Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931124014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893112401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893112401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-24
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VezugS-Prei- »h» h» <» siah». tzäirk «ld den Bvrvrt«! «rrühttte» «II«. »»besiellr» »hgehvtt: vierteljSdrtich^lckchO. kl Mt»ali«r täglicher ZnfteUu», m« -eaH S-üL Dnrch di» Hob bezogen für De,,lchtand and Oelterrnch: oiirteliädrlich -ll . Ltreet» täglich» Kreuzbandiendung in» Anttand: «vnätUch 740. lbt»Morgtt>-Au«gab« erscheint täglich '/.«Uhr, dt» »d»»».«»»»«^ Wochentag« 5 Uhr. Morgen-Ausgabe. Lrdortio» »«> LrpeLition: -»»»»»»»«als« 8. >ip,bitton lsl Wochentag« ununterbrochen »ög«t vo» früh 8 di« Ab»»d« 7 Uhr. FMßle,: vtt» Me»»'« Lvrtt». Mltrrh Hahn), UntverlilLtsslrah« t, e»»«« r»sch«. 1«. p«rt. »»> Käula<pl«h 7. >Wigcr.Tagtl>lM Anzeiger. Drgan für Politik, Localgcslhichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anzeigen Prei- dir 6 gespaltene Petitzeile SO Psg. Reclameu unter dem Redattionßslrlch (4aa- spalte») 50^, vor den Familieuaachrichte» (6 gelpol»«») 40 Größere Schrillen laut »«Irre» Poel« verzrichniß. Tabellarischer und Ztssmffatz »ach höherem Tarif. Extra-vkilagen (gefalzt). »nr mit h« Morgeo-Au-gabe. ohne Poslbesördernng >t 60 —, «lt Postb«förd«r»»» TO.—. ?tnua!««kschlu8 b»r Iinzeige«: Abrud-Au-qab«: Vormittag« 10 Uhr. Morgr»-Ausgabe: Rachmitiagt «Uhr. Sonn- und Festtag« früh '/^ Uhr. Lei de» Atttaln, und «»oodmestell«» t» «t» halb» Sluad« früher. A»«et«e» find stet« a» dt» Erkeättia» t» richte». Druck und Verlag vo» E. Polh i» Lelvzkg- .W 5SS. Freitag den 2-1. November 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekannlinallm«-. Da» IT. TtNck de« di»«jährig»n GefeH» »ud VerarVnungS- ktttes für da« Königreich Sachsen ist bei »»« ringegangen und mkd bi« »um 10 Deermber «« 2«. auf dem Nathhau»iaale jur Aeslchtuahme öffentlich auöhäugen. Daffrtd» »»»hält: Rk. «4. Verarhnnng, die Abtretung von Arondeigentbum zu Erbauung ein» nonnalspurigen Eiienbahn von Ehemaitz durch da« Würichuttzthal »ach Stollberg betreffend; vom 4. No- veia drr '808. Nr. 78. Verarhnvng, di» am t. December 18SS vorzunrhmendr Zählung der Ni über »uh Schweine detrrffend; vom N. No- vemder 1888. R«. 76. verarßnnn», dt» Veförderung von Petroleum In East»». schiffen ous der Eide betreffend: vom l. November >888 Nr. 77. Vekann»»achn«g, dl» Lehr, und Prülung«orbaung für dt» Nealghmnoslea betreffend; vom IS. November 1883. LetVäig, d«l Kl. November 1893. Der Vattz «er Stadt Lei»,»,. De Georgl. Drumblegel. Bekanntmachung. Nachdem dir öffennich au«gejchn,be»en larbetten zur Errichtung ei,»« A«sseherh仫chrn» au, dem Düngerhafe N am Döseuer N»g» hi« vergeben worden sind, werden dir unberücksichtigt ge- biteoenru Lewrrb« hierdurch au« ihre» bezügtichra Augrboteo ent» taffe». Leipzig, a« LO. November 1898. Der Math «er Stadt Leipzig. l«. «IS. vr. Georgl. tolditz. öant erstatteter Anzeig» ist dir dem -ouimonn Herrn Alexander Li«b«rarr hier am M vor. Mi«, unter Nr. 4«8 für da« Jagd jahr littÜ 84 ausgestellt» Jagdkarte abhanden gekommen. Zur vardiituag vo» Mißbrauch wird diel« Kart« hiermit für