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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 29.11.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191011291
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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— 866 — Hütte» t>o» jeher den, Mittelstände gehört und er Hütte stets gern dessen berechtigte Wünsche unterstützt. Wenn für ihn auch jetzt die Zeit vorüber sei, im Namen der Negierung programmatische Erklürungen abzugeben, so werde er doch stets die weitere Entwickelung der Mittelstands-Bewegung, deren Kräftigung in, Staats-Interesse zu begrüße» sei, mit Interesse verfolgen. Mit dem Wunsche, daß dem Herrn Staatsminister noch ein recht angenehmer und langer Feierabend des Lebens fern von den Geschüften vergönnt sei» möge, verabschiedete sich die Deputation von dem greisen Staatsmanns, der unter alle» bisherigen Finanzministcrn Sachsens einen hervorragende» Ehrenplatz cinniinmt. — Die Meldung, zwischen den Nationallibcralen und Konservative» sei ein Abkommen dahin abgeschlossen worden, daß die Konservativen in Dresden dem Abgeordneten l>r. Heinze und die Nationalliberalen in Frcibcrg dem Abge ordnete» O,. Wagner keinen Gegenkandidaten gegenüberstclle» wollen, hat, wie von unterrichteter nationallibcraler Seite mitgctcilt wird, keinerlei Grundlagen für sich. Es ist von einem solchen Kompromiß, was die Nationalliberalen betrisst, weder in Dresden, noch in Frcibcrg, noch in Leipzig, dem Zentralpunkt der Landesorganisation, etwas bekannt. — Nachrichten für Handel und Industrie. Die Handelskammer hat schon wiederholt mit dem Ausdrucke lebhaften Bedauerns daraus hingewiescn, daß die Zahl der im Bezirk ansässigen Firmen, welche die im Ncichsamt des Innern zusammengestclltcn „Nachrichten für Handel und In dustrie" ans ihren Wunsch unmittelbar zugcschickt erhalten, nicht annühernd der Bedeutung entspricht, die diesen Nach richten zukommt. Sie erachtet es deshalb fiir angczeigt, wiederum nachdrücklichst ans die reiche Fülle von wertvollem Material hiiizuweiscn, das in diese» Nachrichten zuscuiiuien- getrage» ist, »nd gibt der Hoffnung Ausdruck, daß sich in Zukunft immer mehr Firmen aus Industrie, Handel und Ge werbe für diese Veröffentlichungen interessieren werden. Wöchentlich erscheinen mindestens drei Nummern dieser Nach richten. Sic enthalten in mannigfacher Abwechslung für alle Gebiete des Auslandes, mit denen wir i» Handelsbezichnngc» stehe», Mitteilungen über die wirtschaftlichen Verhältnisse im allgemeine» nud über die Gestaltung des Warenabsatzes, ferner Berichte über die Bodcncrzengnisse, insbesondere über die Ernteverhültnisse, über Viehzucht und Fischerei, dann An gaben über die Gewinnung von Spinnstoffen, über die Lage der Textilindustrie in ihre» einzelne» Zweigen, über die Förderung der Mineralien, über die Metall- und Maschinen industrie, über die chemische Industrie »nd die vielen andcreu Industriezweige, je nachdem das vorliegende, aus Berichten der Kaiserlichen Konsulate und Handelssachverständigcu, aus amtlichen Veröffentlichungen und aus den großen Fachzeit schriften des Auslandes geschöpfte Material Unterlage» zn derartigen Mitteilungen bietet. Aus der Zahl der Beilagen zu den „Nachrichten" seien hier nur die „Monatlichen Mit teilungen über den Kohlenhandel", die monatliche Zuckcr- beilage, sowie