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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-17
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1886
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1V47 Entscheidungen des Reichsgerichts. stlbdrnck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) lieber die Strassälligkeit der sogenaniile» Au chm ackeret hat sich dal R »G, II. Straffciiat, in seinem Ucthcile vom 2. Junt V Ä. in der Strafsache wider Len Fabrikant G. und den Commis M. zu B., welche vom Landgericht wegen gewerbsmäßigen Glücks spiels verurtheilt sind, ausgeiproche». Nach dem für erwiest» erachteten Sachhergange haben die Angeklagten den in der Zeit vo» Rai bi< Sevtember 1884 zu LH. abgehaltcnen zahlreichen Wettrennen saft regeluläßig beigewohni und lei diesen G-legenlieiten, und zwar an verschiedenen Lagen, mit einer gröberen Anzahl von Personen hinsichtlich de» SiegenS oder NichtsiegeaS von Rennvserden Wetten abgeschlossen. I» der Regel verhandelte zuerst der Angeklagte iS. vor dem Beginne» der einzelnen Rennen mit den betreffenden Personen; demnächst w»kd« der Mitangeklagte M. zogezogen. welcher über die geschlossene» Geschäfte schriftliche Notizen machte, auch in den meisten Fällen die lSelder in Lmvsaug nahm und nach Beendigung der Rennen die Au»- zadloagea leistete. Die ein- und onSgezahltc» Summen beliefen sich aus 3, 5, 10 ^l and noch höhere Beträge. Die von den Angeklagten gegen ihre Vernrtheiluag eingelegt« Revision, welch« Berkeuaung de- Begriff» des gewerbsmäßig«» Glücksspiel» rügt» ist vom R.-G unter folgender Begründung ver tu« rseu. DaS Landgericht stellt fest, daß bei den fraglichen Geschäften die Entscheidung über Gewinn und Verlust weienilich vom Zufall abhängig war, and daß bei denselben e» für die Angeklagte» nicht, wir sie b«haupteu. um den AuStrag eines Meinung», streit« sich gehandelt habe, sonder» ihre Absicht lediglich ans die Erreichung eine» Gewinne- gerichtet gewesen sei. Letztere» wird daran» gefolgert, daß die Angeklagten Wetten auch mit ihae» fremden Personen eingegangen find, und ferner all dem Umstand«, daß sie io demselben Rennen verschiedene Wetten, und gleichzeitig über sich entgegenstehende Be- davpkuiige», angenommen haben. Wenn da» Landgericht nach jener Feststellung die geschloffenen Geschäfte als Glücksspiele im Sinne de» Gesetze» charakterisirt, so befinde» es sich iin Einklänge mit der Rechtsprechung de» Reich-gericht». Die weiter sestgeftellten That- sache». daß die AnpeAngee» die Rennen regelmäßig besucht habe« und die Geschäfte der bqeichnrten Art in großer Zahl eingegangen sind, lassen sodann ohne rechtliche» Bedenken den Schluß z», daß Angeklagte au» diesem Geschäftsbetriebe die Quelle eine» fort gesetzten Erwerbe» zu machen gesucht, also gewerbsmäßig gehandelt und so an» dem Glückospiele ein Gewerbe gewacht haben. Endlich findet auch die Annahme, daß die Angeklagte» bei der That bewußt »ad gewollt zusamme» gewirkt, mithin da« vergehe» gemeinschaftlich „«»geführt haben» t» de« sest- grftelltea Sachhergmig« ihre Rechtfertigung. Nachtrag. * Leipzig, 18. MLrz. Wir wir nachträglich in Ersahrmia bringe«, hatte Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich August vor seinem Scheiden von Leipzig noch die Vertreter der hiesigen Corp» (und zwar am letzten Donnerstag) zu einer Abendgesellschaft nach dem königlichen Palais eingeladen, welche bei der Lieben-wiirdigkeit Sr. königl. Hoheit sstr all« Theilnehmer gewiß in froher und angenehmster Erinnerung bleiben dürfte. * Leipzig, IS.MSrz. Der gegenwärtige erneute Schnee- fall läßt in unserer Stadt eine schon oft gcsiihlte Cammilät aus- Neue m einer für da- Publicum überaus lästigen Weise zu Tage treten. Wir meinen den üblen Zustand der Wege, welcher durch da» Salzstreuen der Pferdebahn hervor» gerufen wird und der heute Morgen an verschiedenen Stellen so schlimm war. daß man durch einen förmlichen Mora/i hindurch zu waten gezwungen war» wenn man dle Straße überschreiten wollte. Es ist m einer der jüngsten Stadtverordneten - Sitzungen mit Recht aus diesen Uebel- stand und aus die daraus für die Allgemeinheit hervor» gehenden Nachtheile mit dem dringenden Wunsche hingewiesen worden, der Rath der Stadt möge der Pserbedakm ausgeden, euie andere Methode