24 Friedrich von Kleist, Gras von Nollendorf. (Ausschnitt aus einem Gemälde von Will). Herbig.) den Österreichern Dölitz und Dösen wieder; Schwarzenberg zieht nicht bloß eine Grenadier- und eine Kürassier- Division der russischen Reserven hier her, sondern sendet auch an Gyulai den Befehl, mit seinem ganzen Korps nach Kröbern heranzurücken. Noch ehe diese Truppen zur Ver wendung kommen können, dringt Colloredo, der für den schwerver wundeten Erbprinzen den Befehl übernommen, wieder in Lößnig ein und drängt den Gegner ans den Höhenzug hinter den Lößniger Teichen zurück. So schwankt der Jnfanterie- kampf, in den nach und nach alle Teile der österreichischen Gruppe hineingeworfen werden, auch die auf das andere Pleißeufer geschickten nach Möglichkeit eingreifen, den ganzen Tag über hin und her, unterbrochen durch einzelne Pausen der allgemeinen Erschöpfung. Nochmals werden die Österreicher zurückgeworfen; erst in den späten Nachmittagsstunden ver mögen die Grenadiere Bianchis und die Division Greth sich längs der Pleiße vorzuarbeiten,Lößnig wiederum zu nehmen und zu behaupten. Aber alle Versuche, darüber hinaus gegen Konnewitz vorzudringen, scheitern an der Standhaftigkeit der Truppen Po- niatowskis, Augereaus und Lefols, denen noch eine Brigade der alten Garde zu Hilfe kommt; ebenso bleiben alle Anstrengungen der Franzosen, die verlorenen Dörfer wieder zu ge winnen, erfolglos. Mit dem linken Flügel an Meus dorf vorbei, mit dem rechten über Liebertwolkwitz vorgehend, gelangte Barclay ohne Schwierigkeit bis gegen über der französischen Hauptstellung bei Probstheida und beschloß, hier das Herankommen der dritten Gruppe ab zuwarten. Das Dorf, der Schlüssel der französischen Stellung, war zur Verteidigung vorzüglich geeignet und eingerichtet, die Höhen ringsum von einer gewaltigen Artillerie gekrönt, gegen welche je eine preußische, russische und österreichische schwere Batterie das Feuer aufnahm und wiederholte Vorstöße des Korps Victor abwies. Etwa um 2 Uhr nachmittags ließ Barclay, wahrscheinlich aus Anordnung Friedrich Wilhelm Freiherr von Bülow, Graf von Dennervitz. (Ausschnitt aus einem Gemälde von Chr. David Gebauer.)