Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-07
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- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191006071
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1910
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Erscheint «ien»ti«, »°nner«tag ,»» Sonnabend und »Ird am Abend vorher audgegeben und versendet, «tenelsahrrprei» 1 Mark W Pfennige »»»schlteßlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werben in unserer Expedition, von de»' Bote«, sowie allen Postanstaite« »«genommen. «ihkiibliitt 8,ser»t, wer»« mit w Pfennig« für die 1-gespalten« AorpuLxetle berechn«! und dt» mittag» l» Uhr de» dem lag» de» Erscheinen» vorhergehende» Tage» angenommen. Mir Nachwet» and Offerten-«»nah»» t» Psennig« Erttagebübr. Fernsprech. Anschluß Nr. IL. für Zschopau MIimd Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. «6. Dienstag, den 7. Juni 1910. 78. Jahrgang. Bekanntmachung. Nach erfolgter Genehmigung durch die oberste Kirchenbehörde wird unter s, Statut über Anlegung eines unangreifbaren, werbenden KirchenverinögeiiS vorschrifts mäßig bekannt gegeben. Zschopau, 6. Juni 1910. Der K i r ch e n v o r st n n d. r. Thiergen, Bors. Statut ttber Anlegung eines unangreifbaren werbenden Kirche,»- vermögens für die Kirchengemeinde Zfchopan. 8 i. Für die Kirchengcmeindc Zschopau wird ein werbendes und unangreifbares Kirchcn- vermbgen angelegt, dessen Zinsciiertrag für kirchliche Zwecke Verwendung finden soll. 8 2. Bis das Vermögen die Höhe von 10000 Mark erreicht hat, werden sämtliche Jahreszinsen znm Kapital geschlagen. Ist diese Höhe erreicht, so kann die Kirchcn- gcmeinde die Hälfte der Zinsen verwenden, während die andere Hälfte zum Kapital zu schlagen ist, bis dasselbe die Höhe von 100000 Mark erreicht hat. Von da an kann die Kirchengcmeindc sämtliche Jahreszinsen verwenden. 8 3- Der Kirchenvorstand hat die Gelder zu verwalten, indem er sie mit mündelmäßiger Sicherheit anlegt. Der Rechnungsführer hat mit der jährlichen Kirchrechnung die Rechnung über das werbende Kirchenvermögen zu verbinden. 8 4. Die Beschlußfassung über die Verwendung der Zinsen, soweit dieselben nicht nach S 2 dem Stamnivcrmögcn zuzusühren sind, steht dem Kirchcnvorstaiid zu. 8 S. In dieses Kirchenvermögcn sollen fließen: s.) alljährlich eine Kollekte am Erntedankfeste, oder wenn für diesen Sonntag eine allgemeine Landcskollckte angcordnct ist, 14 Tage später; b) freiwillige Schenkungen und testamentarische Zuwendungen. Zschopau, den 31. Mürz 1910. Der K i r ch e n v o r st a n d: k. Thiergen, Vors. Marienberg, Flöha und Zschopau, den 3. Juni 1910. Nachdem das vorstehende Statut vom Evangelisch-lutherischen Landcskonsistoriiim inhalts Verordnung vom 18. Mai 1910 — Nr. 8 809 — genehmigt worden ist, wird hierüber dieses Genehmignngsdekret auSgescrtigt. Die K i r ch e n - I n s P e k t i o n für Zschopau. (8. 8.) vi. Märker, 8. (8. 8.) Thiele, Amtshauptmann. Moritz Drechsler, stcllvcrtr. Bürgermeister. An Bezahlung des 1. Termins der diesjährigen Gemeindennlagen wird hiermit erinnert. Zschopau, am 6. Juni 1910. , Der Stavtrat. wurden am 4. dieses Monats mehrere Geldstücke. «tadtrat Zschopau, am 6. Juni 1910. Donnerstag, den S. Juni ISIO, nachm. 3 Uhr sollen in der Behausung des Tischlcrmcistcrö Oettel in Dittersdorf 130 Stück fichtene Bretter, 4 5 Meter lang, S vm stark Ip ,, ,, Pfosten, ,, ,, ,, 4 ,, ,, gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Zschopau, den 3. Juni 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Aus Sachsen. . Zschopau, den 6. Juni 1910. — Evaiig. Bund. Der Friedenspapst hat gesprochen. Aber cs waren nicht milde, gütige Worte die seinen Lippen ent strömten; von Holdseligkeit keine Spur. Nein, unverantwort liche Schmähungen und Beschimpfungen ergossen sich wie eine schmutzige, ekele Flut über die Reformation, ihre Helden, ihre Völker und deren Regenten. Sollen wir