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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950417011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895041701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895041701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-17
- Monat1895-04
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Gxtr«-Beilage« (gesalzt), nur ml» der Morgen - AuSgad« . ohne Poftbefördrrung >t «0.-, mit Postdesdrder»^ 70.-. Jinuahmefchluß für Anzeige»: (nur Wochentag») Abend-Ausgabe: vormittags 10 Uhr. Marge n-Au»gabr: Nachmittag« 4 Uhr. Bet den Filialen und Annahmestellen 1» «ine halbe Stund« früher. Alt tilgen sind stet» an die Expedition zu richte». Druck und Verlag »oa L. Polz in Leipzig. ^9 ISO. Mittwoch dm 17. April 18SS. 8S. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Gesucht wird der am 12. Januar 1843 in Grimma geborene Zimmermann Carl Friedrich Holzhaus,»» welcher zur Zahlung von Unterhalts« dritrkaeu für eine» seiner Kinder avzuhatten ist. Leipzig, de» S. April 18SK. Der Math der Stadt Lechzt», Armenamt, Ädttz. 111. L. L UI. Nr. 433. Hentschel. Möller. Diebstahls-Gekanntmachung. Gestohlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: 1) eine goldene Damea-Re«ontotr-uhr» infolge Aetzung dunkelroth gefärbt, mit geriefter Rückseite und blauen Stahlzeigern, angebundener Lrethtger goldener Rette mit einem kugelförmigen gezackten Anhänger, «ln ovale» goldene» Medaillon mit ein- gravtrter Blume, in schwarzer Emaille, mit inliegender Photopraphi« und Haarlocken «ud anhäugender goldener «eingliedriger Kette am 6. d. M.; 2) eine Vergoldete Neruontoir-Savonetnhr mit Secunde und Stahlzeigern, auf der Rückseite mit der Abbildung einer Lampe und auhängeader laaggliedriger Nickelkette, am 1l. d. M.; 3) eine goldene Damen-Nemontoir-Savouettuhr, auf den Deckeln gravirt, mit der Nummer 585 versehen und mit bunter Emaille vexiert, am 13. d. M.; 4) ein Jacket'Anzug von blaugranem, rprlirtem Stoff mit einer Reihe Steinnußknöpfe und grauem Seidenfutter, an den Henkeln die Firma August LliuckM", Ende Februar bi» 14. d. M,; b) ein Wtnterüberzieher, blaugrau, neu, mit schwarzem Sammetkragen, hell- und dunkelblau gestreiftem wollenen Futter, 2 Reihen schwarzen Steinnußknöpsen und Kettchenhenkel, 8 Meter Lunkelgrau- und schwarzcarrirter Anzugstoff, am 6. d. M.^ 6) ein Sommernberzieher, graubraun, mit grauieidenem Futter, grauen Steinnußknöpsen und Stoffhenkel mit der Firma Sebvnrr, Leuänitr", ein schwarzer weicher Kilzhut, inwendig mft rothseidenem „IV. 8." besticktem Band, am 18. d. M.; 7) ein Winterüberziehcr, dunkelblau, mit großcarrirtem Futter, einer verdeckten Reihe üversponnenrr Knöpfe, dunkelblauem Sammet kragen und Krttchenhrnkel, eine schwarze Shrviothose und eine schwarze Tuchhose, am 12. d. M.; 8) » Stück weihe Elfenbein-Billardbälle, einer derselben mit verblaßtem Streifen, einer mit zwei schwarzen Punkten, am 10. d. M: 9) 2 Bücher: „Orovs u. 6»vs.loasells" von Max Jordan und „Our IVorda in knlsstina", am SO. d. M.; Ist) ein branner Papp-Earton, enthaltend 3 Paar kalb lederne Herren-Stiefeletten, am 10. d. M.; 11) ein Handwagen, zweirädrig, mittelgroß mit eisernen Lang, bäumen und Holztriften, am SO. v. M.; 12) ein Adler-Rover, Nr. 18, mit Drillionreisen, etwas be< schädtgter Lenkstange. Korkgriffen, an der Luftpumpe mit Holz- griffen, am 12. d. M.; 13) eine Wringmaschine, mit neuen Gummiwrllen und einer sogenannten Schwanzschraube, am 20. v. M.; 14) ein Rover» mit Pneumaticrelfen Fabrikzeichen „LövLer'g Ikuriugm", vernickelter Lenkstange, Radspeichen und Laterne und schwarzlackirtem Rahmengestell, am 13. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über den verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bei unserer Criminal-Abtheilung zur Anzeige zu bringe». Leipzig, am 16. April 1895. Da» Polizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml. tticolaigymnasium. Die Aufnahmeprüfung für die Tlossen von Luinta an aus wärt», sowie die Nachprüfung für Sexta findet Montag, den 22. April, Vormittag von 8 Uhr ab statt. Die von den Angemeldeten beizubringenden Zeugnisse (nament> lich die lebte Ostercensur) sind, soweit ,S noch nicht geschehen ist, bi» Sonnabend Abend nachzuliefern und beim Hausmeister abzugeben. der Borwnrs gemacht werden konnte, daß sie diesen gesetzgeberischen Plan nicht ohne jede Gefährdung berechtigter Anwendung de» freien Worte» zu verwirktichea such», so treffen di» vom Lrntrum hinein- gebrachten Zusätze doll jene kritischen Keulenschläg«, mit denen die von Professor Sohm redigtrt« Leipziger Kundgebung sich nament lich gegen den bekannten Antrag Rintrlen richtete. Wie weit die Verschiebung gehen wird und wie schließlich der Ausgang sein wird, läßt sich mit Sicherheit nicht übersehen. Die Regierung scheint die Novelle auch in ihrer jetzigen Form für annehmbar zu erachten und ist demgemäß geneigt, auf deren Annahme htnznwtrken. Der Erfolg wird jedenfalls davon abhängrn, ob die Pole» bet der Stange bleiben und wie die Reich-partei sich zu der Vorlage stellen wird. Hier ist der Wunsch energischer Repression augenscheinlich besonders stark und sicher stark genug, um Bedenken von zu überwinden. Inwieweit er auch gegenüber 1'tzigen Gestalt von entscheidender H nicht zu übersehen, zumal Frhr. v leine Erkrankung für den Rest der Session von fern gehalten werden wird. lenn die Vorlage aber in der jetzigen Gestalt , so bedeutet das einen Schritt writer in der klerikal-consrr- Dativen Richtung, vor Allem aber eine Stärkung des Einflusses des Tentrums und zwar nicht blos im Parla mente. Wenn von einem Zusammenwirken mit dem Centrum die Rede ist, so wirft sich von selbst stet» die Frage der Gegenleistung auf. Allerdings nicht sowohl ln Betreff seines Mitwirkens bei der Umsturzvorlage selbst, als in Betreff weiterer Cooperation. Denn falls die Umsturzvorlage in der Gestalt der Commissionsbeschlüsse durchgeht, erhält da- Eentrum darin selbst einen mehr als ausreichenden Gegenwerth für seine Mit wirkung. Und zwar sowohl in Bezug auf den Fortfall des Kanzelparagraphen, mit dem das erste positive Ergebnis des CulturkampfeS wieder aus der Welt geschafft wurde, als durch die Einschränkung selbst der wissenschaftliche» Kritik auf dem Ge- biete der kirchlichen Lehren. Hier also hat das Centrum sich den Preis für sein Mitwirken schon mehr als reichlich selbst zugemeffen. Man würde für dessen Gewährung eher noch weitere Leistungen des Lentrums auf anderen Gebieten fordern können, als umgekehrt. Aber Tabaksteuer, Rricbsfinanzreform und andere Fragen dieser Art führen alsbald zu dem Thema der Gegenconcession. Dabei wird die Aufhebung des Jesuitengesetzes aus dem Kreise der praktischen Er- Wägungen ausscheidea