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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-17
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1886
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1S4S TodtS-Anze!gk. Oester» Abend '/,8 Uhr endele ei» sanfter Tod dir langen Leide» »»srrer guten Mutter, Schwieger- und Großmutter, der Frau Osrolliie verw. Irünkiier geb. krelvM Mit der Vitt« um stille- Beileid »eigen dies hiermit aa Leipzig and Tharandt, den 16. März 1886. die tteftetrüsttev Htukerlafieue«. Li« Beerdigung findet Freitag früh 10 Uhr von der Lapellr de« Johauulssriedhof» «u» statt. Gestern Abend nach 9 Uhr entschlief sanft und rnhig noch kurzem Krankenlager unser herzensguter lieber Batte. Vater, Schwieger- und Großvater, der peosiouirte köaigl. sächs. Haupisteueramts-Renoant Sari Gottfried Huhle, Ritter de« vertzteuktorden«. im 77. Leben-jahre, viel za früh sür seine trauernde Familie. Schm»r»ersüllt widme» diese Nachricht seinen vielen Freunden dir trauernden Ointerdliedenen. Reudnitz und Leipzig, den 16. März 1886. Die Beerdigung findet Donner-tag, am 18. diele«, Nachmittag '/,3 Udr, vam Trauer- bause, Reudnitz, Ratbbau-straße 11. aus statt. Nestern Abend entriß uns der bittere Tod meine Herzliede Iran und unsere guie Mutter Minna geb. Vuchholj nach schweren Leiden. Im Namen der Hinterbliebenen W. «rabich. Die Beerdigung findet Donner-tag früh 10 Uhr vom Trauerhause, Men» delsiobnfirafie 6, au- statt. Zurückgekehrt vom Grabe unsere« theureu Salten und Vater« vernhard Schanze, sagen wir unseren aufrichtigsten Daus sür die herzliche Theilnadme. Tie trauernde» Htuterlasfeue». La» Geschäft metnrs Manne« fii-re ich ununterbrochen fort. Berw. kchanze. V»»L. Für die bei dem Hiascheide» meiaer »»» vergeblichen Gattin Frau Johanne Noßne Sehmlchen, geb. Lnrt, erhaltenen vielen Beweise herzlicher Theil- nabme und den reichen Blumenschmuck, Herrn Pastor Hartung sür die trostreichen Worte ani Grabe, sowie meinen Herren Vorgesetzten, Freunden und Bekannten sür die Begleitung zur letzlen Ruhestätte hiermit innigsten Dank. Leipzig, den 16. März 1886. SRsrlt» OekrulvI»«», Schirrmeister, Dresdner Bahnhof. Für di« überall» zahlreichen Beweise Herz, sicher Theilnahme beim Begräbniß unlere« iuuig geliebten Batten und Bater-. de- Herrn Gustav Ernst Lore»,, sage» wir der geehrte» P'iucpalität, dem werthen Geschäht- und Fubr>keper!oiial der Firma Eouard Bädel, allen Verwandten und Bekannten sür den reichen Blumenschmuck und die ehrenvolle Begleitung zur letzten Ruhestätte unseren tiesgesühlresten Dank. Be sonderen D>nk Herrn Pastor l)r. Känig für dir trostreichen Worte und dem Gesangverein „L ederiels" sür den erbebende» Gesang am Grade unsere« theuren Eaischlaseuca. Leipzig, den 14. März 1886. Tie tiesdeirübte Hinierlaffene Emma L«re»t geb. Wieprecht nebst Kindern. Laut. Zurückgekehrt vom Grabe meine« lieben Maaue« Adoks vrad« drängt e» mich, seinem Principal Herrn Pettrich, sowie College» und Freunden für die ehrenvolle Begleiiung, sowie die borge, brachte Anerkennung durch Musik und Gesang und Blumenschmuck den besten Dank darzu- bringen. Insbesondere aber sage ich dem Herrn Dinkoans Weicksrl sür die trost reichen Worte in der Behausung, sowie aa der Grabstätte besten Dank und bitte um stille Theilnahme. Anger-Crottendorf» am Begräbnlßtagr. Anua verw. vratze, zugleich im Namen der übrige» Hinterlasseaen. Für die Beweise der Lieb« und Theil- nähme bet dem Begräbnisse unsere« lieben Kinde« sagen wir uiisern herzlichsten Dank. W. Wer««« nebst Frau. Für die Vielsachen Beweise liebevoller Herz. licher Theilnahme dem Hinsch>iden ihre« lieb.n Natten und Sohnes Richard Kluusiug, lowe sür den reichen Bliinienlchniuck uno Begleitung seiner Herren College» zur lepien Ruhestätte, insdeionbere H,rr» Pastor Hailuiig sür die lrostreichen Worte und dem Gcjaug. verein „Sängerlust" sür den erhebenden Be- sang sagen ihren Dank dir trauernde« Hintersasse»««. Für die vielfachen ehrenden Beweise Herz, llchster und innigster Theilnahme, iow e iür den überaus reichen Blumenschmuck beim Hin. scheiden meiner mir onvergeßüchca, treo- sorgeaden Mutter, der Frau Aal». Fr. nenn. Wostratzktz. sage ich Allen hierdurch meinen nesgeiühltesten Dank. Besonder- ober herzlichsten Dank dem Herrn Pastor Vr.v. Erleger» sür die Herr- lichen und trostreichen Worte am Grabe der Einschlafen«», sowie den Herren Mitgliedern de- Gesangverein« „Phönix" sür