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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980518014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898051801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898051801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-18
- Monat1898-05
- Jahr1898
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SSS3 WksMMastlichkr Theil des Leipziger Tageblattes - « All, für dirsen Theil bestimmte» Sendungen smd »» richte» an de» verantwortlich« Redacteur desselben L. G. La«e i» Leipzig. — Sprechzeit: nnr vo» 10—11 Uhr vor«, «nd von 4—S Uhr Rach«. LandwirthschastlicheS. Deutsche Laiidmtrthschasts - Gesellschaft. Landwirthschaftliche Geräthe uns Maschinen auf der Wanver-Ausstellung in Dresden. Es ist bekannt, daß ein erheblicher Theil der Herstellungs-Kosten der landwirthschastlichen Bodenerzeugnisse aus den ProbuctionS- sactor „Arbeit" entfällt. Manche Lehrer der Landwirthschast-Wissen- schasten schätzen ihren Anthcll auf 20 Proc., und es liegt auf der Hand, Last die Bemühungen, die Herstellungs-Kosten z. B. deS Ge treides herabjusetzen, gerade auch an diesem wesentlichen Punkte ein zusetzen haben. Ta nun der Krastaufwand zur Leistung einer mechanischen Arbeit durch Gespanne um ein Mehrsaches billiger ist als durch Menschenhand, und der Kraftaufwand bei mechanischen Triebkräften (Dampf, Wasser, Wind, Elektricitätj wiederum wesent lich billiger ist als durch Gespanne, so kann augenscheinlich eine Ersparniß an dem Antheil „Arbeit" durch zweckmäßige Anwendung geeigneter Maschinen erreicht werden. Daraus erklärt sich leicht sowohl die lebhafte Antheilnahmc der modernen Landwirthschast an dem Maschinenwesen als auch die außerordentliche Entwickelung der Fabrikation landwirthschastlicher Maschinen und Geräthe. Von diesem Gesichtspunkte aus darf die vom 30. Juni bis 5. Juli in Dresden stattsindende 12. Wander-Ausstellung der Deutschen Land- wirthschafts-Gesellschaft wiederum den Anspruch machen, ihren Be suchern in ihrer Maschinenabtheilung eine werthvolle Uebersicht über die Leistungen des landwirthschastlichen Maschinenbaues und ein wirksames Anregungs- und Studien-Mittel zu bieten. Es kommen dort zur Ausstellung: 3683 Nummern von Geräthen uns Maschinen von 202 Ausstellern; davon liefern für die zum ersten Male eingerichtete „Sonberausstelluug für Bauwesen" 12 Aussteller 75 Gegenstände. Neben dec allgemeinen Gerätheschau find 41 Kar toffel- und Ruben-Erntemaschinen von 23 Ausstellern zu einer „Gruppenausstellung" vereinigt, während in einer „ S o n d e r a u s st e l l u n g " für Schrotmühlen 4 Aussteller 30 verschiedene Mühlen ausstellen. Zur Vorprüfung, also zur Bewerbung um die Bezeichnung: „Neu und beachtenswerth", haben 50 Aussteller 64 Geräthe angemel det, während die drei Hauptprüfungen folgende Betheiligung auf weisen: 1) Trockenapparate: 5 Aussteller mit 5 Geräthen bezw. Zeich nungen derselben (die Prüfung sindet später an geeignetem Orte statt). 2) Schrotmühlen: 5 Aussteller mit 5 Geräthen. 