müssen. So bestimmt eine Aenderung in der Stellungnahme des -BondesratheS erwartet wurde, so sicher war die« ein Irrthnm. Die Unvereinbarkeit der Tendenzen de» JeluitenordenS mit der deutsche, Politik de» Kaiserhauses gilt nach wie vor als Axiom. Eher wird man mit einem Entgegenkommen gegen socialpolitische Wünsche de» Centrums rechnen können. Man wird sich erinnern, daß bei Besprechung der Ceutrumsanregung auf Gewährung der CorporationSrechte an Berufs- vereine und sonstige Organisation der Arbeiterschaft der preußische Handrlsminisirr seine erst direct ablehnende Erklärung später so weit eingeschränkt hat» daß ein künftiges Einjchwenken nicht ausgeschloffen ist. Noch schweben die Er Wägungen im Schoße des preußi schen StaatsmtnisteriumS über diese Fragen. Wenn aber, wie es scheint, die Aussichten für ei» organisatorische» Borgehen im Sinne des kaiserlichen Erlaffe» vom ».Februar 1890 heute günstiger sind, als noch vor kurzem onzunehmen war, so wird dabei die Ab sicht, dem Centrum für den Fall weiterer Mitwirkung bei der Erledigung der schwebenden Fragen der Reichspolitik eine Gegen lristnng bieten zu können, zwar nicht allein, wohl aber mit- bestimmend gewesen sein. Da» sind vorerst natürlich nur Combinationen, aber solche, welch» au» den bestunterrichteten und authentischsten politischen Kreisen stammen." Der Verfasser selbst ist, wie aus dem ersten Tbeile seines Artikel» hervorgeht, mit dem von ihm enthüllten Plane durch auS nicht einverstanden; er hält vielmehr die Annahme der vom Zentrum au» einem Gesetzentwürfe zur Bekämpfung der revolutionären Aufhetzung in einen Gesetzentwurf zum Schutze de» UltramontanismuS umgewandelten „Umsturzvorlage" für böchst bedenklich. Daher mag es wohl kommen, daß er die - ^ die Billi. I Wenn eS ander« wäre, hätte sie wenigsten» sur ihre älteste daß sein in KönigSbng klar ausgeipro^ Forderung. d,e zweijährige Dienstzeit, stimme» AriA,festere gesetzli Bon dem, was an der maßgebensten Wttllc , kunst geplant und erwogen w.rd kann a so der Entyuuer de» „Hamb. Corr." nicht- auSgeplaudert „ Quellen baden Seine bestunterrichteten und authentischsten Quellen müssen an tieferer Stelle sprudeln oder wen'Sst-nS murm^lm Aeknlickes baden sie auch der „Nordv.^Allgem. Berlin, 16. April. Man schreibt der „Voss. Atg.": Die ultramontane Unverfrorenheit wird immer rößer. DaS Gesetz über die Vorbildung und Anstellung der eistlichen vom 1l. Mai 1873 bestimmt in tz 4, daß ^ur Bekleidung eines geistlichen Amte- die Ablegung der Ent lassung-Prüfung auf einem deutschen Gymnasium erforder lich ist. Nach Art. 3, Abs. 2 der Novelle von 1882 kann allerdings der CultuSminister von den Erfordernissen deS ß 4 diese« Gesetzes unter bestimmten DorauSsetzungen diSpeasiren, allein eS versteht siH doch von selbst, daß nicht^llzu großer Tragweite RelchSanz" wußten wir bereits, diese Dispensation nickt auf Grund eines an einer zenüber Ler^Novelle wahrer rugrniurmelt. I-, auS de Berl Eorr" die Wahrheit nicht Jesuitenanstalt abgelegten Gymnasial - CursuS geschehen . ... I dag d,e „emzig officiöse ^ lange der Jesuitenorden au» dem deutschen und seinen Mitgliedern jede Lehr er ür katholische Eltern in Berlin" den Berliner Katholiktu den Rath, ihre Kinder in auswärtigen Jesuitenanstalten die Gymnasialstudien macken zu lassen. An. den Berliner die katholische Erziehung gefährdet. Die neue orderung