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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188403187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-18
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1884
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ikrfchetnt täglich früh 6'/, Uhr. Ke-rrtiiu und Lrpriitio» Jahauuesaasse 33. Sprecht»»-«! -er Lt-aM«: Bormittag« 1V—13 Uhr. Nachmittag« 3—6 Uhr. k», »» «Mm», ««mttrUU, »»M «» mi >«»««»» o^l mr»«»uch Aun«tz«e »er für »i« uLchstsol,e«»e N«««er »e-tt»mte« Inserate «> v«chent„e» ht» L Uhr Nachmitra,«, anGauu-uu»-eftt«««u früh tzt«'/,» Uhr. Z« -e» Gliche« Mr I»s.-^«»»hme: LttaGAem«, UniverntätSstraße 31, L«uis Lösche, Katharinrustraße 18,». nur tzi« ft.S «hr riWM..TaMM Ameiger. ^ 78. Auflage LS,LOO. L-mnnvrntsprri, viertel,. 4V, M-. tucl. Bringerlabu ü Mt« durch die Post bezogen 6 Mt. ged, «nuzeine Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 -s. Gebühr», ,ür Exrrabeilaaeu Otzur Poftbk'örlxruag 39 Mt. «it Postbejörderuug 48 Ml. Inserate Sgespaltene Petitzeile SO Pf. »röbrre Schriften laut uuirrnn Preis- verzeickniß. tabellarischer ». Ztfferniatz nach höher« Tarif. tielilnnen unter -e« lledactiou,strich di» Spalt«eile SO Bf. Iulrratt find fter« an di» Erpedltta» zu sende«. — Rabatt wird nicht gegrbr». Zahluug pr»eoomenu>äo oder durch Post» aachuaiim». DienStag de» 18. März 1884. Amtlicher Thetl. Vekanntmachnng. Die am 4. diese- Monats zur Verpack'tung versteigerte Oekouo«ie des der Stadtgemeindi Leipzig gehörigen 9kttterch«1e6 EöHntg ist verpachtet und eS werden daher in Gemäßheit der BersteigerungSbevingungcn die unberücksichtigt gebliebene» Bieter hiermit ihrer Gebote entlassen. Leipzig, den 12. Mörz 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndli«. Etkß. Die Herstellung von circa 1233 lausende Meter Scbleußen im Profile der III. Elaste in der verlängerten Bayerischen Straße, der Straße Ick und Ta. deS südlichen Bebauungsplanes soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werten. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS, Zimmer Nr. 14, auS und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schle«-*a i» der Bayerische« Straße «. s. tv." versehen ebendaselbst und zwar bis zum 31. laufenden MonalS, Nachmittags 5 Ubr, einzureicken. Leipzig, am 13. März 1884. De» Rath» der Stadt Leipzig Straße«» «»Deputatto«. VüvWs-Vtkanntinachimg. Gestohlen wurden allhier erstatteter An,elfte zufolge: I) En Gchlafrsck von grauem Doublcstoff mit Kragen und Sermelaufschlägen von braunem Sammt, ein wcißwollener Kraneu- Uuterroch und eine Jacke von b im,gestresstem Barchent, aus einer Wohnung in Rr. SS der Elisens, , ccße, im Lause der letzlvergangeneu ü wocheo; 3) ein Haudrulwuge», «oelcher vor Nr. S der Mutergartru- straße gestanden bat. am 8. ds«. Mt». Abend»; 3) ein Stück Speck, ungesclhr 6 Kilo schwer, an» einer Keller- abtheilnng in Nr. b der Kohlenstraße, vom 8. bl- 10. dss. Ml«.; 4) ein Vartemouuate von braunem Leder, mit selbem Schlöß chen, enthaltend ca. 7 ^!, in zwei Tbalern und div. kleiner Münze, sowie einen kleinen Schlüssel, mittelst TaschendicbstahlS i» der Grinimaischen Straße, am 10. dsS. Mt«. Nachmittag«: b) fünfzehn Flaschen Nuthwet« und ebensoviel Flaschen Weiß wein, mittelst Einbruch- au» einer Kellerabtheilung in Nr. 13 der Uferstraße, in der Nacht vom 10. zum 