die schönen Gesänge. Leipzig, de» I«. Mär» 1886. Der ttefbrtrüdte Lata. Verladt: Herr Max Landet tu Chemnitz mit Frl. Anna Schmidt das. Herr Paul Thiemer in Großendoin mit Frl. Marlda Herold io Kappel bei Edemnitz. Herr Franz Etzold in Remia mit Frl. Lina» Bernhard» in Treben. Herr Fritz Kyder in Glauchau mit Frau A. verw. Galle geb. Fischer in Freiberg. Herr Amtsrichter Oskar Petzold in Annaberg mlt Frl. Anna Stickel das. Herr Panl Jaeger, Kausmaun in Annaberg. mit Frl. Johanna Keller das. Herr Emil Bößneck, Kaufmann in Slanchan» mit Frl. Margarete Zückler das. Vermählt: Herr Bruno Säbel In Kirckiberg mit Frl. Fanny Weißbuch au- Zwickau. Herr Emil Oelmana ta Dittersdorf mit Frl. Ada Oertel das. Geboren: Herrn Carl Niecke in Bautzen ein Soli». Herrn Psarrer B. Dölilert in Obernessa eine Tochter. Herrn Richard Wollmann in Dress:» eine Totster. Herrn Oscar Carl in Chemnitz eine Tochter. Herr» Bernhard Schmidt, Techniker in Chemnitz ein Sohn. Herrn Emil Wilde in Chemnitz eine Tochter. Gestorben: Herr Fabrikbesitzer Maxm. Moritz Tchinidt, Eiattverordneter zu Dresden. Irl Dorothea Leuvvld in Strehlen. Frau verw. Kluge in Dresden. Herr Louis Scheide, Besitzer der Erlichimüdle zu Gommern. Frau Clara Schulze geb. Säiwartz in Niinnersdors. Herr Gustav Hermann Wols. Registrator beim Amisgericht zu Dresden. Herr Ernst Bödmer. Tischlermeister in Bautzen. Frl. Marie Schässer in Dre-deu. Herr Franz Anton Hille, Tischler in Dresden. Herr Curt Alexander Hempelin Pulsnitz. Herr Ingenieur Hermann Moritz Skiffen in Rochlitz. Frl. Naialie Schlunzig in Grimma. Herr August Schüler in Naumburg a. S. Frau verw. F. Dauderstedt in Naumburg a. S. Herrn Gustav Prrlß' i» Raumburg a. S. Tochter Helene. Herr, Eduard Deckert'« in Nauru, bürg a.S. Sohn Olto. Herr Rodert Herrmai'!,. Celloist in Zwickau. Fra» Helene Kruichwiy geb. Schregel in Zwickau. Frau Anial e Wlhlinine Lehme geb. Morgenstern i:, Schedewitz. Herrn Lehrer O. H yn's in Chemnitz Sab» Iodaune«. Herr Cdr stion Fr. Kretz in Chemnitz. Fra» Johanne Amalie LSw ged. Bronnhardt in Chemnitz. Frau Johanne Rosine verw. MattbSS geb. Weber in Chemnitz. Fron Selma Marie Eber-bach ged. Axr in Chemnitz. Frau Christiane Pauline Lankwitz geb. Ludwig in Cb-mniz. Herrn Moritz Dietzsch'- in Chemnitz Södnchen Paul. Herr Gustav Adolph Uklig, Kellner in Chemnitz. Herr Johann Gotilieb Wuuoer- lich tu Oberlosa. Herr Hermann Töhler in Plauen. Herrn Hermann Naumann - in Roideabach Sohn Bruno. Frau Anna Roiali« Flebmig geb. Lange out Dürrenuhls dorf, in Reinhold-dein. Herr Benjamin Keller ln Hainichen. Frau Auguste Reinhardt geb. Lorenz in Hainichen. Herrn I Schniidt'S in Freiderg Töchierchen Befta. Herr Emil Kurth, Schubmachergehilfe in Frriberg. Die Veertzigiing der Frau stützet «lolo» Im vreueken, sondern Mittwoch, den 17. «., Nachmittag» L Utzr ta Letpzi, »a« rrauerhanse Elisrnstratze 58. ans statt. Heute L. 8 0. L. AI. ln> LoptrielldaL lsuiperulur «e» ilÖ0Lämen^»e»-ü^öääek»i^öänäö7^v. 8,-i>«>n>ini»»„1» uU . ft.11, Mvnraa. Mitnv..Frenaa ft.'2-bU. viLna-Salt, iuimvu-nia un«i A>ll«-ni»»<1 Oliv Tanie» Dienst.. Dauuer»».. Sauna». ft,p- uC . 'i.N. Moniaa. Mnnvow. Frettaa ^ »v'IXt tl V»i«>«rairr 1k lägt, qetsinei von Morgens bl» Abend«. Sanmage »ot.tr"« so,sriannenevebnv.r aenau now ärzilleber Vervraniin, Spetseanft. I n. II. DonaerSiag: Hirse mit Rindfleisch. D. V. Fiedler, Kretschmor- »r,»»»» »er daß mtsem «I Wmst, »tch» », Da »«» dt» Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Zum Stande der kirchlichen und nationalen Ber» hältnisse in Bödmen erhalten wir folgende Zuschrift mit der Bitte um Veröffentlichung: Sehr geehrter Herr Redacteurk An der Nuinmer vom lO. Mörz d. I. Ihre« geschätzte» Blatte« findet sich eia Artikel „Aut Bödmen", welcher unter Beziehung aus die ezechischen Blätter „Politik" und „Prokrok" dir kirchlichen »ad nationalen Verhältnisse in Nordböhmea bespricht. Da sich t» drm letzten Absatz „dem Citat« der „Kreuzzeitung". welche« dir ..Politik" bracht«, einige thatsächtiche Unrichtigkeiten befinde», so bitte ich folgender richtiger Darstellung de« Sachverhali« dt« Spalte» Ihre« wettgclesene» Journal« z» «fine». Nachdem der bekanair Htrtendries de« Bischof« von Leit» «erttz «n seinen Aoschuldtgnnge» Mid Verleumdungen der enan» gelische» Kirche »ud de« Gustav Adols-Lereia« bekannt uewnrdr» wnr. ist «» demselben Sonntag», a» welchem in der katholische» Kirche z» Gabln »z der Htrteadries