rugUttg erklärt. tiaikztg, da» 81. November 1898. Das Paltzeiamt «er Stadt Leipzig. M. 644L«retfchueider.K Lekanutmachung. Semäß der Verordnung der Königlichen Ministerien de« Eultu« nud -ffeutttche» Uutrrricht« und der Justiz vom tO. Februar lS70 hi«rd»rch dekanut gemocht, »d zu »t. Petri aähPr jetzt «M sala 1) Psaraar l». tbaol. nad pbÜ. Ernst fihendn. Overamt«richter unterzeilbnetr Kirchen r» Miialiederu besteht; Vru»o Hartung, vor- Johanne« Friedrich Milbklm Rronichfel«, stellvertretender Borgender, »ausmana Earl Vanmetzer, Hchornsteinseger-Obennemer Christian Friedrich Graupnrr, Privaimau» Albe« Grauer, Ldream»»richter Friedrich Emil Kunze, Privatmann Franz Leuthter, Lommerzienratb Julius Mcttznrr, Schutdirector Earl Traugoii Neimer, N^lgqmnasial^. berlehrer Prof. Earl Moritz NtUttzer, Archldtakoou« Oskar Seil. Prioottnann Ferdinand Bruno SeNe, Erster Diakonu» Paul Martin Thicme, Vanmeisrer Daniel Gottlob Vogel. Eli«llbahnbetriebetalv«tor Wilhelm Gottlob Heinrich Winter, Srchltrkt Herma»n Georg Earl Wetdendach. Leipzig, den LO. November >898 Dar kircheuvorstalld »u St. Petri. V. Hartung, Pfarrer. Oeffentliche Aihung -er Handelskammer L,»»adr»d de» 8». November 1888. «»chmittago « Uhr, t» derr» Sttzunuasaal, Neue Börse, Tr. 4,1. »»geoorduu»,: 1. Negiftrond«. L. Bericht de» Verfassung«- und Wabl-Au«schaffr« über da« Ersuchen de« koifert. Statistischen Amt« um Beuennung eine« Sachverftälldige» s»r Pezeustande de« Buch» »»« v. Berich, de« Hondelsgrsetzgebung«. Ausschusses über die Li», aodeu der Handelakammrr zu «tannbrt« und de« Verbands Deuiicher Drogist», ,» dem Geieu - Eulwurf, de» vertehr »tt Gifte« de» 4. voriüusiger Bericht de« Zoll- u»b Steuer-A»«schuffe« über di, Tadacksteuer-Frage. k. Bericht über dir Zuschrift de« Aatd«. di» Einführung de« Handel« noch Gemtcht skr »ichl-stüsfigr Nahrung»- »tttel bett. L Laderweiter Bericht de« Mest-Aullchuffe« über die Frag» der zeitlichen Verlegung der Messen. 7. Henri» über d,e Einschätzung zur Bärsen-Umlage. 6. Bericht über de» gegenwärtigen Stand der Belheiliguag an Ansstellnng »offen«»« der LntMerpeuer Hterguf utcht-ässentlichr Sitzung. Vle ÄbgrenMiig von Kamerun. Mit ibren Lolonialvertriiacn scheint die Leitung der auswärtigen Politik gern kleine Uedrrraschungen zu bereiten. So gina« mit dem Abkommen, da« für Zanzibar und «in große« Stück Afrika da» Reich um Helgoland mebrte; diesmal dankest es sich um dir Rordgrenzr der Evlonie Kamerun. Der am lll. November abgeschlossene Vertrag wird aber edenso»»»ig wie jener zu den angeriekmen Ueberraschungen gerechnet werden dürfen, und da di» officiksen Federn bereit« im Gange sind, dem Abkommen die verschiedenen »schönen Seiten" abzugewinnen, so tbul e« doppelt Noth, di« sehr nothweadigea Fragezeichen anzubringrn. Zunächst «in wort über die Abgrenzung vo» Kamerun im Allgemeinen. Die Wrstgrenze bilkct bekanntlich der Golf vo, Guinea. Di« Südgrenze wurde im Jahre lSS5 grgrn Frankreich festaelegt; sie gebt von der Mündung des lLampo- Flusse« schnurstrack« nach Lsten, bis zum lö. Grak öftl. Länge von Greenwich, — eine Linie, die, wie bei solchen Theiiungen üblich, mit dem Lineal gezogen nnd ungefähr doppelt so lang ist, als die sächsisch»bodnmch« Grenz«. Der größte Tdril der