11. d. Mt«.; 6) ein Kinder»Einbinbebett mit roth- und weibgestreiftem Intel, nebst einem weißleinenen und einem blau- und wcißcarrirten Ueberzu«, sowie ei» Kopfkissen mit ebensolchem Jnlet und lieber» zügen, auS einem Kinderwagen, welcher im Flur deS Hause- Nr. 2 der Waldstraße gestanden hat, am 12. d. MtS. Nachmittag»; 7) zwölf Flasche« Champagner mit der Eiikette „Aubertin ör T». in LHLlonS", sowie sünizehn Flaschen Notliwei» mit der Etikette „Tchliemann L To. in Bordeaux", mittelst Einbruch- an ellier Kellerabtbeilung in Nr. 44h der Frankfurter Straße, am gleichen Tage Abend»; 8) ei» alte» Portemonnaie von grünem Sammet» «it gelbem Bügel, enthaltend 8 ^4 28 in drei Zweimarkstück.'» und einem Zwanzlgpscnnigstück, sowie einen kleinen Schlüssel, mittelst Laschen» dirbstahls in einem Tanzunterrichtslocale, in Nr. 20 der Peter«, ftraße, am 8. ds». MtS. Abend»; 9) eine silberne Lame« - Lylinberuhr. auf der Rückieite ein Hundekops einaravirt, nebst kurzer kletngliedriger Kette von Nickel mit zwei Quasten, auS einer Wohnung in Nr. 2 der Liebigstraße, vom 10. bi« 11. ds». Mt».; 10) ein Hundertmarkschein, an- einer Wohnung iu Rr. 3 am Naschmarkt, am 12. ds«. MtS. srüh; II) ei» Deckbett mit roth- und weißgestreistem Jnlet, ei» eben- solches Unterbett und drei dergleichen Kopskiffen, sämmtlich 8. IV. oder L. IV. gez., eia weißer Bettüberzug und eia ebensolcher Kiffenüberzng, beide 8. IV. oder I.- IV. gez., «in weißleinencS Betttuch, gez. L. V.» zwei Handtücher mit demselben Zeichen, eine weiße Bettdecke. sogenannte Waffeldecke, mü Fransen, eine dergleichen kleine Tischdecke und eine gelbletneue Tischdecke mit breiter blauer Kaute, sowie riu Regulator iu Nußbaumgehüuse, au» einer Wohnung in Nr. 21 der Emilienstraße, in der Nacht vom 12. zum IS. d>». Mt«.; 12) ein schwarzlederne» Geldtäschchen mit weißem Schlößchen, enthaltend ca. 3 » 58 in einem Zweimarkstück und kleiner Münze, somie eia Zehntel!«» der lOö. königl. sächsischen Lande», lotterte, Rr. 24.SS4, mittelst Taschendiedstahl» tu der Grimmaischcn Straße, am 13. d. M. Nachmittag»; 15) eine goldene D««en - Cylinderuhr mit schwarzemaillirter Rückseite (kenntlich an eiuee schadhasteu Stelle aus der Rückseite) nebst kurzer kleingltederlger goldener Kette mit Quaste und eiuem Krenzchea von Granaten, ferner eia ovale« goldene« Medaillon, enthaltend eine Photographie und eine Haarlocke, nebst langer Talmi lette. au« einer Wohnung in Rr. 8 der Llbertstraße, m der Zeit vom b. bi« 18. ds«. Mt«.; 14) zwöls Flasche« bahr. Bier, die Flaschen mit Pateutverichluß und der Firma,.(Irimpo, Idlir. Hol", eine Flasch« Mineralwasser, einig« leere Mtneratwafferslaschen und ein alter Zinkeimer, mittelst Einbruch« au« einer Kellerabtheilung i» Rr. 48 der West« ftraße. tu der Rächt vom 14. zum IS. ds». Mt«.; 1b) oine Vutterwann« mit hölzeruen Reisen, enthaltend 82 Stückchen Butter von viereckiger Fayou und mit der Bezeichnung „kittarß^it bluelcern", sowie zwei weißleinene Vnttertücher» au« einem Handwagen, welcher vor dem Hause Frankfurter Straße 31 gestanden hat. am IS. di«. Mt«, vormittag«; 16) etne alte silberne Chlinderuhr mit Goldrand, lädirtem Ziffer blatt« und geriester Rückseite mit Schildchen in der Mitte, daran eiue dreistrüugige Kette von dunklen Haaren, mit goldenem Beschlüge, nebst rundem goldenen Mabaillon, serner eiue silberne Dapeen- Thltnberntzr mit