de« Biichos« der» lese» »nrd«, in der «vaageltsche» Kirche vor einer grotzea Zuhörer- moste an« drm ganz«, Bezirke dt» Adftrtiguu, seiner Beschuldigungen «sollt. Di« cooservativ« Wiener „Presse" hat sehr bald nach dnm Vrkanntwerde» jene« Hirtenbriefe« de» Gustav. Adels. Ber ei n G Gch»tz tzenommen, «in gleiche« geschah von der denischen Presse Rnrdbshmen« zn« großen Theke »mH srüher, als di» Erklärung«, de« Hoden L»»tr»lv»rfta»de« »nd de« lödlichea Hanptverein« Dei»»e« »erSfienllicht wurde», Mid e« erregte Verwunderung, «zechljcht» Gl»nd»,«g»»»ls«» von der czechischen energischere vertchttnnnae» vertnngte». dt« ganz« altkatholtsch, Bewegung sich in jenem THeil» vshmen« am meiste» n»d bedeutendste» geltend macht, ta »Echem sich der Psnrrfprengel der evongellschen Gemeinde Gablonz ßAfiodet, t» find dir Snfrindouge», welcht die römisch« Kirche aa die Udeel» de« gelammte» Protestautlsnm« richtet, znnöchst gegen die Gemeinde Gadl»»z gerichtet. Diese ab«, »eist »« mit aller Ent- schieden heit znrbck, nute» de» Alttotheltkr» oder Rümisch-Katholikea trmnd »Eche Hropaganda »»erlaubter Art tz» G»uftr» der rvan- Rüche gemacht zu haben. G« ist allerdinn« richtig, bat im verflossene» Jahr« viele lieber- G>h> «»» «vongelilchea Kirche hier staltfandea. Die Uebergttretenen rneemirtr» fich jMoch zum größten Theile au« Römisch-Katholischen, W» «nvtesrnermah»» all« de» Uebettrttt »m ihre« Gewisse» willen l>« » richtig, h«ß der nntrrzeichnete Pfarrer n, viele» ent- lmem« orte« für sein« zerstreuten Nemeiudemitglieder Gottesdienste Hätz, dt» n»ch viel von Katholiken besucht werden; allein ist die Predigt de« Worte« Gotte« eine unerlaubte Propaganda? Doh dt« rvoogelisch, Gemetnde Gablonz den Altkatholikea ihre Itreh» z», Brnutzaug gestattet«, ist ta Berücksichtigung der hiesigen GerhälwlHe ew Gebot der Nothwendigkeit gewesen, wenn sie sich »tcht drm vorwars der Intoleranz und der Lieblosigkeit au-irtzen wollt«. St» Hot jedoch die Bedingung gestellt, daß die Altkaihoiiken unter tetner Bedingung weder ta Gelang noch Predigt die religiö«. Archllch« Bast« »erlossen dürfe». Mil dem Augenblick, wo die Alt- tnthelikr» der Würde de« Gotlesbause« auch nur den leiiesten Eintrag thnn, ist Ihnen die Benutzung verweigert. Dle evanaelische Gemeinde Gablonz weiß genau, was sie von dem hiesigen Alikatdolicismu«, der nicht« andere« ist, alt der Rouge'sch» Deiitschkaldolicismu«, zu halten und wir sie Ihn za behandeln hat. Der unterzeichnet« Psarrer hat diesen Staadpunct gelegentlich der Hauplversamniluiig de« Drrtdner Haupivereinr« der Gustav Adois-Stistung in Lockwttz genügend präcisirt. Wir verhehlen e« uicht. daß wir den Kamps gegen Rom mit oller Heftigkeit sühren, ober wir verwahren u»S feierlich dagegen, daß die Mittel, die wir in diesem Kampfe gebrauchen. un>*iaubt sind. Unsere Haupiwasfe ist und bleibt da» Evangel»»» Jeiu Christi mtt entschieden Iler Betonung der Lehre vo» der Rechisertigung au« de« Glauben, und die andere Waste ist die strenge Wahrung unserer allerkSchst gewährleisteten, gesetzlichen Rechte. Das sind die Mittel de« Kampfe-, den wir Führer mit dcr redlichen Absicht, unserer Ih-tiere» evangelischen Kirche zu dienen, vor Allem aber, um dem Namen unsere- Heilande« die nolliwendige AMiung zu ver ichofien. In Zeiten kirchlicher und religöjer Wirren, wie eine solche letzt in Noidböbmen vorhanden ist, unier Berhälinissea wie hier, wo man unwisjcnd bin- und hertastet, sucht und fragt, bat die evangelische Kirche und ihre Träger die Pflicht, ossen mit ihrem Bekeniiinijse hervorzutreten und nicht »n passiver, "dwarteiider ?trllu»q zu verlinrren Diese lctzlere wird seilen« der Masse inißvri jianden und solsch beurtheil« und bewirkt, daß diese sich dein AlikiilivliriSniii- anschließl oder was noch mehr geschieht, einem nbllige», auch die evangelische Kirche schädigenden Jndijferen. I Sinns in die Arme getrieben wild. Bo i diesen E>Wägungen geleiicl, bat der gefertigte Psarrer sein Büchlein: „Die evaiigelijchc Kirche" herausgeqeben. ES sollte aeo i» ber Diaspora lebenden Glaubei,saenossen zur Beseitigung >n ihrem Glauben »nd in der Liebe zu ihre, Kirche dienen, den suchenden Andersgläubige!! Aii'ichlus, über das Wesen dcr evangelischen Kirche geben. Wem, bas Büchlein auch noch manche Mängel hatte, die in Zukunst werben besciiigt werden, so begann es doch seinen Zweck zu «rsüllen, als die Sraatsanwallschail es, als den KaldolirismuS 'chädigkiiv, ronfiscirle. Da» Krci-gerich» lwt