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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970529028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897052902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897052902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-29
- Monat1897-05
- Jahr1897
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Vier Zimmerleute wurden verletzt; drei lebend beraufbefördert, auch den vierten befindlichen Verletzten hofft man lebend Untersuchung ist eingeleitet. Wetterbericht Ä«» M. 8. Sl«4»e»ge»IaetnoI»«n Instltnto» >u Obemutt» vom 28. IAl»t 8 Udr ziorgsvs. berauSzustiirzen und e» entwickelte sich nun ein beängstigende» Gedränge. Bei dem Vorfall wurden im Ganreck 21 Personen mehr oder weniger verletzt. Aerztuche Hilfe war sofort zur Stelle; Herr SanitätSrath Vr. Marquardt und der im Samariterdienst ausgebildete Stationsassistent Vollmer legten den größtenthe.ls am Kopf verwundeten Personen Verbände an. Unter den Verwundeten befand sich auch der Stationsvorsteher von Groß-Lichterfelde, Herr Heinrich; zwei Personen, die etwas schwerere Verletzungen erlitten, wurden mittels Droschke nach der Unfallstation in der Wilhelmstraße übergeführt. ES waren dies der Buchbinder Brinkmann, Steglitzer Slraße 8, der eine leichte Gehirnerschütterung er litten, und die Frau des Buchbinders Weiß, Wilhelmstraße Nr. 38 wohnhaft, welche eine Fleischwunde an der Stirn davongetragen hatte. B., der eigentlich nach einem Kranken bause übergeführt werden sollte, wurde auf Wunsch nach seiner Wohnung gebracht Von den Waggous sind vier insofern leicht beschädigt worden, als die Pufferstangen verbogen wurden. Es batten überhaupt keine Verletzungen von Personen staltfinden können, wenn, wie es Bahnvorschrift ist, die Passagiere nicht die Wagentbüren vorzeitig geöffnet hätten. ----- Breme», 28. Mai. Die gestrige Probefahrt des für den Norddeutschen Lloyd auf der Werft von Schichau in Danzig erbauten neuen Doppelschrauben-DampferS „Bremen", des letzten der vier großen Doppelschrauben-DampferS der Barbarossa-Classe von über 10 000 Negister-Tons und 20 000 Tons Wasserverdrängung, hatte ein in jeder Hinsicht vorzügliches Resultat. Bei einer Maschinenleistung von 8500 indicirten Pferdekräften erreichte das Schiff eine Ge schwindigkeit von l 6,5 Meilen in der Stunde. Die Maximal geschwindigkeit beträgt 17,5 Meilen. Der Dampfer „Bremen" ist nach Uebernahme durch den Norddeutschen Lloyd gestern Abend 8 Uhr von Neufahrwasser nach der Weser abgegangen und wird am 5. Juni seine erste Reise nach New Jork antreten. — Trappa», 28. Mai. Gestern Abend stürzte im Eugenschachte in PeterSwald anläßlich vorgenommener Aus besserungen die Zimmerung in Höhe von 26 Metern ein. derselben wurden noch im Schacht anzutreffen. Die sind? Zeuge: Nein, ich habe nur einmal rin« Bermuthung gehabt. Dieselbe betrifft den Schriftsteller Dahsel. Bertheidiger: Worauf stützt sich die Vermuthung? Zeuge Bauer: Ich kam nach Berlin, um dem Auswärtigen Amte Mittheilung von der Thätigkeit Schumann'» zu machen. Dahsel suchte mich daran zu hindern. Am Tage darauf aber sagte er, die Polizei würde Schumann schon längst entlassen haben, wenn er nicht zu viel wüßte, sie würde idn nicht los werden. DnS war 1893 oder Anfang 1894. Ich batte die Empfindung, al« ob Herr Dahsel nicht au« eigenem Antriebe spreche. Im Februar dieses Jahres, nach dem Leckrrt-Lützow-Processe erinnerte ich ihn an das Gespräch, er konnte sich desselben aber nicht erinnern. Bertheidiger vr. Sello: Der Name des Herrn v. Tausch ist aber nicht genannt worden? Zeuge Bauer: Nein. Präsident: Was haben diese losen oder intimen Beziehungen des Normann-Schumann mit der Anklage zu thun? Diese Verbindungen ergeben doch nicht, daß v. Tausch die Artikel inspirirt bat. Oberstaatsanwalt Drescher: Auch ich gehe von der Ansicht auS, daß die Beziehungen, die Normann-Schumann zu einzelnen Blättern hattte, nicht erkennen lassen, daß Herr v. Tausch die Quelle für diese Artikel ist. Ich kann auf die Zeugenaussagen nach dieser Richtung hin ver zichten. Bertheidiger Vr. Sello: Herr Dahsel wäre noch zu vernehmen. Oberstaatsanwalt: Ich habe kein Interesse an dessen Vernehmung. Bertheidiger vr. Sello: Auch wir verzichten. Schriftsteller Große bekundet: Ende 1895 habe sich bei ihm in der Wohnung ein Regierungs-Assessor v. Ackermann eingefunden, der im Auftrage des Ministeriums des Innern von ihm in sehr geschickter Weise auSzukundschaften juchte, für welche Zeitungen er schreibe. Er habe jede Angabe abgelehnt und dem Fragesteller angedeutet, daß er in der glücklichen Lage sei, unabhäng seinen politischen An- sichten nachzugehen. Einige Tage später habe er, nachdem er fest- gestellt hatte, daß eS einen Assessor v. Ackermann beim Ministerium nicht gebe, v. Lützow auf der Reichslagslribüne wiederzuerkennen ge glaubt. Angeklagter v. Lützow bestreitet, den Zeugen ausgesucht zu haben, giebt aber die Möglichkeit zu, daß es einer seiner Unter- agenten gewesen sei. (Die Sitzung wird hierauf auf morgen früh vertagt.) Der Angeklagte machte im Nebenamt die Hosbericht». Im persön-I sei. Oberstaatsanwalt: Ich lege auch weiter kein Gewicht aus Uchta Umgänge war er sehr liebenswürdig, seine Berichte aber waren I diese Punkt». Vertl, unzuverlässig. Er habe sich selbst al« Denjenigen ausgegeben, der I Schriftsteller bekannt, Musik. * Leipzig, 28. Mai. Von Ler Ausstellung. Am Himmelsatzrlslage fand wiederum in der kleinen Kirche im Thüringer Dörfchen eine Musikauffübrung statt, indem unser berühmter Ge- wandhauSorganist Herr Paul Homeyer auf der sehr kräftig klingende» ttirchenorgel von R. Knaus L Sohn in Bleicherode mehrere Solonummern, darunter die erste Fuge über den Namen Bach von R. Schumann in vollendeter Weise zu Gehör brachte, während die Damen Frau Vr. Mir sch und Frau Landgerichtsrath B u h l e, erstere eine Allarie auS „Samson" von Händel, letztere ein geistliches Lied von Wermann, begleitet von Herrn Homeyer, vortrugen. Der hohe Genuß, den diese Vorträge zu bereiten geeignet waren, wurde sehr beeinträchtigt durch die rücksichtslose laute Unterhaltung vieler. Anwesenden, sowie durch das fortdauernde geräuschvolle Hin- und Hergehen derselben. Vielleicht ist es möglich, daiür Sorge zu tragen, daß diese Störungen unmöglich gemacht oder wenigstens beschränkt werden; man würde dadurch Viele, die sich zu den Aus- führungen gern einfiuden, zu herzlichem Danke verpflichten, ebenso wie auch die Aussührenden, die das Unternehmen so freundlich und uneigennützig zu unterstützen sich bereit finden lassen. Auch in der großen Ausstellungshalle wurde die Orgel von Schlag u. Söhne wiederum in künstlerischer Weise vorgesührt. Hier trug der rühm- lichst bekannt» Organist Herr Beruh. Psann stiehl die Introduktion aus der Ls-ciur-Souate von R. Bartmuß und eine Fantasie über das Weihelied: „Brüder, reicht die Hand zum Bunde" von Fricdr. Lux mit bekannter Meisterschaft vor. Ein überaus zahlreiches Publicum umgab den Künstler dabei und widmete Leu Vorträgen die gespannteste Aufmerksamkeit. 8—r. Leipzig, 27. Mai. Das Concert, welches Herr Oswald Heck- theuer am Mittwoch Abend im Saale des Vereins für Volkswohl mit seinen Schülerinnen gab, bestand ausschließlich aus Gesangsnummern; an der Ausführung war in erster Linie der ziemlich stark besetzte Chor betheiligt, der im Sopran über recht frische Stimmen verfügt, im Alt aber nicht immer die nöthige Kraft zu entwickeln vermag. Es war allem Anscheine nach sehr eifrig ge übt worden, denn an Sicherheit und Bestimmtheit blieb nirgends etwas zu vermissen; kleiner Jntonatious- und sonstiger Mängel wegen braucht man nicht zu streng inS Gericht zu gehen, denn Jeder, der da Halbwegs weiß, welche Sumnie von Fleiß und Geduld nöthig ist, um mit einer jugendlichen, zumeist noch am An- fange der musikalischen Entwickelung stehenden Schaar etwas zu erreichen, waS einem nennenswerthen Erfolge gleichkommt, wird mit unS hier einige Nachsicht für angebracht halten. Die Haupt nummer de« Abends bestand in der declamatorifch-musikalischen Scenensolge „Blumenleben", zu welcher K. Gachnang den Text und C. I. Schmidt die Musik schrieb. Wie Ersterer niemals vergay, an wen er sich mit seinen Versen richtet, so hat auch der Componist Töne angeschlagen, die nicht über da- Leistungsvermögen eines KinderchoreS und das Berständniß einer weniger anspruchsvollen musikalischen Gemeinde hinausgchen. Dennoch ist ihm bei der Einfach, heit der zur Bewendung gebrachten Mittet das unterschiedliche Colorit der einzelneu Bilder vorzüglich gelungen und