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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1895
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950827023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895082702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895082702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-27
- Monat1895-08
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17RS0 »0875 144.50 83.90 ISS,so »20.— SO,so iso- » 142.— No. 181,50 »»6, M 169.80 115.10 147.40 S41>^ 903,— 161.— 1SS,b0 73,40 155.40 171^0 141,70 170.10 11. 228.30, 144.50 183.50 188 80 185.50 133.80 > 131.— V.5S 189.80 21350 280,00 79,80 » — 05 50 243.50 S9 70 59.10 130,90 ! 47,85 S,58 59.10 1.3Ü1, 117.50 36g.— r Litllk- 761. 59»« 261. VS S0>>, xrLww tlllscds irosso» t> 3,50. !1 » 8 ä. >. >1ll 3,87. rt 7,59. »Idlllsr -1 5,18. mi uw), S, 3ci. v. 41«. Lo. cio. 740,30 65,15 »63 — 36,68 8,75 36,73 11. cdlrl.s 501, >60 >63 12 !9L,— .40 537 8-1, 02 >i» 08 50 03,70 09,90 91,30 55,60 70,— 39.— 51,70 84.10 83.10 98,25 60,30 46,75 43,40 9975 37,00 94.50 SS.- 15.50 SO,10 30,80 13,90 13,25 17,90 19.— 75.80 15.50 13.— )».— 18.50 15.— 10.— >2,25 >6,75 0.— >7,90 9 50 7 25 9,35 lp7«» Bezugs-PreiS k» der Hauptexpedition oder den im Stadt bezirk und den Bororten errichteten Aus« oabestrllen ab geholt: vierteljährlich.64.50, bei zweimaliger täglicher Zustellung ins Hau- LLO. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: viertestährlich 6.—. Direct» tägliche Kreuzbandlenduug tu» Ausland: monatlich 7.Ü0. Slbend-Ansgabe Die Morgen-Au-gabe erscheint täglich mit Aul» nähme nach Sonn, und Festtagen '/,7 Uhr» dt« Abend-Ausgabe Wochentags b Uhr. Ne-aclion «n- Cr-e-ittoa: Aahannesiaff« 8. Die Srpedition ist Wochentag« »nunterbroche» «zrSffnet »o» früh 8 bis Abend« 7 Uhr. Filialen: ktts Kle«m » Sortim. (Alfred Hat«), UniversitatSstraß» l, LauiS Lösche. Natharinenstr. 14, part. und Kö-igsvlatz 7. UchIMMeblaü Anzeiger. »W« s>k RiMk. S«a,»,iM,k. Anzeigen-PreiS die 6gespaltme Petitzeilr 20 Pfg. Reclam^a unter dem Redactionsstrich (4g»> fpalten) bOij. vor den Familirnnachrichtra (6 gespalten) 40/4. Gröber« Schriften laut unserem Preis« vrrzrtchniß. Tabellarischer und Ztsternsatz «ach höherem Tarif. Extra »Beilagen (gefalzt), «ur mit der Kllora«».Ausgabe, ohne PostbefSrdenulg 60.—, mit Postbrsörderuug 70.--. Annahmeschluß für Anzeigen: (nur Wochentags) Abend.AuSgabe: Vormittag« 10 Uhr. Marge «.Ausgabe: Nachmittag- 4 Uhr. Lei de» Filialen und Annahmestellen je «in« halbe Stunde früher. Anzeigen sind stets an dir Expedition zu richten. Druck und Verlag von <k. Polz in Leipzig. 413. Dienstag den 27. August 1895, 88. Jahrgang. Politische Tagesschau. * Leipzig 27. August. Der Vorsitzende de« Bunde- der Landwtrthc veröffentlicht in dem Organ des Bundes und in der „Kreuzzeitung" einen Artikel unter der Ueberschrift: „Kann dem Sinken der Getreidepreise durch Maßnahmen der Proviantämter Einhalt gethan werden?" DicjeS Thema wird sogar sachlich be- handelt, aber eS ist offenbar auch nur in den Vordergrund geschoben, um der Auslassung den Schein der Sach lichkeit zu verleihen. Denn waS folgt, ist ein im Tone des Herrn Rupprecht-Ransern gehaltener Ausfall gegen dir Handelsverträge, der seinerseits wieder die Erneuerung der Forderung nach der Doppelwährung und dem Antrag Kanitz einleitet. Dazwischen sind Wendungen eingestreut, die die Vermuthung entstehen lassen, die conservaUv-agrarische Agitation gedenke sich auch die Forderung