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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930928012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893092801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893092801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-28
- Monat1893-09
- Jahr1893
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1.MjtpWlWWMMWM!!ß.W,ImMii.A.8ei>tMllerW.(MWl>>Mi>llit.s (Fortsetzung au« dem Hanptblatt.) Afghanistan. * Reuter telegraphirt au- Jeüaladatz, 23. September, über Lundi Kokal: Unser Enipsang übertras die Erwartungen. Nach einem an strengenden Marsch« von 13 Meilen sahen n»r un- in einem prachl- vollen, vom schönsten Garten umgebenen Pälaste, der erst längst sllr die Ausnahme be« Emirs bei seinem Besuche der Stadt ein- gerichtet wurde. Der Gouverneur von Iellalabad kam eine Meile weit mit 150 Reitern entgegen, und als Sir Mortimer Duraod an der Stadt vorbeiritt, begrübt« ihn ein Empfang-, salut. Die srühere Förmlichkeit im Verkehr hat der Herz. Uchkeit Platz gemacht. Der Srpah Solar ist besonders entgegenkommend. Amerika. * Die Pariser Au-gabe de- „New-Bork Herald" vom 27. September kündigt sensationelle Enthüllungen au. Die gegen Cleveland erhobene Anschuldigung, der Gesandte io Rom verdanke seine Anstellung der Zahlung vou 50000 Dollar- für den demokratischen Wahlfonds, erregt allenthalben größte- Aussehen. * Der „New-Aork Herold" meldet über Valparaiso daß die argentinische Regierung die Verhaftung de- Admiral- Salier und de- vr. Alem angeordnet habe, lieber Valparaiso meldet ferner der „New-Aork Herald", die nördlichen Staaten Argentinien- befinden sich in offener Emv'örung gegen den Präsidenten Säen« Peaa. Die Lage verschlimmere sich. Die Treue vieler RegierungSbcamken werbe bezweifelt. — Nach in Pari- vorliegenden Nachrichten au- Buenos - AyreS ist der Oberst Esprina wegen Umtriebe verhaftet worden; man glaubt, daß derselbe erschossen werden wird. Gegen den Senator Alem, besten Ermordung vor einigen Tagen irrthümlich gemeldet wurde, verlangt die Regierung Maßnahmen, da derselbe Lbcrsührt sein soll, dir Armee zur Empörung verleitet zu haben. * Den ,TimeS" wird au-Lissabon gemeldet: Ein da selbst angekommcncr böherer brasilianischer Flotten» ossicier sagte dem Vertreter de- „Bureau Dalziel", wenn Admiral Mello die Wiederherstellung der Monarchie »n Brasilien versuche, wa- höchst wahrscheinlich sei, so würbe keiner der Söhne de- Grafen von Eu, sondern Prinz August von Sachsen-Coburg zum Kaiser aus- gerusen werden. Wenn die Revolution erfolgreich sein sollte, so würde bis zur Ankunft des Prinzen da- Land von einem Triumvirat, bestehend au- Mello, Torzedello und Borbose, regiert werden. AlSdann würde da- Heer ver riogert, die Marine aber wesentlich verstärkt werden. * Der „New-Iork Herald" meldet au- Mexiko unterm 20. September mit dem Umwege über Montevideo, Santa- cruz behaupte sich gegen die aufständische Flotte. Die Rebellen in Rio Grande do Sul erhielten neuer dings Waffen und Munition. Heftige Kämpfe werden erwartet. Marine. * Berlin, 26. September. S. M. Kbt. „Iltis", Lomman dant: Lorvetten-Capitain Gras Ernst v. Baudissln, beabsichtig« am 30. September d. I. von Yokohama nach Kobe in See zu gehen * Wilhelmshaven, 26. September. Die Schisse der 2. Divi sion der Manöverslotte sind nach sehr stürmischer und be- s chwerlicher Reise im Lause des TageS wohlbehalten hier eingetroffen Lolomal-Rachrichlen. Die Expedition vau Kerckhoven. Man muß «S den Belgiern lassen, sie verstehen eS, waghalsige und iveitau-schauend« Unternehmungen gut einzuleiten und auch zum glücklichen Ende zu führen, wie die ganze bisherige Bewältigung der Araber am kongo zeigt. Zwar ist nicht zu übersehen, daß auf der einen Seile europäische Taktik und Bewaffnung, auf der anderen Berber oder eia wenig über die Berdere, sich erhebender Culturzuftand im Kampfe lagen, aber die tropische Natur bereitet den Europäern so viel Hindernisse, daß selbst, wenn man die natürlichen Borihefte für eine Kriegführung