entbehrt nirgends des frischen, anziehenden Lebens; die Melodieführung ist einschmeichelnd, die Harmonik klar und gefällig, die ganze Arbeit flott und gesund, so daß das Werk nicht warm geuug zu Aufführungen empfohlen werden kann. Die Wirkung wurde um rin Merkliches gehoben durch den Umstand, daß die kleinen Sängerinnen in buntem Blumenschmuck auf der Bühne erschienen. Nicht minder löblich als in dem „Blumenlebeu" hielt sich der Chor in den Eingangsnummern „Morgenwanderung" von Petz und „Im Walde" von Abt. Das Programm verzeichnete weiterhin das Abt'sche Duett „Die beiden Rosen", dessen Wiedergabe durch die Schwestern Pes check eine vor- treffliche war, daS schwedische Volkslied „Der Hirt", in welchem sich den Genannten noch Frl. Wetzel zngejellte, und zwei allerliebste Liedchen von R. Müller, „Im Frühling" und „Käfcrlied", die gleichfalls in der Hauptsache gut gesungen wurden. Zum Schlüsse kam der Humor zu Worte. Um die Begleitung machte sich Fräul. ValeSca Prscheck mit ausgesprochener Routine verdient. —d. Literatur. Abcndglocke». Predigten aus den letzten Amtsjahren von v. Bernhard Rüting. Mit Portrait, Faksimile und Lebenslauf des Verfassers. Leipzig, Verlag von Fr. Ri chter, 1897. (Preis 3 gebunden 4 ^l) — Der Name des verewigten Verfassers dieses letzten Vermächtnisses eines treuen Seelsorgers an seine Gemeinde ist im sächsischen Lande ein so bekannter und geachteter, daß, was von ibm kommt, nicht vieler Worte der Empfehlung bedarf. Un gezählte, die seinen Kanzelreden gelauscht, sei es in den Grenzen seines jeweiligen amtlichen Bereichs, sei es bei Gelegenheit der zahlreichen von ihm begehrten Festpredigten im Lande hin und her, sei es jenseits der grünweißen Pfähle, wo er namentlich in den letzten Jahren seines Lebens als ein guter Sämann manchen Orts wie ein Apostel gewirkt, — sie alle verbinden mit dem Namen Nüling eine bestimmte Erinnerung au seine charakteristische, echt pastorale, von tiefem Ernst, aber auch von versöhnender Milde ge tragene, Vertrauen, Ehrfurcht und Liebe erweckende Persönlichkeit, vor Allein aber an seine kraftvolle, bei aller Schlichtheit höchst ein- drucksvolle, nach rhetorischem Schmuck nicht suchende, aber durch das Charisma zündenden Vortrags in jedem einzelnen Falle eine rhetorische That repräsentirende Predigtweise, die außerdem vermöge der aus jeder der Rnling'schen Kauzelreden sprechenden Glaubens zuversicht und der lebendigen, packenden Bezugnahme auf die Verhältnisse der Gegenwart, wo immer die Gelegenheit sich bot, zu einer unvergeßlichen geworden ist. So wird der Dresdner Hofprcdiger und Consistorialrath Rüling noch lange unter seinen Gemeindegliedern nah und fern fortleben und fortpredigen, zumal da seine Kanzelvorträge zum großen Theil gesammelt sind und nun auch der Sohn des Verewigten seine letzte Gabe, die der schon sterbenskranke Verfasser nicht selber mehr zum Druck geben konnte, mit einer kurzen Biographie Rnling's den zahlreichen Freunden des Dahingegangenen pietätvoll zugebracht hat. Dieser Lebensabriß wirkt selbst wie eineRüling'schePredigt.Lenn er zeichnet im Rahmen seines äußeren Lebensganges sein inneres Wesen, und dieses war der Inhalt seiner Predigt. Rüling war, wie sein Sohn sagt, ein geborener Prediger, was nicht nur so aufzusassen ist, daß ihm Las Talent der Kanzclberedtsamkeit als ein Geschenk in die Wiege gelegt war, es heißt vielmehr: was Rüling erlebte, innerlich erlebte, das predigte er auch, jede Predigt war eia Stück seines Selbst, seines in den mancherlei Erfahrungen, Arbeiten, Freuden und Leiden eines langen, redlich ausgekaustenLebens immer reifer und reifer gewordenen Selbst. Als Rationalist hat Rüling begonnen, schon wenige Jahre nach dem Eintritt ins Amt harte er positiven Boden unter den Füßen und er ist sein Lebtag ein correcter Bekenner geblieben. Aber — und das rechnen wir ihm von unserem ab weichenden Standpunkte besonders hoch an — „er war doch in seinem Urtheit über Andere überaus mild; er haßte allen theologischen Streit, alles Richten und Aburtheilen und suchte auch an Anderen immer etwas Gutes zu entdecken". Diese auf persönliche Anlage ebenso wie auf wissenschaftliche Arbeit sich gründende Milde ist es auch, die bei aller Strenge aus seinem Auge spricht. Das ist kein Eiferer, der hier im