der Reinigung der Schienengleise ein» zusübrcn. Wir schließen uns hiermit diesem Wunsche, wie wir glauben, in allseitigem Interesse an und sprechen di« Bitte an», daß wenigsten-, wenn daS Salzstreuen vorläufig noch nicht entbehrt werden kann, wa< wir aber bezweifeln, da in anderen Städten die Pferdebahnen aus dasselbe verzichten, die Psrrdebahngeiellschaft angehallen wird, die Straßeniiberaänge von dem Koth, der sich durch da» Salzflreuen daselbst an sammelt, reinigen zu lassen. —» Leipzig, 16. März. Die Trauerseie« am Sarge de- am 14. d. rntschlasenen Präsidenten de» dritten Strafsenats beim Reichsgericht, vr.znr. Anton v. Beyerl«, Comthur und Ritter rc., halte in der Wohnung der leid tragenden Familie (Nürnberger Straße 44) heute Nachmiltag 3 Uhr eine erlesene und doch große Anzahl tbeilnehmender Freunde. College» und Bekannten des Verstorbenen, voran »n Präsidenten de» Reichsgerichts und den ältesten Reichs anwalt und die meisten Präsidenten der Civil- und Slrassenate de» Letzteren, sowie viele Milglieder de» obersten Gerichtshöfe», der ReichSanwaltschast und der NeLtSanwaltschasl beim Reichsgericht, kaiserliche Beamte, wie den Herrn Ober-Post-Dtreclor Walter und andere höhere StaatSdiener. auch Professoren der Hochschule »e. zusammengesübrt. Die Einsegnung der Leiche fand nach römischem NituS durch Caplan Herrn Schmitt mann statt, der dem Entschlafenen einige Worte rühmlicher Anerkennung und tbeilnehmender Würdigung, den Hinterlaffenen eine trostspendende Ansprache widmete. Die zur letzten Ehren erweisung am Katafalk Erschienenen drückten nun der Familie einzeln und persönlich ibr Beileid au», dann ward der Sarg ausgebahrt und zur Bahn gebracht, um nach Stuttgart überführt zu werden, wo der Verstorbene diele Jahre ehrenvoll gewirkt hatte. * Leipzig, 16. Wirz. Nach einer Bekanntmachung de» Civil-Lorsitzenden der königl. Ersatz comm iss ion für den Au»hebung«bezirk Leipzig.Land wird im Anschluß an da» diesjährige. bekanntlich am 5. April beginnende Musterungsgeschäft die verstärkte Ersatzcommission am S. Mai Vormittag- von V,9 Uhr an in der Restauration „zur Terrasse" in Kleinzschocher Sitzung ballen, um Ent schließung über etwa angebrachte Gesuche von Laubwehrleuten, Reservisten und Ersatz-Reservisten I. Clafl« um Zurückstellung für den Fall einer Mobilmachung oder nothwendigen Verstärkung in Betracht ihrer häuslichen oder gewerblichen Verhältnisse zu sasien. Mannschaslen der gedachten Art. welche aus Zu rückstellung Anspruch machen, haben ihre Gesuche bei dem Vorsteher der Gemeinde oder deS gleichartigen Gemeinde»« band» anzubringen, welche da- Weitere zn »«fügen haben. Den betreffenden Mannschaslen bleibt übrigen- iyr persön liche« Erscheinen im ClassisicationStermine überlassen. — Heute Mittwoch setzt der geschätzte Gast de» Carola'» theater», Herr Wilhelm Knaack. sein Gastspiel al«„Lvssel- mann" in dem dreiacligen Lustspiel von Julius Rosen „De» Nächsten Hausfrau" forl. Vorher geht der Einact« au» dem Französischen „Im Spätsommer" in Scene, in welchem Wilhelm knaack den „Briqueville" spielen wird. — Wie au» den heutigen Anzeigen de» Carolathealer« zu «sehen ist, werden in Folge einer Ucbereinkunst der Direktion mit dem Künstler von oenle ob die Familienbon« an den Wochen tagen zu diesem Gastspiel Gütigkeit haben, woraus wir im allseitig?,, Interesie aufmerksam machen. * Leipzig, t6. März. Unsere Universität wird schon seit Jahren zahlreich von Armeniern besucht. Seit dem Jahre l884 besteht hi« eia akademisch-armenischer Verein, der durchaus nicht allein den Zivrck hat. die land«- männilche Geselligkeit zu fördern, sondern der vor Allem be strebt ist, armenische Geschichte, Literatur. Geographie rc. zu pflegen, und vadei d,e reiche Gelegenheit benutzt, welche an unser« Universität sich auch in dies« Beziehung darbietet. Auf da» letziverganaene Semester kann der Vrrrin, der unt« Leitung kr» Herrn Hemaiak Vahanian stebt, mit Freude und Genuglbunng zurvckdlickrn. Im LebrervereinSbause aus der Lramerstraße fanden alle 14 Tage Versammlungen statt, bei deren Gelegenheit nur in der armenischen Sprache Verkehr gepflogen und ein Werk de« armenischen Schrisstellcr» au« dem 4. Jahrhundert Mose« Choren gelesen und kritisch «w läutert wurde. Im kommende« Sommersemeste» steht de» Verein ein starker Z»st»ß von Mitgliedern bevor, doch sei schließlich bemerkt, daß Jeder dem Verein beitrelen kann, der sich für die Verhältnisse Armeniens iulcressirt. --- Der Verein zur Gründung eine» Curbause« für Lehrer und Lehrerinnen deutscher Nationa lität in Karlsbad hat soeben seinen dritten Jahresbericht veröffentlicht, au» welchem wir entnehmen, daß im vergangenen Jahre 324 neue Mitglieder beigetrelen sind, und daß der Verein gegenwärtig lS gründende. 