diese Co»fiScal>oii "chi beitäliq». woraus die StaatSanwalischas» den Recur- an das Prager OberlandeSgerich« ergriff. Eine Entscheidung ist berzeil noch nicht ersolgt. Indem ich z»m Schlüsse nur noch berichtigend bemerke, daß vom k k. Oberkirchenraih keine Richtschnur oder Mahnung an die evangelische» Gemeinden in Nordbönmen gelangt ist, sowie daß gemäß der Kirchenversaiinng kein Geistliches verpflichte! ist, Druck Schriften die von »einer Perton auSieven. dem k. k Oberkirchenraid zur Eensnr vorrulegen (der st Ivö der Kirchenvrrsasjuiiq bezieht sich nur aus von kirchlichen Cvrparanonen ansgebeiide Druckichristen) Zeichne ich mit de»' Ausdiuck vorzüglicher Hoivachiung >>n ergebener Erich Jobannn. evangelischer Pfarrer. Gablonz a<N, den 12. März I8K6. Musik. * Leipzist. >6 Mär,. Stndttbeater. Ta« Text buch zu Neßler'S „euer O>er: „Oklv der Scßiitz" ist seit einigen Tagen der Direktion unseres Stadtllieater« zuge- gangrn und jnnd daffelde in den delresieiiden Kreisen eine sehr beifällige Ausnahme. er Leipzig. 14 Mär,. Malik-JnKitu t von O Prager Auch m d'eieni Winlersemelter dielt bas Mui>k»J«slitn t de- Herr» Otto Prager (Mendetsiohuttrohrj Adtiidunterhaliungen ab bei welche» die Zöglinge Proben ihre« Fleißc- und ihrer Fortichritte ablegten, und sich tm sichern, zaglosen Bortragr übten. Alle 10 Uniertialtungen waren lebe zahlreich besucht von den Eltern und Angehörigen der Kinder und Freunden der Anstalt, und das Publicum liöne immer mit gespannter Aufmerksamkeit und Theilnahme zu. Daß der Sinn sür da« Edle und Llalsi'che warm gepflegt wird, ging schon au« den einzelnen Programms hervor. Sie wieien Stücke aus von Rein eckt. BrahmS, Schubert. Mozart. Mendelssohn, Handn. Beethoven. Bach, Schn- man», Schulhofs, Weber. Meyerbeer. Wagner, Heller, Czerny, Clementi und anderen hervorragenden Componistea. Einen höchst günstigen Eindruck machte» auch diesmal Lu Ensemble- Stucke, welche einheitlich und mit festem Tact und Rdqtdmu« au«, gesübrt wurden oad Anerkennung vcrdieoien. Wir sichren dier nur einige derselben aa: Divertissement von Chwatal, Marsch von Burldardl, Marsch von Beethoven. Rondo über Mozart'« ABC von Cdwatal. Fantasie aul „Figaro" von Albecti, Ouvertüre zu . Egmoat", Marsch von Schubert, Nalop du Bravour« vo» Schuldoff, ,,«4un ?e»»ino»ke" und Balle von Streabbog. Ouvertüre von Suppe. Taranielle von Heller rc. Diese Slücke wurden theil« vier! ändig, tbrils iechshäiidlg durchgeiührt. Neu waren uns dieBorträge von Coinvositionea iür Piano und Orgel. Die Stücke: Pilgerchor aus ..Tannhäuser", Meditation von Bach (sür Piano, Orgel »nd Violine). Gnadenarie von Meyerbeer, Arie au« „Figaro" von Mozart, „Die Allmacht" von Schubert, eigneten sich recht wohl sür die Zusammensetzuna, und di« erzielte Wirkung war eine ganz anlprccheude. Auch oie B otin» Vorträge waren im Ganzen als gelungen zu bezeichnen; man iah, daß Bogensührung und Intonation bereits über die erste Stuse hinan« waren. Recht gesreut haben wir uns auch bei diese» Abend- unterdaliunge» über de Trio- von Simon, Reinecke, Heydn, Rößler, Meyer rc., bei welchen alles Mögliche geleistet wurde; die jungen Pianisten zeigten, daß sie auch de» Aujorderungeii gerecht zu werden verstauben, die da- präc se Einlagen in rin Ganzes verlangen. Von den übrigen schwierigeren Vorlrügen, mit denen sich die Zög linge ein sehr gute» Zeugniß ouSslellten, nennen wir noch: Schulhoff: Böhmische« Lied und ttkniiü« valse, Wagner-Liszr: Fant, au- „Tann häuser", Schubert: Impromptu knioll. Raff: Echo, Beeidoven: Adagio, Thema mit Variationen x. Die aus Ansaiigsstufei, fteoendea Schüler, welche Stücke von Diabelli, Svindler, Kudlau u. A. be. wälligten, gaben durch ihr fließendes glattes Spiel, wa« selten oder nir durch kleiue Verstöße unterbrochen wurde, Beweiie von Fleiß und Sorgfalt, und so haben auch diele Abentunrerbaltungen de», bewährten verdienstvollen Institut neue Ehre eingetragen, und Lehrer und Schüler können sich derselben noch in der Erianerung freuen. O Leipzig, 15. März. Der Männergesangvereiu „Poly- Hhmnia" beging gestern Abend im Kaiicisaale der Eentralballc sein elfte« Stift ungssest durch ein Couccrl, dessen Programm durch weg ansprechende Blütben de- deuiicheu Ehor- und Sologe'ang,« bot. linier de» Cl vrliedern eiwälme» wir „Die linden Lülte' von Tichirch, „Finnisches DollSlied' von Faist, „Die Mauen Blumen Schottland-" von Dürrner u»v „Freute" vcn Man'chner, die