Evangelischen schweigen, Wen» man unsere Reformatoren als rebellische Männer, Feinde Idcs Kreuzes Christi, Männer irdischen Sinnes, sittlicher Zügel losigkeit und wie sonst noch bezeichnet? Wollen wir's un berührt hinnchmen, wenn man die Reformation einen Tumult der Rebellion, eine Umkehr,»ig von Glauben und Sitte» nennt, die unter dem Namen evangelischer Freiheit eine lasterhafte Verdorbenheit und Zuchtlosigkeit gezeitigt habe? Solche freche Herausforderung verlangt eine deutliche Antwort. Die Negierung an ihrem Teil sollte sie finden indem sie den Botschafter beim Vatikan einfach abberief. Wir Evangelischen aber sammeln uns »m unsre Bnndesfahne, unter der noch viele Platz haben und geloben für immer, besonders aber im Ernst der Gegen wart, für Evangelium und Deutschtum, für Kaiser und Reich einzutretcn in Deutscher Treue. Mi. — Am Freitag verstarb plötzlich nach kurzem schweren Leiden in Dresden-Striesen Herr Oberlehrer ». D. Edmund Schröter. Der Verstorbene, der ans eine 26jährigc segens reiche Tätigkeit an hiesiger Bürgerschule zurüclblickcn kann, trat erst vorige Ostern von seiner Lehrtätigkeit, eines lang wierigen Leidens wegen zurück. Ein längerer gesegneter Ruhestand sollte ihm nicht beschicken sein. Heute mittag >/,12 Uhr wurde seine sterbliche Hülle auf dem JvyanniS- friedhofe in Dresden-Tolkewitz zur letzten Ruhe bestattet. Allen philanthropischen Bestrebungen brachte der Verewigte stets ei» warmes Herz entgegen. Er hat viel gearbeitet im Dienste der Mäßigkeitsbcwcgung, der internationalen Friedens- bestrebnngeii und war ein eifriger Anhänger und Förderer der Weltsprachcn-Jdee. Möge ihm die Erde leicht sein! — Zur Ersatzwahl im 20. Reichstagswahlkreise Für das durch den Tod des Abgeordneten Oswald Zimmer-, mann erledigte Ncichstagsmandat für den 20. sächsischen Wahlkreis (Zschopau-Marieuberg) ist seiten der Deutschen Refvrmpartci Herr Kurt Fritzsche, Obstgntsbesitzcr in Waldau in der Oberlansitz, ausgestellt. Herr Fritzsche hat sich bereits zur Annahme der Wahl bereit erklärt. — Ferner kommt aus Dresden die ganz unglaubwürdige Mel dung von einer Kandidatur des ehemaligen Rektors Ahl- wardt im Wahlkreise Zschopan-Marienberg. Daß Ahlwardt die Hoffnung hat, im Zimmermaiinschen Kreise ausgestellt zu werden, kann man ihm wohl Zutrauen, daß sich aber Reformer finden, die ihn nusstellen und unterstützen, halten wir für völlig ausgeschlossen. Die deutsche Ncformpartei läßt erklären, daß sic mit der Kandidatur des früheren Reichstagsabgeordncteu Ahlwardt absolut nichts zu tun habe, da Ahlwardt in gar keinem Verhältnis mehr zu ihr steht. — Gestern fand in Zschopau im Gasthof zum Goldenen Stern eine Vertrauensmänuerversammlung der sozialdemokratischen Partei des 20. Reichstagswahlkreiscs statt, in welcher Herr Schriftsteller Paul Göhre als Kandidat der Sozialdemokratie für die bevorstehende Reichstags-Ersatzwahl proklamiert wurde. — Schwere Gewitter entluden sich am Freitag nachmittags und abends über unsere Gegend, welche hier und auf den umliegenden Ortschaften mannigfgchen Schaden im Gefolge hatten. Der wolkenbrnchartige Rege» überschwemmte die niederen Stadtteile, die Wasscrmassc» brausten gleich wilden Gebirgsbächen durch die Hausfluren vieler Häuser, da die Schleusen das niedergehende Element nicht zu fassen vermochten. Unaufhörlich erhellte» grelle Blitze, besonders in den späteren Abendstunden, das ganze Himmelsgewölbe, einen schaurig- schönen Anblick bietend. Während hier in der Stadt nur von einem einmaligen Einschlagen des Blitzes gemeldet wird — cs betrifft dies die Spinnerei von I. F. Hübner-Brückner, der kleine Brand konnte sofort gelöscht werden — kommen ans den benachbarten Ortschaften Meldungen von größeren Unglückssällcn. Sv brannte nachmittags in Weißbach die der Frau verw. Drcchscl gehörige, an der Straße in der Nähe des Postamts gelegene Wirtschaft, bestehend aus Wohnhaus, Scheune und Schuppen, vollständig nieder. Auch in