Lüdküstr vc« Tschads«»« bildet die Nordgrenze. Die von »er schnurgeraden Lvrgrenze di« zum lS. Längen grad diese» Grad entlaug »ach Nörchen bis zum Tbarigebiet gezogenen Linie bildet nur dir theoretisch feste Grenze »ge» Frankreich, da« bier allein in Betracht kommt; in »er Ttzat jteb« »«es« Grrnre wsowr» noch offen, als durch da« Abkommen mit Frankreich vom 24. December 1885 nörd lich der damal« bi« zum >5. Grad vereinbarten Grenzlinie eiten« Frankreich« politische Acrionen nicht geübt werden dürfen. Ä» dieser Verpflichtung Frankreich- wird unter allen Umständen sestzuhalien sein. Ucber den tL. Grad hinau« lebt einer Vereinbarung jeder Weg offen. Problematisch von >e der lagen die Verhältnisse an der Nordgrenze der Holonie, beiläufig bemerkt, von dem winzigen Togo abgesehen, der einzigen Evlonie, die keine Zuschüsse vom Reiche nötbig bat und sich au« eigene» Mitteln crbäll. Hier bandelt e« sich allein um England. Wie der am 15. November ab- geschloffene Vertrag einleitend ganz richtig bemerkt, sind bisher gerade vier Verträge nötbig geweic», um nur die Grenze — man wird gut tbun, einen flüchtigen Blick aus die Karte zu werfen — von der Mündung de« Rio del Reh bi« zu den Fällen de« Old ljalabar, den sogenannte Rapid-, zu zieben und von hier in schnurgerader Linie di« nach Aola, einer Stadt am oberen Benue, die für da- Hinterland von Kanierun von besonderer Bedeutung ist. Der Lullan von Hola ist der Herrscher von Adamaua, und Adamaua fällt ganz und gar in die deutsche Interessensphäre; der Herrscher von Adamaua ist außerdem der Lrbn»herr de« Häuptling« von Tibati, dem Häuptling von Tibati geborcht Ngaunkera, die Ngutte und Mwute am Sannaga um Kaisrr-Wilbelm-burg, außerdem eine Anzahl anderer Srämmr im südlichen Tbeil de- teuiicke»Hinter landes und sogar noch überden oben erwähnten,Frankreich gegen» überm Betracht kommenden lü.Längengrad binau«; in Summa: fast da- ganze Hinterland der üolonir Kamerun ist abhängig vom Sultan von Kola. Bewei«: Die Forschungen de« zur Zeit im Eolonialamt tbäiigen Hauptmann« Morgen, der zuerst auf seiner Reise durch Ngaundera. Tidaii bi« zum Benue diese« AbhänaigkeikSverbällniß seilstellir, frruer dir kürzlich gegen den „Temps" durchgesochtene gehv«, um di« von Süden der in di« beuische Interessensphäre hinein unter nommenen Vorstöße französischer Forscher abzuwebrcn. Di« Franzosen hatten sich mit dem Sultan von Z)ola in Be- jirbungen zu setzen gesucht, waren aber abgewiesen worden, während zugleich di« nach dem Hinterland von Kamerun Benue aufwärts nach Aola vorgrvrungenr Urchteritz'iche Expedition Unterstützung zugesichrrt erbielt und da« Ver sprechen. daß kein Franzos« im Hinterland von Kamerun von Jola au« auch our den kleinsten Vertrag sancrionirt erkalte. Damit dürfte die Bedeutung von Aola für da« Hinterland der deutschen lLolooie erwiesen sein Eurt Morgen schrieb noch im Jahre 1890: ,llnS gehört da« ganze Land, aber wir werken «lie Einfliiß auf dasselbe erlangen, wenn nicht die Hauptstadt in unser Schutzgebiet hineingezoae» wird." Al« er diese Zeilen schrieb, war hierzu die Gelrgenbrit bereit« versäumt. Der am 2. August 1886 abgeschlossene Vertrag, der die wiederholt genannte Linie „Old Ealaber- Fälle bi« Bola" zum Gegenstände hatte, äußert