eines Berliner katholischen Gymnasium- ist die ^,olge der Nachgiebigkeit der Regierung, dir im vorigen Jahre ganz unnöthigerweise besonderen katholischen Unterricht sogar an ben Vorschulclasftu der Berliner höheren Lehranstalteu bewilligte. Jetzt empfiehlt die „Germ." den katholischen Eltern in Berlin, ihre Söhne diesen seelenverderbenden Anstalten gar nicht mehr anzuvertrauen, sondern sie entweder zu den Jesuiten nach rdeutung sein wird, ist noch I vag euki'schen Staat-Ministerium schweben-! kann, so lange d, Stumm voraussichtlich durch sagte, als sie die m pr^ ausgeschlossen unv seinen ^lirguevern i,ve vey^ » . I Es «eben also augrnschein-1 ertheilt die „Germ." m einem Artikel: „Ein Wink fi Siellen D.nge vor und werden katholische Eltern in Berlin" den Berliner Katholiken de Müne erwoaen dik mst de^ von dem Gewährsmann de- Rath, ihr-K.r Hamb. Eorr." auSgeplauderten wenigstens einige Aehnlichkeil I die Gymnasial ?ben - Dinge und Pläne, die lebbaft an d.e Vorgänge Gymnasien se, ^ der Grasen Caprwr und Eulen- Forderung ein erinnern, die dem Rücktritte der Grasen Eaprivi bürg voraufgingen. Der jetzige Reichskanzler und preuß sche Ministerpräsident kann natürlich uicht zwiespältig fern, wie seine gegen einander stehenden Vorgänger; seme hohe Lohe ist auch sicherlich nicht so t,ef medergebrannt, um zu gestatten, sich dem Centrum und die deutschen Arbeiter der Socialvemokratie zu unterwerfen. D,e Enthüllungen de- .Hamb. Corr." baden daher in erster Linie Interesse für ihn unv seinen kaiserlichen Herrn. Je früher er die Murmel- quelle, der diese Enthüllungen entstamuien, findet und aus- deckl, um so bester für ihn. Läßt er sie ungestört. 'M Passiven und activen Sinne de- Worte-, so darf er sich nicht wundern, wenn in deutschen Landen überall, wo noch Brr- ständniß für die vom Ueberwuchern de- JesmNSmus dem politischen und religiösen Gewissen, wie für die von der Aus- lieferung der deutschen Arbeiterwelt an dre Socialdemokratie dem deutschen Erwerbsleben drohende Gefahr besteht, ein Sturm sich erhebt, wie ihn Deutschland kaum jrmal» er lebt hat. Die Verpflichtung "und Einweisung aller Neuaufgenommenen, I Andeutungen, die ihm au- den .bestunterrichteten und authen auch der schon^vor Ostern geprüfte» Sextaner, erfolgt Montag, j tischsten^politischen Kreisen" zugegangen sind, in so ungeheuer den 22. April, Nachmittag- 4 Uhr in der Aula. Leipzig, den 16. April 1895. Tonrector Prof, vr. vedburät. Städtische Höhere Schule für Mädchen, Rlbertftratze 23. Das neue Schuljahr beginnt sür Classe IX—I Montag, 22. April, Vormittag 8 Uhr, für Claffe X Mittwoch, 24. April, Vormittag S Uhr. Nachprüfung und zweite Ausnahmedrüfung Montag, 22. April, Vormittag 9 Uhr. Leipzig, 13. Avril 1895. vr. A^ekgram. Oekkentliods UsLäsIsIodranstalt. kr«lt»M. ckea 19. 4prU, krtttl 7 vdr, dopsinnr cki« Tuknakme- prstkupg in äer TodrUnraudtkvtlunx. »u volober »iod clle bereit, ui»«w«Icket»ll, «oufte ckis noob unrumelckeocken Tebrttuge, mit venreldieckur vvmeken. pvnetltek eiusnünäso buben. XomsIckuogM kür ckeu et„zilbrtx«n, kuebeeleien,ek»ttlteben Oursu» varäon iw I-auks nieder IVoeks xleiobstüle «lltxsaeu- O»rl tztz olt emui, Virevtor licher Weise auslegt und ausspinnt, wir er e- thut. Denn geradezu ungeheuerlich ist, wa-er als Absicht der leiteuden Kreise bezeichnet. Er behauptet nicht weniger, als daß rin Druck auf di« Reichspartri auSgeübt werden soll, um sie zum Verzicht auf wirksame Mittel zur Bekämpfung der revolutionären Aufhetzung und zur Annahme eines Gesetzes zu nöthigen, da- die deutschen Gerichte zu Vollstreckern ultramontaner TodeSurtbeile gegen die wissenschaftliche Kritik machen würde. Jst^ut reich-parteilicher Deutsches Reich. Q Berlin, 16. April. Mit der Erklärung der national- liberalen Vertrauensmänner im Wahlkreise Eisenach, daß keiner der beiden in die Stichwahl gelangenden Candidaten zu empfehlen sei, sind natürlich sowohl die consrrvativen als die freisinnigen Organe höchlich unzufrieden. Während aber die ersteren, um eine kaum erhörte Anfeindung der national liberalen Partei in der der Hauptwahl vorangrgangenen Agitation in Vergessenheit zu dringen, sich einige Zurück Haltung auferlegen, legt der Freisinn in seinem abgespielten Leierkasten die alte Platte auf, welche Töne wie „kläg lich", „molluskenhaft" vernehmen läßt. Da» Eine wie da- Lodere wird die nationalliberalen Eisenacher Wähler ebensowenig berühren, als e- die Freunde der Partei im ganzen Reiche verhindern wird, die Entschließung de« Parteivorstandes und der Vertrauensmänner jene- Wahl kreise- al- «ine den Umständen durchaus angemessene auzu- erkennen. Die Erklärung, wonach Nationalliberale weder sür den freisinnigen Castelmana, noch für den extremen Agitator vr. Rvsicke eintrrten können, ist in jedem Punct, zntreffend und da-, wa- die „Freisinnige Zeitung" gegen sie vorbringt, völlig haltlos. Der Erinnerung an die Ab stimmung des Vertreter» der Lutherstadt zu Gunsten der Jesuiten und an da- Verhalten der freisinnigen Volk-partei am 23. März wagt selbst Herr Richter nicht- entgegen zusetzen, dagegen glaubt er den Satz, der seine Partei als eine Richtung bezeichnet, die durch nahezu grund sätzliche Opposition gegen die Regierungen Unzufrieden heit in dir weitesten Volkskrrise hineingetragen und sich dadurch zu gedeihlichem politischen Schaffen unfähig erwiesen habe, vor den Eisenacher Wählern durch den Hin- weis auf den frankfurter Parteitag der Nationalliberalen abschwächen zu können. Jener Parteitag sei auch veranstaltet Hilf« das Centrum zur ausschlaggebenden Macht im Parlamente > worden, um Unzufriedenheit in die weiteste« VolkSkreste gegen und zur Führung de- Richterschwert- gegen die Freiheit der ' " ° - Wissenschaft gebracht, so binde« die „leitenden", d. h. genommen. Das Centrum und die innere Lage. * Am Vorabend de» Osterfeste» bat der „Hamb. Corr." in dem sich nicht selten Kundgebungen finden, die aufpreußische Regieruna-kreise zurückzuführen sind, di« politische Welt durch »inen Artikel überrascht, der die vorstehende Ueberschrift trägt .. .. . vor dem Centrum sich demÜtbigenden Kreise da- Feigenblatt der Ablehnung de- Reich-taasbrschluffe- auf Beseitigung de« Jesuitengesetzes um ihre Blöße in der tröstlichen Erwartung, das nach jesuitischen Grundsätze« dominirende Centrum werde diese lediglich formale Verminderung seine- Sieges sich mädigst gefallen lasten und um ihretwillen ein vortheilhasteS vandel-aeschäft nia>t von der Hand weisen. Bei diesem Handel soll e- nur den Tabak bluten lasten und dafür den weiteren Triumph erleben, daß sein treuer Verbündeter b»i Feldkirch, Karlsburg u. s. w. oder, wenn diese Anstalten zu entfernt sind, in da- bischöfliche Gymnasium und Kuaben- seminar zu Mariaschein in Böhmen zu schicken, welche An stalten auch von Jesuiten geleitet werden. Der Schluß des Artikels der „Germania" klingt wie Hohn gegen die Regie rung, wenn er ihr empfiehlt, auS der Anregung de- ultra- montanen Blatte- zu ersehen, „daß die Katholiken iu Treue sestbalten an den verehrten Vätern der Gesellschaft Jesu". Wird sich die Regierung das ruhig bieten laste, oder wird sie die katholischen Eltern wenigsten- auf die gesetzlichen Bestimmungen aufmerksam machen, damit sie vor Schaden bewahrt werden? * verlin» 16. April. Die „Straßb. Post" nimmt den Fall Kotze zum Anlaß für Betrachtungen über die Militair- gerichtSbarkeit, in denen zutreffend ausgesührr wird: Es drängt sich immer wieder die Frage auf, weSbalb wir denn eigentlich von dem vvrsinthslutblichen Verfahren unserer MilitairgerichtSvrduung nicht befreit werden können. Krieg-minister kommen und gehen, und Jeder giebl die Versicherung ab, daß die Aenderung der Militairstrasordnunz eifrig „studirt" werde, Jeder versichert, daß man sehr bald mit einem Entwürfe an den Reichstag herantreten werde, aber zwischen Versprechen und Halten ist ein eben solcher Abstand wie oftmals zwischen „Lipp' und KelcheSrand". Kein Kriegsminisler hat mit größerer Entschiedenheit die Erfüllung einer von fast allen Parteien gestellten Forderung versprochen und ihre Berechtigung anerkannt, al- Herr Bronsart von Schellendorff — und doch rückt die Sache nicht vom Platze. Auch für die Zukunft sind wir gar nicht optimistisch und wir sehen eine Vorlage über eme neue Militairaericht-ordnung noch lange nicht kommen und wes halb? Im Grunde nur deshalb, weil man vor der, wenn auch beschränkten Oeffentlichkrit Furcht hat und von ihr alle möglichen Mißstände besorgt, eine Besorgoiß, die wie durch Zauberei verschwinden würde, wenn man erst einmal den Versuch gemacht haben würde. Daun rühmt man auck als einen Vorzug de- jetzigen System- die Schnelligkeit, mit der eS angeblich arbeiten soll. Nun, da vergleiche man doch einmal den fall Kotze! Iu Anbetracht der Kreise, die in diesem Proteste rin« Rolle spielten, wird die Behörde alles zur Beschleunigung gethan haben, wa- nur zu thun ist. Und doch hat die Procrdur beinahe ein Jahr gedauert. . . . Daß solcke Verhältnisse in unseren Zeiten noch möglick sind, ist eigentlich schwer zn glauben, noch schwerer verständlich ist freilich der eigenartige Widerwille, sich von ihnen zu trennen." X. Berlin, 16. April. Der Kaffer verblieb gestern beim General-Adjutanten Grafen v. Wedel bis gegen 4»/, Ukr Nachmittag«, macht» dann eine Spazierfahrt m den Grune- wald, kehrte um 6»/, Uhr in« Schloß zurück und arbeitete noch einige Zeit allein. Zur Abendtafel waren keine Ein ladungen ergangen. Heule früh machte der Kaiser eine Spazierfahrt, besuchte auf derselbe» das Atelier de- Bild hauer- Schotts promenirte im Thiergarten und kehrte gegen 10 Uhr in- Schloß zurück. Dir Kaiserin ist auch heute noch gezwungen, da- Zimmer zu hüteu. (Telegramm.) K. Berlin, l6. April. (Telegramm.) Der Kaiser überraschte den Reichskanzler -nrfteu Hotz,»l»tz« am Oster die Regierung de- Reichskanzler- Eaprivi zu tragen.' Diese Behauptung ist bekanntlich eine längst widerlegte und auch von ihre» Verbreitern uiemal- geglaubte Unwahrheit. Die Nationalliberalea verlangten in Frankfurt eine zielbewußte, feste Politik, und nicht- in den dort gehaltenen Reden und aefaßten Beschlüssen deutet darauf hin, daß die Partei eine solche Politik nicht begrüßt hätte, wenn sie vom Grafen Eapriv, gemacht worden wäre. Wenn e- aber ander- wäre, so würdrdochdrrUuterschirdbestkhenbleibenzwischrv dem National-,, ... . l'berali-mu», der eine bestimmte Regierung auS bestimmten!Mit einem wunderschönen Geschenk, einen, Osterei, Gründen bekämpft hätte, und der von Herrn Richter ge-! aus der königl. Porzellan-Manusactur bervorgegangen Wve Zusammenfassung de m den .besmuterrichteten und Ausgeburt einer durch dunkle Andeutungen krankhaft überreizten Kreisen" erwoaen wird. Da dieser ArNktl p^ I P « asie «scheinen zu lasten. Wenn der Kaiser die Len- der Demonstration de--teich-tag-gegen eine Beglückwünschung ! leiteten Partei, die seit dreißig Jahren alle Rrgi«runger> ,m I ""d mit einer Frühling-landschast unv Arab«»k»n bemalt ist. de-Fürsten Bismarck» die Socialdemolratie, durch Ver-1 Reiche und in den Einzetstgaten in nahezu allen Unter-^!"montag beehrte der Kaiser den Reichskanzler mit leihung der Eorporation-rechte an Berus-vereine und sonstige I nehmungen gehemmt hat, die sogar Ihr vorgebliche- Ideal ! längeren Besuche. Organisationen der Arbeiterschast zum Herrn und Meister die zweijährige Dienstzeit, vou dem Augenblick an zu ver^I --- vnlin, 16. April. (Telegramm.) Ueber da- Be- der gesammten deutschen Arbeiterwrlt a,macht wird. Juanen begann, als d.e Neaierungrn es zu verwirklichen An- sin den des Herrn p. Kotze kann die „Post" auf Grund zu- D.ese knappe Zusammenfassung de- von dem Gewahr,-s statt machten^und di. d,. ungerecht gewordenen l verlässiger Informationen berichten, daß e- in jeder Weise den nächste» Tagen die Presse vorzugsweise besckäftigen und die Gemüther vorzugsweise bewegen wird» so lasten wir ihn wörtlich folgen. Er lautet: „Die jetzige Fassung der Umsturzvorlage wird ohne Zweifel, wir in der Lommiision» so auch im Plenum des Reichstags zu einer anderen Erupptru», der Porteten sichern. Abgesehen vo, der Aufhebung de» stnnzelvaragraphen, der mebr ats Zeichen von hem U»b«ra»ivicht des Centrum-, al, nach seiner sachlichen Bedeutungen tu- Gewicht stillt, find r, namentlich di« Zusätze zu den Religion und Kirche schützenden Hirqssotzen und die len Hrintzr herübergenommenen Bestimmungen, die eine Phantasie erscheinen zu lasten denzru de- Jesuilrnorden, mit der deutschen Politik seine, Hauses für unvereinbar hält, so kann unv muß er mit dieser Politik auch ein Gesetz für unvereinbar Hallen^ da, genau den Tenden unsühnbare wollte, die preußischen erhalt»« süreinC.,.-- . ^ - zu Herren im Parlamente, zu Herren über Leben und Tod l Opposition der preußischen R«.>vreußlschrn Steuergesetzgebung durch eine die schwachen Schultern mebr schonende mit Spott und Hohn begleitet bat M.t diesen aus einer tzüll, ihresgleichen berauSgegrisfen.n wei Beispielen erledigt s Htg.", die Freisinnige >j »airrung, „wo dieselbe ch auch die Versicherung der „Freis. lolk,p»rte, «pponire nur dann der auf »mim ihrer zufriedenstellend sei.H>Drr Heilung-proceß nehme einen normalen Verlauf. Zu einem operativen Eingriff sei kein Grund vorhanden. Am Morgen de- ersten OsterseiertageS sei Herrn v. Kotz« ein« freudige Ueberraschung zu Tbeil geworden, indem ihm der Kaiser «in prachtvolle- Blumen- (drr Volk,Partei) I Arrangement in Ei-Form al- Ostrrgruß übersandt Hab». entsandte
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