Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 10.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191003100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19100310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19100310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1910
- Monat1910-03
- Tag1910-03-10
- Monat1910-03
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint r»en»t-g, kvonner»«,, «»d Sonnabend mid wird am Abend vorher aurgegeben und versendete Bierteljahrrprei» 1 Mart 20 Pfennige »»»schließlich Boten- und Postgebühren, Bestellungen werden in unserer Expedition, von de» Bote», sowie allen Poftanstalten angenommen. iUhktibliltt Inserat, werdn, mit 10 Psenntgr» für dt, t> gespalten« itorpudzeile berechnet and bi« mittag» l» Uhr de» dnn Lag, de» Erscheinen» vorhergehende» La,,» angenommen, '.;ür Nachwei» und Offerten-A»»ah«> lv Psenntge Extragebühr, Fernsprech» Anschluß Nr. l». für Zschopau d«i»d Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 30 Donnerstag, den 10. Mürz 1010. 78. Jahrgang. Ortsübliche Tagtlöhne gelvöhnlicher Tagearbtiter. Die Königliche Krcishauptmannschaft Chemnitz hat in Gemäßheit der Be stimmungen in 8 8 des Krankciiversicherungsgesctzes den Betrag des ortsüblichen Taacslohncs gewöhnlicher Tagcarbcitcr für den Bezirk der Stadt Zschopau in folgender Weise neu festgesetzt: für erwachsene männliche Personen 2 M, 40 Pfg, - - weibliche - 1 - 40 - für jugendliche männliche Personen 1 M, 30 Pfg, - - weibliche - 1 - — - - Kinder unter 14 Jahren — - 30 - Die neuen Satze treten mit dem 1, September 1910 in Kraft, Zschopau, am 5. März 1910. Der Stadtrat, IIi. Schneider, Bürgermeister. R, Aus Sachsen. Zschopau, den 9, März 1910, — Gestern mittag >/s2 Uhr fand im Rathaussaalc die scierli ch e W i cde rvc rp flieh tu n g des nin I, Februar dieses Jahres auf Lebenszeit gewählten Herrn Bürger meister II r. Schneider durch Herrn Kreishauptniau» von Burgsdorff aus Chemnitz statt, lieber den Ver laus des feierlichen Aktes berichte» wir in nächster Nnnimcr unseres Blattes ausführlich, — A» dem am Montag Abend vom Gcwcrbc-Ver- e i n im Kaisersaal veranstaltete» Vortrags-Abend sprach Frau Meta Schoepp ans Berlin über „Streifzüge durch das duukelste Berlin", Ein Thema, das ver schiedene Deutungen znläßt und deshalb geeignet ist, das all gemeinste Interesse zu erwecken. Dies zeigte sich auch in dem äußerst zahlreichen Besuch der Veranstaltung, Die Rednerin, eine sympathische Erscheinung, gab in einem abgerundete» auf mühcvvlles Quellenstudium basierenden Vortrage ein Bild von den Schlupfwinkeln der Armut, des Elends und des Ver brechens in der aufstrebenden Großstadt, Düstere Bilder menschlicher Verkommenheit rollte sie auf, Selbsterlcbtes anS ihren Fahrten durch die schmutzigsten Winkel der Kaiserstadt und doch in einer Form, die nicht verletzte, sondern tiefes Mitleid heischte für die Enterbten und Elenden, Illustriert wurde der Vortrag durch zahlreiche meist selbst von der Rednerin aufgenommene Lichtbilder, unter denen sich einige recht charakteristische, dem Leben abgelanschte hcrvorhvben. Wen» sich trotzdem viele in ihren Erwartungen getäuscht sahen, so war dies weniger der Vortragende» zur Last zu legen, sondern mehr dem Zusammentreffen verschiedener ungünstiger Momente, so besonders der ungeeignete» Plazierung der Ncdncrin, wodurch den: größten Teil der Anwesenden die Feinheiten des Vortrages verloren gingen und infolgedessen auch das Interesse erlahmen mußte. Während die zu Füßen der Sprecherin