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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18971204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897120401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897120401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-04
- Monat1897-12
- Jahr1897
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Volkswirthschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. All« für dies« Theil bestimmten bcudrmge» fiud pr richt« « d« verauttvortlicheu Redakteur deffeld«» G. G. Luu« t> Letptig. — Sprechzeit: »,r «, U)—U Uhr vor» und vo» 4—ü Uhr -lach«. gestellt bat o»d der Direktor der -arl-segeugrabe Moll erst an I. Januar al» Schöllrr's Nachfolger «lntritt, wirkt di« Weigerung, Mrrkliu za entlassen, unliebsam. *— GeschästSstockuug tu Prag. Die Borkommuiffe der lepten Tage, die Plünderungen und SewaltthLtigkeiten, welch« in Prag und besten Vororten di« Proklamation de» Standrechte» derbeisührteu, haben auch di« geschäftlich« Physiognomie de» Prag« Platze» wie mit einem Schlage verändert. Auf allen gefchästltlyen Gebieten ist ein vollständiger Stillstand de» Verkehr» eiogerreten. Die» gilt sowohl von den dortigen Bankinstituten, welch« nur die lausend«» Geschäft« erledig«» und ihr« Wechselstuben geschlossen halten, al» auch von den Grossisten all« Branche», welche eine» Rückgang der Ordre» zu verzeichnen haben. Am empfindlichsten ist dir GeschSft-stockuag in allen jenen Artikeln de» Detailvertedr», welche den Weihnacht«»,rkehr bilden. Während sonst um diese Zeit sich bereit» hierin reger Verkehr entwickelte, sebtt e» diremal völlig an Säufern und ist dir Situation eine trostlose. Di« Stimmung in geschäftlichen -reise» ist «ine sehr gedrückt«. *— Rioghoffer'sche Maschinenfabrik t» Prag. In der Sitzung de» Oesterreichisch-Ungarischen Sxponvereine» erfolgte die Mmheilung, jüngst sei der Ringdoffer'scheu Majchineuiadrik in Prag dir vollständige maichinelle Einrichtung einer großen Brauer« in Preußisch« Lchlesien übertragen worden. *— Erste österreichisch, Versicherung».Gesellschaft gegen Einbruch und Diebstahl. Demnächst wird sich in den Bureau» der Lesterreichischen Lrrditanstalt dir neugegrüodet« Erste österreichische Bersicherungs-Gejelllchaft gegen Einbruch und Dieb- sladt constltulren. Das Unternehm«! wird unter der Aegide der Münchner Ruckoersicherungsgeiellschast stehen, welche auch die solidarische Hauung für sämmtliche Risiken übernimmt. Da- Aktie», kapital von 600 000 Kronen wirb vollständig «tngezahlt. dl. Lodz, 26. November. Zum Hrndeltverkehr mit Persien. Mit der persischen Regierung werben gegenwärtig Der- Handlungen wegen Abschaffung einiger von rusfija-en Waaren zur Erhebung gelangenden Specialgebühren, wie z. B. der Wegesteuer re., geführt. Außvevem werden vom Fiuanzreffort auch noch einige Ver günstigungen für di« Ausfuhr von Waaren nach Perfie» projecrirt. — Bei den Grenzzollämtern steht di« Einfüyrung einer neuen Ordnung der Besichtigung beschädigter Sendung«» bevor. Di« Besichtigung solcher Sendungen hat hinfort gleich bei der Wahrnehmung der Beschädigung stattzusinderi, gleichviel, ob die Wahrnehmung tu einem Grenzzollamt oder in einem inneren Zollamt erfolgt. B« der Befichkiguag muh ei« Sisenbah»- Agent zugegen sein, ebenso wird der Empfänger oder sein Bevoll mächtigter von dem Borfall benachrichtigt und aufgefordert, der Besichtigung beizuwohnen. — Li« neuen siloernen Zwei- und Dreirubelstücke, welche bestimmt siud, di« Ein- und Dreirudelschein« zu ersetzen, sollen em Februar künftigen Jahre» in Umlauf gesetzt werden. —Raphthaheizung. Die Bakuer Naphtha-Industriellen unterhaesdeln mit den Rhedern der Weichsel- dampsschisf«, um dieselben zu bewege«, anstatt der Sohl« Naphtha zur Heizung zu verwend«». Di« Naphtha-Industriellen gadenk«, ihr« Preist möglichst zu reduciren, so daß die Naphchahetzung sich ungefähr um die Halst« billiger stellen würde al» Sreinkohlenheizung — Die Einnahmen der belgischen Pferd,bahn- GesellschaftinWarschau beliefen sich in den letzten Jahren auf folgende Summen: 1894 861 836 Rbl., 1895 857 324 Nbl., 1896 893 275 Rbl. Die sünsprocenlige Abgabe zum Besten der Stabtcasse ist sür das laufende Jahr auf ungefähr 43 540 Rbl. berechnet. — Vom Ministerium der Laudwirthschast unL d«r Reichs domänen find nunmehr die Grundlagen für di« Einrichtung jüdischer Ackerbau-Colonien in den Gouvernement» Chersson und Jekaterinofflaw festgesetzt worden. S» wird geplant, den Juden, ebenso wie do» bäuerlichen Landbesitzern Sand zuzu- theilen, wobei