mit irischem, natürlichem Au-bruck, sauverer technischer Ausprägung und warmem Gefühl zum Vonrag gebrachl wurden. Großen Beisall ries eine stimmungsvollc Novität vo» Wilbclni Tschnch, „Das rrsie Lied", au» der Zeitichrist „Ldvigeiang" hervor. Die phanlosievolle Tondichtung wurde mit edlem Ausdruck »nd recht aus vollem Herze» lieransgesungen. Belouder« corrcct gelang de» Sängern da« treffliche Ouariett „Unter alle» Wipfeln" von Kuhlau, da» zum Gedächtnis; des vor huudcil Jahren oni 18. März geborenen Componisieu dem Programm einverlribt worden war. Zwei Solo- gelänge „Hast Tu mich lieb" von ll. Bob», und „Der Blinde" von Franz Odrrreich crzirlle», von Herrn IhieS mit wodllauiender. kiälliger Stimme wirkiam interprelir», eine» recht günstigen Eindruck. Nainentsich sprach die letztere, ftimniuugsvolle Composition au. und Herr Thies mußte sich ichließlich dem nicht enden wollenden Beisall säge», und noch mit einer Zugabe hervorlreien. Er lang „Lodernde Flammen" aus Berdi'S „Troubadour", und zeigte dabei, daß er leinen Vortrag auch dramatisch Accenie zu gebe» versteht. Erwähnt sei noch, daß die Feier durch eine» ausprecheiiden, schwungvollen „Prolog" eingeleitet. »ad durch zwei reizende Zitdeiguarleite, die mit Virtuosität zur Aussuhrung grlangicu, abmellileluugSrcicher gestaltet wurde. «5 Leipzig. 16. März. Der Gesangverein „OrphenS" wird nächsten Sonntag sei» lv Stistliiigsiest im Lbeateriaalk de» Krystall-Palaste- urster Miiwirkung von Fräulein Görlich, Herrn Schaarschniidl und Heirn Rcgiffeur Borcherdt addalie». Außer einem Prolog wird eine Ausiiihruug de-Zlaiorog, Alpeusoge von Baumbach, für Chor, Solostimmen und Orchester, componirt von A. Tbirrselder, slallsiiidcn. Ter Cvmponist diele» Werke- wird selbst dir Leilnng der Ausiührnng übernedmen. Nach drr'elben folgt Festtaiel und Ball. Bei der Beliebtheit de- Bereins läßt sich eine große Ibeilnalime de» Publicum« erwarten, und daß dasselbe nicht uiibesriedigl bleiben wird, dafür bürgt der auSgezcichucle Ruf de« Verein-. * Meißen. Herr Otto Eck>elper au« Leipzig bat in emem am 13. Mürz von ber Harmonie-Gesellschaft zn Meißen veranstaltelen Coiieer» groß Eriolge erzielt. Er sann ein« Arie aus „Hans Helling" vo» Manchner. den ersten Gesang Wels. >am« au- ..Taunbäuier". sowie drei Lieder au« Scheffels „Trom peter" von Bruckler, von denen insbriondere „Als ich zum ersten Mal dich sah" stürmischen Beisall hcrvorriej und von dem geschätzten Sänger wiederholt werden mußte. » Tie „Leipziger Musik- und Kunstzeitung" (früher „Parsifal"), redigirt von Edwin Schlömp, bringt »» Faksimile einen höchst in- terejsanlen Briei Richard Wagner'-, in welchem bas auch in dem Werke des Meisters „Oper und Drama" au-grsprochrne Prinrip begründe! ist. daß die höchste Po:e»z der Musik mi! idrem vielge. ftaliiqcn Apparat dem musikalischen Drama die bedeutungsvollste Au-bruckssövigkeit zu gebe» vermöge Auch wird in dieser Nr. 6 (vom lä März) an« Vahreutd Folgendes berichtet: „Die ersten (Claver-) Proben zu Tristan brginne» am LS. Juni Vormittags ll Uhr. Tie ersten Biidnenprolen am 2 Juli. Tie Bubneiiprode» mit Orchester zu Pariisal sangen am 12 Juli an. Dir Haiip:probei> ;Costüm) von Parsiial und Tristan werden am 17. und 18. Juli Nawinittaq« 4 Ubr abgedalica. Tie Generalproben beider Werk' oni 20. und 21. Juli. Im Ganzen lallen vo» beide» Dramen !>."> Cnsemdle-P> obcn obre d e Solo- Proben stattfinden. Da- Orchester ii« aus aller Herrn Lunker zu- i'aiiiim,: ;rietz'. aber Herrn llapellweisle Levi ii» es g i>-aen. vor. Ireffliche ekrasle z» gewinnen. Al» erste Eoucertaieistkl iuoairen Herr Halir aus We ,nir und Herr Fleischhauer aus Me umgen. Bi- auf die Vralsch.n und Biaeinslri'inei.tk >' All-« berc .s bei tzl Ein n-'-es grcstarti.'ee Holet ist „» Bau v gn j . * lieber Frau Moran-Olden, welch« kürzlich in Berlin al- „Judith" im gleichnamigen lyrischen Drama von Lesebvr» außer- oldenilich ersolgreich gesungen bat, berichiet die „Nalional-Aeikung" Folgende«: „Der Slern'iche Verein und sein Dirigent Herr Ru. dorss haben an dem Werk >br Beste« getban. Rein, krästig und mit voller Hingabe an die Sache hat der Ehor von Anfang bi» zu Ende gesungen. Auch die Philharmonische Capelle hielt sich vor. trefflich. Aber nicht von diesen Factoren. sondrru vor Allem von der Vertretung der weiblichen Houptgestalt hängt der ganze Lrsolg ab. Frau Moran-Olden au« Leipzig besitz» t» reichem Maße jämmlliche Eigenschaften, aus