die Winke für den Verkehr deutscher Inter essenten des Handels und der Industrie mit de» Kaiserlichen Konsulaten im Auslande hervorgchobe». Wie man sieht, wird ein außerordentlich vielseitiges Material geboten, das ans die denkbar leichteste Weise zugüngig ist, da die „Nach richten" außer an Behörden an Vertretungen von Landwirt schaft, Handel und Industrie, an die Presse «c. auch unmittel bar an jeden Inländer völlig kostenlos »nd portofrei ver sandt werden, der ein Interesse an ihrem Bezüge darzulegc» vermag. — In Oederan starb im 96. Lebensjahre die älteste Einwohnerin des Ortes, die Griinwarenhäudlerin Beyer. Auch in Frankenberg ist die älteste Bewohnerin, die Witwe Fischer, im Alter von 95 Jahren gestorben. (Weitere Nachrichten ans Sachsen siche Beilage.) Kirchenvorstandswahl. Bei der am 1. Adventsonntage stattgefnndencn Kirchcn- vorstandswahl hatten von den rechtzeitig in die verorvnctc Wählerliste eingetragenen 254 Hausvätern 92 von ihrem Wahlrechte Gebrauch gemacht. Eine Anzahl Herren, die den Eintrag in die Wählerliste noch nicht bewirkt hatten, konnte» sich infolgedessen dieses Mal nicht an der Wahl beteiligen. Von den abgegebenen Stimmen fiele» aus Herrn Kirchenmusikdirektor Sühnel 96 - Obermeister Ncßler «4 - Professor L i» d »e r 76 - Landwirt Oertel 76 - Privatmann Knnze 54 - Sattlcrmeister Franc »selber se». 27 - Ratssekretär Roscher 6 - Kaufmann Dittrich 5 - Professor Hentschel 4 Sonst erhielten noch 26 Name» vereinzelte Stimmen. Die 5 zuerst genannten Herren sind als gewählt zu betrachten. Von de» ans Gornau erschienenen 15 Wählern (30 waren wahlberechtigt) wurde mit 14 Stimmen Herr Gemeinde- Vorstand Kahl wiedergewählt. Die Wahl in der Kirche zn Witzschdorf, zu der sich 28 von 102 eingetragenen Wählern cinfandcn, ergab init 26 Stimmen die Wiederwahl des Herrn Baumeister Emil Weiße. 'l'k. Tagesgeschichte. Deutsches Weich. — In Anwesenheit des Kaisers wurde am Sonnabend in Benthe» ein Denkmal Friedrichs des Großen enthüllt. — Der Kaiser erließ eine Kabinettsvrder, in der die Er wartung ausgesprochen wird, daß die Offiziere der Armee »nd der Marine die Mannschaften im Kampfe gegen Triuk- sitten und Alkoholmißbranch mit gutem Beispiele nnterstützen. — lieber die Festsetzung der Rcichstagswahlen soll im Prinzip eine Einigung zwischen den maßgebende» Faktoren er zielt worden sein. Es soll bei dem November 1911 bleiben. — Wie der „Lok.-Anz." erfährt, wird der Gesetzentwurf über die Privatbeamtenversicherung dem Reichstag Anfang Januar zugchen. — Die Nordd. Allg. Zig. schreibt: Wenn sich der Moabiter Krawallprozeß mehr und mehr zu einem politische» Tendenz- Prozeß entwickelt, so arbeitet nicht der Vorsitzende und nicht der Staatsanwalt in dieser Richtung, sondern die Verteidigung, die hier eine doppelte politische Aufgabe vor sich sieht, nämlich die sozialdemokratische Partei von ihrem Teile der moralischen Verantwortung an den Krawallen zu entlasten und die Polizei als einen Teil der Staatseinrichtungen »ach Kräften zu dis kreditieren. Trotz allem Bemühen, zu beweisen, daß die Polizei mit übergroßer Schärfe vorgegangen sei, ist dieser Beweis in keiner Weise erbracht worden und kann auch nicht erbracht werden. Der Befehl, von der Waffe Gebrauch zu machen, ist erst nach langen schweren Herausforderungen gegeben worden, wenn nichts anderes übrig blieb, als der Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Schonung kann da nicht geübt werden. Unter scheidungen zwischen Schuldige» und Unschuldigen können kaum mehr gemacht werden. Die Beamtenschaft hat bei angestrengter, gefahrvoller Tätigkeit vollauf ihre Pflicht getan — In Berlin hat am Sonnabend eine große Prolestver- sammlnng der Hausbesitzer Deutschlands gegen die Neichs- wertzuwachssteuer stattgesunden. Namens des Reichsschatz- sekrctärs trat Regierungsrat Kuno nachdrücklich für die Steuer ein. Veftevvetch s Ungarn. — Or. Kramarsch vou den Tschechen kaltgestellt. Im österreichischen Reichsrate hat sich am Freitag ein bedeutungs voller innerpolitischer Vorgang abgespielt. Die tschechischen Mitglieder des Abgeordnetenhauses konstituierten sich zu einem einheitlichen Klub, der alle Partcischattiernngen der Tschechen umfaßt und ihren Einflnß im Abgeordnetenhaus«: erhöhen soll. Die Bedeutung des Ereignisses ist jedoch in einen« zweiten Umstande zu suche». Ei» Teil der Tschechen kandidierte für die Präsidentschaft des Klubs den bekannten Pauslawisten, Gegner des Dreibundes und ehemaligen Führer der Jungtschcchen Or. Kramarsch. Die Wahl entschied jedoch gegen ihn. Bei einem zweiten Wahlgauge vereinigte Kramarsch noch weniger Stimmen auf sich als beim erstenmal. Damit ist cs offen kundig geworden, daß sich die tschechische Politik endgültig von den sattsam bekannte» Tendenzen des Or Kramarsch los sagen will. Or. Kramarsch selbst erklärte nach seiner Nieder lage, die Wahl mache ihn zum unglücklichen Menschen, zu einer Größe ohne Potenz. Die Bedeutung des Ereignisses erhellt auch schon daraus, daß Kramarsch durch fast 20 Jahre die tschechische Politik beherrscht hat. Zum Präsidenten des Tschecheuklubs wurde der ehemalige Haudelsministcr Or. Fiedler, einer der klügsten Köpfe der Tschechen, gewählt. Zu Vize präsidenten des neuen Klubs wurde» der Agrarier Udrzal, der katholisch-nationale Hrnban und der tschechisch-radikale Klofac gewählt. M'Mlkveich. — Der sozialistische Deputierte Willi» hat dem fran zösische» Kriegsminister milgcteilt, daß er ihn am Montag über den Tod eines aus dem Elsaß stammenden Soldaten der Fremdenlegion Namens Weißkopf inierpcllicrc» werde, der auf Befehl eines Offiziers während eines Marsches ans dem Wege liegen gelassen worden und ans entsetzliche Weise ums Leben gekommen sei. — Bei Bayonne wurden sämtliche Drähte der französisch- spanischen Telcgraphenverbindnug durchschnitten. Belgien. — Im Befinde» der Königin von Belgien ist eine Besserung eingctretcn. VvoWritannien. — Vor dem Londoner Polizeigericht wurden 2l Suffra getten verurteilt, und zwar fünf zu je zwei Monaten schwerer Zwangsarbeit, elf zu je zwei Monaten Gefängnis, eine wegen ihrer Jugend zu einem Monat Gefängnis. Drei erhielten Geldstrafen, während eine freigcsprochen ivurde. — Wie verlautet, beabsichtigt die englische Negierung, als Entschädigung jährlich 10000 M. Diäten für jeden Abge ordneten vorznlchlagcu. Spanien. — In Noya (Spanien) griffen 3000 Bauer» die Amls- räuine des Steucrpächters an; cs kam zu einem Zusammen stoß, bei dem sechs Bauern »nd drei Gendarmen getötet wurden. DiivKei. — Eine Note des türkischen Ministeriums des Aenßern betont, daß die türkischen Truppen an der persischen Grenze nur Angriffe abwehrcn. Die Türkei habe keine Absichten auf persisches Gebiet, sie ziehe als