jedoch die Krone ihr Eigenihumtrecht über da» zuge- thetlte Land dehält, den Juden nur da» Recht der unbeschränkte« Nutzung desselben zurrkennend, wofür eine bestimmte Zahlung zu entrichten ist. Da» Recht der Veräußerung und Verpfändung bleibt den Juden vorenthalten. — Ein« große Eisengießerei soll in Rostow am Don von der Wolaa-Donischen Metallurgischen Ge sellschaft, an der die Fürstin Kotschubei, Rassulowitsch, sowi, andere russische Kapitalisten und französische Bankfirmen betheiliot sind, erbaut werden. Di« genannte Gesellschaft verfügt über ein Capital von 60 000 000 Rbl. Da» Eisenerz wird au» dem Gouvernement Charkow, wo die Gesellschaft ein 38 000 Dessjatinen große» erz haltige» Grundstück gepachtet hat, bezogen werden. — Ja Sofia ist eine Bank für bulgarischen Handel gegründet worden, welche beabsichtigt, in Warschau und in Lodz zeitiveis« ein« Aus stellung von Prob«! bulgarischer Product« zu organifirm. Die Pa«k verfolgt in erster Reche den Zweck, eine lebhafte Handelsverbindurrg zwischen Bulgarien und dem Königreich Potm zu vermitteln. —. Dir Einnahme de» Ministirium» des Ackerbau» und der Neichtdomänen au» dem Fisch- und S « «- hundzfang belief sich in diesem Jahre auf 2 483 144 Rbl., während für das nächste Jahr eine solche von 2 757 850 Rbl. er wartet wird. — Die ersten Krimer undbessarabtschen Weine au» Trauben der Jahrgänge I8S5 uttd 1896 sind in War schau eingetroffen. Die Preis« sind gegenwärtig schr hoch, denn dir Nachfrage ist unter dem Einfluß des zu erwartenden Getränke- Monopol» eine äußerst rege. — Der Verbrauch von Stem- prlbogen und Ltempelmarken hat sich so bedeutend in den letzten Jahren gehoben — von II A70 000 Rbl. für Stempel bogen im Jahre 1877 stieg derselbe auf S8 000 000 Stemprlboaen und 06 000 000 8knnp«knorken im Jahr« 1895 —, daß ein besonderes S«bäude zum Verkauf der Slempelbogen erbaut werden soll. — In Petersburg bildet sich eine sraneo-russische Handel»- Gesellschaft, welche ausschließlich de« Absatz von französisch«, Manufacturwaare« in Rußland betreiben will. Einer d«r Hanpt- th«iln<hm«r dieser Gesellschaft, die mit einem Capital von 4 000 000 Rubel opekiren will, ist der Petersbnrger Sroßkaufmann Osiolapo». — Wie Peter»burger Blätter berichten, beabsichtigt di« Staatsbank den Verkauf von Prämienbillet» auf Abzahlung in ihren Comptoiren «inzuführen. — Di» n«u« Fabrik d«e Lodzer Nähgarn-Manufaktur wird noch i« Sauf« diese» Jahre» eröffnet ustd in Betrieb gesetzt werden. Q V Aus Rußland. Ein Ichwedifcher Ingenieur kEirßt sich in Peter-bnra um die Conression, von dort noch Kronstadt ein« lektrisch« Bahn ans dem Eise za bauen. — Bo» de» Zoll behörden sind neoe Regulativ« zur Erleicbteruog der Zollformali- täten ausgearbeitet worden. Sie sollen sich hauvisächlich darauf be zirken, da« Muster und Proben von Daarr», di« zur Einfuhr nach Rußland bestimmt sind, rasch au »gebändigt werde». — Eine -roße Geiellschaft englischer Eapitalisten beabsichtigt den Bau ein« Eisenbahn über den Rücken de» Kankasu« z« übernehmen und ist in Verhandlungen darüber mit dem Ministerium der Pro- kehr«wege getreten. — Am 11. (23.) November ist der Verkehr auf der neu erbauten Eisenbahn von Bologoje (Station der Eiin,- bahn Peter-burg-Mo-kau) nach Pskow eröffnet morde». Damit ist der kürzeste Weg zwischen Rybtn«k (an der obere» Wolga) und Riga hergestrllt, sowie möglich gemacht, daß die be deutenden Getreidevoreäth«, di« bisher während de» Winter» in Rybinsk (die Eisenbahn Rybinsk-Bologoje ist schon eröffnet) lagern mußte» in Erwartung der Schifffahrt nach Peler-burg, jetzt uouatrrbroche» da- ganz« Jahr hindurch ausgefüdrt werden können. — Nachdem da» russisch« Fiaaazministrrivm schon «ine „Beschreibung de» Amor-Gedietet" und eia« „Beschreib«»» der Mandschurei', herausaegebeo hat, läßt es jetzt «in« «densolch« ..Be schreibung von Korea" ansertigen. Der Zweck dieser Publi kationen ist, di« russischen industriellen Kreis« mit de« gegenwärlige« Verhältnissen der russischen Provinzen in Ostafien und der «ugaazen« den Länder bekannt zu wachen. *— Amertkauiscke« Pseffermünz-Oel i«Deutschland. Nahezu der dritte Tdeil der gelammten Production der vereinigten Staaten an Pseffermünz-Oel findet in Dentschland Absatz, und nach em-r deutsche» amtlichen Statistik sind allein über Hamburg in I8S5 25660 st- amerikanisch,» Pseffermünz-Oel im Werth« van 493 820 und in 1896 SI 840 st- im Werth« von 542130 in Deutschland z»r Einfuhr gelangt. *— Peru via» Corporation. Rach de« Geschäftsbericht für da» mit dem SO. Juni