sich nämlich über den Zug dieser Grenze; sie gehl diagonal von dieser Stromschnclle auS „gegen einen Pnnct de« rechten UserS des Benue, welcher östlich von Aola in nächster Nähe der Siadt am Benne gelegen ist »nd bei einer späteren Untersuchung zur Feststellung dieser Grenze sich al« praktisch herauNtelll". W,r geben nicht näher darauf ein, daß, bevor diese Linie gezogen wurde, die deutsche liolonialpolitik die Gelegenheit versäumt batte, sich ven Benue zu sicher», der al« Nebenfluß de-Niger weit hinan« in« Land schiffbar ist, während die Flüsse von Kamerun kurz vorder Mündung in Katarakten vom Hochplateau in dir Ebene schäumen. Immerhin ist Deutschland, da« in irnm Gegenden wrver eine politische noch eine kommerzielle Tbiitigkrit anfzuwrisen vermochte, der obere Benue unk die Faromündnng, sowie 5 lcm westwart« gewahrt. In seiner Macknspbäre tieat auch di« Stab« Karua, dir nach den neueste» Sletten'schen Berichten an Bedeutug für den Handel bei Weitem Kola ilbertriffr. In ihr liegen w,r bei Ribago vortreffliche Landungsplätze, um Waaren aus dem Benue zu verschiffen, der noch in dem deutschen Gebiet schiffbar bleibt. Der Hauptsehlrr war, und da« ist für den vorliegenden Ver trag da« entlastende Moment — Kola wurde rer englischen Interessensphäre damit zugewiescn und, wie jetzt entschieden ist. die deutsche Diplomatie bat e« ihr nicht abgewinnen können. Immerhin batte der Vertrag von >885 den Vor- tbcil: die Linie führte bi« unmittelbar an die Stakt, die deutsche Interessensphäre reicht« in ibr Weichbild hinein und damit nabe genug in vir Näbe de« Sultan- von Kola, um jeder Zeit persönliche Einwirkungen zu ermöglichen. Wie der vorliegende Vertrag, der diese Grenze nunmehr bi- zum Tschadsee weiter führt, rickttia bemerkt, war der Endpuncl der Linie binsichtlich seiner praktischen Brauch barkeit al« Grenzpfabl besonder« festzustellen, und zwar un- mitteldar östlich der Siadt am Benue. In welcher Weise ist die« nun zur Au«sübrung gekommen? Man nahm einen Zirkel, stellte ihn mit einem Bein in Kola hinein al« Mittel- pnnct, mit dem anderen ungefähr 45 bin oberhalb der Stadt ostwärl- in den Benue, beschrieb «inen Krei« und wie« Alle-, wa« der Zirkel faßte, England zu. Kola ist also durch diesen Vertrag 45 üm au« dem deutschen Gebiet herau-ge- rückt, unk wenn England, oder vielmehr die Royal Niger- Eompany, der seit 1886 45 lim weil vom Benue nach beiten Seiten bin atulinistrative Vollmacht von der englischen Krone zugrstandcn ist, auch die Verpflichtung bat, in der deuischen Interessensphäre keine Erwerbungen zu machen — die 45 lem, die zwischen da« deutsche Gebiet und den Autokraten de-, wohl gemerkt, vorzüglich organisirten Staate- Aramaua nun gelegt sind, werden sich angrsichi« der oben dargclegien po litischen Verhältnisse recht bald süblbar machen. Bon dem Benue au» führt nun die weitere Grenze fast geradlinig nordöstlich bi- zur Sübwestecke de« Tschads«-, aller dings mit der Elausel, daß auch hier noch einmal .praktisch regulirt" werden soll. Die ei»zigr Stadt von Bedeuluna. Kuka, am Destuser de« Tschadsee«, ist vorsichtig« Weise den Engländern bereit« rrsrrvirl. Tie Tbatsache, kaß durch kiese Agrenzung dem deutschen Besitz jetzt der Zugang rum Tschads« definitiv