56 Ausstattung des Kamenzer Lessinghauses. Aus Anlaß des 200. Geburtstages Lessings wurde der Grundstein für den Bau gelegt, der die familiengeschichtliche Sammlung zu Lessing aufnehmen sowie geeignete Räume für Stadtarchiv und Volksbücherei bieten sollte. Ein Jahr zuvor war mit Blick auf die bevorstehenden Lessing-Feierlichkeiten durch den Geodäten Hofrat Bernhard Rentsch der Lessingverein in Kamenz in neuer Gestalt gegründet worden. Rentsch hatte auch eine zeitlang den Vorsitz des Freimaurerklubs inne. Unterstützung fand das Bauvorhaben des Museums vor allem durch eine Reihe von Sachspenden. Die Sächsische Großloge und die Grei- zer Loge förderten ebenfalls die Entstehung des Lessinghauses. Zur Einweihung des Lessinghauses im Jahre 1931 übergab der Kamenzer Freimaurerklub »Lessing am Stein« eine Alabasterplastik mit dem Titel »Nathan der Weise spricht mit Saladin« des Bildhauers Helmut Weiß. Die Plastik ist heute neben weiteren Zeugnissen freimaurerischer Lessing-Rezeption im Lessing-Museum Kamenz zu sehen. 17 * Anmerkungen Gotthold Ephraim Lessing : Ernst und Falk. In: Werke. Bd. 8. München 1978, S. 452. Internationales Freimaurerlexikon. Hrsg, von Eugen Lennhoff und Oskar Posner. Zürich, Leip zig, Wien 1932, Sp. 919. 3) Beim System der »Strikten Observanz« handelt es sich um ein Hochgradsystem, das seinen Ur sprung auf die Tempelritter zurückfiihrte. Die Auflösung erfolgte auf dem Wilhelmsbader Konvent im Jahre 1782. 4) Johann Joachim Christoph Bode, zitiert nach Heinrich Schneider: Lessing und die Freimaurer, S. 167. In: Heinrich Schneider: Lessing. Zwölf biographische Skizzen. Bern 1951, S. 166—197. 5) Die irreguläre Besetzung der Loge war über lange Zeit der Streitpunkt um die formale Anerkennung der Logenzugehörigkeit Lessings. 6) Mathilde LudendorfF: Giftmorddrohung der Brü der Freimaurer. Lessing in den Händen der Bru derliebe. In: Deutsche Wochenschau. Völkische Feldpost vom 7. November 1927, Ausgabe A. 7) Heinrich Schneider, a.a.O., S. 23. 8) Zitiert nach Heinrich Schneider, a.a.O., S. 182. 9) Lessings freimaurerische Werke. Zum 22. Januar 1929. Hrsg, von Friedrich Kneisner. Hamburg 1929. Kneisner bezieht sich in seiner Formulierung von 1771 auf die Vorstufe von »Ernst und Falk«. 10) Hans Joachim Schrimpf: Lessing und Brecht. Von der Aufklärung auf dem Theater. Pfullingen 1965. n) Gotthold Ephraim Lessing: Werke. Bd. 8. Mün chen 1978, S. 455. 12) Gotthold Ephraim Lessing: a.a.O., S. 464. 13) Gotthold Ephraim Lessing: a.a.O., S. 508. 14) Zitiert nach Roman Dziergwa: Lessing und die Freimaurerei. Untersuchungen zur Rezeption von G.L. Lessings Spätwerk »Ernst und Falk. Gespräche für Freymäurer« in den freimaureri schen und antifreimaurerischen Schriften des 19. und 20. Jahrhunderts. Frankfurt/Main 1992, S. 121. (Kanone: freimaurerisches Trinkglas). 15) Oskar Posner: Lessing. In: Die drei Ringe. Monatsblätter fiir Freimaurerei und verwandte Gebiete. Reichenberg (5) 1929, S. 4. 16) Angaben nach: Freimaurer in Leipzig. Personen, Geschichte, Fakten. Hrsg, von Otto Werner För ster. Leipzig 1999. 17) Für den Beitrag konnte ich auf gemeinsame Recherchen und Vorarbeiten mit meiner Kollegin Frau Dr. Jana Sende in Vorbereitung der Jahres ausstellung 1999 des Lessing-Museums »Zirkel, Feder, Winkelmaß. Bruder Lessing und der Bund der Freimaurer« zurückgreifen.