des LougostaateS, den mächtigen Eonaostrom vor Allem, hoch anschlägt, doch ein jedes Hinübergreisen als etwaS Außergewöhnliches angesehen werden muß. Innen sudanesische Kriegszüge seitens einer europäischen Macht sind un leugbar rin Novum. Die Engländer machten Vorstöße nach Aschanti und Abessinien, die Franzosen in daS Hinterland von Algier und Tahomey, die Deutschen führten regelrechte Kämpfe bei Tabora, aber den Belgiern war «S Vorbehalten, bis nach Inner-Afrika ihre Macht zu führen, tu jene Gebiete, welche Schweinsurth I seiner Zeit alt da» Herz von Afrika, Stanley vor ganz Kurzem I noch als das dunkelste Afrika bezeichnet bat. Es giedt nicht«, I wodurch der colonisatorische Eifer unserer Epoche bester bezeichnet ^ werde» könante, als durch die Lbatsache, daß der Eongostaat, von Westen vordringeud, von dem ganzen ungeheuren Loagogebiet Besitz ergriffen hat und jetzt bestrebt ist, am linken Niloser seine Herrschaft aufzurichtea, in derselben Gegend, welch« zum Thetl erst durch die Arbeiten von Emin Pascha und Junker bekannt ge worden ist. Die englisch« Regierung hatte da« Gebiet in Folge de« Ausstandes de« Mahdi ausgeden muffen, die britisch-ostasrikanische Gesellschaft legte zur Zeit wenig Werth aus den Besitz, da sie in Uganda noch zu sehr beschäftigt war und von Anfang an für dir Durchführung der ihr gestellten Ausgaben nicht genug Mittel hatte, und so trat voller Kühnheit der juuge Eongostaat in das zur Zeit herrenlose Gebiet. Natürlich war auch etwa« Eifersucht im Spiel«. Französische „Lolonialschwänner" haben nämlich davon geredet, daß Frankreich über den Ubanghi ebenfalls nach der alten Provinz Emin Pascha« kommen könnt», und da sie in der That am oberen Ubanghi Stationen anleateu, so war in dem Wettlaus „natürlich" Eile geboten. Dazu kam vielleicht noch, daß der Eongostaat, um seinen etwa« be drängten finanziellen Verhältnissen ouszuhelsen, ein Auge aus das in dieser Gegend ausgestapelte Elfenbein geworfen hatte, da- in Folge der Handelssperre nicht nach Norden, seinem gewöhnlichen HanbtlSwege, gelangen konnte, und vielleicht noch der Ansicht war, Emin Paschas sobelbafte Elsenbeinschätze erringen zu können. Jeden- falls war die Expedition van Kerckhoven im Plaue «in geschickter politischer und handelspolittscher Schachzua. Di« Expedition, deren Vorbereitungen und Bewegungen möglichst geheim gehalten worden waren, brach im Februar 1891 von Stanley Pool über den Jtimber nach dem Helle auf und machte in Djablio, unter dem 4" nördl. Br., im Juli Halt. Ban Kerckhoven hatte außer den Osficieren Ponthier, Milz, Delanghe und Tarnen, noch eine größere Anzahl Weißer und Schwarzer unter sich, so daß er von diesem Puncte aus mehrere Expeditionen nach verschiedenen Richtungen detachiren konnte. Während Milz nach Norden zog und bis zum Sitz des Niam-Niom-Häuptlina Semis gelangte (am rechten User des Mhomu, unter dem 5" 30' n. Br und 25° 20" östl. L) ging Ponthier den Uelle auswärts bis zum Einfluß des Bomokaad» in denselben und legte dort eine Station an. unter sehr schweren Sämpsen mit den Arabern, welche aber ihre Sclaven und ihr Elsen- dein im Stich lasten mußten. Es glückte Ponthier damals, den Händen der Araber 250 Sclaven zu entreißen, von denen eine große Zahl zu Zweien, durch ein« eiserne Stange an die Halsringe ge schmiedet, gesesselt war. Daenen wurde seinerseits beauftragt, eine andere Station am Uelle oberhalb der alten Zeriba Ali zu gründen, während das Gros der Expedition in südöstlicher Richtung durch da« Gebiet der Abarmbo vorrückte, bi» der Uelle an dem großen Bogen, welchen er nach Süden macht, erreicht wurde. Eine neue Stouon wurde dort oet den Amadi angelegt. Die» Gebiet liegt außerhalb der Reisen Schweinsurth'-, Junker s und Lajoti'«; es ist hügelig, mit bewaldeten, zum Theil sumpfigen Tbälern, und wird von Memchenftessern bewohnt. Während des ziemlich langen Ausent Haltes bei den Amadi wurden zur Erforschung de» Landes und zum Sammeln von Elfenbein Vorstöße nach allen Richtungen unter nommen und sogar in südöstlicher