Grenznachbar Persien Großmächten wie England und Rußland vor. Südamerika. — Nach einer Mitteilung des Botschafters der Ver einigte» Staaten in Meixko ist die Ordnung in der ganzen mexikanische» Republik wiederhcrgestellt. — Der brasilianische Geschäftsträger erhielt eine De pesche, in welcher es u. n. heißt, daß der Führer der meuternde» Marinetruppen ei» Neger aus Bahia sei. Nach einem weiteren Telegramm erhielt Präsident Fonseca folgen des Telegramm von den mentcrndcn Seeleuten: Indem wir die Tat bedauern, welche wir zu unserer Verteidigung »nd ans Liebe zur Ordnung, Gerechtigkeit und Freiheit begangen haben, legen wir die Waffen nieder und vertrauen darauf, daß uns der Nationalkongreß Amnestie gewähren und die körperliche Züchtigung, dem Gesetze gemäß, abschaffcn wird. Der Borddienst muß mittels vermehrten Personals versehen werden, ohne daß wir geopfert werden. Wir bleibe» Euer Exzellenz vertrauensvoll ergebenst «c. — Die Kammer in Rio de Janeiro hat die Amnestie der Meuterer beschlossen. Deren Forderungen, die körperliche Züchtigung abzuschafscn und de» Mannschaftsbestand der Schiffe zu erhöhen, wurden bewilligt. Die Meuterer haben sich unter worfen, die Ordnung ist wiederhergcstellt. — Die Schiffe der Meuterer in Rio de Janeiro sind trotz der Amnestie abermals außerhalb der Bane in See ge gangen. Sprachecke des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Zweigverein Zschopau. Vom Nsel und vom Schwein. Unsere Sprache schätzt inanche Tiere andern gegenüber be sonders niedrig ein. Dazu gehört unter anderen auch der Esel. Einen andern Menschen so z» nennen, gilt als Beleidigung, während man doch in gewissen Augenblicken wo inan irgend eine Eselei begangen hat, keinen Anstand »iinmt, alles Selbst gefühl vergessend, durch den Ausruf „Ich Esel!" sich selber als einen solchen zu bezeichnen. Sehr tief steht in der durch die Sprache angedcntete» allgemeine«, Schätzung auch das Schwein. Es gilt vor allem als Bild größter Unreinlichkeit, und keiner will daher, wenn er auch vielleicht in jüngeren Jahren zuweilen, etwa bei Tische, ein Ferkel genannt worden ist, später ein Schwein heißen. Wohl aber wünscht jeder in« Leben Schwein zu haben. Das fruchtbare Schwein erscheint schon iin Volksglauben als ein glückbringendes Tier. Im Kartenspiel hieß auch früher das As die Sa» (es trng das Bild einer solchen); doch lag in der burschikose» (d. h. dem Studcntcntum entstammenden) Redensart ursprünglich ei» ge wisser Spott; sic bedeutete „unverdientes Glück haben", und so ist cs am wahrscheinlichsten, daß sie einem alten Brauch bei Wettspielen, namentlich Schützenfesten und andern bürger liche» Waffenspielen entstammt. Hier war nämlich der letzte Preis regelmäßig ein Schwei», und der Pritschmeister, die lustige Person bei solchen Festen, überwies es de», Gewinner, der ja streng genommen mehr Besiegter als Sieger war, mit feierlich spöttischer Beglückwünschung, und er mußte cs dann linter dem Jubel und Spott der ausgelassene» Menge nach Hause treibe». Daher Redensarten wie: „Der die Saw heim- fllhrt, der darff vor schimpsf nicht sorgen" d. h. „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen"; denn „Schimpf" hieß, che cs seine heutige Bedeutung erhielt, zuerst „Scherz" »nd dann „Verhöhnung, Spott". — llcbrigens be deutet anch das innudartlichc Range ursprünglich „Mutter- schwcin", dann — so bei Luther und noch bei Frisch — einen »»flätigcn, an eine Sa» erinnernde» Menschen, nnd endlich erst, wie «vir es kennen, eine«« wilden, durchtriebenen Jungen oder ei» solches Mädchen. Imme (Esse««). Telegramme und letzte Nachrichten. 