schwarzemaillirtem Sprungdeckel. au« einer Wohnuua in Rr. L der Eimlienstraße um nämlichen Lag« Mittag«; 17) n» Deckbett mit grau- und blaugeftrriftrin Inlett, nevst Ueberzng vo, weißer Slaagenleinwand, gez. L. s., zwei Kops« ktffe« mit roth«» Inlett« und weißen Ueberzngen. rin wctgleinene« gemusterte« Handinch, gez. L, zwei weiße Lertztettr«, 8. U. gez., eine graue schwarzgemufterte Tischdecke und vier kleine gewirkte wejße Deckchen, au- einer Wohnung in Nr. 1 der Jablouow-ky- straßH. «, der Rächt ,um 1«. ds«. Mt«.; 18) ein Paar lederne Franensticselette». fast ueu, mit Gummi- etusütze», au- «nur Wohnung in Nr. SOo am P«ter«steinweg, am 11. ds«. Mt-.; 15) eia schwarzlederne« »»«ldtäschche« mit einem Inhalte von ca. 2? >l, iu rioer Doppelkrour, einein Markstücke und di», kleiner Mü,»,. sowie zwei Marken der Spindler'schen Färberei und zwei vadebillet« der Leimiger Schwimmanstalt. auS einem «eschäft-lorale in Nr. 3 der Peter-straßr, am IS. ds«. Mt«. Nachmittag»; 20) eia Paar Beinkleider von Hellem, schmalgestreiftem Sommer stoff, mit blaugestreislem Buudsuller und gelben Knöosen, a»G einer Wohnung in Nr. 2 der Schleiierstraße, in der ZeU vom 8, bi« 16. ds«. MtS.: 21) ein Portemonnaie von schwarzem Leder mit stahlbügel, enthaltend ca. 4 ^!. in einem Zweünark-, einem Ma kstäcke u d kleiner Münze, mittelst TaschendiebstahlS ln der Schulstraße, -m 16. dl«. Mi«. M tlag^: 22) ein Somincriiberzieher von dunkelgrauem glatten Stoff» mit einer Reihe Knüpf?», verdeckter Batterie, Seitentascheu mit Patten und schwarzem Futter, — in de» Taschen befanden sich M Paar hellgraue baumwollene Handschuhe und ein weißlriueuc» Taschentuch, gez. n. lt. —. an« einen. Restauration-locale iu Rr. 8 der Schulstraße, am nämllcheb Tage Abend«. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlene» Sachen oder den Thäter sind »»gesäumt bei unserer Eriminul- Abthcilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 17. März 1884. Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Brctichneidrr. Kueschl«. orffentliche Litznng der Handelskammer Dienstag, den 18. März 1884, Nachmittag« S Uhr 1» deren Sitzung«,'aale. Ncnwarkt 18, T Tagesordnung: 1) Registrande. 2) Bericht dc« HandelsgtikßqebiinqS-AuS'chusse« übrr die Anträg» de« bleibenden AnSichüsieS de« Deutschen Handclstage«, de» Actirugesetz-Eiitwiirs beir. S) Wahl von Aogcordiiciei, zum Tcntschcn Handelstage. 4) Bericht des Finanz Ausschusses über die IohreS-NcchNNNge«. b) Berichte des Ve:ke!ir«-Aue!chriic« über ». tao Schreiben de« Kaiierl. Oberpostdirtetör«, d!c Art der Adressiriiug der an Firme» gerichtete» Briefe beir., b. dc«gl. und verschieden« E «gaben, eine Kernsprech-Brrbindun« mit Dresden bez». Chcmnilz bctr. 8) Aucichußbcrichl über die Eingabe der Firma Fuchs L Knnath in Piagwih, vekeltigniig der übe, flüssigen H»flichkett«-> Ausdrücke in »eschästsbrirfen betr. Ltrrnwartenßrake 9 sollen Douner-tan. den 28. dieses Monat«. 