Richtung der Nepoko, ein rechter Nebenfluß des Armohimi. erreicht. Lberhald des bei den Amadi gegründeten Posten» hat der Uelle noch eine Breite von 4M m. Tie Expedition setzte ihren Marsch nach Osten fort und berührte die früheren Zeriba Hawach, oberhalb welcher eine neue Station angelegt wurde. Diese Zeriba« sind, wir wir noch bemerken wollen, dasselbe, wa» man in Ostaftika Bome«, in Südafrika Kraal« nennt, mit mehr oder weniger Geschick um friedete Dörfer, die in dem Sudan von den sclaven- und »lsenbeinhandelnden Arabern und ihren Mischlingen angelegt sind. Man verließ den Fluß und gelangte in das Gebiet der MonduttuS, nach Niangara, nicht weit von dxr früheren Residenz de« um 1870 von SchweinlurthD besuchten König« Munza. Munza ist schon lange tobt und sein Reich zerfallen; der Nubier Justus Agha Schellsli, welcher sich von einem schamlosen Sklavenhändler zu einem egyptischen Gouverneur ausgeschivungen halte, halte schon Anfang der 80er Jahre kaltblütig Munza morden und dessen Familie in die Sklaverei wegsühren lasten. Aus der Wasserscheide zwilchen dem Bvmokandi «ad Gadda, einem nördliche» Nebenfluß de« Uelle, marschirrnd «nd gelegentlich srühere Routen Janker'- durchschneidend kam di« Expedit««» in ein noch unerforschte« Gebiet. Während im Westen de« Gaddabeckens eine schwach gewellte, zahlreich bewohnte Ebene sich ausbreitet, wird nach Osten hin das Land gebirgig. Im Süden, im Gebiet des Monfu, erhebt sich der Tena, im Norden der Meru, Gaddo und Galina. In Bittima wurde eine Station gegründet und der Oberlauf der Uelle, welcher Kibali heißt und zwei bedeutend«, von Süden kommende Tributär« ausnimmt, den Zoro und Obi, wurde wieder entdeckt. Vom Zusammenfluß des Zoro und Obi nach ostsüdost marschirend, wurden Höhen von 1400 m erstiegen und in Lemhin (5° 5' n. Br. und 3° 52' ö. L.) und in Sanda Stationen angelegt. In Lemhiu sowohl wie aus der damaligen egyptischen Station Sanda ist Junker im Jahre 1877 und 1878 gewesen. Nur ein Marsch von drei Tagen trennt Lemhin von Wadelai. wo der Nil erreicht wurde. Wenn auch die Expedition aus ihrer langen Reise viele Europäer verloren hat. angeblich zwanzig, und in Bedröngniß gekommen sein soll, so ist dieser bewaffnete Zug nach Jnaerasrika doch eine That, welch» voll gewürdigt wrrden sollt«. ES ist damit die Berbindung des Eongo mit dem Nil hergeftrllt, und wenn es möglich ist, die Stationen aufrecht zu erhallen und vielleicht noch neue bequemere Wege zu finden, so wird auch der Eongostaat durch die Bortheile des Ver- kehr- und de» Handel» «men sortdauerud reichen Gewinn au« seinem kühnen Vorgehen ernten. (Post.) ZU den Landlagswahlen. * Lettzzi«, 28. September. Für die Ergänzung«- wahlen zur Zweiten Kammer sind zu Wablcom- missaren in Leipzig ernannt worden für den 3. WahlkreiS Stadtralh Hehler, für den 4. Wahlkreis Stadtrath l>r. Schmid und für den 5. Wahlkreis Stadtralh Büttner. tz Leipzig, 27. September. In einer in den letzten Tagen hier abgehallenen Versammlung de- vierten sächsischen LanktagSwadlbezirkeS wurde Herr Bäckermeister Joachim in Reudnitz einsiunmig als Candidat der vereinigten OrdnungS- partcien ausgestellt. Herr Joachim erklärte sich zur Annahme der Wahl bereit. Königreich Lachsen. -8- Leipzig, 28. September. Die Vereinigung säch sischer Realschulmänner veranstaltet morgen in unserer Stadt eine Versammlung, die zahlreich besucht zu werken verspricht. Die Begrüßung der Theilnebmer findet bereit- beute, die Hauptverbandlung findet morgen Vormittag im Saale der ersten Bürgerschule statt. Da» Referat erstattet morgen Herr Realschuldirector Or Vollhcring au- Bauyen Fragen der Organisation de» sächsischen RealschulwesenS werden in der Versammlung vor Allem in da- Bereich der Besprechung gezogen. — Anläßlich der Messe wird Sonntag, den l. Oktober d. I., und Sonntag, den 8. Oclober d. I., je ein Sonder zug von Leipzig, Dresdner Baknbof, nach Döbeln Babnbof, Abfahrt ll Ubr 55 Min. Nachm, (anzubaften an allen Stationen und Haltestellen außer PaunSkorf) mit l, II. und lll. Wagenclasse