17 sind die Resultate des Illuminatismus, welcher Deutschland beunruhigt. Sie bil den die Jugend zu Mördern. Aber man vernichtet eine Sekte nicht durch Kano nenschüsse.« Seitdem war für Napoleon der um- stürzlerische Illuminatenorden ein Syno nym für die deutsche Freimaurerei, die von innen heraus überwacht werden müsse. In Paris nannte man die Sachsen, die als eine besondere Spezies von poli tischen Fanatikern galten, »illumines alle- mands«, »erleuchtete Deutsche«. Seit Staps und Sahla wurden in Paris junge Kava liere aus Sachsen besonders streng ob serviert. Sahlas Vater Christoph August von der Sahla (1749-1802), ein hochgebildeter Mann und Besitzer der Güter Ober- und Mittel-Sohland an der Spree, war Mit glied des 1776 in Ingolstadt gegründeten Illuminatenordens gewesen. Von Dres den aus hatte er freundschaftliche Verbindungen mit dem Schweizer Schriftsteller Johann Kas par Lavater (1741 bis 1801) und mit Freiherrn Adolph von Knigge (1752-1796), Verfasser des Buches »Umgang mit Menschen«, gepflegt. Knigge, seit 1780 Illuminatenfunktionär (Ordens name »Philo«), hatte nach seinem Austritt 1784 die Illuminaten aufgefordert, besser doch den Logen des klassischen Freimaurerordens beizutreten. Der in Paris festgenommene Sahla jr. war in seinem Weltbild illuminatisch-freimaurerisch geprägt. Auf Bitte des sächsischen Hofes wurde er von Napoleon geschont. Nach »Aufenthal ten« in den Staatsgefängnissen zu Vincennes und Saumur kehrte Sahla 1814 nach Sohland in der Oberlausitz zurück. Im Juni 1815, als Napoleon von der Insel Elba zurückkam, ist auch Sahla wieder in Paris. Bei einem neuen Attentatsversuch auf Napoleon verunglückt er selber und stirbt an den Folgen. Die Sahlas gehörten dem Meißnischen Uradel an, und der Name dieses Adelsgeschlechts hatte Anteil, daß der französische Kaiser urteilte: »Dieser sächsische Adel ist nicht wie sein König. Er ist ein wahres Wespennest.« Zur Napoleonzeit gab es in Dresden einen Mann, der nichts sehnlicher wünschte, daß es Staps und Sahla nicht wieder geben möge. Der Mann war immer, wenn der Kaiser in Dresden weilte, für dessen Sicherheit zuständig. Es war der bereits erwähnte Karl Friedrich von Brand. Brand, Meister vom Stuhle der Schwerterloge, war Polizeipräsident von Dresden. Als Franzo senfreund sowie als Polizei- und Logenchef hatte er ein mehrfaches Interesse, den Kaiser von der