3) Heu- und Strohpressen: 7 Aussteller mit 7 Geräthen. Die Hauptprüsungen während der kurzen und arbeitsreichen Zeit der Ausstellung auszuführen, hat sich als unmöglich erwiesen, weshalb dieselben nach Schluß derselben zu geeigneter Zeit «nd an geeignetem Orte von den dazu ernannten Richtern ausgeführt werden. Die Abtheilung Erzeugnisse auf der landwirth- schaftlichen Ausstellung, welche vom 30. Juni bis 5. Juli in Dresden stattfindet, umfaßt auch die Gegenstände der B i e n e n w i r t h s ch a f t und Fischerei. In den ersten werden 36 Aussteller etwa 150 Nummern von lebenden Bienen, Bienen-Erzeugnissen und Bienen-Wohnungen, kleinen Geräthen, Hilfsmitteln aller Art und Lehrmitteln der Bienenzucht zur Vorfüh rung bringen. Die Gruppe X, Fischerei, wird in 120 Aqua rien, darunter 67 großen, die verschiedensten Fischarten und Alters stufen unter Beiheiligung von 20 Ausstellern zeigen. vv. Warschau, 17. Mai. (Privat»Telegramm.) Die bis zum 15. d. M. vorliegenden Berichte über den Saat en stand aus allen Gouvernements des Königreichs Polen lauten entschieden günstiger. Die häufigen Niederschläge und das seit zwei Wochen vorherrschend wärmere Wetter haben die Vegetation des Weizens und Roggens sehr gefördert. Die Sommerung steht überall gut. Im All» gemeinen läßt der jetzige Stand aus eine gute Ernte schließen. O-i. Petersburg, 17. Mai. (Privat. Telegramm.) Neueren Meldungen zufolge sind in den Gouvernements Orel, Rjasan, Pensa, Saratow, Taurien, Poltawa und Woronesb die Winter saaten sehr unbefriedigend aufgegangen. Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen. *— Deutscher Schnelldampferdienst ab Hamburg. Die amerikanische Post mit Doppeljchrauben-Schnelldampfer „Fürst Bismarck" schließt heute am 18. Mai, Abends 10 Uhr, aus dem Magdeburger Bahnhof; für Einschreibebriefe entsprechend früher. Verdingungen im Mai. 23. Leipzig, Rath. Gasleitung; 24. Straßburg, Reichseisenbahnen, Eisenconstruction; 25. Dresden, Train-Bataillon Nr. 12, AuSrüstungrstücke.Bkf. Verdingung«! tm AnSlande. Niederlande. 25. Mai, 11'/- Uhr. Marine-Direction Hellevoetsluis: Liefe rung von Garn, Hanf, Flaggentuch, ungebleichter Baumwolle, Tuch, Leinen, Wachstuch u. s. w., Korksäcken, Feuerlöschgeräthschasien nebst Zubehör, Kupfer-, Blech- und Eisenwaaren, Geräthschaften, Mobiliar und Eßgeschirr, emaillirten eisernen Artikeln, Leder ein schließlich Sämisch-Lever, Bürsten und ähnlichen Waaren, Hand-, Topf- und Wischtüchern, Scheuerlappen, Besen u. s. w., Körben, Fauteuils, Stühlen, Glas- und Jrdenwerk, Porzellan, Tischgeräts, schäften u. s. w., Gummi-Fußmatten, Tischleinwand, Gläsern und Linsen von Signallaternen, Brennern u. s. w., Glaswerk für Lam pen und Laternen, Lampendochten u. f. w., Stearinkerzen, Bureau- Schreib- und Zcichenbedürfnissen, Papier u. s. w. Die Bedingungen sind für 20 Cents im Bureau der genannten Marine-Direction er hältlich und liegen zur Einsicht im Marine-Departement im Haag, im Bureau der Marine-Direktionen zu Amsterdam, Willemsoord und Hellevoetsluis, der Provinzialverwaltungen (ausgenommen Südhollanv) und der Magistrate von Rotterdam und Dordrecht aus Einnahme-Ausweise. * Wien, 17. Mai. Die Brutto - Einnahmen der Orient bahnen betrugen in der 17. Woche (vom 23. April btS 29. April 1898) 195 464 Frcs., Mindereinnahme gegen da- Vorjahr 214 555 FrcS. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 29. April 1898) betrugen die Brutto»Einnahmen 3015 837 Frc»., Minder einnahme gegen das Vorjahr 1505 849 FrcS. In der Berichts» Woche ist der öffentliche Verkehr um rund 65 760 FrcS. höher als tm Vorjahre. Im Vorjahr seit 1. Januar 1414 000 FrcS. Mili» tair-Transporte gegen 121 870 Frcs. in diesem Jahre. * Luzern, 17. Mai. (Osficiell.) Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im ApÄl 1898 für den Personen verkehr 805000 FrcS. (im April 1837 provisorisch 664 500 Frcs., definitiv 730 335,21 FrcS), für den Güterverkehr 935000 Frc». (provisorisch 895 500, definitiv 905416,84), verschiedene Einnahmen im April 1898 55 000 FrcS. (provisorisch 55OO0, definitiv 58 309,13), zusammen 1795000 Frc». (provisorisch 1615000, definitiv 1 694 061,18). Die Betriebsausgaben betrugen im April 1898 830000 FrcS. (provisorisch 800000, definitiv 791969,19). Demnach Ueberfchuß im April 1898 965000 Frc». (provisorisch 815000, definitiv 902091,99). * Konstantinopel, 17. Mai. Die BetriebSeinpohmen der Anatoltschen Eisenbahnen betrugen in der 17. Woche l. Stammnrtz: Haidar-Pascha-Angora (578 km) vom 23. April bis 29. April: 145 354 Frc-. (-f- 71 643 FrcS.), seit 1. Januar 2 539 785 FrcS. (-j-838 543 Frc».); II. Ergänzung»»«: ESkischehir- Konia (445 km): 34 192 Frcs. (-f- 4558 FrcS.), seit 1. Januar 789924 Frc». (ch- 175856 Frc-.). Verloosungeu. Neuenburger 10-Arcs. L»ose vom Jahre 18L7. Ziehuug am 2. Mai. Auszahlung am 1. August 1898. Hauptpretf«: Nr. 2240 25000 FrcS. Nr. 61062 81411 je 500 Frc«. Nr. 14369 23648 28360 66126 101450 je 100 Frc». Nr. 25662 38869 45958 53130 74078 80742 95726 111660 113094 124972 je 50 Frc«. (Ohne Gew.) leipziger Börse am 17. Mai. Berlin eröffnete heute in Uebereinstimmung mit Wien in fester Tendenz. Dies trug dazu bei, daß sich auch hier wieder eine bester» Ge,ammthaltung des Marktes herausbilden konnte und daß di« gestern von der ungünstigeren Stimmung d,I verliner Markte» in Telegramme. * Berlin, 17. Mai. Die drei Inhaber der salliten Firma Julius Reißner stellten sich den Abendblättern zusolge frei willig der Staatsanwaltschaft und wurden verhaftet. * Esse», 17. Mai. Dir zahlreich besuchte Jahresversammlung des Vereins deutscher Banken sprach sich einstimmig dahin aus, daß der Fortbestand der Reichsbank in ihrer gegen wärtigen Organisation als Regulator des gesammten Geldumlaufs im Interesse des Reiches und im allgemeinen wirthschastlichen Interesse liegt, dagegen die Verstaatlichung der Reichsbank die schwersten Gefahren für alle in Betracht kommenden Verhältnisse nach sich ziehen würde. * Lübeck, 17. Mai. Die heutige General »Versammlung der Lübeck» Büchener Eisenbahn erhöhte die Dividende auf 7'/. Proc. statt auf 7 Proc. und genehmigte die Anträge aus Ver längerung der Travkinünder Bahn und die Tantieme für die Aus schußmitglieder. * Paris, 17. Mai. Der Depntirte Schneider, der Leiter der Eisenwerke in Le Creuzot, ist gestorben. Mttgetheilt von der Kanzlei der Handelskammer. Einfuhr von Stein- u. Lraunkohlen in Leipzig Im 1. Vierteljahre 1888 in Tonnen zu 1000 Kilogramm. Art und Herkunft der Kohlen. 1. Vierteljahr 1898. Davon waren Regiekohlen für die Eisenbahnen. u. Steinkohlen: t r Zwickauer Lugau-Oelsnitzer 22 700*) 37 347*) 683 11243 Dresdner 1 446*) 356 westfäl. u. a. d. Rheinprovinz 9 365*) 945 oberschlesijche 17 548 9 782 niederschlesische 2614 — versch. u. unsich. Herkunft. . 30 d. Braunkohlen: aus dem Königreich Sachsen . 44 305*) 394 - der Provinz Sachsen . . 62 720*) 220 - Sachsen-Altenburg. . . 115 370*) — böhmische 26 087*) 194 versch. u. unsich. Herkunft . . 