zu gewöhnlichen Fahrpreisen verkehren. Außerdem wird an diesen Tagen der Zug Nr. l8l Leipzig, Dresdner Bahnhof—Wurzen (ab Leipzig ll Ubr 20 Min. Nackm.) bi- Riesa durckgesührt und befördert Personen in I., ll. und lll. Wagenclasse auf gewöhnliche Fahrkarten nach allen Station und Haltestellen bis Riesa. — BuS dem Bureau de« StadtlheaterS: Im Neuen Theater wird heute da« zugkräftige Lustspiel „DaS Heirath». nest" gegeben. — Im Alten Theater geht heute die Operette „Die Fledermaus" In Scene. — Am Sonnabend g-langt als Aestvorftel lung zur Feier des 70lädngen Geburtstage« Rudol von Gottschall bas neue Werk unseres berühmten Mitbürger« „Gutenderg" zur überhaupt ersten Aufführung. Ta- Werk, von Herrn Lberregisteur Grünberger scenirt, ist in den Haupt- rollen wie folgt besetzt: Gutenberg: Herr Borcherdt, Elsa, seine Nichte: Frl. Jmmisch, Goldschmied Faust: Herr Geidner, Gras Ludwig von Veldenz: Herr Taeger, Duma, leine Schwester: Frl. Mancke, Mendel: Herr Hänleler, Kaiser Friedrich lll.: Herr Körner, Dymerstein: Herr Krause. Pfister: Herr Ernst Müller Berthold: Herr Matthae», Krückenstein: Herr Prost, Lichten berg. Herr Thiele. — Die Handlung de- Drama» spielt tn Mainz tm Jahre 1462. ---- Krystall-Palast. Der andouernd starke Besuch der Künstler- Vorstellungen im Circus Banst» tn der Aiberthalle darf als sicherster Beweis gelten, daß die dort gebotenen Vorführungen in der Thal Leistungen ersten Range« sind und den Anforderungen de« Publicum« in jeder Beziehung gerecht werden. Nachdem wir schon aus da« elektrische Orchester de» Herrn Schalkendach, auf die vortreffliche Soubrette Anna Held und die itr »vvdoiun, hiugewteien haben, glauben wir auch eines Artisten besonders gedenke» zu müssen, der aus dem vou ihm eultivirten Gebiet des Humor« «densall« Uortreff- liehe- leistet und bei seinem Auftreten stets de« lebhaftesten Beifall- sicher ist. LS ist das der aus seiner früheren Thätigkeit im Lircus Ren» in unserer Stadt noch wohlbekannte „Dumme August", der sich inzwischen in einen fidelen Zauberkünstler verwandelt hat und es mÄstrrlich versteht, als Mr. Tom Belling da« Publicum hinter di« Schliche der „höheren Magie" zu sichren, wobei er smmer die Lacher aus seiner Seit« hat. Seine Fertigkeit und Fixigkeit ä I» Bosco unterstützt er durch einen reichen Schatz von Kalauern und «in vorzügliches Geberdenipiel, so daß die Zuschauer, so lange Mr. Tom Belling aus der Bühn« in Thätigkeit sich befindet, an der Heiterkeit nicht herauskommen. Seinem gestrigen Austreten durfte mit besonderem Interesse entgegengeiehen werden, da er eine Neuheit, das Durchschneiden einer lebenden Dame, in sein Pro gramm ausgenommen hatte. Da- Kunststück ging natürlich aus höchst ungeiäbrliche Weise von Statten, aber die Art und Weise, in der eS ausgesichrt wird, ist durchaus originell und erheiternd. Wir wollen es nicht vrrrachen, wie der Zauberkünstler es fertig bringt, eia hübsche« inngeS Mädchen thatsächlich in zwei auseinander fallen»! Stücke zu zerthetlen. Wie wir vernehmen, gedenkt Herr Belltug «» den nächsten Abenden mit wetteren solche» Leistung«» a» dt« Leffeotlichkett zu treten. Vom I. Oclober ab hat die Direktion de» Krystall-Palast«» ür die Vorstellungen im Encns Bacitts, um Abwechselung »o schasse», neue hervorragende Kräfte eagagin. So hat dieselbe die ,Leopard- Truppe" mit der singenden Luftfe« Miß Seit»» gewonnen. Die Leistungen dieser Trupp« sind hervorragend und »«». Miß Srlina ist die einzige Dame der Welt, welche diele Production »»«- siihrt, und ist deren Gaftipiel in Anbetracht der hohen Kosten »nr für wenige Abend« berechuet. Frrurr tritt vom 1. October ab Miß Brillantiae, eine vorz qlich« Serpentin-Tänzeri«. mit über- raschenden, ganz neuen Bildereffeelea und großartiger Beleuchtung ans. — Die Borstellungen im Etablissement Battenberg sind all- abendlich sehr stark besucht. Der Grund hierzu liegt in der eigen- artigen Zusammenstellung de» ganzen Ensemble. Jedem Geschmack« ist in ausgiebigster Weise Rechnung getragen Dir Parterre- Gymnastik wir die