätzte, hinwcgzusetzen. Im März v. I gebar die junge Frau einen Knaben, starb aber leider an Kindeswehen. Der Gatte hat den schweren Schlag nie überwinden können, selbst sein Kind konnte ihn nicht über den Verlust trösten. In tiefster Schwermut hat er ein volles Jahr lang um die einzig Geliebte getrauert, und jetzt, da der Jahrestag des Todes der Frau wieder- kchrte, sich auf dem Grabe der Verewigten erschossen. — Ueber die Offenhaltung von Leihbibliotheken an Sonn- und Feiertagen hat das kgl. Ministe rium deS Innern befunden, daß auch der Betrieb von Leihbibliotheken, insoweit derselbe überhaupt ein gewerbsmäßiger ist, unter die Vorschrift in Z 3 des Gesetzes vom 10. September 1870 fällt und daher hinsichtlich der Sonn-, Fest- und Buß- tagSfeier denselben Beschränkungen unterliegt, wie der dort gedachte öffentliche Handel im engeren Sinne. Hieraus folgt, daß ein Unterschied zwischen den im Erdgeschosse und den (übrigens gleich vielen anderen ähnlichen Erwerbsgeschästen) in einem oberen Stockwerke betriebenen Leih bibliotheken in der fraglichen Beziehung nicht zu machen ist. Vermischtes. * In den Bauholz-Depots von La Crosse, Wisconsin, hat eine große Feuersbrunst stattge- fundcn, wodurch ein Schaden von ungefähr 500000 Dollars angerichtct worden sein soll. * AuS London, 6. April, wirdberichtet: Eine von entsetzlichen Folgen begleitete Explosion er eignete sich gestern in der großen Mehlmühle von A. u. N. Todd in Leith. Das große Gebäude wurde zerstört; das Dach flog in die Luft und die Mauern stürzten ein, wodurch ein auf der Straße beschäftigter Arbeiter und zwei Knaben, die auf der Straße spielten, getötet wurden. Vier andere Personen trugen erhebliche Verletzungen davon. Die Trümmer der zerstörten Mühle ge rieten schließlich durch eine Kesselexplosion in Brand. * Ein grauenvolles Eisenbahnunglück ereignete sich am 8 April nächst Westdoorsield (Massa chusetts) in den Vereinigten Staaten. Infolge unrichtiger Weichenstcllung entgleiste ein mit großer Geschwindigkeit heranbrausender Zug, der mit Passagieren vollbesetzt war, und stürzte über einen Bahndamm in den Fluß. Die Wirkung des Sturzes war eine schreckliche. Maschine, Tender und Waggons bildeten einen Trümnicrhausen, aus dem verbrannte Körperteile und gräßlich ver stümmelte Gliedmaßen in wüstem Durcheinander mit zersplitterten Eisenteilen emporrogtcn. Das Grauenhafte wurde noch dadurch erhöht, daß die Trümmer in Brand gerieten und eine schnelle Hilfeleistung unmöglich wurde. Dreißig Personen sind getötet, vierzig Reisende lebensgefährlich ver wundet worden. Die meisten Leichname zeigen schreckliche Brandwunden. Die Untersuchung gegen die Schuldtragendcn ist eingeleitet. Marktpreise in Chemnitz vom 10. April. Weizen 8 ^ 30 S bis 8^r 75 Roggen 7 - 05 - - 7 - 40 Braugerste 7 - 50 - - 8 - 50 Futtergerste 5 > 75 - - 6 - 50 Hafer 7 - 05 - - 7 - 45 Kartoffeln 2 - — - . 2 - 40 Butter 2 - * 2 - 70 Viehpreise im Schlacht- und Viehhof zu Chemnitz vom 12. April 1886. Rinder: I. Qualität 52—54 Mk., II. Qualität 47 —50 Mark für 100 Pfund Fleischgewicht. — Schweine: Landschweine I. Qualität 52—54 Mk., II. Qualität 47—50 Mk. und ungarische Schweine 44 bis 45 Mk. für 100 Pfund lebend Gewicht, bei 40 Pfund Tara pro Stück. — Kälber: 100 Pfund lebend Gewicht 36—38 Mk. — Hammel: 100 Pfund lebend Gewicht 26 bi« 28 Mk. Verlosungen. Berlin-HamburgerEisenbahn4proz. Priori- täten 1. und II. Emission. Die nächste Ziehung findet Ende April statt. Gegen den Kursverlust von circa 4 Proz. bei der Auslosung übernimmt das Bankhaus Earl Neuburger, Berlin, Französische Straße13, die Ver sicherung für eine Prämie von 6 Pf. pro 100 Mark. (Eingesandt.) Millini kommt! und zwar zum ersten Male nach Zschopau. Ueber die äußerst gediegenen Leistungen des Künstlers schreibt daS„Tharandter Amtsblatt": Größere Täuschungen als die, welche uns in den Vorstellungen des Herrn Prestigiateur A. Millini im Hotel zum Bade in Tharandt zu teil werden, sollte man wohl kaum für möglich halten. Es ist ganz erstaunlich, was Herr Millini in der Schwarzkunst zu leisten vermag. Hätte er vor etwa 200 Jahren dem Publikum so etwa- vorgeführt, würde man ihn ganz einfach für einen Hexenmeister erklärt haben und womöglich auf dem Scheiterhaufen enden lassen. Bedenkt man aber, daß dennoch alles auf natürlichem Wege zugeht, so steht man vor einem unlösbaren Rätsel, das zu löse» nur dem möglich ist, welcher einige Kenntnisse von der Schwarzkunst besitzt. Der Eintrittspreis ist im übrigen so gestellt, daß eS einem jeden gestattet ist, sich den hier seltenen Genuß zu verschaffen. Mädchen oder Frauen znm Weifen gesucht. Anfängern festen Wochenlohn. ilUbnkr8 Zpinnerei. Stellung als Kutscher, Markthelfer oder Haus mann sucht ein mit den besten Zeugnissen ver sehener Mann, da selbiger wegen Aufgabe des Geschirres den 1. Mai außer Stellung kommt. Werte Adressen wolle man richten an Carl Müller, Lehrer in Krumhermersdorf. Ein solider Bäckergehilfe (Ausgelcrnter) kann sofort Arbeit erhalten bei Oswald Oesterreich, ^ Bäckermeister in Grünhainichen. Ein junger Mensch, welcher Lust hat die Schlosserei zu erlernen, kann nach Ostern in die Lehre treten bei C. A. Wagner, Schlossermeister in Wolken sie in. Dünger kann abgefahren werden. Wo? sagt die Expe dition d. Bl.
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