50 — *) Davon 390 bez. 1261, 10, 513, 1030, 1349, 5481 und 498 t bei der Güterhaltestelle Stötteritz. Agrarische Statiftick. k". O. Die «Korrespondenz des Bundes der Landwirthe" macht den verzweifelten Versuch, an der Deutung festzuhalten, daß Vie Zunahme des Viehstanbes verursacht sei durch den Rückgang des Getreidebaues, welchen die Handelsver träge verschuldet haben sollen. Ihre statistischen Künste sind ein Zeichen, was sie ihren Lesern und ihren kritiklosen Nachvruckern zu vielen wagen kann. Sic stellt die Anbauflächen von Roggen unv Weizen in den vier Jahren von 1893 bis 1896 einander gegenüber, und hieraus ergiebt sich in der That, daß die Anbaufläche um 152 792 Hektar abgenommen hat. Das sind 1,9 Proc.! Unv das soll erklären, weshalb von 1892 bis 1897 der Bestand an Pferden um 5,27 Proc., an Rindern um 5,33 Proc., an Schweinen um 17,25 Proc. zuge nommen hat, während derjenige an Schafen um 20,04 Proc. kleiner geworden ist. Wie genügsam doch das Organ des Bundes dec Landwirthe ist, wenn es auf der Suche nach Gründen und Daten ist! Doch das ist noch das Wenigste. Mit großer Schlauheit hat es sich die Jahre und die Frnchtarten ausgesucht. Zum Getreide ge hören doch auch Gerste unv Hafer. Fügt man diese hinzu, so gewinnt dieTache ein so vollkommen anderesÄlussehen, daß Vie ganze Theorie für die agrarische Behauptung nicht mehr verwendbar ist. Daher hat die „Corr. d. Bunt), d. Landw." sie wohlweislich ver schwiegen. Wir wollen ihr die Mühe, sie nachzutragen, abnehmen: 1893 1894 1895 1896 Weizen 2 044 903 ha 1628058 ha 1 930 830 ha 1926 885 ha Roggen 6 016 934 » 6044 568 - 5 893 596 » 5982180 » Gerste 1627 027 » 1628056 » 1690 529 » 1676 329 » Hafer 3906969 » 39l6726 » 4028629 » 3979643 » Das ergiebt also für die von dem agrarischen Organ selbst ge wählten vier Jahre eine Abnahme an Roggen und Weizen von 152 792 kn, dagegen an Gerste und Hafer eine Zunahme von 121 972 Hektar. Jnsgcsammt also nur eine Abnahme von 30 820 lra, also rin wesentlich anderes Resultat. Doch es kommt noch bester. Wäre die „Corr. d. Bund. d. Landw." nur ein einziges Jahr weiter zurückgegangen, so hätte sich Folgendes ergeben: 1892 Weizen 1 975 652 ha, Roggen 5 678 733 ha, Gerste 1 690 096 Ira, Hafer 3 987 719 ha. Im Vergleich mit 1892 war die Anbaufläche von Weizen und Roggen im Jahre 1896 nicht kleiner, sondern um 254 680 ka größer. Die Zunahme des Viehstandes soll sich durch die Abnahme des Getreidebaues erklären. Sieht man aber zu, so ergiebt sich für die f ü n s I a h r e seit Inkraft treten der Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn u. s. w. eine Zunahme von 232 837 ha. So sicht cS um die Verwerthung statistischer Taten bei der „Corr. d. Bund. d. Landw." aus. Ganz besonders herzerfrischend wirkt diese tendenziöse Manier, wenn man sie an der Hand der Anbaustatistik der noch früheren Jahre prüft. Während der ganzen Zeit von 1885 bis 1892 ist Vie Anbaufläche von Roggen niemals so groß gewesen wie 1896. In keinem jener acht, durch die höchsten Kornzölle ausgezeichneten Jahre erreicht die Anbaufläche von Roggen mehr als 5 841 841 ha (1885), 1S96 dagegen 5 982 180. Bei Weizen blieben vier jener acht Jahre hinter 1896 zurück, vier übertrafen es allerdings um eine Kleinig keit; das höchste um rund 50 000 ha, während das niedrigste (1891, also kurz vor den ersten Handelsverträgen) um rund 40000 ha kleiner war als 1896. Also die Anbaufläche von Brodkorn ist immer noch erheblich größer als jemals vor den Handelsverträgen. Nichts desto weniger wird die agrarische Behauptung in die Welt posaunt, die Handelsverträge hätten dem G e t r e i d eb a u derart geschadet, daß er verringert wäre und daß man, um diesen Schaden auszugleichen, zur Vermehrung des Viehstandes hätte schreiten wüsten! Das ist agrarische Logik und — agrarische Wahr heitsliebe. Statistik der deutschen Seeschifffahrt. Im Anschluß an die im Januar d. I. erschienene I. Abtheilung! von Band 93 der „Statistik des Deutschen Reiche»", enthaltend den „Bestand der deutschen