Bilde vor unS steht. Wie hätte ein solcher auch schreiben und predigen können: „So wachse denn im deutschen Reiche das Reich Gottes und zwar in allen Confessionen; denn man soll nicht sagen: hier oder La ist es — es giebt in allen Confessionen solche, die sich das Wort aunehmen dürfen: das Reich Gottes ist inwendig in Euch. Die bilden dann zusammen die unsichtbare Kirche, die Gemeinschaft der Gotteskinder." Diese echt christliche Weitherzigkeit wird den Predigtjammlungen Rüling's auch dort zahlreiche Thüren öffnen, wo man weniger positiv gerichtet ist, als er es aus innerster Ucberzeugung war. —p. aboelebnt dak I ^^MellerS Brentano, in Anspruch. Derselbe war bis 1891 Chef- '.in»« I "dacteur der „Saalrzritung". Normann-Schumann war I 0 I damals ständiger Mitarbeiter derselben. Er schrieb Artikel gegen den I neuen CurS. Einmal sei er nach Halle gekommen und habe sich in I großer Aufregung befunden. Er sagte, daß er ein» Unterredung I mit einer hochstehenden Persönlichkeit gehabt habe. Von derselben Da» ossicielle f habe er erfahren, daß die Entlassung des Grasen Caprivi bevor- der letzte» Nacht besagt, daß die Athemnoth immer zunahm. I berufen werden solle. Später' sagte er^ man habe vom Fürsten Die Nacht bis 1 Ubr brachte der Prinz unruhig und schlaf-1 Bismarck Abstand genommen und den Grafen Walderste ausersehen, los zu. I» diesem Augenblick sei die Athemnoth aufS Höchste Schumann habe ihm »''geredet in diesem Sinne Artikel «scheinen I zu lasen, und dann auch selbst solche geschrieben. Bedenklich seien . I dessen Aeußerungen über die Krankheiten des sch.edene Mittel gelang eS, die .^rife abzuschwachen, doch I erschienen, deren Veröffentlichung er natürlich abgelehnt dauert die Gefahr eines plötzlichen Herzstillstandes fort. I habe. Später habe er dieselben Artikel in österreichischen und Mittag- hat sich daS Allgemeinbefinden etwas gebessert. I französischen Blättern gelesen. DieBötticber-Geldaffaire habe Eine neuerliche ärztliche Untersuchung stellt daS Vorhanden-I Schumann der „Saaleztg." zuerst angeboren; als man die Artikel sein eines neuen Entzündungsherdes in der linken I ablehnte, sei Schumann nach Wien und Pari- gereist, von wo aus Lunge fest. I bann in den ausländischen Blättern Nachrichten über die Affaire « -k» - Ns.» I «schienen seien. Zeuge ist schließlich stutzig geworden und wandte Bukarest,-.8. Mai. Dem gestern Abend 5 Uhr auS-1 den Reichskanzler, der ihn durch Major Ebmeyer aus gegebenen Krankheitsberichte zufolge hat die im Befinden des I fordern ließ, hinzukommen. Auf dem Bahnhof in Berlin Prinzen-ThronfolgerS eingetretene leickte Besserung stetig i habe ihn Schumann merkwürdiger Weise empfangen und ihm drohend zugenommen. Seit Mittag ist die Gefahr etwas geringer I gesagt, daß er sich in Acht nehmen solle, man bewache ihn polizeilich, geworden, kann aber noch nicht als beseitigt gelten. I da man den Correspondentcn der „Saale-Ztg." wissen wolle. Prä- M-k 'V. Mr. Befinden des PriNzen-^hronfolgers von Rumänien ist leider I nennen. Ich verweigerte es aus Rücksicht aus das Redcctions- Wieder eine Verschlimmerung eingetreten. (Kr. Ztg.) I gehrimniß und auS persönlichen Rücksichten, sagte nur, mau möge « »rv, . II . I den Correspondentcn der „Saale-Zeitung" in einem Agenten * Sofia, 28. Mai. Der ourst und die Fürstin sind I der politischen Polizei suchen. Ich ersuchte aber dringend, heute hier eingetroffen. Ivon meinen Mittheilungen keinen Gebrauch zu machen. —E »E I Einige Tage später, bekundete Zeuge Brentano weiter, kam Schu- -EtzUiekiktK I mann nach Halle in großer Aufregung und zeigt« mir sein Notiz- - Re« v-u, SS. M-!. De, »m,«-«iich- B°e. „«pree erngrichigr. i „ach Jahren erfuhr ich, daß der Bries Herrn von Tausch zur , I Recherche übergeben worden war und daß dieser wieder Schumann Akk(UsilfU)er LÜllöMC. I beauftragt hatte. (Heiterkeit.) Zeuge ist dann wegen der von ihm I begangenen Indiskretion auS seiner Redactionsihätigkeit entlassen Herrenhaus. I worden und hat sich nach Paris begeben. Vorher habe ihn Herr v. Maudt- Berlin, 28. Mai. Auch die heutige Herrenhaus sitzangl rode noch zu sich kommen lassen und ihn privatim nach dem Namen brachte eine lebhafte Erörterung. Nach einem kurzen Vorspiel, in l des Correspondenten gefragt, er habe denselben aber