gesichert ist, ist die erfreulichere Halste de- Vertrag«. Bisher war da« Hinterland von Kamerun von Kola ab di« zum Tschads« offen Sogar Frankreil- war vrreckttigt, hier Verträge zu schließen und Lieutenant Mizon, der den Benue avfwärt« sub», um nach dieser Richtung Versuche ;» machen, kam nur deshalb nicht zum Ziel, weil »bm die eifersüchtige Royal Niger-Eomvanv den We^ vriltgl« In wie wen nn« Vordrinaen " Heck»«»» scheu Expedition, die privatim von deutschen Colrnialsreunden in diesem Sommer nach Kola und von hier in da- weile« Hiii.erland der Eolonie geschickt wurde, den Vertrag be schleunigt bat. ist nicht recht ersichtlich. Ganz abznwett'en ist auch die Vermutbung nickt, daß di« englische Compagnie ibren Abschluß mit Deulsckland beschleunigte, weil ibr der Lärm unbequem wurde, den Lieutenant Mizon über die ibm widerfahrene Behandlung in Pari- vor wenige» Wochen schlug. Bemerkt sei hier »och, daß mit dem südlichen User de- Tschadsee- und dem Teulschland im Osten znge- sprochenen Flußgebiete der Sdari, freilich soweit diese- Gebiet na, »icki nach Tannr. Kordosan und Bahr-el-Ghazal erstreckt. Länkerstrcckcn, welche die deutschen Forscher Band. RoblsS unk Nachligal mit schweren Opfern durchforscht bade», nunmehr ans ewige Zeilen für dir deuische Herrschaft fichergesteUt sind. Tie Verwirklichung der deutschen Hrrrlchast wirk sich aus lange Zen hin nur durch die Benutzung der Wasserstraßen de- Niger-Benne erreiche» lasten, deren Freiheit zwar durch die Eongoacte gesichert schien, die aber von der Niger Com pany sehr wenig beachtet war. In dem Abkommen vom 15. November übernimmt England Deutschland gegenüber aus- Neue die in der Congoacte wegen der Freiheit der S biffsabrt aus dem Niger und dessen Nebenflüffen srstgrsctztc Pflicht. Eine neue Verletzung durch die Niger Company ist dadurch ausgeschlossen, und da« Abkommen sü »nt, wa« früh« g-gcn die Congvacir gciündigt war. Das Kacit ist: Kamerun ist nunmehr von allen Leiten umgrenzt, der Tschadsee ge sichert und man wird doppelt rllkrig in der Eolonisation-- arbrit sei» müssen, um den nicht gerade gehest»««,» Fehler de« Ausscheiden- von Kola well umachen. Deutsches Reich. Berlin, 23. November. Wenn e» für un- noch eines Beweis« berurst batte, daß der „souoeraine" focialkemo» kratische Parteitag nickt- weil« al- ein willenlose« Mameiukcnparlament der Paneihäupler sei, so wäre er durch den Verlauf de« Kamps« über die Gewerkschaft«- organisalion erbracht- Aus dem Parteitage in Köln trägt der Worlsübrrr der Gewerkschaftsbewegung eine vollständige Niederlage davon. Er wird niedergeschrieen und nur Wenige wagen, gegen die Form, in der dem „Genossen" begegne« wird, Verwahrung rinzutrgen. Bei der Abstimmung sine auch diese auf d« Seile der Partrireaierunz, die zuletzt ein- stimmig wiedergrwäblt wird. Der Eindruck ist: der Gewerk schafft« Legirn ist ein isolirt« Stänker, sachlich und Person lich ist in der Partei all« in Ordnung Wie verschieden aber ist da- Bild, daß sich nach dem Parteitag in Presse »nd Versammlungen entroll«! Die Freimdc der Gewerk- schaslen werden nnl jedem Tage entschiedener, in der Form wie in der Sacke, die Parrrihänpt« gcralbc» immer ärger in- Gedränge und, wa- die Hauptsacke ist, « stellt lick