Kauffahrteischiffe am 1. Januar 1897 und die Veränderungen im Bestände während de» Jahres 1896", die „Schisssunsälle an der deutschen Küste im Jahre 1896" und den „Nachweis der im Jahre 1896 als verunglückt angezeigten deutschen ! Seeschiffe", hat daS Kaiserliche Statistische Amt nunmehr die II. Ab theilung diese- Bandes veröffentlicht, welche eingehende Angaben über den Seeverkehr in den deutschen Hafenplätzen und die Seereisen deutscher Schiffe im Jahre 1896 enthält und somit die Statistik der deutschen Seeschifffahrt für das Jahr 1896 vervollständigt. Der gesammte Seeverkehr in den deutschen Hafen plätzen stellte sich im Jahre 1896 auf 147 536 zu Handels zwecken angekommene und abgegangene Schiffe mit 31046 488 Reg.-Tonnen Netto-Raumgehalt gegenüber 133 830 Schiffen mit 30468 749 Reg.-Tonnen im Vorjahre. Diese Zahlen ergeben eine Zunahme des Schiffsverkehrs um 13706 Schiffe und 577 739 Reg.-Tonnen. Was den Raumgehalt betrifft, so ist bei einer Vergleichung mit den Vorjahren zu berücksichtigen, daß nach der am 1. März 1895 erlassenen neuen Schiffsvermessungs- Ordnung seit dem 1. Juli 1895 ein nicht unbedeutender Theil der deutschen Seeschiffe und wohl auch der in deutschen Häfen rin- und ouSgelausenrn fremden Schiffe neu vermessen worden ist, wobei der Netto-Raumgehalt der Schiffe in der Regel niedriger fest gestellt wird als noch dem früher geltenden Verfahren. Während der Verkehr der Segelschiffe der Zahl nach um 8148 Schiffe, dem Roumgehalt nach um 431958 Reg.-Tonnen zugenommen hat, ist der Dampfervrrkehr um 5558 Schiffe und 145 781 Reg.-Tonnen gewachsen. Ja Bezug aus die drei Hauplverkehrsrichtungen führt die Ver gleichung zu folgenden Ergebnissen: 1) Im Verkehr der deutschen Häfen unter sich vermehrte sich die Zahl der Schiffe um 7304, der Roumgehalt um 444 571 Reg.-Tonnen. 2) Im Verkehr zwischen deutschen und außerdeutschen europäischen Häsen stieg di« Zahl der Schiff« am 6287, der Roumgehalt um 88 290 Neg^Toane». 3) Im Verkehr zwischen deutschen und außereuropäischen Häsen (einschließlich der deutschen Schutzgebiete) hat die Zahl der Schiffe um 115 und der Roumgehalt um 94 878 Reg -Tonnen zugenommen. Von der Gesammtzahl der während des JahreS 1896 rin- und ausgegangenen Schiffe entfielen auf Segelschiffe 51,5 Proc. und aus Dampfer 48,5 Proc., während vou ie IM Reg.-Tonnen der verkehrenden Schiffe auf Segelschiffe 15,4 Proc. und aus Dampfer 84,6 Proc. kamen. Der Flagge nach waren unter den Schiffen 72,4 Proc. deutsche und 27,6 Proc. fremde; in Bezug aus den Raumgehalt stellte sich das Verhältniß der deutschen Schiffe zu denen fremder Nationalität wir 52,3 zu 47,7. Die Gesammtzahl der von deutschen Schiffen gemachten Seereisen betrug im Jahre 1896 82268 und der entsprechende Raumgehalt 36179455 Reg.-Tonnen; daraus ergiebt sich im Vergleich mit dem Vorjahre eine Zunahme in der Zahl der Reisen um 6408, im Raumgehalt um 736 161 Reg.-Tonnen. Werden die in Ballast oder leer gefahrenen Schiffe (zusammen 14 663) außer Betracht ge lassen und nur die beladenen berücksichtigt, jo belief sich im Jahre 1896 die Zahl der Reisen deutscher Schiffe zwischen deutschen Häsen aus 33 767 mit 2 566503 Reg.-Tonnen Raumgehalt (31812 mit 2 526 893 Reg.-Tonnen im Vorjahre), vom Auslande nach deutschen Häfen auf 9609 mit 4 893 846 Reg.-Tonnen (8555 mit 4 764 109), von deutschen Häsen nach dem Ausland« auf 7537 mit 3 930 405 Reg.-Tonnen (6935 mit 3 970062) und zwischen außerdeutschen Häfen aus 16 692 mit 21420202 Reg.