nicht genannt, dem Oberbürgermeister Struckmann über die Höhe der Gerichts- l Als Zeuge von Pari- zurückkam, sei Schumann am nächsten Tage kosten und Notariatsgebühren Klage führte, eine Klage, die beim I in seinem Zimmer in Berlin erschienen. Aus des Zeugen Frage Justizminister nicht auf ungünstigen Boden fiel, nahm l habe Schumann erwidert, v. Tausch habe ihn, den Zeugen, in Köln Freiherr v. Stumm das Wort zu einer leidenschaftlichen I gesehen und ihm telegraphirt: „Brentano kommt zurück, nehmt Euch Anklage gegen den Kathedersocialismus, für dessen Schädlichkeit I in Acht, er kommt nach Berlin." Er sei verwundert gewesen, er sich auf das Zeugniß des Fürsten Bismarck und des I woher v. Tausch ihn kenne. Später habe Schumann zugegeben, Professor Treitschke deritf. Mit großer Schärft wandte sich Ler i daß er es aus Ler Frcmdenliste erfahren habe. Weiter Redner gegen die Professoren Wagner und Schmoller, sowie gegen I habe Schumann ihm damals gesagt, daß er polizeilich über- die Anstellung Delbrück's als Nachfolger Treitschte's. Der Minister I wacht werde. Um zu ermitteln, ob er wirklich überwacht dürfe nicht dulden, daß ein preußischer Beamter Bestrebungen gegen I werde, habe Nordmann-Schumann ihm empfohlen, in einen Durch- die bestehende Ordnung unterstütze. Dem Prof. Schmoller warf er I gang zu gehen und plötzlich umzukehren, dann werde er auf die Fanatismus vor, dem Pros. Wagner eine demagogische Agitation I Beamten stoßen. (Heiterkeit.) Thatsächlich sei er überwacht worden, und an dem Pros. Delbrück ließ er kein gutes Haar. Der Minister I Schumann habe ihm auch vorher gesagt, an welchen Tagen er wies mit aller Entschiedenheit diese Vorwürfe zurück. Er lehnte I nicht observirt würde. Kurz vor dem Leckert-Lützow.Proceß sagte es ab, die Wissenschaft und ihre Lehre im Sinne des I Schumann, seine Sachen seien verjährt. Um nicht als Zeuge vcr- Freiherrn v. Stumm zu knebeln. Von einer Verbindung der national-1 nommen zu werden, halte er seinen Koffer gepackt. Er wolle ökonomischen Fakultät mit der juristischen erwartet der Minister die I sich nicht als Zeuge verpuffen. Was er wisse, könne er besser in Wiederherstellung eines konservativen Zuges. Gegen die Auffassung t einer Broschüre vom Ausland aus verwerthen. Zeuge weiß auch zu Stumm's wandte sich der Professor Dein bürg, für ihn trat Namens I bekunden, daß Schumann sebr ausgeregt war über Herrn v. Tausch, der Conservativen Freiherr v. Manteuffel ein. Nach längerer I weil dieser jede Annäherung ablehnte. Schumann habe sich seiner Erörterung, in der auch die Polenfragen wieder eine Rolle I hohen Beziehungen gerühmt, wollte den Grasen Waldersee oft be spielten, wurde die Etatsberathung zu Ende geführt. Morgen steht « jucht haben, auch habe ihm dieser eine Hypothek aus sein Grund- die Anfrage, betreffend die Veranlagung zur Einkommensteur r, I stück gegeben, lieber Herrn ».Tausch, soweit es sich um Be aus der Tagesordnung. I ziehungen zu den politischen Artikeln handele, habe er nie »ine > Aeußerung von Schumann vernommen. Einmal sei er zu »Maximilian Harden gekommen, der früher Ler Leitartikler der I „Saalezeitung" gewesen sei. Dieser habe im vorgehalten, Pksitkst vvtt E^llllfly. I haß » ihn (Harden) olS den Verfasser der skandalösen Vierter VerhandlungStag. I Artikel in der „Saaleztg." angegeben habe. Al- Zeuge sich dagegen r I verwahrte, habe Harden sich daraus berufen, daß eS ihm Herr . (Forriktznng.» , 1 v. Tausch gesagt habe. Harden behauptete auch, er (Zeuge) habe (Unrichtig»» Nachdruck verdol-n.) 8. u. 8. Berlm, 28. Mai. I »ine Stück Manuskript dem Reichskanzler überreicht. Präsident: Der Zeuge Bebel fährt in seinen AnSsagen über die ihm be-1 Haben Sie, Herr v. Tausch, Herrn Harden das mitgetheilt? An- kannt gewordene Thätigkeit Normann-Schumann's fort: Zu I geklagter v. Tausch: Ja, es war ein Mißvcrständniß, Las den Streifbändern, in Lenen er seine Correspondenzen über die I sich nachher als solches auch herausstellte. Oberstaatsanwalt Nordostsce-Canalfcier versendete, benutzte er Briese mit familiärem I Drescher: Ich möchte den Angeklagten v. Tausch um Inhalt. Dadurch kam man in Paris erst auf die Vermuthung, daß I eine Aeußerung ersuchen, wie eS kommen konnte, daß die er mit Herrn von Mauderode und mit der politischen