die hier gezählt worden, neben uajehl- barer musikalischer Sicherheit Macht und Glanz de« Ton- und schlagfertigste Beredrsonikeit de« Bortrag». Im großen dramatischen Stil bat sie ihre Ausgaoe ersaßt und durchaelüdrt, jede« Wort und jede Note mit dem warme» Blut der Empfindung getränkt und beglaubigt. Wie charakieriftisch wurde von ihr die begcistene Heldin ond Seherin der ersten, da« um d e Gunst und da« Mitleid de- Feiode« werbende Weib der zweiten Abheilung versiaulicht. Neue Lunsisachen. Allen Verehrern (und da» sind wir ja Alle) de« für unser Cacdsenland so bedeutungsvollen Sprosse» unsere« KvnigS- bauseS, de» Prinzen Friedrich August, wird e-eiue große Freute sein, zu vernehmen, daß, nachdem Ver Prinz jetzt Leipzig nach längerem Verweilen verlasse», ein treue«, tress- lirbeS Bilvniß desselben dessen Züge un« in- Gobächlniß zurück- rujt. In drm Atelier von Rudolj Herrmann (Winler- aarlenstraße) hat derselbe zu photographischer Ausnahme gesessen, und ein au« diesem Atelier hervorgegangcueö Brust- dilv des Prinzen, in dreivierlel Lebensgröße ni»t ovaler Bilb- fläche. jetzt im Schaufenster von I. B. K lein'S Kunstbandiung (Neliinarkr) ausgesleUt, beweist, daß Vas genannte Atelier hierbei sowohl in Hinsicht von Anordnung und Auffassung, wie auch der technischen Au-südrunq voll und ganz sein Beste« gethan hat. DaS ziemlich in Porderansickt gehaltene, leicht nach rechts gewendete Antlitz trägt unverkennbar die Weltin'sche» Züge. Außer diesen großen hat da» Herrin ann's che Alciier übrigens auch noch vortreffliche kleinere Aufnahmen in Boudoir», Cabinet, und Oblongjormat auSgesüdrt. Das Atelier der Gebrüder Siebe (Ceutralflraße), dessen photographische Prosofforenportrail» neulich erwähnt wurden, hat jetzt eine sehr schöne Leistung auj dem Felke ter Giuppenausnabmcn im Schaufenster von Hermann Vogel'« Kunsthandlung (Goelhestraße) ausgestellt, nämlich die Mitglieder des KegelctudS ..Brankiaiia" in voller gemülhlicher Tbäiigkeit in ihrem Clublocale, dem Kegelschild de« Kryslafl. Palastes. Die ungezwungene natürliche Disposition unv die völlig richtige perspektivische Einordnung in den Raum taffen iu der Thai nichts zu wünschen übrig. Adolf Weist«. Leipiiger Iweig-Verein des sächsischen Ingenieur- un- Architektcn-Vcrcins. * Leipzig. 16. März. Ja der Veriammiung am 15. März sprach Herr Sirasien- und Wafferbauinipecior Michael über: „Die Entwicklung des Straßen- und Wegebau-Wesen« ii» ttöniqreiche Sachsen". Der Herr Vortragende schilderte zunächst die srükerea Zustände de- Verkehres aus de» sächsischen Landstraßen, ikeille einige Bestimmangeii aus dem Sachsenspiegel rw» 1230 un» 1280 mit und gab einen lieberblick über die lehr ausgevildeten Ge- leite und Geleitszölle im Mittelatter bi« z»m Ende beS 18. Jahr, blinden«. Hierbei wurde hervorqedoben, wie gerade Leipzig lange Zeit der Mittelpunkt de- oeuiichen LtraßenverkchreS war, da die «mastigsten ..Hoden" und „Heerstraßen" hier zujamnieustießen. Einen praktnchen Nutzen zog Leipag auS dem Stopelrecht. welches bestimmte, daß alle durchpaisirenden Maaren hier eine dcstimmle Zeit zun» Ver- kauf gestellt werben mußien. Der vonrag erstreckte sich auch aus den Zustand der Straßen in technischer Beziehung und gab ein Bild von der Zu- sammknsetzuvg und der Wirksamkeit der im Jahre 1765 eingeletzien Stiaßencomnttlsionen. Zum Schluß wurde da» Siraßenbnuiuandat vo» 1781 ou«zuqSweise mitgeiheilt and dcr Zustand oeS Straßen- wesen« zu Aistan» de« 111. Jahrhundert« geschildert. Der Herr Vor- tragende ernlne lebhasten Beisall und sichern aus Anfrage des Bor- sitzenden die Fonietzung und den Schluß (dos Stroßenwejeu im 19. Jahrduaden) iür eine spätere Sitzung bereitwilligst zu. Hieraus gab Herr Oberlehrer Jöppel Mitlbeilunq über dle Principien de- zur Zeit in Berlin iu Aussildrung begriffenen lenk- baren Luftschiffes, dessen Länge 100 Meter bei einem mittleren Durchmesser von 15 Meter betrage. Die Bewegung diese« Kolosses von ca. 1000 Centn« Tragkiast soll durch 2 Dampsuiaschineu von je 100 Pjerdekrasi beiviikt werden. Geschäftliche Mittheiluagea bildete» de» Schluß der zahlreich besuchten Sitzung. Königliches Landgericht. IV. Strafkammer. Einen Schwindel, wir mau idn nur rosfinitteren Leisten zntran«, setzte der bisher u»iiestrajte Schneider Karl Friebr-ch August Schmidt aut Murren in Scene. Ter noch nicht 20 Jahre alle Angeklagte lieh von seiner Wirlhia in Schmölen in der Zeit vom 10. Au>,»ft bi- Mitte Oelober vor. Ir«. Beträge von 10 20. 