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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930810022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893081002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893081002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-08
- Tag1893-08-10
- Monat1893-08
- Jahr1893
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darunter rin Ehrenmitglied, 274 stiftende und außerordent- liche Mitglieder, Kreisvereine wurden 29 neuerrichtet, so dag jetzt deren 305 bestehe». Im Rechtsschutz des Verbandes sind mehr als 1800 Anliegen erledigt worden. Der UnteriliitzungSsonds bei Stellenlosigkeit wurde in ziemlich gleicher Höhe wie im vorigen Jahre n Anspruch ge nommen: 63 Mitglieder wurden mit zusammen 3242.50 unter stützt. Von 20 Mitgliedern wurden znrürkgezahlt 555,34 — In der Zeit seines Benehens überhaupt wurden vom Verband 351 Mil» glieder mit l8 997,60 aus dem genannten Fonds unterstützt, an Rückzahlungen insgeiainmt 3813,-5 geleistet. In lnngiamer Weise zwar, aber doch zunehmend haben sich die beide» P« usiouscasjeu Weiler entwickelt. Die Bermögen»l'»srä»de belaufen sich aus 248 810,17 woran 625 Mitglieder mit 582 An gehörigen Theil haben. — Der Wittwen- und Waisencass sind 51 Mitglieder deigetreten, die 47 Frauen und 34 Kinder ver sicherten Dagegen sind gestorben 4 Mitglieder, 4 Frauen und 4 Kinder. Hiernach verbleiben 375 Mitglieder mit 334 Frauen und H48 Kindern. Das Easjenvermögen betragt 160 973,84 .H Ter Ver- sicherungsbesiond für die 334 versicherten Frauen beträgt insgesaniint 74 160 Pension»«,»keilen oder 37 080 ->t jährliche Wittwenreaten, für dir verjichenen Kinder zu'aminen 11 070 Waisenrenten. — Ter Altrr-versorguogs- und Jnvaliditätscasse sind 37 Mit glieder neu deigetreten, dagegen 2 ausgetreten, davon 1 gestorben, so daß am Schlüsse der UerichtSzeit 250 Mitglieder vorhanden sind. Das Casjenvermögen bezisscrt sich ans 87 736,33 .sl Bon den vereinbarten Vergünstigungen bei Adschluh von ander weilen Versicherungen machten de, allen vier in Frage kommenden Gesellschaslen 141 Mitglieder Gebrauch. Das Äesommlvermögen des Verbands an Lasse und Werth- papieren beträgt: Verband 81040,76 ^t, Kranken- und Begräbniß- casse 215 9.36,85-ck, Willweu- und Waiseneasse 160 973,84 .ckl, Alters versorgung-- und Jiivalidilätscasse 87 736,33 sl, jnsgesammt also 545 687,78 ^ Sehr lehrreich mit Bezug aus da- Woch-Idnm des Verbands ist eine statistische Ilebersichk im Bericht. Danach ersolgten in der Zeit von 1881—86 8015 Mitglicderausnahmen, in der Zeit von It-86 bis 1891 27 103, im Geschäftsjahre IkÄI—92 allein 7628 und 1892 bis 1893 9580 Neuaufnahmen. Der Rechaungsüderschuß betrug in den ersten fünf Iakren deS Verbands 14 890,96 ^l, im zweiten Jahrfünft 86 157,09 -B, im Jahre 1891—92 : 25000 und im lctzlvergongenen Jahre 28000 >1 Der Vorstand wird der am kommenden 20. August Vormittags 10V, Uhr 'in Krystall-Palast hierselbtt staitsindenden zwölften ordentlichen Generaiversaminlung Vorschlägen, den diessährigen Rechnung-Überschuß von 28 000 wie solgl z» überweisen: mit 6000 -« der AilerS- und Jnvalidilätscassc, mit 6000 .st der Wittwen- und Waiiencasse, mit 6000 .st oem Fonds zur Unter stützung bei Stellenlougkeil, mit 2000 .st der allgemeinen Unter stützungscass« und mit 8000 dem Betrlebs-Reservesonds. GeMscoiliillittldeur a. D. Oberst Laeufler -h. Schon wieder hat des Todes nie rastende Sichel einen