87 ständige und 8l9 bei tragende, zusammen 925 Mitglieder zählt. Unter den Spendern stehen Se Majestät der Kaiser von Deutschland mit 1000 Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich mit 500 fl., der Großherzog von Hessen mit 230 fl. und der Großherzog von Baden mit 1l5su an der Spitze. Der Leipziger Lehrer» verein zahlte einen einmaligen Beitrag von 20 fl. Da» Königreich Sachsen weist 128 Mitglied« ans, von denen 83 aus die beiden VereinSgruppea in Leipzig entfallen. Ob männer dies« Vereln«gruvp«a sind die Herren E- Gaudlitz (3. Bürgerschule) und Hermann Wurst (7. Bezirksschule) und es sind dieselben zu weil«« Auskunft gern bereit. D Leipzig. 16. März. In der Durgstraße hatte in ver gangener Nacht ein hiesig« Inspector da« Unglück, auf dem Trottoir auszugleiten und beim Hinsallen den linken Unterschenkel zu brechen. Er erhielt in der nächsten Samariterwache einen Verband und wurde sodann nach seiner Wohnung in» Naundörfchen gebracht. — Durch ungeschickte Gelchirrsühr« wurden gestern Abend in der Stadt zwei GaScandelaber. und zwar ein« in der Bahnhos«- straße und ein andern in der Blücherstraße umgefahren. — Ja einer HauSwirtbschast in der Luwdoldlstraße verschwand kürzlich ein 20-Markstück unter Umständen, daß man einen Diebstahl annehmen und einen HauSvieb vermulheu mußt«. Um denselben zu entdecken, wurde daher einige« Geld gezeichnet und abermal» in die Cafle grtdan, au» welcher da» Goldstück entwendet worden war. Da» führte in der That gestern zur Entdeckung. Da» eigene Dienstmädchen war die Diebin und hatte außer dem früheren Diebstahl einen neuen Geld diebstahl verübt und von dem gezeichneten Gelbe 1 50 sich angeeignet. Sie wurde polizeilich eingezogen. — Aus einem hiesigen Tanzsaal erwischte man gestern Abend «inen Rock die b aus der That. E» war ein Handarbeiter, der sich einen fremden Ueberzieher ausgesucht hatte und eben sich damit drücken wollte, al» man den Diebstahl merkte und den Dieb noch rechtzeitig aahielt. Auch dies« Dieb kam vor läufig in Haft. — Die in der 3. Beilage zu Nr. 72 diese» Blatte« berichtete polizeiliche Verhaftung eine» , Buch» händler-MarkthelferS" ist dahin zu berichtigen, daß der Verhaftete kein Buchhändler-Markthelser, sondern ein Buchbinder-Lehrling war. * Leipzig. 16. März. Der am l5. Decembn v. I.vom hiesigen königl. Landgericht wegen Verbrechen« gegen 8 t?6. 3 der N.-Str.-Ges.-B. zu l Jahr 3 Monaten Zucht hausstrafe verurtheilke kiesige Hausbesitzer Julius Wil- Helm Straßburger war bekanntlich flüchtig geworben. Nachdem sein Aufenthalt in der Schweiz ermittelt und von den schweizerischen Behörden die AuSlieserung verfügt wurde, ist Straßburger am heurigen Morgen mit dem Zug« 8 Uhr 16 Min. ver Bayerischen Bahn unter Bedeckung hi« ein» getroffen, am Bahnhose von hiesigen Beamten übernommen und vorläufig in die königl. Gejangenj-Anstalt eingeliesert worden. * Leipzig, l6. März, von der zweiten Strafkammer de» hiesigen königl. Landgericht« wurde in der heutigen Hanptverhandtung der Handarbeit« Richard August Jose Borre macker hier wegen Körperverletzung schweren Fall« zu l Jahr 5 Monaten Gesängniß verurtheilt. Die Ver handlung gegen den Schleis« Julius Traugott Dittmar di« wegen Diebstahls wurde bchusS Vorladung weiterer Zeugen vertagt. L Linve»au, 17. März. Wie bereit» au» den wieder holten Ankündigungen im Anzeigentheil dieses Blatte- be kannt geworden, hat der Besitzer de» hiesigen Etablissement» »Drei Linden" die weitbekannte Künftlergesellschast Kolter-Heqelmann für einige Vorstellungen gewonnen Dir erste derselben findet am heutigen Mittwoch Abend verbunden mit Concert) statt, und das reichhaltig auS- lestattete Programm, dessen Hauptnummern gleichfalls >m ilnzeigenthcil veröffentlicht worden, läßt aus eine genußreiche Unterhaltung schließen. -s Dresden, 16. März. Se. Majestät der König wird sich in Begleitung Ihrer königl. Hoheiten de- Prinzen Georg und de» Prinzen Friedrich August zur Beglück wünschllng Sr. Majestät des Deutschen Kaisers. König« von Preußen, an- Anlaß Allerlwchstdesseii bevorstehenden Geburt» esteS am Sonntag, den 2l. d. MtS., Vormittags 10 Uhr 17 Min. via Zossen nach Berlin begeben. Im Gefolge werden sich befinden: Ver Gcneraladjutant. Gencrallientenant Carlowitz Exc., der Flügelodjutant Major v. Malortir, der Adjutant Rittmeister v. Carlowitz-Hartitzsch und der militairijche Begleiter Sr. königl. Hoheit de» Prmzen Friedrich August, Major Edler v. d. Planitz. s Dresden, 16. März. Aus allerhöchsten Befehl wird wegen «folgten Ablebens Sr. Hoheit deS Herzogs Nico lau S von Oldenburg am königl. Hose die Trauer aus eine Woche, vom l7. bis mit 23. d. MtS.. angelegt. -s Dresden, t6 März. Se. Majestät der König hat dem Conrector am Gymnasium zu Zittau, Professor Oskar Oswald Friedrich, daS Ritterkreuz I. Classe vom AibrcchtS orden Allcrgnädigst zu verleihen geruht. Seitendors bei Zittau, t5. März. Gestern weilten hier Herr Amlsbauptmann v. Scklieben, sowie die Directorial- mitglieder de« Bezirkes Zittau von Sachsen- Mililairverein» bunv, um eine zwischen dem hiesigen Militairverein und dem Gemeinbevorstand Trenkler entstandene Diffe renz auszugleichen. Der Sachverbalt war folgender: die Fahne des genannten Vereins war bis Ende vorigen IabrrS beim Gemeinkevorstand ausbewahrt worden. In der letzten Generalversammlung de« Verein» hatte aber der neugewäblte Verein-Vorstand den Wunsch auSgedrückt, die Fabne in seiner Wohnung auszubewahren und wer demgemäß beschlossen worden. AlS der Gemeinbevorstand Treuster biervon Kennlniß «hielt, wartete er da« übliche feierliche Abbolen deS Vereins- symbol» nicht ab, sondern belraule eine im Orte nicht gerade sehr beliebten Persönlichkeit mit dem Transport. Jener Mann trug ferner durch allerhand Hänseleien dazu bei. daß die ohnehin durch daS Vorgehen ihre» früheren Kameraden schon erregten BereinSmitgliever in eine, wenn man die örtlichen Verhältnisse kennt, begreifliche Aufregung gerielhen. Der AmtSbauptman» versuchte aus Antrag deS Bezirksvorstandes der Mililairvereine, Herrn Stolle, privatim die Angelegenheit gütlich beizulegen, und kam deshalb, da der Gemeinbevorstand Trenkler sich zu einer öffentlichen Erklärung, baß ihm eine Beleidigung de» Verein» serngelegen habe, bereit erklärt hatte, nach hier. Leider scheiterten die Versuche im letzten Augen blicke an der strikten Weigerung de» Herrn Trenkler. Die weiteren Folgen diese» schroffen Verhalten« wird sich der Herr selbst zuzuschrriben haben. Die« liebenswürdige Entgegen kommen de» Herrn AmtSbauptwann» aber fand im Dorfe und nicht nur bei den betheiligten Verein-Mitgliedern unqetbeilte Anerkennung. (Z. M.-Z.) Landtag. (Tprcialbericht de« „Leipziger Tageblatte«".) Erste Sa««er. n. Dresden, 16. März. Drr heule Vormittag 11 Nhr vom Präsidenten v. Zeh men eröffnelen 41. Öffentlichen Sitzung wohnten die Herren StaaiSn»,iifter «rat v. Fabrice, Frhr. v. Könaeritz. l>r. v Gerber und v Nostitz-Aalkwitz und die Regierung»- evmmissare «eh. Rath «.Einsiedel und Geh. Regierungs-Raih Bodel bet. Zur Tagesordnung Roche» die Berichte der zweite, Deputation übe» die Layitel 4» dt» 58 de» Etat» der Zuschüsse de» Derart«, meat» de« Innern, über welche die Referenten: Vireprasident I>r. St übel und Bürgermeister Martini sprachen und um An- chluß an die bereit» in zweiter Kammer beschlossenen Vorlage- positloaea ersuchten. Ohne Debatte fanden dle Tapitel 43 (Ministerium), 43 (Krei». hauplmaunschusten) and 44 (Amlshauptmannlchaslen rc.) Genehmigung nach der Vorlage. Bei Cap. 45 (Gewerbliche Zwecke und Anstalten) nahm, bezüglich de» geplanten Nenbaue» der Kunsigewerbeschule in Leipzig Ober bürgermeister Dr. Beorgi Gelegenheit, der königl. Staals- regierung für Eindringung der Vorlage wärmsten Dank zu logen, tntdelondere aber dem Herrn StaalSminister deS Innern für Pflege und Fürsorge sür die Kunstgewerbe und namentlich auch aus gr». phischem Gebiete, ln gerechter Würdigung der hoben Verdienste um die gedeihliche Entwickelung aus diese» Kunstgebietea Namen» der Elad« Leipzig zu danken. SS fanden ohne weitere Debatte Genehmigung die Postulat« sür die Kunftgewerbeschulen in Leipzig und Dresden, die techmiche Staats- lehroustalt zu Lhemnitz, die Baugewerkeuichulen zu Dresden, Leipzig, stauen und Zittau, sür gewerblich« Zeichen-, Fortbildung-- und Fach- -ulen, sür LandwirthschasiSschulen, Haadrl-schulen, Gratifikationen «td Unterstützungen, gemäß der Vorlage. vrt «btheilung XU (Pension»- und Unterstatzungsbeiträge) stellte Aba. v. SchSaberg-Bornitz die Anfrage, wer unter der in der enseittyen Kammer berührten Anftellunasbehörd«, welche 3'/, Proc. il» Zuichuß sür Pensionszwecke zu leisten habe, zu verstehen sein olle, an die königl. SiaalSregieriing. Geh. Raid v. Einsiedel fand die Frage gerechtfertigt; dieselbe könne jedoch im Augenblicke nicht definitiv beantwortet werden, da »och Erörterungen noihwendig seien, überdies auch das Pension-- Statut nur erst im Eutwurse vorliege. Vorläufig sei der Grundsatz rft-ehalte» worden, daß bei privaten Anstalten diejenige Jiistilution, «ater deren unmittelbarer Leitung die Dienste geleistet werden, al» zolckußpfiichiig auzusehen lei. Odue weiiere Debatte saaden gemäß der Vorlage und Dep»ta- ttonsaakräge Genehmigung die Aoswendnngen für: Pension», aud llatrrftüpuugSbeitrSge, Loutrole der Kaappschaitscaffea, Unfallver- icherung und sür Beförderung der Landwirllsichast. Aaknüpsend sprach sich Freiherr v. Friesen sür Maßnahme» z» Hebung der Pferdezucht au- und gab deren förderliche Pflege nr Erwägung anheim. Auch Gras Wil ding und Herr Peltz pracheu sich zu Gunsten der Pferdezucht in Sachsen au». Bezüglich de» Ankauf» der Klemmschen Sammlung nahm Frei» fferr v. lonchaiy Gelegenheit, zu Gunsten dcSAnkausS zu Nutze» der sächsischen Buchgewerbe da« Wort zu »greisen. Die k StaalS- regterung Hobe stet» diesem wichiigen sächsische» GewelbSzweige ihre Fürsorge, ihr Wohlwollen zugeweudet, Dank dafür auözuiprechen, sei hm eine freudige Pflicht, gelte es ja. Leipzig al- Lentralstelle für de» denischen Buchhandel zu erhalten, da dieser der Wissenschaft dt». Isir in hervorragendster Weise gedient habe. Die Denkschrift der kal. Staat-regierung bespreche in sorqsäliigstcr Aussüdrung die beiden tzavptpuucte de» Ankaufs. Der Werth der klemin'schen Sammlung ei durch die maßgebenden sachmänniichen Gutachten, mit dem kaui- >rei» vollständig im Einklänge stehend. Der Werlh der Sammlung ei dagegen stetig steigend. Die Verwendung der Sammlung al» ktnverlcibungSoblect i» da» „Museum für Buchgewerbe" in Leipzig sei jedenfalls als eine sehr glücklich« zu bezeichne». Dort ei nicht zu briorgen, daß die Schütze dem Publicum verschlossen feie», vielmehr wolle dort da- Princiv, die Lieb« zu den graphischen Künsten in den weitesten Kreisen zu beleben und zu erhöhen. Die Darlegungen der Denkschrift seien überdies so überzeugend, daß eö aor noch erübrige, um Annahme der Vorlage zu bitten. Die Vor- löge fand hieraus Genehmigung. Aus die llavilel: 46 (Landstallamt Moritzburg). 47 (Naturwiffcn- schastliche Zwecke), 48 (Aussichisührung über Fabriken und Stetn- brüche, sowie technische Beaujsichtigung der Dampskcffelanlagen), 49 (Berichtigung von Wafferläusen), 50 (Obrr-Aichungs-Lommission), bl (Lechniichc Deputation) fanden debattelos gemäß der Vorlage Bewilligung. Betreffend Lapitrl 52 (Wege-, Waffe» und Userbau-Unierstütznngea a» Eommunen und private Grundbesitzer, sowie die hieraus bcziig. liehen Petitionen um Erhöhung der UnttlsiiitzuiigSsunimrn) nahm Herr v. Schünberg-Mockritz Gelegenheit, in halbstündigem Bor trag die Noihlage der Laadwirlhichast darzulegen und einen Antrag zu stellen, durch welchen der königl. Staatsregierung zur Erwägung anheim gegeben werden soll, das vorliegende Ualerstützung-covitel bei der nächsten Finonzperiod« mit einem höheren, olö gegenwärtig befürwortet n Betrage kinzustellru. Herr Poltz sprach sich gegen die Grundsätze de» Bertbeilong». modu« und für Ueberiragbarkeit der ooSgcworseoea Summen aus. Frb. v. Friesen betonte die Ueberschätzung der Wohlhabenheit de» exemten Grundbesitzes. H rr v. Trützschlcr sprach sich befürwortend für den Schön berg'schen Antrag au-, betonte die Ungleichheit der verthcilten Wege- baulast und sprach sich für Ausnahme einer Statistik über die Wege- baupsl chi au». StaaiSininister von Nostitz beinerkle, daß dem Anträge v. Schänberg wobl eine Berücksichtigung zu Theil werden könne, wenn die VcnnögenSlage sich beim nächsten Laudiage ebenso günstig gestalten sollte als bei der gegenwärtige» Finanzlage. Buch seit letztem Landtage sei sür Wcgcbauzwecke ei» namhafter Aufwand gemacht worden. Für Ausnahme einer Statistik könne er sich durchaus nickt erwärmen, da dieselbe in ihre» Lpiern an Zeit, Geld und Mibe» mit dem Erfolg i» keinem Bcrhültiiiß stehen. Er müßte sich z. Z. sür Festhatten an den jetzt cmqchaltenen Grundsätzen, die bewährt grsundeu worden seien, auSspreMen. Die Kammer nahm hieraus das Deputation-Votum »a Cap. 52 und den Antrag von Schönberg-Mockritz einstimmig an. Bei Cavitel 53 (Ac»darmc>ie-i.istall) »ahm -Frhr. v. Bargk Gelegenheit, dem kleinen Mannichastseiat olle Anerkennung zu zollen, deren Vermehrung nur eine Frage der Zeit sein könne. Er drückte den Wunsch auS, daß die Gemeinden und GulSbezirke de» flachen Landes sia, ihrer Polizeigewalt entledige», diele dem Staat über tragen und dafür einen Beilrag an denselben leisten möchte». Weiter sprach er sür vermehrte Berittmachung der Mannschaften» da diese deren THSligkcit weit wirksamer gestalten werde. Diese-, sowie die folgenden Kapitel 54 (Polizeidirektton Dresden), 55 (Leipziger Polizeiami), 56 (LebenSreltung rc.), 57 (Sicherheits und Prißvolizei) und 58 (SchublranSporlkostenj fanden hiernach einstimmige Annahme. S-tziingSschluß 3 Uhr. Nächste Sitzung morgen vormittag 11 Uhr 8»ette Kammer s Dresden, 16. MLrz. SitzungSbeginn Vormittag« 10 Uhr. Am RegierungStische anwesend die Herren StaatSminister Von Nostitz-Wallwitz, Gras von Fabrice, ttr. von Gerber und von Könneritz, sowie verschiedene Regier»n Seommiffnre. Die Kammer besaßt sich in Schlußberalhnng mit dem Bericht der Finanzdcvutation ä- über Cap. 59 bis 62 des Etats drr Zn schüsse, da» Medicinalwesrn (Departement de» Innern) be treffend, iowie ferner über Herstellungen »n EnIbindungSinstilute, über Neubauten >m Dhierarzneischulgrundstücke, über die Errichtung von St-pendiea an der LandrSuniversiläi iür Studirende der Medici», iowie über verschiedene Petitionen. (Referent: Abg. von Ochl schlaget.) Ohne Debatte beschließt die Kammer: zu der mit Teeret Nr. 19 dargelegten Herstellung neuer und Verbesserung bestehender Einrichtungen im hiesigen EnlbindiingSiiistitute ihre Zustimmung zu erklären. Ferner bewilligt die Kammer die Positionen Cap. 59, l. Enibindungsinstilut, HauSinspcction der Medicinal- gkbäude »nd Canzlei der Thierarzneischule, Botanischer Garten» Landesmcdicinaicolleqium und Chemische Centralftellc sür öffentliche Gesundheitspflege allenthalben noch der Vorlage. Bei letzterer Position regt Abg. Heger an, daß da» LandeS- Medieinalcollcginm von Zeit zu Zeit iin „Dresdner Journal" Kund gebungen gegen Geheimmittel und Lurpsnicher veröffentlichen möge. StaatSminister von Nostitz-Wallw itz erklärt, daß die Re- gierung dem ausgesprochenen Wunsch eiugeheude Erwägung zu Theil werden taffen werde. Abg. Bebel: Do» beste Mittel gegen den Gebeimmlttelschwindel und d.e Curptuscherei sei die Aufklärung der Kinder über Anthropologie. Abg. Heger bemerkt, daß die „Menichenkunde" bereit« im Lehrpläne der Volksschulen und Seminare ausgenommen sei. Weiter bewilligt die Kammer: die Positionen sür 30 Krankenbetten zum Ersatz der Kliniken au» der vormaligen ch>rnrgiich-medici.iischen Akademie, sür ambulatorisch«, inner« und äußere klmik«», str Prämien an Hebamme» ebenfalls nach der Vorlage. Zu Cap 60. Commission für daß Veierinärwesen. Dbierarznei schule und chemilch-pbvsiologische Versuchsstation wird beschlossen: Der Mittelst kün-.gl. Decrets projectirten Ausführung von Neubauten in dem Idierarziieischulgrundftück in der >m Be rich« darqestelllen, von Regierung und Drpiitaiion verein- barlea Weis, zuzustimmen und die zum Eia« Cap. 60 eingestellte» Beträge z» bewilligen. Vei Cap. 6l. BezirkS-Medicinol- und VeterinLrbeamtr, Beihilfen «m Aeezt, s» Lrmeren Gegniden de« Lande« and Aa»bildung von Heilgehilfen, nimmt Abg. Starke Gelegenheit, seinen Antrag aus Errichtung von Stipendien an der Landekuniversität für Studirende der Medicin nochmal» in längerer Rede zu vertheidigen. T:e Deputation beantragi lnerzu: 1) die königliche SlaaiSregierung um Erwägung zn ersuchen, in welcher We se dem fühlbaren Mangel an Aerzten in ge wissen Orlen und Gegenden deS Landes am geeignetsten ob- geholie» werden könne; st) den Antrag des Abg. Starke auf Errichtung von Stipendien an der LandeSunivcrsilät sür Studirende der Medicin, als auch die Petitionen deS ärztlichen Bezirk-Vereins DreSden-Stadt. sowie die Anschlußpetition de» BezirtSvereinS Leipzig-Stadt und die Petition des vr. weck. Engelinana in Dresden durch den gefaßten Beschluß erledigt zu erklären; 8) die Aushebung der Ausbildung von Heilgchilse» der königl Staatsregierung zur Erwägung zu geben; sowie ferner: Die in Lap. 61 für vezirkS-Medicinal- und veterlnärbeamir. Beihilfen an Aerzle »n ärmeren Gegentun des Lande- und Ausbildung von Heilgehilseo postulirten Summen nach der Vorlage zu bewilligen. Abg. Starke ist der Melouny, daß die ärztlichen Heilgehilfen durch die Bedandlung, welche sie in ärztlichen Kreisen erfahren haben, geradezu zu Lurpsuichern gemacht worden sind. Er bitte, daß die königl. Staatsregierung erwäge, auf welche Weise der falschen Auffassung bezüglich der Stellung der Heilgehilsrn zu begegnen sei. Abg. Steper-Reinhold-hain verbreitet sich über den Aerztc- Mangel in de» ärmeren Gegenden deS Landes und wünscht ins bejondere, daß der StaatSzuschuß sür einen Arzt tn Hennersdorf erhöh» werde. bg. «ockel spricht sich dafür au», daß den Aerrten auf dem Lande da» Halten einer Hausapotheke in den Fällen gestattet werden möge, wo die Enisernung bis zur Höchsten Spolheke «ine zu große ist. Abg. S» eye »Naundorf richtet! die Bitte an die Regierung, die Armeuverbände thuulichst von dea kosten der Armenkrankcn- pslege zu desreie» und dieselben möglichst aus dir StootScajjc zu üdernebmea. bg. Uhlemann-GSrkitz tadelt da» t» verschiedenen Gegenden deö Landes zwischen den Aerzten abgeschlossene Lortel bezüglich ihres BerhaltenS gegenüber den OrtSkrankencaffe». Die Aerzte scheine» zu glaube«, daß diese kraukencaffen ihreihalden und nicht der Arbeiter wrgen da seien. Dem R-vncr ist bekannt, daß bei einer Ortscaffe Arzt und Apotheker 60 Proc. aller Mitgltederbetträge absorbirt baden. Derselbe bittet schließlich, daß die Regierung in derartigen Fällen helfend und ändernd eingreiseo möchte. Bicepräsident Streit bestätigt die Klagen bezüglich drr lieber- griffe der Heilgehilien und hält dafür, daß eö dir hächste Zeit sei. da- Institut der Heilgehilsrn adzuschaffeu. Nur dadurch könne dem Ueberwuchera de» Lurpsuscherthum» mit Erfolg begegnet werden. Um dem «errtemaugel mit der Zeit abznhrlstn, möge man die Schüler der Realgymnasien zum Stodinm der Medieiu znlaffea. Abg. Bebel: Der Aerztemaaael ta da» ärmeren Gegenden dt« Lande» sei ein Theil der socialen Frage, Abhilfe thnr hier dringend Notd. Gründliche Beseitigung de» Uebelstaude» könne jedoch nur von der Verstaatlichung de- ganzen Aerztewesenö erwartet werdrn. Nach seiner Erfahrung seien übrigen» die Ansprüche der Aerzte, welch« sie an dir krankeaeaffru stelle», bescheidene. Dir Zulassung der Schüler der Realgymaafie» »nm Studtnm drr Medtrin sei nur «ine Frage der Zelt» nachdem ander« Länder in dieser Bezirhong bereits »eh. ^Nediclnalrath vr. Günther demerv, daß str die Kranken pflege der Armen de» Gemeinden de» Lande» bereit» GtnatSbrihils«» j- nach dem vorhandenen Bedürsniß grwährt werdrn. Der Be hauptuug, daß die gegenwärtige Steigerung d« Zahl der St», direndeu drr Medicin an dea dentfchea Universitäten eine «rr vorübergehende und künstlich« sei, nachdem durch eine Ver ordnung de» Reichskanzler« de, Etudireadrn der Medici» aus» gegeben worden sei» »hrr Studie» ausschließlich aus deutsche» Universitäten zu absolvtre», «äff« «r widerspreche». Di« Zahl der auswärl» Medici, stndirrnd»» tnnge» Leut« sei eine »er- schwindend geringe gewesen »nd Hab« keinen Einfluß ans die Zu- nadme d«S Studium« der Medicin in Deutschland gehabt. Die größt« Gefahr sür die kraakencaff«» besteh« wrnigr, in dm Verein« baruagea drr Aerzte al» t, de» Urbrrhoaduehmm drr Simulant» bei de» Eaffe». «bg. Stark« äußert ein, w Reih« dm Bedenke, ae^» hie vom Abg. Bebel al« »äuschrnSwerth bezrtchnrt« Brestnatttchu», de» AerziewesenS. So lauge e» noch «nderr Mittel grd«. dem Aerzte« Mangel abjnhelsrn, sollten solide »»gewendet werd». Reserent Abg. von O«hlschlü>kl spricht sich t» demsilt»» Liane au». Abg. Bebel bemerkt, die «erstnntlichma de, Irrzt, sei kßüz noch viel lieber al» die verstaatlich»»» drr Geistlichen. Die Kammer beschließ» hierans, wie »m de, Dtpntntt,» hea». trag», und zwar einstimmig. Weiler I-cwilligt die Kammer di, k, Cq. 8» st» allgemeste medic inal- und veterinärpolizetlich« Zwecke «nd Veranstnlttrngrn pofta- Urten Summen. Die Petition de» laadivirthschaftllche» kreigverein» zn Dr«»dm um Maßnahmen zur Abhilfe de» Mangel» an Lhierärztm in manchen Theilen de» Lande« wird der königl. Staatsregierung zur Kcantnißnahm« zn übergeben beschknffen. Hierans solgt die Schlußberathung über dm Bericht drr Finanz- depulation ^ über Lap. 111 de- Etat» der Zuschüsse, Dotationen drr Schulgemeinden (Uebenveffung eine» Theil» der Grund steuer-Einnahmen an die Schulgemeinden nach Maßgabe von ff. 2 deö FiaanzgesetzeS sür 1886/87, transitorisch 1,454,453 ^l) betr. (Reserent der MajoritLt: Abg. Uhlrmann-Görlttz, Reserent der Minorität: Abg. Kirbach.) Die Majorität der Deputation beantragt: Cap 111, Titel 1 nach drr Vorlage mit 1,454,453 transitorisch zu bewilligen, während die Minorität die Kammer am Ablehanag de» Lap. IN ersucht. Die hierzu eingegangene Petition de» landwirthschast- lichen Vereins zu Döbcn, welche lediglich dem Vorschläge der königl. Staatsregierung zustimmi, beantragt die Deputation durch den gesoßten Beschluß für erledigt zu erklären. Bicepräsident Streit bringt den Antrag eia: Die Kammer wolle beschließen: Lap. 111 Tit. 1 deS Etats der Zuschüsse in folgender Fassung: Dotationen an die Schulgemeinden, denselben halb nach der Zahl der Grundsteuerrinheiten, halb noch der Bevölkerungs- zahl, übrigen- nach näherer Maßgabe des FinanzgisetzeS für 1886/8? zu überweisen, tran-it-ir-jch mit 1,454,453 .cki zu bewilligen. Abg. vr. Mehnert und Genossen dagegen beantragen: Die Kammer wolle beschließen: 1) dem ersten Absatz des ff. 2 de» FinaiizgesetzeS aus die Jahre 1886/8? solqende Fassung zn neben: In jedem der beiden Irhrc der Finanzveriode wird den Schulgemeinden zur Arnniideriing der Schullaste» eine Dotation nach Maßgabe der folgenden Bestimmungr» überwiesen; 2) i» Cap. III Ittel 1 de- SiaatShauZhalkS-Eialü in der Bezeichnung des Gegenstandes die Worte z» streichen? . eines Ideils der Gr,iiidstei-cr-El»»aIniir»". Bieehräsidenl Streit begründ»! seine» VermiIttnngSrre. m g durch längere AnSinhinngeii. Reoner bezeichnet die Vertl>c>l»iig d r Dotation nach der Zahl der Grundsteuer»,nbenen al» eine Ungerech tigkeit gegen die ärmere Bevölkerung dco L-indeS. Abg. 0r. Mehnert besurmoriet leine» Antrag von» Ltavk- plincle der Steiiererleichterung im Interesie de« Grundbesitzer. Abg. Georgs spricht gegen den Kirdach'schen Antrag. DaS von der Regierung vorgeichlagene Verfahren ie, lediglich ein Proviioiiui». und nian könne bei der vom Herrn Finenzminister abgegedenrn Erklärung Beruhigung fassen, die dahin gebe: „Wenu. wie erstrebe werde, das Reich m>! der Zeit höhere Beiträge den Einzelsuiat»» werde dauernd überweisen können, dann beabsichtige die Regierung, der Frage einer dauernden Entlastung der Conimu-alverdande väbcr zu trete», und werde hierbei in Frage kommen, ob es sich nicht empfehle, zu Gunsten der Gemeinden aus einen Iheil der Staatssteuern zu verzichten; es sei aber von Bortbeil, daß durch den gegenwärtigen von der Regierung eingeschlagenen VertdeilungSmodus ein besondere» Gesetz zur Zeit nicht nöthig sei, daß erst die Littwickelung der ReickS- finanzverhältnisse abgewariet ond in dies« Zeit Erfahrungen mit der jetzt geplanten Maßreael gejammelt werden könnten." L» sei den Gemeinden zu überlasse«, ob die Dotation zu verwende» sei zur Reduciruug de- Schulgelde» oder aber zur Abminderung der Schal« aulaqen. Den Beriucki, eme Bestimmung in dieser Richtung in das Gesetz btneinznbringen, solle mau unterlassen. Auch den Sirrit'ichen Antrag könne er an» denselben Gründen nicht »»«erftützrn. Man müsse alle Separatwüniche bei Leite lasse». d»mt. die Regierung-- Vorlage nicht zum Scheiter» gebrach« werbe. Abg. von Oehljchlägel stimmt de« Anschauung»» d^ Bor- redner« zu. Er habe e» sür »agezetgt gehalten, ta drr Deputation zu beiürworten, daß di» Dotation nur »nr Admindernng der Schul- anlagen zu verwenden sei. um dndnrch dem bedrängten Grundbesitze wie noch de, »irthschaftlich schwächere« Etnkvmmenstenrrpstichttgen
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