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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189006147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-14
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1890
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«--ah«- »ns» r»t« «»W«er 9,«»»1,> — ««chc»t»,k» »t« t »hr N«ch«»tt,,». auL»u»-,»> Festta,r» kratz »t«'/,» Air. 3« i>ru Fiti-lr» str I»s.-L»-tz»e. Ott« »ln»«'» S«rtt». <«lsrr» -itz»), UniversitätSstraß« 1, k*ui< L»I4tzr Aathariarastr. 14 part. uadA-ais-platz 7, nur bt« '/,» Uhr. Anzeiger. Lrga« für Politik, Lscalgeschichte, Handels- und GeMftsverkehr. Abonnement-preiS vierteljährlich 4',, Mk. tncl. Vrinaerlodn 5 Mk. durch di« Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nninmcr 20 Ps. Belegeremplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Forniat gekalztt Otznr Postbesörderung «in Mk. «ltl Poslbesörderung 70 Pik. Inserate 6 gespaltene Petitzeilc 20 Pf. GrShar» Schriften laut uns. Preisverzeichnis;. Tabellarisch««. Ziffernsatz nach hoherm Tarif. Urclamen «nt« demRedactiontstrich die 4gespalt. ZeilrvOVf.vordenFamilien Nachrichten die kgespaltene Zeile 40 P' Inserat« find stet« an die t-rpeSttion zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praauuweriuulo oder durch Post- nachnahine. M. Sonnabend dm 14. Juni 1890. 81. Jahrgang. Znr gefälligm Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 15. Juni, Vormittags nur bis V-V Uhr geöffnet. Lx;»6<IMi»n äes I.v1prl8vr l'nxvdlLtte«. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Da- 17. Stück de- diesjährigen RelöhOaesetzhlatteO ist bei uns einaeganzen und wird bi- zum S. Juli d. I. aus dem Rathbausjaale zur Einsichtnahme öffentlich au-hängen. Daffelde enthält: Nr. 1901. Verordnung, betreffend Ergänzung de- tz. 85 der Militair-Tran-port-Ordnnng für Eisenbahnen nn Frieden (Frieden--Transport-Ordnung). Vom 26. Mai 1890. Leipzig, den 6. Juni 1890. Der Rath der Stadt LetVji«. -n> vr. Georgi. -»mbiegcl. Leipzig soll die Deckel« mit Ausschreibung. Für den Neubau der Markthalle m Lieferung von 7V Stück gutzeiserven ^ dovpcltem Verschluß aus die NeinigungSschächte der End wässerunaSanlage vergeben werden. Di« Bedingungen und da» Arbeit-verzeichniß, auf Wunsch auch die Zeichnungen, können durch unsere Banverwaltung im Bandureau an der Mtt«dn>ühlengaffe, hierselbst, gegen Porto- und brstellgrldfreie Einsendung von 0,50 für vie Bedingungen und 1 ^ für d,e Zeichnungen bezogen, bez. im Bauburrau eingesehen werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle — gutzetserne Deckel" bi- zum 20. Juni er. Bormittag- 10 Uhr im Rathhause allhier, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei einznrrrchcn Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung sämmtlicher Angebote vor. Leipzig, den 12. Juni 1890. Der Rath der Stad« la. 4109. vr. Georgi. Rnlmg. Bekanntmachung. Die Herstellung der Trottoirs in der Elisenstraßc 1 soll an einen Unternehmer in Accord verdungen wrrden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in nnserer ! Tiefbau-Verwaltung, RathhauS 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14 ^ au- und können daselbst eingeseben oder gegen Entrichtung! der Gebühren im Betrage von 0,50 welche eventuell in! Briefmarken rinzusenden sind, entnommen wrrden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift! „Trottoirarbeitea i« der Elisenstraste" versehen ebendaselbst und zwar bi- zum 23. Juni 1890 Nach mittags 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich daS Recht vor, sämmtliche Angebote ! abznlehnen. Leipzig, den 4. Juni 1890. Id. 2902. DeS RathS der Stadt Leipzig StraHcnbauDepvtatio«. Die Pflasterung der Eliscnslraße »>it Schlackengust- steiae« soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Bekanntmachung. Verlöre« «raanqen st«d öle Arbeitsbücher > 1) der am I I. October 1870 zu Roßleben a/U. geborenen! Arbeiterin Linna Anna Eiermann, im Jahre 1887 zu Reudnitz ausgestellt; 2) des am 28. Juni 1870 zu Strehla geborenen Präger- Paul Robert Htlbing, im Jahre 1884 unter Nr. 1245 hier ausgestellt: 3) de» am l8. März 18? l hier geborenen Markthelfers Hermann Georg Robert Kreusel, im Jahre 1880 unter Nr. 683 hier ausgestellt; 4) des am 18. Mar 1870 in VolkmarSdors geborenen Carl Richard Ziegler, im Jahre 1884 vom Gemeind«- Vorstand in Bvlkniar«dorf ausgestellt, und 5) des am 10. August 1852 i» Paunsdorf geborenen Strinmrtzgebilfen Robert Reinhard Schrempel, im Jahre 1887 vom Gemeindevorstand in PaunSdors ausgestellt. Wir bitten diese Arbeitsbücher im AufsindungSfalle anher Obstmarkt Nr. 3, 2. Etage, Zimmer 1130 abzutiesern. Leipzig, am 9. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. !VI. 1203. vr. Georgi. Petzoldt. Hol)-Anction auf Zwenkauer Lt-at-forftrebier. Danner-ta-, de« 19. Juni diese» Jahre« von Vormittags >0 Uhr an sollen folgende im Etzrcnbcracr Ualtz« i» den Abtheilungeu 54, ! 5>5, 02, 63 und iiO bis 68 ausbercitetc Nutzhölzer, alS: j 124 Stück eichene Klötzer von 10—124 cm Lbe» bez. Mitteust. 2—7 m lang, 195 - eschene Klötzer von 10—42 ew Ober- bez. Mitteust., 2 -7,5 m lang, 189 - rüstcrne Klötzer von 10—42 cm Ober- bez. Mittrnst., 2— 9 io laug, 23? - erlerne Klötzer von 11—35 cm Ober- bez. Mittrnst., 3- 8 m lang, 73 - ahornen« Klötzer von 10—33 ew Ober« bez. Mittrnst., 2,5—6 m lang, 21 - >veibbucl>enk Klötzer von 13—89 om Ober« brz. Mittrnst., 3—7 ni lang, 19 . aSpenr Klötzer von 10—28 ein Oberst., 3—4 w lang, 84 - weiden« - - 10—24 - » 2,5—4 - > 1 maßholderner Klotz » 15 » - 4 » > 3 rm cickpue Nntziü^Ite. (Versammlung aus dem Sck>lage in Ablheilung 54 drs Gnlnl'/, soivie streit»-, den 30. Jnut d. I., ebensaUs von Larmillag» 10 Uhr an folgende in den Abilxilungen b7, 59, 62 und 63 ausbrreiteie j Brennhölzer, alS: 14 nn eichen» Brrnnscheile, 8 « rnstrrne 4 - weihbuckiear - 4 - aspene - 1 » eriene - 7 - rüstrrne Brennknüppel, L - eschene - L - erlene - 1 - Weißbuche«« - 1 » aSpcne » 78 - l>arte Reste, 180 - harte» Brrnnreisig, 99 Langhaufen barte» Brrnnreisig, 10 nu eichene Stöcke, 2 - weihbuchen« Stöcke, 1 - eschen« Stöcke, (Versammlung am neuen .Hochsluthdainm in Ablheilung 62 LeS Kauitzschl meisthiekend gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Ruetion bekannt zu machenden »Bedingungen versteigert werden. Zahlstelle an beiden Tagen im Gastliofe zu Gundorsi Auskunft erlhcilt die iinlerzeichnelc Reviervenvaltung. llönrgt. Forstrevtcrvcrwalning Zwenkau und ttöuigl. Forftrrntaint Wurzen, ain 12. Juni I89<> Lomler. Geißler. Tiefbau Verwaltung, Rathhau- 2. Stockwerk, Zimmer Nr 14 ! AllS Ktk sttk Klt Mjlllairvorlage. au- und könne» daselbst eingesehrn oder gegen Entrichtung' der Gebühren im Betrage von 0,50 welche eventuell m I Briefmarken einznsrnden sind, entnommen wrrden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Pflasterung -er Elisenftraste" versehen ebendaselbst und zwar bi- zum 2S. Juni 1890 Nach» mittag- 5 Uhr eiurureichrn. Der Rath behält sich da- Recht vor, sämmtliche Angebote abzulebnen. Leipzig, de» 4. Juni 1890. DeS RathS der Staht Leipzig It>. 2962. Brennholz-Auktion. Mittwoch, den 18. Juni diese- Jahre-, sollen von Vormittags st Ubr an in dem an der Harkortstratze unter Nr. 4 hier gelegenen sogenannten Schwügrichen - sche« Gartengrundstücke S8 Haufe» Abraum- refp. Schlagretffg unter den im Termine noch bekannt zu gebenden Bedingungen gegen sofortige Baar;ahl««g an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft im vorgenannten Grundstücke. Leipzig, am 13. Juni >8do. DeS Rath« Ba«dep«tatto». Ualhskellerpacht. Am Donnerstag ist die Frage der Bewilligung der Militairvorlage in ein neue- Stadium getreten durch di« vorläufige Annahme de» Artikel- 2 der Vorlage.. Der Ab geordnete Orkerer erklärte ausdrücklich, daß er seine Schluß absrimnmng in der Commission von der Entscheidung über die CompcnsationSfragrn abhängig mach« und sich durch alle Abstimmungen in der Commission für seine Abstimmungen nicht binde» wolle. Dagegen erklärte Windtborst, daß er dir Verantwortung für Ablebnung der Regierungsvorlage oder für eine Bewilligung unter Bedingungen, welche einer Ab Irknung gleich kommen, nicht übernebmen könne, da er seine deutschen Brüder nicht in mangelhafter Rüstung in den Krieg ziehen lasten wolle. In dieser Lag« vermcidc er cS, die Streitfrage gegenwärtig zum AuSgange eines ConflictS nationalliberalrn Partei haben zu der Resolution noch nicht Stellung genommen, sondern behalten sich ibr Urtbeil darüber vor, aber die ^ große Wichtigkeit der in der Resolution be handelten Fragen haben sie sogleich anerkannt. Windthorst hat gegen Ende der Sitzung die Spannung der Lage durch eine dunkle Andeutung charaktrristrt, ivrlchc noch der Auf klärung bedarf. Er sagte nämlich: .Die Auflösung dcS Reichs tage- fürchte ich nicht, aber e« gicdt noch etwa» Schlimmeres." Der KriegSministcr blieb hinter Windtborst nicht zurück und sagte seinerseits: .Artikel 03 der Verfassung bcstimmk, daß der Kaiser da- Recht hat, die Präsenzzahl des HcercS zu bestimmen, und dem gegenüber besteht Das, wa« da» Budgct- rechtacnannt wird." Man erkennt hieraus, wie ernst die Lage auf allen Seilen aufgcfaßt wird. Der Abgeordnete v. Huenc bob dann noch hervor, daß die CeiilrumSparlei die Rrsoiulivn aiü eine» Weg zur Verständigung ausfasse, nicht als einen Monolog, wie der Abgeordnete Richter meine. Wir stellen somit vor einem Constict, der zwar nicht sogleich brennend werden wird, aber VerfassungSsrageii für die Zukunft zur Erörterung stellt, welche nicht kurzer Hand entschieden werden können Die Lage ist nicht so scharf zugespitzt wie zur Zeit der Entstehung des preußische» Bcrsassu»gScou>IictS im Jahre >859, aber es besteht doch eine gewisse Acbnlichkeit zwischen dem Wesen des damaligen und dem in der Entwickelung begriffenen Streit Auch damals wurde die Frage der zweijährigen Dienstzeit sehr eifrig erörtert, aber die Verfassung, um deren Aus lrgung eS sich handelte, war nickt die ReichSvcrfassuiig, sondern die preußische Verfassung. Der Kriegsminister von Verdy wollte durch de» Hinweis ans Artikel 03 der Reichs Verfassung jedenfalls von vornherein gegen die Hcrauf- beschwörung eines VcrfassungSstrcitcS Front mache» Günstiger für die verbündete» Negierungen liegt die Sache heut« insofern, als die Erböl,ung der FriedenSpräscuz nicht a»S eigenem Antriebe geschieht, sondern weil sie u»S durch dir Rüstungen Frankreichs ausgenöthigt wird. Die Vermehrung der Artillerie wird angesichts des große» Vorsprunges, welchen die Franzose» in dieser Waffengattung voraus haben, allge mein als nothwcndig zngcslaiidrn, auch die freisinnige Partei kann sich dieser Einsicht nickt verschließen. Aber weil die Kriegsverwaltung noch vor der Entscheidung über die Ar tiUer>evorlagt mit weiteren Forderungen hcrvortrat, welche den Reichstag später beschäftigen würden, gewann die Frage der Compensationen eine Bedeutung, welche sie ohne vorzeitige Lüftung de» Schleiers nicht erlangt hätte. Die KriegSvcr- waltung legte ibre Karlen offen aus den Tisch der Connnissio» und gab dadurch den Gegnern Gelegenheit, ihr Spiel danach einzurichteil. Die Frage der volle» Durchführung der allge meinen Wehrpflicht hat mit der Bermebriliig der Artillerie keinen u»inittelbarcu Zusammenhang; die Nothwendigkcit, mit den ZukuitftSplälien hervorzutreten, war nicht vorbandrn. und eS scheint, daß man den begangenen Feßler an maßgebender Stelle bereits erkannt bat, sonst würde die Rede des Reichs kanzlers i» der Commission einen zuversichtlicheren Ton an geschlagen haben. Was früher an Heinilichkrit zu viel geleistet wurde, wird beute durch schrankenlos« Offenheit überbote». Es ist gewiß wichtig, daß da« Gebcimliiß die Bürgschaft des Erfolges ist. Damit ist nicht ein Gehcii»»iß gemeint, welche- zur Tänschnng Anderer dient, sondern nur die Undekanntschasl mit Dingen gewährleistet, deren Kenntnis; zum Widerstande reizt und zur Geltendmachung von Forderungen, die andernfalls nicht er hoben Worten wären. Das Lervältniß zwischen der Regierung und den Parteien ist ein solche-, welches fast immer mit MeinungSvcrschicdcnbritcn und mit der Ausbeutung günstiger Lagen auf beiden Seiten zu rechnen hat. Jeder von beiden Tbeilen sucht Das zu erreichen, was ihm im Staats intcresse als da« Beste erscheint. Ost wird in diesem Slrcilc da- Interesse de« TheileS mit dem de« Ganzen verwechselt, und deshalb wird eine Regierung immer nur dairn das Richtige treffen, wenn sie über den Parteien siebt und keine Sondcrinteressrn verfolgt. Im Deutschen streiche ist ein Hobe« Maß von Vaterlandsliebe sowohl aus Seiten der verbiin delen Regierungen als bei den meisten Parteien zu siiidcn; die Gefahr eine« Mißbrauchs der jeweiligen Lage durch die Parteien ist also kaum ru befürchten, aber trotzdem kann die Regierung auf daS Gcycimniß als Bürgen des Erfolges in vielen Fällen nicht verzichten, und wenn sie sich dieses Vor thrils bedient, so kann ihr Niemand daraus einen Vorwurf machen. * Leipzig, 14. Juni. * Die Colonialpolitik de- Reichs hat am Donners tag aufs Neue die Zustimmung einer großen Mehr hert des Reichstags empsaiigen Neben den couscrvativeu Fraktionen und den Naliviialliberalen slimmtc auch die große I Mckrzahl der Cenlnimsabgeordneltn für die zur Wieder Herstellung geordneter Zustände i» dem ostasrikanisckc» Schutz gebiet geforderten Summen. I» der Minderheit befanden !sich nur die Dculschsreisinnigen und die Sceialdemokratcii .. „ . zu machen, wahre aber sciucu Standpuncl für die Zukunft durch die Resolution. I Ünsere Colonialpvlitik in den"stets cingchalteucn Grenzen der ES bestehe» sonach zwei Strömungen innerhalb der Cen-1 Zurückhaltung, Vorsicht und Beschränkung hat im Reichstag triimSparlci, von denen die cinc die Mililairvorlaae anz» I eine immer wachsende Mel,rhsit gesunde», und die H»s1im»i»na K. ... ...... Kie «at»-»k>cr»tr1»schast tm »i soll aus die Zeit vom 14. Jnlt 1890 ! der Stadt Pent an auf S Jahr« anderweit verpachtet werden. Die Bedingungen sind o, Rathtllelle einzusehra bez. gegen Erstattung der Schceibegrblihr abschriftlich zu erhalte«. Vir fordern Pachtliedhaber aas, ihre Gebot« tu versiegeltem Umschlag mit der Ausichrift „RathSkrllrrpacht" versehen bi- längsten« de« " »S. -««1 18»» an Raihsstellc etnzurcichen, mit dem Bemerke», daß an di« Ba- dingunaen Jeder gebunden ist, welcher ein Gebot aigtedt, a»ch ««,» er di« Bedingungen nicht Angesehen hat. Zar Eröffnung der eingwangmeu Getzote »Kd Termin aas »«» »». Jmet 18»0 Varmttt«»« 1» Ul» im Rathhause zu Penia anaesttzt. Pcnig. d« LI. Mai 1890. Der Statztrattz. Vr.. Weber, Brgmstr. nehmen entschlossen ist, die andere die Annahme von Compen- sativnen abhängig macht. Die Resolution, durch welche Windtborst seinen Standpunkt für die Zukunft wahren will, spricht die Erwartung au«, daß die verbündeten Regierungen von der.Heranziehung aller wehrfähigen Mannschaften zum activen Dienst Abstand nehmen werden, weil dadurch uner schwingliche Kosten erwachsen würden. Sie spricht ferner die Erwartung au«, daß die Regierungen in eine etwaige weitere Vorlage behufs Abänderung de« Gesetze« über dir Frieden«- präsenzstärke de« Heere- die Bewilligung für da- Elat-jahr! an Stelle de-Seplrnnat- aufnehmen werden. In einem drillen Absatz werden die verbündeten Regierungen ersucht, die Prä» srnzzrit durch Verlängerung der Recrutenvaeanz und Ver mehrung der Dl-pofltionSdrurlaubungen abzukürze», endlich di, Einführung der zweijährigen Dienstzeit für dir Fußtrnppen in Erwägung zu ziehen. Al- Ergevniß der Verhandlungen vom Donnerstag stellt sich di« hohe Wahrscheinlichkeit der Annahme der Misilair» Vorlage zum Zweck der Bermehruna der Artillerie heraus, j aber »uaksich der feste Wille der Mehrheit, weitere Erhöhungen der Frseden-präsenz nur unter der Bedingung von Com- pensationen z» bewilligen. In dieser Beziehung hat brr > Windthorst'sche Resolutions-Antrag eine große Tragweite,! deren Bedeutung erst in Zuklinft, ckann aber sicher hervor treten wird. Die Vertreter der conservativcn und der selbst der gegenwärtige», sonst so ungünstig zusammengesetzte» Volksvertretung ist wohl die beste Sicherheit, das; an ei» Anf- grben de« einnial gewonnenen und mit ansrhiilichen Opfern erkauften Besitzes nicht mehr »u denken ist, trotz des klein müthiaen Raihe« der Dcutschsrcisiiiuige», die ganze Masse möglichst rasch zu liquidiren. Die leutschfreisiningc» Hallen in ihrer Freude über den Kanzlcrwrchfel anfänglich ent deckt, daß die coloiiialpolitischr» Ansichten des Herrn von Eaprivi mit ihren eigenen iu de» weseullichsten Punetrn übkreinstimmlrn Diese Entdeckung hinter»« al'er di« Partei nicht, die Forderungen der Regierung rundweg abzulehnen; ja rin Mitglied, das unter dem Fürsten BiSmarck für di« colonialpolilischcii Forderungen gcslimml Halle, fand, daß di« Dinge jetzt unter dessen Nachfolger cinc» Umfang und «ine Au-drhniing annehmen, daß man »ickt weiter »ul- grhen könne. In Wahrheit wird in der Colouialpclilik. wie auch in anderen Dingen, vollständig der alle Enrs enigekallen Ader rin ganz bestimmte-, für alle Zeiten »»abänkerlicheS und genau begrenzte« Programm läßt sich aus einem fo »n bekannten Gebiet, wo fortwährend neue Ausgaben austrctcn und die Situation in beständigem Wechsel begriffen ist. »ich» ausstcllcu. Das hat auch Herr von Capnvi wiederholt bei diesen Verhandlungen ansgesprochen und das Vertraue» ge fordert, das; die Regierung nickt Weiler geben werde, als die Ehre und das Jnlcrcsse Deutschlands cs erheischen. Dies vertrauen hat der Reichstag ausgesprochen. Es ist in der Tbat weder von unserer Regierung, noch von den bei aller Ueberzeugung von dem Wertb und Nutzen derartiger linier nebmungen doch küblen und besonnenen Colonialsreunden im Volk zu befürchte», daß jemals rin Vorgehen befürworl.l werken könnte, welches u»S in unabsehbare und Verhängnis; volle Abenteuer in fernen Welttbeilen verwickeln könnte. * ES war Wohl als selbstverständlich anzunchmcu, daß die Conscrvativen die erste Vacanz in einem Wahlkreis, wie sie jetzt in Prenzlau > Angermündc ciugctrelen, benutzen würden, Herrn v. Helldorff aufzustellc», testen Dbäligkcit als Führer im Reichstag von allen Parleien gleichermaßen Anerkennung gesunden. Wenn jetzt die Rede geht, daß die Nalionallibcralcn eine eigene Candit.unr planen, so kann bemerkt werden, daß an leitender Stelle davon nicht da« Mindeste bekannt ist, vielmehr als sellsi verständlich angenommen wird, daß die Ausstellung einer nalioiiallidcralcn Zählcandidalur unlcrbleibt. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", nun mehr ein Organ der deulschcouservative» Partei, stellt die folgende Betrachtung über die politische Lage an: Tie politische Situation beginnt uuler einer bedauerlichen Unklarheit »u leide». ES tritt das besonders darin hervor, das; allerlei Gerüchte und Muthmaßungen ertravaganlcster An umlanien und von Denen alS daare Münze verbreitet werde», welche glaube», aus schwierigen Lagen Nutzen für ihre eigenen Ziele und Interessen ziehen zu könne». Soeialdeinokrosische Organe spreche» schon seit einigen Tage» ganz offen daS Wort Conslict auS. Die Blätten der süddeutschen Demokratie haben den Gedanke» der befreundeten Partei sviort adoptirt. Tie FrcisinnSorganc zeigten sich schüchterner. Nachdem aber der sogenannte „Ausgleich" innerhalb der Parlei eriolgt und bekannt geworden ist, auch Herr Windthorst habe i» der Iraenvns- sitzung seiner Partei von Absichten, den Reichstag bei Einlrilt ge wisser Eventualitüten anszulösen, gesprochen, welche Meldung bi-:l,er ohne Widerspruch blieb, sangt auch die Freisinnspresse an, dieselbe Melodie anzustiminrn. Sv erzählt dos Blatt des Herrn Richter von Leute», die sich in dir Ohren tuschelie», daS allgemeine WahlreS t sei in Gesohr; aus solchen Tuscheleien »inniil das B all Anla», von „Gcwallaet, StaalSslreich, Revolution von oben" ;» sprechen, offenbar nur. m» den Satz anbringcn zu könne», daS sei „eine Rechtsphilosophie, deren letzte Folgerung die Anerlennnng des Rechtes der Revolution, und zwar auch derjenige» von »ulen Ware". Wir registrireu diese Dinge nur, weil sie ein Shmptom der Lage sind. Diese Lage ist geschaffen dadurch, baß man gestattet — und ans der anderen Seite zu benutzen verstanden bat, wen» klare und ein fache Forderungen der Regierungsvorlagen mit allerlei Schwer gewichten bepackt, wenn »nt jenen weiiauSschauende Pläne »nd Eoncessionkii an Auffassungen, die in de» amtlichen Vorlagen selbst in keiner Mise ihren Ausdruck sckiiden, i» Beziehung gebracht werden. Wir bezweifeln nicht, daß die Unkenrufe der Opposilivnsorgane vergeblich erschalle» werde». Aber so viel wird Angesichts derielben dom festznftellen sein, daß die .Haltung der conscrvativen Partei lene Unklarheilcn in keiner Weise bervorriste» konnte,, in deren Schatten jene laut wurden. Die cvnscrvative Partei hat sich wie überhaupt, so auch gegenüber der Mititairvorlagc ein gutes Gewisse» bewahrt, welches sie sich selbst schuldig ist. allezeit in Bezug auf ihre Haltung zu von der Krone gebilligten Vortagen ;» habe». Ihrer Haltung entsprechend, wird aber auch die eonkervative Parlei ihrerseits die Vcranlworllichkeit bastle ablehnen niiilien, satt) jene Unkcnruse dennoch Berwirrung im Volke nnriihlen und diese« a» den Zielen der Regiernngspolitik irre machen svlile». * Socialdemokratischc Parteitage für kleinere Bezirke sind in der nächsten Zeit mehrfach geplant Ein Parteitag für einzelne Kreise der Provinz Sachsen hat ver mehr als Monalssrist bciUtS stattgcfnnde», am 22. Juni soll nun für den RcgiermigSbHrk Frankfurt a. d. O, und zwar in Cottb»« ein Parteitag abgekaltcn werden. Weitere Eon greise namentlich für Süddentsckland werden folgen Ans alle» diesen Congressen sind es hanplsächlich zwei Gegenstände, welche die Congreßmitglietcr beschäftigen werden I» erster Linie ist die Vermehrung der socialdemokratischc» Presse ins Auge gefaßt; an allen Ecken und Enten keime» jetzt, wie die Pilze »ach einem warmen Regen, die socialdcmotraiisti'en Blättchen hervor. Die socialdemokralischcn Fiibrcr wolle» ferner darüber in Bcralkmng treten, wie am beste» die ländliche Arbeiterbevölkernng für die Sveialdemokratie gewonnen werden könne Man darf gespannt daraus sein, ob trotz dieser sehr belehrenden Vorgänge »nd Bestrebungen in den maßgebenden Kreisen noch unmcr nickt die lieber zengiing snm Durchbruch lommt, das; der Verzicht auf das Socialistcngesctz ein schwächlicher und verderblicher Miß griff sein würde. * Für die Erbauung eines Seehafens in Cnr baven sowie für den Ausbau de« dortigen FischerhasenS hat der hamburgischc Senat dir Bewilligung von 7 6>m ,nn, .< beantragt, welche »»zwcisclhast crsolgc» wird. Der Plan des Seehafens ans dein nur als ei» vorgeschobener hainonrgischer Posten zu bezeichnenden Gebiete bat scko» seil langer Zeit die zuständigen Behörden beschäftigt, und immer mehr b..t sich lleberzeugung Bahn gebrochen, daß eS in Erg hambnrgischen Hafeiianlagcn eines Hafens an der Elbe bedarf, welcher denjenigen VerkchrSinteresse» diene» kann.fürwclche die baml'urgischcnEinrichtungen nick» ausreichen. ei» Hasen, lief und breit genug, damit die großen Schnell dampscr ibre Passagiere nnmittelbar vom Lande aufncbmen und an das Land absetzcn köiincii. aber anck, groß genug, um in Nolh- »nd Eiszeiten großen Sck>issen Schutz zu gewähren. Dir Bauzeit ist aus drei Jahre tcmcssc». * In der badischen zweiten Kammer erklärte der Cullu-minister Nokk in Beantwortung der von den Nllra montaiien gestellten Interpellation um Aufhebung des Ali kalbolikeiigcsetzcs und der Regel,ing der Rechtsverhältnisse der Altkatholiken als besonderer Kirchcngcmeinschasi, die Regierung sebe i» der gegenwärtigen Lage keinen Grund, um ihrerseits eine Aenderung der aus der Initiative der Stinte hervor gegangenen gesetzlichen Regelung anzustrcben: sie werke bemübl sei», etwaig« Schwierigkeiten »ach wie vor hiustchllich tes Gcdrauch« der Kirchen-ebäudr zu beseitigen. die Ergänzung der der Mündnim * * * Die Wiener „Deutsche Zeitung" findet ras An wichsen der HccreSanSgabeii i» der allgemcmcn Lage znr Genüge begründet Es fei eben das Schicksal der guten Sache, welche die Friedenspolitik des Dreibundes vertritt. ! daß sie ihren äußerlich erkennbarsten Ausdruck i» den Ans gaben für Heer und Flotte findet. Die Delegation siebe vor einer beklagenSwerlhen Nolbweiidigkei«: gerade im Intereste de« europäischen Friedens müsse sie alle Mittel bewillig :!, die zum Schutz des Vaterlandes und unserer wirlbsck>ajll>ck>e>! Interessen erforderlich sind Die ernsten Worte, ivelckc Graf Kaliiokh über das Treibe» i» Serbien und das Verhallen der
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