wohl- bekannten und sehr geschätzten Stabsossi eier dohingcrassl, der bis vor wenigen Monate» hier in der volle» Frische der Gesundheit, des Lcbeusmuthes und des Humors unier uns weilte und wirkt« und der nun schon nach wenigen Tagen dem von seinen Leiden er- lösten General von Tschmchiy und Bögendorff in die Gruft folgen sollte: Oberst z. D. Edmund Kaeusler, Ritter rc. Sonnabend wird auch seine irdische Hülle auf dem TrinitalissrieLhose zu Dresden in die Erde gebettet werden. Bor sechs Jahren hatte er sein» Entlassung aus der activen Arme« als Stäbsosficier beim 3. Infanterie-Regiment Nr. 102 „Prinz-Regenl Luitpold von Bayern" (Zittau» genommen und hatte über ein Lustrum Verwendung als Bezirks-EommanLcur des 2. Bataillons Leipzig) 7. Laiidwebr-Regimenls Nr. 106 gesunden Der Regimeutsinyaber von Nr. 102 hakte ihn das Jahr zuvor, 1886, noch mit dem Ritterkreuz deS bayerischen Militairverdienst- kreuzes ausgezeichnet gehabt, das sich zu den, früher lreuoerdienlen Eisernen Kreuz >i»d dem T:cnslauS;e>chnungskreuz gesellte. Edmund Bruno Julius Kaeusler stammte aus Chemnitz, wo er 1840 geboren war, und hat ein Alter von kaum 53 Jahren erreicht, von denen er an 30 unter der Fahne zubrachte. Im Jahr 1858 war er noch Ladet, das Jahr daraus Fähnrich, im dritten Jahre Lieutenannt geworden. Bis zum Premierlieutenants- patent Lauerte cs sechs, bis zu den Hanplinannsabzeiche» weitere fünf Jahre, bis zuin MajorSraug aber zedn Jahre. Bei seiner Entlassung im März 1887 wurde ihm der Charakter als Oberst- tienlenant verliehen, vor wenigen Jahren der als Oberst. Bei Ausbruch des Lentich-böhmischen Krieges von 1866 batte er bei der zweiten Jnfanteriebrigadc „vaoat Prinz Max" gestanden und zwar beim Maricnberger Bataillon (7.). Oberst v. Hake war Brigadier, Major v. Gablenz I. commandirte Las Bataillon. Nach der Neusormirung der Armee finden wir Kaeusler beim 4. Infanterie-Regiment Rr. 103 wieder, und zwar beim zweiten Bataillon (Camenz). das von Major v. Meerheimb commandirt ward. Hier wird er nachmals Wirthschastsosftcier beim Bataillon Im Jahre 1870 werden zwei Bataillone der I07er nach Leipzig verlegt, das dritte »ach Wurzen. Premicrlieutenank Kaeusler kommt mit der Truppe hierher, folgt derselbe» aber alsbald ins Feld, wie sein Bruder William und verdient sich dort vor dem Feind das Ehrenzeichen und das Hauplmannspalent. Das Regiment bleibt auch nach dem Kriege mobil und der Lccupationsariiiee in Frankreich zugetbeitt. Hauptmann Kaeusler ward im Kriege angeichossen und ward bei der Rückkehr Compagniechef der zweite» Lompagnje. Jin Jahre 1881 erhielt die Armee 22 neue Majors. Ka.nffler ist der elfte in der Reibe. Nun kommt er zum 10 Infanterie-Regiment Nr. 134 hier, zunächst als Major neben Major Bauer als Siabsoificier, späler, und zwar bis zum Schluß seiner Militairlausbahn, zum 3. Jnsanterie-Regi ment Rr. 102 (Zittau), in welcher» er das zwei!« Bataillon com- mandirt«. Oberst Kaenssler, ein liebenswürdiger, soldatisch aufgeichlossener Charakter, hinierläßt das syinpathischste Andenken sowohl bei Käme- raden. als bei demienigen Theile des Publikums, das mit ihm in Berührung kam. vr. Karl W. Whistltng. Sterblichkeils- und Gesundlieitsvcrhältnisse. * Nach den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheitsoiiites find i» der Zeit vom 23. bis 29. Juli cr. von je 1000 Ein wohnern, aus dos Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 27.1, in BreSlau 36 2, in Königsberg 