Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803173
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-17
- Monat1888-03
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1888
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1040 »acl ansaeführt, daß »ftv»d ein» Skscknn« «d »ft» »uordn«, »„»rat. B», de» Bra»de»b,r»r Tlwr in« »« S>ege«lä,lr daN», dir »rttgerverrtne a»d die Tarier die Sp-lirrdilbn», übernommen. Da bier eine Oberleitung nicht varhaade, war. w»,tgftrn« sich »ichl bemerkbar «achte, s» vollzog ftch die «nsttelln», »icht la glatt und schnell, al« r< wünichenswerth gewesen wir«. Um 11 Uhr begann die «assahrt der HSchften Herrschaft«, zum Dom». Uater de» Liade» waren bereit» «m diele Zeit all» Geschäfte, so weit sie nämlich ihre Lide» nicht »» Sitzplätze» eingerichtet hatten, geschlossen, anch in der übrigen Stab« hatte» die Mehr zahl der bekanntesten »nd grötzle, Kinnen den Schluß d»s Be- tzchäit» in der »ehiilca Morgenstunde eintrete» lassen, »ad al« die Zeit der feierliche» Einsegnung der Leich« im Lome begann, da lenkte sich »in» Jalousie uäch der anderen tzernirdtr, die groben verkehrscentren. Leipziger Strotze. fi« schiene» wie auSgeftorben, alle« L«be» war für »iaige Stunde» verbann«, still und ruhig ward« e< in immer weiteren Kreise»; selbst in de» Strotze» der Vorstädte, in denen um die Mittagszeit ein laute« Leben ans und nieder wogt, war sak die Stille und Ruh« eine» Frtebdose« eingekehrt. Alle öffentliche» »nd Etaatsaostalken waren geschloffen; die Postämter hatte» ihre Schalter „edergelaffen, die Säle der Gerichisköse tönten nicht »r»«r von dem Zwist »nd den Klage» der Parteien, aus dem rotheu Hause, wo sonst »i, fortwährendes Lammen und «liebe» ist, vernahm man in olle» Eorrtdore» keinen Schritt; viele Fabriken hatte, sitr den heutigen lag di« Feuer «»»geblasen, selten »ur schlängelte sich qualmender Rauch i» dichte» Streifen durch di» kalte Märzloft, r» war, al» hält« ein unsichtbarer Geist sllr wenige Siunden alle die werklhäiigeu Hä»d« geseffelt. Die Tranerdecorat on in de» übrige» Strotze», die in diesen Lag«, überau» reich war, heute früh schien sie sich verdoppelt, verdreisacht ja haben. Sliatzen, in denen gestern nur vereinzelte schwarze Fahnen ihr wctimiiihige» Rauschen vernehmen lietzen, hotte» heute «uendlich viel» Zeugen und Verkünder de« Schmerze» »nd der Iraner aus- »uwetiea; Berlin und alle seme Strotzen »nd alle Schichten der Btvdlkernag glich h«»te einem -rotzea und «eite» Iraner hau». Um S'l. Uhr ist der Leicheuzu- vor dem Mausoleum augelangt, in besten Vorhalle Kaiser Wilhelm zur ew gea Ruh« bestattet wird. * Berlin, 16. März. Der Zug, bei welchem der Aron- Prinz unmittelbar hinter dem Sarge einen tief ergreifenden Eindruck machte, passirte da» Brandenburger Thor gleich nach 2 Uhr und traf am Mausoleum nach 3 Uhr ein. Der Kaiser stand an einem Fenster de« großen nach dem Park zu gelegenen Saale« in General-uniform mit dem Band de« Schwarzen Adlerorden» »nv verblieb dort bi« nach den Te» schlltzsalven, welche die E usegnung de« Sarge« begleitelen, d>e Blicke nach dem Mausoleum gerichtet. D>e Kaiserin Victoria nebst Familie und sämmlliche fremde Fürstlichkeiten wohnten brr Feier im Mausoleum, welche um 4 Uhr deenvel war. bei. * Berlin, 16. März. In Ehar kok kenbnrg wurde der Sarg vom dortigen Oberpsarrer empfangen. Oberhos prediger Dr. Kögel hielt da« Schlußgebet. eiageleitct mit dem Spruch: „Wohl dem Manne, welcher Anfechtung erduldet", dann folgte da« Vaterunser. Die Leiche wurde eingeseguet und schließlich ertheilte Oberhosprediger I)r. Kögel der ganzen Kaisersamilie den Segen Damit war die Feier beendet. Die fürstlichen Herrschaften entfernten sich. Tie Generale legten zum lebten Abschied die Hand auf den Sara, während der Trauersalut der Geschütze sortdauert. vermischtes. -» Wie«, 15. März. Die „Neue Freie Presst' meldet au« den Jagdrevieren: Die kurze Paule der soft ou»uahm»kosen Wildschonung gönnt den Revierämtera alljährlich Mutze, die erzielten Jagdresultate der abgrlauseaeu Saison zu rrsumirea. Auffallend in der Jaqdstatiftck sind die enormen Zahlen der „Hasen-Rudrik" für da» Jahr 1887. Sine der ersten Publikationen bctrifft da» Leibgrhcge de» Kaiser» in Gödöllö, welche» der urwüchsige Edrlwildsianb in freier Wildbohn als eine» der interessantesten Jagdgefilbe charakterisirt. Im Jahre ISS? wurden in den Gödöllüer Reviere» Szent-Kiralh, Babat, Isaszrgh, valko, Moesa, Monosior. viftgrad und Nagy Maro» erlegt: 850 Slück Edelwild, S Wildschweine, b? Rehe. I62l Halen, 4SS Fasane», 1381 Rebhühner. 