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Eberhard Hanfstaengl zum fünfundsiebzigsten Geburtstag
- Titel
- Eberhard Hanfstaengl zum fünfundsiebzigsten Geburtstag
- Verleger
- Bruckmann
- Erscheinungsort
- München
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Umfang
- XL, 219 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 36.4.943
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5146018847
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514601884
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514601884
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514601884
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Zum Problem der vergleichenden Formbeschreibung
- Autor
- Roh, Franz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieEberhard Hanfstaengl zum fünfundsiebzigsten Geburtstag -
- EinbandEinband -
- TitelblattTitelblatt III
- RegisterRegister V
- Kapitel[Biographie Eberhard Hanfstaengl] VII
- KapitelAlfred Bruckmann und Wolfgang Huck IX
- AbbildungEberhard Hanfstaengl zum 75. Geburtstag, mit herzlichen Wünschen XI
- KapitelTheodor Heuss XIII
- AbbildungHommage amical de Jean Cocteau à Eberhard Hanfstaengl 1961 XV
- KapitelWilhelm Reuschel XVII
- KapitelFritz Nathan XXII
- Abbildung[Brief von Prof. Dr. h. c. Lovis Corinth] -
- KapitelCharlotte Berend-Corinth XXV
- Abbildung[Brief von Ernst Barlach] -
- KapitelGünther Roennefahrt XXVII
- KapitelCarl Georg Heise XXXI
- Kapitel[Würdigung von Eberhard Ruhmer XXXIV
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- KapitelDie Grabtumba des Bischofs Gunther im Bamberger Dom 3
- KapitelZur oberrheinischen Malerei im beginnenden 14. Jahrhundert 11
- KapitelNürnberger Bronzen der Vor-Vischer-Zeit 21
- Kapitel[Toskanische Gemälde des internationalen Stiles in der Wiener ... 31
- KapitelZu Gerolamo Bedoli Mazzola 37
- KapitelÜber den Palazzo Guadagni in Florenz 43
- KapitelVom Stilleben. Zurbarán und Chardin 52
- KapitelUnbekannte Entwürfe von Gaetano Chiaveri, dem Architekten der ... 59
- KapitelFranz Anton Maulbertsch: Judith mit dem Haupt des Holofernes 69
- Kapitel[La pittura veneta alla mostra «Italian Art and Britain»: ... 72
- KapitelDas Rokoko und die Gartenkunst 85
- KapitelMelchior Steidls Entwürfe für die Fresken in der ... 95
- KapitelDas Loossche Rom-Panorama 112
- Kapitel[Johann Heinrich Hintzes erste Maler-Reise in die Alpen 1825] 125
- KapitelMoritz von Schwind. Jugendgedanken und reifes Werk 135
- KapitelMünchens Beitrag zur deutschen Plakatkunst 170
- KapitelZum Gestaltwandel des Bauhauses 178
- KapitelKandinsky: Improvisation Klamm. Vorstufen einer Deutung 186
- KapitelÜber zwei Gemälde von Werner Gilles in den Bayerischen ... 193
- KapitelGrenzen der Stilkritik 198
- KapitelFälschungen und Verfälschungen in der bildenden Kunst 203
- KapitelZum Problem der vergleichenden Formbeschreibung 208
- RegisterPhotoverzeichnis 219
- EinbandEinband -
- Links
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aufnehmen, mitschaffend verstehen, so müssen wir nicht zurück, wir müssen voranschreiten über die sinnliche Entfaltung hinaus, wir müssen Anfang und Ende ineinanderwirken, den umfassend ruhe vollen Bogen zu spannen wissen über allem wech selvoll Dahinfließenden. Geht es also in der Bild kunst darum, den Weg zurückzuverfolgen an den Beginn, so bei der Tonkunst ihn vorauszugehen an das Ende. In knappen Worten heißt das: beim rech ten musikalischen Erleben verwandelt sich Zeit in Raum, beim rechten bildnerischen Raum in Zeit. Freilich sind es nicht viele, die fähig sind zu einem vollen, letzten Verstehen; das gilt für die Tonkunst nicht anders als für die Bildkünste. Und doch gibt es hier einen großen und folgenschweren Unter schied. Wer ein Bildwerk nicht zu durchdringen vermag, der bleibt festgebunden an seine Einheit, bleibt in ihr verstarrt; er kann diese Einheit nicht lösen, nicht aufbinden in die lebendige Seelenbewe gung, die in ihr atmet und wirkt, emporgehoben, gefaßt ins bildnerische Gefüge. Wer hingegen ein Werk der Musik nicht bis ins letzte versteht, nicht als ein Gestaltiges erleben kann, der wird von Flu ten überspült und versinkt in tausendfältig unbe herrschte Strömung, versinkt im Meere von Ur- stoff, an dem er, wie sehr der Stoff auch gebunden, geformt sei, selber keine sammelnde Formung er fahren kann. Es ist wohl kaum nötig, den Unter schied der menschlichen Wirkung beider Künste näher darzutun. Allenthalben und immer wieder ist er gar zu deutlich spürbar: wer ein Bildwerk nicht eigentlich versteht, der wendet sich zuletzt als von einem unaufschließbar Fremden gelangweilt ab, er bleibt vom Wesentlichen, von der seelischen Be wegtheit unangerührt, der Linien, Farben, Formen inhärent sind. Wer aber Musik im wahren Sinne nicht versteht, nicht vordringt bis in jenes Letzte, Eigentliche, der wird dennoch ergriffen, aufge wühlt, fortgetrieben und hingelöst. Und das ist jene Verderbnis, das ist die seit grauer Vorzeit von den Alten, von Platon, von den Kirchenvätern, von allen Künstlern des Auges gefürchtete, ja verrufene, es ist die gefährliche Faszination der Musik. Diese Wirkung ist freilich gebannt oder doch in Grenzen gehalten, solange die Musik noch unter einem strengen, allgültigen Formgesetz steht, einem Formgesetz nach innen als dem religiösen Grundgefühl und der besonderen Haltung und Fassung, die damit dem Herzen des Menschen auf erlegt sind, einem Formgesetz nach außen als den Geboten einer maßsetzenden Harmonie und Kon sonanz, welche die planvolle Gestaltung schon spü ren läßt während des tönenden Fließens. Und so lange ist auch der Einfluß des spezifisch Musikali schen noch nicht wirksam in allen Äußerungen jener Zeit, wie gewaltige Tonwerke auch geschaf fen wurden. Erst da jene Formgesetze gebrochen sind, ihre bindende Gültigkeit verlieren, zumal seit der Romantik, seit nämlich das individuelle Gefühl hemmungslos befreit ist und schlechthin zur musi kalischen Substanz selber geworden, seit die Kon sonanzbindungen, die Tonalität erschüttert, die freie Rhythmik und Dynamik, die tausendfältige Chroma- tik entfesselt sind, und alles das der Aussprache des hin und her getriebenen, persönlichen Fühlens, des schwankenden Menschenherzens dienstbar gemacht, seitdem ist die berückende Gewalt des Musikali schen, des reinen Tönens und Klingens überallhin verbreitet. Auch Dichtung und Malerei, zumal auf ihren neuen und neuesten Wegen, stehen spürbar und in wachsendem Maße unter ihrem Bann. Als spezifischer Ausdruck menschlichen Seelen dranges ist die Musik als die von allem Stoff ent bundene, als die unmittelbarste, gewiß auch die frü heste aller Künste. Das sagt wohl Wesentliches über ihre Eigenart aus, nicht aber über ihren Rang oder gar darüber, daß dieser Rang der höchste unter den Künsten sei, wie es Goethe wohl meint, da ihm die Würde der Kunst bei der Musik am eminentesten scheint. Wie aber Anfang und Ende allemal einan der geheimnisvoll verwandt sind, so ist die Musik auch die Spätkunst schlechthin. In den überreifen Zeiten, Zeiten schicksalhaften Wandels gewinnt ihr Tönen die wahrhafte Zaubermacht, Macht zu er schüttern und zu erlösen, zurückzuführen aus aller überhellten Bewußtheit, aller zersetzenden Ratio, aller ermattenden Wachheit in den ruhevollen Däm mer uranfänglichen Seins. Und Nietzsches große Entdeckung ist es, daß in der Musik jeweils ein Zeit alter sich aussinge.
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