Exerciiten und staunrnerrrgrndeu Leistungen tu de» „hüderen Regionen" sind hier gleich dedeoiend. Wer au gutem Gelang und trefflichem Vortrag Gefallen findet, wird auch hier betriebt-« sein; die Equiltdristik erringt stet« große Erfolge: al< stärkster Magnet wirkt fortdauernd Signora Elks« de Basrllart, die eigenartige Serpentin - Tänzerin, die keine Loacurrrnz zn scheuen braucht.. Und Alle« die» wird in einem prächtigen, gut veutiltrten Local ge- boten, in dem man sich trotz der Fülle stet- wobt fühlt. Zum Schluß sei auch noch der Lapelle Günther Koblenz gedacht, welche sich dem Ganzen würdig anschließ», wie dieselbe auch die Zwischenmusik in bewährter künstlerischer an- lloterhaUeudrr Form, vortrefflich ausführt. — In den Magdeburger Bterbalkru findet heute «dsnd, wie au» der Anzeige in der vorliegenden Nummer zu ersehe» ist, Abschieds - Coacert von der Kapelle de» Herrn Direktor Eyle statt. — Unter den Meßbel usttgoagen nehme» die Hippodrom« mit einen hervorragenden Platz ein; der Reitsport ist zu verlockend, um nicht wenigstens einmal von Brrgnügungslustigea versucht zu werben, zumal wenn die Gelegenheit ein« so günstig, ist, wie in dem Hivpodrom am Fleischerplatz «nd ans dem Königsplatz. Eomsortabel für Reillustige wie Zuschauer eingerichtet, ist daselbst außerdem auch ein vorzügliche« Pserdematrrial vorhanden. Die Leitung liegt in sachkundigen Händen. ' - Im Felsenkellrr zu Plogwttz concrrtirt hent« Abend die Lapelle de« Herrn Günther-Koblenz. Da-koncrrt beginnt um 8 Uhr. - Wie alljährlich, veranstaltet auch in diesem Jahr« der Leip ziger Lanarienzüchter-Verein eine große allgemeine A»«- siei lung von Lanarien und Utensilien zur Zucht und Pflege der selben. Ta drin (alten) Vereine sich di« meisten bither bestand»««» Vereine der früheren Vororte anaeschloffeu, so wird ein« Au-strllnng im Großen geplant und find nicht nur die bisherigen Lokalitäten der ersten, sondern auch noch dir der zweiten Etage de« „Eldorado" vorgesehen. ES ist damit «ine Berloosuug guter, aus der Aus stellung selbst unter polizeilicher Aufsicht angekauster kauarieavdgel verbunden und kommen 12 000 Stück Loose ö 50 deren Ver trieb di« bekannte Vogelsutler-Handtung von O-car Rrinhold wieder übernommen, zur Ausgabe. Lerkaus-stellea werdeu tu diesem Blatte noch bekannt gegeben. tr. Chemnitz, 27. September. Ein hier wohnhafter Lackircrgrhilfe batte gestern im Zeisigwalde Pilze ge sammelt und sich dieselben zu Hause kocken lassen. Kurz nach- Genuß der Pilze erkrankte derselbe plötzlich aiz Krämpfe» und Unterlcibsschmerzen, die sich derartig steigerten, daß der Erkrankte aus Anordnung eine« Arzte- in- Stadtkrankrnbau« gebracht werden mußte. E« «rgab sich, daß der Mann, giftige Pilze genossen hatte. Auch die Tochter der Mithin, de- Erkrankten, welche von ven Pilzen gegessen hatte, war) von heftigem Erbrechen befallen worden. Jedoch ist dieselbej wieder genesen, während der Lackirer aoch schwer erkrankt im Krankenbause liegt. —* Aatzwetn, 27. September. 3m benachbarten Mar-i bach verunglückte am Moutag Abend die ca. 20 Jgdri «14r ledige Geißler dadurch tödtlich, daß dieselbe, welche mit Krämpfen behaftet ist, am Tische sitzend, die Krämpfe bekamj und dabei die brennende Petroleumlampe umriß. Die Lampe zerbrach und da- Petroleum ergoß sich. Feuer fangend, über: den ganzen Oberkörper der Unglücklichen. Ehe Hilfe kam' und da- Feuer gelöscht wurde, war da- arme Mädchen so schwer verbrannt, daß an dem Auskommen desselben gezweifeltz werden muß. cl. Mylau, 27. September. Ein sehr großer Theil derj Besucher des vom 24. bis 26. Semptember «n Reichenbach stattgehabten 29. Allgemeinen Sächsischen Bau» aewrrkentag« statteten mit Frauen über 120 Personen am Vormittage de- 3. VersammlungSlageS der hiesigen Stadt, einen Besuch ab und besichtigten die Gölyschth albrücke. die neue Kirche und da« Kaisers chloß Die Herren Bau-^ meister sprachen sich über den äußeren und inneren Bau, sowi« Feurllets«. Rudolf von Gottschall als deutscher Dichter. «edenkblStter zu seinem 7«. Geburtstage am