33,0. in Köln 29.6, in Frank surt a/M. 21,5, in Wiesbaden 25,2, in Hannover 35,2, in Cassel 14.2, in Magdeburg 33,8, in Stettin 38,3, in Altona 16,1, in Slraßbnrg 24,1, in Metz ?, in München 27,5, in Nürnberg 22,2, in Augsburg 16,1, in Dresden 26,5, i» Leivzig 38,1, in Stuttgart 24,6, in Karlsruhe 22,5, in Braunschweig 33.3, in Hamburg 17,8, in Wien 23,2, in Pest 27,1, in Prag 27,3, in Triest 24,3, in Krakau 41.1, in Amsterdam 17,9. in Brüssel 20.1, in Paris 17,8, in London 21,0, in Glasgow 20.6. in Liverpool 31,5, in Dublin 29.2, in Edinburg 14,4, in Kvvenhagen 20,6, in Stockholm 17,1, in Chrisliania 12,5, in Petersburg ?, in Warschau 25.8, in Odessa 31,1, in Rom 21,2, in Turin 19,2, in Venedig 22,2, in Alexandrien?, in New-Uork 30,1. — Ferner in der Zeit vom 9. bis 15. Juli er.: in Brrwkivn 25.2, in Pbiladeiphia 20,7, in Kalkutta 21,0, in Bombav 25,4, in Madras 37,3. Der Gesundheitsstand hat sich in der Berichtswochr in den meisten europäischen Großstädten etwas günstiger als in den Bor Wochen gestattet, und auch die Sterblichkeit ist im Allgemeinen etwa kleiner geworden. Mit dem Eintritt kühlerer Witterung kamen säst allgemein acute Dorm krankheiteil etwas weniger häufig zum Vorschein und führten auch, wenn auch noch immer in großer Zahl, doch in weniger Fällen zum Tode als i» der Vorwoche. Gros, war die Zahl der Opfer an diesen Krankbeitssormen »och immer in Aachen. Berlin, Danzig, Düsseldorf, Frankfurt o. M., Hannover Magdeburg, Stettin, Münster, Nürnberg, Dresden. Leivzig, Ham barg, London, Paris, Kopenhagen; in Breslau, Königsberg, Bremen Braunschweig, Wien, Odessa, Pest, Warichau war die Zahl der durch Tormkrankheite» veranlaßten Eterbestille sogar noch ein« größere als in der Vorwoche. Die Belheiligung des Säuglingsalters an der Geiammlsterblichkeit war in Folge dessen eine etwas kleinere als in der Vorwoche: von je lOOlX) Lebenden starben, anss Jahr berechnet, in Berlin 143, in München 132, in Leipzig 264 Säuglinge. — Acute Entzündungen de Athmunqsorgane führten gleichfalls allgemein seltener zum Tod«. Auch Erkrankungen an Grippe wurden weniger gemclder: Todesfälle an Grippe kamen aus Köln l. aus London 3, aus Dresden 4 zur Mtttheiiung. — Einer sehr geringen Sterblichkeit von noch nicht 15,0 pro Mille und Jahr erfreuten sich TarmstaÜt, Kassel, Edinburg und Chrisliania. Günstig (bis 20,0 pro Mille) wurde die Sterblichkeit in Altona, Hamburg. Augsburg, Mainz, Amsterdam, Pari-, Stockholm. Auch in Frankfurt a/M., Barmen, Elberfeld, Nürnberg, Bremen, Karlsruhe, Brüssel, Kopenhagen, London, Glasgow, Venedig u. o. war die Sterblichkeit eine sehr mäßige (etwas über 20.0 pro Mille) und stieg »ater den deutschen Städten in Bochum, Brestan, Bromberg, Chemnitz, Duisburg, Gera, Görlitz, Halle, Hannover, Leipzig, Liegnitz, Spandau, Stettin sowie in Rixdorf (bei Berlin) über 35,0 pro Mille. — Tie Nachrichten über bl« Cholera lauleien >m Allgemeinen nicht günstig. Zwar sind in Lesterreich-llngarn im Szatmarer Comitot« bis 8. Juli nur noch wenig Lrkraukungssälle bekannt geworden; dagegen hat die Cholera in Rußland, besonders in den Gouvernements Podolien und Orel, wieder größeren Umsong gewonnen und ist auch >m Gouvernement Kiew wieder neu aus- gebrochen. Als sehr gefährdet erschein! die oslpreußische Grenze in Folge des couslatirten Ausbruchs der Seuche in Bialystock (Gouvrrne- mein Grodno). Auch in Frankreich mehren sich die Cholera alle, besonders in