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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930904018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893090401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893090401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-04
- Monat1893-09
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!. AlU zm Le'iHV ÄsskW mi» WzM üir. M MM j. Zeptmiei M. iMW-MM brht, hochverehrt« Festgenossen, wie die wrhrkräsltg« deutsch« Jugend. wassengerüsiet. tampse-ireudig, tvde-muthig, geführt von dem greisen Heldeulöntg Wilhelm, der de» Sieg jo vieler Schlachten an seine Fahnen knüpfte, geleitet von dem alle» berechnenden Tchlachtenlenker. di, gewaltigen Heere-massen des Feinde- init ^ . o, ^ . ... i eiseinem. undurchbrrchftchrm Ringt umklanimert, noch einem letzten Kryflall-Palastes dielt die zweite Ansprache Herr Dilcctor i g„M,^jei> Widerstande, den französiicheii Imperator an der Sedanfeier in Leipzig, n * Lettzjig, 8. September. Bei der großen Festver sammlung am gestrigen Abend in der Neuen Halle des "al " ' - - - vr Wittstock, besten beredte Au-sührunzen wie folgt lauteten: Wenn «» schdu und würdig ist. der bedeutsamen Tage tu der Vergangenheit unsere» Volte» zu gedenken, io ragt vor Allem da- I Gcdachiuiß de- große» Ereignisse» hervor, da» die alte Sehnsucht de» deutschen Volke- nach Einheit und Einigung aller Stämme de» j Vaterlande» endlich zur Erfüllung brachte. Und gerade hier in unserrm engeren Vaterlande, wo manche» dunkle Blatt der Geschichte von schwerem Fall und tiefer Roth erzählt, eben durch den Mangel nationaler Einheit verschuldet, gerad« hi«r bei un« tu Sachsen, von einem gesunden Volksleben getragen, ist der Sedan tag um so mehr «in vaterländische» Fest, ein Fest von hoher patriotischer Bedeutung, dessen Weihe noch dadurch gehoben wird, daß unser Landesherr in der vordersten Reihe der Helden steht, deren wir heute in dankbarer Liebe gedenken. Denn al» der Krieg mit Frankreich kam wie eine unabweilliche Nolhwendigkett. wegen einer Lappalie vom Zaun gebrochen und darum für da-,,-uipire'' an der Seine eine Existenzfrage, da erhob sich leuchtend ein grünend Rei» am alten Wetliuerslamm, da wehte da» alte Rantenbanner zum deutschen Streit gegen gallische Frivolität, die Drachenjahne, die Napoleon gesäet, gebaren gepanzerte Streiter, ganz Sachsenland stand auf in nationaler Begeisterung, voran mit ritterlichem Heldenmuih der treu» Sachsensührer Albert. Und nun begannen jene Thaten sächsischer Bravour in einem der größten Kriege, den die Weltgeschichte kennt, wo der hoffnung-grüne Raulenkranz zum Eichenkranze deurscher Ehre wurde. St. Privat wurde genommen, zu Roncourt vollendete Albert von Sachse« am äußersten linken Flügel di« Umfassung Bazaine'S und schloß die mörderliche Falle von Metz. Hier heftete König Wilhelm dem Kronprmzen Albert da» eiserne Kreuz an die Brust. Nach diesen siegreichen Kämpfen erhielt der sächsische Thronfolger di« selbstständige Leitung der IV. oder Maar-Armce und führte st« zu neuen Siegen in der Schlacht bei Beaumont, welche seine Stirn mit dem Lorbeer höchster Feldherrn-Ehre schmücken sollte, und d«r Ruhm von Beaumont hals den Ersog von Sedan mit vor- bereiten. Auch bei der Belageruug der Hauptstadt de- Feinde- bewährt« sich wieder in ruhmreichen Kämpfen um die Fort- von Pari- die sächsische Wassenehre, bi« endlich de- Kriege« Stürme schwiegen und Kronprinz Albert an der Spitze seiner Braven heim Spitz», zur Ergebung, zur Gefangennahme zwingt. Da« war «ine Schlacht! Wie «in Blitz fuhr die Kunde dieser Gefangennahme durch die fränkischen und deutschen Gaue: wie «in kalter Blitzstrahl schlug er dort ein und stößt« jähen Schreck ein, — wie ein heißer zündet« er bei un» Freude, Jubel, Begeisterung an. Solche Wirkung hatte keine Kriegesbotschaft mehr nachher. Au» der blutigen Saat jene- Tage» aber ist aufgesprosteu ein« voll« Ernte, «in« reiche Füll« hoher Errungenschaften. In der Stunde, wo auf den Basteien der brennenden Festung die weiße Fahne emporstieg, und Napoleon vor König Wilhelm seinen Degen senkte, erhob sich der Geniu» unsere- Volkes zu stolz««» Fluge, gelegt wurde der Grundstein zum mächiiaeu Bau de« neuen Deutschen Reiche», geschmiedet der Reisen der Kaiserkrone. Ja strahlendem Siege-glanze ist durch