-Tonnen (15624 mit 20 868291). Dabei ist selbstverständlich jedes Schiff so oft gezählt, als es die betreffende Reise machte. Vermischtes. Leipzig, 17. Mai. *— Leipziger Elektricitätswerke in Leipzig. Jo daS hiesige Handesrrgister ist eingetragen wordeu, daß die in der außer- ordentlichen General-Versammlung vom 6. April 1898 beschlossene Erhöhung des Grundcapitals stattgefunden hat und daher die Ein lage! der Actionaire nunmehr 3 000000 zerlegt in 3000 — aus Inhaber lautende — Actien zu 1000 beträgt. a. C. F. Weithas Nachfolger, Leipzig. Die wohl- renommirte Firma, welche zu ihren an der Carl-Heinestraße in Lindenau gelegenen ersten Fabriklocalitäten in Folge eines bedeutend gesteigerten Betriebes, um den an sie gestellten Anforderungen zu entsprechen, zu dem Erwerb eines großen Areals an der Markran- städter Straße in Plagwitz gezwungen war, ist zur Zeit vollauf beschäftigt. Ihre bewährten Eisenconstructionen haben überall Ein gang gefunden und werden bei Neuanlagen und Erweiterungs bauten mit Vorliebe angewandt. So stellt die Firma gegenwärtig die umfassenden Constructionen für den Erweiterungsbau der großen Maschinenfabrik in Penig her. Doch auch andere große Arbeiten harren der Esfectuirnng. Ihr Stadtgeschäft wird die Firma im Lause dieses Sommers von Schloßgasse 2 nach der Wächterstraße und Mnhlgasse verlegen, woselbst sie ein an beide Straßen grenzendes sogen, durchgehendes Grundstück erworben hat, aus dessen Hofe sie ihre Niederlagen mit eiserner Bedachung rc. zu errichten gedenkt. *— Oxylin- Werke, Actien-Gesellschaft, Leipzig. Den Herren Louis Henry Cäsar Thomsen und Friedrich Carl Bruno Hugo Scholz ist Collectiv-Procura ertheilt worden. Signirung der Stückgüter. Nach den Bestimmungen in 8 58 der Verkehrsordnung für die Eisenbahnen Deutschlands sind Stückgüter bei der Aufgabe zum Eisenbahntransport in haltbarer, deutlicher und Verwechselung ausschließender Weise, genau überein stimmend mit Len Angaben im Frachtbriefe, äußerlich zu bezeichnen (signiren) und ebenso mit der Bezeichnung der Bestimmungsstation zu versehen. Diese Bestimmungen werden, nach amtlicher Bekannt gabe, vielfach gar nicht oder nicht sinngemäß beachtet, so daß sehr ost Verzögerungen im Transport und Verschleppungen hervorgerufen werden. Es sind deshalb die Absertigungsstellen neuerdings streng angewiesen worden, alle die Güter zurückzuweisen, die nicht vorschriftsmäßig signirt und mit der Bestimmungsstation versehen sind. Die Interessenten werden deshalb im eigenen Inter esse aufgefordert, diesen Bestimmungen pünctlich nachzukommen. D. Hohenstein-Ernstthal, 17. Mai. Wie das Comitö für die Erbauung einer elektrischen Bahn Hohenstein - Ernstthal- Hermsdorf-Oberlungwitz-Gersdorf-Lugau-Oelsnitz mittheilt, ist am vorgestrigen Tage die ministerielle Genehmigung zur Vor- nähme der Vorarbeiten für die oben angeführte Strecke hier ein gegangen. *— Bundesrathsbeschlüsse betr. Syrupraffinerien und Salzabgabe. Der Bundesrath hat folgende Beschlüsse gefaßt: Dem dritten Absätze des 8 3 der Ausführungsbestimmungen zum Zuckersteuergesetze wird als zweiter Satz folgende Bestimmung hinzugefügt: „Ebenso kann für Syrupraffinerien, welche ausschließlich Zuckerabläufe mit einem Quotienten unter 65 verarbeiten, die Beaufsichtigung auf Grund einer Buch führung und öfterer Ermittelung des Quotienten der be- zogcnen Abläufe erfolgen, auch wenn der Quotient der Er zeugnisse 70 oder mehr beträgt." — Die Ziffer 17 der Bestim mungen, betreffend die Befreiung des zu landwirthschast lichen