18 Nhr vormttt««». ü Tische, 32 Stühle, 1 Kochmaschine, 1 Partie Gläser, Flasche» x. versteigert wrcdeu. Leipzig, am IS. März 1884. Biklß. Bericht-Vollzieher. - Auctiou in Gohlis. Morgen. Mittwoch, den IS. März, von Nachmittag 2'/, Uhr ab werden im Schacht'sche» Stift hier die zu einem Nachlasse gehörigen Meuble«, Betten, Mulche, Herren- und Frauenkleidungdstücke, Hau«- uiidKücheugerätuschaitenrc. meist bietend gegen baarc Zahlung versteigert. Gohlis, den 13. März 1884. Die Ortsgerichte. Nichtamtlicher Thetl. Die Rüstungen -er italienischen Opposition. * Hinsichtlich teS Bestandes deS gegenwärtigen italienischen CabinciS scheint neuerdings wieder eine Schwankung cin- getrelen zu sei». An und für sich kann eine solche Erscheinung nicht besonder- überraschend wirken, weil nian trotz der bisherigen Bemühungen deS Minister-Präsidenten DepretiS die poltlischc» und parlamentarischen Verhältnisse Italiens jester und zuverlässiger zu gestalten, von einem thalsächlich überzeugenden Ergebnisse im Grunde noch nicht viel wahr- genommen hat. Die neuesten Vorgänge, welche in Rom mit einer aber maligen Ministcrkrisis in Verbindung gebracht werden, sind auf einen Zmiscbensall im Abgeorvnctenyause de- itaiicnischen Parlaments zurückzuführen. Ter Kammer-Präsident Farin» hatte sich nämlich unabsichtlich eine Verletzung der Geschäfts ordnung zu Schulden kommen lassen, worüber nicht allein die gesammte Opposition, sondern selbst ein großer Theil der bisher regierungsfreundlichen Kammermehrhelt m große Auf regung geriet!). Sowohl seitens elfterer als der letztgenannten wurde Farini heftig getadelt und diesem fein Rücktritt vom Kammer-Präsidium m scharfen Worten nahe gelegt. AuS den bis heute auS Rom vorliegenden Telegrammen geht auch hervor, daß Farini wirklich den Entschluß geäußert, da- Präsidium niederzulegen, aber gleichzeitig wird hinzuge- sügt, mehrere einflußreiche Mitglieder der RegierungSmajo» rilät seien bemüht, Farini von seinem Entschlüsse abzubringen und den ganzen Zwischenfall in versöhnlicher Weise ru er ledigen. Ob VaS nun geschehen ist. darüber liegen noch keiner lei zuverlässige Nachrichten vor. Die italienischen RegierungS- organe beschränken sich, nur zu erklären, der ganze Kammer- conflict wäre nicht vorgefallen, wenn den Minister-Präsidenten nicht Krankheit von den Sitzungen fern halte» würde. Dies« Bemerkung mag allerdings nicht unrichtig sein, ja man wird bezüglich ver zukünftigen politischen Verhältnisse Italien« immerhin nicht allein die Kränklichkeit DepretiS, sondern über haupt sein hobeS Alter in Rechnung bringen müssen. Der Minister-Präsident hat gelegentlich der Krisen, welche im Laufe der jüngsten Monate den Bestand de- EabinetS wiederholt bedroht, mehrmals geäußert, daß sein Alter un feine Kränklichkeit ihm kaum mehr lange erlauben dürften, seine aufreibende Thiitigkeit fortzusetzen, weshalb seine Freunde und Anfänger früher oder später auf seinen Rück tritt gefaßt sein müßten. Diese Aeußerung DepretiS' ist natürlich auch in den Kreisen der Opposition bekannt geworden, wo man keinen Auaenblick zögerte, sie agitatorisch zu ver» werthen. Die verschiedenen ÖppositionSdlatter waren sofort mit der Nachricht bei der Hand, der Minister-Präsident sei bereits so hinfällig geworden, daß sein« Minister« tage gezählt seien. Tie Opposition müsse sich deshalb fest zu- sammenschließen und jeden Augenblick bereit sein, das Erb« DepretiS' antreten zu können. Würde intcß die Kammer- »ichrhrit in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung solidarisch bleiben, so hätte Mancini Aussicht, im zukünftigen Eabincte den Vorsitz zu übernehmen, wodurch nur wenige andere Ministerposten neu besetzt werden dürsten Wie sich aber jetzt hcranSsiellt, sind damit dir verschiedenen ehrgeizigen Minister-Eanlidaten nickt einverstanden, weSbalb eS selbst in den Kreisen der bisherigen Kammermehrhelt zu Spaltungen und Eonflicten gekommen ist. Mancini wird sich kaum genug stark erweisen, um unter den regierungsfreundlichen Abgeordneten die DiSciplin mit jenem Nachdrucke ausrecht sa di- Mmisterberatbungen findm m s° n« Ä S 5LLH 'L^Ü. -WL'L'ÄÄ!" daß die Opposition ihre Nüs^sigkn ^ i ^ KPL L'"LÄL°m' -K källia sibweiasam. Man hat nur so viel erfahren, baß seit «ner Woche zahlreiche Abaeordiicte. welche zur „hittorncdeu Lniken" ^d^radi-ale.. Kartei Mlen, sicb unter aller e Vorwänden in ihre Wahlbezirke begeben haben, um iick m'k ihren Wählen, zu besprechen. Diese Mittbeüung bezieh! ick zumal aus mehrere neapolitanische und sicilianiiche A - geordnete, deren RadicaliS,>u,S ein hochgradiger >,t. Auck >n der uralte,i. expavstlicke» S'adt Ravenna, wo e« von Irre- d-.itislcn wunnieli. die, im Bunde den Soc'aidemokraten. sogar im Municipalrathe daS große Wort führen, bat eine radikale Wahlerversammlung staktgefunden. deren Redner sich in überaus heftiger Weise gegen daS M.»i,t-rlu.n Tepret.« äußerte» und den Stur, desselben alS nabe bcvoisteheav ver- kündeten. Sehnliche- wird auch au« Mailand, BreSna und anderen lombardischen Städten gemeldet, kurz, die Oppo- siton scheint iin Vereine mit allen radikalen Elementen Mieder einen Scklag gegen die Regierung vorzuberette*. wozu jener die schon länger dauernde Krankheit deS Mmllter- Präsikenten alS eine'besonders günstige Gelegenheit erscheint Ob allen diesen oppositionellen Vorbereitungen auch wirklich eine ernste Thal gegen daS Ministerium solgen wird, läßt sich gegenwärtig noch nicht mit Gewißheit bestimmen. Ader, wie bereit« erwähnt, die ganze Lage der Dinge schließt den Plötz- licken Eintritt eine- ernsten Zwischenfalles zu Ungunsien de» Ministerium« keine-weg« au«. Dies« Wahrscheinlichkeit muß m^n sich zumal außerhalb Italiens vor Augen ballen, wp »an i»> Allgemeinen über die ganz eigenartige» politisch- parlamentarischen Verhältnisse der Halbinsel kaum ausreichend unterrichtet ist. Tic nächsten Tag« dürften noch allerdings ohne ein ent- scheidendes Pronuactamenlo seitens der Opposition verlausen, weil die Kammer, in Folge der Todtenfe:er für Sella. sich bis Mittwoch vertagt hat. Wenn aber Drepeli« nickt bald von seiner Krankheit hergestelll und in der Lage ist, die Leitung der Regierung mit allem Nachdrucke zu übernehmen, der ihm bisher nicht abgcsprochcn werden konnte, so kann die nächste Zukunft deS gegenwärtigen italienischen CabinelS kaum alS eine gesicherte bezeichnet werden. Leipzig, 18. März 1884. * DaS Actienresorm gesetz, welches dem Reichstage jetzt zugcganqen ist, dürfte, wie schon erwähnt, da» umsang reichste'Schriftstück sein, welche- dem Hause bisher Vorgelegen hat. ES umfaßt 92 Druckbogen und 367 Seiten Anlagen. Die Abgeordneten bedürfen daher längerer Zeit, uin 'sich damit vertraut z» machen. Das Gesetz selbst umfaßt in 4 Titeln 255 Artikel und ist mit einer sehr umfasscnden Begründung versehen, welche weit eingehender ist als die de», BulideSrathe mitgetheilte» Motive, lieber die Bedenken gegen eine sofortige Reform und die Zeitgeinäßheit der Reform heißt e- in der Begründung: Fast ebenso allgemein waren die Bedenken gegen den sosorttgen Erlaß eine- neuen ActiengesetzeS. ES wurde namentlich gellend gemocht, daß die Wiederkehr einer Periode ungemcffeiier Gründung von Actien-Untcrnehmunge» und dank der gemachlen Erfahrungen einer ungemessenen Brtheiligung an solche» i» naher Zukunft nicht zu besorgen sei. Buch konnte nicht verkannt werden, daß die öffent liche Meinung noch lange unter dem Drucke der w itgreifenden Folgen einer allgenieinen wirthschaftlichen Lalamiiät stand und in oft leidenschaftlicher Stimmung entgegengesetzter Strömung besangen war, daß auf der einen Seite Zorn und Unwille gegen die Gründer, auf der anderen Seite Unmuth über eine übermäßige Verfolgung derselben an den Tag trat. Ein miter solchen Eindrücken ent stehende- Gesetz könne — so wurde beiürchtet — dem beabsichtigten Zweck nicht entsprechen; zahlreiche Volksschichten würden die Miß- erfolge der letzten Iobre lediglich in der Mangelhaftigkeit der die- hcrigen Gesetzgebung suchen und bei einem Aufschwung von Handel und Verkehr in blinder Zuversicht zu dem neuen Gesetze der eigenen Sorgfalt sich enthoben fühlen; ein anderer Theil der Bevölkerung dagegen würde in dem nothwendigerweise coercitivcn Gesetze so strenge Fesseln erblicken, wie sie mit einer Wiederbelebung de« wirthschaftlichen Leben- unvereinbar seien; hierdurch aber würde die Sucht erweckt werden, daß je nach der augenblicklichen wirth- fchastlichen Lage da» Actienrrcht stet- der Acnderung unterworfen werden müßte; für normale WirthschaftSverhälliiisse habe ferner da- Gesetz vom 11. Juni 1870 sich noch nicht hinreichend erprobt; »och sei nicht zu übersehen, wie weit in dem Erlaß von Lautelarvorschrtften gegangen werden könne, ohne die Möglichkeit der Gesellschaften zu gefährden. Dabei griff die Befürchtung Platz, daß durch den frühzeitigen Erlaß eine- neuen Gesetze- die nöthige Entwickelung der Judikatur eine Störung erleid« würd«; nirgend» wirke ein «elegenheil-gesetz ge. Ehrlicher al, aus «irthlchoftlichem Gebiete. So gewichtig alle diele Adeukeu tu der auf da» Uebermaß der Gründungen folgenden A Aedergonge- gewesen sind, so haben ^ 2 Gewicht für dir Gegenwart verloren. Die leidenfchaft- H"beu einer ruhigen, veurtheiluug Raum gegeben; *>, der Rechtsprechung sind auf dem Gebiete «« ncttemvesru« die wichtigste« Streitpuncte zu eiuee erschöpfenden Erörterung der Gründe und Gegengründ« gelangt, und soweit aus wirthschaftlichen und rechtlichen Fragen bewegte« Gebt« «ine Klärmig der verschiedenen Meinungen üb«, Haupt rintrrten kann, ist eine irlchr erfolat. Demgegenüber kanu sich die Gesetzgebung nicht länger abwartend verhallen; das vertrauen in die bestehende Acsiengeletz. durch Aendnung derselben muß da) Ver. ? ""'ber bergestellt werden, damit nicht bei auslebendem Aci <->>. d:e vorsichtige» und bester» Elemente der Gesellschos, sicb von ibm sernhalten, di« leichtsinnigen und schlechter« dagegen ihm sorglos Zuströmen. Gerade jetzt rrschel«» der Zachnmtt affommen mit gesetzliche» Maßregeln vorzugehem ^ " gekommen, * Am Sonnabend fand in Berlin unter aroßrr Betbei. l.gung der Parteitag der Liberalen Der-ini-,«„ö welcher der Abg. «ickert über di, Verhandlungen vNo?e« bab^ nnt der Fortschrittspartei ge- pflogen habe. Voller Genug,huung bückte er zurück und 78. Jahrgang. .hoffte, daß Diejenigen, welche noch mit einem gewiffen Kleinmuth in die Zukunft sehen und unerwartete Dinge fürchten, alle Bedeinen bei Seite legen werden". Ebenso bossle er, .daß die wahrbaft Nationalliberalen im Lande eine» Anschluß nicht nur für nützlich, sondern für bringend nothwendig halten. WaS die Angriffe der „Köln. Zeitung" gegen unö betrifft, so hat diese« BiatI uns genau mit den selben Mitteln bekämpft, wie die „Nordd. Allg. Zeitung". Wer so etwa» vertritt, den zu gewinnen, geben wir sreisich auf. Wa« den Nichtanschluß von Abgeordneten anbetnfft, so hat College V. Löw seine Zustimmung wohl deshalb nicht erklärt, weil er keiner bestimmten Fraction angehören wollte; er wird, so glaube ich, in, freundliche» Verhäiluiß zu unS sieben. Herr Paascke (Rostock) hat in einem eigenthümlicken Schreiben seinen Anschluß an die Naiionalliberaicn mo- tivirt; dieses Schreiben hätte gut die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" bringen können. (Sehr aut.) Lasten wir den Herrn mit seinem Entschlüsse aus sich beruhen." . „Man habe vielleicht nicht ganz mit Unrecht Zwciskl gehegt, daß die Persönlichkeiten in den bei den jetzt sich vereinigen sollenden Parteien nicht zu einander Pasten, bei der Noth- wendigkeit aber kämen solche kleine persönliche Fragen nicht in Velracbt." E>n Dclegirter Schnitze auS einem Wahlkreise bei Frankfurt a. O. sprach darauf seine Bedenken au«. Er hielt den mit der Fortschrittspartei geschlossenen Port für eine« taktischen Fehler. Seiner Ansicht »ach mußte die secessionistische Partei den Kern zu einer Parleibildung abgrten, welche alle Liberalen umfaßt. Dieses sei da- ursprüngliche Programm derselben gewesen, ai« sie auS der nationalliberalen Partei anötraten. Redner plaidirt unter fortwährend sich steigerndem Widerspruch dafür, daß man zunächst mit den National- liberalen «inen Anschluß hätte versuchen sollen. (Oho!) Nun würden die RcchtSnalionalliberalen Zuflucht bei den Frei- conservalive» suchen und die Liberalen müßten speciell in seinem Wahlkreise auf die Mithilfe derselben bei den Wahlen verzichten. Der Redner wurde aber daraus von Herrn Rickert belehrt, daß man auf einen Wahlkreis nicht exemplificiren könne. Nachdem noch die Herren v. Forckenbeck, v. Hoenika und I)r. Baumbach für die Fusion gesprochen hatten un- letzterer noch die Hoffnung ausgesprochen hatte, daß ein Bruch- theil der Nationalliberalen der neuen Partei sich anschließen würde und baß ebenfalls die kleinen persönlichen Unterschied« in der neuen Partei verschwinden würden, wurde schließlich von der Versammlung die Verschmelzung der liberalen Bern emigung mit Ver Fortschrittspartei unter dem Namen „Deutsche sreismn ge Partei" für aut geheißen. * Durch einen Ministerial-Erlaß wurden im Jahr« 1882 die Kruiner deutschen Gymnasien z« Laibach, Rudolf«- werth und Krainburcz theilweise oder ganz sloweui» sirt, obwohl die slowenische Literatur damals weder ei« lateinisch-slowenisches Lexikon noch eine slowenisch-griechische Grammatik auswieS. Auch daS Lehrerseminar zu Laibach konnte sich der Slowenisirung nicht entziehen; seit zwei Jahreil werden nur slowenische Zöglinge ausgenommen. Wollen sich jetzt deutsche Knaben in Krain dem Lehrerderufe widmen, so müssen sie sich in die weit entfernten Lehrer bildungsanstalten zu Graz oder Klagensurt wenden. Auf Andrängen der slowenischen Führer hat endlich die Regierung aucb daS Lehrerinnenseminar zu Laibach slowenisirt. Deutsche patriotische Männer sagten aber schon längst voran», daß damit der Heißhunger der Slowenen noch bei Weitem nicht gestillt sei und daß über kurz oder lang