unser«» Gotte» Gnade da- Kaiserreich wi«d«r erstanden oder, bester gesagt, von wirtlich deutschem Geiste getragen neu erstanden und bat sich trotz mancherlei Anfechtung und drohender Gefahr im Herzen de- von Waffen starrenden Europa selber stark und machtvoll gerüstet, mit kühnem Muthe und starkem Arme den Frieden-schild emporhaltend, fest in Haupt und Gliedern verwachsen, bi- auf den heutigen Tag mit frendigem Gottvertrauen aus eine gesicherte Zukunft behauptet. Dank sei dem Herrn der Heerschaaren, Dank Kaiser Wilhelm dem iegretcheu, Dank seinen großen Paladinen, seinem unvergleichlichen Staat-manne, Dank unserem deutschen Heldcnheere I Wo» wir im heiligen Kampfe gewonnen haben, war de- Blute- der Edelsten werth, Blut oder ist reichlich geflossen. Wir gedenken auch am heutigen Festabend dethalb in erster Linie Derer, die ihr Leben ließen in blutiger Männerschlacht und un« mit ihrem Herz blut den Sieg erkaufe» halsen, deren Gebeine ferne unter grünem Rasen feiern und bleichen. Wir denken der Tobten, der Todtenl Dankbarsten Herzen- gedenken wir aber auch weiter der Männer, die jene blutigen Konipsrage überlebt hoben, die den Siegeslordeer tragen konnten, die da» schlichte Kreuz von Eisen schmückt, wie über haupt aller Lerer, die da- schöne und erhabene Bewußtsein in sich tragen können, in dieser schweren Zeit ihre deutsche Manne-pflicht aethaii zu haben. Mühelos erwerben nur wenige Menschen die Freude: auch un» Deutschen ist unsere Fre»de am Vaterland« nicht kehrte"der^siegreicht^W^tmcr'al- ein echter deutscher Held , der für I wider Meuscheiiloo« zu eigen geworden, davon wist«» unser« Helden de« Vaterlande« Ehre und Einigung ruhmvoll gekämpft, geschmückt I von 1870 und 1871 zu er Men mit dem MarschallSstabe, hochgeschätzt vom greisen Kaiser Wilhelm, Raute und Adler, Hodeuzollera und Wettin dauernd vereint tu deutscher Treue! König Albert wird einst in der Geschichte zu dem größten Wettiner gerechnet werden. Soweit wir auch in die achthunderl jährige Geschichte diese- Hause» zurückblicken, es ist nicht zu viel daß vou allen Wettinern der bedeutendste König Albert ist. Hell und weit klingt cber auch bi» aus den heutigen Tag der Klang de» deutschen Schwerte» durch die Welt, den Freunden und Bundesgenossen zum Trost und Schutz, den Feinde» und Wider sacher» zur Warnung und zum Trutz. — Unsere jungen Soldaten haben am heutigen Tage keinen Feiertag gehabt, haben sich keinen Festtag bereitet, sonder» strengen Dienst verrichtet. Auf allen Meeren flattern die Fahnen unserer Kriegsschisfe, in weiten Länderstrecken de- dunklen ohl' glänzen in der Weltin'schen Geschichte manche hervorragende! Lrdtheil- erschallt da» deulfche Lommandowort. Gerade diese Namen, aber keiner dient« einer so großen Idee wie König Albert,! rüstigen Friedcn-arbeitea unserer wackeren deutschen Osstcier« in keiner hat so wie er da- Rautenbanner iu den Dienst de- große» deutschen Vaterlande» gestellt in treuer Uebereinstimmung mit seinem Volke. König Albert ragt al- eine der edelsten unter den fürstlichen Gestalten der Gegenwart hervor, eia sächsischer König in dem Dienst de- deutschen BaierlandeS, eia in der Zucht militairischer DiSciplin gestählter Charakter, ein erprobter Soldat von öOjährigcr Dienstzeit, dabei schlicht und einfach, aber nicht bloS tüchtig im Getümmel der Schlacht, sondern auch in den Werken de- Friedens, unablässig besorgt für die Wohlfahrt seine« Volkes, sein Scepter wailet in Gerechtigkeit und Müde über seinem Lande. Wie er al- Soldat und Krieg-Held hervorragt, so nicht minder auch al- treusorgender und umsichtiger Regent seines hochculiwirtea Lande-, da» sich stets durch Rührigkeit, Arbeil-inuth, gesunden Verstand und Unter- nehmuna-geist au-zetchnele, und wo Kunst und Wissenschaft, Agri kultur, Handel und Gewerbefleiß in hoher Blllth« stehen. Und wenn in solchen Stunden festlicher Erinnerung wi« heute an» der großen Vergangenheit auch ein ernste- Mahnen herüber, weht, eine Frage an die Zukunft sich etustellt in unserer Zeit, so reich wie keine andere an raschem Wechsel der Ereignisse, an wunder baren Kalastropdea und an schroffen Gegensätzen, wenn wir fragen hären: Wa» wird die Zukunst bringen? Da» weiß der große Weltenleuker droben allein. Daß aber Alle», wa» auch immer kommen mag, doch nur eine Tchlußfolge de» Bisherigen sein kann, deß