25, 15, 150, 152, 100. 10. 2. 19, 34. 90 und 30 ^l; von seiner Schwester, der verrhel. U. daselbst, aber erlangte er rin Sparcaffenbuch übrr 350 Einlage und von seinem Schwager U. ebenfalls eia Sparcaffenbuch über 218 ./l Tie Daneben von leinrr Wiribin erlangte er durch die falsch« Vorspiegelung, eine Fron V in Wurzen habe >dn zum Erben ihre« be. deutende» Vermögens eingesetzt, und nach eilaugtei Mündigkeit erbalte er das Erbtbril au-gezahli. I» Wirklichkeit erdiNt der Angeklagte rin väterliches Erdtdeil von 600 ausgezadlt, vou welchen er 5iiO ^ seiner Windin einhandigte, ueibrcnd er sich ol«bal» wiebrr 100 ^l zurückgebr» ließ, unter dem Anfuhren, er müsse seiner Braui, die ein Vermögen vou 40.000 Tbalern besitze, ein noblrs Albvm zum Geburtstage kaufen. Seiner Schwester ivnßir er da» Sparcasienbvch unter Beziiquatme aus seine reich« Brau», welche jätrlich io ond lo viele Tausend Mark Zinsen genieße, abzulocken, dem Ehemann seiner Schweslcc gegenüber aber erklärte er, baß derselbe ken Kulscherpost.n bei ibm erhalten könne, daß schon in be» nächsten Togen ein Hengst ei-.treffc. den er Anstand- halber bezahlen un sie. jedoch nick: aniiz lo viel Geld dazu flüssig habe. Dadurch ließ sich 11. zur Hingabe tt'nes «sa-cofftnbmb-.' ver- liiien T r . ngek.agie, weicher Sieter Betrügereien n chl adredig war. wurde zu 2 Jahren Gefängniß rern,«heilt. 1l. Der Kellner Franz Eduard Ltttelbach au-Eisenberg war von seinem Schuhmacher um Zahlung einer Schuld von 6 ge. m.ihnt worden. Dadurch gedrängt and da er flüssige Mittel nicht beioß. beging der bisher noch «indeftraste Tütelbach die große Thor, heit, au« dem von dem Kaufmann E i» dem Gastbause, wo Tittel- doch iervirte, ol« Pfand für eine Schuld znrückgelassenen Koffer einen Ueberzieher heimlich sich anzueigne» und denselben zu Gelbe zu machen. AIS er aber eben bei einem Pfandleiher eiugetreten war. fand er daselbst zu seinem Enlietzea jenen Ligenthülner de« Kleidungs- stücke- vor, der natürlich sofort die Festnahme de« Kellner« ver- anlnßte. Unter Berücksichtigung seiner bisherigen Unbescholtenheit wurde der Augeklagie zu 4 Monaten Gesöngniß verurtheilt. llk. Ter Schneider Hermann August Wettich aut Klein, »euhausen war erst zu Anfang Januar d. I. wegen Uoierschlagung von Kleidunasslücken, die er zur Reparatur rc. aiivcrtraul erhalten balle, zu 4 Monaiea Gesängniß verurideilt worden. Kaum acht Tage später machie er sich gleichartiger Bergede» in einige» Fällen schuldig »ad erhieli de-balb 3 Monate Gesäugniß zuerkannt. IV Die mehrsoch bestrasie Dienstmagd Anna Eniilir Schindler auS Volkmarsdors erhielt wegen Rückiallsdiedstahl« 2 Jahre Ge- sängniß ^»erkannt. Die Angeklagte war zuletzt in einem hiesigen Gaittiause in Dienst und batte sich während dieser Zeit a» der Bctl- uno anderen Wäsche ihrer Herrschaft vergriffen nud ia mehrrrca Fällen dergleichen Obj cte heimlich sich zugeeignet. Der Gerichi-Hos bestand an» den Herren Landgerlchtt-Direclor Bartt'ch lPräsid.), Landgerichis-Rüldea Adam, Siegel, vr. Franze und Schubaiih-Engelschall; die Anklage südrten die Herren Staats- anwalt Meißner und Siaat-anwaltschafi-.Affeffor vr. Feurich. III. Ltraskammrr. I. Am 9. Februar d. I. machie sich in der hiesigen Zeitzer Straße ein frecher Bettler lästig; er klopfte die Läden der Reihe nach ab und ließ sich da, wo man ihm Nicht« gab, nicht s« ohne Weiteres abweise». wnrde vielmedr höchst autsällig, drohte sogar, ol« «au ihn au- einem Friseurgeschält mit Gewalt hinan-steckle, seinen Gegnern den „Schädel einzu'chlagen" ,o. E« erschien zur rechten Zeit ein Schutzmann, der m t dem Feetiibrnder onu allerdings kurzen Proceß machte und ihn ver bastele; allein der Tran-Port nach der Wacke ging nicht so schnell, ol- man hosfrn durste, vou Statten, da ber Arrest»! mit seinrm Stock am sich herumschlug und fich wie ein Besessener benahm, so daß e« erst den vereinten Kräften von inelirereii. dem Schutzmann zu Hilft geeilten Männern gelang, de» Vuriche« zu fesseln und mittelst de- bekannten EilwagenS nach dem Naictniiaikt zu befördern. Bei seiner ersten Befrag», g verschwieg ber Angeklagte seinen wahren Nanieu, bi« in ihm endlich der wegen Beiiclns. Haussricdensbrucht und Widerstand« rc. vielfach bestrafte Böttcher Karl Ernst Elisa Holtz au- Hamburg ermittelt wurde, welcher in der Hauprvrrhandlung wegen Beleidigung, Wider stand'- gegen die StaalSgewall nnd Uebertretnng de- Z. 361, 1 u. 4 des R-Si.-G -B. 4 Monat« 2 Wochen Gesängniß und 4 Wochen Hast znerkaaut erhielt. Ueberdiet wurde die liebe» Weisung des Aiigeklngleu an die Londe«polizeibehördr beschlossen. II. Am Abende de« 28. December v. I. hielt der Fleischer- gesell« Gegner im Gastboft zu Gerich-bain um ein Nachtlager an. Als der Gastwirt!, Friedrich Golilieb Heinz« dem Gesellen den Stall znm Uebernacktea anwie«, lehnte G. diese- Ansinnen ab und bemerk», er wolle gern 50 für ein Bett zahlen, ohne indeß Aus- nähme zn finden, so daß G die Bemerkung fallen ließ, daß derartige« Verbalten de- Wirth« der Bmt»hauplma»uschaft angezeigt zn werden verdiene u. s. w. Kaum hatte G. da« Gasthaus verlassen, so wurde er das Opfer brutaler Mißhandlungen. Nach seiner Sach- darstellung ist er von dem Wirth unter Betheiligung anderer Personen m» Sleine» über den Kops geschlagen und derartig verletzt worden, daß er, nachdem er sich bis zum Gemeindevorsiand geschleppt, dort nach Aussage de« letztere» einige Zeit zur Erholung bedurfte. Nach- dem G. sich vom Bttfte gereinigt »c.. war der Gemeinoevorstond mit drm Vcrletzie» zurück nach dem Gasthose gegangen, ohne jedoch vo» Heinze oder Anderen ein Zuqeständaiß der Mißhandlungen zu er lange». Am anderen Morgen erstattete G. dem Distrikts- gcndarm in Brandts Anzeige, und dieser nahm Erörterungen vor. sie ikdveb ansang« auch keinen Ersolg versprachen, da Niemand von den Tbätlichkeiten gegen den Wonderlmricheo etwa« hatte wissen «ollen. Alle n der Gendarm erhielt dennoch später Mittheilung von Gesprächen, au« denen sich aus die Schuld Heinze'« und bezw. anderer Personen schließen ließ. Da« Bemühe» Heinz«'« und An- derer, die Sache zn unterdrücken und sie in einer Eingabe an da« Amtsgericht Wurzen logar so darzustellen, als ob der Nachbar Heinze's, der Gulsbesitzer-iadn Schoos, nur durch die Hilfeleistung Heinze'« vor schweren Tbätlichkeiten de« Geßner gerettet worden sei, schlug gänzlich fthl; e« stellte sich vielmedr in der Verhandlung, in welcher Heinz« selbst nicht mehr der Tdällichkeiteu gegen G. obredig war, heran-, daß die fragliche Eingabe an da- Amtsgericht Wurzen vo» dem genannten Schaal nur aus Betreiben Heinze'« uiilerichrieben worden war. ohne daß Schaas den Inhalt gekannt batte. Der als Zeuge eidlich obgehörle Schaas bestätigte die- voll- ständig und weiter, daß er auch von seiner Behausung au« gesehen, wie Heinze wiederbolt aus G. lvsgeschlogen, und daß er, Schaas, selbst einen Ctcinwurs. jedenfalls aber vo» einer anderen nicht er- Mitteilen Perlon, hiiftcr bas Obr erhalten Hab«. (Der Verdacht, daß Heinze nicht allein die Tdällichkeiteu verüb», ist nicht zu beseitigen, leider aber die Person, wie schon angedeutet worden, nicht zu er- Mitteln, bezw. zu überführen gewesen.) Die kSnigl. Siaar-onwallichast beantragte Bestrafung de« An geklagten wegen Körperverletzung noch ff. 223» de« N-Str.-G.-B. Sie verkannte out der einen Seite nicht, daß der Angeklagte, ein gut beleumundeter Mann, sich in einem erregten Zustande befunden haben m-g». a»> ber anderen Seite aber legte sie Gewicht daran', daß da- Verhallen Heinze'- gegenüber dem hilflosen Gesellen ein derz. und miileid-Iose« gewesen und ohne triftige Beraulaffung in« Werk gesetzt worden sei, Heinz« auch »erjucht habe, aus den Zeuge» Schaas ein zuwirken. Der Gerichtshof, beklebend au- den Herren LandgerichtS-Räthen Sieber (Prisib.). Arpellotion- Raih Schmidt, Biel-tz, vr. Fleischer mib An, si,r v. Sommerlalt. pflichtete den Anichan.ingea der Staats- anwailschaik bei und erkannte aus 9 Monate Gejäugniß, unter Anrechnung eine» Monat- der Untersuchunasdaft. Die König!. Stiiaksouwalti'chait vertrat Herr Staatsamoeit Häntzichel. die VerldeiLigunq z» II. Herr Rechtsanwalt Frevtag II. Zur Ergänzung bezw. Richtigstellung de« Berichte« über die Per- bautttung gegen die Inhaber der Gumuiiwaarknfnbrik Firma Flug el ch Polter in Plaqwitz theilen wir noch Folgende? mit: La-be treffende von dcr Firma erfundene Muster ist als eine Patent- Verletzung uicht angesehen und liisow^it auch vom «bericht au; Freiipreckuag erkannt worden. Nur insofern, al« die gena.inten Firmeninhiber aus den Mustern die Bezeichnung „Lerftct" laich: „Patent" wir durch einen Drvck"h!er ::c:L.i.efährtV .„..-'etziich ge- ich. tzt" gesetzt hotten, tst eine Beruitdeilung der Angeklagten »ach 8 40, I. 2. de- Poteatgesetze» zu 30 Geldstrafe ersolgt
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