3S Wachteln, 48 Waldschnepfen, 54 Wildenten; 8 Wildkatzen, 158 Füchse, 13 Dachse, 2 Fischotter», 2 Marder, 88 Iltisse und Wiesel. 9 Adler» 2 Uliu« und vlrle kleinere TograubvSgel. von der Gesammistrecke von 6323 Stück Wild erlegte der Kaiser 188 Stück, hanpisächltch Edelwild. Rehe und Fasanen. Wie Erlösung sür da» verzagte. halb verhungerte Wllv leckt seit einige» Tagen ein lauer Windhauch dir Schnee, last von den Feldern und Hängen, und seiner Strotz- folgen tu rascher Wanderlust die Zugvögel. Bor zwei lagen ist in den Fluren nickst Wien die Lerche ringerückt, Wildtauben passtrea die Wälder, und eiuigr Flüge von Staaren hielten in dev Prateraueu kurze Rost. Nachdem Oculi in seinem voll- wluterlichea Kleide für den Lchiiepsenzug bedculung-lo» geworden, bleibt our die Erwartung sür Judica — endlich sind sie da — Bor wenige» Tagen wurde gelegentlich einer Klopsjagd aus Füchse bei Korneuburg mit drei Schrotschüssen et» verwilderte» Haus- jchweia erlegt, welche» vor zwei Jaliren b.i einem Brande im be- nachdanea Torje entlause» wur und seit jener Zeit, wild und scheu ollen Nachstellungen entgehend, in den dortigen Auen und Wäldern sich herumiricb. Die Lebensweise und Ernährung in zweijähriger voller Freiheit hatten aus den ganzru Habitus de» Tdiere« — es ist von dunkler, ungarischer Roce, ln gedrungener Gestalt, kräftiger Borstenbedeckung und relveeiadler NuSbilvung der ..HauzLbne" — einen überraschenden Einflutz ousgeübi; auch machte der verwilderte „Keiler" nach dem ersten Schliffe keine Umstände, den versolger solorl „onzuaehmen". — Im Tullncrf.lde erschien dieser Tage ein Flug Trappen (Ott, tnrck»), von welchem nächst dem Orte Tnlbtng der Revlersörster zwei dieser imposante» Lousvögel im Gewicht« von IS und 21 Pfund erlegte. Man erinnert sich nicht, vorher je Trapp,-n im Tullnrrseldc gesehen zn haben, und scheinen diese selt samen Gäste nur. von den Wetterunbilden aus der Wanderschaft hart bedrängt, durch die ersten schneesreteu Flächen de» Tollnerselde« angelockl worden zu sein. Au« Sllvtirol, 13. März. Neben der auch hier überall in der Bevölkerung verbreitete» Tbeitnahmr über den Tod de« deutschen Kaiser« und das schwere Leiden, welche« über seinen Nachfolger, den Kaiser Friedrich, verbängt ist. beengt die Gemüiber die Sorg« um dir bittere Notk der ii» Bezirk Ktaufen im Eisak-Tbale lebenden Dors- beivvbner, weiche gegenwärtig in Folge be» im vorigen Jahre eingelretene» Mißwachse» und de« ungewöhnlich lang an- hallenen Winter« eine derartige Höbe erreicht hat, daß, wie man der .Meraner Zeitung" au« Klausen schreibt, jetzt schon »alle H lssmittel erschöpft sind und die wenigsten Bauern bi» zur nächsten Ernte aushatten können, men» nicht Hilfe lammt. Die Hunger»»olh ist theilweise schon da. theilweise sieht sie vor der Thür." Schon seit geraumer Zeit befinden sich die in dem zwar malerisch schönen, aber engen und ivenig srnckttbarrn Eisak-Thale um Klausen in nickt geschloffenen Dörfern »nd einzeln siebenden Bauernhäusern an den steilen, von Schlickten und Spalten vielfach durckriffenen Berglehnen lebende» Bauern in bedrängter Lage, die wesentlich durch die große» Ucberschwcmmuilgen in den Iabren 1862 und l685, sowie Lurch die vo» Iabr zu Jabr sich steigernde, schon i» den besseren Gegenden Tirol« al» zu schwer empfundene Gebäude slener, zuletzt ober durch den schon erwähnten M'ßwach« er» bödt wurde, al« am 2l Mai vorigen Jahre« starker Schnrll- fall eintral und a», Morgen de« folgenden Tage« be: einer Kalte von — 3 » lt der urme Bauer die jungen Rebentriebe. d:e Blütben der ObstbLume und dir Kornähren ersroreu sab. D>e Zahl derjenigen, die absolut unfähig sind, sich au« dieser schwere» Nvlh selber auszudrlseu, ist nicht klein, und wenn nicht Hilfe kvp'tiil, so bleibt ibueu nicht» aiideres übrig, al» Hau« und Hof zn verlassen und auszuwanderu. In »en Hauplnärten de« Lande» dal man schon augesangen, für die harlbedrängten Eisak-Tbal-r z» sommel», und »«raussichllich dürsten wobt auch von Süddeutschen, di« ger» «nv >n »on Jahr zu Jahr wachsender Zahl in den romantisch an den Abbängen und aus den Höben um Klausen und Waivbruti gelegenen Ortschaften und E nzelhösen zur Sommerszeit Ein kehr zu halten gewohnt sind. In dieser Zeit der schwere« Noch der hungernden Bauern gedacht werden. — Aus London tchretbt ii.au de: ..Schlesischen Zeitung": Das Osterfest rück: „aber »ad die Zeit, zu welcher die Londoner FretwilliqenRrqimenser idre «lltätzrlick» mtli. »atrssch» Smchpatts» «wnichmen, da« vß»r«»»»«6»Mo>»»er. «eiche« Schtachtseld »a» diesmal «üble, wird, »eh, noch atcht fest, gewöhnlich streite, sich sämtliche k»«dt» »ad Stödlch«, der Süd- Niste dar,», de« Stolz U>qla,»« t» ihr», Maarr, », Hoden, ob- »«hl di» Laadwitthe aas de» Ma,»verierrat» »t. Ehr, nicht sehr doch schütze», ihre Saaten »nd Felder zertrete, z» setzen ohae eiae Eatlchädignag dasür zu erhalte«. Die Lvrderriinngr» »» dr» große» Tage »erde» mit alle» Eifer betriebe,, stbrrall steht »an jetzt a« Sonnabend and Sanntag Bolnnterrs nach bea Ere-cirrplädeu eilen, am schnell noch bi» Ostern dabia zu gelange», datz st« dt« erforderliche klein« Anzahl von Ererrirrftnade» Vollmacht», welch« daz» qehSre,. eine» ganz ansgedildete, Freiwillige» tzerznstelle»; den» vollkommen dressirt mutz jeder Freiwillig« innerhalb eine« Jahre« »ach seinem Eintritt sein, da der Aathril. welchr» da» Regime» an de» seiten» de« Staate» bewilligte, Mitteln erhält, van der Kvpszahl der aasgrbildrkr» Mannschaften abtzüngt. Läßt et» Vaterland«vertbeidiqer e» t» dieser Beztedung fehlen, s» wird er vor Gericht geschleppt und schonungslo- zvr Deckung de» An»sall» an» seiner eigene» Tasche vrrurtheilt. Hat drr Bol untrer aber die Fertigkeiten erlernt, di» rin nicht gar za dummer prentzischer Rekrn» bei der Vorstellung rntw ckest, so Kitt er in» Regiment. Kleinigkeiten, wie Detail». Compagnie., Bataillon». Lrerrken. werde» nicht »etter beachtet, denn der gratze Tag ist da. der Oster-Montag. Der so »»«gebildete» Mannschaften find aber auch die Osficlerr würdig, «enigstrn» smoeit sie t» der Frant -ehe»; d,e höheren Chargen sind «eist mit penstontrten Olstetere» de» stehenden Heere« besetz«. Drr Begriff „seine Le»«« in der Hand haben" ist von unten heraaf »»bekannt, »nd bahre komme» den» sehr leicht kleine Irridümer vor; s» haben beilviel-weise im vergangenen Jadrr zwei einander gegen ub-rstehen de Regimenter ans 20 Schritt sottgrietz» einander in» Gesicht gefeuert, ohne datz r» den Lommandearen gelang, dem Feuer» E ndaft zu »hun; etnr geschloffene Colonue marschirte über sumpfigen Bode» bi» aus hundert Schrine an eine Batterie heran und begann bau» z» frner»; im grimnieo Ernst wäre auch «icht ei» Mann von der ganzru Gesellschaft aus de« Beine» gewesen. Aber — End» gut. Alle» gut: bei der Kritik bleiben solch« Kleinigkeiten unberücksichtigt, die Freiwillige, Hobe« ich mit Lorbeeren bedeckt, ihr, «u«dilduvg ist vollendet zu uenuea, and sie Hobe», am da» gebränchlich gewordene Schlutzwor» zu b«. nützen, den Vewet» geliesrrt, datz sie keinem stehenden Heere de» Lontiaeuts etwa» nochgebe,. Da» Programm für diese» Jahr ist vorläufig so weit seftgestellt, datz am Edarfreitag dir Rodsahrer. Solonne» drr feindlichen Kräfte — e» wird uirbi etwa gegen einen iopponirteu Feind moaövriri — London verlasse», Brücken, Eisen- badnea und Telegrovden zerstören und dann ans ihre Truppen warten, vo» denen ei» Theil an demselben Tage admarschirt, ein anderer am Sonnabend, die Mebrzahl aber am Sonniag per Bahn nachsolat Am Moniaq früh befinde» sich dir seiadlichea Mächte in ihren Positionen, und die Komödie beginnt, um am Abend mit drr Rückkehr per Bahn zu enden. Der Radfahrer ist eine ganz neue Erich'inung aus militairiichem Gebiet«, die da» allen Nationen voronschreiiende England bei seine» Frei- willigen zuerst ln» Leben grruse» hnt und in der e» bald überall Nachahmer finden wird. Schade unr, datz di« Radfahrer nur ans gebahnte. Wegen brauchbar sind, im eoupirtea Terrain ober nutzlo» werde». Möge der Versuch nun ««»sollen, wie er wolle, rin anderer U-brlstand hat die Bnsmerkiamkeit aus sich aelenkt. nämlich die Unbrkonntkchakl der Oistciere mit den einsachften Regeln der Taktik. Dieser Umstand hat drr Reverend A. Bell, tzcknldirecior in Hampwncour» und Obersten de» 4 Bataillons 2 Middlrser ireiwilliger Schütze», Veranlassung gegeben, den Oisicirren seine« Regimen!» in Vorbereitung aus da» Ostermanöver einen Vortrag über die Beschichte der Taktik zu holten. Nachdem der Redner Themistokle», Leaopho», Alexander den Großen und alle die anderen alten «riechen in ihrer Grabe«r»be gestört hatte, ging über da« Mittelalter mit einigen bed«,»ung»lo!en allgemeinen dies sott Rahrhunderie» l» Tun», ' »erste R. E« wätt Bemerkungen hinweg, stellte sodann de» Erzdiscdot Loze, Lord Stanhope «nd den Morschall von Sachsen al» vollendete Muster bedeutender Taktiker diu und behauptete, dotz dir Taktik seit deren Zeit keine» hervorragenden Vertreter geinndr» hüll«. Er de- zweiselte anch, dotz die» in Zukunft der Fall sei» werde, da kein umsaffende« Lehrbuch der Taftck vordandea sei, nnd lirtz nickst nndeutlich durchblicke», daß dt« Welt rin solche» an« seiner Feder zu erwarten hob«. — Neben einen Millionen proceß gegendenCongo- s aal wirb der »Allgemeinen Zeitung" au« Brüssel, 12. März, geschrieben: Zu de» finanzielle» Verlegenheiten de« jungen mittelssrika» »ischrn Staate«, welch« durch die letzte Anl.ih« kaum beseliigi werden dürften, hat fick nun rin recht bedenklicher Millionen, procetz gesellt, bissen Ausgang für den Eongoslaai recht bedenklich werden kann. Die Entstehungsgeschichte vieles Processi- ist dir folgende. Als im Jahr« 1883 die Finanznoih der „Association Internationale Asricainr" ihren Höhegrad erreich««, kam ein belg scher Advocat, Namrii- Lroonenberghs, Redakteur de« Blatte» „Le Ton. iituiioaiiel" in Haffelt sLmiburg). zu de» Beriretern der ,.Assoc>aliou" and machte sich anheischig, dem Lniigostoote nach seiner Anerkennnng durch die Mächte ein Darlehen von 50 Millionen Francs zu »er- schaffen. Nach der Berliner Eonserenz wurde Lroonenberghs zum General Strauch, dem Leiter de« Longoüaoles, beruscn. und der belgische Advocat legte demselbev seinen Finanzplon mit allen Detail» vor. indem er hiuzusügte, datz -r selbst die Geldbeschaffung beim ge» wolle. König Leopold ll. genehmigte den Plan, forderte jedoch statt 50 Millionen 100 Millionen Frcs. woraus der Longostaar Herr» E, oonen« derghs eine Provision von einer Million sür den Fall de» Gelin en« der Anleihe zusicherte. Err-oaenbergh« begab sird nun nach Wien und unterhandclie daselbst m>t der Oekerreichische» Läuterbaak, deren Dnecior Hahn sich im Februar 1886 nach Brüssel begab, um hier mtt Lroonenberghs und den Telegirten de« Longo Llaoles die Einzelheiten zu belprechen. Di» Verhandlungen sühne» zu einem vollständigen Eiiiverstindnitz, und e» wurde abgemacht, datz die Olierreichiiche Länderdank die 100 Millionen-Anleihe nach dem Plaue Lroonenberghs, auslegr» lallte, falls binnen Jahresfrist die belqismea Kammern die Anleihe geftailelea. Die Longoregierung ließ jedoch da« Jahr verftrelchen, ohne dir Ermächligung der belgii.ven Kammern nochzuiuiden, wodurch drr Vertrag mit drr Österreichischen Länder- bank hinsSllig wurde. Kaum war aber dir Hinfälligkeit eiiigelreten als die Longoregieiung im Apr'I 1887 um die Gestattung einer Loos- oaleiht von >50 Millionen beim Brüsseler Parlament unsuchie nnd die Autorisation auch erhielt. Al» nun dieser Tag« aniäbl ch drr ersirn Emission der Tilgnagsplan veröffentlicht wurde, sah Eroanea» dergb», datz derielbe bi» in die kleinste» Einzriheile» »>«> Lop,, des von ihm drr Longoregierung vorgelrgtea Finanzplanei lei. und -rsvhr, datz der Longo-Sinai absichtlich de» on» der Ländrrbank vereinbartra Termin verstreichrn ließ, um d>e versp ocheae Proviiio» von einer Million zu ersparen. Eroonenderghs erbot nun eine civilrechtlich. Klage, die er damit begründete, datz der Lnngo-Ttaa« seinra Finanz plan denume und den von ihm g-ichloftrnen, bereits Perser« ge wordenen Periraa niit drr Länderdank adsichilich hinsallig werden liev. Die Longo Regierung, deren Gewissen offenbar «ich: ganz rein war, iuchlr zuerst au» processualljchei. Gründen di, Klage nnw'rliain zu mack»», indem sic sich bezüglich Belgien« auf die Lxierriiorialitäi beries und Leooneiibergh» auisordeite, beim Ger«chir in Banano zn klagen. Das Vrüffeler Gericht rrNärie sich jedoch mit Rücksicht daraus, datz der Longo-Siaa» hier seinen Sitz bat, dir» leine Ber- pflichtiiiigea eingegonqea ist und da« Gericht In Baaaaa nach unsere» Begriffen keinerlei Garantie der llnporteilütztei« bietet sür kompetent. Die Verthcidignng der Ansprüche Lroonrndergh»'. welch» io juristische» Kreise» allgemein al» sehr wohl begründet gelten, übernahm der de- kannte Advocat Paul Iavson Bei drr erste« Tagsadrt lirtz sich dir Longo-Regicrung gar «ich» vertreten nnd dürfte, wenn sie in dies,« System jortlähr». emsach contnmaeirt werden. Man steht de« Au»- gaug de» Proceffe« mit grvtzer Spannung entgegen. — Die javanische Rrgirrnng schickte vor etwa achtzrh» Monaten eine Kommission »i»d»>mischer Künstler nach Europa, um an Ort und Stelle nnsere Knnstveehüllniffe zu ftndiren. Nach gründ licher Nmlchc» in Earopa »nd Amerika ist diese Lonnnisfion »on- mrdc nach Hausi zarückgekehn «nd Hai der Kangakn, »der Knnü- grsillschoit zu Tokio rine» sehr beachtenswert!!-» B-richt erstattet. S« heißt in demselben: Al» w'r »on Hanie gingen geschah e», «eil wir unsere eigenen Metdobrn und Id-ale vervollkommnen wollle», denn wir waren der Uederzeugung, datz eine Nachahmung der europäischen Kunst, mochte letzirr« noch noch so vollendet sei», den speriell japanischen Kleist nnd die Individualität unserer Kunst zerstören müsse. Dies» aber vertde>oigten wir aas nationale» G-südie heute oder bade« wir nn» überzeugt, datz gute Kui'ft oe« Ost-n« bester al« brr gegenwärtig» Stil des Westen« ist. verbessern nnd entwickeln wir Niisrre deimiich« Kunst >o wird sie sich über Europa »ab Amerika nn-drriira Japanisch» Kunst ist mit allrn ihren Fehlern doch dir einziq lebend«, »nd wann »ir unsere» eigene» Ideen tre» bleiben wird Japan t» wenig Jahren der »neck,nur« Mittel*»«, Lener der teinea Künste in der kimlistnen Welt sei». Im 16 Jahrhnnterl lag dt» »ratz» Kraft de» enrapätschen Kunst darin, daß stc allen Erhabenem and Edel«» in Natur »nd Religion sich »tthte. Der Mairr schuf nur vtldrr von de«, wa» situ Harz gauz rrfültr, »I mälig ober verlor man sich in Bewunderung her Lechuil »vd Foriiie». ahmte Melboden und Farden drr Meister »ach. die Formen Schalten nnd Farbe» drr Dinge. Die früheren Nederlirkrungen d-r wadreu Kunst sind in Eurnpa seit S Jahr hinderte» rud». leben adcr «ach in Japan Dari, liegt «ln nugaheurrr varlpnmg lür letzke-s wähern» Iapa» z, »eichne, »ersteht. G» wst^e sich empfehle», tu Tat« «tu« Kuaßschnl« zu erricht»,, welche sich», sehr dal» «mb Euraoürr anzlehe, würde. Al« de» hedeutendste» Maler unserer Zeit bezeichnt die Lommisfio, geau Franzi« Milk, de» Bauer ,»« »er Normandie, welcher mit »rstannlicher «ahrheft »nd Kraft vaaer, «alt. — E« mag «ich tu diesen «rutzernage, eiae »w,ffe Emleitigkeit de« llrtheU« bekaadru. immrrh» ist e« iukerssaa, z» n»lsia. wie di« beste. Sachverständig» Ja*»»» über «uropäisch« Knnft denke». — Aus drr Landstraße Ich krnp« Hs, Laadstraß» v», Berns- »«,»». Sie war zu Jes» Zeiten drr Aufenthaltsort der Armen «»» Krüppel »ud Lahme» „h vliude». Seit der Erdaauag der Eisenbahn«, schlag, dies« Leut« ihr Quartier «» Plätze, an», di« eine reichere Ernte versprechen. Sie wisse, rbeu. daß die Mild- Ihätigkeit nicht mehr aas der staudige» Laadstratze vd«, soader, im iaasendr, Galapp vo» riur« On zam aader» fährt »ad am erste» am Eingang Von Museen »her an den Thüre, sehen-werther Kirchen zn treffe» ist. Dir Landstraße ist dr-wegr, doch »icht veröde«. Aas einem Amt-gang tras sch am letzte» Sonnabend trotz de« stürmende» Nordwindes »nd des starte» Regens auch Arme, dir in ihrer Weis« »ach vrad giageu. Der erst«, der mir eatgege, kam, war der alle Geiger, der jahrein jahraus seine zweifelhafte Knnft im Umkreise vn» einigen Sioude» übt. Die Bioliu« i, drr Hand, dr» Querlock über dir Schalter, mit struppigem Bark »ad Schuhe», au« den«, die Z-bea »eugieria herauslohen, so schritt er dahia, gegen Wind und Wetter manahas» kämpfend. Di« paar Pfennige, die er verdient, werden ihm wirtlich saurr; aber er muß sie fachen, salls er »ichi verhungern will. Wohl hat er Angehörige, aber sie können hm nicht Helsen. Der Schwiegersohn, drr Kordslicker, Krebssinger und Hnadrscheerer ist. vermag dem alternden Man» »icht rtnaial rin Obdach zn bieten, viel weniger Speis« und Trank. Wa« ihm wohl die Geige in die Hand gedrückt ha«? vielleicht ein Nachbar, der da- Fiedel» verstand, »ielleicht der Vater, drr dem Söhnche» eine Harmonika schenkt« und so im Kind« dir Freude an drr Musik grotzzoa. Er kennt diese Freud« jetzt gewiß und wird erst ins Grab sinken, wenn die letzte Saite aus seinem JnstrumrMe ge» prangen ist. — kunstliebbaber ist auch drr zweite Wandersmann, der mir mitte» im heftigste» Sturm begegnet«. Es ist drr bekannte Bilderman». dr» allerdings dir Kinder wett lieber sehen als Vater und Mutter. In Wachstuch verpackt, hängt ihm sein ganzer Reich- ihum ans dem Rücke, über dem blauen leinene» Kittel, wie ihn die lMisirer wohl früher trugen. Merkwürdige Bilder trägt er zum Verlausen von Ort zu Ort. Der Bärenhäuter, drr sich sich- Jahre lang nicht wäicht und schließlich «ine reiche Dome heirathrt, drr Donor Allwissend, drr als dummer Bauer alle Kunst der Aerzte belchäwi. Julius, der TaugeniLls. der sich selbst ermordet — diese und Lhnliwe Bilder bre»rt er vor den staunenden Kindern aus und indet Abnehmer, je greller dir ausgetragenea Farben find und e schwächer die Liier» gegenüber den kindlichen Wünschen. Ist >rr Avsatz gut, so brlre dt der Bilderman» ein lohnendes Geschäft; denn da er das Bild, welches er sür etwa zwei Vsrnnig gekauft hat. um zwanzig Pfennig wieder verkauft, so ver dient er nickt viel weniger als lausend Proceut. Dabei sind natürlich die Mahlzeiten, die ihm die Mildihättgkett amsoust reicht, und die Nachtquartiere, sür die er ebensalls Nicki« bezahlt, ungerechnet. Alles Gute ist dem schlotternden alten Manne wohl zu gönnen. Denn wahrscheinlich bat er einst bessere Tage gesehen, vielleicht hat ihn eine böse Schwiegertochter ans dem Aiisinthalislübchea vertrieben; vielleicht hat ihn rin unbarmherziger Herr, der den ab» >enutzien Knecht nicht mehr bezahlen und sütteen wollte, zum rnl>e- osea Wandersmann gemacht. Da- ganze gedrückte Wesen verräth einen Mann, der Eckiwerr- erlebt hat. Aber wenn sich da- Schwere anch aus seine Schultern legte, sein Gewissen blieb vom Drucke frei. — So glücklich war drr dritte siurmgepeitichle Wandersmann nicht, dem ich in konm viertelstündiger Euisernung vom zweilr, begegnete. Ein abstotzeudes, gedunsenes Gesicht, ein schwerfälliger, mühsam» Gang bet einem Mann« ta der Milte der fünfziger Jahre! Der rigenthümlich geschorene Kops verrietd den Ausgangspunkt seiner Wanderschaft: er kam ans dem Landgerichlsgrs-nquitz. Schläge reien «ad schlechte Streiche batten ihn avmölig mit diesem O>tr verirau« gemacht. Al» junger Baoeraknecht mit starken Gliedern und aufbrausendem Wese» kam er mit dem Strafgesetz in Be- rüdrung. Die Rückkehr in die bürgerliche Sesellichast wurde dem Zuchthäusler sehr erschwert. Um leben zu können, vergriff er sich an fremdem Eigentdum; er wa aderte bald wieder dorthin, woher er gekommen war. Er wurde zum zweiten Male »nd dritte» Male enilossen und stand jetzt vor mir als rin gebrochener Man», di« ichmerzende Gicht in de» Gliedern, ein vündelchen unter dem Arm. da« einzig ein von einer milleidigrn Psarrsraa geschenktes Hemd enthielt. Der Arme wankte seiner Heimath zu. Aber die Heimaih- gemeiad« wird ibn vo» sich schütteln, »no bald genug wird ihn die Aoih gezwungen haben, die Bahn des Unrechts wieder zu betreten. So gehl er. um endlich nicht mehr wieder zn kommen. — Du» find heutzulage die Armen ans der Landstrotze. Giedt es kein Erbarmen m-hr, da- sie in ei» warmes Stübchen nöihtgt und ihnen Gelegen heit qiebt, ihren Lebensabend nicht ganz ohne Nutzen für ihr« Mid Menschen zu verbringen? So viele Heimftölien werden sür di« Heimaihlosin geschaffen. Aber es fehlen noch immer Alyle sür Taniend«. dir die Hartherzigkeit ausgeftitzea hat oder die ftch selbst durch verkehrte» Thun ans dem Kreise der Ehrlichen anSgejchlossin da-'en. u Schmerz« über de» Verlust nnleres vielgeliebte. Kaffer» und stsRM Wilhelm eine» glrichwenhigr» Ansbeuck zu geben, ist uaurvglch, aber zweierlei will doch ansqriproche, sei». Es ist »ui der rwe, Sette do< Gefühl de« »nerschSpiltchr, Danke«, de, unser Brlk de» Heimgegangene, Herrscher s-vuldet, sür all das Große, «nie, was « an ihm grtha» dal, riues Dankes, der atrmals rrtöllde, wird. >« lange der preußiichr »ud der deutsche Name lebt, »ad aus der ander, Seite da» Gei-Hl der »arrschülierliche» Treue, welche wir le nr» »ebabeneu Nachsalaer, de» regierende» Kaiser« »ad üsnigt Mojrpät eulgegrubringr» und unverbrüchlich Hallen welle». Da» Gott ihm Kraft und Gesnndhett verlr-ge» m»g«, leiws hohe» Berusr« »och lauge zn warten, sei uaier räaliche« V imr. Und wenn wir nun zum gewähnte» Tagewerke schr-uen. wir könnten wir oneiagedenk bleibe» dr« grr-he.i Vorbildes, w-lides »ns der dahiageichirdene Kaiser gegeben hat. „Jtt, hob« keine Zeit «ehr, müde za sein", da« war eines seiner ietziea Worte. In La!» heit, er hat sich utrmal« dir Zeit gegönnt, mllüe zu sei» in der ablässtge» Arbeit sür sei, voll. Ei» sa erhebende« Be, viel der Pstichrersüllnag darf nnsere« Volke nicht vrrlo-e» sein; dann wird es würdig bleibe» der herrliche« Erbschaft, welche ihm der groß- H». gegangene hlnterlasscn Kat. Das walte Scit l — Der Laiitia, d» schloß hieraus einstimmig, eiae Beileid», und Gclöbniß-Lirslr „ Seine Majestät Kaiser Friedrich zn richten, morgen in der L»ür der Beisetzung einen Trauergottesdieaft in der Marienkirche aftw »ltr« »nd alle Behörde» »ur Tdeilnahme riazulade». * Stuttgart, lö. Mär> Dem „Stootscnzeiger sür MrN». berg" zufolge tras am Nachmittage de- Todestages wen«,» Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm solgendcs Telegramm da Sr. Majestät dem König Kart ta Villa Quarto. Florenz, ei,: „Tief erschüttert durch di- Kunde vom Heimgänge Mriue« gklikbin, later», reich« Ich Dir in alter Freundschaft dtt Hand t, diese, ür Mich und die Angelegenheiten de- Reiches so ivlrtktgen Arge», blicke, fest aul Deine Gesinnungen rechnend. Friedrich." — Die Antwort des Königs Von Württemberg lante«: „Tief gerührt dnrch Drin Telegramm, lege Ich Meine Hand in dir Deine in treuer «er- wandtschaftiichrr Frrundschast. Zwe« Telegramme von Mir iressa Dich in Berlin. Galt schirme Dich aas Deinen Wegen! Karl." ' Straßdnrg. 1b. Mära. Se. Majestät der Kaiser hat«, de« Landesansschutz von Elsatz - Lotdriagen aus dessen Beileids, telegramm solgenb« telegraphische Antwort z»k»mmrn lassen: ,.CHar< lottendurg 13. März. Dem Landesansschutz von Elsaß-Lolbr age, danke Ich sür den Ausdruck der Thettnahme an dem schmerz! che» Verluste, welcher Mein Haus, wie da- Vaterland getroffen d«. Nicht mindrr haben Mich dir Wünsche für Mein Ergehen und Meine Regierung berührt. Friedrich I. k." * Nürnberg, 16 März. Eämmtllche Schule«, alle Läden ikichloffea, öffentliche iowie zohlrnche Privatgebäude Kaden Teaner- loggen gehißt. Alle Burrouz geschlossen, von Kirchen Elose». >eiäule. Ganz Nürnberg gleicht einem Trauerhouje. Zur tiei- tttzuogSseier nach Berlin ginge» der erste Bürgermeister Freiherr Siromer nnd drr vorsixeud« drr Gcmeindc-AevoLmäqnM Fabrikant Sties. * Wien. 16. März. Das „Armee-Derordmmgsblatt" verkssent. licht einen Befehl Se. Mnjesiäl de» Kaiser« vom 14 Mäiz, in welchem es heißt: „Eingedenk der innigen versönlichen Freuudiitafl, welche mich mit weiland Sr. Majestäi Wilhelm, dem deuischen Kaffer »nd König von Preuße», verband, finde ich anzuorduen, daii da« Jnsanterie-Regimeat Nr. 34 sür immerwährende Zeilen den A men Wilhelm I., deutscher Kaiser. Känig von Preußen zu führen habe. Ich ernenne Se. Majestät Friedrich den deuischen ka ser und ÜSaiq von Preußen zum Obersiinhaber des Husaren - Regiments Friedrich Wilhelm HI., König von Preußen Nr. 10. dnS Jnsanierie-R^gimnil -ir. 20 ha» fortan den Namen Friedrich, deuischer Kaiser und König ve» Preußen, und da- Hularenregiment Nr. 7 den Name,, Wilhelm, Kronprinz des deuischen Reiches und von Preußen, zn führen. 'London. 1b. März. Morgen, am Beffetziingsiage des »er. lorbenen Kaiser« Wilhelm, finden in der königlichen k rcke » Windsor, in drr Westminfterabiei und tu mehreren anderen engüichei Kirche» Trauergottesdienstc statt. * Madrid. 15. März. Der Ministerralh beschloß, dem murgn, der protestantischen Lnpelle ftattstndende» Trankiggllesbieifte sür weiland Kaiser Wilhelm beizuwodnen. ' Stockholm, 1b. Mir». Generallieutenant Gras Lagerderg, welcher sich vorgestern im Aunrage de- König« zn den Bkilehuag«. eirrlichkriten noch Berlin begeben bat, bat gelter» Abrats Wege, öeiriebsff-rungrn erst Eslos aus Schonen erreicht ' Riga, IS. Mär». Am morgige» Beisetzungsloge deS «er- lorbenen Kaisers Wilhelm findei hier eine Lranersrier sian. Der deutsche Generalkonsul Helmsiag hat zu derselben «ach ö-e Geoerolilät und die Behörden ringelade». Die Pöise und das Sladndeatrr bleiben morgen geschlossen. ' Athen, lü. März. In der königlichen Eaprkle findet merze, ein Travergottesdienst >ür weiland Kaiser Wilhelm statt, a» welchem die königliche Familie, sowie die Hosdeamicn thrilnedme» werde». Die deutsch« Kolonie, dir Mitglieder der Rcq eruag und das diplomatische Lorpt wurden ringelade«. der F-ier dcizuioobar». Telegraphische Depeschen. *Br»mßrrg,16. März. Gestern Abend stieß auf Bahnhof Schoenlanke der Prrsonenzug Nr. 7 aus den Personenzug Nr. 44, welcher noch im Rangirrn begriffen war. Zer trümmert und entgleist sind mehrere Wage», ein Personen wagen wurde aus die Seite geworfen. Geröstet ist Niemand, leicht verletzt sind fünf Personen. Nach den bisherigen Er> millclungrn muß angenommen werden, daß da» dem ein» sabrenden Persouenzuge Nr. 7 am Bahnhof»«Abschluß- trlegrapben gegebene Haltesignal nicht brachtet worben lst. Drr Personenverkehr wird durch Umsteigea vermittelt, dre Störung aber voiaussickilich noch deute gehoben werden. Der Slaatsanwallschast ist sofort Anzeige gemacht. * Danzig. lL. März Der Landesdtreetorvr. Wehr hat srin Amt niedergeiegt; aus der Tagesordnung de- heute rröffneken ProvinziailandtageS steht die Neuwahl eine» LandeS- directors o» Stelle vr. Wehr'». * Pest. 16 März. Die Maros und die Theiß steigen rapid. D«r Eisrndadnbrückr bei Arad ist beschädigt. Eisttoß bat sich in Bewegung gesetzt. Au» oberen Gegenden wird Sinken des Wassers gemeldet. Die Dämme auf der linken Seite der Bega wnrven an zwe, SlrUen gewaltsam durch schnitten. von den Tadlern ist eine Anzahl verhaftet, * Paris. 15. März. Der Senat hat den ersten Artikel de» Antrags, welcher Provocationrn oder Eingriffe wider die Freiheit der Arbeit zu verhindern bezweckt, mit ISO gegen l?I Stimmen angenommen. Die Minister Sarrien und Falliärrs hattru den Artikel bekämpft Au de» Eingängen zum KammsrgedSude hatte« sich einzelne Gruppen an gesammett, welche heraustrrtend« Depulirle mit Hochrusen aas Boulanger empfingen. ' * Par,«, lb. März. Dir „LibertL" erkennt an, daß General Boulanger Tadel verdiene und daß dt« Maßregel der Regierung gegen denselben -rrechtsrrtigt sei. meint aber, daß damit d,e Boulangrrfrag« nicht aus der Dell gesck« sei und daß diefeid« noch zu Eomplicationen führen könne Der .Temps" sagt, di« Regierung habe sich durch ihr vor- gedrn gegen General Boulanger geehrt und befestigt. * Paris, 16 März. General Boulanaer ist mn Nhr Morgens in Begleitung der Deputirtrn ragucrre »nd Leher ffe, welchr ihm entgegengerrlst waren, hier eiugelroffcn. — Dtt Morgenblätter billigen im Allgemeinen d>« Maß nahmen gegen Boulanger, medrerc derselben bedauern jedoch, daß die Politik m>t der Lisriplia im Heere vermischt werde, und verlangei« deshalb Ausklärnngen. * Dresbe», 16. März. Di» Bsibnligung an dem heule vormittag in sämmtsichen rvangc>isch-lutber>fchen Kirchen D-e»ben« adgedaliriien Trauergottesvienst sür Se Majestät den yochseligen Kaiser Wilhelm war eine ganz kolossale Di« Gotteshäuser veimochleu die übergroß« Zahl der Trauernden u>chl zu faffev, ko daß gar Viele an vr» Kirchtbllreu umkrhrrn «ußlen. Dr« Traarrgottesvienst« i, der Kreuzftrche wohute« brr preußisch« Gesandte Gras Dvnhoff, sowie der Rald und b>« Sladtvermrdneten ln «wpor« bei. Die gefammle Ein- »ahurrschaft enthielt sich an dies«« Tag« jegliche» Geschäfts verkehrs. * Duuzfg, 1b. März. Drr »eßpreußisch» Suubt«, i l yeuft Mittag vom Oberprästbeuten v. Entstveusen mtt fvlgeuber Auivrnchr rrisffmt worden: „Wir kekn i, erustrr Feit zusunn«». Tftfe Trauer ist öder mtterem Volke qekagerl. Dem unendlich». Nach Schluß der Redaktion eingeksangril. Wien, 16. März. Nach der .Politischen Corresxon- denz" beginnt die bulgarische Geistlichkeit ge en Len Coburger zu agitiren. Der Erzpricster des tzlrrü.orles Trn forderte di« Bevölkerung ans, den für illegitim erklärten Fürsten zu vertreibe«. Die Bevölkerung verhaltene die beabsichtigte Verhaftung des Erzpriesiers, welcher nach Serbien fluchtete. ' Wien» 16. März. AuS Lemberg wird gemeldet: Ja Wcslgalizien wurden über 40 Landgemeinden durch Urber« fchwrmmung betroffen und um Vorräthe, sowie li-eNions: um den gesanimkn Viehslund gebracht. Die Gemeind« Voinryiszlo im Pester Eomitat ist völlig überschwemnit. Durch Stauung de» Elses steht die Gemeinde Szalhmar edcnsallS unler Wafler. Pari«, 16. März. Das neue Blatt „Corarde". Organ Boulanger'», veröffentlicht eine von Laguerre, Lekensia Laisanl, Rockesort und Laur nach Marseille geschickte Dep säie, die Wähler von DouckeS du Nhüne aussordernd. sür Boulangn zu stimmrn. Die Adsendrr drr Depesche wollen selbst »es Marseille gebe», um Boulanger'» Eandidatur zu nnleriiü*» 'Petersburg, lü. März. Der Trauergoltesdteisi in der lutherischen Petriklrche sand zu derselben Stunde still, wo der Kaiser in Berlin zu Grabe geleitel wurde, und ge staltete sich zu einer großartigen und erhebenden Feier. l!l nabmen da» Kaiserpaar und alle anwesenden Mitglieder der Kaisersamilie, eine Deputation de» Kaluga-Regimrnls und anderer Regimenter, drren Ebrs der Kaiser gewesen war, Ibeil. Der Kaiser und die Großfürsten trugen preußische Uniform Der Erster« das Banv des Schwarzen AblerordonS. Ferner wohnien demselben sämmlliche Botschafter, die Gesandte», die Munster, die Generalität, der Hos und die Slaatsivürdenträger der. Pastor Datton hielt rine tirsrrgreisendc Trauerrede, Der deutsche Botschafter von Schweinitz empfing bas Kaiserpaar bei dem Eintritt »nd geleitete dasselbe bei dem Austritt au« der Kirche. Meteorologische Leobachtungen ,»t äer 8t«rn,»rt« tu Lelprlq. N»k«: 119 öleker «der -teni Ik.-er 2«ic äer kevdmüttoa*. vnrom. rveemo- eeä. »ns >n«t«r. 1».A»r,Xd. SO. 1«. - Httd.S- - Xvä«.». Ueinlie» l-»a k- VV.uä- rtoktnnL n. Ntckrti». 740Z l— 8,2 789.» — 3^ 7SV.6 > — 0.2 ölnriwvw äer Demperuinr — — 0^'. lH 3rrüd« iOXO 3 denülkt s0>0 »Iträb« öliaiwnw — — 4.8" «lein HAt»ts-^vn«,I»»e1vI»» ,«» äer veennrre ,» llnmvnr* »m 1b. IlLr» 1888. Ilnnreu» 8 llbr. s r ßsS ä ? 2 Kiedtanq »uä Stärl-e ä» IViuäa». ITetter. Ilvllvdmvre . 739 O Mllrwimch »nllrie ft- 4 <7dri«limi»no4 758 080 >«>cdt rrollienlo. — 6 Ilonbau . . . 74» lX VV lewer 2,« Seltne« — 13 >m.lbGr»,«» . 7b6 M3Vi«w»rr»» bmleeltt — 1« Lurlmub«. . . 747 deckeeftt -i- 7 -ks-sbaä-n . . 74? VA? leiser /nx weckeek, 4- 3 vr«!,, . . 7b2 0 «bremrd deäecür — 6 M» .... — ! — kT!'
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