Witz sch - dorf schlug der Blitz mehrmals ein. Um 10 Uhr entstand durch Blitzschlag in dem der Frau verw. Wünsch gehörigen Wohnhansc ein Brand, dem das Grundstück znm Opfer siel. Die im Hanse mit ihren Familien wohnenden Söhne der Besitzerin haben versichert, svdaß sic keinen beträchtliche» Schaden erleiden, hingegen hat Frau verw. Wünsch nicht ver sichert, svdaß sic hart von diesem erneuten schweren Schicksals schlag betroffen wird. Allgemeine Teilnahme wendet sich der vom Unglück verfolgten Frau zu. Vor einigen Jahren starb ihr ein hoffnungsvoller l 7 jähriger Sohn, l908 entriß der Tvd ihr den Mann, der an Gehirnerschütterung verschied und am Palmsvnntag 1910 wurde ihre I4jährige Tochter, eine Konfirmandin, begraben, und nun wieder dieser neue Schick salsschlag. — An der Löschung des Brandes waren beteiligt: die Freiwillige Feuerwehr Witzschdorf, die Fabriksenerwehr der Sächs. Nähfadcnfabrik und die Freiwillige Feuerwehr Wald kirchen. — Ein weiterer Blitzschlag hat an einem zu einer Arbeiterivohnung der Sächs. Nähfadcnfabrik gehörigen Schuppe» eine Ecke weggerissen, ohne jedoch zu zünden. — Ferner fuhr ein Blitzstrahl in dieDittcrsdorfer elektrische Lichtzentrale und 1 verursachte dadurch eine kurze Betriebsstörung. — Auch in der ; Richtung über Hohndvrf wurde ein Feuerschein gesehen. — In Chemnitz schlug der Blitz.u. a. in zehn Wagen der elektrischen Straßenbahn. Für die Straßenbahnpassagiere war damit keinerlei Gefahr verbunden, da die Wagen mit Blitz Sicherung versehen sind. Die Blitzsichcrungcn wurden natürlich zerstört »nd müssen erneuert werden. In der Vorstadt Kappel schlug der Blitz in eine hohe Esche, welche in der Verlängerung der Ncefestraße ans freiem Felde steht. Der Baum wurde von oben bis unten gespalten. Da der Platz als Spielplatz benutzt wird, wird die Umlegung des Baumes notwendig werde». Der Blitz schlug ferner in die hinter der Voigtstraße im Stadtteil Kappel auf freiem Felde noch allein stehende Dampfcsse und beschädigte diese mehrfach. — In Neustadt bei Chemnitz schlug der Blitz in den Dcnnpf- schornstcin der Alfred Herzbergschen Färberei, sprang von da nach der elektrischen Lichtanlage über und zerstörte die Draht- lcitung. — In Poliers Han traf der Blitz das dem Ockvnvmcn Heinrich Brännig gehörige Wirtschaftsgebäude und zündete. Das Anwesen wurde eingeäschcrt, das lebende Inventar »nd der größte Teil des toten Inventars wurden geborgen. — lieber Sayda ging ein Schloßcnfall, der ins besondere an Bäumen und Fcldfrüchten großen Schaden an- richtcte, nieder. — I» VvigtSdvrf schlug der Blitz iu die Scheune des Gutsbesitzers Ernst May und äscherte diese ei». — In Reitze» h a i n schlug der Blitz mehrmals in Bäume und in die Schienen der Sächsischen Staatseisenbahn. — In Zschorl a u brannte das Schneidersitze Gut völlig nieder, ebenso fiel in Dittersdorf bei Lößnitz dem Blitzstrahl ein Gut znm Opfer, wobei gleichzeitig mehrere Stück Vieh im Stalle getötet wurden. In Frciberg trafen Blitzschläge, zum Glück ohne zu zünden, das städtische Armen- und Ver svrghans und das Gebäude des Herrn Spediteur Mann am Dvnatsring. Beini Restaurant „Feldschlößchen" schlug der Blitz in eine Pappel, an der von oben bis unten die Rinde aiifriß. — I» Hals brücke traf nachmittags ein kalter Strahl das der Frau verw. Richter gehörige Wohnhaus. — Nachmittags '/«4 Uhr schlug der Blitz in Fallend erg in das Scitcngcbände des Gutsbesitzers Hermann Kempe, das bis ans die Umfassungsmancru nicdergcbrannt ist. — In K r u in m enhcnncrsd o r f ist nachts ^12 Uhr das Pfarr haus von einem Blitzschlag getroffen worden. ES sind größere Schäden an Putz und Tapeten verursacht worden. - Zur selben Zeit wurde iu Hohentanne das dem Wirtschaftsbesitzcr Franz gehörige Anwesen durch Blitzschlag vollständigcingcäschert. — In Oberbvbritzsch schlug der Blitz iu der 12. Stunde in daS Wohnhaus des Gutsbesitzers
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