abgelaufen» Geschäftsjahr «rgiebt sich nach Abzug der reducirten Zinsen für Debeaiure» und der Geschäfts unkosten ein Nettogewinn von 44 723 L. Di« Brottoeiaaahuw» der Eisenbahn »ad der Schifffahrt ergaben eine Steigern»- von SOS 719 Sole« gegen da» Vorjahr, «ährend dir Vetrtrbsabgade» sich am 338380 Seles Köder stellten, so daß «in Ausfall von 135661 Sol«« resnltirt. Der Berich« bebt hervor, daß di« an die peruantfch« Ne gierung gerichteten Beschwerde» auf Befriedigung der rückständige« Zahlnagen für Eisenbahntransporte keinen Erfolg hatte«. AÄegrttmme» * Wie«, 3. Deoember. Der Generalrath der Oefterreichisch. Ungarischen Bank beschloß in seiner heutige» General-Versamm- lnng, di« Actionatre für den 30. d. M. zu einer außerordentlichen Sitzung behufs Beschlußfassung wegen der provisorische» Verlängerung de» Bauk-Privilegiunu eiozuberufen. * Petersburg, 3. Decemder. Di« ,Hdl»^ u. Jnd^Ztg." meldet: guxck» Unterstützung de-E x d o r t» d«»russtsche, Kerosin» erachtet« die Eisenbadntans-Commiisiva «» für möglich, den Taris der TranSkaukasischruEijeobad» für den Kerofio-Tran». Port von Bakn nach vatum von IS auf 12 Kopeken pro Pud zu «rmäßige». Werden die neuen Goldfuude preissteigerud wirken? (Nachdruck verböte«.) vr. 3. Wie bei un» die rapide Entwickelung der Lvansvaal- goldfelder die Furcht vor einer Goldplethova auslöste, so geschieht die» augenblicklich in Nordamerika durch di« Alaska-Goldfelder, man fürchtet sich vor dem Goldsegen. Da» Steigen der Goldau»- deut« von 800 Millionen Mark der Jahre» 1895 aus 824 Millionen Mark pro 1896 und 960 Millionen Mark pro 1897 hat die Angst vor der kurzen Sokddecke verscheucht, das weiße Gespenst dauernd verbannt, aber einen neuen Alp gesä-affen — die Goldfurcht. Wie bei uns, fragt man sich jetzt jenseits des Wasser»: Liegt angesichts der riesigen Golvzunahme nicht die Befürchtung nahe, daß au» der kurzen Goibdecke eine allzu lange Golddeck« werden kann, deren erstickend« Schwere für die Völker vernichtend wirken wird? Oder in anderen Worten, daß die Kaustraft des Golde» finken, die Preise aller Waaren entsprechend steigen werden. Nicht Plötzlich und über Nacht, wie dies die Einführung de» gesetzlichen BimevaMsmu» mit sich führen würde, mit all den Schrecken für die Gläubiger und auf feste Lohnbezüge Angewiesenen >Rent»er, Pensionair«, Beamt«), und mit all den Freuden sür die Schuldner (verschuldete Landwirthe), sondern nach und nach, aber dennoch unheilvoll genug für die eben angeführten Classen. Der seit 20 Jahren eingetrelenc Preissturz der fadricirten Waaren, der Bodenproducte de» Inlandes und des Lurlanüe», wie die» di« Sauerbeck'schen Indexziffern mit der Zahl 60 so deutlich Nachweisen, dieser groß« Vorteil für die uateren Classen, herbeigeführt durch Production»kostenverminderu«gen, Transportkostenverrrngerungen, und durch da» Zusammenschweißen der einzelnen Länder durch Schiene, Rad und Draht, all das soll wieder ausgegeben werden, weil da» unerschöpflich hervorquellende Goldmetall an seinem Kaufwerth verlieren, mit anderen Worten, die Waarenpreise steigern würde? Charte» A. Conant, der Verfasser dar Geschichte der modernen Notenbanken, versucht in der Novomber-Nunrmer der „North American Review- den Einfluß de» neuen Golde« auf die Prei»- aestaltung darzulegen. Er stellt sich vier Fragen: 1) In welchem VerhLltniß sicht da» Neugold zum Vorrath, 2) wie viel wird zu monetairen Zwecken verwendet, 31 werden neue monetaire GoÜ>- consumenten auftreten, und 4) muß Neugold in Gäkdländern die Preise beinflussen? »ck 1) Selbst wenn die Menge de» Neugoldes auf 240 Millionen Mark pro Jahr geschätzt wird, so wäre die Jahreszunahme gegen die 1897er AuSbvute zwar 25 Proc., gegen die sichtbaren Goldvorräthe von 17'/, Milliarden Mark aber nur !'/- Procent pro Jahr, rui 2) Wenn man bedenkt, daß von der Gold ausbeute der Jahre 1492^—4897 (exclusive) in Höhe von 36 Mil liarden Mark nur 17'/, Milliarden Mark sichtbarer Vorrath find, so liegt die Frage nahe, wer find dir großen nichtmonetwiren Gokd- confumenten? Aus Conto Abnutzung kommen, da di« große Gold- maffe erst seit 1850 datirt, höcl/stens 0,2 Proc. oder 46,4 Millionen Mark, Verschiffung nach dem Osten mag 4 Milliarden Mark ab- sorbirt haben, zu industriellen Zwecken gingen 11,2 Milliarden Mark, so daß noch 4 Milliarden Mark übrig blieben, die unter die Kategorie nichtsichtbarer Münzvorräth« fallen. Nach dieser Berech nung wüode die Neugoldzunahme von 240 Millionen Mark pro Jahr, also ein« Totalproduction von 1200 Millionen Mark pro Jahr, etwa 860 Millionen