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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189507078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-07
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1895
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Bezugs-Preis kn der Hauptexpedition oder den im Stadt, bezirk und den Bororten errichteten Au-- abestellen ab geholt: vierteljährlich ^ 4.50, ei zweimaliger täglicher Zustellung tn- HauS >l 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich 6.—. Direct» tägliche Kreuzbandieiidung in» Au-land: monatlich ^ 7.50. s Die Morgen-AuSgabe erscheint täglich mit A »S- nahm» nach Sonn, und Festtagen '/,? Uhr, die Abenv-Au-gabe Wochentag» 5 Uhr. Nedaction und Expedition: JohanneSgasse 8. Di« Eipedition ist Wochentag» ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi- Abend» 7 Uhr. Filialen: tttd Klemm'« S-rtim. (Alfred Hahn). UniversitätSstraße 1, LoniS Lösche. Katharinrnstr. 14, Part. und König-Platz 7. NWM und TaMIt >e- len Nnzeigen-PreiS die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg. Sterlame» unter dem Redaction-strich (4g spalten) 50 »Z, vor den Familiennachricht« (6 gespalten) 40-4- Trübere Schriften laut unserem Preis» verzrichnib. Tabellarischer und Zisfernsatz »ach höherem Tarif. Ertra-Vetlagen (gefalzt), nur mit der Morgen»Ausgabe, ohne Postbefördernna ^l 60.—, mit Postbeförderung 70.->. Anzeiger. Drgan fiir Politik,Localgeschichte,Handels-undGeschäftsl'cckhr. Annalimeschluk für Alyeigen: (nur Wochentag») Abrnd-Au-gabr: Bormittags 10 Uhr. Morgen. Au-gab«: Nachmittag- 4 Uhr. Lei den Filialen und Annahmestellen je rin« halbe Stunde früher. Anzeige« sind stet» an di» Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz kn Leipzig. ^- 326. Sonntag den 7. Juli 1895. 89. Jahrgang Die nächste Nummer erscheint am Anzeigen für diese Nummer, welche in erweitertem Umfange auSgegeben wird, werden btS o ^ Amtliche Bekanntmachungen. Oeffentliche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch, den 1». Juli 1895, Abends '/,7 Uhr. im Sttzungssaale am Raschmarkte. Tagesordnung: I. Berscht des Stistungsausschusses über Ankauf eines Pferdes für den Krankentransport. II. Bericht des Gas« und Finanzausschusses über: a. Herab setzung des Preises für Koch» und Heizgas; d. Erhöhung des Betriebsfonds der Gasanstalten; o. Begleichung von a conto Anleihe verwilligten Mitteln für Gasrohrlcgungen aus dem Erweiterungsfonds der Gasanstalten. HI. Bericht des Gas- und Oekonomieausschusses über: n. Ein» führung der Gasleitung in verschiedene Straßen in Stötteritz und die Reitzenhainer Straße tn Leipzig-Thonberg; d. Ein- führung der Gasleitung in die Straße VIII des Bebauuugs- planes für Leipzig-Connewitz. IV. Bericht des Bau-, Stiftungs- und Finanzausschusses über Ausführung eines Erweiterungsbaues am Leipzig-Connewitzer Armenhause. V. Bericht des Bauausschusses über: a. Beschaffung und Nu?« stellung eines neuen Dampfkessels für die Heizungsaniage der 25. Bezirksschule in Leipzig - Kleinzschocher; d. Nach- verwilligung der für Gasglühlicht auSgegebenen Summe von 1162 ^ a eouto 32 Pos. 14 „außerordentlich" des diesjährigen Haushaltplanes; c. Nachverwilligung zu Conto 36 und zwar „Erneuerungsfonds" Pos. 4 des diesjährigen Haushaltplanes. VI. Bericht des Finanz- und VersassungsauSschuffes über: a. Ent- Wurf eines Ortsstatuts über die Unterstützung der in der Stadt Leipzig angestellten Bezirks-Hebammen und Abänderung der Pos. 16 in Conto 10 des diesjährigen Haushaltplanes; d. Entwurf eines Statuts über die Unterstützung der in den Ruhestand versetzten Beztrkshebammen des