28. November 1910. Berlin. Bei dem gestrigen 25jährigen Jubiläum der Berliner kaufmännischen Schulen ergriff Handels- ministcr Sydow das Wort, um seiner Anerkennung Aus druck zu geben, daß die Acltesten der Kaufmannschaft in hervorragender Weise für die Weiterbildung der im kauf männischen Leben stehenden jungen Leute zu sorgen ver ständen. Er freue sich, daß die Entwicklung der Schulen ohne behördliche Eingriffe einen ersprießlichen Fortgang nehme. Es könne dem Ministerium nur erwünscht sein, wenn aus freier, privater Initiative die kaufmännischen Schulen immer in den Dienst der Heranbildung junger Kauflcutc gestellt werden. Die bevorstehende gesetzliche Regelung des Pflichtsortbildungsschulwcscns werde den kaufmännischen Schulen der Acltesten keinen Abbruch tun, sich im Gegenteil auch diese Institutionen zunutzcmachen. Berlin. Als Passanten gestern früh kurz nach 7 Uhr einen in der Reichenbacherstraße aüsgebrochencn Brand bemerkten, schossen auch alsbald starke Flammen zu den geborstenen Fenstern heraus. Das Treppenhaus «var bald so verqualmt, daß cs nicht mehr benutzbar war. In wenigen Minuten waren die Bewohner des Hauses nur notdürftig bekleidet auf den Beinen. Die Aufregung, die sich ihrer bemächtigt hatte, war bedeutend. Sic flüchteten hilfeschreicnd an die Fenster und die Frauen wollten schon auf die Straße springen, als die Feuerwehr erschien und die Gefährdeten mit großen Leitern in Sicherheit brachte. Danzig. Inmitten starker Heringszügc trat jüngst in der Danziger Bucht ein Walfisch von etwa 21 Fuß Länge auf. Danzig. Die Weichselschiffahrt soll heute eingestellt «vcrden. Es herrscht eine durchschnittliche Kälte von 6 Grad. Köln. Vom 1 bis 3. Juli soll in Köln ein großes rheinisches Sängerbundfeft veranstaltet werden. Castau. In der hiesigen Peter-Paulskirchc wurde gestern das Grab des Husitenführers Johann AiSka aufgcfundcn. Das Grab befindet sich unter einer Stein- tafcl mit lateinischer Inschrift und dem Siegel des Stadt rats von Caslau aus dem 17. Jahrhundert. Nach einer im Grabe anfgcfundenen Urkunde sind die Ueberrestc Ziskas dort heimlich bcigcsctzt worden, um ihre Vernichtung zu verhüten. Paris. Aus Rom wird gemeldet: Der gegenwärtig in Madrid weilende Provinzial, der aus Portugal aus- gewicsencn Jesuiten hat dem Papste die Abschrift einer von ihm an die portugiesische Regierung gerichteten Erklärung übersandt, in der gegen das Borgeheu der provisor ischen Regierung in Lissabon scharfer Einspruch erhoben wird, weil sie seine Ordensbrüder ausgewiesen, sie gewalttätig und in unwürdiger Weise behandelt und ihre Güter konfisziert habe. Man habe sogar Prostituierte in die Gefängnisse eingeschmuggelt, um die Jesuitenpaters zu kompromittieren. Besonders legt der Protest gegen die Beschuldigung dec Revolutionäre Verwahrung ein, daß die Jesuiten in ihre» Klöstern Waffcnvorräte verborgen gehalten hätten. Der Wortlaut des Protestes wird heute gleichzeitig in Rom und in Madrid vcröffentticht werden. Konftauttnopel. Seit Sonnabend sind 27 Personen a» Cholera erkrankt und 19 gestorben.
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