k-nnen wir getrost sein. Jenen großen weitgeichichtlichen Er- eianisfen, Heren Andenken wir heut« feiern, würde die höchste Weihe fehlen, wenn wir jemal» gleichgiltig werden füllten gegen die Errungenschaften, die lange von unfern Vätern ersehnt, der Sohne kästliche- Lrdtheil geworben, wenn wir jemal» wankend werden sollten in der Treue zu Kaiser und Reich, wenn wir nicht in patriotischer Hingebung nach größer» Gesichl-puncten an der Lösung der Ausgabe» arbeiten, die unsere Zeit der ties bewegleu Gegen- wart aeiiellt sind. Darum ist e» die Mahnung de» heutigen Tage» und e» legt un» diese Stund« de» Gedächtnisse» die Pflicht an« Herz, unablässig zu wirken und zu schaffen, daß unser deutsche» Vaterland immer herrlicher erblühe. Und darin ist un» König Albert ein leuchtende» Vorbild. Mit dankbarem Herzen blicken wir daher zu unierem Könige ehr surchiSvoll empor. Au» deutschem Stamm entsprossen, schlägl sein Herz fllr Deutschland» Größe, Macht, Ruhm und Ehre an deutsch« Kunst und Wissenschaft genährt, leuchtet daher Geist die Bahn voran, aus der fein Volk wandelt. Liebe und Anhänglichkeit wollen wir ihm folgen, dem mächtige» Führer, treu ergeben bi- tu den Tod, und wünichen, daß Gott ihn schützen und schirmen möge. Gewiß werden Sie Alle, liebe Feit- ae-rossen. von Herzen mit einstimmen in den Ruf: S«. Maj. König Albert, unser geliebter Landetherr, der Krieg-Held und Fried«»»- sürst, kr leb« hoch, dr«imal hoch!II Wi« immer, wrnn es inmitten treuer Sachsenherren gilt, der Dankbarkeit und Verehrung für unfern König Albert Ausdruck zu geben, wurde brausender Jubel laut, al- der Redner seinen Sachsens Herrscher gewidmeten Trinkspruch beendet hatte. In harmonischer Reihenfolge folgten al-dann dir vortrefflichen Liedervorträae de« Leipziger Lehrer Gesang-Verein-. Uber dessen Mitglieder Herr HanS Sitt den Tactirstock schwang, die ebenso vorzüglichen In strumentalvorträge der Capelle de- Herrn M Günther Eoblenz und die patriotischen Ei , . der Fefltheilnehmer, wozu heimische Dichterkräftr den Lieder te^t geliefert batten. E» möge von diese» Liedern die Dichtung de« Herrn Blbin Mittelbach hervorgehoben insvi alle» Stellungen, der aute Beisl, der Gott sei Donk noch alle unsere Truppeulheilr beseelt, die treue Fürsorge unsere- ritterlichen jungen Kaiser-, aller nuferer deutschen Vvnbe-fürsien und guten Patrioten für unser Heer und unsere Flotte sind un« sichere Bürgschaft dafür, daß die Söhn» der Väter werltz sein wollen, wenn die Stunde der Gefahr «- erfordern sollte Gilt e- noch einmal, den heiligen Boden de- Vaterlande- zu ichlltzea, so sind wir alle besten gewiß, daß ein jeder deutscher Soldat, den fein Kotier zu den Fobnen ruft, sein« volle Manne-- pslicht thua wird. Waren es doch zwei Eigenschaften, sehr verehrte Festgenostea, die bereit« den Römern für die Deutichen charakteristisch erschienen: die eine, die auch die Römer verstanden, weil sie sie selbst besaßen, war die Tapferkeit, die andere, von ihnen linver standen, aber war die Treue. — Wo sind nun Tapferkeit und Treae gegen Kaiser und Reich jemal» glänzender und strahlender zu Tage geiret-n, al- in den Heldeareihen .untere» deutsche» Heere-, da- nach diesen Beziehungen ein Vorbild für alle Kreise unsere- deutschen Volke» geworden tstl Dem deutschen Heere, unserer jungen tbatkrästigen Marine mit tnbegristen, al- bewährtesten und sichersten Hütern deutscher Tnpsev krit und alter deutscher Treue, gilt mein Trinkspruch. Da» deutsche Heer, di« deutsche Flotte hoch, hoch, hoch! Inzwischen war durch alle di« vorbezeichneten patrio tischen Darbietungen die allgemeine Feslstimmung auf ihrem Höhepunct angelauzt, aber gegen Mitlernacht erst begann die »große Masse der Festtheilnehmer allmälig an den Heimweg lern ersehnt, der Söhne I ^ denken, erfüllt von dem Empfinden, den hebren National I.mai» wankend werden Gedenktag der Deutschen wieder ,n würdiger Weise begangen zu haben. Mögen andere deutsche Städte in dem festlichen Begehen de- SedantageS Nachlasse» — wir können sagen, daß solches iu Leipzig nicht der Fall ist, und wollen be stimmt hoffen, daß solche- auch io Zukunft nie der Fall sein werde. Leipzig, 8. September. Durch eine musikalische ! Aufführung im Saale de- Etablissements Bonorand wurde die Feier de- SedankageS in würdiger Weise heute früh fortgesetzt. E- hatte