heran-, daß ihre Autorität unheilbaren Schaden genommen bat. ihre Wiederwahl in Köln also nur vaS Ergebniß einer Machenschaft gewesen ist. Tie Auer und Bebel zeigen sich völlig außer Fassung, sie kleiden nicht etwa nur ihre Ent gegnungen in beschimpfende Forme», sie tbun überhaupt nickt- AnvereS al- schimpfen. Die Gcwrrtschasilcr zahlen nnl Nichten in gleicher Münze Sie begnügen sich, seltznsteUen, daß die Parleileil« außer Schmäbwortrn nick« vorzudringen wissen und rücken ihnen mil sachlichen AuSiübrungen immer dichter auf den Leib. Besonder- energisch geschient di« oon Seiten de- „Genossen" von Elm. Tiefer veröffentlicht im .Borwärt-" einen langen Artikel, „Ge»ostenschasi»vewegunz und Socialtcmokratie" betitelt, der folgendermaßen anbebt: „Wenn bejchimvsen — widerlegen heihl — dann Hot mich Bebel allerdings gründlich widerlegt. Wen» das die zwischen Parteigenosien üblichen Formen sind, vo» denen Bebel am Lchluffe sein« Artikels redet, dann bin ich der Meinung, daß es Zeit i>l, diese Formen einmal recht gründlich umzumodeln. In meinem Ar tikel belcküstigte ich mich mil den Anichauiingen des Genossen Bebel, dies.r dagegen beschäftigt sich ausichließlich mit meiner Person und lnchl mich in den Augen der Potteigenoffen herad- ziiwnrdigen. Dielen großen Fehler Bebel'«, Widerspruch llber- daupi nicht vertragen zu können, daben ja schon viele Partei genossen vo» mir recht unangenehm empfunden, und war auch ich aus eine gute Dosis Liebenswürdigkeiten von Leiten Bebel'« von vornherein gesaßl. Daß er aber io blind daraus lo-wüthen würde, nichl» weiter al- persönliche Angriffe gegen mich vor zubringen, da« hol wohl Keiner verinulhet. Zur Abwehr der gegen mich gerichteten giftige» Pfeile diene Folgende- . .. Am Schluffe seine» Artikels sagt „Gcnoffe" von Elm: ,,E« giedt in der Pattei rech« viele Genossen, die Bebel'- Prophetengäbe nickl anerkennen." Unter den sachlichen Angabe» ist besonder« die beachten- wertd, daß während de- Hamburger Streik« dir Redaktion vc« „Gewerkschafters", also de« Organ- der Gewerkschaft- bewegung, sich nick« berbeiließ, der Bitte, die kentschcn Arbeiter zur Unterstützung der Hamburger auszusortern, Folge ,u geben. Der „Gewerkschafter" stand aber unter dein Einfluß der Parteileitung. Auch der .Vorwärt-" trat nur nolbgedriingen und, wie Herr v. Elm andenlet, z» späl für die kainpstnven „Genossen" ein. Auch au- Elm'S Darlegung geh» hervor, wa« man auf anderer Seite schon längst an- erkannl bat, daß nämlich dir Negierenden in der Partei der Gewerkschaff-bewegung au» zwei Gründen feiiiklich gegenüber- sieben: sic befürchten von den Verhandlungen der Fachvereine mit den Arbeitgebern eine Absckwächung der socialen Gegensätze und wollen zweiten- die Einkünfte der poli scheu Partei vor Schmälerung bewahren, die größere Aus Wendungen der Arbeiter für Gewerks dasl-zweckc mit sich bringen würden. Dir Sorge, daß der breite Strom, welcher an- Hunderttausenden von Arbeitcrtaschen di« Beiträge in die Parteicaffe sübri, sich vor seiner Mündung thcilen konnte, ist allerdings ernst anzesicht« de- kolossale» Verwaltung- unk Brrsorgung-apparal- der „Nnrpoliiischen". Dem Moloch „politische Organisation" soll AU« geopscrt werte», für „Cuiiurzwcckc", d. d. für wirtbschaltlicke