Hebammenbezirks Mockau. VII. Bericht de» Finanz« und bez. BauausschuffeS über: ». Nach- verwilligung zu Conto 30 Fonds II Pos. 4 außerordentlich de- Haushaltplanes für 1895; d. Mittheilungen des Rathes zu Conto 10 Pos. 72 und Speciaibudgct „Bieh- und Schlacht- Hof" Fonds V Pos. 3 außerordentlich des Haushaltplaner für 1895. VIII. Bericht deS Finanzausschusses über: a. Gewährung eines Berechnungsgeldes an das OrtscomitS für den Empfang des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit; d. Mittheilnngen des Rathes zu Conto 10, Pos. 51 des diesjährigen Haushaltplanes; o. Erhebung von 6 Einheits sätzen für den II. Termin der städtischen Einkommensteuer und Erhöhung des Betriebsfonds der Stadtcasse; ä. Conto 47 des Haushaltplanes auf das Jahr 1895. IX. Bericht des Oekonomieausschusses über: a. Verbreiterung der Fahrbahn und Anlage eines Fußweges an der Südseite deS Marktplatzes; d. Rückäußerung des Rathes auf den Beschluß des Collegiums zu Conto 38 Pos. 63 des Haushaltplanes auf das Jahr 1895; c. Herstellung der Fußwege am ver längerten Neumarkte mit Cementplatten; ä. Nachverwilligung zu Conto 10 Pos. 87 e „Schneebeseitigung außerordentlich'' des diesjährigen Haushaltplanes; o. ein Abkommen mit dem Besitzer des Grundstückes Nr. 96 der Wurzener Straße wegen Arealabtretung; k. Erneuerung eines Brückenbelages und Reparatur des Mühlenaerinnes an den Wasserrädern der Gundorfer Mühle; x. die Eingabe der Herren Rcintelsedcr in Leipzig-Plagwitz und Gen. (Besitzer von Grundstücken des ehein. Bauvereins), die Herstellung von Fußwegen betr. X. Bericht des Oekonomie- und Finanzausschusses über: a. Rück- äußeruna des Rathes auf die Anträge des Collegiums zu Conto 38 Pos. 24 ä, 25ck, 81 und 85 (Herstellung der Elster- und der Babnhofstraße betr.) des Haushaltplanes auf das Jahr 1895; d Nachverwilligung für Herstellung des Thomasgäßchens a conto 38 Pos. 82 außerordentlich des Haushaltplanes auf das Jahr 1895. XI. Bericht des Oekonomieausschusses über Verwendung von 45 000 für die Zwecke der Bersuchskiärantage, Bekanntmachung. Einladung Windthorst. Zu der am Sonnabend, den 13. Juli, Vormittags 11 Uhr in ^dauliner Kirche zuhaltenden akademischen Gedächtnißfeicr zu Ehren der verstorbenen Herren -sir I >> Geheimer Rath vr. E. Ludwig und Geheimer Rath Or. E. Thievsch ladet Namens der medicinischen Facultät ergebenst ein. Leipzig, den 6. Juli 1895. . Der Dekan der niedre,»irschen Facultat, vr. Zweifel. Eintrittskarten sind in der Universitätskanzlei zu beziehen. — s-b- >»7«m b" Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschriebene Herstellung von Thonrohrschlcntzen in der Wcitzcnsclser, in der Metzer- und in ver Merseburger Straffe in Leipzig-Plagwitz ist vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden ans ihren bezüglichen Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, den 29. Juni 1895. 3049 Ter Rath der Stadt Leipzig. Io 1039^. Pr. Georgi. Ctz. Bekanntmachung. Die Herstellung einer Lchleutze 3. Claffe in der Scharnhorst- Straffe, vom Andreaskirchplatz ab auf 73 m Länge nach Osten, soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Unterlagen für diese Arbeit liegen in unserer Tiefbau - Verwaltung, Rathhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23, aus und können dort ringesehen oder gegen Entrichtung von 50 die auch in Briefmarken »ingrsendet werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schieuhenban in »er Scharnhorst-Straffe" versehen in dem obenbezeichneten Geschäftszimmer bis znm 13. dieses Monats 5 Uhr Nachmittags einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab zulehnen. Leipzig, den 6. Juli 1895. Des Rathes der Stadt Leipzig Io. 3267. Stratzenbaudcpntation. Vermißt wird seit dem 31. Mai d. I. der Schriftsetzer Friedrich Ewald Barthel geb. am 28. November 1872 in Leipzig. Derselbe Hot sich am genannten Tage aus der Wohnung seines Vaters, Brüderstraße 5, entfernt, und es fehlt seitdem jede Spur von ihm. Er hat in letzter Zeit schwermüthige Anwandlungen gezeigt, weshalb zu vermuthen ist, daß er Hand an sein Leben gelegt hat. Barthel ist von kleiner, untersetzter Gestalt, hat hellblondes Haar und Augenbrauen, niedrige Stirn, rundes, blasses Gesicht, blaue Augen, breite Nase, ein- ckniffene Mundwinkel, vollständige Zähne, rundes Kinn und keinen Zart. Auf dem rechten Unterarm ist er blau tätowirt. Bekleidet war er mit blau-grau-rothcarrirtem Stoffjacket, graumelirter Stoff. Hose, blaucarrirter Weste, gelber Stoffmütze, Lederstiefcletten mit Knöpfchenverschluß, granwollcnein Hemd. Alle Wahrnehmungen über den Verblieb Barthel's bitten wir ungesäumt zur Kenntniß unserer Criminal-Abtheilung zu bringen — Wächterstraße 5, Zimmer 68. Leipzig, am 4. Juli 1895. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. In Stellvertretung: VII. 2307. Pr. Schmid. Pr. Fincke. Die „Hamb. Nachr." schreiben: Die Einladung, die der Präsident des Reichstages an die Mitglieder desselben zur Theilnahme an der Feier der Enthüllung eines Denkmals für Windthorst gerichtet bat, ist für die Zustände, in denen wir gegenwärtig leben, charakteristisch : handgreiflicher als durch diesen Schritt des ReichStagspräsi- denten kann nicht bewiesen werden, daß im deutschen Reiche jetzt „katholisch Trumpf" ist. Zum Glück zeigt die nationale Presse wenigstens keine Neigung, die Buol'sche Einladung gut zu heißen. Uebereinstimmend wird sie von allen patriotischen Blättern als der Würde des deutschen Volkes wider- sprechend zurückgewiesen. Ueberall finden wir die be- schämende Gegenüberstellung hervorgchoben, daß, während der deutsche Reichstag dem Fürsten Bismarck, dem er sein Dasein verdankt, nach dem Willen des Centrums keine Jahr 1870/71 yai l>w a.» beaoiinen. I Ehrenbezeugung erweisen sollte, als das ganze deutsche Weibe und in den Zeitungen keiinttlch ^ m Y ! Volk den achtzigsten Geburtstag deS großen Staatsmannes Es ist ein freundlicher Zufall, daß I dem nämlichen Reichstage jetzt von klerikaler Seite zu- Staates. auf den die »rcmzos l I ^ Gedenkfeier gcmuthet wird, den Mann zu ehren, der das deutsche Reich von ihre größten Hoftnunge g ) S - Den Preßorganen, I an bekämpst hat und jederzeit nur für die den Deutsche» welche den" ersten Iulicruincrungen Artikel gewidmet Haben, diametral engegengesetzten ultramontanen Interessen eingetrcten ist. würden selbst die bewährtesten deutschen Executoren des I Mit vollem Recht erblickt man in der Einladung des Präsidenten nationalen Leisetritts bezeugen müssen, daß sie I eine Ueberschreitnng seiner Rechte und einen Versuch, die „chauvinistisch" gewesen seien, als sich der ri y gl > ^^fiche Apotheose" Windthorst'S fortzusetzen, die nach dessen Tode Beurtbeiler Deutschlands in Frcuikreich, > ! den Widerspruch aller national gesinnten Deutschen hervorgerufen habe, in seinem offenen Bne.^ ^"^^n Revanckerufern durch I Es ist ungehörig und verdient die schärfste Verurtheilung, Herstellung der Wasserleitnngsanlagen wird vom NonatS ab die Rürnbergcr Straffe von der Königs- Wegen — 8. diese» Monat» - « straße bis zum Johannisplatz während der Dauer der Arbeiten für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 5. Juli 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 3639. Pr. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschrieben» Pflasterung der PertheS-Stratze hier, vom Täubchenwege bis zur Frommann-Straße, ist vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden aus ihren bezügl. Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, am 1. Juli 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. 1040 Pr. Georgi. Etz. Bekanntmachung. Wegen Asphaltirungsarbeiten wird vom 10. diese» Monat» ab die Hospitalstrahe auf der Strecke zwischen der Thal- und Platostraße für allen Fährverkehr — mit Ausnahme desjenigen der Post und Pferde bahn — während der Dauer der Arbeiten gesperrt. Während dieser Zeit hat der Wogenverkehr den Täubchenweg und di» Platostraße zu benutzen. Leipzig, am 5. Juli 1895. ^ Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 3618. Pr. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschriebene Herstellung von Futzwegen in der Chauflec-Stratze in Leipzig-Reudnitz ist vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden aus ihren bezügl. Angeboten hierdurch entlassen. Skivzig. am 1. Juli 1895. 2986 Der Rath der Stadt Leipzig. Freiwillige Versteigerung! DaS in Leipzig an der Elisenstraße Nr. 14 gelegene, den Loth- Müller'schen Erben gehörige HauSgrnndstück mit großem Hofe, Folium 3801 des Grund- und Hypothekenbuchs für die Stadt Leipzig, soll erbtbeilungshalber durch das Unterzeichnete Gericht öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden und ist deshalb der 8. Juli 1895 Bormittags 10 Uhr als Versteigcrungstermin anbcraumt worden. Die Versteigerung findet an unterzeichneterGerichtsstelle,Zimmer 87, statt, woselbst auch die Versteigerungsbedingungen eingesehen werden können. Leipzig, den 28. Juni 1895. Königliches Amtsgericht, Abtheilnng V3. Spittel. Häußler. Io. 996 Pr. Georgi. Ctz. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpapierc unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Spareaflen-Deputation. Aus der Woche. 42 Die ersehnte politische Sommerstille ist auch in der verflossenen Woche noch nicht eingetreten, da der noch immer versammelte preußische Landtag mit Angelegenheiten beschäftigt war, die auch außerhalb dieses Bundesstaates Interesse bean spruchen. Auch sonstige Vorkommnisse berührten die Gcmütber, mehr als alle anderen aber die daS Blut zum Stocken bringende Nachricht, der Gesundheitszustand des Fürsten Bismarck errege Besorgnisse, eine Nachricht, die sich zum Trost von Millionen als völlig unbegründet erwies. Die Angst dürste alsbald der Heiterkeit über das verdiente Miß geschick Platz machen, daS für ein großes, durch die nationale Gesinnung seiner Leser und andererseits durch den Wunsch, gewissen Regierungsstellen gefällig zu sein, zu einer schwankenden Haltung gegenüber dem Altreichskanzler bestimmtes rheinisches Blatt mit der falschen Nachricht verbunden war. Es batte sich mit der Versicherung beeilt, daß ihm die Nach richt nur eine Gewißheit bestätigt habe, da die jüngsten publicistiscben Arbeiten deS Fürsten gar nicht ander« als durch einen gestörten Gesundheitszustand hätten erklärt werden können. Nun dem Artikelschreiber das beste Wohlsein des Fürsten attestirt werden konnte, drängt sich eine entgegen gesetzte Schlußfolgerung auf. Wir unterdrücken sie und bemerken nur, daß die köstliche Ironie der zweifellos BiSmarck'schen Kundgebungen, die dem Blatte nachträglich ein Zeugniß „krankhafter Gereiztheit" schien, uns von vorn herein den Eindruck vollendeter Seelenruhe gemacht hatte. Den Beginn der Erinnerungsperiode an das große Beurtbeiler Deutschland« in seinem offenen B s'ch Vordern ausdrücklich und unter I wenn der Reichstagspräsident die Enthüllung des Wilidthorst-Teiikmals Drobunaen 'und Schmähungen Elsaß-Lothringen zurück, ms nationale Angelegenheit behandelt, wie es durch dir Ein- während Herr Lavisse dasselbe Verlangen in den schmeicheln-1 ,adu»g an die Reichstag-Mitglieder geschieht, und es beruht ledig- den Appell an eine falsche Ruhmsucht kleidet. Er stl be-1,jH Silbenstecherei, wenn die klerikale Presse versucht, die Ein- leidigender als Jene, denn wa- er ansinnt, ist schmachvolle I des Herrn von Buol als einen rein persönlichen Schritt Pflichtvergessenheit, und er trägt eine größere Veran wor ung > hinzustellen. Die Einladung ist in Gestalt eines Rund- als seine lärmende Landsleute, da s»-k,,nden ! schreibenS an alle Reichstagsmitglieder ergangen und von Herrn der Straße'aufgestach^ Wenn Lavisse I des Reichstags unterzeichnet; in letzterer Eigenschaft führt Herr sagt: „Frankreich wird sich mit dem stolzen Gedanken trösten, I von Buol das an ihn vom Lomitö für das Windthorst-Tenkiilai daß es als Sieger den Edelmuth gehabt hätte, seinen Sieg I gerichtete „Ersuchen" aus, den ReichstagSmitgliedern mitzuthrilen, nicht zu feiern", so ist unsere Erwiderung: Wir wollen " l ^as ComitS wünscht. Wie kommt Herr von Buol dazu, als nicht auf die Probe ankommen lassen, ob Herr Lavisse sein Land I Reichstagspräsident osficiell das Ersuchen irgend eines ComitSs auszu- und sich selbst richtig taxirt, und deshalb unser Pulver trocken I zzg ^nuiit er das Recht dazu her? Wo ist die gesetzliche Be- «-b-achl- R„n«,ä„Z.n »-« ^,i»»,.jM-°s>d-n>„> Sr-ih.,-n d.» S-"»»"-»'" L°°m «->-»,>»> °» v. Buol, in dem dieser als ..Reickstagsangelegenbeit" eine der Enthüllung betheiligen will, so ist ihm und ,einen Ge,ini»ings- Einladung zur Enthüllung de« Windthorst-Denkmals I genossen das unbenommen, aber in seiner Eigenschaft als Reichs- den Abgeordneten übermittelt, wird von der nationalen und I tagspräsident hat er nicht das Recht, Einladungen dazu an die Mil der — anderen Presse als das aufgefaßt, als waS wir ts ! gli^r des Reichstages zu übermitteln. Es entspricht weder den erkannt haben, nämlich als ein Versuch, durch eine Gesetzen noch der Würde eines Reichstagsprüsidenten, den Brief- herrlichung des in Windtborst verkörperten PrmclpS der Ver-1 ^jjg„ privates Comitö, einerlei ob für das Windt- W -n>- zu leiten. Die socialdemokratische und die freisinnige Presse So liegt d,e Sach- m formaler Hmstcht. Ihre polit.sche — diese jedoch nicht ausnahmslos — verräth ihre Absicht Seite bedarf kaum noch der weiteren Erörterung. Die Einladung durch eine übereifrige Verteidigung des Vorgehens des I enthält eine Herausforderung des deutschen National- Präsidenten und durch wilde Ausfälle gegen die eS bean-1 bewußtseins und wir hoffen, daß es darauf in aiiaemcssciier standenden Blätter. Herr Eugen Richter scheut sich nicht, I Weise reagiren wird. Denjenigen aber, die das Vorgehen auseinanderzusetzen, Herr v. Buol habe nicht als ReickMags-1 pxz Reichstagspräsideutcn mit den „liebenswürdigen persöu- Präsident, sondern als s.rivalmann gehandelt. Dem Nund-I Eigenschaften Windthorst'S, mit seinen vielen Freunden auch schreiben fehlt icdoch gar nichts von dem, was die amtlichen! - . «.r,« - ^ ^ Actenstiicke des Reichstags als solche kennzeichnet, ^r °u^°lb des Ce.,trums zu beschönigen ver,uche„ könne,, w.r den Vor- Plan, in Meppen einen allgemeinen Welfentag «bzu- "ur, der Gedankenlosigkeit eben,owe,„g ersparen, wie damals, halten, ist ein betrübendes Zeichen der Zeit, daß er aber I ^ sie sich an den Feierlichkeiten beim Tode Windthorst's in über- durch daS in Folge der ReichStagsabstimmung vom 23. März l schwänglicher Weise betheiligten. Es kam zu jener Zeit auch außerhalb gewählte Präsidium