sich zu derselben ein außerordentlich zahlreiche- Publicum eingefunden: der Saal war fast über füllt trotz der unfreundlichen kalten Witterung und der frühen Stunde. Die Gesangvereine Adler, OrpbeuS, Phönis, Strohbach'scher Verein, Tbalia, Typs- graphia, Mitglieder de-MarcuS-Kirchenchore- und eine Anzahl sange-geübter Damen und Herren unter der > Leitung de- Herrn Franz Karnahl, sowie die Concert sängerin und Gesanglehrrrin Fräulein Margarethe Groß schupf und Herr Opernsänger C- Benedict batten ihre ! Kräfte bereitwilligst zur Verfügung gestellt, die Capelle de« Herrn Mlisikdirrctor Erdmann Hartmann die Au-jührung der Orchester - Nummern und der Begleitung übernommen e- lieh sich also wohl Gediegene- mit Bestimmtheit erwarten Da» Programm begann mit der sehr gut und präcise zur I Aufführung gebrachten Ouvertüre zu .Ruy Bla«" von MenbelSsohn-Bartholty, der der von dem gemischten Cbor ' gesungene Cdoral »Sollt' ich meinem Gott nicht singen" mit Orchrsterbegleilung solgkc. E- bestieg danach Herr Lehrer Aldi» Milteldach die Rednerbübne und sprach mit wodl- 7^.»"»°". V°rrn «iv.u u,l.ilri°aw ycrvorgc,vorn, Sender. überall vernehmbarer Stimm- und ergreifendem sein, welche insonderheit die Herzen der Sänger gegenüber I Vertrag nachfolgendes, von Herrn Gymnasial - Oberlehrer den Verdiensten des Fürsten BlSmarck hoher schlagen i,eh und ^ SturmHöfel gedichtete« .Gebet' deren Schlußstrophe lautete- ' * , v . wir auch «ollen zu lbm stehen, Ob ihn lästert Lug und Trug. Treu« «ollen wir ihm wahren Bis züm letzten Athemzug. Nun und nimmer lall erkalte» Unsre Lied' und Dankbarkeit: Hoch der Deutsch« Bannerträger, Hoch Fürst Bt«marck allezeit I :,: Man muß den Jubel selbst vernommen, man muß die! Helle Begeisterung, welche dir Dichtung entstammte, mit eigene» Augen wahrgenommen haben, um ermessen zu können, «>« di» Empfindungen der Liebe und allgemeinen Bekehrung für unfern großen Ebrenbürgrr, den Fürsten Bismarck, io Leipzig alle Kreise durchrringen. Herr Mittelbach empfing den Lohn für seine ausgezeichnete Dichtung durch mehrsacheu stürmischen Hervorruf. Die Reihe der Ansprachen beschloß Herr Direktor von Brause, der Deutschland» Heer und Deutschlands Flotte folgende Betrachtungen widmete und dadurch gleich fall« großen allgemeinen Beifall hervorrirf: In d«r völkergeschicht« atebt »s, hochverehrt» Festgenosiea, Er-! rigolst« und Thaten gleich b«n weithin sichtbaren Hochgipiela br» Gebtrgel. tzöhenpuncte im Leben d«r Völker, umflossen vom Schimmer de» Ruhme«, verherrlicht durch den Griffel de« Geschichts schreibers, gepriesen von dem Munde de- Lichter- — Hödenvuncte, ! weithin leuchtend durch den Zetteoraum di« zu den fernsten Ge-! schlechter». In solchem Glanze strahlt« dev Griechen da« Felienuser der Insel Salami», den RSaieru di« bluigetränkk, Ebene von Zama, strahlt d«m deutschen Volke da- Schlachtfeld von Seda» Gei au- auch deute wieder herzlich gegrüßt, da stolzer Elegetlag »»> Sedaal Frisch nab anschaulich st«tzt «seren >ug«n. d«i» Bild allzeit vor Nun ist verstummt der Sänger Liedermund. Hart ihr e< ftillderedt dort oben rauichen? O laßt nach Väter Brauch im Etchenrund Die Gottheit eure« Herzen« Wünichen lauschen! Vertraut dem Höchsten sei'-, wa« wir empfinden, Wa« uaier Aller Her» jetzt ernst bewegt I Wa- un- in tiefster Leele hent erregt, Laßt'« st» Gebet de« Himmel« Psone finden. D» gabst un-, Gott, den Steg: Du ließt den Aar Der Deutschen mächtig sein» Flügel breiten; Hast un« bewahrt in dräuender Geiahr — Dank Dir dafür io all« Ewigkeiten! Dem heldenkaiser auch und dem Genossen, Der mit ihm schuf de- Reicht- Herrlichkeit. Laßt danke-voll »nt sein sür alle Zeit, Ob Bettler wir, ob gürstenblut eniiproffen. Du führtest, Herr, die neu« Zeit herauf. Der nicht» mehr gilt ein sttlluinsriedet Schaffen; Ei» Jeder sucht im wilden Slurme-laus Eia letzte« Glück vor Ander» zu erraffen. Da sei un- denn von Dir ein Hort beschiede»; Im Tasetn-kampf, wo selbst der Best« zollt Dem visie» oft und drod sich heimlich grollt, Wahr' na», schenk' wieder un« de« Herzen» Frieden Mit Vlut gekittet ward dir Einigkeit, Dt» unser» väwrn war »st» serne« Sehnen, Nicht fest aeuug. E« ruft zu Zwist und Streit Partelenhaß. der Selbstsucht eitle« Wätinen Vom Bruder hat der Bruder sich geschieben — Raucht »ich» dt» Straß» schon von Bürgerdlut? O Herr, »tmm «»«der un- in Leine Hut Und gt«b dem deutsch«» Volk« tua»r» Frt«d«»l Ring-Her die Welt von TodeSivafsen starrt, Es zieht herauf de« Kriege- Hagelwolke I Wie drückt auch un« die Rüstung, ach. so hart — Loch wer ist wahrer FremiL dem deutschen Volk«? Du bist e- noch! Von Dir sei uns deschiedea Im letzten große» Kamps ein letzter 2>cg! Tan» bann«, Herr, für immer Streit und Krieg Und schenk' der Menschheit «w'ge» Bölkersrieden. Dann lohnt Dein Segen neu de» Bauern Pflug, Kein gist'ger Haß entweiht der Arbeit Stätte; Um höchsten Preis ringt deutschen Geiste» Flug Mit andern Völkern friedlich um die Wett«. Dann ein' un- wieder, di« wir heute kamen. Ein Sedantag voll froher Zuversicht, — Ei» Dankgebet steigt auf zum ew'grn Licht, Und au» der Eichen Zweigen flüstert'-: Amen! Nach diesen mit großem Beifall aus^enommenen zeit gemäße» Versen trug der gemischte Chor eine kurze Motette von Große, .Fest siebt Dein Wort, wie Felsen steh'n", vor, woraus Arl. Grobschupf mit Orcbesicrbegleitung drei Lieder ang: .Sei Du mit mir" von Hitler, .Gesang auf der Barke" au- .Heinrich der Löwe" von Kretschmer und .Komm aus der engen Stadt" von Henning von Koß. Die beliebte uno slimmbegabte Sängerin, deren Vorträge schon so oft da- Publicum in der Kirche sowohl, wie im Concertsaal entzückt baben, war trefflich bei Stimme, und sie fand wiederum für die inhaltlich so verschiedenartigen Lieder überall den richtigen Ausdruck; da» letzte Lied zündete derartig, daß Zräulein Großschupf, durch anhaltenden Applaus genotbigt, dasselbe wiederholte. Von weiteren Darbietungen gedenken wir dreier Orchesternummern: Cbor der Friedensboten au- Ricnzi" von Wagner, Triumpbmarsch von Wallerstci» Sr. Majestät König Albert gcwikmct) und historischer barsch aus dem 17. Jabrhunkert, der den Schluß des ConcerteS bildete und ebenso trefflich gespielt wurde, wie die vorbergenannten Stücke; wir gedenke» ferner dreier Cbor- lieder a cappella: „Sonntags am Ndein" von Epp, „Groß- mütterchen" von Hädnel und „Im Wald" von MendelSsobn- Bartbolty. und endlich der „Sedanbymne" für gemischten Cbor a cappella mit Baßsolo, gesungen von Herrn Benedict, und des Choral« und Amen auS der Nesormationsmotette von Rößler für gemischten Cbor und Orchester. Die Vorträge des Chores können durchweg als sehr wohl vorbereitete und wirksame bezeichnet werden; sie wurden ebenso wie alle übrigen außerordentlich beifällig ausgenommen. Dank Allen, die sich an dieser „voikStkümlichen Feier" so thatkrästig und erfolgreich betheiligt haben. 8—r. Der Festzug. —m. Unter den denkbar günstigsten Wetterverbältnisscn vollzog sich gestern Nachmittag die Ausstellung und der Ab marsch de» imposanten FestzugeS. Wa« 24 Stunden vorder Niemand geglaubt, aber doch sebnlichst zum Gelingen unsere« nationalen Festes gebofft, daS trat in raschem Umschwung vom Trübregnerischen zum Sonnigschönen ein: rin von de« Himniels Huld verklärter Sekantag. Wie immer, so fand auch diesmal der in voller Ent sagung äußeren Glanze« geschaffene Fcstzua eine umfassende Betbeiligung der einzelnen Vereine und Körperschaften, so daß die Zugordnung die Gruppcnzabl von l2t> mir l7 ein- gereiblcn Musikabtbcilungen erreichte. Cincn Begriff von der imposanten Länge diese- mächtigen Aufmarsches läßt sich au- der Zeitdauer ermesscn, die aus dem Augustuöplay voni Abmarschs bis zum Schluß rund eine Stunde in Anspruch nabm. Ein breiter Menschenring »iiischlvb in drei- und vier- achrn Gliedern den Ausstellung-Platz; in dichten Reibe» etzten sich seine Ausläufer bi« zur Feststätte fort. Ucberall webende Fahnen. Sonnenschein, fröhliche Gesichter, eine echte, rechte Festtag-Physiognomie Leipzig-. Und in diese, vom Sonnenschein verklärten Stunden brachte ver Ftstzug einen fühlbaren patriotischen Herzschlag. Wer hätte ihn nickt verspürt, al- die Kriegervereine nabten mit ihren zahlreichen Zeugen jener ernsten, ewig denkwürdigen Zeit von l870/7 l, wer hätte ihn nickt empfunden, als die Träger de» eisernen Kreuze» vorüberschrillen, als die Invaliden, blumenübrrschüttet, im Wagen vorübersuhren! Tausende be kundeten mit ihrer Gegenwart den echt deutsch nationalen Grundzug, der durch diese- von Leipzig mit einer imposanten Betonung seiner Gesinnung aefrierte» Feste« ging. Beritten« Herolde in den Reicks-, Lande«- und Stadtfarben »öffneten den Zug. Dann