und gewerblichen Zwecken bestimmten SalzeS von der Salzabgabe, erhält folgenden Zusatz: „Einer Prüfung der Bezugsberechtigung bedarf es nicht bei Abgabe von Viehsalzleck- steinen und ähnlichen, aus vorschriftsmäßig denaturirtem Viehsalze mit oder ohne Zusatz anderer Stoffe (gemahlener Knochen u. s. w.) durch Pressung hergestelltcn Salzleckkörpern." s:s Maschisnensabrik für Mühlenbau vormals 5t a p l e r. In der General-Versammlung bemängelten verschiedene Actionaire daS eigenthümliche Verfahren der Verwaltung, die noth- wcndigen Abschreibungen zu unterlassen unv an deren Stelle Re serven zurückzubehalteu. In diesem Jahre sind auf 436 793 Mark Außenstände gar leine Abschreibungen für unsichere Posten gemacht, obwohl das Gesetz dies vorschreibl und die Erfahrungen dieser Ge sellschaft ergaben, daß durchschnittlich ca. 9000 Mark (in 1896 40 688 Mark und in 1897 7529 Mark) verloren gehen; statt besten sind 15 000 Mark in Delcredere-Conto gelegt. Dann ist ein Special- RcservesondS von 10 000 Mark in recht überflüssiger Weise gebildet, dagegen eine vorsichtige Bewerbung von 30 000 Mark Königsberger Lagerhaus-Actien unterblieben, sie find vielmehr zu Pari eingesetzt. Ter AusfichtSrath erkannte die Pflicht, aus diese keinen CourS haben den Actien Abschreibungen vorzunehmen, an, meinte sie indessen durch Bildung jener Spccialreserve erfüllt zu haben. Der Grund zu diesen Manipulationen ist, daß von den Abschreibungen keine Tantiemen gezahlt werden, durch ihre Beschneidung der Reingewinn sonach künstlich erhöht wird und die Verwaltung sich aus diese Weise von den 25 000 Mark Specialreserve und Delcredere-Conto 6250 Mark Tantiemen mehr, als ihr rechtlich zukommen, berechnet. Schon vor zwei Jahren entstand dicserhalb ein heftiger Krieg in der General-Versammlung, doch setzten damals die Herren Commerzien- rath Manfred Cahn und Bankier Traube, jetzt Director der „Ber liner Bank", daS Unrecht mit ihrer Stimmenmehrheit durch; sie I waren indessen gezwungen, die beiden Hauptopponenten, die I Herren Bergrath Sachs und Postdirector Rieß, in den Aufsichtsrath I zu nehmen. Diese haben zwar bei der diesjährigen Bilanz die I Wiederholung des verwerflichen Verfahrens nicht durchzusetzen ver- I mocht, immerhin einen Auffichtsraths-Beschluß erreicht, wonach die I widerrechtlich erhobene Tantidme von denjenigen Beträgen, welche I im Jahre 1898 an Außenständen verloren gehen, zurückerstattet I werden muß. Damit ist wenigstens daS Unrecht einigermaßen ein- ! geschränkt. Sache der Actionaire wird es sein, diejenigen alten Mit- I glieder des Aussichtsraths, welche solche Schädigung der Actionaire I billigen, nicht wieder zu wählen, sondern durch den Actionajren I freundliche Personen zu ersetzen. Dies ist zu erreichen, wenn die I „Berliner Bank" ihren neuen Tirector entsprechend instruirt. Kapler I vertheilt für 1897 7 Proc. Dividende gegen 1,5 Proc. in 1896, I und scheinen jene leichtsinnigen Geschäfte, wie der Bau der Borsig- I Mühte, an welchem schweres Geld verloren wurde, nicht in 1897 ge- I macht zu sein. Der Geschäftsbericht ist aber so überaus dürftig, I daß aus ihm nichts zu ersehen ist; auch hier wird eine bedeutende I Aenderung eintreten müssen, wenn die Actien beim großen Publi- I cum zu dem jetzigen, unserer Ansicht nach viel zu hohen Preise von i 125 Proc, Eingang finden sollen. Constatirt wurde, daß der Auf- I sichtsrath in der General-Versammlung ca. 240 und die sonstigen I Actionaire ungefähr 30 Stimmen vertraten. Man darf