Mark für Münzzwecke übrig kaffen. — Das bedeutet eine Zunahme unsere» 17,2-Milliakden-Mark-Gold- vorrathes von 5 Proc. pro Jahr oder binnen 10 Jahren gleich 50 Proc., aber nur gleich der Hälfte der Zunahme der Goldausbeute »wische« 1850 und 1870, wo nach Jevon» der preissteigernde Einfluß nur etwa 10 Proc. war. »6 3) Daß Jahr aus Jahr ein Neu- Goldconsumenten auftreten, ist bekannt; man hat nur an Oester reich-Ungarn, Rußland und Japan zu erinnern, di« sich innerhalb der letzten Goldausbeutesteigerung ca. 3'/, Milliarden Mark Gold zngelogt haben, und man weiß, daß Chili, Peru, Costa Rica, Sal vador u. a. m. zur Goldwährung Ubergegangen find, und daß Ost indien u. a. m. den Uebergang planen. »6 4) An dem Beispiel von Frankreich, das in der Periode 1852—70 3,8 Milliarden Franc» Edelmetalle absorbirte, ohne Preissteigerung, verweist er aus di« Aufnahmefähigkeit Amerikas, der Niederlande und anderer Linder für Gold, ohne preisstoigernde Conseguenzen, sondern mit Wir kungen, wie die Ausdehnung der Bahnen und Canäle, d. h. um die Umlausfähigkeit der Güter zu vereinfachen und zu beschleunigen. Wir vermissen in der Conant'schen Darstellung den Hinwei», daß die Geldsurrogate dem Goldftoff durch die stark entwickelte LreditLirthschast derart stark vorauSeilen, daß schon au» diesem Grande da» Neugold keinen Preisdruck Hervorrufen kann, und schlie ßen diese Darstellung daher mit dem Hinweis au» einer früheren Arbeit: „Noch mehr Gold, dieser derzeit allein anerkannte Geldstoff, muß dem Erdinnern entnommen werden, um da» Promille der Deckung der Geldsurrogate nicht auf eine Gefahrenklasse finken zu kaffen. Da» 20. Jahrhundert, das un» die Erschließung Gesammt- afiens bringen wird, wird sicherlich ein« derartige Creditenvciterunos- wirthschaft involviren, daß selbst bei einer auf die äußerste Spitze getrtebanen Entwickelung der Geldsurrogate der uralte Heißhunger nach dem gelben Metalle nicht gestillt sein Wird. - Vermischtes. Letpzt-, 3. December. 8 Lebe»-versichernng«-Ges«llsch,ft »» Leipzig, auf Gegenseitigkeit gegründet 1830 (alte Leipziger). E» sind vom 1. Januar bi» End« November 1897 5867 Versicherungen über 46 446 ÜOO beantragt worden, 2 429250 mehr al» im gleichen Zeitraum« de» Vorjahre«. Al» gestorben wurden in derselben Zeit an gemeldet 762 Mitglieder, die mit 5556650 versichert waren. Der Bersicherungsbestand stellte sich Ende November 1897 aus 69000 Personen mit 509 Millionen Mark Ver- sicherwtg-summ», da» Vermögen ans 157 Millionen Mark. Für fällig gewordene Versicherungssummen sind bis jetzt aulgezahit >06 Millionen Mark, al» Dividenden an di« Versicherten gewährt 53 Millionen Mark; Dividrndenreservrn in Höhe von 24 Millionen Mark liegen zur weiteren Brrtheilung an dir versicherten bereit. Bei der alte« Leipziger Gesellschaft, die eine reine SegenseitigkeitSanstolt ist, fließen all« Ueberschüsse den Versicherten wieder zu. Di« Dividende der letzteren beträgt sür die länger al» 5 Jahre bestehenden Versiche rungen im lausende» Jabre 42 Proc. der ordentlichen JahreSprämi« und bei abgekürzten Versicherungen außerdem 1'/, Proc. der Summ« der gezahlten Zusatzprämirn. vr. 2. Denlschlaud» Crport an Eisenbahamaterial »ach Japan. Die japanisch, Regierung beabsichtig», ihi« Staat», bahne» zweigleisig au-zudauen; dazn ist eine Menge von Eisen- batzumakeriat au» dem Ausland« nötbig, und sollen zu dem Zweck in nächster Zdtt die Lieferungen von 300 Locomotivea, 1000 Per- souenwagen and 3000 Güterwagen ausgeschrieben »ad vergebe» werden, tzöchstwabricheialich wird auch da» Schienen- und Schwell«»- material au» dem Ausland« bezogen werden »ad fällt hoffentlich der deutichea Industrie ein Theil der Lirseruagea zu. — Deutsch hat bi»d«r alljährlich Eiseabahnmaterial nach Japan versandt, nämlich 1896: Locomotivea 1708 D.-Ctr. für 0,2 Millto» Mark, Eisenbahnschienen 36628 D.-Ctr. sür 0,3 Million Mark, Schwelle», Laiche» 4473 D^-Ctr. sür 0,l Million Mark. Eiseibahnsadrzeugi oha« Leder- und Polst,rarbeit 1b Stück für 13 000 ^tz, desgleichen mit Leder rc. 38 Stück lür 44 000 Der Erpnn aa Lokomotiven beziffert sich in 1897 bisher nnr aus 23b D^ftr. aber aa Eisen- bahuschinea wurden bereu» »ach Japan Ia»»ar-Octob«r 1897 60 496 D.