Toulon, Nimes, Cettr und Hyöres. Auch soll nach Zeitungsberichten in St. Cyr (Umgebung von Paris) «in Tdolera- »all vorgekommen sein. In Marieille herrscht die Seuche, wenn auch anscheinend nur in »lüßigem Grade. In Italien ind am 20 und 21. Juli in der Hasengegend von Neapel mehrere Cholera verdächtige Fälle vorgekommen; auch in Piemont häufte» sich in den an der französischen Grenze gelegenen Orten Cholera- fälle, sowie in einigen in der Umgegend von Aieffandria gelegenen Ortschaften, die meist aus Einschleppung aus Südjrankreich zurück- zusühren sind — Von den anderen Infektionskrankheiten kamen Todesfälle an Masern und Scharlach seltener, an Diphtherie, Typhus. Keuchhusten und Pocken etwa« häufiger zur Mittheilung. — Todesfälle an Masern waren in Breslau, Köln, Dresden, Wien, Pest, London. Glasgow, Liverpool, Paris und New-Aort weniger, in Berlin, Chemnitz, Mannheim, Triest, Brüssel, Lyon etwas häufiger; au» Berlin, Breslau, Wien, Pest und dem Regierungs- bezirk Arnsberg kamen auch weniger Erkrankungen an Maiern zur Anzeige. Das Scharlachsieber hal in Fürth, Wien, London, Liver- Pool, Warschau, Stockholm, New-Hork weniger, in Berlin mehr Sterbefälle veranlaßt. — Die Sterblichkcil an Diphtherie und Croup war in Berlin, Magdeburg, Remscheid, Dresden, Stuttgart, Hannover, Wien, Triest, Kopenhagen, New-Aork eine kleinere, da- gegen in Breslau. Tüsseldors, Stettin, Mülhausen i. E., München, Leipzig, Prag, Paris, London, Moskau, Warschau, Odessa, Stockholm eine größere als in der Vorwoche, und blieb in Frankfurt a. M., Köln, Pest, Krakau die gleich hohe. Erkrankungen waren in Wwn, Pest und Kopenbagea gesteigert. Die Zahl der Sterbesälle an Unterleibstyphus war in München kleiner (2), in Paris und London größer als in der Vorwoche. An Flecktyphus kamen aus Moskau 2, aus Ncw-Hork 3 Sterbesälle zur Mittheilung. Dem Keuchhusten erlagen in Berlin, Prag, London, Liverpool mehr, in Parts und Glasgow weniger Kinder als in der Vorwoche. — Todesfälle an Pocken wurden aus Triest 5, aus Warschau 6, aus Paris und London je 8, Erkrankungen aus Frankfurt a. O. und Edinburg je 2, au- Prag 5, aus London 38 gemeldet. jetzt auf de», Rade, glücklicherweise noch nicht alle. Aber eS bat angefangen unter ihnen, trotzdem daß die Herrschaften solche Üedungrn nicht leicht zuzeben und Radlrrinue» gewöhn lich sofort entlassen. (Boss. Ztg.) --- Zürich. 9. August. (Lin junger deutscher Tourist stürzte vom sogenannten Iungfrauen-Passe in einen Ab grund, woselbst er spater als Lei. e aufgesunden wurde. Bis setzt ist der Verunglückte noch nicht recognoscirt worden. — Brie«;, 7. August. Beim Edelweißsuchen am Hinter- »urghoru bei Brienz verunglückte gestern Peter Transfer, Sohn des als Ornithologe bekannten Schnitzlers Traufser, indem rr an gefährlicher Stelle abstürzte und todt blieb. ----- Tollnmth unter Katzen. In Pruntrut (Schweiz) wurde von der Direktion deS Innern die Tvdtung sämmtlicher Katzen befohlen. Es wurden dort in letzter Woche ein drei zehnjähriger Knabe, ein kleines Mädchen und ein Küfer von einer Katze überfallen und gebissen; eine Dirnstmagv, die von dem Thier ebenfalls angefallrn wurde, konnte sich glücklich ihrer erwehren. Der Küfer vermochte endlich die Katze zu packen und zu tödten. Aerztliche Untersuchung ergab mit Wahrscheinlichkeit Tollwuth. Die gebissenen Personen sind nach Paris zu Pasteur gereist. --- Absturz vom Otattertzarn. Aus Zermatt vom . August wird über einen Unglücksfall berichtet: Gestern Nachmittag ist der 17jährige Andrea« Seiler, der jüngste Sohn deS bekannten Hoteliers und Gründers von Zermatt, Alexander Seiler, ein blühender, kräftiger Jüngling, mit dem Führer Binner beim Abstiege vom Matterhorn an der Südseite viele hundert Meter tief aus den Gletscher ab gestürzt. Die Nachricht von dem tödtlichen Sturze er weckte bei den Gästen der diesigen Hotels, die sämmtlich von der Mutter und der Schwester des Verunglücktet» geleitet werden, große Tbeilnahme und lebbafke Besorgniß, weil daS Matterhorn trotz der damit verbundenen großen Gefahr viel bestiegen wird. Die beiden Leichen wurden erst heule Morgen aufgesundcn. --- Alnrrnz. 9. August. Ein Arzt in Terni wurde zu 20 Tagen Gefängniß und zu dreimonatigem Verbot der Ausübung des Berufes verurtheiit, weil er sich geweigert hatte, Cholerakranke zu besuchen. Svort. * Dortmund, 7. August. Bon hier aus wurde gestern ei» Dauermarjch nach Münster unternommen, an dem 61 Herren tdeitnabme». Die Entfernung beträgt 60 lcm. Der Marsch begann um 5 Udr Morgens, um 2 Uhr Nachmittags waren 28 Lhrilnehmer in Müntzer anqelangt, der er»e Iras schon um 12 Uhr 3b Minuten ein, er hatte somit stündlich etwa 10 lcm zurückgeiegt. * Brüssel, 10. August. Nächsten Sonntag finden die inter nationalen Radwertsahrten zwischen Paris und Brüssel iatl. Unter den Theilnehmern sind zahlreiche Engländer, Ameri kaner, Franzosen, Belgier und 2 Deulsche. * Oberstlieutenant Fnkushima, der japanische Distanz reiter, langte mittelst Danipfers am Nachmittag des 21. v. M., von Sibirien und Korea kommend, in Nagasaki an. Ais dar Schiff in den Hase» »inlies, wurde Feuerwerk abgebrannt, und sobald es verankert war, sühne man, wie der „Ostas. Ll. berichtet, den kühne» Reiiersmann ans Land, wo er von de» höchsten japanischen Beamten empfangen wurde. Im Hasen ruderten Hunderte von Booten, von denen sedes die Nationalflagge führte, umher. Ter Zug setzte sich daraus nach einem aus einer wunderschönen Anhöhe gelegenen Lust- >arlen in Bewegung, wo man den Oderstlieulenanl mit einem Diner icehrle und ihm ein Bild Nagasakis, welches einen kunstreichen Schildpattrahmen hatte, zum Geichenk machte. Der Retter verließ den Hasen noch an, selben Abend aus der Reise nach Kobe und Yokohama. Sein Pferd wird von einem anderen Dampfer von Wladiwostok nach Japan gebracht werden. Lader, Sommerfrischen und Leisen. Z. In dem so reizend gelegenen Bad Brückenau läßt sich die heurige Saison wieder recht gut an. Ter Bciuch des Bades, das in dieiein Jahre eine stattliche Anzahl der dislinguirteslen Gäsie verzeichnet, steigt von Jahr zu Jahr. Die herrliche Lage und die erfolgreiche Wirksamkeit der Quellen führt alljährlich mehr Gäste nach dem stets sorllchreüeiiden Eurorte. In jeder Beziehung werden die weitgehendsten Verbesserungen getroste», und es vergeht kein Jahr, i» welchem den vieisachen Stammgästen nicht neue Ueber- raichungen bereuet würden. Ten größte» Theil der Entwickelung ist der Ausmerksaliikeit zuzuschreiben, welche der k. Brunnenarzt Herr Or. Wchner und die Vadcverwaltung der Wernarzer Quelle zu- gcwandt haben. Dieselbe hal die Bejllinmung, Nieren-, Stein- und Blasenleidenden Hilfe und Heilung zu bieten, und erfüllet auch ihren Zweck in bester Weise. Am meisten spricht für die Begründung der Heiiersolge dieser Quelle der rapid zuuehmende Wasjerver>anbi, der sich in kurzer Zeit zu einer nie geahnten Höhe emporgejchwungen hal. Ter Versandt und Verkauf des Wassers wird durch sachkundige Hände geleitet, und der Preis des Wernarzer Wassers ist billiger als alle gleichartigen Heilwasser, so Laß sich Jedermann den Genuß dieses hervorragenden Quellenproducles, Las auch ein äußerst be liebtes Taselgerränk ist, verichassen kann. Vermischtes. — vüsum, 9. August. Vor einigen Tagen lief, wie die Kieler Ztg." berichtet, hier der Fischer Wörmanu von Finken wärder mit seinem Fahrzeug ein, mit welchem er vor der Elbe nickt weniger als zwölf Seehunde in einem eigens dazu constrnirten Netz gefangen. Dir Hunde befanden sich sämmtlich lebend und machte» bei Annäherung von Menschen ein schreckliches Gebeul. Auch in den Watten an unserer Westküste sind die Seehunde noch immer reichlich und fügen dem Fischfang erheblichen Schaden zu. »--- Mainz, 8. August. Der OrtS-GesundheitSrath hat sich einstimmig gegen die von der Stadtverordiieten-Versamm lung beschlossene Errichtung eines Rbeinwasser-Filtrir Werkes zur Ergänzung des städtischen Wasserwerke« au« gesprochen, so lange noch eine Möglichkeit >st, aus anderem Wege Wasser berbeizuschaffe». In der Nacdbarstadt Eastel wurce beute am Erbcndeimcr Berg mit Bohrungen für eine Gruntwasserversorzung begonnen. ----- WicsbaVe«, 9. August. Einem reichen Nüssen wurden beule früh im Lustcurorl Königstein achtzigtauscnt Rubel gestohlen. Die sofort drahtlich benachrichtigte Frankfurter Polizei entsandte einen Eommissar mit einem Eommando Schutzleute, welche« den Eisenbahnzug Eronberg- Frankfurt auf offener Strecke stellte und alle Verdächtigen visitirte. Eine Person wurde verkästet, dock stellte sich atS- bald deren Unschuld heraus. Inzwischen ist der wirkliche Thäkcr entkommen. — Pest, 9. August. Nach den Meldungen der Zeitungen sind in zwei Orlen deS Berezer ComitalS zehn resp. fünf Eboleraerkrankungcn vorgekommen. Die Polizei ver weigerte 400 Arbeitern, welche au« dem verseuchten Mar maroser Eomitatc kamen, den Eintritt in daS Pester Territorium. Die Arbeiter müssen nun im Freien campiren ----- Brünn» 10. August. In der hiesigen Emailsabrik ist ei» großer Streik auSgebrochen. 750 Arbeiter haben die Thätigkett eingestellt. --- Paris, 7. August. Am Sonnabend hatte» wir hier ein Schauspiel, von dem, wenigstens hier, gesagt werden kann: noch nickt dagewesen. Aus dem Standesamt deS i8. Bezirkes (Montmartre) erschien eine ganze Hochzeits gesellschaft auf deui Fahrrad. Die Braut und die Damen batten, der neuesten Radlermode entsprechend, kurze Pumpbosen angelegt. Nack, der Trauung fuhr die ganü Gesellschaft nach Enghien. wo die Leutchen nach dem Früh stück bis Abends um die Wette radelten. Nach dem Hochzeits niahl kamen alle auf dem Rade nach Paris zurück Dir Radlerei greift immer weiter um sich, auch Köchinnen fahren --- London, lO. August. (Telegramm.) Da« Packet- boot „Golkonda", von Indien kommend, ist heute früh Ift, Uhr vor Plymouth aufgerannt, wurde jedoch nach einigen Anstrengungen wieder flott gemacht und setzte die Reise nach London fort. Bukoreft. 9. August. Seit gestern sind in Brail, 8 neue Erkrankungen an Cholera und 2 Todesfälle, i, Sulina 14 neue Erkrankungen und 7 Todesfälle vorgekommen. AuS Cernavoda, Tultscha und Galatz ist kein neuer Cholerafall gemeldet. ---- Konftantiuopcl, S. August. Herkünfte von der Donau, der rumänischen Küste und vom Schwarzen Meen werden einer zehntägigen Beobachtung unterzogen. ----- Petersburg, S. August. Nach amtlichen Berichten sind in der Zeit vom 27. Juni bis l7. Juli Choleraerkran- kungen mit epidemischem Charakter vorgekommen in den Kreisen Chotin (Gouvernement Bcssarabien), Berdilschew, Lipowezk und Taratscha (Gouvernement Kiew), Stadt Kiew, Fatesh (Gouvernement KurSk), Stadt Moskau, Bolchow, Mzensk und Kromsk (Gouvernement Orel), Stadt Orel, intz allen Kreisen des Gouvernements Podolien, vornehmlich in de» Kreisen Brazlaw. Haissin und Podolsk, im Kreise NowoSzils! (Gouvernement Tula), Stadt Tula, in den Kreisen Ananjew und TiraSpol (Gouvernement Cberson), in der Stadt Biclv- stock, in den Gebieten von Kuban und der Donkosaken, namentlich in Rostow, und dem Donbezirk. In de» Gouvernement« Wladimir, Wolhynien, Woronesb, Wiatk«. IekaterinoSlaw, Kaluga, KurSk, Moskau, Mobilem, Nishny, Perm, Twer, Tula, Tobolsk und und TomSk kamen nur ver einzelte Fälle unter Auswanderern und Arrestanten vor, während die angesessene Bevölkerung unberührt blieb. Ebenso traten blos einzelne verdächtige Fälle auf in den Gouverne ment« Kasan, Rjäsan, Ssamara, Ssaratow, Ssimbirsk, Pensa, Baku, Orenburg, Tambow, Stawropol, Ufa, Astrachan, Tschernigow und Petersburg. In den übrigen Thrilen Ruß land- kamen Cholera oder cboleraartigr Erkrankungen nickt vor. — Wie den Blättern auS Nishnn-Nvwgorod vom 8. d. M. telegraphisch gemeldet wird, ist der Besuch der Messe seitens der Kausteule fortgesetzt sehr rege. priv. öii8vküeIirLävr LisevdLlul. PmisMtl Mmis übti Sit Mitds-lstimb«» im Mmle Äli IN?. Vesörverl e Ein«ahmen Personen Güter für Personen und Gepäck für Eil- und Fracht- Güter Zusammen Hiervon entfällt ans die Linie» lat. X lat. ö Anzab! Tonnen Gulden Vom 1. bis letzten Juli ^ 239.«!89 244.829 5.140 434.670 421.854 12.816 193.726 199.082 5.356 544.009 519.153 24.856 737.735 718.285 19.500 286.084 276.084 10.000 451.651 442.151 9.-00 Bom 1. Januar bis letzten Juli s 1.183.540 1.175.IL4 8.416 3,034.538 2,827.079 207.459 761 277 756.159 5.118 3,945.659 3,599.805 345.854 4,706.936 4,355.964 350.972 1,798.886 1,659.800 139.086 2,908.050 2,696.164 211.886 Anmerkung: Die ausgewiesenen Einnahmen pro 1892 sind definitiv, jene pro 1893 provisorisch, jedoch auf Grund der definitiven Abrechnungen für die Monate Januar, Februar und März 1893 richtig gestellt. Prag, am 5. August 1893. Oo»w., «rtl». «. L»nlüu«t<ori». Oustnr ^ü»lk»tr. 14, Onrteuged. pari. lovLlickslläLlltz Nicolaistr. 2,1., vckr (Priinui. Ltr^ empfiehlt seine Hillwlimi-kMiIitiün. Von früh 8 bis Abends geöffnet. Ftrnspreckrr: Amt Ik.. Nr. 22C.3. Tetzlitz. Das Wasser der hiesigen StadtqueNe, welches von der Firma Fischer LPcters. Leipzig, Hallcjche Straße, wogcnladungsweiie bezogen wird und in V> Roth- weinflaichcn-Füllung ä 30 (leere mit 3 zurück) daselbst zu haben ist, ist nicht nur et» vorzügliches, kohlenfäurebaltigeS, erfrischendes Taselgetränk, sondern auch «in Heil mittel bei nervöser Berdauungsschwäche, Blasen- und rheumatischen Krankheiten. Sicher wtrkendrs Mittel gegen IVIilsssvn zu habe» Nciiniartt Nr. 17, I. Stage. aus achtbarer Familie, 19 u. 22 Jahrs alt, ohne Vermögen, jedoch gute Ausstattung, suchen passende L«;I»Si»8rre1AI»rte>i. Anonym nicht berücksichttgt. Werthe Off. bitte mtter K. 1-00 Riesa niederznlegen. Würde eine ältere vermögende Dame Wtttwe oder Jungfrau geneigt sein, mit einem alleren Herrn, welcher sein Geschäft niedergclegt hat, vereint zu leben? Bitte geehrte Adressen an den Suchenden direct einznienden. Vrrlobt: Herr Heinrich Hansen