folgte der Hauptan-schuß, hinter ihm RathSbeamte mit der Stadtsadne und die Ebrengäste. Zum ersten Mal erschienen die Freiwilligen SanitätScolonnen Leipzig-, dir Ritter vom rothen Kreuz, ,n schmucker Uniform und voller Ausrüstung. Dann marschinen fünf Militair- vereint vorüber, die Jäger und Schützen, die ln-er, lOüer, 107er und lS4er, im Anlchluß daran zahlreich dir Mitglieder de- Leipziger TurnverciuS, schmuck und stramm in flottem Schritt, und weiter die Innungen und gewerblichen Vereine, dir Bürsten» und Pinselmacher, die Fischer. Sattler, Schlosser, Gastwirthe, Brauer, Kellner, Steinsetzer. Stellmacher, Klempner und Maler mit ihren Fabnen, Standarten und Emblemen Langsam rollte sich da« bunte Bild de- Zuges auf. Die Studentenschaft, deren Vertreter in vollem Wich« erschienen, batte sich durch den Verein deutscher Studenten, den Ata demischen Turnverein Aleniania, de» Akademischen Aesangvercin Arion, durch dieLausieer PrebigergescUschast und denUniversiläl-- sängervtrein zu Sl. Pauli betheiligt. Außerordentlich stark war ,m Festzuge der Verband deutscher HandlungSgeüülftn ver treten. Die ibm folgende Gruppe der Post- und Telegrapben beamten, welche eine eigene, au- Postbeamten in Uniform ge oildete Capelle mit sich führten, erweckt» ihrer stattlichen Zahl und ihre« gleichmäßig schönen Auftreten« wegen all gemeinste- Interesse, nickt minder die später kommenden Be amten der preußischen und sächsischen Eisenbahnen in Leipzig Eine vrächtiae Gruppe im Zuge bildet« di« Leipziger Schützengesellschaft, an di« sich nicht weniger al- vierzehn Militairverein« und zwölf Turnvereine de« TurnganeS des von der „singenden eipziger Sängerbund insgesamml dreiund- einzelne Vereine vertraten, und von vierzehn weiteren esaögvrreinen. Acht Mililairvereine fügten sich an, mit ibnen dir hübsch unisormirte Fabrikseuerwehr der Sächsischen Wollgarnspinnerei vorm. Tiltel <L Krüger. Eine ganze lange Reihe geselliger Vereine, KegelclubS und Radfahrer-Vereine. Hau-brflner- und Gemeinnützige Vereine rc. bildete ein größere« Glied in der Kette de« malerisLen, durch prächtige Fahnen wirkung-voll verschönten "uge-, dessen Schluß wiederum in neun Junungeu und süu ttitairvrreinen au-lief. E» donnerten schon die Kanonen am Schützendes« dem rum Empfange den Gruß zu, al» sich noch die letzten iungen der seitlichen Parade in der Frankfurter Straße befanden. Zuge Abtbeis -E» Zum zwanzigsten Mal» batte gestern der Verein zur wflr dlgen Frier de« Sedanfeste« tn Tdonberg und Neu reudnitz seine Mitglieder und deren Angebörtge» und Gäste zur Sedanfeier tu» Gasthof zu Tdonberg oeriammelt. Der zahlreiche Besuch wie der gemittdliche Verlauf de« Feste« bewieien. daß der Verein fein«« Zweck auch in diesem Jadre eriüllt hat. E« ist diele Tbätigkeit umsomehr anzuerkennen, al« der Verein von gewisser Teste leider nichl nur kein Entqcgenkommen, sondern geradezu Be- käinpsung in leinen patriotischen Bestrebungen erfuhr. Herr L«dr«r Moritz eröffnet« den Cammer« und dielt die Fest rede, zu der ihm dt» Entwrckeluog der deutsch«» Geschichte in deu Jahren >808 bis IS7I dt» Grundlage gegeben hatte. Der Redner rrwsdut« den Untergang de- alten Kaiieridum«. dt« Hoffnung», d«r Poirtoten t« Jahre 1814 und dt» Veweguugeu tm Jahre I8S0. Dt» Bestrebungen van 1848 führten dann zwar zur Katserwahl, »der doch nicht zum Kaiierthum Dtete« ,u gfttalteu und bera»«- zuheben au« der Ohnmacht und Zerrissenheit der Nation war d«r» weitschauenden Geiste de- Fürsten Bi«marck zu verdanken. Nach dem schweren Kampfe Teittscher gegen Deutsche entstand da« Deuts Kaiserreich deutscher Nation. Diesrm wrthtr der Redner ein Hoi in da« die Festversammlung freudig einstimmte und dt« daun da« Lted „Deutschland, Deutschland über Alle«" sang. Herr Lehrrr M«t> stierte in beredten Worten den König Albert, der in jenen Tagen zur rechten Zeit aus dem Schlachtfeld« erschien und an manchem Siege einen wesentlichen Anthetl hatte. Bon den wciteren Lrtnksprüchen ist noch der de« Herrn Gold acker zu erwähnen, der dem Fürsten Bt-marck Worte der Dankbar- keit widmete und die Hoffnung ou-sprach, der Fürst möchte Leipzig doch noch den bereit- zugesagirn Vejuch abstatten. Schließlich sei erwähnt, daß der gemischte Kirchengesanavrreiu viel zur Verschönerung der Fetrr beitrug. Seine von guter Schulung Zeugntß »biegenden