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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930321019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893032101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893032101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-03
- Tag1893-03-21
- Monat1893-03
- Jahr1893
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«»4 charoktaffln», »k ich e« «<cht», zumal ««» ich dar», da»«»» «er fr« her au je»« Lteile geseffeu hat. Der Reichskanzler ist mit de» Gewehr«» zufrieden. Wenn e< da« ist, dann kaaa ich aicht« dagegen sagen. Ich and mancher Andere wäre jedenfalls nicht damit zufriedeu aewejen (Heiterkeit.) Dt« Gewehr» aas Solingen sind ans dem Weg« über Guhl nach Spandau gekommen. Di« Manipulationen «tl de» Gewehre», da« Schmirgel», da« Drücken, wüsten doch uicht so »ulchnldtg (ein, deun Arbeiter, die dabet abgefaht wnrdeu, sind «utlasten worden. Welch« deutsch« Firma dem «eneral Boulanger di« non Loew« anaebotenen Gewehrmaschinen geliefert hat. möchte ich doch geru wtffru. Jedenfall« hat Herr Boulanger dann dt« Loewe'jch« Offerte obgelehnt, weil er schon wußte, wa» da« für Gewehr« werden würde». (Große Heiterkeit.) Zwischen hdieser Osteel« und den Ltrfernngen der Firma Schichau ist keines Parallel« ,a ziehen. denn bet jener Offerte standen wir direct vor einem Krieg« mit Frankreich. Herr Richter meint, ich red« eia wirre« Durcheinander, wohl nur, weil ihm die logischen Schlüffe, dt» ich zieh«, nicht gefallen. Er hat die Qualität meiner Fragen bemllageli. Bestraft sind doch nur einige, di« anderen sind doch rhrrnwerth« Leute, denen man deshalb nicht wenige« glauben darf, weil jene bestraft waren. An dem Schmirgeln der Gewehre hat dt« Firma wohl ein finanzielle« Interest«, denn e« machte da« Rrlntgrn der Gewehr« bedeutend billiger. Beleidigen wollt« ich weder Herrn Löwe, noch irgend einen Anderen, ich wollte nur den Staat retten. Oberstlieuteuant Kühn«, da- ist festgestellt, hat am die Manipula tionen de« Drücken« und Schmirgeln« gewntzt. Die von mir er wähnt« Anzeige, betreffend die Angaben de« Gra'en Hohenthal, ist von Danzig au« gemacht worden, sie ist ober an einer bestimmten Stell» vorschriftswidrig hängen geblieben. H.rr Richter meint, ich hätte eine rege Phantasie. Im Begentheil, ich sehr nur Thatsachrn, vor denen Ander» dt« Augen absichtlich verschließen. Boa Fatali«mu« und Fanatismus weiß ich mich frei, ich will nur nicht, daß wir ein Bolk unter uns haben, daß sich durch unser« Arbeit bereichert. Diese« Volt van na« zu trennen, dazu helfen Sie mir wohl. (Heiterkeit.) Krieasmtntster v. Kaltenborn-S tschau: Sie erlasten mir i-ohl, die Vorwürfe de« Vorredner« nochmal« zurückzuwetsen. (Rufe: Jal ja l) Ich begnüg« mich sestzustellen, daß er Nein« Puncte Hervorgeiacht hat, dt« ober anch nicht geeignet sind, die Lsficiere und Büchsenmacher zu belasten. Sächsischer Generalmajor v. Schliebeu: Ich kann mich einfach auf die Ausführungen de« sächsischen Krieg-minister» beziehen. Seit denselben ist nichts geschehen, wa- die Erklärungen desselben alteriren könnte. Ich kann nicht« Andere« thuu, als dieselbe» einfach aus- recht zu erhalten. Abu. Liebermann v. Sonnenberg: Man hätte io der Iudenflintkn-Angelegeuheit energischer Vorgehen und sowohl den Ver fasser der Broschüre wie die Herrn Löwe und Kühne sofort verhaften last»» sollen. (Lachen links.) E« haben schon ganz andere Leute in Untersuchung gesessen. Statt dessen Hot man d,e Sache hingezogen. Herr Adlwart hat ohne Zweifel in gutem Glauben gebandelt. Di« Sach« hatte mit der neulich«« Erklärung de« Reichskanzlers und des Krieg-Ministers erledigt sein sollen. Mir ist au» Osiicier-kreisea be- stätiat worden, daß die Gewehre von Löwe um nicht« schlechter seien al« die aus Staatssabriken. Da» sag« ich, trotzdem ich Antisemit bin. Aber die Herren Interpellanten hätten doch nicht aolhig ge- habt, nach der Interpellation in den Wondelgängen de« Haute» mit Herrn Isidor Löwe zu verhandeln. Da« Halle» die liberale» Zeitungen betonen müsten, anstatt triumphirend zu rufen, die Inter- pcllalioa sei als «ine Aeelame für Löwe verlausen. Unregelmäßig- ketten