SO. September Bon Hermann Pilz. I. Unter den freiheitlichen Bestrebungen der vierziger Jahre in Deutschland nimmt die liberale Bewegung in Königsberg (1840—1848) eine hervorragende Stellung ein, ja sie ist ge wissermaßen die Müller der FrriheilSlhatcn, welche in dieser Zeit da- deutsche Volk entstammten. Königsberg gab da« signal zu einer Erhebung der Geister. Von der äußersten Ostmark unseres deutschen Vaterlandes, von der „Stadt der reinen Vernunft" au-, die Jahrzehnte vorher den Weckruf zur Abschüttelung be« unerträglichen Joche« fremder Tyrannei ge- reben, erscholl der Rus nach einer verfassungsmäßigen Betbci- lignng des Volke« an Gesetzgebung und Verwaltung. Mit jugendlicher Begeisterung ergriff zunächst die Königsberg« Studentenschaft Partei für die freiheitlichen Ideen, und die Albertina am Pregel wie« damals glänzende Namen in der Aste ihrer akademischen Bürger auf. Julian Sckmidt, der rachmalige Literarhistoriker, der etwa« exaltirtc Albert Dulk. der Shakespeare-Interpret Friedrich Kreyssia, Eduard Wessel. Ludwig Friedländer, der geistvolle Archaolog, Ferdinand GrcgoroviuS, der später den „lastenden Nebeln de- Norden«" nach der ewigen Roma enlflob, Wilhelm Jordan, der kraft volle Epiker, und andere mehr, gehörten zum Stamm der KönigSberger Studentenschaft und nahmen den lebhaftesten Antheil an der großen Frage der Zeit. Inmitten der Be wegung aber stand at« ihr Spiritus ngeu» der praktische Arzt Jovann Jacoby, ver in seinen „Bier Fragen" zuerst in kräftigem Lapidarstil für die Rechte de« Volke« eintrat. Jacoby, d»e Verkörperung de- kategorischen Imperativ« seine» großen LandSmannc« Jmanuel Kant, brachte und hielt dir KönigSberger Bewegung in Fluß. Er war auch die Seele der KönigSberger Bürgergesellschaft, die da« Vorbild aller späteren Bildung-Vereine wurde. Ihre Versammlungen wurden mit Gesang oder Instrumentalmusik eröffnet, dann folgten die Rccilationen von Gedichten und Vorträge, die unpolitisch sein sollten, e« aber nur in dem Sinne waren, wie etwa Hoffman» von Fallersleben « „Unpolitische Lieber". In dieser Bürgergesellschaft, die im Jadre 1815 durch ein Rescript de« Minister« de« Innern, Grasen Arnim, aufgeboden wurde, erregte damals ein jüngerer Poet Aussehen, der durch die Gewalt und Fülle seiner Sprache, durch die Kühnheit und den Freimuth seiner Ideen, durch den überzeugenden Ton seine« Vortrag« di« Herzen zu gewinnen wußte und mit Georg Herrvegb bald in einem Alhemzuge genannt wurde E- war Rudolf von Gottschall, damals allerdings noch nicht von fürstliche» Gnaden, wohl aber schon durch den Genm« geadelt Rudolf von Gottschall, der universellste aller leben den Poeten, in dessen Schöpfungen sich der Geist der Zeit in markantester Weise widerspiegclt, vollendet am 30. September diese- Jahre« sein 70. LcbenSiabr. Es ist eine Ehrenpflicht der deutsckitn Nation, an diesem Tage ihm den Beweis zu erbringen, daß er sortleben wird im Gedächtniß seine- Volke«, wenn er auch niemals die Popularität seiner Modedichter besessen bat, die man allerdings auch nur als einen sehr zweiselbaften Ruhm anseheu kann. Ein halbe« Jahrhundert siebt der Dichter mitten im geistigen Leben Deutschland«, und alle Strömungen, welche diese« Leben zeitigte, finden ein Spiegelbild in seinen Werken. Da« ist die hohe, culturelle Be deutung seine« dichterischen Wirken«. Er bat nie zur Unter- Haftung für die breiten Schichten de« Volke- geschrieben, immer ist e« ihm in seinen dichterischen Gebilden um die Verkörperung einer künstlerischen Idee zu thun gewesen, einer Idee, die mit dem warm pulsirenden Leben seiner Zeit >u- sammenhing. Alle geschichtlichen Ereignisse der letzten Jabr- zebnte regten ihn zu dichterischem Scdafsen an, allen gießen Begebenheiten de« öffentlichen Leben«, nicht Deutschland- allein, sondern der Welt, wußte und weiß er ein poetische« Interesse abzugewinnen. Tat bewies er nock züngst durch die meisterhafte, überraschend pointirte poetische Behandlung der Panama-Affaire in Frankreich. Die Productivität de- Dichter« ist eine er staunliche. Lyrik und Epik» Dramatik und Romandichtung, aus jedem dieser Gebiete hat er namhafte Erfolge erzielt, wenn auch nicht alle seine dichterischen Erzeugnisse als gleichwerthig betrachtet werden können. Und allen diesen Dichtungen ist ein« gemein: sie sind der Herold der modernen Weltanschauung! Wir finden in Gottschall'S Werken, wohin wir blicken, und «S ist ein weiter Horizont, der un« gegeben wird, nicht« Antiquirle«, nicht«, wa« der Gegenwart, um mit Heinrich Laube zu reden, nickt entspräche durch dauerhaft gewordene Lebenszeichen. So ist Gottschall im edlen Sinne de« Worte« ein echt moderner Dichter geworden und geblieben. Da« muß gerade in unseren Tagen scharf betont werden, wo eine Schaar von poetischen Horibilicribrifaxeo großsprecherisch von einer „Revolution in der Literatur" faselt und glaubt, daß der von idr gepriesene Reali-muS in der Kunst neuesten Datum- sei. Dir Ansorde rungrn, welck« von „Gründrutschland" gestellt werden, bat schon da- „junge Deutschland" vor ibm, hat Gottschall schon in den fünfziger Jahren in seiner „Geschichte der deutschen National literatur" geltend gemacht. Ja der Vorrede zur ersten Aus läge diese« monumentalen Werke« legt er sein ästhetische« GlaubeoSbekenntoiß in folgenden, schönen Worten ab „Dir Anerkennung de- Grundsätze-, daß die Poesie nicht ex pcrimentiren, sondern im Geiste ihre» Jahrhundert« dichten solle, um echte Volkstbümlichkeit und ewige Dauer zu gewinnen schafft erst dir moderne Poesie. Von der bellenilcken Plastik überkowmt sie dir Klarheit der Form; von der roman tischen Innerlichkeit dir Blütbe de« Gefühl«; aber sie versödat Bride« auf dem neutraleu Boden de» rein Menschlichen, dessen Emancipatioa eben der Geist diese- Jahrhundert« ist. Sie kennt weder Homer'- Olymp, noch Dante- Hölle und Paradie«, — sie stellt den Menschen auf seine eigenen Füße, und seine Kraft, seine Schönheit, seine Größe wird ideal ohne tranSscendente Beleuchtung. So wird die Humanität unserer Classiker zur schönsten Blutbe gezeitigt und da« Streben der Romantiker, dir Poesie überall im Leben zu suchen, zur Vollendung geführt. Die Bergangenbeit wird durch die Gegenwart bestimmt, nicht die Gegenwart durch die Ver gangenheit. Da» nächste Leben der Gegenwart zu schildern, entadelt nicht mehr die Kunst; sie gipfelt in ihrem Geiste Formelle Aneignungen und Nachbildungen bleiben rin Spiel de- Dilettantismus; der echte moderne Geist bildet und durch dringt von selbst die moderne Form, mit Achtung vordem ewigen Gesetze der Schönheit, aber ohne Anlehnung an remde Muster." Mit Achtung vor dem ewigen Gesetze der Schönheit! Diese Worte öffnen die breite Kluft, die Gottschall, den Modernen, von den Modernsten, den Stürmern und Drängern im Lager Karl Bleibtreu'S und seiner Landsknechte, scheidet. Zum platten NaturaliSmu«, für den sie ihre Fähnlein schwenken, bat er sich niemals zu bekennen vermocht, er bat ihn vielmehr au« heiliger, innerster Ueberzeugung mit allen Waffen seine« Geiste« bekämpft. Bon dem Zauber der Schönheit tief durch drungrn, sucht er in seinen Dicktunzen da» Leben seiner ^Zrit mit dem Strablenkranzr der Sckönbeit künstlerisch zu verklären. Die Kellnerinnen- und Dirnen-Poesie, die Speluoken-Dichtung neuester Art aber, oder vielmehr Entartung, verhöhnt die Gesetze der Schönheit und unterdrückt in ihrem Tempel den Weihrauch durch Patchouliduft und Schnap-dunst. Man müßte mit Blindbeit geschlagen sein, wenn man ver kennen wollte, daß unter den Autoren vom „jüngsten Deutsch land", die Pros. Friedrich Kirchner in seinem Buche „Grün deutschland" in corpor« Revue passiren läßt, nicht starke, hervorraßende Talente zu finden wären. Aber r« gährt und brodelt in ibren Köpfen noch so stark, daß sie eine seltsame Wollust darin finden, die Schönheit zu foltern und in- Gesicht zu schlagen, statt sie in brünstiger Liebe ,u umfangen. Freilich arbeiten sie ja auck an einer neuen Aestbetik, die neue Gesetze der Schönheit in Kraft treten lassen soll! Aber da- ewige Gesetz der Schönbeit wird triumphiren, und auch sie werten sich, wenn sie sich zu der olympischen Klarheit erst durch gerungen baden, die jetzt Gottschall'- Wesen kennzeichnet, huldigend vor ihr beugen. Wr« in ihrem Wirken zu schönen Hoffnungen berechtigt, wa« in ibren Scköpfungrn wahr und edel ist, da« hat übrigen« Gottschall selbst in seinen An führungen über dir modernen Propbrtrn einer neuen Welt und .Kunstanschauung im zweiten Bande seiner „Rational literatur"' offen und ebrlick anerkannt. E« würde un« zu weit führen, bier darauf näher rinzuaehen. Wir mußten aber, indem wir den Cdaraktrr der Modernität de« Gott schall'schen Wirken« bervorboden. zugleich den Unterschied zwischen ihm und den „Modernen" neuster Richtung kenn zeichnen. Rudolf von Gottschall ist al« Dichter ei» getreuer Anhänger der elastischen Richtung und er verehrt in Schiller den Meister deutscker Dichtung. Keineswegs vertritt er aber den Standpuntl, daß mit Goethe und Schiller der Ouell der Dichtuna erschöpft ei. Er glaubt a» die Fortbildung der deutschen Kunst und er selbst hat viel zu ihrer Weiterentwtckelung beigetragen. Er ist ein Epigone Schiller'«, und der ideale Zug, der durch die Werke unsere« großen Nationaldichter« webt, kebrt in seinen Dichtungen, insbesondere in seinen dramatischen Schöpfungen, wieder. Aber da« Ideal verbindet er mit dem Leben. Mit den Classikern huldigt er der schönen Form, aber er haucht in diese Form den lebendigen Odem seiner Zeit. Wie wir bereit« bervorhoben, fallen Gottschall'« erste, dichterische Versuche in die Zeit der KönigSberger Reform- bewegung. Der Dichter ist, wie Heinrich Laube und Gustav Freylag, ein geborener Schlesier, und erblickte am 30. Sep tember 1823 in BreSIau da« Lickt der Welt, wo sein Vater al« Artillerieosficier in Diensten stand. Der schlesischen Heimath mit ihren Nalurschönheiten und ihrem üppig blühenden Saarn- Iranze hat er manche begeisterte Strophe gewidmet. Bon Breslau kam er nach Mainz und Coblenr. und schon auf dem MainzerGymnasium regte sich seine dichterische Begabung,sorglich genährt von einer begabten, feingebildetrn Mutter. In Coblenz absolvirte er seine Gymnasialstudien und trat mit glänzenden Zeugnissen au« der Schule in da« Leben. Welchen mächtigen Eindruck der Rhein mit feinen Burgen und Capellen, seinen Rebenhügeln und seinem Wogenrauschen auf da« empfängliche ^erz de« Dichter« auSgeübt hat, davon giebt er rin schöne« eugniß in dem Liederkranz: „Vom Rhein." Nachdem sein ater, an dessen Seite er beglückt da« Gebirge durchstreift batte (er gedenkt der frohen Stunden in dem innigen Gedicht: Im Taunu«) den Abschied genommen batte und nach Rastrn- burg übergesicdelt war, ließ sich Gottschall l84l in Königs berg als Student der Rechte immatriculireo. Ein vieloe- wegtr«, erfahrungsreiche« Leben nahm hier seinen Anfang. Neben seinen juristischen Studien widmete sich Gottzchall eifrig der Pbilosopbie und Geschichte, und namentlich war e« Karl Rosenkranz, der Schöpfer der „Aestbetik de« Häßlichen", eine der „bedeutendsten und liebenswürdigsten Erscheinungen unter den Vertretern de« Hegel'schen System«", wie Gottschall ibn selbst nennt, der einen intensiven Einfluß auf da« Wirken desselben au-übtr. Seine Betheiligung am vielstimmigen Cboru« der literarisch-politischen Resormpartei vom frischen Haff sollte für ,bn verbänamßvoll werden. Ludwig Wale«- rode, der damals politische Vorlesungen hielt und eine solch« auch für die Studenten angrkündigt hatte, wurde daran durch den akademischen Senat verhindert. Da« gab Anlaß zu eiuer studentischen Demonstration, an der sich auch Gottschall al« „Führer" betbeiligte. Er erhielt da- cousllinm »deuncki und ging an die Hochschule nach Bre-lau, wo er jedoch auch nicht fest inscribirt wurde, sondern nur d>e Erlaubniß erhielt, Col- lrzien zu besuchen. Er schloß sich hier den „Junghegeliaarrv" an, und al- der in Bre-lau docireade Professor Juliu« Braniß, dessen Gottschall im zweiten Bande seiner „Ratioaalliteratur" al- „eine- der anregendsten und geistvollste» Doernteu" gv>
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