«<«««» obwohl im Grunde feig and furchtsam. Keiuein der dreien fehlte et nicht ganz an sympath ischen Züge«: Salvatore hatte eine innige Liebe zur Mutter, zur Familie — Pieiroantonio, desaß Freund«, di« ihn sehr gern hatten — er konnte munter und liebenswürdig sei». Den meisten Antheil erregte das Schicksal des Vierten — er hatte sich Jahre lang treu nnd anständig gehalten, man wußte, daß er einen wackeren Kampf mit den argen Trieben in der eigenen Brust führte und Jedermann hoffte, daß er allein dem Fluch entgehe« würde, der über seiner Familie lastete — bi» zuletzt, zum allgemeinen Schrecke» und Bedauern, in einem Momente der durch den Alkohol herbeige- führten Willeuserschlassuug da» schreckliche Ver- hänguiß seiner Herr wurde. Aut, bei ent fernteren Mitglied! derselben Familie hat sich Sehnliches gezeigt. Bei zwei jungen Vettern der Brüder uud bei dem Kinde einer Schwester äußerten sich epileptische Anfälle und Anzeichen einer ursprünglichen Mißbildung des sittlichen Bewußtsein», vr. Ventusi erzählt von einem alten Fräulein, das allein von allen Mit gliedern der Familie MiSdra dem furchtbaren Berhängniß entgangen und geistesgesund ge blieben zu sein schien, bi- sie vor Kurzem fühlte, daß etwa» Schreckliche» in ihr vorging. Ohne äußere Veranlassung verfiel sie plötzlich ln furchtbare Angst, und jammernd und schreiend klagte sie: .O mein Gott, steh mir Lei — ich fühle e», ich merke e», ich werde sonst wahnsinnig! O mein Gott, laß mich doch lieber gleich sterben, als im Wahnsinn leben l Was habe ich denn gethan, daß ich so schrecklich gestraft werden soll, wie meine ganzen Verwandten?" Man erschrickt fast bei dem Gedanke», daß derartige Zustände in Italien beinahe geschicht lich geworden sind, ja, daß Sehnliches sich sogar bei großen und berühmten Kindern des Landes gesunden hat. Benvcnuto Cellini schildert selbst, wie er einen Menschen nieder- gestochen, ohne Beranlassung, nur weil ihn plötzlich die Wuth packte, und viele Züge von Grausamkeit uud plötzlicher Brutalität im Leben Napoleon» I. hänge» vermulhlich mit seiner epileptischen Anlage zusammen. Weite Verbreitung haben solche Zustände jedoch erst gefunden, seit in dem italienischen Volk der Alkohol eingedrungcn ist. Italien hat düsen Stoff in seinen gefährlichsten Herstellung». forme» erst spät kennen gelernt, und der Reifende sieht mit Erstaunen, wie in diesem trüher so mäßigen Lanve di« Läden der liyuoristu sich zu häufen «nd zu drängen anfangen. Gerade weil der Italiener von Hanse aus und durch Jahrhunderte lange Ge- wohnheit nüchtern, harmlos »nd gutmüthig ist, scheint der Alkohol auf ihn eine vernichtende Wirkung zu üben, etwa ähnlich wie aus den Indianer oder Samoaner — während er uus Deutsche», die wir historisch im Trinken geübt und durch Gewöhnung so etwa» wie immunisirt sind, bei weitem nicht so gefährlich wird. Auch das italienische Klima mit seinen furcht baren Gegensätzen, seine« hohen Wärmegraden macht den Alkohol offenbar viel gefährlicher, viel leichter berauschend und nicht minder die mangelhafte Ernährung des Volkes. Da» Elend der unteren Klaffen besonders in Süd italien fängt die sonst so nüchternen Bewohner an zur Trunksucht zu treiben, und in Folge seiner mangelhaften Ernähruug kanu der Körper ihren Wirkungen nur genüge» Widerstand ent gegensetzen. Gesundheitliches. — Die Ursache einer Lungenentzündung Der Wiener Universitätsdozent vr. Emil Franz tritt soeben mit einer auch für die Elter» kleiner Kinder überaus lehrreichen Studie über .Diagnostik der Fremdkörper in den Luft wegen" hervor. Er schildert anschaulich di« Symptome des wahrscheinlichen Vorhanden sein- eines Fremdkörpers und verzeichnet di« Thatsache einer auf ungewöhnliche Weis« er folgten Feststellung eines Fremdkörpers bei einem dreijährige» Kinde, da» wiederholt an Lnngencntzündung gelitten habe. Es wurde lonstatirt, daß das Kind bereits vor anderthalb Jahren eine Schraube verschluckt haben müsse, ohne damals Erstickungsansälle gehabt zu haben, vr. Franz fand iu der That bei der Operation in der Lnnge die Schraube, die er erst durch Einfuhren einer gekrümmten Zange exlrahiren konnte. Dieser hochinteressante Fall bestätigt glänzend die von Hosrath Wiedcr- hascr gemachte Beobachtung, wonach häufig an derselben Stelle wiedcrkehrende Lungenent zündungen den Verdacht auf das Vorhanden sein eine» Fremdkörpers Hervorrufen. Da Kinder bekanntlich mit Vorliebe Gegenstände iu den Mund nehmen und verschlucke», so er wächst hieraus für di« Aufsichtspersonen die Pflicht der Beobachtung aller verdächtigen Er scheinungen. '' Ir.