angeregt wird, kann Denjenigen zur Auf- I der Centrumskreise zu Nuhmredcu für de» Tobten, welche entweder klärung dienen, die ihrer' noch bedürfen: Ultramontan ist l die Ehrlichkeit oder die Einsicht ihrer Urheber stark compro- immer und an allen stellen ultramontan, und Atheisten I mittirten. Es sind von „nationalen" Politikern Worte gesprochen dre deutsche Centralgewalt zu schwächen. Wenn man eine! beim Tode Kaiser Wilhelms I. in den Schatte» nutzbare Lehre auö dem 23. März ziehen will, muß man sich sich dieser beschämende Vorgang letzt wieder- der Erkcnntniß eröffnen, daß die Person BiSmarck'S bei jener I kw^n? Will man vergessen, war Windthorst eigentlich war? Will Entscheidung etwas Nebensächliches gewesen ist. Eine Hand-1 '"an aufs Neue die Anerkennung, die Windthorst's Begabung uud voll verbissener Demokraten mag wirklich vom Haffe gegen l seine originelle Persönlichkeit vielfach fordern konnte», den Mann geleitet worden sein, Centrum und Socialdemo- auf den Politiker Windthorst übertragen, al- der er jetzt babe" dm demonstrat.ven Act al- den Beginn der I „.feiert werden soll? Will man sich darüber täuschen. Laß wäre recht wünsch di- Feier nicht dem Privatmann- Windthorst, sondern dem Regierung sich durch vielleicht wirklich ärgerliche vielverschlagenen Lentrumsfuhr.r gilt, der als das gestorben artikel den Blick für den Charakter der Coalition der Welsen !» gelebt hat, als einer der gefährlichste», aller Farben nicht trüben ließen. ! weil geschicktesten und verstellung-kundigsten Gegner unserer Im preußischen Abgeordnetenhaus? ist am Freitag pff I nationalen Entwickelung? Wir verdenken es Niemandem, JnterpellationRintelen wegen des katbolisch en ReligionS» I wenn er bestrebt ist, der rein menschlichen Empfindung für schulen verhandelt werden. I Windthorst ihr Recht rinzuräumen; aber wenn die Enthüllung eines R ckt dis St"aa1-S wahrt ÄL"? ^ ^s-S, das Denkmal» für Windthorst vom Präsidenten des deutschen Reichs- Leiter dieses UnterrichlS ru dulden. Die Antwort des Cultueo ^"k-sachttger und intrtguanter Gegner des Ministers war in ihrem Tenor correct: der preußische Staat I so halten wir da- für beschämend für da« deutsche wird sich dieses Rechtes nicht begeben, aber der Centrum«. ! Nationalbewußtsein und können daher nur wünschen, daß das- sichrer Lieber bezeugte, daß der Staat von dem Rechte keinen I die Zumuthung energisch perhorre-ctre." Gebrauch mehr macht, daß eS sich bei dem Verlanaen nack Beseitigung deS Erlasse- bei dem UltramontaniSmuS ^nur um I ^ » c» einen äußeren Triumph handelt. Zn der Sache ist so vsil Deutsche- Reich. bleibt " In" der'vreubisck,'"» nichts mehr übrig! . r Leipzig, 6. Juli. In hiesigen akademischen Kreisen nach den Grundi'ineo wird durchweg! wird ein Zwischenfall lebhaft besprochen, der sich in der fahlen was d^ Schulvvrlage ver- Versammlung zutrng, in welcher Professor vr Adolf nur die Festleaunr ans entgangen, ist »Wagner ans Berlin über den SocialiSmuS und die neuere über die von ^errn Bott. Befriedigung! deutsche akademische Nationalökonomie sprach. Als nämlich demnach ^ kann sich Prof. Waaner später die deutsche Nation gefeiert hatte, Speisen befinden sick, k,,^?lis» beim I erhoben uch die Anwesenden und stimmten daS Lied ^pe.sen b-s.nden s.ch d.e Ultramontanen. -Deutschland, Deutschland über All-S" an. Hierbei erregte I ein älterer ausländischer Student, eia Armenier, peinliches j I Aufsehen, Weiler demonstrativ sitzen blieb unh erst. - > als lebhafte Aeußerungen deS Mißfallens darüber laut wurden und der Vorsitzende da- Verhalten in scharfen Worten
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