Polizei in I Briese, die ihm vom Grafen Caprivi übergeben waren, in die Verbindung stehen müsse. Präsident: Können Sie, Herr Bebel, I Hand Schumann's gelangen konnten. Angeklagter v. Tausch: Ich Thatsachen angeben, die darauf schließen lassen, daß diese Preß-1 habe niemals einen Brief gesehen, an mich ist man dienstlich nicht thätigkeit mit dem Angeklagten von Tausch in Verbindung steht? ! herangctreten. Bezüglich des Ueberwachungsdienstes erinnere ich Zeuge Bebel: Nein. Präsident: Haben Sie die Artikel ge- l mich, daß mir ein Beamter erzählte", von Herrn v. Mauderode den lesen? Zeuge: Ja, sie waren zweifellos von Normann-Schumann. I Auftrag bekommen zu haben, Brentano zu überwachen. Zeuge Als ich aufgesordert wurde, mich nach ihm zu erkundigen, kannte ich I Brenta no: 1893 erschienen in der „Agence libre" in Paris ihn noch nicht. Später wurde er nach Zürich geschickt, um I skandalöse Artikel, mit L. gezeichnet. Schumann drohte mir, die Veröffentlichung der Welfensonds-Quittunacn zu verhindern. I daß ich als Verfasser verhaftet werden würde. Ich bin der Er trat mit meinem Parteigenossen Manz in Verbindung, dem er I Verfasser aber nicht gewesen. Oberstaatsanwalt: für 160 dieselben anbot, nachher aber nur Abschriften lieferte I Diese Artikel wurden von Normann»Schumann durch einen und die Namen nur andeutete. Oberstaatsanwalt Drescher: I gewissen Grothe in die „Agence libre" gebracht. LegationS- Hat Normann-Schumann auch für den „Vorwärts" Artikel ge« I rath Hammann übergab dieselben Herrn v. Tausch zur Ermittelung, schrieben? Zeuge Bebel: Das ist richtig, 1895 hat er Artikel l da die Quelle nach Berlin deutete. DaS Auswärtige Amt, das für den „Vorwärts" geschrieben. Drescher: Welchen Inhaltes? I damals noch nicht wußte, daß Schumann Polizeiagent war, bc- Bebel: Es waren politische Artikel, sie betrafen die höchsten Kreise, I zeichnete Normann-Schumann als den Verfasser. Angeklagter den Reichskanzler rc. Ich erkannte die Artikel am Stil. Drescher:! v. Tausch: Davon ist mir heute nichts mehr bekannt. Ich erinnere Enthielten sie Angriffe gegen die Reicksregierung? Bebel: Ich I mich nur, daß Herr Bachem von der „Kölnischen Volkszeitung" kann Len Inhalt nicht ongebcn. Sir waren sehr eigenthüm-1 mir mittheiltr, er habe durch einen Schriftsteller in Brüssel die Uch, sie erweckten den Anschein, al« fei es dem Schreiber darum I Beweise, daß Grothe der Verfasser sei. Oberstaatsanwalt: zu thun, etwas in den oberen Kreisen anzustisten. — I Herr Bachem hat dem Auswärtigen Amte selbst die Mittheilungrn Präsident: War Ihnen bekannt, daß Normann-Schumann I gemacht; möglich, daß er auch zu Herrn v. Tausch gesprochen Agent der politischen Polizei war? Bebel: Mir, ja. Obcrstaatsanw. I hat. Ich weis eS nicht genau, glaube aber, daß Herr von Tausch Drescher: Auch der Redaktion? Bebel: Ja, ich glaube. I meldete, daß die Spuren auf einen hannoverschen Osficier deuteten. Er schrieb nicht gegen unsere Partei und ich habe daS Material I Angeklagter von Tausch: Nein, auf Grothe. Aus Befragen daher auch leider vernichtet. Oberstaatsanwalt: Der Zeugeides BertheidigerS Lubzcynski erzählt Zeuge Brentano sprach im Reichstage von den „Hintermännern" Les Herrn v. Tausch. I weiter: Kurz vor dem Leckert-Lützowproceß habe ihn Schumann Kann er dafür Thatsachen angeben? Zeuge: Nein. Ich habe I bis zum Auswärtigen Amt mitgenommen und gesagt, er wolle so nur auf die allgemeinen Gespräche im Reichstag angespielt, l thun, als ob er hingehc, damit er gewissen Leuten eine» Schreck Drescher: Nach dem Leckert-Lützow -Proceß erschien im „Bor-1 einjage, als wolle er Enthüllungen machen. Bertheidiger: wärt-" ein Artikel, in dem eS hieß, daß man plötzlich I Wissen Sir, ob Schumann bei seiner Entlassung eine größere Geld« auf der Suche nach den „Hintermännern" Halt gemocht I summe von der Polizei empfing? Zeuge: Nein. Bertheidiger: habe, als rin Name genannt wurde. Bebel: Ich stehe! Machte er Ihnen nähere Angaben über seine Beziehungen zum der Redaktion fern, kann also keine Auskunft geben. Bertheidige.r I Grafen Waldersee? Zeuge: Nein» ich betrachtete die Angaben Holz: Wann erschien der letzte Artikel im „Vorwärts?" Beb«l:Ifür Prahlerei. Oberstaatsanwalt Drescher: Auch Meine» Erinnerns im Sommer 1896. Bertheidiger: Ist Ihnen I Herr Bebel sprach im Reichstage von einer Hypothek von bekannt, ob Schumann Beziehungen zu v. Tausch hatte? Bebel: 115000 Ich habe im Grundbuch festgestellt, daß das Grundstück Nein. Bertheidiger: Hat er geäußert, daß Herr v. Tausch ihn I zwar eine Hypothek in der angegebenen Höhe hatte, den Namen fürchte? Bebel: Ich habe ihn einmal gesprochen, und da war! Waldersee sand ich aber nirgend». von Herrn v. Tausch keine Rede. Bertheidiger Lubczynski: I ZeituugSverlegrr Hendel (Halle) kann zur Sache keine belang- Haben Sie Anhaltspunkte zu der Annahme, daß Schumann Hinter-1 reichen Angaben machen, fo daß auf sein weitere- Zeugniß vrr- männer hab»? Bebel: Nein. Auf eine weitere Frage de- Ber«!zichtet wird. t heidi g erS, ob Schumann Artikel überAnarchistenriecherei geschrieben ! Sckrissteller Erwin Bauer (Leipzig) bekundet: Ihm habe, erklärt der Zeuge, daß darüber wohl am besten Herr Lieb-1 sei Normann-Schumann durch den bekannten Antisemiten Karl knecht, der Chrsredacteur des „Vorwärts". Aufklärung geben könne.! Paasch als höherer Beamter des Justizministeriums vorgestellt Auch über die anderen Artikel kann Zeuge Bebel nicht- sagen. I worden. Derselbe begann alsbald für die vom Zeugen früher Bertheidiger Sello: Welchen Eindruck hatten Eie als gewiegter I herausgegebene, inzwischen eingegangrne „Neue deutsche Zeitung" Politiker von den Informationen Schumann's? Bebel: Er war I politische Artikel über die innere Lage zu schreiben, da er offenbar sehr orientirt und es wunderte uns, daß die Polizei es zuließ, daß I Verbindung mit der antisemitischen Bewegung suchte. Da zu jener einer ihrer Agenten bei uns ein- und ausging. Bertheidiger: I Zeit der Xantener Knabenmord zur Verhandlung gelangte, meinte Woher weiß der Zeuge, daß die Polizei orientirt war, daß Schumann I er, das wäre eine großartige Geschichte, um daS internationale für den „Vorwärts" schreibt? Bebel: Die Polizei bewachte I Judentbum mit dem Knabenmord festzunageln. Er gehe in amtlicher die Leute, die bei unS eiu- und auSgehen, sehr genau. Sello:! Eigenschaft noch Cleve zur Verhandlung, um eine Superrevision der Ist er denn oft rin- und ousgegangen? Hebel: Beim Ches-1 kriminalistischen Untersuchung zu veranstalten. (Heiterkeit.) Dabei sei redacteur ist er mehrmals gewesen. Sello: Wann? Bebel: 1895 I eS ihm erwünscht, auch einige Correspondenzen zu finden. Ober« und 1896. Bertheidiger Sello: Seit 1892 steht Schumann I staatSonwalt: Ich bitte, darauf nicht näher einzugehen. nicht im Dienste der Polizei. Bertheidiger Holz: Hat der I Da» führt unS zu weit vom Zwecke ab. Ich bitte den Zeuge Anhaltspunkte, daß Schumann nach 1895 Verbindungen mit I Zeugen, sich darauf zu beschränken, unS Thatsachen anzugeben, der Polizei hatte? Zeuge: Er mußte Beziehungen haben, die! ob er Anhaltspunkt» dafür Hot, daß Herr v. Tausch in Beziehung hinringreisrn in diese Kreise. Damit ist Bebel's Vernehmung vor-! zu der politischen Thätigkeit Schumann'» steht. Zeuge Bauer: läufig beendet. Er muß jedoch im Saale bleiben. I Nein, er hat von seinen hohen Verbindungen gesprochen, aber nie- Zeuge Geh. Rath Sydow stellt dem Angeklagten v. Tausch I mal- von Herrn v. Tausch al» seinem Inspirator. Oberstaats- ein günstige- LeumundSzeuzniß aui. Director Vr. Mantler vom I anwalt Drescher fragt den Angeklagten, ob er Normann-Schumann „Wolsfischen Bureau" bekundet, daß v. Lützow beim Wolff'schen I mit der Beobachtung der antisemitischen Bewegung und besonder- Bureau beschäftigt gewesen sei, daß er, Zeuge, aus den I des Herrn Paasch beauftragt habe. Angeklagter: Ja, er war Acten nicht» NachtheiligeS über denselben habe ermitteln können. I mit Paasch befreundet, konnte also die besten Angaben machen. Redactrur Erdmannsdorrffrr („Deutsche Zeitung") kannt» I (Heiterkeit.) DerAngeklagte bestreitet aber, daß Paasch, soweit er in Be den Angeklagten von Lützow al» Redacteur der „Deutschen Warte". tracht komme, von bevorstehenden Haussuchungen benachrichtigt worden heidiger Holz: Sind dem Zeugen andere t, die von Herrn v. Lausch inipirirt worden OtllkUt» lden Reichskanzler Fürsten Hohenlohe interviewt habe, und zwar habe -der Reichskanzler ihn in Hemdsärmeln empfangen. (Heiterkeit.) Ter griechisch-türkische Krieg. I Bertheidiger Lubczynski: Ist dem Zeugen aufgefallen, daß * lkonftantinohel, 28. Mai. Der frühere Bali von Beirut, I der Angeklagte bemüht war, durch Fleiß in «ine andere Lage zu Mussuht Bei, ist zum türkischen Eommiffar in Sofia ernannt l kommen? Zeuge: DaS kann ich nicht sagen. Bon seinen Be- «o^en. I ziehungen zur politischen Polizei habe ich keine Ahnung gehabt. Ich * «anea, 28. Mai. (Meldung der „Agence HavaS".) Der habe noch niemals mit der volitischen Polizki etwaS zu thun gehabt, österreichisch-ungarische und der italienische Consul haben einen Lange Z.it n.mmt die Vernehmung des folgenden Zeugen d.S Urlaub angetteten. - Tewfik Pascha hat es abgelehnt, daß Schriftsteller- Brentano,.» Anspruch Derselbe war bis 1891 Chef- r-m-lss- I Der rumänische Thronfolger. * Bukarest, 28. Mai, 2 Uhr Nachm. ,, Bulletin über daS Befinden des Prinzen-ThronfolgerS in I stehe, und er habe die Gewißheit,"daß Fürst Bismarck wieder der letzten Nacht besagt, daß die Athemnoth immer zunahm. I berufen werden solle. Später sagte er, man habe vom Fürsten Die Nacht bis 1 Ubr brachte der Prinz unruhig und schlaf-1 Bismarck Abstand genommen und den Grafen Waldersee ausersehen. Vermischtes. ---- Berlin, 27. Mai. Der UnterstaatSsecretair im Reichs postamt vr. Fischer hat vor einigen Tagen mit dem zu ständigen Rath de» Reichs-Postamt« in den Geschäftsräumen der Actiengesellschaft für automatischen Verkauf in Berlin, Elisabethstraße 24, einen automatischen Apparat besichtigt, der auf der einen Seite Freimarken zu 10 Pfennigen, aus der andern gewöhnliche gestempelte Postkarten abgirbt. Der Gesellschaft ist eS gestattet worden, in den Schalter vorhallen einer größeren Zahl von Berliner Postanstalten derartige Apparate aufzustellen. Mit der Aufstellung wird bereits in nächster Zeit, wahrscheinlich gleich nach Pfingsten, begonnen werden. Der Betrieb dieser Apparate liegt aus schließlich in den Händen der Gesellschaft. Eine Vergütung erhält sie dafür nicht. Als Entgelt wird ihr aber gestattet, in denjenigen Schaltervorhallen, in welchen Apparate der bezeichneten Art aufgestellt werden, auch je einen Apparat gleicher Art aufzustellen, der auf der einen Seite Ansichts postkarten zu 10 Pfennige», auf der andern Freimarken zu 5 Pfennigen abgiebt. -- Berlin, 28. Mai. DaS Gerücht von einer Eisenbahn-Katastrophe verbreitete sich am gestrigen Spätabend in der Reichshauptstadt. Don amtlicher Seite erhielt die „Nationalzritung" über den Vorfall folgende Mittheilung: Als der am HimmelfabrtStage 10 Uhr 7 Minuten Abends fällige Vorortzug von Lichterfelde Nr. 961 auf dem Anhalter Bahnhof einli«, rannte die Maschine auf den Prellblock leicht auf. Der Lokomotivführer hatte, wie durch Zeugen festgestellt ist, nach Vorschrift bereits an der Iorkstraße die Schnellbrems« angezogen und so fuhr der Zug langsam in die Bahnhofshalle em. Wobl in dem Glauben, daß der Zug nicht weit genug vorrücke, öffnete der Maschinist die Bremse noch für einen Augenblick. Die nachfolgenden Wagen deS au- nicht weniger als 45 Achsen bestehenden ZugeS schoben jedoch die Lokomotive vorwärt», wodurch der Anprall erfolgte. (?) Die Passagiere de« überaus stark besetzten ZugeS batten sich schon bei der Einfahrt desselben in die Halle von ibreu Plätzen erhoben und die Wagenthüren geöffnet. In Folge de» Anpralls stürzten ca. 40 Personen aus den Coupö- auf den aSphaltirten Bahnsteig. E» entstand nun eine furchtbare Auf regung; Frauen schrien laut auf und fielen in Ohnmacht. In blinder Hast versuchten die Massen au- den EoupS- StLtious-^ama. 2 8 s kiebtuvL uuä Stürlro ZVinäsz IVottsr. S o s. s Koäü .... 763 0 leickt ceollcenlos -s- 16 Hkvammi» . . 765 8 loiebt voiüeulos -ft 13 . . 755 080 mässig; vollcig -ft 15 Lweicdolm . . 759 XO mässig beäeelct -ft 14 tiopeuk»uoo — — — liemei . . . 753 080 scbvacb duld beäeeict -ft 20 Lrememüväo 749 XO leiekt beäeelct -ft 11 8Ic»eoll . . . 754 0X0 mässig ^ollcig -ft 14 LFlt .... 750 0 seb'vueb beckeeül -ft 13 Ilumöue» . . 748 XX0 sedvaeü kegeo -ft 11 lloiäor . . . 748 88VV leieüt bcäeokt -ft 14 t'dorbour^ 748 8VV loicbr sclnracb -ft 12 Uiwsker . . . 748 VV8VV leieüt kegeu -ft 14 Leriio.... 747 0 mässig liegeu -ft 16 kmsorsiautoru . 752 8VV sturL vrolltig -ft 11 8amberx . . 749 1VX>V soknmeb liegen -ft 13 llUIKuoson i. 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