in Ham- bürg init Frl. Klara Lohtz in Limbach. '«rr Robert Kahlich in Berggießhübel mit rl. Margaretbe Seysert in Rochlitz. Geboren: Herrn Fr. Kämpj ,n Limbach »in Sohn. Herrn Uhrinachcrmcisler B. Grün in Dresden ein Sohn. Herrn Postverwalter Hembel in Bockau bei Aue eia Sohn. Heir» Emil Mathes i» Chemnitz ein Sohn. Herrn Max Keßler in Chemnitz eine Tochter. Herr» I)r. weck. K. Hirichberg in Zwickau ein Sohn. Herrn Theodor Scholz in Pirna ein Sohn. Herrn Richard Mammitzich in Berlin X. ein Sodn. Gcjtorbrnr Herr Louis Herrmann, Fabrikant in Dresden. Herr Pfarrer vm. Ernst Fürchtcgott Wirth in Kloschwitz. Herrn Otto Lufl's in Plauen i. V. Sohn Paul. Frau Marie Dorothea Louise Erler geb. Leihkans in Lehndors. Herr Couilaittin Hermsdors, Echiihmachermeister in Raum- bürg a. S. Herr Gustav Droschke, Schrift setzer in Naumburg a. S. Herr Carl Tanneberg in Halle a. S. Frau Louise Jacobine geb. Emilins in Halle a. S. Frl. Jda Reuter in Trotha. Herrn Steyer's in Halle a. S. Sohn Otto. Herrn F. Hcnze'S in Glebitzsch Sohn Arthur. Frau Emma Rinke geb. Wille in Bergen lNorweaeal. Herrn Roben Wirkh's in Wurzen Sohn Fritz. Fra» Ada Gnibne geb. Berger in Nemt. Herrn Franz Growitzsch's in Werdan Sohn Curt. Frau Christiane Wilhelmine veno. Bachmann in Zwickau. Herr Friedrich Ferdinand Kastelt, Schmiederneister in Ehem- nitz. Aräul. Helene Thekla Eichhorn in Chemnitz. Herr Albert Aläntzel in Bautzen. Herr Julius Benedix, Steinmetzmeister in Dresden. Herr Julius Hermann Schönhais, Prtvotus in Kötzschenbröda. poetzsch's Röst Aaffees zeichnen sich durch nachstehende vortheile aus: 0 wesentliche Wertherhöhung des verwendeten Roh kaffees durch vorherige gründliche Reinigung. 2) Bedeutende Erhöhung der Ergiebigkeit durch ab solute Entfernung der wassertheile vermittelst Ab saugung durch Erhaustoren - Betrieb. 3) Röstdauer höchstens 15 Almuten, daher die volle Erhaltung des Aromas, welches bei den Kaffees auf die gewöhnliche Art hergestellt, durch zu lange Röstdauer verfluchtet. Richavö Loetzsch, Leipzig, Aaffee-RSfterei ini Großbetriebe. verkauf: Königsplatz, Ecke am Peterssteinweg. Nach Gottes unersorschlichein Ratbschlust'e und kurzem, schwerem Leiden verschied heute in früher Morgenstunde unser heißgeliebter, treuer Gatte, Bater und Bruder, der König!. SSchs. Oberst z. D. LÄHLULS LLvuLvr, Ritter h. O. Statt besonderer Meldung zeigen dies in tiefstem Schmerze an Dresden, Leipzig und Schandau, den 9. August 1893. bis Hinterbttebenen. Die Beerdigung findet Sonnabend, den 12. d. M-, Nachmittag 4 Uhr von der Capelle des TrinitatissrieLhofes aus statt. Üestera verscüieä ncwii taorem setieeereii I-eicken unser inuljsceeliebter Uatte, Vater, 8vdo, öruüer umi 8estccap;er, cter Orilflicch v. Lodeutdal uuä öenxeu aeüs »idjjiixer kodvnl L,ÖH«ssv, vier naisst all« » Vreuoüen um! Lelcniinten »ur iueräuru» au Lnautdain uocl l-auer, cke» 9. .4up»st 1893. ckk« tleNic-trlidtc, kVItkne Lneikiv »etott ILilsrn umi Ossuliaietorn. Oie Lseeüi>xu»8 -wie, 8on»ka^ diaeünüttax- 2 i'lcr vom Vrauerliauio Io Snauttuuu au» statt. Heute Nachmittag starb au de» Folgen wiederholter schwerer Operation mein inniggeliebtcr Man», der Kaufmann Herr Ernst Scholle, im 55. Lebensjahre. Lieben Verwandten und Freunde» widmet di»j« Traucrknnde nur hierdurch Berlin 8VV (Gitjchiner Str. 110), den 9. August 1893. Anrekte Lch»>c geb Vsrgsr im Namen der trauernden Hinterlaffenen.
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