anzueignen, daß die Proviantämter den Roggen etwa 5 über die höchste Marktnotirung bezahlen. Dies letztere wird zwar als völlig ausgeschlossen bezeichnet, aber nicht, weil es dem Ber- fasser undurchführbar erscheint, sondern weil es den bis herigen Grundsätzen der Wirtschaftspolitik der Regierung widerspricht. W>e denn sich, von der vorauSgeschicklen Erklärung über die Proviantämter abgesehen, durch die ganze Auseinandersetzung die Andeutung zieht: die Negierung kann, aber will nicht helfen, alle ihre großen wirtschaftlichen Maß« nahmen sind „lediglich und ganz allein darauf zugeschnilten, welchen Nutzen sie dem internationalen Großhandel bringen und dem internationalen, an der Börse wirtschaftenden und wuchernden Großcapital." So heißt es wörtlich, durch den Vergleich mit Herrn Rupprecht-Ransern ist also Herrn v. Ploetz kein Unrecht geschehen. Sein jüngstes Auftreten ist abermals rein demagogisch berechnet und bestimmt, dem politischen Agrarierthum anstatt der Landwirtschaft zu nützen. Diesem Zweck entspricht es, daß in den Mittelpunkt jener Aus führungen dieGewährung vonZollcr e dit an die Firma Cohn und Rosenberg gestellt ist. Daß die Regierung diesen Credit nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht verweigern konnte, sagt Herr v. Ploetz nicht, obwohl selbst die „Deutsche TageSztg." nicht mehr als die Bemerkung wagt, die Zollverwaltung „scheine" zu der Bewilligung nicht gezwungen gewesen zu sein. Nach unserer Ansicht war die Verpflichtung eine unzweifelhafte. DaS schließt den Wunsch nicht aus, daß die Regierung im Hinblick auf die vorhandene, durch die niedrigen, noch unter den Welt marktpreis herabgesunkenen Preise an der Berliner Pro- ductenbörfr und, wie es nun scheint, auch durch die Manipu- lationen der Herren Cohn und Rosenberg gerechtfertigte Er regung landwirthschaftlicherKreisedenPunctim„Reichsanzeiger" tlarstclle. Herr v. Ploetz weist darauf hin, daß die Abschaffung der Einrichtung dcS ZollcreditS vergeblich verlangt worben sei, einer Forderung, ber sich der Grtrridehandel bekanntlich entschieden widersetzt bat. Der Fall der erwähnten Specula- tionsfirma zeigt jedenfalls, daß gemeinschädlicher Miß brauch mit jener Vergünstigung getricben werden kann. Ob und inwieweit in diesem Puncte eine gesetzliche Aenderung mög lich ist, mag zur Stunde ununtersucht bleiben. Aber das Be dauern, daß Herr v. Ploetz in die Lage versetzt ist, in seiner Weise auf die Verzögerung der Börsenrefvrm hinzuweisen, glauben wir keinen Augenblick unterdrücken zu dürfen. Ver« muthlich theilt die Regierung dieses Bedauern. Denn sie wird nach den jetzigen Vorgängen an der Productenbörse sehr weitgehende Forderungen mit größerer Zähigkeit ver treten sehen, als es im Frühling dieses Jahres der Fall ge wesen wäre. FeuNlatsir In der Fabrik. 51 Erzählung von W. v. d. Mühle. Nachdruck »erdeten. (Fortsetzung.) V. „Donnerwedder", sagte Hagemeister, „Kork, kiek eenS, wat'S denn dat för'n komischen Vagel?" Karl sah von seinem Ambos auf und bemerkte einen schlanken jungen Herrn, der neben seiner Lene die Straße hinab kam. Die Gestalt des Fremden, mittelgroß und mager, war tadellos in sckiwarz gekleidet, wodurch die dünnen Beine noch mehr hervortraten. Ein spiegelblanker Cylinder bedeckte das Haupt, enge schwarze GlacsS die Hände, und dem Gesicht sah man es an, daß die gesetzte Miene, die es trug, nur mit Mühe angenommen war. Ein lauernder Blick in den Augen ließ sich nicht verbergen. Das konnten die beiden Schmiede von ihrem Standpunkt