Liedervorträge hoben dle fesittche Stimmung und uuterhtettea dt« Festtheilnehmer aus da« Veste. -K- Im „Tchloßkellrr" veranstalt«te der Patriotische Hilf-- verein in Reudnitz, der im letzten Jahre allein 24 Wittweu und 37 Waisen mit nicht unerhebttchen Geldbeträgen unterstützte, und damit viele Noth linderte, eine Eedanfeter, die gleichsall- einen tn jeder Brztrhuna desrirdigcnden und harmonische» Verlaus nahm. Bewährte künstlerische Kräste hatten sich in den Dienst der guten Sache gestellt und verherrlichten den Abend. Nach den einleitenden Musikstücken „Siege-seter" von Steckling und „Ouvertüre milttatre" von Mendel«sohu boten die Mitglieder dr« Allgemeinen Turn verein« tu Reudnitz unier der exakten Leitung de« Herr» TurmvartS H. Uhlitzjch turnerische Darstellungen, die Zeugntß ablegten von hervorragender körperlicher Kraft und Gewandtheit und die den lebhaftesten Beifall soliden. Die Festrede hielt Herr Schuldirector Schars. Ter Redner legt« seinen Bu«sührungen da» Wort dr« großen Schlachlrndenkrr« „Allezeit, treubrreit, sür de- Reiche-Herr- ltchkeit" zu Grunde, und erörterte sodann in einem geschichtlichen Rückblick die Zerrissenheit und Ohnmacht Deutschlands, die der Auf erstehung de« Reiche» vorausging. Groß war die Opsersreudigkeit jener Zeit, in der die deutschen Stämme htnau-zogen, um vereint den ollen Erbfeind zu schlagen. Dank, tausend Mal Dank gebührt den Mitkämpfern in dr» Schlachten vor nun 23 Jahren. Möge da« deutsche Heer sich ollezrit an ihrer kühnhrtt und Tapferkeit, an ihrem Lpsermulhe ein Beispiel nehmen. Mögen ober auch die deutschen Stämme immer fest zusammenhaltea und nie aufkommea taffe» deu Geist der Zwietracht. „Drum rausche hinfort nur der Eintracht Panier, All-Teutschiand zum Seßrn, dem Reiche zur Zier." Wir Alle aber wollen dafür emsteben, daß unserrm Volke nicht verloren gehen Recht, Sitte und Glaube», dann dürfen wir auch ür die Zukunft die feste Zuversicht liegen, daß da- Reich immer mächtiger erblühen werde. Mit einem begeistert von der zahlreichen Festversammlung ausgenommenen Hoch aus Kaiser Wilhelm II. und unseren vielgeliebten König Albert, sowie aus das deutsche Vaterland schloß der Redner seine eindrucksvolle Rede. Tie Versammelte» aber sangen daran auschiießend da- alt« schöne Lied: „Sind wir vereint zur guten Stunde". Den Dank sür den Festredner brachte der allbrwährte, im Inter esse des Verein- unermüdlich thätigc Herr Emil Lange, noch be« ander» zum Au-druck. Der Redner kam gleichzeitig aus den Bau- »icistrr de- Reichs zu spreche» und brachte drin Fürsten Bt-marck ein Hoch au-, da« laute Begeisterung erweckte. Au- den weitere» Darbietungen de- Abend» heben wir al- be« onder» grlungrn da- Dramoiet „Der erste Seplember 1870" und eine Krieg-scrne mit Gesang, „Aus Patrouille" betitelt, hervor. Beide Stücke sind von Emil Lange vrrsaßt, sie durchweht ein» warm- derzige patriotische Siimmung, vo» der der Zuhörer gefesselt wird. Recht gut rntledigtr» sich die Darsteller, Herr und Frau Härtig, Herr Stüde und Fräulein Gerstenberger ihrer Rolle» uud erntete» dainit wohlorrdiculen Beifall. Erst in vorgerückter Stunde sand die wohlgelungcne Scdauseier de- Patriotischen Hiis-verein- ihren Abschluß. r. Lr-pzig, 3. Sevtemder. Die Feier unsere» großen nationale» Gedenktages wurde von den Mililairvcreiuen de- östlichen Bezirk- Leipzig- gemeiiijchastlich gestern Abend im Saale de« SchützenhauseS zu Sellerhausen begangen. Dem Bezirke gehören der Krieger- und Militairverein Neustadt, der Miiltatrvcrriii und brr Mililaievkitronrnverein Nru'chönrfrid, Militairverein Seller hausen, Militairverein sür Schöneseid und Umgegend, Allgemeiner Milftairverein und der Militatroeretn „Kamerabichasl" Volkmars- bors an. Der zablreich« Besuch und der rrhebrnd würdige Verlauf diese- erste» Versuch« einer Sedanscier tm Osten unserer Stadt, zeigte, daß hiermit da» Richtige getroffen worden ist. Der Saal war recht hübsch geschmückt und von bei» Podium leuchtete» im Irischen Grün die Büsten de- hochseiigen Kaiier« Wilhelm I., Köuig« Aidcrt und Kaffer» Wilhelm II. herab Die Eoncerlinusik wurde von dein MusikcorpS de« Brandenburgiichen Pionier-Valalllon- Nr. 3 au- Torgau unter Leitung de« Herr» Musikdirektor Wetchold au-gesührt und mit Le«, ichneidigeii Morsch „die Wacht an, Rh«m" von Herrmann und der Aeflouvcrture