Interessen der Arbeiter darf nicht- übrig bleiben Von gleichem Gewicht wie da» finanzielle ist da« politisch-sociale. Man bat die schlotternde Angst beobachken können, un» der die Andrer au dem Frankfurter socialen Congreß „Genossen" mit .HZourgeois" an einem Tisch beiatben saben. Die Angst ist begründet, di« Fiction von den „zwei Nationen" ist bedroht, wenn intelligente Arbeiter, sei e» mil Theoretikern, sei e« mit ibren Arbeit gebern. ohne Vermittelung der isolirenden soeialdemokr-tischen Agitatoren verkehren. Der Claffenbaß, den die Svcial- kemvkratic braucht, kann nur erhallen werden, wenn die Arbcilerclasse außer Stanke bleibt, sich ein richtige- Bild von dem zu machen, waS man ihr unter dem Namen Bourgeoisie" tagtäglich als bluttrinkendes Ungeheuer vor» übrt. De-balb muß diese „dcuiokraiischc" Partei Sorge tragen, daß die Arbeiter gesellschaftlich gewissermaßen asernirl bleiben. 6. U. Verli», 23. November. Im Neichöetat befindet ich bekanntlich eine Summe von l»9 200 als erste Rate ur Ausstattung der Infanterie und der Jäger mit Fahrrädern. Die Versuche, die namentlich während der letzten Manöver mit Fahrrädern unternommen worden sind, haben ein durchaus günstige« Resultat geliefert. In Frank reich sind schon seil längerer Zeil sogenannte Radfahr» t«llen in der Armer eingerichtet. Sie haben freilich, obgleich der Radfabrsport in Frankreich ein ganz enormer ist, noch nichl alle besetzt werden können. Jeder, der dort um eine der Ratsabrstellen sich bewirbt, die bei fast allen höheren Com- iiia»dostrllen bestehen, hat ei» Examen zu machen. Zur Zeit lnd die Prüfungen noch riemlich leicht, so wird verlangt, daß rin Bewerber um eine Radsabrstrlle 48 üm in vier Stunden jchrücklegcn muß Man gehl aber damit um.kiePrüsung-orvouug abznändern und zu verlangen, daß die Stäbe nur Radfahrer eiiisteUen. welche mindestens 90 lii» in 6 Stunden zurilck- zuieaen im Stande sind. Auch in Deutschland dürfte man vie Vergebung einer Radsabrstelle, deren bei jedem Bataillon wri errichtet werden sollen, an die Absolvirung eine« Examen« nüpfen. 88 verlt«, 23. November. Der Bundesrath hielt beute eine regelmäßige Wocheiisiyung ab und stimmte, den Anträgen der Au»schüsse für Handel und Berkebr und jür Justizwezen entsprechend, dem Gcsetzcnlwnrs über die Abzahlungs geschäfte bei. Ans der Tagesordnung standen ferner die Entivürs« von Vereinbarungen über erleichternde Bor- christea für den wechselseitigen Berkebr zwischen en Eisenbahnen Deutschland», der Niederlande, Oesterreich-Ungarn-, sowie der Schweiz, die Denk schrift über die Ausführung der seit dem Jahre 1875 rr- laffenen A nlri hege setze, die Besetzung einer Mitglirdftelle beim Reich-daut-Direclorinm, sowie eine Reihe von Eingaben. Li Verlt«, 23. November. Der Congreß der Tabak arbeiter «klärte in seiner Resolution e» jür die Pflicht de« Staate-, daß. wenn durch da« Tadaksteuergeietz die Existenz vieler Arbeiter vernichtet würde, dieselben vom Staate in der Höhr de« Durchschiiittverdienst« bi« zu ibrer Wieder- beschäftigung nntrrsllltzl werden müßten, auch wurde de- chloffen, nach Annahme der Tabaks.ibrikatsteucr sofort einen neuen Congreß mil vrr Tage-ordnung „da- Recht aus Arbeit" einzuberusen. V. Verlt«. 23. November. (Telegramm.) Dem herzoglich Sacksen-Coburg-Goibaischen B»nk«raikS-BcvoU- mächtigte», Gehrimraib und Staalöniinister von Vontn» ist der Rothe Avtrr-Ordrn H. Ctasse mit dem Stern verlieben worden. ^ Verlt», 23. November. (Telegramm.) Der „Reichsanzeiger" nnd die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" veröffentlichen folgende Elklärung: In einem von ltt- Hans Blum hcianogegebenen Buche „Das Deutsche Reich zur Zeit Bismarck'S' lesinrcl sich nach Mitthriliing rer Presse eine Darstellung der Vorgänge, welch« mit der Entlassung t« Fürsten Bismarck im Jahre l88V ihren Abschluß sanken. Neben manchen anderen, den wirklichen Hergängen nicht entsprechenden Angaben, soll in dieser Darstellung die Behauptung ent- balte» sein, der Minister vo» Bötticher habe Sr. Majestät dem Kaiser gegenüber geäußert: „Wenn Ew. Majestät dem Großen Friedrich nachstrcbcn, so müssen Sie vor Allem den Fürsten Bismarck beseitige»." Wir sind zu der Erklärung ermächligt, daß der Staar-ininister von Bötticher eine solche oder ähnliche Aeußrruag ntemal» «ethan hat. Verltn, 23. November (Telegramm.) Gegenüber der Frage der „Franksuner Zeitung", we-halb die Petzälter der Pakt- »nv DelegraphrttStrectaren über die Köpfe der ObcrPostsccrctaire erhöbt worden seien, führt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" an-, daß die Besoldung« - Ausbesserung der Post» und Trlegrapbcn-Tirectoren außer dem Zusammenhänge mit der Frage der allgemeinen Gchalt-erböhung stände. Die Ber» befferung sei bereu- geplant gewesen, bevor jene Frage an geregt wurde. Man habe bezweckt, die unzulänglichen Ge- bäller der Post- und Tclegrapben-Directoren in Rücksicht auf die Wichtigkeit und Veranttvortlia keit ibrer Dienst leistungen auszubeffern und dieselben mit den Besoldungen der in gleichem Range stehenden Beamten anderer Brr» Wallungen aus eine Stufe zu bringen. Für die Auf- befferung de« GebaltS der Ober-Postdirectoreo habe der Reichslag nichl die Zustimmung erthcilt. -»-Verltn, 23. November. (Telegramm.) Der „Kreuz- zeilung" wird an- London berichtet, « habe im Kreise der Verwandten des dabingeschiedenr» Grase» Hartena« aus da-Peinlichste berührt, daß von dem russischen Hose auch die verwandtschastlichen Rücksichten außer Acht gelassen worden seien und bisher nicht die leiseste Kundgebung de« Beileids au- Anlaß de« erschütternden ToteOsall« er» folgt sei. Begreiflicher Weise werde daran der bohr Grad der Unversöhnlichkeit gemesse», die an höchster russischer Stell« herrsche nnd welche auch durch den Tod de« einstigen Fürsten von Bulgarien nichl gemildert worden sei. Wie dagegen au« Darmstadi berichtet wird,erfahren die „Neuen Hessische« Volk«-Blätter" von zuverlässiger Seite, daß auch der Kaiser von Rußland, sowie die sammtlichen russischen Großfürsten au« Anlaß de« Ableben« de« Grasen Hartenau herzliche BeileidS-Trlegramme an seine Mutter, die vcrwittwrl« Prinzessin von Battenberg, gerichtet haben. Verltn, 23. November. (Telegramm.) In einer Bespreuung der -anßel« » Vertrag» - Verhandln»«?» t« Reichstage drück! die „Norddeutsche Allgemeine Lei stung" die Hoffnung au«, daß sich die Vertretung der ä d- 'tt-cke - Nr»«« hinsichtlich ihrer Entscheid»»- nicht auf h«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite