Vorwort „Einer ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder.' Matthäus 23, 8 In diesen wenigen Worten zeichnet Jesus das Bild Seiner Gemeinde. Wo Jesus Menschen zu sich ruft, die sich um Ihn scharen, damit sie Ihn als ihren Herrn ehren und Ihm dienen, da ist lebendige Gemeinde Jesu. Welches andere Ziel könnte das vorliegende Buch haben, als zur Ehre Gottes aufzuzeigen, wie sich auch in der Geschichte der Gnadauer Gemeinschaftsbewegung etwas von der irdisch- menschlichen Erscheinungsform der Gemeinde Jesu verwirk licht hat. Aus den überreichen Einzelheiten des geschichtlichen Über blicks über 70 Jahre des Werdens, Wachsens und Reifens der Gnadauer Gemeinschaftsbewegung erkennen wir drei Grund linien als wichtig und entscheidend: 1. Lebendige Gemeinde entsteht allein durch Jesu Rui Nur mit Bewegung und Anbetung sehen wir, wie der leben dige Herr wieder und wieder durch unser ganzes Vaterland hindurch dem festen Gefüge kirchlicher Institution und Lehre kräftige Geistesimpulse und Anstöße zu persönlichem Glau bensleben geschenkt hat. Es entstanden Erweckungs- und Heiligungsbewegungen, die ihren Niederschlag fanden in den Kreisen und Gemeinschaften der „Stillen im Lande“, die sich dann zu überörtlichen Bünden und Werken und endlich zum „Gnadauer Verband" zusammen schlossen. Gnadau ist nicht aus menschlicher Überlegung, Planung und Organisation entstanden, sondern ist Frucht der Erweckungs bewegungen. Das Nach-Denken und Nach-Erleben dieser reichen Segens geschichte, die uns in dem vorliegenden Buch ausgebreitet wird, helfe uns zur Stärkung im Glauben, daß unser Herr selbst Seine Gemeinde sammelt, schützt und erhält, und sei uns zugleich verpflichtender Aufruf, von Ihm allein alles Leben zu er warten.