von Lrutnrr cingrikllet. Nach rtiirr hrrzlich warmrir Begiüß ing-ansprache de« »ameradrn Mühitg, Mitglied de« Bezirk-ausschusse-, trug der Gesangverein im Mliitairverein „Kaiiierabichaft" L -Bolk»iar-dorj unter Leitung seine« Dirigenten, Herr» Lehrer Herrman» da« Lied „dem Baierland" von Abt In trefflicher Weile vor. Herr Pastor Pache-Nrusladt hielt hieraus die Festrede, dir durch ihren vo» warmer patriolischer Be geisterung getragene» Inhalt einen mächtigen Eindruck hervorrief. Nach dem gemeinsamen Gesänge de- LiedcS „Demjchland, Deuischlaiid über Alle«" «griff Hrrr Pastor Mehnert-Srllrrhausen bas Wort und feierte tn beredter Weise die Tugenden liniere» König« Albert. Herr Lehrer Meißner nah,» iin wetteren Verlaus de« Abend« Gelegenheit, der Verdienste de» Fürste» Bismarck (bei Nennung desselben eitünte mächtiger Beifallsjubel durch den Saal) tn zilndriidcr Redeweise zu gedenken. Aus Anregung de- Herrn Pastor Mrhuert beschloß die Fest- versammliing die Adsenduna eine- Huldigung«- und ErgebenheitS- Telegrmnm- an Se. Mnjestäl den König Albert. Herr Enael- man» nadtN dann Gelegenhkit, den Veranstaltern der schönen pottioltschen und so wohl gelungenen Feler Len Dank aller Thril- nehnirr tn herzliche» Wortr» auSzudrücke», woraus Herr Undeutsch Nainrn» de- Feslau«>chuffc- diese» Dank Mit der Begründung ab- lehuie, daß zum Wohlgeltnge» der Feier in erster Linie die gut« patriotische Gesinnung der Bewohner der Lslvorsladt, dir durch dt« zahlreiche Velheliignug zu Tage getreten sei, beigetragca habe. Sedanfeicr in den Schulen. —V. königliche« Gymnasium. I» dein zur Sedanstier veranstalteten Aclu« hielt Herr llr. Jlderg die Festrede. Er schilderte den mächtigen Eindruck, den die Siegesbotschaft vor 23 Jahren aus ihn und aus seine damaligen Schulkameraden ge macht habe. Sodann sprach er durch persönliche Eindrücke angeregt Ud«r di« Geichicht« der Museen de- Louvre zu Pari« während der Z,tt NaMeo»« l. und über di« Wrgjuhrung von Kunst- und Literoiurichätzen in den Napoleoniichen Kriegen und ihre Zurückeroberung. Tie Vorliebe der sranzöjiictien Revo« lutioiismänner sür altromische Gewohnheiten und Zuiiand« zeigt« sich auch darin, daß mau den Römern in der Degsührung fremder Kunstwerke nachahmke. Wa- alte und neu« Zeit an Meffierwrrken der bildenden Künste hrrvorgrbracht Halle, wurde in der Haupt stadt als Siege«ttoph»eu vrretnigt, um auch äußerlich zu bekunden, Part» srt da« Herz Europas. Der Redner beschrieb dann im Einzelnen dir Kanslraubereie» Napoleon« lnItalten, der Niederlande und Teutichland. Nach derLchlachlvou Belle Alliance wurde» ducchBlücher« persönliche» energiiche» Eingreifen die geraubte» preußischen Kunstichäye, wie später auch dir drr übrigen Stauten, den rechtmäßigen Besitzern zurückersiattet, io daß dir ia,Snsten Kunstwerke Rain« der Schlacht von Belle Alliance die Rückkehr in ihre Heimath verdanken. Namentlich gestaltet» sich die Forlichasfung drr Onadriga von St. Marco durch da« persönliche Eingreifen de« Turnvater« Jahn zu einer wahrhaft dramamchk» Scene Die Zurückiorderung dieser Schätze hatte übrigen« auch dt« Zurückgabe «ine» Thetls der 1822 vo» Heidel berg in den Vaitca» entsührle» Piälzrr Bibliothek zur Folge. Zum Schluß wurde eln vergleichender Blick aus Sonst und Jrpi geworfen. Die Victoria aus dein Brandenburger Thor ist tn ihre Heimath mit Ehren wieder «ingezogen und neben Ihr erhebt sich die Stege»- läuie, di» von den, Tuge von Sedan glorreich Kunde «lebt — Schülerdrclamattonen, Gelänge dr- Schulchore«, sow>« «in Schau turnen vrrvollstandtgirn die erhebende Feier —y. In der ll »ädlische» Reailchule sand di« Dedaaieier unter recht erfreulicher Theiliiabme de« Publicum« statt. Nach dem Gesänge »ine- Psalmet durch den gut geschütten Nralichiilchor belral Herr Oberlehrer l>r. Teifert die Rednerbiihne und zeichnete in knappen markigen Worten die deutsche» Einbeit-bestredungen tn diesem Jahrhundert. Sein« trefflichen Au«tudiungen er regten die allgemein» Ausuierkiainketl. Sodann wechselten krisch« Deklamationen mit patrtviischen Gesängen und einem freien Schüler« »ortrage über dr« Kriege« Schatten, und Lichtseiten ab. Da« Schlußwort ergriff Herr Realschuldirector v. Brause. Er knüpfte an einige Worte de« Herrn Festredner« an. »i mahnte die Lchül«,
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