-Ctr. »»«geführt gegen 36377 D-Tir. 1» Vorjahr« dem- nach 1897 bi«her am '/. Mtllioa Mark »ehr. *— Da» deatiche Eisea- and Stahl,«werb« «m Jahr« 1896. Im Aaftrage de» Lereta« DerMcher Eisen- und Stahl. Jadustrirller veröffentlicht vr. H. Rentzick eia« tabellarisch, Za. sawminftellang der Product,»» der deutschea Eisen- and Stahl- Jadoftri« mit Eiaschluß Luxemburg» in de» Jahren 1894—1896, bezw. >887—1896. welcher er solgead« Bewrrtnaa voraus schickt: „Voa dem kaiserliche» statistische» Amt« ist dir Producttoa der vM» tz»d Hüttenwerke de» deutsche» «eich» für 1«SS veröffent ¬ licht worden. Leider find 132 Eisengießereien, 4 Echweißeise«. and 6 Flußeiknwerkr mit ihre« Antwort,» ior Rückstaade geblieben, von denen nur 80 Eisengießerei«,, 3 Schweißeisen- »nd 5 Flußückien- werk« mit ihrer Production anetltch abgeschätzt werdeo konnten, während b2 Gießereien, 1 Schweißeisrmvrrk und 1 Fiußeiieuwerk mit einer Production von etwa 19 950 t Eisenaußwaaren im Verth« von 3 981 700 ^l, 23S0 t Schweiß,iirnsadruale im Werth« von 328000 und 460 t Flußriiensadrikat« na Werth« von 104000 Mark darch private Eachverstäadig« adgeschätzt worden find. Es wird di« dringend« Vitt, wiederholt, daß all« Eile-industriellen, vorzogswets« di, Mitglieder de» Vermut, di« Müh, »icht scheu«» wollen, di« (demnächst wieder ou»zug«brudea) montan- tatistischen Fragebogen für 1897 so vollständig wie möglich aus- zu füllen und sodann an die betreffend,» Behörde» zurückgelange, z» lassen." — Der Zusammenstellung selbst ist zu «Nknehme», daß sich sür Roheisen «ine Gesammterzeugung von 6372 Ü75 t gegen L464 b0l t im Jahr, I89S und 5380039t im Jahr, 1894) «rgiebt mit «ne« Wettd von 299 659 689 (236 952 007 bezw. 231569617 ^tz) gleich 47M ^l (43,36 bezw. 43/)4 ^l) für die Tonae. An Erzen wnrbe» inSgeiamntt 15892 672 t (13765799 bezw. 13 546 465 t) verarbeitet. Die Zahl der im Betrieb befind lichen HohSsea betrug 229 (212 bezw. 208). Boa der Gelammt- erzeuguag an Roheisen entfallen 944 356 t (855 797 bezw. 840 09b t) ans Gießereiroheisen mit einem Werth von 48507 988 (40b6ü 224 bezw. 40 146632 ^l) gleich 51^7 (47,40 bezw. 47,79 ^l) sür die Tonn», aus Bessemer und Thomas-Roh eisen 405476t t (3 373 223 bezw. 3160 848 t) mit einem Serth von,85 244 433 ^tz (143 237 770 bezw. 132 898 550 ^l) gleich 45,69 42,46 dezw. 42,05 ^d) sür dir Tonne, auf Puddel-Roheisen l 330838 t (1 193 992 bezw. 1334 559 t) mit einem Wenh von 62142 674.« (49 513 430 bezw. 54 415.028 ^l) gleich 46,69 >41,47 bezw. 40,77 ^l) für die Tonne, aus Gußwaaren erster Schmelzung 32 591 t (31 712 t bezw. 34 529 t) mit einem Werthe von 3 346 994 Xi (3 226 209 bezw. 3 652 691 ^l) gleich 102,70 u« >10l,74 bezw. 105,79 .«) iür die Tonn» und au, Bruch- und Bafcheisrn 10 OA t (9777 bezw. 10007) mit einem Werth von 417 600 (409 374 bezw. 456 746 ^!) gleich 41.64 (41,87 bezw. 45,64 ^l) sür die Tonne. D>« llrdersicht der drei Jahr, er- ziebt demnach nicht nnr eine nicht unwesentliche Erhöhung der Ge- ammlerzeuguug (sie beträgt im Berhällniß zu El 29,40 Procent und rm Berbältniß zu 1895 26,46 Procent, sondern auch der Sesammtwertd sür die Tonne ist nin 9,25 bezw. 8,44 Proc. gestiegen. Ein Rückgang der Erzeugung ist gegen das Jahr 1894 nur bei Gußwaaren zu verzeichne», und in Bezug auf deu Werih ür die Tonne sind Gußwaaren gegen 1894 nnd Bruch» und Waich eisen gegen 1894 und 1895 zurückzegaagru. An Halb- und ^«rtigerzeugntsse» wurden iosgel'ammt 7437 839 t(6 247 192 t !>ezw 5 958 158 t) hergestrllt mit einem Werth von 924 548 513 ^tz (726 277 875 ^l bezw. 700112566 ^tz) oder durchschnittlich 124.30 (116,25 bezw. 117L4 sür di« Tonne. Di, Ge- ammtziffrr setzt sich zusammen aa» 3259t t (31713 t bezw. 34 529 t) Gußeisen 1. Schmelzung im Werth« von 8 346 994 (3 226 209 bezw. 3 652 691 ^ii), 1384 008 t >11-2435 bezw. 1139 0901) Gußeisen 2. Schmelzung im Werth« von 330 245 300.« (188 656 084.« bezw. 179 847 257^4), 1200 250 t (1080 270 bezw. 1 >42915 t) Schweißeisen and Schweißstahl im Werth« von 150119 924 ^l (121 521 290 ^1 bezw. 130 024 561 ^), sowie 4 820 981 t (3962 775 bezw. 3641 624 t) Zlußeis « n und Flußstahl im Werth« von 540 836 295 ^tz 412874 292 bezw. 386 588 057 ^4). Die Preiedeweguug für palb- und Fertigerzeugnisse zeigt demnach eia« nicht unerheblich« Sreigerung, die sich namentlich im Berbältniß von 1895 zu 1896 geltend macht and die sür 1896 die im Jahr» 1893 erzielten Preiie von durchschnittlich 123,86 .« noch überschritten hat. Au« der am Schluß beig-fügien Uedersicht über die Gesammterzeugung aa Eisen während der letzten zehn Jahre ist zu erkennen, daß im Jahr» 1887 aa Roheisen 4023953 t mit einem Griammtwerthe von 166442606 ^4 erzeugt wurden und an Halb« and Fertigerzeugnissen in demselben Jahre 4 158 293 t im Werth« von 517 610 552 *— Vom internationalen Getreidemarkte. Die für Europa auf der Fahrt befindlichen Mengen von Weizen und Weizenmehl sind in letzter Woche fast um 300 000 Quarter» ge- liegen und sieden nun in ihrer Gesammtheit hinter den gleichzeitig loriährigen kaum noch zurück, übertreffen di« letztere», soweit sie ür den Ccmtineat bestimmt waren, sogar bereit» erheblich. CS waren unterwegs am — . . , W. Novbr. IM US. zwebr. IM ». «ovdr. IM Weizen nnd Weizenmehl Qaart«« Quan-r« Ö-n-rs nach England . . . 