Sitzenden lebhaften Beifall spendeten, blieb die große Masse der Zuhörer kalt, weil sie nur hin und wider ein Wort verstehen konnten und deshalb jeden Zu sammenhang des Vortrages mit den erläuternden Lichtbilder» verlieren mußten. — Der uns durch seine Theateraufführung so gut be kannte hiesige Dramatische Verein ist wieder rüstig an der Arbeit, um die diesjährige Spiclsaison zu einem guten Ende zu bringen; in Vorbereitung sind zwei herrliche Werke, und zwar soll nächsten Sonntag, den 13, März, „Schuldig" >o» Richard V oß, ei» Lebensbild aus dem dunkclsten Berlin, in Szene gehen, Scho» der Name des Verfassers bürgt dafür, daß mit obigem Stück etwas wirklich gutes geboten wird, — Ferner wird am ersten Osterfcicrtag das herrliche Volksstück „Die Lieder des Musikanten" gespielt werden. Vorgenanntes Stück, welches von dem rühmlichst bekannten Zchriststellcr Rudolf Kncisel verfaßt ist, wnrdc znm letzten Mal vor 8 Jahren in Zschopau anfgesührt; ein Gelingen des Stückes ist mir möglich, wenn ante Gesangskräfte zur Ver fügung stehen, und da dies jetzt der Fall, glaubt die Spiel leitung des Tramatischcn Vereins einem thcatcrliebenden Publikum etwas wirklich gutes bieten zu können, - — — Montag vormittag empfing der Staatsministcr Gras Vitzth » m von Eckstädt im Beisein des Ministerialdirektors Geheimrat I >r, Roscher eine vonHerrnArnoGeißler-Crimmitschau geführte Abordnung des nationalen Arbcitcrver- ba «des für das Königreich Sachsen, sowie eine von den Herren Richard Knorr-Drcsden und Hans Thicle-Meißen ge führte Abordnung va tcrl ä » di schcr Ar b ci terv erc i» e Sachsens, Die Erschienenen legten Zweck und Ziele ihrer Vereinigungen, deren Wohlfahrtscinrichtnngcn, sowie deren Stellung z» einigen wichtigen, den Landtag und de» Reichs tag beschäftigenden Fragen ^insbesondere znm Arbeitsnachweis und der Arbeitslosenversicherung dar und baten nm tunlichste Berücksichtigung ihrer Wünsche, — An demselben Tage empfing der Minister eine ans den Herren Inspektor Bnhl-Tcichnitz und Inspektor Wnlde-Kumincrshain bestehende Abordnung des Verbandes der Güterbcamtcn im Königreich Sachsen, die um die Errichtung eines paritätischen Stellennachweises für Gutcr- j beamte und um Einführung eines Vesähinnngsnachwcises für § solche Beamte bat. Der Minister sagte beiden Abordnungen wohlwollende Prüfung ihrer Anliegen zu, — Nach Vereinbarung mit der Anwaltschaft deutscher Erwerbs- „nd Wirtschafts-Genossenschaften und der gast- gebenden Genossciischaft, Spar- und Vorschuß-Verein c, G, ! m, b, H, in Pulsnitz i, S,, findet der diesjährige Ver bands tag sächsischer Erwerbs- und Wirtschafts- Genossenschaften am 11, lind 12, Mai in Puls nitz statt, — Zum 1 0 0 j ä hri gcn B c st chc n des 1 2, Train - Bataillons, Wie bereits bekannt gegeben, gedenkt das König!, Sächs, Train-Bataillon Nr, 12 am 4, und 5, Mai dieses Jahres das hundertjährige Bestehen des König!, Sächsischen Trains festlich zu begehen. Das zur Abhaltung der Feier in Aussicht genommene Programm hat einige Acndcrnngen erfahren und wird sich nun folgendermaßen ge stalten: Am 4. Mai lO^llhr ist Paradeanfstellnng des Bataillons zu Fuß sowie der ehemaligen Angehörigen mit anschließendem Feldgoltcsdienst und Parademarsch vorgesehen. An demselben Tage nachmittag 5 llhr findet Festessen der Herren Offiziere und Beamten und abends 71h llhr großer Festkommcrs im Saale des Gewcrbehanses, Ostraallee, statt. Am 5, Mai vormittag 10 Uhr versammeln sich alle Fcstteilnehnier und die aktiven Angehörigen des Bataillons im Linckcschcn Bade, Schillerstraßc, woselbst nachmittag von 3>/>> Uhr ab Konzert und Ball stnttsindct. Das Kommando des Bataillons ersucht alle ehemaligen aktiven, Reserve- und Landwehrosfizicrc, Sanitäts offiziere und Beamten, ebenso alle ehemalige» Unteroffiziere und Mannschaften des Bataillons und der vormaligen Kom- missariats-Trainbrigade, die an der Feier teilznnehme» wünschen, ihre Adresse nnter Angabe ihrer Dienstzeit, ihres damaligen Dienstverhältnisses, der Kompanie und ihrer jetzigen Stellung unter Beifügung von 1 M, für das Festzcichen usw, baldigst einzusenden und auf der Rückseite des Briefumschlages „Hundertjahrfeier" zu vermerken. Die ehemaligen Angehörigen deS Bataillons versammeln sich am 4, Mai vormitlags 8"/. Uhr auf dem Alannplatz, von wo ans gemeinsam nach der Kaserne marschiert werden soll. Weitere Ausknnit erteilt das Mitglied des Festausschusses, Herr Oberpostassistent Teichcrt, Dresden-N,, Erlenstraße 22, — „Vater Bodelschwingh" trat am 0, März in sein 80. Lebensjahr, Ein wunderbares Werk der Liebe hat er schaffen dürfe», von dem die ganze Kirche Deutschlands mit zehrt. Für ungezählte Elende, Verlassene und Verstoßene ist „Vater Bodelschwingh" der Bahnbrecher eines neuen Lebens geworden. Die Wurzel aber, ans der er die Kraft sog zn diesem großen Werk, ist die heilige Schrift, Daß diese Wurzel wirklich lebendig erhalte» würde für die künftigen Diener unserer Kirche, das war in de» letzten Jahren seine große Sorge, Er sann auf Mittel, um an feinem Teil mitzuhetfen, und er ist überzeugt, ein solches Mittel in der Gründung der Theo logischen Schule gefunden zn haben. Sie ist seine jüngste und für ihn, wie er oft gesagt hat, seine wichtigste Schöpfung, Ihre Bedcntnng hat die General-Synode dadurch anerkannt, daß sie ihr, als einer Ergänzung der Universität, ihre» Segens- wunfch anssprnch. Es würde die letzte Freude des greisen Gründers sei», wenn man ihm zn seinem 80, Geburtstag die Mittel reichte zur Versorgung dieses seines jüngsten Kindes, Darum richte» wir an alle, welche unsere evangelische Kirche lieb haben und ihr das lautere Wort Gottes als die einzige Wurzel ihrer Kraft und ihres Lebens erhalten möchten, die herzliche Bitte: diese schon viel und reich gesegnete Hülfs- arbcit des unermüdlichen Dieners der Liebe Christi kräftig zn unterstützen und eine Gabe, sei sie auch noch so klein, an Herrn?, l i, v, Bodelschwingh in Bethel bei Bielefeld zn senden für seine Theologische Schule, Kleine und große Gaben wird Gott segnen und de» Geber anch. Denn die Kirche, die Gemeinschaft der Gläubigen, hat die Verheißung: Ge segnet sei, wer dich segnet! — Der Landesverband Sachsen des Vereins für da S D cu ts ch t n m i m A nSlande, A llgcm, Deutscher Schulvercin, hielt am Sonntag uutcr dem Vorsitze des Herrn 101 Faul in Dresden seine Hauptversammlung ab, der auch Ver- ! trctcr österreichischer Ortsgruppen beiwohnten. Auch die Orts gruppen Chemnitz und Leipzig, sowie Bautzen und Zwickau, ! waren in der Versammlung vertreten. Aus dem Geschäfts- ^ berichte ging hervor, daß besonders die Tätigkeit der Franen- vrtsgrnppen Dresden und Leipzig von großem Erfolge be gleitet gewesen ist. Die Hauptarbeit des Verbandes erstreckte sich über Galizien, Ocsterrcichisch-Schlesien, Ungarn und Steiermark und besteht in der Errichtung und Erhaltung deutscher Kindergärten und Schulen, Den Kassenbericht er stattete Herr Stadtvcrordnetcnvizcvorstchcr Obermeister Un rasch, Die Einnahmen betrugen 19780 M,, wovon 4111 M, an den Hanptvorstand in Berlin und 9773 M, für Unter stützungen abgesührt wurden. Der Kassenbestand beträgt 4954 M, Die Gesamtleistung der sächsischen Gruppen für Unterstützungen u, s, w, bezifferten sich auf 41652 M. und der Hanshaltplan für 1910 balanciert in Einnahme und Ausgabe mit 18100 M, Die nächste Hauptversammlung soll in Eibcnstvck abgchalte» werden. Die Versammlung beschloß noch, ans Anlaß der jetzt abgeschlossenen Sammlung der 2 Millionen-Kroiicn-Spende für das Deutschtum im Auslande an Peter Rosegger ein Begrüßungstclegramm abzuschicken, — Dien stb o te n i n Sachse n gab es nach der letzten Berufszählung 81577, Damit sind solche Personen gemeint, die häusliche Dienste verrichten und im Hause der Herrschaft wohnte». Gegen 1895 hat sich die Zahl der Dienstboten um 13121 vermehrt. Von ersterer Zahl entfallen auf Betriebe der Landwirtschaft 3890, auf industrielle Betriebe 26928, ans Betriebe in Handel und Verkehr 21262, auf Hanshaltniigen von Beamten, Militärpersvncn, Lehrern »sw, 13 939, sowie auf Haushaltungen von Rentnern nslv, 15488, Die Zahl der Dienstboten in der Landwirtschaft betrug 1882 noch 7820, ist also seitdem nnter die Hälfte gesunken, — Die Dresdener Obcrpostdircktion hat gutem Ver nehmen nach die Absicht, die Löschpapier-Einlagc der Schreib- pnlte, die in den Postämtern für das Publikum aufgestellt sind, mit Geschäftsreklamen versehe» zu lassen, beziehungsweise diese Einlagen zn vermieten, — Infolge des Kohlenbaucs war im Laufe der Jahre ein Teil des StadtparkeS und des Schwanenteiches in Zwickau ganz erheblich gesunken. Die Stadtgcmeinde macht dafür den betreffenden Stcinkohlenbanverein „Bürgergewerkschaft" ver antwortlich, Dieser mußte die großen Anffüllungsarbeiten auf seine Kosten ansführen lassen. Diese sind nunmehr be endet »nd haben 354746 Mk, verursacht, — Das Landgericht zn Dresden verurteilte den vor maligen Äemeindevorstand von Klotzsche, Julius Hermann Müller, der in amtlicher Eigenschaft 7000 M, niiterschlagen hatte, die er später aber ersetzte, zu 5 Monaten Gefängnis, — Die Einführung der Wcrtznwachsstener ist in Buch- holz von den Stadtverordneten abgclehnt worden. Sämtliche »nansässigc Stadtverordneten stimmten für die Steuer, Haus- nnd Grundbesitzer, welche zwei Drittcile der Stadtvcrordnetcn- sitzc cinnehmen, mit nur zwei Ausnahmen dagegen, — Ein kaufmännisches Geschäft in Leipzig hatte cs Einbrechern recht bequem gemacht; den» diese fanden neben dem Gcldschranke die ordnungsmäßigen Schlüssel, erbrachen einen Schreibtisch und stahlen daraus ein Scheckformular Nr, 03924, ausgestellt auf die Firmcninhaber, zahlbar auf der Deutschen Bank, einen goldenen Herren-Siegelring mit defektem Rubin, eine Anzahl Postwertzeichen, S, u, C. ge zeichnet, einen Geldbetrag von 40 M,, für etwa 50 M, aus ländisches Silbcrgeld, eine italienische Banknote, ansläiidische Briefmarken und eine goldene Damennhrkctkc, Dieselbe Firma war bereits am 21, Februar von Einbrechern heiingcsucht worden, — Ans der Stadt des Radiums, St, Joachimsthal i, B,, wird gemeldet, daß daS k, k, Ministerium für öffentliche Ar beiten den Neubau einer staatlichen Badeanstalt ausgeschrieben hat. Die Banaiissührunn ist sofort nach Zuschlag in Angriff zu nehmen und muß derart gefördert werden, daß die gesamte Anlage am ersten Oktober d, I, bereits fertig ist, Anch der Ban des Badchotcls dürfte nunmehr bald beginnen, da die Räumung des Bauplatzes ziemlich beendigt ist. Als Badearzt wird ein Spezialist für Radinmknren ernannt. Die Leitung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite