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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920112020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892011202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892011202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-12
- Monat1892-01
- Jahr1892
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2S4 WkswirWastliches. Alle für diesen Therl bestimulte» Sendungen sind z, richte» a» ^e» verantwortliche» Redacteur deffelbe» G. G. L««r i» Leipzig. — Sprechzeit: n»r »o» 10—11 Uhr Lar». md v« ch—G Uhr Fernsprechmeldung. * Washiogto», 12. Januar, (Senat.) Ter Republikaner Tiller beantragte eine Resolution, durch welche der Präsident der Bereinigten Staalc» ermächtigt wird, die anderen Staaten zur Theilnahme an der in Aussicht genoimnenen Conferenz über die Festsetzung eines allgemeine» WerthverbältnisseS zwischen Gold und Silber und die Einführung eines bimetallistischen Münzsysleins in sämintliche» Staaten einzuladen. Telegramme. V7TS. Breslau, >2. Januar. Meldung aus Königs Hütte. Schacht l der Deutschlandsgrube ist gestern ausgebrannt. Tas Feuer ist durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters entstanden. VVTL. Pose», 12. Januar. Bei der Baar- und Wechsel- Tarlehnsbaul in Schriiniu werden kaum :ü> Proc. siir die Gläubiger herauskoininen. Tic bedeutende Firma Simon Blum in Samler, welche ihren Gläubiger» -llt Proe. vjserirte, ivird wahr scheinlich in Concurs lommen, da ei» Tbeil der Gläubiger die Liierte ablehnt. Win. Brrgr», 12. Januar. Ter neue norwegische Dainpser „Siggen" mit einer Ladung von 3000 t Salz ist gesunken. Tie Mannschail ist gerettet. Ter Verlust beträgt über 1 Million Mark. VV'I'U. Wien, 12. Januar. Ter „Polit. Corresp." wird aus Petersburg gemeldet, dag bei der Filiale der Staatsrenlei von Wladislawvw ein Diebstahl von I'IOOOO Rbl. staltgeiunden hat. IVTli. Madrid, 12. Januar. Jui iveitere» Verlaute der Be rathungen der Cortes sprach Canovas über die Jollsrage und betonte, Spanien habe diese Frage nicht nusgeworscu, sei aber leider gezwungen sich zu vertbeidigen, Ter Minisierpraiident brachte hier au> den Cntwurs eines Gesetzes ein, welches die Regierung ermächtigt, die mit dem 1. Februar erloschenen Handelsverträge bis znm :k). Juni zu verlängern und wahrend dieser Zeit prvvisorgche handelspolitische Vereinbarungen zu lressen. Inzwischen werden aus alle Falle sremde Alkohole und Branntweine nach dem ani 1. Januar veröffentlichte» Tarne verzollt werden. Vermischtes. Leipzig, 12. Januar. *— Ter Bundesrath bat in der Sitzung vom 10. Tecembcr vorigen Jahres — !s. Ml der Protokolle bezüglich der steuerlichen Behandlung der Ab raum salze beschlossen wie solgt: lt In der Ziffer 1 des «l. llt der Aussührungsbestiininungen vom 5. Juli 1888, betreffend das Gesetz über die Erhebung der Abgabe von Salz, wird die .Höchstgrenze des Kvchsalzgehalts der ohne Eon- trole von der Salzabgabe srcizulassenden Abraumsalze von 36 aus 50 Proe. des Gewühls erhöht und in Ziffer 2 ebendaselbst dem gemäß die Zal>l 36 durch die Zahl 50 ersetzt: 2l dem ','lrlikel „Abranniialze" ans Seite >! des amtlichen Waaren- verzcichnisics zum Zolltarif ivird solgcnde Fassung gegeben: „Abraumsalze lsvgenaiiiite Slaßiiirter», als geivölmliche Boraeit (staßsurtit», Carnallit, Eiienboraeit, Glauberit, Kainit, Kicserit, Krugit, Polt,Halit, Schviiit, Shlvinit, Tnchkhdrit :c.: I> iveun ihr Gehalt an Kochsalz 74» Proc. ihres Gewichts nicht übersteigt und sic derart vermahlcn sind, dass die Ausscheidung der etwa vorhandene» Ealztheile aus mechanischem Wege unmöglich erscheint l-s- 266- Nr. 7 a srei: 2) wen» sie von anderer als der unter 1 angegebene» Beschaffenheit sind, wie Salz," 3- der Arlitel „Sylvin" desselben Verzeichnisses (S. 353» wird durch solgende» Artikel ersetzt: „Shlvinit s. Abraumsalze", und 4» die Rümmer 2«ili des statistischen Waarenverzeichnisses »>id des Verzeichnisses der Masseiignler, aus welche die Bestimmung im Ü. 11 Absatz 2 Ziffer 3 des Gesetzes vom 20. Juli 167!», betreffend die Statistik des Waarenverlehrs, Anwendung sindet, wird dem Beschlüsse zu 2 entiprecheud abgcändert, so dag künstig zu lauten hat: u. die Spalte 2 deS slalistischen Waarenverzeichnisse-.' und des Massengüterverzeichiiisses: „Abraiiinsalze lsogenannte Staßsnrter'. wenn ihr Gehalt an Kochsalz 74» Proe. ihres Gewichts nicht iibersieigl und sie derart vermahlcn sind, dag die Ausscheidung der etwa vor handenen Salztheile aus mechaiiiscliein Wege «nniöglich erscheint", und b. die Spalte 4 des statistische» Äanrenverzeichniises: „Hierher gehören: geivöhnlicher Borae» (slaß'urtit', Carnallit, Eisenboraeil, Glauderit. Kainit, Kieserit, Knigit, Polhhalit, Schönit, Sttlvinil. Tachhndrit re — Abrauinsalze von anderer als der in Spalte 2 angegebenen 'Beschoffenlnüi sind unter Nr. 680 beziehungsweise lllto nachzuweisen." Die Amtsslkllen der Steuer-Tirectionsbezirke sind hiernach mit Anweisung versehe» worden. ^ -» *— Jur Börsenresorm. tzlnch unsere Erste Kainmer batte sich i» Folge eines entsprechenden Antrages damit z» belassen, ob gegen Mißbräuche an der Börse gesetzliche Maßregel» nnzu- wende» sind oder nicht. Dieselbe kühle Behandlung, welche die Wünsche auf gesetzliches Einschreiten gegen die Vörie schon in der Zweiten Kammer ersnhren, ward ihnen auch in der Erste» Kammer zu Tbeil. Ter Präsident der Leipziger Handelskammer, Gencral. Consul Thie me, erklärte, Laß er Mißständc an der Berliner Börse keineswegs beschönigen wolle, aber geietzliche Maßregeln gegen die selben halte auch er für unwirksam. Eine erhöhte Bürsensteuer werde am härtesten gerade den ehrlichen Eapitaliste» treffen. Eine (wie es in der Ersten Kammer verlangt worden» solidarische Haftung der Börienvor stände für die Mitglieder der Börse bezeichnete der Genannte als gänzlich unmöglich: es wurden sich bei einer derartige» Haslbarmachung überhaupt keine Börsenvorstände mehr finden. Tiefen Ausführungen schloß sich auch der Präsident der Dresdener Handelskammer, Reichstagsabgeord- netcr Hultzsch an, ebenso betonte der wirkliche Geb. Rath, Erecllenz von Zeh men, daß aus dem Wege der Gesetzgebung gegen Miß bräuche an der Börse weniger zu erreichen sei als durch Selbst- hilse. Tie sächsische Regierung erklärte auch in der Erste» .Kammer nochmals durch de» Slnatsininisier v. Metzsch, daß es sehr .zweifelhaft sei, ob aus geietzgeberischcm Wege allein etwas gegen Börsenmißbraiiche z» erreichen sei. Tie Börse müsse sich von innen heraus aus eigener Krait nmwandeln: staatliche Hilse und Selbst hilfe mußten zliianiiiienwirken, um bessere Zustände berbeizusühre». Im klebrigen habe sich die sächsische Regierung erst »och neuerdings vergewissert, daß es der Reichsregiernnq mit den angetnndigten ge setzliche» Maßregel)! gegen B ü r s e » in i ß b r ä u ch e thaiiacblich ernst sei. <V. T.» *— Rctien-Gesellschast für Leinengarn-Spinnerei und Bleicherei vorm Renner A: Co. in Robrsdors. Der Aussichtsrath ivird die Dividende für I60l mit 7' . Proc. in Vor schlag bringe» gegen <i' . Proe. im Vorjahr. II Ans per Lausitz, >l. Januar. Die Leinen-Industrie, die schon seil langer Zeit hier ihren Sitz bat, leidet, wie viele andere vaterländische Industriezweige, a» den niedrige» Preise» ihrer Waare. Be, den mancherlei »»erirenlichen Erscheinungen, die bei dieser Industrie zu Tage traten, ist es besonders wichtig, daß die Ausfuhr von Leinen- und Halbleinenwaare» nach den Vereinigten Staaten im vierte» Vienelinkre IKOt weit besser war als im gleichen Zeiträume von I6!4» Vom I. Oktober dis 31. Deeember 1601 ist die Ausinbr mit 155 63!», 7!» - angegeben, wogegen sic in der näm lichen Zeit des vorhergegangenen Jahres nur mit 122 lt: 10,03 1 be- wendet n»ar. Sonach beläuft sich die Zunahme in der Ausfuhr aus :>3:!06,66 - oder aus 27 Proc Tie Ausfuhr von Glas waare» aus den ConsulntSbezirken Dresden und Zittau ist in der nämlichen Zeit von IO.',0.15,00 L aus .37»67,8,83 -, also »m «1077t>,20 - oder um «»i Pro, zurückgegangen. Das ist ein Beweis dafür, daß besonders die weniger werlbvollen Massenwaaren durch die Wirkungen der Mac Kirsten Bill hart getroffen werden * Saa > - Eise» bah ». Ans Weiinar wird uns geschrieben: Die vor Kurzem durch niedrere Zeitungen gegangene, aus Jena datirte Milkheilnug, man könne uni Bestimmtheit annebinen, das Anerbieten des Verlaus» der Saalbad» an de» preußischen Staat finde in Berlin keine Biachtnnq, rührt nicht von Jena der, sondern hat einen l>elannlen Coriespondende» in Weimar znm Verfasser, der mit dieser Milldeilung beinabe wörtlich das wiederholt, was er schon vor einigen Monaten brachte. Daß man über die fragliche Verkaussangelegendeil bis letzt Bestimmtes noch nrcht gedort bat, ist s»r ,eden mit derartigen Verhandlungen eiaiger- maßen Vertrauten erklärlich SelbitverUandlich ist es, daß von den der Sache nahestehenden Personell nichts in die Oeffentlichkeit gelangt. Unzutreffend ist auch dir in der Miilderlnng enthaltene Angabe, daß der sroqticbe Beschluß der «Heneral-Versaminlung der Saaleisenbatni vom 0. J»»i v I. aus Amrag der Vermalt»»g«»rgaiic gefaßt sei. Bekanntlich ist der Antrag von der Gemeindebehörde zu Rudolstadt ausgegangen. —»reiz, II.Januar. Tie Bctheiligung'der erst kürzlich neu gegründeten Pserde-Versicherungs-Gcsellschaft aus Gegen seitigkeit ist auch von Seiten der Landwirtke eine rege. Bei der Ausnahme in die Gesellschaft hat jedes Mitglied von der declarirten Gesainintversicherungssuiniiie l Proc. als Eintrittsgeld zu zahlen, außerdem werden jährlich 2'» Proc. des declarirten, rcsp. ermittelten, Werthes der versicherten Pferde erhoben. Sobald ei» bei der Gesell schaft versichertes Pferd lebensgefährlich erkrankt oder durch Unfall plötzlich fällt, hat der Versicherte in beiden Fällen binnen 24 Stunde» dem Vorsitzenden oder Stellvertreter Anzeige zu erstatten. Aus- geschlossen aus der Versicherung sind Pserde, I» welche über 16 Jahre alt sind, 2> kranke Pferde, 3- alle Pserde, welche a»s der Rennbahn gehen, 4 » Pferde derer, welche gewerbsmäßig Haiidel treiben, 5' welctie weniger als 200 .4t wcrth sind, sowie solche, welche nachweislich miß handelt vder vernachlässigt werden rc. Ta sich solche Vereine cmch in anderen Gegenden i.z, B. in Altenburg» gut bewährt haben, so hofft man auch hier aus bessere Bortheile als bei einer großen Landcsversicheriings.Gcsellschait. *- Actienbrancrei Erfurt. Nachdem 23 300,7-'» .4k zu Ab schreibungen verwendet worden sind, verbleibt pro 1600 Ol ein Reingewinn von 23 341,67» ./!k, wovon eine Dividende von 10 .4k pro Actie zur Vcrtkeilung gelangt. tz»ob»rg, lO. Januar. I» der letzten Stadtverord»ete»-Ver- saniinliing bat Herr Stadtverordneter Greiner zur Sprache gebracht, daß durch den Ausverkauf des Simon'schen Concnrslagcrs viel Aergerniß dadurch erregt werde, Laß für diesen Ausverkauf iiiinieriort neue Waare» bezogen würden, wodurch die hiesigen Ge schäftsleute schwer geschädigt würden. Herr Oberbürgermeister Mnlher gab daraufhin die Erklärung ab, daß sich in dieser Be ziehung absolut nichts thnir lasse lkcider!'. Rach dem Stand der Reichsgeietzgebung stehe de» Inhabern des Eonciirsivaarenlagers das formelle Recht zur Seite. Dieselben zahlten ihre Stenern und Ab gaben ebenso wie andere Geschäftsleute »nd da könne man ihnen nichts anhaben. Wenn das Publicum angeblich benachtheiligt werde, so sei das sehr zu bedauern, allein es lasse sich dagegen nichts ihn». Berlin, l l. Januar. Anläßlich der Widersprüche in der Presse über Tissercnzen zwischen der rhcinssch-westsälische» und der schlesische» Grnvpe des Walzwerkverbandes erfahrt das B. T. seitens letzterer, die hiesige Ceiitralverkaussslclle des deutschen Walzwerkverbandes hatte beabsichtigt, cs Le» Vcrbandskuiidcn zu ermöglichen, mit denjenigen Händler» zu conciirriren, welche von de» außerhalb des Verbandes stehenden Werke» kaute». Zu diesem Zweck wäre mit Rücksicht daraus, daß die Außerverband werke ihre Preise ab Werk stellen, während die Walzwcrkver- bandspreiie franco Bestimmungsort »orinirt sind, eine ver änderte Prcissteltung seitens des Verbandes geeignet. Tie neue Preisslelliing tollte aus Basis Dortmund mit 122'.., .// normirt werden und auch sür die mitteldeutsche Grnvve gelte», ab züglich eines Unterpreises, welcher für deren Fabrikate von jeher geivährt wurde. Daß gegen die Ergreisunzz dieser Maßnahme von der vberschlcsischen Gruppe prvtcstirt worden ist, ist völlig unbegründet. De» vberschlcsischen Werken würde die Maßnahme sogar nützen. Allenfalls nahmen einzelne schlesische Händler dagegen Stellung. Ter Vorsitzende des Walzwerkverbandes hat nunmehr angeordnet, daß Alles beim Alten bleibt, um io mehr, als die Marktlage zu genereller Preisherabsetzung leine» Anlaß giebt, und die Eoiicurre»; Olißensteheiider Wcrle, die nur 4000 t gcgc» M«-00k des Verbandes vrvdlicire», nicht erheblich in Betracht kommt Berlin, ll. Januar. Rach der dem Reichstage zugegangenen llcbersicht derjenige» Kohleniarise, welche dazu bestimmt sind, die Ausfuhr deut > cher Kohlen oder de» Wetlbcwerb inländischer Kohle» mit ausländische» Kohlen zu begünstigen, haben der obcr- schleusche und nieverschlcststhe, der niederrheinisch-wksisälische, der schlesiiche, mürkiiche, thüringische und sächsische Bezirk, sowie die Bezirke bei Osnabrück n»d am Deisler, an der Saar und i» der Psalz >i»d in Elsaß-Lothringen am I. September l60l Ansnahine- tariie nach dem Jnlande und dem Auslände gehabt, und zwar init Ausnahme eines sämmlliche iür Steinkohlen und Eoaks: der schlesische, märkische ». s. >v. Bezirk sür Braunkohle». Biaunkohlcn- Evaks iind Braiinkohlen.Darrstcine. Nur sür das Ausland hatten Aus- nabmetarire das Königreich Sactiie» »achBöhinen.Stalioncii dcrSchwei- zcrischeuRolbvsthahn undderVcrcinigten Sihweizelbahne»,ioivieItalien Iür Steinkohle» und Eoaks, desgleichen süddeuliche Stationen und llni- 1 hlagsptätze n.ieli Italien, endlicti der rheinische Bezirk nach de» Riedeilaiidc» sür Braunkohlen, Branntobie» Eoaks und Brauiikolile»- Tarrslcine. Ter hannoversche Bezirk batte für die letztgenannten Kvhlenivrle» nur »ach de», Jnlande, und zwar »ach Elbe- und Weiclhaieiistatiouen sowie Lübeck und uierklenbiiigiichcn Haieiislativncn Ansnahmeiarise. Die ältesten c>. mäßigten Sätze stamine» aus dem Jahre 1652, »nd zwar sind Lies diejenige», welche dem obenchlesische» Bezirk sür Lieferung von Steinkohlen und Eva'S nach Berlin und Vororte geivährt sind. Brrltn, >0. Januar. Die Elhcbungc» über die Frage, wie das in den Traiisitlagcr» hesindliche ausländische Getreide am I. Februar, am Tage der Inkraftsetzung der Handelsverträge, zu verzolle» sein wird, neigen sich ihrem Abschlüsse zu. Man zweifelt heute nicht länger Lara», schreibt die „Köln. Zig ", daß die ver bündete» Regierungen sich entschließen werden, skr diese Getreide- vorräthe aus de» Nachweis ihres Ursprungslandes zu verzichten und viclinchr sur sie attsiialimslos den niedrigeren Zollsatz der neue» Verträge anwendbar zu erkläre». Eine solche Entscheidung wäre in der Thal auch die sachgemäßcste, weil bei der Fortdauer der bohen Gelrcidepreise ei» driiigendes Interesse vorliegt, die bereits im Lande besindliche» Vorrälbe nicht künstlich vom Markte fern zu balten oder sie gar ins Anstand zu vertreiben, und weil nndercrseits bei der großen Schwierigkeit, sür die vorhandenen Vorrätbe nachträglich bas Ursprungsland urkundlich sestzuslellen, ans der jetzigen eiiibeillichen ZoUbehanLliing unmöglich ei» Präeedcnz- »all sür die Verzollung des nach de», l. Februar einzusührenden Getreides bergeleiiet werden kann. Darüber, daß in Zukunft nur das Getreide derjenigen Länder, die mit Deutschland aus dem Boden der Meistbegünstigung stehe», zu den nicdrigern Zollsätzen der neuen Handelsverträge eingesührt werden kann, während das Getreide ans den nicht meistbegünstigten Ländern, vor Allein also aus Rußland, den Zollsätzen von >667 »ach wie vor unterworfen bleibt, darnbl herrscht nicht der geringste Zweiset. Was aber das rn de» Traniitlagern lagernde ausländische Hatz betrifft, so scheinen »ns hier ganz andere Gesichtspunetc platzgreisen zu müssen. Hier liegt nieder iibermaßige Tdcucriing »och ungenügender Borrath im Jnlande vor, hier dürste n»ch der Beweis der Abstammung des Holzes ohne jede größere Schwierigkeit zu führe» sein: hier sclieint »ns also in keiner 40erse dir Rotdwendigkeit vorzutiegcn, nach dem 1. Februar einen Unterschied in der Zollbehaiibtung zwischen dem bereits ans Transittagern rnbenden oder dem erst später crntrrffcnden auslandistlien Holze zu machen. Brrli», 11. Januar. Der Abschluß des Müncheurr Brau hauses wesst »ach de» Abschreibungen 35 707 .41 Gewinn aus siin Vorjahr 36 733 .4t1, woraus, wie damals, aus die VorzugSaclien 2 Proc. Dividende verthcilt werden sollen. *— Deutscher Handel Stag. »Aus dem bereits von uns er wähnten Geschäitsbericht entnehme» wir noch, daß der Ausschuß im Laiiie der letzte» drei Jahre niedrere Verluste durch dru Tod er litten bat. Es starben der langiäbrige Vorsitzende des Deutschen Handelsiags, Geheimer Eommerzien-Ratb Delbrück iBerEro, ferner Geheimer Eoininerzien Rath von Hciinendadl iEreseldV I. A. Such» >Lübeck>. von Feustel «Bayreuth> und Ehr Papendieck >Bremen . Aus- geichiede» aus dem Ausschuß ist «Kedeiiner Coinrnerzien-Ratd Neubauer Magdeburg'. An Stelle der verstorbenen und ausgeschiedenen Mitglieder sind von den betreffenden Körperschaften in den Ausschuß delegirt worden: Koenigs >Creield>, Herrn Lange Lübeck', Eommerzien Ratb Rose 'Banreuth'. tHeneral-Consiil Lnrman 'BremerO »nd Eommerzien- Ratb Hubbe 'Magdeburg'. Cooptirt wurden in den Ausschuß: Senator Bsörnien 'Altona'. Generat-Secretair H A. Bucck cBertini, Cominerzieu - Rath 'Hultzsch 'Dresden', General - Consul Ruffel 'Berlin', Geheimer Regierungs-Rath Professor l>r Soetbeer 'Göltingenl „nd «Geheimer Comnierzien - Rath Vogler «Halbersladtl. - Am 31. Marz 1666 hatte der vandelstag »inen Tassen - Baar- bestand von 3460,34 .4« Die Einnahmen in den letzten drei Ver- waltungsiadren betrugen 62 0641,33 .4!, die Ausgaben in deinselben Zeitraum 75 570,0 .41; es war mithin am 31. März 1601 ein Easseir-Vaarbestond von !>076,56 vorhanden. An Effecten besitzt der HondelStaa 2000l> .4t in vierprorentige» vreußjschen Consols. *— Der „Deutschen Weinzeitiing" zufolge soll in dem neuen Weingeietze derDeclarationszwang sür verbesserte Weine scharfer zum Ausdruck kommen, als dies bisher Ihatsiichttch der Fall gewesen. Ls gebe von der Ansicht aus, daß, nachdem so billige Zölle für Verschnittweine bewilligt seien, das Zuckern nicht mehr io nötdig sei und daher tdnnUchsi eingeschränkt werden müsse. Der Declaro- »ioiiLzwang muffe a»k alle gallisirte» Weine A«oe»d»»g finden und nur für die chaplalisirten Gewachte könne Ausnahme slattsinden. Wir würden bedauern, wenn der Geist des neuen Weingesctzes damit zutreffend gekennzeichnet Ware. Wir haben bei Besprechung der Handelsverträge und ihrer Rückwirkung aus die Interesse» der kleinen und Mittlern Winzer alsbald hervorgehobe», daß ei» Ersatz sür die Schaden des Vertrags in der Geslallung des Weingejetzes geschaffen werde» müsse. Tie Besitzer der feinsten Lagen würden sa zweifellos gut dabei fahren, wen» an Len kleinen Erzeugnissen gesetzlich eine Warnungstafel angebracht werde» müßte. Aber die deulichcn Edelwcine bedürfe» einer solchen Begünstigung nicht. Der Teclarationszwling würde zudem, aus das Zuckern angewandt, ein- sach undurchführbar sein: er würde deni Redlichen Hemmnisse be reiten, die »linder bedenklichen .Kreise aber nicht verhindern, ein unentbehrliches Verfahren anziiwende». F Tie »»zureichende Ernte des letzten JabreS, welche einen großen Thcil der Landwirlhe außer Stand setzt, irgend erhebliche Mengen von Getreide zu verkaufen, hat der im Interesse der ein- hciiniichen Landwirlhe vor einigen Jahren getroffene» Anordnung, daß die Proviantämter ausschließlich von den Producente» kanten sollen, de» Boden entzogen. Ta der Bedarf des Heeres un bedingt gedeckt werden muß, wird der Ankauf von Getreide bei den Getreidehandlern zur Rotdwendigkeit, wenn die Producente» nicht liefern. Und so stellt sich denn bald genug die Unentbehrlichkeit des Zwischenhandels heraus, dem man jede Berechtigung absprcche» wollte. Z In Betreff der Verwendung des Maismehls wird mit Recht darauf hingewieien, Laß auch Kartosfetn und Reis, die heute sür weite Kreise unserer Bevölkerung eine nahezu »»entbehr liche Nahrung auSinachen, erst sehr allmälig, die ersterc» nicht ohne staatlichen Zwang, sich eingebürgert haben. Das Maismehl ist, richtig gebacken oder gekocht, viel nahrhastcr als Kartoffeln, »nd in de» Ländern, wo Mais i» Menge wächst, kommt derselbe täglich in der verschiedensten Zubereitung auf de» Tisch. Wenn sich der Massen verbrauch von Mais bei uns eingebürgert, kann das nicht ohne Ein- sluß aus den Preis von Roggen und Weizen bleiben, da Mais genug vorhanden ist. *— Aufschwung des deutsch-indischen Güteraus tausches. Ter „Hamb. Corr." schreibt: Englands Handelsverkehr mit Kalkutta war »m Jahre 1600 der niedrigste seit 1670, auch der jenige Frankreichs und Nordamerikas hat abgenoiiimen. Teutschland war im Jahre 16i»>, so berichtet das österreichisch, ungarische Con- sulat zu Kalkutta, das einzige Land, dessen Einfuhr sich in icder Be ziehung entwickelt und ausgedehnt hat. Noch im Jahre 186!« war der Handel Teulschlanbs mir Indien ganz unbedeiilend. Im Jahre I6!«0 icdvch. sagt das genannte Consulat, bat Teutschland so viele neue Tanipierlinieii und andere Verbindungen hcrgeslclll, daß aus Tem, was ina» in den letzten Jahren nur als Versuche ciniehcn konnte, sich »un ein regelmäßiger und sicher etablirter Handel entwickelt hat. Turch billige Frachten, günstige Verbindungen, Püncttichkeit »nd möglichst schnelle Reise» gewinne» die deutschen Tampsergesellschasten Gunst und Vertraue» Alle Waarcn, hauptsächlich Salz, Wollwaare», Papicrwaare», Wein, Bier, Spirituose» rc., die in 1666 eingesührt wurde», stehe» weit hinter den 1600 eingeführten Mengen zurück. Tabei hat die Errichtung der Tampserlinicn nicht nur aus die Ein suhr, sonder» auch nus Sie nninittelbarc Ausfuhr nach Deutschland einen mächtige» Einfluß geübt und diese in den letzten Jahren be deutend vergrößert. In fast allen Erzeugnissen hat das genannte Eonsnlat einen Aufschwung des deutsche» .Handels beobachtet, am au'salleiidsten in der Häulejnduslrie, die sich aus a»ßcrorde»tliche Mengen gehoben hat. Gleichzeitig wird trotz mancher geschäftlichen Schwicrigteilen ats eine Folge der zunehmenden Cuttur ein An wachsen der Verbrauchskrast der einheimischen Bevölkerung, nament lich in Kleidungsstücken lStoffcn und Schuhen), allerdings auch daS Hervortrete» der indische» Industrie gemeldet. '-Berliner DiSconto - Gesellschaft. Wie uns ans Berlin »litgetheilt wird, hat dort an der gestrigen Bvrie ein größerer Speciilant 4«>0000 Thaler Antheite der Berliner TiSconto-Geiell- jchast, mit welchem Betrage derselbe i» der Baisse war, zurückgekaust. lo.ir.ll'l. Lülu a. Ah , II. Januar. Bon einem sachmännijchen Mitarbeiter, besten Urtheil das Blatt besonders schätzt, erhält die „Kol». Vollsztg." längere Darlegungen, wonach es zuversichtlich zu erwarte» sei, daß allen Werke» in der gesainmte» Eisen- iudilstrie ein flottes, umfangreiches Geschäft be- vvrstehe. Das Schlimmste sei setzt überwunden: vielleicht werde man schon i» Monatsfrist von allerseits vorliegenden, belangreichen Aufträgen sprechen können. Kol», ll. Januar. >E. T. C.) Wie die „Kölnische Zeitung" meldet, wnrden i» der beutigen Zechcn-Versammluiig in Tort mund die Satzungen der Bergiverksgcnreinschasl an genommen. 65' , Proc. der Ruhrzechen sind derselben beigetreten. Tie «Nieder der Gemeiiischast sind: 1) die Hailptvcrsammlnng, 2) die Griippen-Bersamiiilungen sür u. Fettkohlen, >>. Gas- und Flanimkohlcn, Magerkohle». Tie Besugniffe der Hauptversamm lung sind im Wesentliche»: Tic Prüfung der von den Grnppen- vcrsainiiiliingcn festgesetzten Preise, Feststellung der Verkauss- n»d ZabOingsbedingunge», Feststellung und Bezeichnung der Sorten, endgiltige Beschlußfassung über die vom Vorstände ver hängten Gcidstraseil gegen Möglicher, Ausnahme neuer Mit glieder und Ansbringung der Geschäftskosten. Jede angefangene huiiderttauiend Tonne» stencrpslichtiger Förderung des vorhcrgc- gangenen Jahres gewähre» eine Stimme. Unbedingte Stimnicn- nichrheit ist erforderlich. Für die Gruppenversammlunge» gilt das gleiche Ltininirecht. jedoch nur für die Förderung der entsprechenden Kohlensorten: die Gruppe» setzen die Preise fest, und können eine zeitweilige Einschränkung der Förderung anordne»: zuwiderhandclnbe Zechen sind hohen Geldstrafen »»ierworsen, über deren Verwendung die .Hauptversammlung beschließt. Alle Streitigkeiten werben durch ein Schiedsgericht geregelt. Tie Tauer des Vertrages ist zunächst bis Ende I6!>2 festgesetzt: eine längere Tauer muß vor dem 1. Ok tober 1602 beschlossen tvrrdcn. *— Ter A. Schaasshaiisen'jche Bankverein in Köln hat bekanntlich eine Zweigniederlassung in Berlin errichtet n»d zu diesem Zweck das Grundkapital von RI Millionen aus 46 Millionen Mark erhöht durch Ausgabe von 12000 Aktien 5 1000 Tiesc neuen Aktien likblneii an der 1601 ei Tividende sür die Zeit vom 1. Juli bis 31. Teeeniber Thcil, wabrend sie seit dem I. Januar 1602 den alten Aclicn vollständig gleichgestellt sind. Tas Grundkapital be steht deinnach setzt ans 12««00 Aktie» IT>. I zu 1000.4k und 60000 'Aktien 1-it. 1! zu 474« .4t *— Anthracit-Kohlcn. Wie der „Fr. Ztg." geschrieben wird, haben die rheinische» Anthracit-Kodienwerke zusammen mit den wenige» übrigen Zeche» dieser Art im Rubrgebict sür das Belriebs- >ahr 1602 den Preis des Toppelwagens neuerdings um20.4i erhöht, so daß 200 Etr. dieser bekanntlich zur Heizung von Füllöfen viel benutzten Kohle» jetzt 250 .4t kosten. *— Tic WaarenauSsubr aus dem Eonsnlatsbeziri Barmen »ach de» Vereinigte» Staaten von Amerika stellte sich im vierten Quartal >601 aut insgcsaninit 61103022.4t gegen «>«»05 644 Mark i» der gleichen Zeit von 16!»> >, sowie 6 034 05, .4t im vierten Quartal 1660 und weist somit gegen I6!«0 eine Minderaussuhr von 301 722,37 -4«, gegen das Norma sa'ir 166!» aber eine solche von 63«» 135 .4t aus. *— Actienbierbrauerci zu Detmold. Ter im Jahre 1600 01 erzielte Gewinn von 6410,77, .4! wird mit 5307,11 .4i zu Abschreibungen und mit 1013,64 .4t Ucberweisung aus Telcrcderc- Conto verwendet. *— Acticnbierbrauerei Falkcnburg zu Falkcnkrug bei Detmold. Im Jabrc 1600 0t wurde ein Gewinn von 45 620,30 .4» erzielt, welcher Betrag wie solgt vcrtheitt wird: Ab schreibungen 13 320,16 . 4', dem Tklcredk.e-Eonlo «1500 .4k, dem gesetzliche» Reservefonds 1321,42 -4k, 16 .4( Tividende für den Twideiidenschein Nr. 0 der Actie ü G»0.4t, :46.4t sür den Tividrndsn- schein Nr. 2 der Actie ü 200 .4t Eontantcii-Ernsubr in Hamburg. Von London wurden 6 Kisten Eonlanten an Ordre ziiqesübrt. L Tie Ausfuhr des CrnsutatSbczirkes Hamburg nach den Bereinigten Staaten blieb im vierten Quartale 1801 um 074 676 t gegen die gleiche Zeit des Vorjabres zurück Es sind nämlich ausgkiübrt vom I. Oktober bis 31. Tecembcr 1801 sür I 717 267 t gegen für 2602 144 ? gleichzeitig 18!««» Irgendwelche Besorgnisse braucht aber diese Abnahme des Verkehres nicht bervor- runisen, da die Verminderung der Zuckeroiissuhr um 811 431 - zum Beispiel aus den Umstand zurückzusühren ist, daß die Hamburger Er- porlkiire ihre Factureri gegenwärtig vielfach beim Bereinigten Staaten- Eonsul in Magdeburg, statt, wie bisher, in Hamburg beglaubigen lasten. Der Rückgang der Ausiubr von Spirituosen von 42 750 - im 4. Quartal 1600 aus nur 10 35«; - im 4. Luartal 1801 erklärt sich dadurch, daß der aus den Freihasenqebieten nach den Vereinigten Staaten zurückgesandte amerikanische Whiskey in den Listen der Aussudrartikel nicht mehr ausgesührt wird, während dies sin Jahre 1880 noch der Fall war. Zu denHauptausfuhrartikeln, welch« eiuca Export von nnchr als 100 OM - im 4. Quartal 1881 ous»uw«isru haben, gehören: Chemikalien. Troguen, Farbenextracte, Farben mit >«»8813 S: roher Rüben- und Traubenzucker mit 667 337 tz; Ae- treibe, Pflanzen, Sämereien, Lbst mit 102 471 tz und rohe Häme und Felle mit 136 817 tz. *— Tank-DampsschifssahrtS-Gesellschaft in Hamburg. Ter Aussichtsrath bat beschlossen, der am 30. Januar d. M. nm:. stndeiideii General-Versaminlung sür das verflossene Geschaitssol: die Vertheilung einer Dividende von 12 Proc. bei sehr reichliche- Abschreibungen vorzuichlagen. Für das Vorjahr gelangten bekannilit 20 Proc. zur Vertheilung. '— Rinder-Jinport aus Amerika. Am 11. d. tru' m.: dem Dampfer „Bohemia" in Hamburg eine große Ladung ves Rindern von New-^sork ein. Memel, 10. Januar. Ergebniß der Neunaugensischerc: im Jahre 1881. Tie Neunaugensischerer wurde wie in iruhcri- Jahren so auch in diesem Jahre im Schonrevier Einkehle bei Meine, an den beide» Fangstellen, dem sogenannten Schweinsriicken um an der Plantage, im (Konzen von 40 siscalischen Fisck>erii mit zu. sainmen 107 Schock Neunaugenreusen betrieben und hat im AL gemeinen ein recht günstiges Resultat zu verzeichnen gehabt, inder: die Witterung-Verhältnisse diese Fischerei in diesem Jahre ictir bc- glliistigte», wodurch auch Verluste oder schwere Beschädigungen a?. den Reuien vermieden wurden. Tie Neunaugenfischerei begann u- I I. August. Es wurden gefangen im Ganze» 2720'- Schock Rem- äuge», welche einen Erlös von 14122 ,4t brachten. Tie Uiiloitc- für den Betrieb der Neunaugrnsischerei stellen sich in diesem Jadr im Berhältniß z» den Vorjahren, da keine Verluste, bezw. scbwei Beschädigungen an den Reusen vorgekommen sind, bedeutend gering,: heraus und kann man dieselben incl. Pachtzins auf etwa 5800 annehmeii, es bleibt sonach den Fischern ein Reingewinn vc: 8322 ,4t *— Vorschußbank in ANenstein. Tie „Berl. Bürs.-Ztg' schreibt: „Ter llassirer ist, wie hierher berichtet worden, in Folg: Entladung eines Gewehres, mit welchem er sich zu thun mach, plötzlich gestorben. Ob er das Opfer eines unglücklichen ZusuL geworden oder ob er sich absichtlich gctödtet hat, läßt sich hier in : Sicherheit noch nicht feststellen. Thatsache aber ist, daß die id- anvertraute Cassenverwatlung sich nicht in Ordnung befindet, un. das Vorkommnis! interessirt hier insofern, als die Teuti che 8, nossenschastsbank sich im Besitze von 50000 ,4i Wechseln d-: Vorschußbank Allenstein befindet, welche anscheinend von dem rc: storbenen Cassirer gefälscht wurde». Inwieweit das hiesige - stitut bei dieser Angelegenheit zu Schaden gekommen, läßt sich zr: Zeit noch nicht bcunheiten." *— Actienbrauerei zur Traube in Kausbcuren. T, Grundkapital wurde von 400000 -4t aus 300 000 ,4t herabgcics: An die Stelle von zwei bisherigen Aktien zu 1000.4t tritt eine nec Actie zu 1500 . 4t München, ll. Januar. Tie Bayerische Notenbank e: mäßigte den DiScont auf 3 Proc. und den Lombardzinssuß ar 4 Proc. Gräfcntonna, 10. Januar. Tie bei unserem Orte seitens ein: Stuttgarter Acticngciettichast behnss Ausffndung eines Kohle» slötzes getriebenen Stollen haben bereits eine Tiefe von 240 i erreicht. Doch hat bisher Las praktische Ergebniß den Hoffnung, nicht entsprochen, so daß es säst de» Anschein hat, als habe »im sich in den aiifgcslellte» Berechnungen getäuscht. *— Badische Uhrensabrik Furtwangen. Tie Genera Versammlung setzte die Tividende aus 4 Proc. gleich 40 .4t st: das Jahr 1800 01 fest, nachdem Abschreibungen in Höhe vm 7270,74 .4t vorausgegangen sind. X V«n -rr böhmischen -trenzr, 11. Januar. Ter gute G.- schäsisgang in der Fabrikation ki nstlicher Blumen in d>: Schnitzer (kegend wird durch die Ausfiilirziffern deS Consulates Vereinigten Staaten in Tresden bestätigt. Während im 4. Vierte sahre 1800 nur sür 30 313,61- künstliche Blumen über den Oec« gesandt worden waren, bewerthele sich die Ausfuhr derselbe» r 4. Vierteljahre 1801 aus 55 406,31-. Es ist also eine Steigern-: in der Aussubr in» 16002,70- oder 40 Procent zu verzeichne- Dieser Industriezweig hängt wesentlich von der Mode ab, um da sie gegenwärtig wieder das Tragen der künstlichen Blumen c: Hüte» ?e. vorschreibt, so ist der Absatz, trotz der Mac Krnley-Vü. befriedigend. *— Prager Moldau-Tainpssch fssahrts-Gesellschaii. Tie Gcneral-Versaminlttiig genehmigte die Bilanz und erwal. um Tirecter Herrn Wenzel Soinmertchuh. Tie Gesammteinnahn» etrugen 81803 sl., die Gesammtausgaben 83 804 ff., so daß si» eiu Verlust vo» 1011 sl. ergiebt, der aus dem Reservcsonds z. decken ist. Von der vor einem Jahre ertheiltcn Bewilligung zr: Herausgabe weiterer 60 Aktien hat die Tirection keinen Gebraut gemacht, da sich ihr die Gelegenheit bol, sich 20000 fl. »»:>: günstigeren Bedingungen zu verschaffen. Tie Tirection wird ür auch in diesem Jahre das »ölhige Geld aus gleiche Weise beschastr. ' Wien. ll. Januar. Der Finanzminister bat in der letzte» Z aus Grund des ihm siir das Jahr 1891 inr Budget eingeräuim, : Eredils in Papier verzinsliche Titres der allgemeinen Slam: schuld siir die Zwecke der Schuldentilgung begeben. Ter Cour, z» welchem die Notcnrente kommissionsweise durch die Crcdilanüa i begeben wurde, bewegt sich an der Grenze von 03 Procent. In Ganzen dürste es sich um die Emission von etwas mehr 6000000 st. Nominale gehandelt haben. *— Oesterreichischc 'Nordwestbahn. Tie Bilanzaussicluc des garantirte» Netzes der Lcsterreichischen 'Nordwestbahn sowe: als auch des »ngarantirten Netzes der Elbethalbahn gestalten sie günstig und hat inan von der Weitcrentwickclung dieser Linien ein »m so größere Meinung, als ja speciell durch die geograpbi'ä Lage der Rordwesrbalin, rcsp. Elbetkalbabn, bei dem Güteraustaui zwischen Teutschland und Lesterreich-Ungarn dem Verkehr ndc: Tetichen. respektive Laube, eine dominirendc Rolle zm'allc- muß. Tie bisher sestgkstellten definitiven Abrechnungen ergab, gegenüber den provisorischen Ausweisen ein erhebliches Pi: Tie Etbcthalbahn dürste rin definitives Plus von rund 300 000 i ausweiscn, während die Mindereinnahme der 'Nordwestbahn sich gcgci: Über dem provisorischcii Ausweise reduciren wird. Tie Elbetba bahn ist aber auch insofern pro 1801 in einer sehr günstigen Posim als sa, wie wir bereits früher erwähnt haben, in Folge einer irr»:. Berechnung aus den Cartclabrechnungen pro 1880 und I8!«o c Guthaben von rund 8800» fl. erwachsen ist, das bereits in k: Bilanz pro 1801 eingestellt sein wird. Aber auch die Actionairc t garantirte» Netzes haben keine Ursache, zu klagen, da sa sowohl k Mehreinnahmen der Elbethalbahn als auch die erwähnte Nachzablui an letztere ihnen durch die bekannte Bestimmung, wonach die ül 5 Proc. der Acticnzinsen erzielten Ueberichüsse mit dem Neve I.ü zu thcilcn sind, ihnen zu Statten ko»i»ren. Es ist wohl heule ne. etwas früh an der Zeit, von der Dividende pro 1801 zu sprecbc demungcachtct glaubt man in Kreisen, welche der Verwaltung nc stehen, daß bei der Elbetkalbahn auf eine Dividende von ll',.' iqeqenüber 11 fl. pro 1800s und bei der Rordwestbahn aus ei: Dividende von 10 fl. lgegen 0'/, fl. pro 1800) zu rechnen sein durst 1VTU. Bern. II. Januar. Heute Nachmittag beginnen : Nationalrathe die Bern thun gen der Commission sur l Handelsverträge mit Teutschland und Oesterreich-Ungarn. 0 denselben nehme» der Bundcsrath Troz und die schweizeriich Handclsvertrags-Unterhändler Tbeil. Bern. 11. Januar. Tie Tirection der Jura-Simple- bahn hat keine osficielle Kenntniß von den Machinationen Gen- Finanziers. Man bezeichnet in den Verwaltungskreisen als sti' daß die 240 000 Ttommactien ä 200 Frcs. ihr Stimmrecht ' größerem Umsang geltend machen können als die 104 000 Prier tätsactie» zu 500 Frcs , und ineint, es hätten in de» Statuten k Stammactionaire im Stimmrecht beschränkt werden sollen. Ge.: Ende Januar findet eine Sitzung des Verwaltungsratbes ü:: Tic Tirection wird Bericht erstatten über die aus der Westbich entstandenen Mehrausgaben, darunter Materialernciiening und A. stellung von 50«> Angestellten in Folge des Bundesgesetzes ober d Ruhetage der Bahnangestelltcn rc. *— Zur Lage des Seidengcschäfts. In dem ersten i: > bedeiitendsten Lyoner Seidenhauss lauten die Hauvtvun.le.i den Schlußbetrachtungen: „Das Jahr 1801 schloß mit einer mc:i Ischen Besserung der vordem sehr schlechten Lage. Tie Vorr.it haben sich während der schlechten Zeit nicht angekanst. Tie Äcn der in Europa behandelten Seide hat sich um 10 Proc. gegen L. Vorjahr erhöbt, die südamerikanischen Wechielvreisc haben angestinr- nachzugebeu, die von Lstasien scheinen den denkbar niedrigsten Pu : erreicht zu haben: endlich scheint die Mode den Seidenstoffe» wi.5: günstiger zu werden. Diese Zeichen sind um so beachienswertb als die gegenwärtigen Preise Krachpreise sind und ein weiter Weiche» auszuschließen scheinen, was auch Vorkommen möge. Ä i bat also Grund zu der Hoffnung, daß daS Jahr 18!«2 sür de Setdenaewerbe den Anbruch einer besseren Zeit bedeute, wie solche u«ch Abschnitten des Niedergangs stet« eiozutrrte» pflegt."
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