sind doch genugsam sestgestellt worden, um den »rieg-miiitsier zu veranlassen, bei der Firma Löwe keine weilerrn Bestellungen zu umchen. Buch dir Offerte an den General Boulanger ist nicht jo harmlo», wie e« Herr Richter darstellt. Ter Reichskanzler hätte au« den Herzen de« größten Theiles der deutschen Ration gesprochen, wenn er erklärt hätte, in Zukunft werden wir mit der Firma Löwe aicht- mehr zu thun haben. Herr Richter hat heute angeblich im Interesse der Würde de« Hause« gehandelt, ich glaube, er hat eher beabsichtigt, sich Len Herren Juden sür die kommenden Wahlen aus das Angelegentlichste zu empiehlen. (!« sind mir übrigen« Thal- sacht» zur itenniiilß gebracht worden über die Lieserunge» der Firma Löwe, die ich hier nicht der Oeffentlichkeit übergeben, sondern den zuständigen Stellen zur Kenntnis» bringen werde. Sind sie wahr, dann, hoffe ich, werden die verbündeten Regierungen doch dazu kommen, nicht» mehr bei Löwe zu bestellen. Abg. vr. Buhl (uat.-lib.) verwahrt sich gegen den in den An- deulungen de« Vorredner« über «ine Zusammenkunft eine« de» Interpellanten mit Herrn Löwe in den Wandelgängen liegenden Vorwurf, als ob die Interpellation bestellte Arbeit gewesen jet. KriegSminister v. Kaltenborn-Slachau verwadrt die Milt- tairverwaltuutz gegen den Vorwurf, al« habe sie die Angelegenheit verschleppt. Es habe erst der Sachverhalt sestgestellt werden müssen. Abg. Richter (dsr.): Herr Ahlwardt hat sich mit seine» Aus führungen selbst in« Gesicht geschlagen, denn er Hai behauptet, Boulanger habe gewusst, Löwe werde ihm schlechte Gewehre liefern. Da« wäre doch höchst patriotisch von Herrn Löwe gewesen. Herr Liebermann von Sonnenberg hat am Schluß seiner Rede eine Andrulung gemacht, mit der er beweist, daß er des Herrn Ahlwardt glrichwrrthtg ist. Da« ist dt« Art gewisser alter Damen, die ich nicht näher charokterisiren will. Gleichwohl meint Herr Liebermann v. Sonnenberg, man hätte Herrn Loewe auf die Anklage Ahlwardl» hin fofort verhaften müssen. Da- wäre eine nette Justiz, die wir in dem antisemitischen Zutunslrslaat zu erwarten habe». Da ziehe ich mir den socialdemvkratischeu Staat doch noch vor. Herr Liebermann v. Sonnenberg fordert Weiler, e« soll« atchl« mehr bei Loewe bestellt werden, obwohl in dem gertcht- lkchen Erkenntnis, anerkuunt worden ist, daß Herr Loewe selbst nicht« von den Unregelmäßigkeiten in seiner Fabrik gewußt hat. Di« Debatte hat un« jedenfalls Herrn Ahlwardt im volle» Glanze seiner Halllosigkeii gezeigt. Wa« er in seiner Broschüre gesagt hat, ist »um überwiegende» Theile al- unwahr charakterisirt worden, zum Theil aus Kleinigkeiten zusammenaeschrunrpst. Jedensall« verdien die Broschüre da« Aussehen nicht, da« inan ihr schenkt. (Beifall.) An der wetteren Dt-cujsion belheiligle» sich die Abgg. Ahl- wardt, Liebermann v. Sonnenberg. Richter »nd 1>r. Buhl. Die Generuldl-cujsion wird daraus geschlossen. Ohne wesentliche SnectaldiScussion, in welcher der Reichskanzler Gros Laprivi aus «Ine Anfrage de« Abg. Rickert die Gerüchte über Differenzen zwischen ihm und einem anderen preußischen Minister al« unbe gründet bezeichnet, werden die Elai« des Reich-kanzler«. de« Reich-tog-, de- AuSwärltzcn Amt« »nd de« Reichsamts de« Innern bewilligt und hieraus di« Weilerberathung aus morgen vertagt. Vorder Zvllprovisorten mit Spanten und Rumänien. Milltinrisches. General ». MrerschetSt-Hiileff «. * Der General der Infanterie und commandirend« General de« Gardecvrp» Freiherr v. Meerschetdt - Hüll»! sein, begeht heute, am 2l.Mörz, sein fünfzigjährige« Mtlitairdtenftjubtlänm. Gebar», am IS. Orloter IMS p, Berlin, trat «e» wir da» „Mikltalr-Wochenblatt" schreibt, nach Erziehung im Tadettrueorp« am Ll. März 1843 bei der 4. Compagnie de« 21. Infanterieregiment« iu Stargard t. P. eia, wurde am 5. August desselben Jahre« zun, Portepee, sähnrich, am 22. Februar 184b zum Secvndelieulenaat befördert. An, 2. Mai 1843 erhielt er bei Unterdrückung de« potnischen Auf standes im Gefecht bei Vreschen di« Feuertaufe und zeichnet« sich hier schon al« junger Officter durch ganz besondere Umsicht und Energie au«, wofür ihm der Rotbe Adler - Orden vierter Elaste mit Schwertern verliehen wurde, vom Februar I8S1 bi- Mai 1855 war er Adjutant de« Füfttter - Bataillon« 21. In- santrrt« - Regiment«, vom 1. April 1856 bi« 1. Mai 1859 Lompogntesührer beim Kl. Landwehr - Regiment. Nachdem er am 8. Juni 1857 zum Premier-Lieutenant befördert war, erfolgt« am 1. Mai 1859 anter Beförderung zum Haupl- mann seine Versetzung in da« 24. Infanterieregiment und am 1. Juli 1880 in da« 8 Brandrnburgisch« Infanterieregiment Nr. 64, in welchem er am 17. Oktober 1880 zum Compagniechef ernannt wurde. Al« solcher nahm er während de« Feldzuge« gegen Däne- mari im Jabre 1864 Theil an der Rrcognosrirung bei der Büffrl- koppel, den. Borrostengesecht vor Düppel, dem Gefecht bei Wester- Düppel und Rcxkebüll, der Belagerung und dem Sturm der Düppeler Schanzen. Für lein tapfere« Verhalten wurde ihm am 10. März der Kronen-Orden vierter Elaste mit Schwertern und am ii. April der Roth« Adler-Orden dritter Elaste mit der Schleife und mit Schwertern am schwarz-weißen Bande verliehen. Ferner erhielt er da« Mecklenburgische Mtittatr- Berdienstkreuz zweiter Elast« und di« Orsterretchtsch« Eiserne Krone zweiler Elaste. Am 8. Juni 1864 wurde der Haupt- mann Freiherr v. Meerscheidt - HUllestem in da» 4. Ostpreußische Grenadirrregimrnl Nr. 5 versetz» und am II. Oktober desselben Jahre« zum Major befördert. Al« Eommondeur de« 1. Bataillon« diese« Regiment« rückte er 1866 zum Feldzüge gegen Oesterreich au«, nahm am Gefecht von Trauten»», der Schlacht von König- grätz und dem Gefecht von Tobilschau Theit und erhielt nach Schluß de« Feldzüge« den Kronen-Orden dritter Elaste mit Schwertern. Am 22. März 1868 zum Oberstlieuienant de- fördert, wurde er bei Au-druch de« Kriege« gegen Frankreich 1870/71 zum Eommondeur de« 5. Lstpreußischen Infanterie, regiment» Nr. 41 für da« mobile Verhältnis ernannt- Ja dieser Stellung nahm er Theil an der Schlacht bet Eolouidey-Nouillh, der Einschließung von Metz, der zweitägigen Schlacht bet Noisseville, den mehriachen Aursallgcfechten bet Noisseville »nd bei Servigny- villers l'Lrme, an der Einschließung von Möztäre«, der Schlacht bei Amiens, den Geiechten bei Robert le Tiablc-Orival und bei Robert le Diable-Maison Brulet, der Schlacht bei St. Queniin und der Beschießung von Laudrrcie«. — Wenn da« Infanterie- Regiment Nr. 41 sich schon in den früheren Kämpfen Hervorgelban halte, so war e» ihm an dem Schlachttage von St. Quentin unter der bewährten Führung seine« CommandenrS, de« Jubilar«, vergönnt, rin neue« Lorberrreis seinem RuhmeSkranzc einzureihcn. Zur Armeereservr gehöng, wurde da» Regiment gegen 2 Udr nach- mittag« vom General v. Gvrbe» zur Herbeiführung der Ent- scheidung eingesetzt. In mehrfachen Angriffen warf der Lberst- Lieulenant Freiherr v. HüLcssem den Feind von Stellung zu Stel lung und drang »ach Dunkelwerden zuerst in die Stadt St. Quentin ein. Ta» Regiment allein machie 54 Ossicierr und etwa 3500 Mann zu Desangencn und erbeutete vier Geschütze. Für seine hervor- ragenden Leistungen in diesen zahlreichen Kämpfen wurde Oberst-Lieutenant Freiherr von Hüllesjem am 25. September 1870 mit dein Eisernen Kreuz zweiter Llasje und am 6. Ja- nuar 1871 mit dem Eisernen Kreuz erster Elasse ausgezeichnet. An nichtpreußijchr» Krieglorde» erhielt er das Eonithurkreuz zweiter Llasje de» Sächsischen Aibrechl«» Orden« und den Russische» St. Aiinen-Lrden zweiter Eiasse mit Schwertern. Am 13. Januar 1871 wurde er zum Oberst befördert und am 29. März desselben Jahres endgiltig zum Eommaiibeur des ü. Ostpreußische Infanterie regiment« Nr. 41 ernannt. Nachdem der Oberst Freiherr v. Meer« schcidt-Hüllessem am 10. Februar 1872 zum 3. Garde-Grenadier- regimrnt Königs» Elisabeth versetzt worden war, wurde er am 15. Lctober 1874 unter Stellung 4 1» »uit« diese« Regiment« mit der Fnhruug der II. Jnsonteriebrigade beaustragt, am 18. Januar 187» unter Beförderung zum Generalmajor zum Eommondeur dieser Brigade ernannt, am 23. Octoder desselben Jahre«, in gleicher Eigenschaft zur 4. Garde-Jnsanteriebrigad», am 11. März 1876 zur 2. Garde-Insanteriebrigade versetzt und am 6. April 1880 Eommandaut von Berlin. Am 18. November 1880 mit der Führung der 30. Division bcausiragt, wurde er am 30. März 1881 unter Beförderung zum Generallieulenant zum Eoniiiiandeur dieser Division ernannt, am 23. November 1882 in gleicher Sigenschast zur 28. Division versetzt, am 1b. Mat 1886 mit der Führung de- V. Nrmeecorps beouslrogt und am 23. November desselben Jahre« zum commandirenden General de« V. Arineecorv« ernannt. Am 22. April 1888 beförderte ihn Kaiser Friedrich zum General der Infanterie, und am 19. September desselben Jahre« ernannte Kaiser Wilhelm II. ihn zum commandirenden General de« Gardecvrp«. Am 7. Juni 1888 war er zum vorsitzendcn dcr Eommission zur Vereinfachung de« Erercir-Regleinent» sür die Insmlteric und am 20. Lctober desselben Jahre« zum Mitgliede der Landes-Brrtheidigungscommiision berufen worden. Mit voller Befriedigung kann der Jubilar aus diese tauge, glückliche Tienstlaus- dalm zuruckblickea. In reichem Maß« wurde ihm dafür die An erkennung seines Allerhöchsten Kriegsherrn zu Theil, indem er am 2. September 1890 zum Lhef de« Jnsanterieregiinents von Botzen (5. oslprcußiichen) Nr. 41 ernannt und am 22. August 1891 Lurch Verleihung de« Schwarzen Adler-Orden«, am 18. Januar 1892 der Kette dazu, ausgezeichnet wurde. M,. Ein» Beilage zu dem am 19. März ». o. erschicn-nen Armee-Verordnung-Hlatt Nr. 4 enthält die besonderen Be stimmungen über die Hebungen de« Beorlaubtenstande« im Elatsjahr 1893,94. Darnach finden diese Hebungen im Sommer halbjahre biS zur Etnslelliing der Recruten unter Berücksichtigung der Interessen der am meisten betheiligten bürgerlichen Berus-irelse statt und sollen namentlich bei der durch die Genera; LommaiidoS zu treffende» Wahl der Uebung-zeiten dle Ernteverhält« nisse in den einzelnen Corp-bezirken Berücksichtigung finden. Die Gefiellnngsdesehle sind den zu Hebungen Eiazuberusenden so frühzeitig al« möglich zn übermitteln, damit sich dieselben tu ihrem bürgerlichen Gewerbe darnach einrichten können. Bef jedem Eavallerie-Regiment können wie im Vorjahre zur Erhöhung der Ausrülkesiärke während der Dauer der Herdstübungen für jede Elcadron vier Reservisten h<::rigezogen werden. Li» Dauer der Uebung der übrigen Mannschaften de« Beurlaubten- ftandes betragt im Allgemeinen 14 Lage, nur di» Mannschaften der Etsenbahndrigad« werden, soweit sie der Reserve angchören, auf 20 Tagen, die der Reserve der Luftschtfferabthetlung aus 30 Tage, solch« der Reserve de« Train«, welche nach Beendigung der Herbst- Übung zn besonderen Hebungen im Fahrdienst heranznziehcn sind, aus 16 Tage. Reservisten der Cavalieri«, weiche im Mat bet den Trainformationen im Fahrdienst «»«gebildet werden, aus 20 Tage, endlich di«, welch« zur Bildung von Sanilätr-Letachemtnt« Ber- »«»uua stude», »»f 1» bk« IS Ta« »kivzoqev. Li» Reservist»» dn Infanterie »»d Jäger übe» bet de» Lintentruppea, ohue k» be- sondere Formationen eingestellt zu werden. Die Reservisten der Eavallerir und Feldarlillerir im Anschlüsse an die Regimenter, ein Theil der erftrren al« Fahrer bei der geldartillrrie und dem Train. In besondere Uebung«formatioaen werden die Landwebrleute der Infanterie, Jäger, Feld- und Fußarkillerie, sowie die Refervisteu und Landwehrleul« de« Train« eingestellt Austchlteßlich der Mannschaften de« Beurlaubtenstande« der Militaircontingenlr mit eigener Verwaltung (Bauern, Sachsen, Württemberg), über deren Heranziehung den betreffenden Kriegsmintslerien wettere Bestimmung«» Vorbehalten bleiben, üben ILO «XX) Mann der Iiifauterie-Rejerv« und Landwehr, einschließlich 2700 Mann de« Beurlaublenstandr« der äger, 10000 Mann de« Bearlaubtenstande« der Feld- nnd SOOO kann de« der Fnhartillerie, 3000 der Pioniere, <30 der Esienbaba- brigade, 104 der Luftschifferabtheilung «nd 5630 de« Train«. E« werden somit einschließlich der selbstständigen Lontingenlstaaten bei- läufig 180 000 Mann au« dem Brurlaubtenstandt in diesem Jahre zu Uebungeu herangezogen werden. vermischte«. — Berlin, 20. März. (Telegramm.) Der „Allgemeinen Fleischer-Zeitung" zufolge ist aus dcm hiesigen Viehhvse heute die Maul- und Klauenseuche bei drei Schweinen con- statirt worden, die ausgehobene Sperre ist daher neuerdings wieder verhängt worden. — Mannheim, 20. März. (Telegramm.) Wie ver lautet, ist ein Berliner Consortium mit dun hiesigen Schneider meister Dowc in Unterhandlungen getreten, um demselben sein Palcnt auf die von ihm erfundene Maste für kugel sichere (?) und undurchschlagbare (?) Panzer abzu- kaufcn. Die Schießproben ergaben die völlige Undurchdring lichkeit (?) der Panzer ohne Rücksicht aus die Entfernung. (?) — Wien. 17. März. In dieser Zeit der Eopisten und Nachahmer ist eS ein wahrer Genuß, einmal einem origi nellen Schwindler zu begegnen. Ein solcher war der EommiS Louis Rosenbera. Lei» Schwindel gründete sich auf die Thatsacke, daß Sitze für eine« der Heiken Hoftheater (Burg oder Oper) in Wien schon fast unzugänglich oder doch nur mit Aufgeld, hohen Abonnement«- und Bormerkgebühren zu erlangen sind. Rosenberg gab also Block« mir, je nachdem, 30, 4o oder 60 Anweisungen auf Heftbcatersiye auS und verpflichtete sich, dem Urberbringer einer solchen Anweisung jederzeit den gewünschten Sitz in einen, der Hoftbeater ohne jede« Aufgeld, ja ebne Vormerkgedübr zu verschaffen, wenn ihm nur von diesem Wunsch drei Tage vor dcr be- lreffcnden Vorstellung Äenntniß gegeben würde. Rosenberg suchte und fand seine Elienien unter de» tbcaterwüthigen Kaufleuten am Franz IosephS-Ouai. Man traute ihm anfangs nicht. Wo sollte, fragten ihn die Kausleute, sein Nutzen bleiben? Er wußte geschickt zn erwidern. Die Be dingung, die er stellte, war nämlich, daß man ihm den Preis für alle 30, 40 oder 60 Karten, aus welche der Block lautete, zusammengenommen sofort im Voraus bezahle. Bon den Zwischenzinsen diese- Capital« ziehe er seinen Profil. Sein Blockgeschäst hätte darnach eine^gewifse Aehnlichkeit mit dem Geschäft der Depositen- und Spardanken, welche aus der einen Seile die Depots ihrer Kunden gut verzinsen, weil sie damit aus der anderen Seite Hvpotbekargefchäfte machen, die einen noch höheren Zinsfuß abwerfen. Also jedenfalls Rosenberg'S Blocks waren kaufmännisch fundirt und fanden daher anch in kaufmännischen Kreisen immer mehr Gläubige, besonder» da man sab, daß R. seiner Verpflichtung, aus Wunsch Theaterkarten zu verschaffen, stets pünktlich nachkam. Jetzt sind aber plötzlich ans den Gläubigen Gläubiger geworden. R. ist nämlich flnchlig geworden und bak hier in den Händen seiner Kunden eine ganze Masse halb angebrochener Block» zurückgelaffen. Wer noch un- verbraucdle Anweisungen von ihm besitzt, ist selbstverständlich um den entsprechenden Geldbetrag geschädigt. Ter Gcsammt» schaden beträgt, soweit er bisher erbeben wurde, mindestens 10 000 fl , wird aber auf 2V — 25 000 fl. geschätzt. Man vermutbet, daß Rosenberg in den Burcaux dcr Hoftheater einen Complicen gehabt habe, weil er sonst kaum feinen Elicnlcn so pünctlich mit Theaterkarten hätte dienen können. — Prag, 2V. März. Danek von Esse, der Groß industrielle und Ehef der bekannten Maschinenfabrik Danek L Eo., ist heute gestorben. — Kopenhagen, 2». März. Das im Jahre 1586 erbaute Schloß Vallö bei Kjözr aus Seeland, in welchem sich ein adeliges Fräuleinstist befindet, ist heute Morgen vollständig niedergebrannt. Die Rettung mehrerer Klosterdamen gelang noch im letzten Augenblick. Die kostbare Bibliothek, die Gemälde und das Mobiliar sind verbrannt, die Kron leuchter und heiligen Gesäße der Kirche wurden gerettet. Das Schloß war für 822 000 und da» Mobiliar für 130 000 Kronen versichert. ---- Eo»fn. 20. März. Der Hamburger Schnelldampfer .Fürst Bismarck" ist beute früh 7 Uhr nach Malta weiter gegangen. Ta- Wetter ist herrlich; an Bord Alle« wohl. — Bsrtkanischr Ltcnstbatenplagc. Im Cap-Lande baben die schwarzen weiblichen Dienstboten, scimmtlich dcr Kafsern- race angehörig, eine Genossenschaft gebildet, um der Tyrannei ibrer Herrinnen einen Riegel vorzuschieben. Kein Mitglied dieser Genossenschaft darf sich al» Köchin, Magd re. auf länger al» sechs Monule engagiren lasten. Ist da» Halbjahr abgelaufeu, so hak sie über die ihr zu Theil gewordene Be- Handlung in einer Generalversammlung zu berichten. Fällt der Brrick't ungünstig sür die .Herrschaft" au», so wird ihr Name auf die .schwarze Liste" gesetzt; sie wird .geboykottet" und erhält keine Bedienung mebr, während die au- dem Dienst scheidende Kaiserin, bi« sie eine bessere Stellung er langt hat, un» dem A-rrinSfondS erhalten wird, an welchen allmonatliche Beiträge zu leisten sind. — Viehseuche ln Lftasrtk«. Da« Land zwischen Nhaffa, Tanganjika und Moöro — schreibt der britische Consul Horac» Waller in der .Sansib.-Zlg." ist voa riarr Bieh- feuche, einer >rt Lnngenkraufheit, verheert worden. Neunzle Procent de« BiehstandeS der Eingeborenen sind derselbe, unterlegen Es ist jedoch sonderbar, daß bestimmte Tistticke davon verschont geblieben sind. Die ^-ake« Company" bai fast all ibr Viel, am nördlichen Ende de« Nyaffa-See- ei„- gebllßt. Die Seuche hat auch da- Wild ergriffen: Büffel ochsen, Antilopen und Zebra- sind in großer Zahl unter legen. In einem kleinen Distrikte bemerkte Consul Waller 40 todte Antilopen und eine große Menge von Biistelochse», die in Gruppen todt unter Baumen lagen. Literatur. Nr. 12 Le» 16. Jahrgänge» der Mtlitair-Zeitung. Org», sür die Reserve, »nd Landwehr-Oisicierr. Verlag von R. Eis,,, schmidt in Berlin >'1V., redigier vom Hauptinann a D. Oettinger. har folgenden Inhalt: MonatSbrriche über dc>4 sran-ösiiche Heer- wesen. — Die neue Geschütz-Lchieß-Borschrist für di» Fuß-ArNlleru «Fortsetzung). — Dir Eavallerie-Patrouille. Bo» Frhr. voa Schoi- lemer, Preinier-Lik>iteil>.nt der Laodwehr-Lavallrrie (Fortsetzung). — Der lloocentratioi,»p.ai> der deutschen Arme« für den Fall eines Kriege« gegen Frankreich und Rußland. Bon einem Franzosen. — Formation und Taktik der französischen Arme» re. Aach Schluß -er LedarNou etugesaugei. * Dresden, 20. März. Gestern gab der Minister te« Auswärtigen von Metzsch zu Ebren der Delegirten der internationalen Sauität«eonferenz ein Diner, lei österreichische Gesandte Hengelmüller toastete auf den deutster Kaiser und den König von Sachsrn, daraus itoastrtr v. Metzsj aus die Souverainr und die Oberhäupter aller bei dcr Eon- ferenz betheiligten Staaten, aus die Delegirten und rin glück liche- Gedeihen der Bcrathungen. * Weimar, 20. März. Großfürst Constantia hu heute Mittag seine Reise nach Stuttgart fortgesetzt. * Arn-Vtrg, 20. März. Bei der heutigen ReichStagl- ersatzwahl im Wahlkreise Olpe-Meschede wurden bi«hn in der Stadt ArnSberg für FuSangel 719, für Bös, 236 unk für Fürstrnberg 115 Stimmen gezählt. M drei gehören der CentrumSpartei an. * Wir», 20. März. (Abgrordartrnhau«) Der erste Präsident Ritter von Chlumrckh dankte für seine Wahl, welche um so ehrender für ihn sei, al» rr nicht von einer einzigen Partei, sondern von verschiedenen Gruppen gewähil worden. Er rufe die Unterstützung aller Parteien an zn: Einhaltung eine- sachlichen Tone» bei den Verhandlungen. Auf die Erörterung von politischen Fragen ließe er sich an gesichts der gegenwärtige» politischen Lage nicht rin. Er berufe sich aus sein dreißigjährige» öffentliche» Wirken nnl erklärt, er werde aufhören, Parteimann zu sein, und werde die Consequenzen daraus ziehen, wenn seine Amts führung jemals mit seinen politischen Ueberzeugungen in Collision kämen. Cblumecky versicherte die Regierung eines loyalen Zusammenwirken- und hob hervor, daß die Völker Orsterrrich» auf dir staatliche Coezistenz an gewiesen seien. Der Präsident gab schließlich dem Wunsche Ausdruck, daß das Rütteln an den verfassungs mäßigen Grundsätzen aushöre und forderte alle Parteien zu einem ersprießlichen Zusammenwirken auf znm Wöhle de« tbeuren Vaterlandes, welches immerdar ein Hort de» Frieden« nach außen und innen bleibe. (Anhaltender Beifall und Händeklatschen.)^TaS Hau» besch oß sodann, trotz de» Ein spruch» der Jungczechen und der Antisemiten, die sofortige Vornahme der Vieepräsideittcnwabl. Zum ersten Vicepräsi- deuten wurde Kathrein mit 202 von 243 Stimmen, zum zweiten Bicepräsidtittea MadeyScy mit 184 von 207 Stim men gewählt. Bei der letzten Wahl enthielt sich ein großer Theil der Polen und rin Theil der Conservativen der Stimmenabgabe. Beide Vicepräsidenten nahmen dankend tu Wahl an und sagten Achtung der Redefreiheit und strengste Objektivität zu. * Prst, 20. März. (Abgeordnetenhaus.) De, der fortgesetzten Bcralhung über da» CultuSbudget gebrauch!« Earolyi bezüglich TiSza'S einen derart scharfen Ausdruck, daß aus mebrseiliges Verlangen morgen eine geheime Sitzung zur Erörterung de- Zwischenfalls anberaumt wurde. * Pra», 20. März. Der König von Sachsrn ist Heine Nachmittag wieder abgereist. Auf dem Bahnhöfe Ware, anwesend die Erzherzogin Maria Josephs und der Statthalter. * Prag, 20. März. (Pr iva t t e l eg ra m m.) Der Zuckermarkt ist aufgeregt und rasch steigend. Al- Hausse- Moment gilt, daß Rußland nicht allein in London, sondern auch hier directe Käufe von Krystallzucker vorgenommen hat, wa» durch den billigen AuSnahmesrachtsatz bi- zur russischen Grenze erleichtert wurde. Anch italienische Raffinerien kauften Posten österreichischen Krystallzucker». * Pari», 20. März. In Saint-Dj» ist eia Comit» ge bildet worden sür die Errichtung eine» Ferry-Denkmalt auf dem nach Fcrry benannten Platz« im Stadtceatrum. * New-Vark, 20. März. Theodore Rungou in New- Dersey ist zum Gesandten der Derrinigten Staaten in Berlin ernannt worden. au» Mangel an Schuldbrwei» wieder ao» der Uatersuchung«- haft entlasten werden. Der neuerwachte Siua für die ehrwürdige Brüderschaft de» heiligen Sebastian zeigte sich d»rch v,«lr vrrthvolle Schenkungen. So finden wir von dem Bruder Umbach 100 Thlr., von der Lchützenschwestrr Wittwe Fuchs ebenfalls 100 Thlr., von dra Brüdrrn A«mu» rinrn Silberpocal, drm Beisitzer Dapler nrun silberne Haken mit Schleifen als Ab- ttichen, Engelhardt in Nürnberg lOO Tblr., den Brüder» Hlllig eine große silberne Klingel, LiebeSkind und Große jedem «ne werlhvolle Uhr, Sensal Böttcher drei kleine silberne Becher, und Eunit einen Silberpocal verehrt. Ein- drr wichtigsten Ereignisse dieser Zeit war jedoch die nach zwei» huadertsrch«uad»ierzig>ähriger Trennung erfolgt« Wiedervereinigung der Armbrustschützea und Büchsen- schützrn zu einer Gesellschaft. Sir kam am l9. Sevtember 1826 zu Stande, und zählte di« nun wieder verbundene Ge sellschaft an diesem Tage Alle» in Allem 194 Mitglieder. Di» Revolution von 1830 führt» die Schützengescllschaft, zwei Compagnien stark, anch in die Reihen drr Eommunal- garde, woraus jedoch manche verdrießliebkeit entsprang. Bald darauf verlangten vir Mitglieder eine Wablreform, bei drr e» etwa« stürmisch zuaing und dir gewünschten Neuerungen «iaaesührt werden mußten. Auch da» Publicum wurde rappel- köpfisch und glaubte seinen leiblichen Menschen von den im PelerSschießgraben abgeschofsenen, thrilweise scheib-nscheue» Kugeln gefährdet, woraus in Folge der hieraus entstellenden Nörgeleien der Plan zum Neubau einrS Gchießbausr« an anderer Stelle entsprang. Man erkaufte nachgehend zu diesem Zwecke sür 10 SOS Tbalrr vom Doctor Ranft eine Feldparcellr am Hrutrrthor«, und wurde am Zl. März 1832 dasrlbst drr Grundstein zum neuro Grwehrsaal» und den Schießständeo gelegt. Die festliche Einweihung fand am 29. Mai 1833 statt. De» Grundstein zum neuen Schsitzrnbause legte man am 4. Mai 1833. Der erste Pachtwirtd desselben war von 183« bi« >840 Märten«. Ihm folgte bi« >843 Karl «eerl nnd diesem E F. Weber, von drm da« Schlltzenhau« 1847 an Karl Hofmann, und zwar durch Ankauf von der Gesellschaft für 55 000 Tbaler, al« Eigenthum gelangte. Im Jabre >843 feierte dir Gesellschaft ibre »irrdundert- jäbrige Jubelfeier, wobei sie von dem Lände-Herrn, dem König Friedrich August, nebst eigenkändigem Schreiben al« Ebrengrschenk einen alten, prachtvollen Lilberpocal au« Moritzdurg mit der JabreSzahl l661 empfing. Auch dcr Ratb schrnktr einen schönen silbernen Ehrenpokal. — Die Bewegung de« Jabre« 1849 verwandelte die Benennungen .Hauptlrutr und Beisitzer" in Vorstand und Ausschuß, uad damit war dra seit vierhundert Jahren und länger bestehenden ehrwürdigen Einrichtungen gegenüber «inr große Thal verübt. Zugleich mit dieser Umläufe trat auch eine weitere Umge staltung rin. besonder« eine veränderte Amtsführung, wozu freilich di« Schützen von altem Schrot und Korn unwillig di« Mpfe schüttelten. Man hatte aber nun einmal überall mit drr alten Zeit abzuschließen begonnen, und so mußt« auch die Schützengrsellschaft mit fort. Im Jabre >862 wurde der Beschluß gefaßt, znm ehrender Andenken de« verdienstvollen verstorbenen Kunze ein neue« Hauptschirßen zu stiften, zu welchem vrhuft man ein Capital von 2000 Tbaler hypothekarisch anlegte. Di« Sckvtzenschwrstrr Frau Schramm, welche nach dem Lode ibre« Manne« selbst al« Mitglied ringrtreten war. lezirt« der Gesellschaft die Zinsen eine« Eapital« von 100 Tbalern al« Echeibenprämir. Sir feierte 186« ihr fünfundzwaaziziäbriar« Jubiläum uod starb bald nachher an ihrem achtzigsten Geburtstage. Auf Antrag der Lriprig-DreSdaer Eisenbahn compagnie trat dir Sckiützengesrllschaft 1858 dieser ein Stück Terrain von ihrem Schießplane ab und in demselben Jahre erhielt drr Wirth de« Schützenhause« die Erlaubniß zur Anlegung r-neS Orchester«, wobei rr den Schützrnbrüdern und ihren Angehörigen freie« Entrse bei den öffentlichen Eoncrrten zusagte. Der Schützeubrudrr Plenkner stiftete 1859 ein Legat von 100 Thalern. Im Jahre 1862 erhielt die Gesellsckast eine Einladung znm ersten großen deutschen Schützenfeste nach Frankfurt am Main, weshalb sie eine Ehrengabe dahiu schickte und auf die Scheibe Deutschland prämiirte. Der einzige Leipziger Schützenbruder, welcher daS Fest besuchte, war drr Pianosort«' sabrikant Ernst Hartmann. In Folge gründete sich der Deutsche Schützenbund. ES wurde in diesem Jahre zum ersten Male daS Kunze'sche Schießen abgehalteu, bei dem sich 49 Schützen betheiligten. Neue Beschwerden über die angebliche Gefährlichkeit der nunmebr mitten in einen der belebtesten Stadttheile versetzten Gchießstände fübrten zu einer militairischen Begutachtung d„rch drei Hanptleutr der hiesigen Garnison, damals drS Schützenregiment-, und zwar der Herren von Ende, Graf -vn Holtzendorff und Bollborn. Durch besagte» Gutachten wurden neue Sickerungen an den Eckießsiänten erbeischt, in dem dir drei Officiere wenigsten» nicht die Vertretung einer rölligrn Grfabrlosigkeit übernehmen wollten, weil sckon manche Kngetn unvorhergesehene und sogar unerklärliche Wege ge nommen baben. — Im Jahre 186« ward« die Schützen» schwester Frau Brockel al« fünfundzwanzigjäbrige« Gesell- schaflSmilglied begrüßt und nächste« Jahr gingen Leipziger Schützrnbrüder znm BundeSschießea nach Zittau, wohin sie al« Prämie «inen filbrrnen Pocal Mitnahmen. Ein gleiche« Ebrengrschenk. im Wertbe von 80 Thalern, begleitet« eine Anrabl Mitglieder zum zweiten großen deutschen Sckützenseste nach Bremen. Der Scktttzenbruder Apotheker Täschner feierte 1864 sein fünfzigjährige« Schützenjubiläum. Er starb 1868. Raisonnemrot« au« drm Schooße de« Publikums über angeblich vorhandener Lebensgefahr durch die Lage der Schicß'länke, vcranlaßten den Ratb abermals, ein milttairischeS Gutachten und »war diesmal durch de» Hauptinann Heydenrcicb vom königlich sächsischen Artillerieregiment einzuholen. Der Haupt- mann bezweifelte wie seine Kameraden vom Schützenreziment ebenfalls die Gefabr, wollte aber» wie sie, natürlich auch keine Garantie sür vollständige Sicherheit übernehmen. Hieraus erfolgte ein Verbot Le« Schießen«, und gleichzeitig wie» ber Rath der Gesellschaft einen Platz zu ibrea Uebungen aus den Wiesen vor dem Frankfurter Thorr, nahe am Leutzscher Holze, an. Ein ringewendeter Recur« erzielte, daß da« Schießen ans dem alten Platz« noch bi« zum JahreSschlufse ge stattet wurde. Der Grundstein zu dem neuen, vom Architekten Bruno Leopold Grimm anSgrführteu neuen Schittzendause würbe Jahre 1867 gelegt, nnd drr Bau schritt so rüstig vor wärts, daß er 186? seinem Zwecke übergeben werden tonnte. Gegenwärtig sind zur Benutzung ausgestellt acht Frldscheiben nad zwölf Srandsweiben, deren Entfernungen den Satzungen de« Deutschen S»iitzenbundr« entsvrechen. Ferner wurde Gelegenheit grdoten. aus näbere Distanzen zu kchießen. anch wurden Einrichtungen getroffen, welche den RiistungSschützen ausgiebig genügen. SebenSwertb ist >m Tchicßsaale die Reihe drr alten Schützenbauptlrute. welche, in ganzer Figur dar- grstellt, vom Jahre 1670 mit drm Hauptmann HauSmanu beginnen. — Am Schluß de« Jahre« 1892 zählte die Leipziger Schützengrsellschaft 384 Mitglieder.
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