2585000 3 434 000 2 843000 »ach dem Festland« . 1395 000 1 260 000 1 23S000 zusammen 3 980 000 3 694 000 4 078 000 Mai«. . M 1085 000 1058 000 1641 000 Gerste . M M M 1450000 1 373000 1364 000 Rogge» . 330 000 310000 300 000 Rap» . . « » » « » 99 000 84 000 190000 Bon den 1395000 Quarter» Weizen und Weizenmehl, die nach dem Continent gerichtet sind, haben 500 000 Fahrtordre nach Frank reich, 225000 nach Belgien, 350000 nach Holland und der Rest nach Deutschland, Italien, Spanien und verschiedenen anderen Ländern. Dieie» Anwachsen erklärt sich einerseits au- de» fort gesetzt starken Abladungen der Exportgebiete, dann aber auch au» den tu dieser Woche our mäßigen Ankünfte» an den «uroväischrn Küste». So kamen in England an in den Wochen endend am 27. R-vbr. lM 20. Nv»br. IM M. N°»dr. ISV8 Weizen .... 1055800 2158600 1 1071'0 Ltr. Mehl 331500 470 700 575660 - Mai« 597900 519 lOO 1323300 - Abladungen von Wetzen 165000 Quarter«, von Mehl 15000, Alle« noch England, stellten. Boa beiden Küste» wurden expedirt tu deu Woche» eodead am vnaNer» 393870 539000 545 250 722 500 Seizen Quarter» Met» Roggen - «erste Has« - Medl Sack Qli»N-r« 390 750 123 520 300 520 64 800 28650 NN-v.tM 507000 387000 49000 10000 188000 148000 Qn-nrr« 325800 170770 181080 35 530 18750 SV. No». IM 508000 288000 54000 37 000 129000 25'5000 800000 962500 10113« 1073 700 368600 428 750 Leistungen Nordamerika», nnd zwar sowohl von den atlantischen al« auch den panfiichen Häfen, welch letztere z» de» diesmaligen 1« Oaaeter« SS7 660 286200 248600 IM Oxrt-rl 452660 381 500 388500 über seine Grenzen in den Wochen endend am 27. Re». IM SV. Ne». IM 28. Re». IM Quartrr« 246 240 95 320 185 540 174300 7050 Di« Bestände der Vereinigten Staaten haben sich »citer vergrößert; sie betrag» lant amtlicher Control« gegenwärtig 33 656 000 Bosheit tzei-en gegen 38 708000 in der Vorwoche nnd 58-14000 gleich. . fffahrt ist die Größe de» Export» und läßt daraus schließen, daß auch di« Auefohr per Bahn ein« sedr erhebliche jein mnß. Nach «1« vor gewaltig bleiben die Wetze, Roggen Gerste Haier. Mai- . »7 Oaarkw 37. Novbr. 798 750 20. - 998750 13. . 928 750 8. - 955000 100000 Quarter» Weizen gegen 80000 in der Woche zuvor; gegen die gleichzeitig vorjährige», die 300000 QoarterS betrugen, sind allerdings auch diese Abladungen noch winzig. Rußland schickte wieder gehoben. Von großem Umfang, bleiben noch immer di« Ad- liefern age» der Farmer, nnd wenn sw auch naturgemäß di« letzt, wöchentliche« nicht «ehr erreiche», so übertreffe« sie di« gleichzeitig vorjährigen Znsuhrea nm da« Doppelt«. An di« acht Hauptplätze de« West»»«, Chicago, Milwaukee, Toledo, Detroit. Llrveiaad, St. Louis, Peoria «ad Dalath, kam«, in den Wochen endend am »R«».IM 381000 SW 000 12000 81000 194000 130000 Di« Verladung,» von Mai» und Hafer, di« in letzt» Woche be trächtlich nachgelassen hatten, Hobe» sich somit schnell nnd kräsitg ». «-».IM Quarter« 349 780 98 770 197 640 175350 14850 Für die vorgerückte Jahreszeit und angrsicbt» der theilweis« ge schlossenen Schifffahrt ist die Größe de» Export« sehr bedeutend Da di« Ablieferungen der englischen Farmer wieder sehr groß« waren, 209500 Quarter» Weizen gegen 154000 gleichzeitig 1896, so genügten die Seezufubrea reichlich znr Deckung des Bedarfes. Di« Bestände der Haseuplätz« werden aus 1700000 Quarter- Weizen und Weizenmehl geschätzt gegen 1815000 gleichzeitig 1896 und 2835000 in 1895. In Frankreich beliefen sich di« Ankünfte aus 125000 Quarter» gegen 80000 in der Woche zuvor, tu Belgien aus 110000 Quarter» gegen ebenso viel in der Vor- woche, t» Rotterdam 72000 gegen 80000, in Hambnrg 87 000 gegen 81000 Quarter«. Bon de» Exportgebieten Haden die europäischen ein beträchtliche» Anwachsen iyrer Leistungen ans- zuwrisen. So melden die Donanläuder einen Versandt von zeitig 18W, zu denselben Zeiten von Mai» 42 058 000 Bnshel» gegen 43 342 000 bezw. 18226000 vushrl«. «radsireel beziffert die Bor- rärhe mir 49 859 000 Bnshel« gegen 48 758 000 vor ach. Tagen und 76 400 000 gleichzeitig rm vorigen Jahre. Die gelammten letzt- wöchenilichra Verladung«» lämmtlichrr Exporigebirtt, in denen Argentinien, Anitralie« und Indien vollkommen unthätig waren, be trugen aa Weizen «nd Weizenmehl 1130000 Quarter- gegen 1 l 10 000 in der Vorwoche und 1040000 in der ParaU,lwoche de» Vorjahre». Spandauerberg-Brauerel vor«. C. Bech- maun. Diese am 29. November 1885 gegründet« Gesellschcrft zahlte im ersten Jahre 7 Proc., dann viermal hinter einander S Proc. Dwibeilde, aber die» vorschnelle Bertheilen großer Dividenden bei geringen Abschreibungen bekam ihr so schlecht, vaß sie aus 7 nm> 5 Proc. zurückgehen mußte. Sie sucht nun baldmöglichst wieder aus die srühere Höhe zu kommen und vertheilte der Reche nach 6, 7 und S Proc. Wir können un» mit diesen Dividenden, nament lich der letzten, nicht einverftunden erklären, da sie auf Kosten der Ab schreibungen erzielt sind. Da» beweist ein einziger Blick aus bas Jahr 1885/86, in welchem 7 Proc. vertheilt und 13V116 Mark avgeschr»cben wurden, ivährend sür 1896/97 8 Proc. vertheilt und nur S6 S73 Mart abgeschrieben wurden, d. 43 VOV Mark zu wenig. Um die- zu können, find die früheren soliden, aber keineswegs sehr hohen Procentsätz« der Abschreibungen wesentlich verringert, bei Ge bäuden von 1,5 Proc. auf l Proc., bei Utensilien von 15 Proc. auf 10 Proc. und bei Fastagen von 15 auf 10 Proc. Man muß sich wundern, daß der Vorsitzende, S- Frenkel von dem in dieser Be ziehung al» reell bekannten Hause Jacquier L Severus, zu solcher Wirthschast seine Zustimmung gegeben hat. Wie die Abschreibungen, so waren auch däe Aeschästsberichte in ver ersten Zeit musterhaft; di« Preise, zu denen Malz, Gerste und Hopfen gekauft waren, wur den ossen angegeben, eixers» die Preise, zu denen die Tonne Bier beim Bestände bewerthet wurde. Als dann später die Kunststücke mit den Abschreibungen gemacht wurden, verschlechterten sich auch die Bi lanzen und Geschäftsberichte merktrch, sr daß heute der Preis de» Bierdcstandes verschleiert und mit Malz, Hopfen u. s. w. in ein« Zahl zujammengeworfen ist. So etwa» geschieht ni« zufällig, son dern stets dort, wo Ursache zur Verschleierung vorhanden ist; die Verivaltung genirt sich also, den Bierprei» anzugcben. Bei der Gründung wurde der Bierbestand mit 16 Mark die Tonne (1,25 Hektoliter) übernommen, aber sofort auf 15 Mark in der Bilanz von 1886 heruntergesetzt, 1887 dann auf 14 Mark. Dieser Prei» wulde auch 1868, 1889 Und 1890 beibehalten. 1891 fehlt zum ersten Male eine Angabe de» Bi erpresse», da aber di« Lividewve da mal» von 9 auf 7 Droc. fiel, und mich die» nur durch Minderung d«r Abschreibung möglich gemacht wurde, so ist gar nicht daran zu denken, daß ein billigerer Preis beliebt wurde. ES blieb 18S1 bei den 14 Mark, und et ist illom Anschein« nach auch noch heute so. Da» ist aber entschieden zu tadeln, weil in den billigen Jochreu di« Selbstkosten sich wicht so hoch stellten nnd weil jede Bleuere! die guten Jahre benutzen muß, um die Bestände billig zu bewerthen. 14 Mark di« Tonne gleich 1,25 Hektoliter macht 11,20 Mark der Hektoliter, wildernd Schultheiß e» nach unseren Berechnung«» etwa mit 8—8,40 Mark bewerthet. Da» Böhmisch« Brauhaus gcht darin noch viel weiter, indem sein« gesammten Dorräthe am 31. December 1896 mit 482 263 Marl ausgenommen wurden. Ne bestanden zu nächst in ca. 30 000 Centncrn Malz (incl. Gerste), welch« damals S. 13 Mark Börsenpreis einen Werch von 390 000 Marl besaßen, aber schwerlich zu mehr als 300 MO Abart ausgenommen sind. Lasten wir dk Vorräthe an Hopfen, Hafer, Heu u. s. w. außer Acht, obwohl sie über 100 000 Mark betragen mögen, so bleiben 182 263 Mark für den Bestand von 38 639 Tonnen Bier übrig, v. h. vie Tonn« wurde mit ca. 4,74 Mart bewerthet. Wir können zwar eine solche, den Thatsachen in kein-r Weise gebührend« Rechnung tragende Bewerthung nicht billigen, zumal sie obne W'^" """ der Actjonaire, denen ein Tbeil de« ihnen gebührend«» Gewinnes vorenthalten wird, während die Verwaltung davon ihre Tantiemen widerrechtlich einstreicht, erfolgt, aber zwischen den 14 Mart bei Spandnuer Berg und den zulässigen 8,4 Mart bei Schultheiß ist die Differenz doch zu groß. Ter Actiencour» ist jetzt 140,50, und erscheint die» angemessen, zumal derselbe sich kn Jahre 1896 zwischen 131—148 bewegte. In der SeneroL-Bersammlung wurde Alles in wenigen Minuten erledigt und die einzige interessante Mitdheilung war, daß bis jetzt 1800 Hektoliter im taufenden Jahr mehr verkauft wurden. Bei den höheren Preis«» der Rohmaterialien und des Futters ist kaum auf die j«tzlge Mvidende wieder zu rechnen. *—Bei der Bergwerks-Ak tien-Gesellschäft Bliesenhach wird di« Dividende für da» am 31. d. M. za Ende gehende Se- scbästrjadr auf circa 17 Proc. geschätzt. *— Dorimnnd-Gronau-Enscheder Eisenbahn. Bon den angeschloffenen Zechen «urdeo in der Zett vom 16. bi- 30. No vember d. I». mit 12 Arbeitstagen an Steinkohlen und Coak» 5538 Wagenladungen abgefahren gegen 5631 Wagenladungen in der entsprechenden Zeit de» Vorjahre» mit 12 Arbeitstagen. *— Lupven-BerkausSverein in Siegen. Wir di« „Köln. Zig." au» Siegen meldet, ist der Lupvea-Verkaus-verein griiern endgiltig gegründet worden. Er umfaßt 13 Werke mit 33000 t JnbreSerzeuqung. Den Vorstand bilde» di« Herren Frtrling»hau», Schulte, Mottner, Bruch, Menne. *— Bierbrauerei-Gesellschaft -um Weißen Hahn, Hahneabräu, Gchiltigheim-Straßburg. Dir Gesrllichaft erzielte in 1896 97 bei einem um 4342 kl erhöhten Absatz einen Bruttogewinn von 167 542 ^tz (1895/96 l2l 245 ^T), wovon nach Absetzung von 13981 ^l für durch Aufnahme einer neuen Anleihe entstandene Speien und 63 000 (43145) Abschreibungen 4528 ^l (8905) der Reserve und 3300 ^l dem Drlcrrderrconto überwiesen. 64 000 ^1 alt Dividend« von 8 Procent, wie i« Vorjahre, vertheilt und N578 vorgetragrn «erden. *— Hamburger Wollkämmerei. Die a» die „Leipziger Wollkämmerei" verpachtet gewesen«» Anlagen der Gesellschaft in Reiherstieg - Wilb'lmeburq sind am 1. December in di« Pacht der „Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei" io Bremen üderqegaugen; die Einnahmen der Hamburger Wollkämmerei bleiben die bisherig«». * Vre»t», 2- December. Di« 1807er Dividenden derjenige» Gesellschaitea, deren Actiea ia Bremen notirt »erden »ad welch« ihr Rechnang-jadr am 31. December schließen, werden an der Börse wie folgt taxirt: Bank sür Handel und Gewerbe 6'/, Proc. (1896 7 Proc.), Bremisch« Hypothekenbank 5—5',, Proc. (5' -), Deutsch« Nationalbank 7 Proc. (7), Deutsche Bank 10 Proc. (10), Dre-bner Bonk 8—9 Proc. (8), Riedersächsiiche Bank 4—5 Proc. (4), Bremer Baumwollspinnerei und Weberei 5—6 Proc. (6'/,), do. Cigarren fabriken vorm. Biermau» K Schönling 7'/, Proc. (7',^, do. Jute spinnerei 8-9 Proc. (15), do. Straßenbahn 5'/, Proc. (5'-^. do. Portlandcrmenlfabrii 3 — 4 Proc. (0), do. Schleppschifffahrt«» grjrllschast 6-7 Proc. (7), do. Tauwerkfabrik 8—10 Proc. (7'/^, do. Vulkan 10 Proc. (10), do. Wollkämmerei 20 Proc. (20), do. Wollwäscherei 8 Proc. (8), Bremerhavener Straßenbahn 6 Proc. (6>, Lugsirgesellschaft Union 0 Proc. (0), Dampsschifffahrisgesellschaft Neptun 10—12 Proc. (11), Delmenhorster Liuoleumfabrik 20 Proc (14), Danipiichifssahri-gesellschasl Hansa 7 —8 Proc. (0), Sebr. Nielsen BorzugSactiea 7—8 Proc. (9), Hanseatische Jutejpinnerei 14 Proc. (14), Hoffmann'» Stärkefabrik 12 Proc. (12), Jutespianerei vrenre» lO Proc (12), Norddeutsche Wollkämmer« 10—12 Proc. (12), Petroleumrasfinerir von». Aug. Korfs U) Proc. (10), Nord deutscher Lloyd 4 — 5 Proc. (4). Dir „W.-Zig." giebt diese Schätzungen wieder, ohne irgend welch« Verantwortung sür dieselben zn übernehme». *— Stettiner vergschloß-Brauerei, Commandit- Gesellschaft auf Actiea, Rudolph Rücksorth. Nach Ab schreibungen von 82982,03 ^tz ergab sich für da» am 30. Erp- temdrr 1897 obgelaufea« Geschäftsjahr «tu Gewinn von 285418^8^1, welcher wir folgt zar Verwendung vorg,schlage» wirb: Zur Ab rundung de» Reservejoad« ans 800000 ^1 lant Beschluß der General-Versammlung vom S. December 1896 6798,92 ^l, Tantiäm, de« pertönlich daff,»den Gesellschaft«» 28 359,90 ^tz, Tanl äme de» Aufsichtsratdr» 5250 -ch. an den Extra-Rrierve-Fond» 90000 ^ll, an die Rnbolph-Rückfortd-Stistung 3000 Vertheiluna an di« Commandittfiea >500 «etwa 4 100^1 gleich 150 000^1, Uebrrtrag aus aichpr» Geschäff-jahr 2009.67 Z Der Besuch de« Kaiser« tu der König-Hütte hat de« Beueraldirrctor derselben, Bergrath Junghan», Anlaß gegeben, «tue Geschichte der Actieo-Gesellschaft -Saigs- und Laurahütte nebst Mittheilnngeu über Entwickelung und Umfang der einzelnen Werke and Gruden der Gesellichast ansznarbeitea und de« Kaiser al» Eriaaer»llg«gabe zu widme». — Der prächtige Baud enthält außerdem photographisch« Ansichtru der Hütte,werke KSnigshütt» und Laorahültr »ad der Steinkohlenbergwerk« Laura- Hütt« und Gräfin Laura. Z Di« Oberteiluug deSBorsig-Werk» wird erst am 1. Ociober nächst«» Jahr,» vom tzüttendirraor Merklt» übernommen, da ihn die tzülttnverwaltnng in Pein« »icht eher aa» seinem Coattact« eutsicht. Da Bergiahwctor Schöll«, sein« Thätlgkrtt bereit» eia. vrieftufte«. Li- IIMrNok« 4d »u<»4 Sie ß»be» Howejt wir uatemchtet stad^ wolle» wir Itzneu
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