aus allerdings nicht erkennen, desto deutlicher bemerkte eS das junge Mädchen, während eS neben dem Fremden ging. Die Begleitung schien Lene überhaupt nicht angenehm zu sein. Sie beantwortete die galanten Redensarten des jungen Herrn nur mit kurzen Worten, und als sie bei dem Wohnhause ankamen, trat sie schnell zur Seite. „Bitte, Herr Stengel, hier geht der Weg hinein." „Rach Ihnen, mein Fräulein, nach Ihnen." „Ich habe da drinnen nichts zu suchen, mein Weg geht direct in die Fabrik." „Also, ans Wiedersehen, Fräulein Blei." „Hol' Dich der Kukuk", brummte das Mädchen leise und wandte ihm den Rücken. „Jesses ne", rief Karl ihr schon entgegen. „Deern Wat Heft Du Di för'n noblen Kierl utsöcht." „Was war denn das für'n Schwalbenschwanz?" fragte sein Vater. Sie lachte hell auf, dann wurde ihr Gesicht plötzlich ernst. „Ach Gott, es ist schlecht von mir daS Lachen. N« Karl, Du brauchst garuichl so zu grienen; das war ja der Herr Stengel." „Stengel? Stengel?" fragte der alte Schmied, „Wat för'n Stengel fall dat sin?" „Hoffentlich keiner für meine Blume", sagt« Karl, worüber der Lehrjunge in ein so krampfhaftes Gelächter auSbrach, daß Ueber „Parlet-rogramme" ergeht sich die „Freisinnige Zeitung" in Sentenzen. Wir erfahren daraus einerseits, „daß das Vorhandensein eines zwingenden Parteiprogramms das Merkmal dafür ist, ob eine Partei durch bestimmte sach liche Bestrebungen zusammengrhalten wird", und andererseits werden wir — durch Bemerkungen über den Programm- entwurs der deutschen Bolkspartei — belehrt, daß es auf Gottes Erdboden nichts GleichgiltigereS geben kann, al ben Inhalt eines Parteiprogramms. Der Programm entwurf der süddeutschen Bolkspartei weicht in wesent lichen Punkten, so wesentlichen, daß sie die „Freisinnige Zeitung", wie sie selbst sagt, um des lieben Frieden« willen, nicht hervorheben mag, von dem Programm der Freisinnigen Volkspartei ab, aber diese Differenzen in den daS „Merkmal" für eine sachlich strebende Partei bildenden Programmen begründen nach derselben „Freisinnigen Zeitung" keine tieferen Unterschiede, „sie fallen für die politische Praxis nicht ins Gewicht". Nach diesen Offenbarungen kann man nur im Zweifel sein, ob Herr Richter ein Parteiprogramm als Blendwerk für die Wäblermafsen oder als Unterlage für ketzer- gerichtliche Behandlung von der Parteileitung unbequemen Mit gliedern werthschätzt. Bermuthlich hält er es zu beiden Zwecken für tauglich. Es wird in dem Traktat der „Freist Ztg." wenigstens ausdrücklich gesagt: „Programme sind für jeden Einzelnen in der Partei verpflichtend, so daß ein Zuwiderhandeln gegen einen Programnipuiict gleichbedeutend ist mit dem Ausschluß auS der Partei." Dies aber natürlich nur, wenn die Zuwider handlung nicht von der Parteileitung selbst ausgegangen ist. Wenn Programmsätze überhaupt eine Bedeutung haben, so ist derjenige des Programms der deutsckfreisinmgen Partei von 1884, welcher „Erhaltung der vollen Wehrkraft des Volkes" fordert, vielfach mißachtet worden, und der Aus schluß der Herren Hinze, Nickert u. s. w. erfolgte am 6. Mai 189.7, dem Tage der Abstimmung über die Militairvorlage, nicht wegen Zuwiderhandlung, sondern ganz im Gegentheile liegen Fest Haltens an dem „Merkmal" der von Herrn Richter geführten Partei. Die Verwerfung der Steuer« selbsteinschätzung und der Befreiung der kleinen Geschäfts leute von der Gewerbesteuer, an die die deutschfreistnnige Partei ihre „Kraft" gesetzt hat, ist mit ihrem Progranim- punct: „Im Steuersystem Gerechtigkeit und Schonung der Volkskraft" ebenfalls nicht zu vereinbaren gewesen. In der Praxis hat dir „Fortschritt" unter allen seinen Firmen de» Inhalt seiner Programme so wenig rrsprctirt, wie eS in ihren an di« Deutsche Bolkspartei gerich- teten Bemerkungen die „Freisinnige Zeitg." theoretisch thut. Aber die Aufstellung eines Programms soll nach diesem Blatt eine „Kraftprobe für die Partei" sein, und da die freisinnige Bolkspartei 7894 ein Programm aufgestellt hat, so hat sie, daS will daS Parteiorgan natürlich sagen, Kraft gezeigt! Nun ist eS gerade nicht schwiertg für eine Partei, Kraft, das beißt Einigkeit, zu verrathen, wenn vorher, wie in der Geburtsstunde der freisinnigen Volks Partei geschehen, alle dissentirenden Elemente mittel« AuS schlusseS beseitigt worden sind. Aber selbst nach dieser „Verein sachnng" der Programm-Aufstellung war der Art, wie daS Programm der Volkspartei zu Stande kam, nichts weniger alS Kraft anzuinerken. Die Vorgänge auf der Berliner Delegirtenversammlung, die dem Eisenacher Parteitag voran ging, und spätere Auseinandersetzungen haben daraethan, daß das volksparteiliche Parteiprogramm eine vom Führer der Partei octroyirte Charte ist, der eine eingeschüchterte Mainelukenversammlung nicht die Zustimmung zu versagen wagte. Von Kraft der Partei kann da keine Red« sein. er vergaß den Blasebalg zu ziehen und Hagemeister seine Beine mit einer Eisenstange bedrohte. „Stengel war ja der Prokurist drüben", erklärte Lene indeß, „er ist doch noch zuletzt bei dem jungen Herrn gewesen. Karl, Du mußt ihn doch auch kennen von früher." „Ich?" „Na natürlich, Du hast ihn doch immer durchgehauen, obgleich er drei Jahre älter war." Karl's Augen wurden weit vor Erstaunen. „Ne Lene, iS wahr? Du meinst doch nicht, daß eS Flaps ist? Lebt der Galgenstrick noch? Ich dachte, der wäre längst vor die Hunde gegangen." „Ach Du, er hat uns ja eigentlich nie WaS gethan." „Na, nu nimm ihn auch noch in Schutz den Filou. Ge brannte Haare hat er getragen und seidene Halstücher; und wir im Hinterhaus waren ihm nie gut genug zum Spielen. Nur Marmeln spielte er mit, und dabei schummelte der Kerl, und wenn ich ihn denn mal Windelweich prügelt«, denn lief er hin und klatschte eS Muttern." „Na ja", fing sein Vater an ihm zu secundiren, „und WaS ist sein Alter schließlich gewesen? Handelsherr, sagte die Mutter. Jawohl! Gehandelt hat er mit Mrnschensleisch von Afrika rüber nach Süd-Amerika. Ein Schuft war eS, wie er im Buche steht. Wo hast Du Dir den Bengel denn aufgeariffen." , „Er kam bei der Tante an. Hätte gehört in seinem väterlichen Hause wären Zimmer zu vermiethen, darum käme er. Und es interesstrte ihn so seyr, die alten Freunde vom Hofe jetzt im Vorderhause wiederzufinden, und all solch Zeug redete er. Ich sag Dir Karl, eS war grad so, wie man in den Büchern liest. Mir wurde ganz schwindelig dabei. Aber die Tante strahlte man so." „Kann ich mir schon denken. Für unS andern wird eS aber kein Vergnügen sein, den Zierbengel im Haus zu haben." „Na, wir wollen un« nicht um ihn aufregen", sagt« das Mädchen. „Wenn d«r FlapS nichts weiter war« alS ein Zierbengel, hätte Herr Paulsen ihn doch Wohl nicht drüben in sein Geschäft genommen." Der Besprochene stand indessen in dem Wohnzimmer seine« PrincipalS und wartete auf denselben. ES war eine lange, ernste Unterredung, die die Männer hatten. Als sie beendet war, sagte der Fabriksherr: „Ihr Eontract ist also Ende diese« Monats abgelaufen, Herr Stengel; wäre Augenblicklich ein Platz in meinem Comptoir frei, so würde ich Ihnen denselben anbieten. Leider Zeugniß für di- robuste DaS Programm ist ^Lstsn« ein Constitution des Herrn Richter. - . ^Hurin rusanimentretenden Für den am 9. SePtemb-r.n^ur, n z^^ ^ Vordere,, allgemeinen ttaltcntschen ^td-likntag wer betrieben, tnngen in. Lager der Klerikalen "" S ? dieser Ver- Nach dem Programm derselben » sch b ^ ^ polnische sammlnng der italienischen Katho ken < ^bt man den Bedeutung zngesckr.eben wer^ Kreisen Berathungen derselben in den rom'sw l welche die katho- großer Spannung entgegen. . Wahlen in vielen italie- lisch. P-,m b.> r,n >-»,-» hise b-, di-I- Partei den Beschlnfl ü/^Zkc 'd.ren )e! ! ) ^ ^ ^st schastlichcn Einfluß auf die italienisch Milcht zusammen- örtert werden. ES sollen daselbst weioungc>> » " Presse seits auch über die Errichtung von Handwerker « ^ ^ Ä->"n Ln. -m « gehenden Erörterung unterzogen wcrden. T-rcidwdos zum 13. September dauern und der 73- Congretz ,taiien>1che Katholiken sein. Al» kürzlich der Pariser „Matin" meldet«, die russischen Behörden hätten den deutschen Vereinen verboten, rcSan-IScdcnkfetern zu veranstalten, selbst wenn sie n den eiaenen Clublocalen der Vereine stattstnden sollte^ be gleiteten wir diese Nachricht mit einem ^-'s-lnden Fr^ Zeichen. Jetzt berichtet daS Depeschen-Bureau...Herold d e russische Regierung habe thatsächUch den, deutschen consul in Odessa die Veranstaltung einer Sedanfeier ver boten. Zur Ergänzung dieser äußerst befremdlichen .Nit theiluna finden sich nun im „Odesski Llstot auch in die deutsche „St. Petersburger Zeitung Übergegangeue nähere Angaben. Darnach habe da« dortige deutsche Generalkonsulat an den Stadtbauptmann von Ddessa das Gesuch gerichtet, am 27. August (2. September) den fünf- undzwanzigsten Jahrestag der Schlacht von Sedan ,in ehe- maligen Adels-Casino festlich begehen zu dürfen. Eine der- artige Feier für „inopportun" haltend, wandte sich der Herr Stadtbauptmann mit einer entsprechenden Anfrage an das Ministerium des Innern. Nachdem sich dieses Mit den, Ministerium de« AeußerN ,n Verbindung gesetzt hatte, wurde dem deutschen General-Consulat der Bescheid, daß sein Gesuch nicht berücksichtigt werden könne. Von welchen Rücksichten sich die russischen Behörden dabei haben leiten lassen, ist nicht erfindlich. Es ist bekannt, daß z. B. in Petersburg der Sedantag von Angehörigen des deutschen Reiches früher festlich begangen worden ist, wie auch Kaiser« Geburtstag und der Geburtstag des Fürsten Bismarck. Allerdings versuchte der Gouverneur von Estland im April d. I. die BiSmarckseier auch zu verbieten, mußte sie aber dann doch zugeben. Es hieße doch die Freundschaft zu Frankreich allzu weit treiben, wenn man aus Rücksicht au' die Empfindlichkeiten der Freunde die patriotischen Gefühls älikenrngen der doch ebenfalls einer befreundeten Nation .^hörenden Deutschen unterdrücken wollte, zumal dann, wenn sie in so diScreler Weise beabsichtigt werden. Damit, daß der deutsche Generalkonsul die Feier in die Hand nehmen wollte, war ohnehin die sicherste Bürgschaft dafür eboten, daß nichts vorfallen würde, was die französische Kolonie in Odessa irgendwie verletzen könnte. Die „Now. Wr." hob ja noch dieser Tage mit Anerkennung hervor, daß die deutschen Gedenkfeiern selbst in Deutschland keineswegs einen Charakter trügen, der für die Franzosen beleidigend wäre. Man vergesse auch nicht, daß diese selbst auf ihrem eigene» Boden sogar Ehrungen an Gräbern von Deutschen zugelassen haben- Wir möchten daher trotz alledem mit den „Berl. N. N " noch eine Bestätigung der Nachricht abwarten. Daß ein VerwaltungSbeamter in seinem Eifer zu weit gehen könnte wäre schon möglich, aber daß der Minister des Aus wärtigen in einem Falle wie dem vorliegenden ibm zustimmen sollte, möchten wir für wenig glaubhaft halten. Jedenfalls bedarf diese Darstellung der Aufklärung. Die sofort von Odessa nach Paris weitergegebene Nachricht hat dort natür lich großen Jubel verursacht. Der „Figaro" u. A. ruft Bravo" auS zu dieser „vorzüglichen Lection", die die Freunde "einigen Deutschen" ertheilt hätten, die „allzu eifrig die traurigen französischen Gedenktage feiern wollten". Der Eindruck der letzten türkischen Antwort auf die Frage der drei Mächte nach ber Art der für Armenien aus eigenem Antriebe einzuführenden Reformen ist in diplo matischen Kreisen ein sehr ungünstiger. Die Pforte lehnt be dingungslos die Hauptforderung der Mächte, die europäische Aussicht, ab als eine Zumuthung, die mit der Unabhängigkeit der Türkei und mit der Würde keS SultanS unvereinbar sei. Die Worte SaliSburn'S haben nicht den geringsten Eindruck auf die Leiter der türkischen Geschicke gehabt; sie haben sie im Gegentbeil in widerhaarigcr Ablehnung bestärkt. Die drei verbündeten Mächte sind nun grade soweit von der Ausführung ihrer Wünsche entfernt, wie zu Beginn der armenischen Frage. Wenn man sich fragt, woher die Pforte den Math nimmt, dem bisher einmüthigen Verlangen dreier Großmächte einen planmäßigen Widerstand entzegenzusetzen, die Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten, soweit sie den Verträgen nicht entsprechen, zuerst zögernd und nunmehr mit erstaunlicher Entschiedenheit abrmehnen, so ist die Antwort nur in der Annahme der türkischen Minister zu finden, daß schließlich, wenn eS zu ZwaNHömaßregeln kommen sollte, daS Einvernehmen der Machte in Stücke gehen und jede thatkräftige Handlung gegen die Türkei verhindert sein werde. Auch wird von England, das mit Indien die größte mohamedanische Macht bildet, durchaus nicht ein gewaltsames Vorgehen gegen den Khalifen erwartet, der durch die Entrollung der grünen Fahne ganz Indien in Aufruhr versetzen könne, und der trotzdem sich nie mals in die Angelegenheiten der Muselmanen in Indien ge drängt habe, wie es jetzt England in Bezug aus die christ lichen Unterthanen des Großyerrn thue. Der Augenblick ist nun gekommen, da die drei verbündeten Mächte zu zeigen haben, daß ihren Forderungen auch der Wille zur Grundlage diente, sie unter möglichster Schonung der Stellung des Sultans burchzusetzen. Deutsche- Reich. ^ Berlin, 26. August. In der Form einer Prognose thut der „Vorwärts" der Berliner Bevölkerung kund und zu wissen, daß die Betheiligung an der Festbeleuchtung am ist dies aber nicht der Fall. Ich weiß ja allerdings auch nicht, ob Sie nicht andere Pläne für di« Zukunft haben." Herr Stengel zupfte affectirt mit der Hand an seinem kleinen rothen Schnurrbart: „Sie sind sehr liebenswürdig Herr Paulsen, aber mir ist eine Stelle in Berlin anqedoten, als Correspondent in einem großen Bankbause. Die Be dingungen find außerordentlich günstig, und denke ich in vier Wochen meine Stellung anzutreten." „Nun jedenfalls sehen wir unö ja noch vorher. Ich bitte Sie den heutigen Abend bei unS zu verbringen, da meine Frau Sie doch gewiß auch gerne sprechen wird." — Einige Augenblicke später öffnete sich die Thur zu Frau Hedwig'S Zimmer, und ihr Mann trat ein. Langsam und müde ließ er sich auf einen Stuhl finken und stützte Len Kopf in die Hand. „Es ist kein Zweifel mehr", sagte er endlich tonlos, „Georg ist das Opfer eine- Raubmordes geworden." Die junge Frau schlug entsetzt die Hände zusammen. »Aber wie ist daS möglich gewesen? Wer hat denn gewußt, daß er eine größere Summe bei sich führte, und warum hat Stenael unS dieü nicht gleich mitgetheilt?" „Er selbst ist immer noch in dem Glauben, daß eS sich nur um einen Unglücksfall gehandelt bat. Die Sache wird überhaupt numer verworrener und dunkler. Du weißt, daß Stenael damals in Bezug auf die von der brasilianischen Kirma m me.ne Hand« gelegt die Wechsel sind aber bisher nock sein köÄn ^ "" drei Tagen hier „Aber HanS, die Post kann sich verspätet haben." sA?rrspätet Hab«,, eS scheint mir aber nicht wahrscheinlich. Ich Hab« eben die letzten Zeitungen sämmtlich Ail^iiabine aü« angekoninirn mit L T°g "°ch "°§ E i-lb-n Tag, waren so ausgestellt, daß er sie sowohl auf der Bank in Porto Allegrr wie auch in Hamburg einlösen konnte. Wahr scheinlich hat er gefürchtet, das Reisegeld möchte ihm knapp werden. Du kennst ja Georg's Unvorsichtigkeit. Trotz Stengel's Warnung hat er sich ganz laut über diese Dinge unterhalten, während es rings um sie herum von Fremden wimmelte. — Stengel ist daraus fortgegangen und erst ziemlich spät in der Nacht heimgekehrt. Am nächsten Morgen hat er zu seiner großen Ueberraschung erfahren, daß Georg Nachts nicht in das Hotel zurückgekehrt sei. Ihm ahnte sofort nichts Gutes, und nachdem er bis elf Uhr vergebens auf ein Lebenszeichen gewartet, begab er sich zur Polizei. Bekanntlich geht dieselbe drüben mit großer Gemütblichkett zu Werke, und es ist daher fast ein Wunder, daß bereits gegen Abend die Nachricht ein- getrossen ist, in einem Hospital läge seit der Nackt ein schwer verwundeter junger Mann. Er wäre ohne Besinnung, auch fehlen alle Leaitimationspaviere, doch sei nach einigen Worten, die er im Fieber ausgestoßen, zu schließen, daß er ein Deutscher sei. Natürlich ist Stengel sofort in das Hospital gegangen und auch vorgelassen worden. Er hat Georg sogleich erkannt, doch ist dieser besinnungslos gewesen. Natürlich hat er nur kurze Zeit bleiben dürfen und ist darum am nächsten Morgen frul> wieder hingegangen. Da hat man ihn mit der TodeSnackrickt empfangen. Er hat dann sogleich an mich telegraphirt und, wir Du ja weißt, alle Schritte gethan. um die Auslieferung ver Leiche zu erlangen. Des gelben Fiebers wegen, das in der Stadt herrschte, ist aber eine solche Verwirrung in den Hospitälern gewesen, daß man ihn von PontiuS zu Pilatus geschickt und endlich sein Gesuch schroff abgewiesen hat." Herr Paulsen stützte den Kopf in die Hand und versank in Schweigen. Seine kleine Fran stand auf, trat zu ihm und legte ihren Kopf an seine Schulter. „Du hast mir noch nickt gesagt, HanS, wie man Georg gefunden hat, und warum Du glaubst, daß ein Raubmord -- sie schauderte zusammen bei dem Wort, vorliegt." „Verzeih' Hedwig, meine Gedanken sind augenblicklich so verwirrt, daß ich sie erst sammeln mutz. — Man hat Georg '"..der Nähe de« Hafens gesunden in einer Gegend, wo mächtige Kohlenlager sind. Da eS gerade ein Sonntag war, ist die Gegend recht menschenleer gewesen. «UebrigenS soll sich dort immer viel Gesindel umhertreiben, und es ist mir nur räthselhaft, waS Georg an jenen Ort gebracht hat. Die Straß, liegt ziimlich hoch und fällt an der Seite steil ab. Man hat angenommen, daß Georg, der den Platz nicht kannte,
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