der kleine slawische Stamm, der nur wenig mehr als 1,200,000 Köpfe zählt, mit neuen Forderungen an die Negierung herantreten würde. Jetzt haben im Wiener ReichSrathe die slowenischen Abgeord neten Tonkli und Bitezic, denen sich Gras Coronini anschloß. den Antrag gestellt, in den deutsche» Mittelschulen der haupt sächlich von Slowenen, Kroaten und Italienern bewohnten Provinzen und Gcbictstheile die deutsche Unterrichtssprache zu beseitigen und dafür daS Slowenische. Kroatische bez. Ita lienische einzuführen. Es sollen nach diesem Anträge die letzten Reste deutschen Schulwesen- in den Ländern an der Adria utraquisirt bez. slawisirt und verwelscht werden, vor allen Dinge» sollen die deutschen Gymnasien in der alten deutschen Grasenstadt Görz.in der heute freilich da» Deutschthum bis auf 2000 Köpfe zusammengeschmolze» ist, serner zu Ritterburg-Pisino aus der Halbinsel Istrien, endlich zu Marburg und Eilli in Slibsleiermark den Feinden deutscher Bildung auSgeliesert werden. In der Debatte, di« sich an den Antrag TviikU'S und seiner Genossen anknüpste, hob der Abgeordnete l)r. Sturm besonder» hervor, daß k!e Slowenen in der Umgebung vo» Marburg und Cilli die Slowenisirung der Mittelschulen gar nicht wünschen, sondern mit der jetzigen Eiuricl'tung ganz zufrieden seien, und daß die Städte Marburg und Eilli zu den fast ganz deutschen Städten gerechnet werden mutzten. Auch der Abgeordnete HcilSberg betonte, baß die Slowenen den Werth deutscher Bildung anerkennen und es sich vielfach Opfer kottcn ließen, um ihren Kindern deutschen Unterricht zu ermöglichen. Selbst der Unterrichts minister Conrad erklärte sich ganz entschieden gegen die Utraguisirung der beulschen Gymnasien zu Marburg und Eilli. NicklSdestowcniger wurde an Stelle deS Tvnkii'schen Antrages, der fallen gelassen wurde, eine Resolution des Grafen Elam angenommen, in weicher die Regierung ausgeforvcrt wird, den oben genannten vier StaatSgymnasien eine solche Ein richtung zu geben, daß den diese Lehranstalten besuchenden italienischen, slowenischen uiiv kroatischen Schülern bet ent sprechender Pflege der deutschen Sprache in den Unterklassen der Unterricht in ihrer Muttersprache ertbeilt werde. * Wir der osficiöse Berner „Bund" mittheilt, sind die Nachforschungen der Berner Polizei, welche anfangs auf den Eanton beschränkt waren, nnt Zustimmung und unter Mit wirkung de» BundeSratheS au; einen weiteren Krei» aus gedehnt worden. Anlaß dazu gaben die Euldcckungen, welche über die Organisation der Anarchisten in der Schweiz ge macht worben waren. Aus Grund ausgcsunkener Eorrespon» cenzen wendete dir Berner Polizei ihre Aufmerksamkeit nach Jrnburg und erwirkte dort die Verhaftung zweier Anarchisten, wovon einer, ein Schneider Name»- Otter, auS Solothurn llamnit, während der zweite, Namen» Frank, ein Deutscher ist. Die berecl- srüber Verhaftete», Kennel und Schultz«, werden vorläusig in Bern in Hast gehalten. * Au» Belgrad kommt eine diplamatische Sen sationsnachricht. welche meldet, daß der dortige rus sische Gesandte Persiani wegen erwiesener Theilnahme an verschiedenen Agilaticncn in Serbien und wegen seine» etwa» sarmatischen Vcnebmen« im ofsicwllen Verkehr cbberufen werden soll. Herr Persiani, ein gebürtiger Armenier, ist ein großer Freund der Panslawisten und rin Diplomat im Stile
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