annehmen, > daß wieder von jenen 240 Actien die meisten der „Berliner Bank" I gehören, und find wir gespannt, wie diese sich zu dem bisherigen I Unwesen der künstlichen Tantidme-Erhühung stellt. Duldet sie es, I so würde dies ein recht bedenkliches Licht auf die Grundsätze der I Bank im Puncte der Actionairbehandlung werfen; duldet sie es I nicht, so wird bei der nächsten Bilanz von Kapler dieser grobe Un- I fug nicht wieder Vorkommen. Tas Königsberger Lagerhaus schloß I übrigens sein erstes Jahr mit 38 495 Mark Verlust ab, so daß die I Actien wohl unter Pari käuflich sein dürften. 8 Deutsche Syphon-Grsellschaft, Ä. m. b. H., Berlin. Die am 16. Mai abgehaltene General-Bersammlung genehmigte die voraelegte Bilanz und den Geschäftsbericht für daS am31.März abgelausene Geschäftsjahr; es gelangen 7 Procent Dividende zur Vertheilung und sofortigen Auszahlung. An TantiSmen kommen 4000 zur Vertheilung. DaS Resultat wird als ein über- auS günstiges dargestellt, weil der Betrieb und Verkauf gegen Ende Oktober vorigen Jahre» erst beginnen konnte und Aufträge ür da» laufende Geschäftsjahr tu Höhe von ca. 120000 vor- landen sind. An Abschreibungen werden vorgenommen: 1) der ge- ammte Bestand des BersuchSconIo mit 40000 .^t, 2) die ge- ammten Organisationskosten des Syphon-Bierverlages „Berlin" mit 12 000 3) vom Betriebs-Inventar und Utensilien-Conto des Bier- verlageS pro Halbjahr 4187,87 4) vom Patent-Coutv 31 250 An liquiden Mitteln besitzt die Gesellschaft 34 000 ^l, an Außenständen 67 000 Der Antrag deS Vorstandes, das Gesellschasiscapital von 300 000 auf 450 000 X zu erhöhen, wurde einstimmig an genommen. In den Aussichtsrath sind die vier bisherigen Mit glieder, Herren Civilingenieur und Director Alfred Friedeberg, Dircctor S. Stein(Actien-Gesellschaft Baer L Stein), Leopold Borchardt, Fabrik besitzer (in Firma Cohn L Borchardt), C. Zendrr, Fabrikbesitzer, wiedergewählt. Für den auSscheidenden Herrn Franz Arndt ist Herr Fabrikbesitzer LouiS Nathan, NowaweS, ringrtreten. *— Berlin-Charlottenburger Straßenbahn. Die General-Bersammlung genehmigte ohne Debatte den Abschluß für 1897, setzte die sofort zahlbare Dividende auf 5 Proc. fest und prach die Entlastung aus. *— Benrather Maschinen-Fabrik, A.-G., in Benrath. Unter Mitwirkung der Niederrheinischen Bank in Düffeldorf und der Union Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin sand heute in Düssel dorf die Gründung einer Actien-Gesellschaft unter der Firma „Benrather Maschinen-Fabrik, Actien-Gesellschaft" mit dem Sitz in Benrath und einem Grundcapital von 2 000000 statt. Gegen- tand des Unternehmens ist der Erwerb und der Fortbetrieb der Benrather Maschinenfabrik, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. *— Aachener und Münchener Feuer-VersicherungS- Gesellschaft. Der Auszug aus dem Rechnungsabschluß für LaS Jahr 1V97 befindet sich unter den Inseraten aus S. 3820. <5 Für die geplante Eisenbahn von Forst nach Guben hat der Eisenbahnminister die Vornahme der Vorarbeiten genehmigt. Die Linie soll;von Forst auf dem linken Neisseufer nach einem ge eigneten Puncte der Halle-Sorau-Gubener Bahn geführt werden. Eine direkte Verbindung wird das also nicht werden! *— Die Nordungarisch« Bereinigte Kohlenbergbau- und Jndustrie-Gesellschaft veröffentlicht jetzt die Rechnungs abschlüsse für das Jahr 1897. Das finanzielle Ecgebniß des ab gelaufenen Jahres ist ein Reingewinn von 166 394 fl., welcher hinter dem Vorjahre um 42 324 fl. zurückbleibt. Der Verwaltung rath beantragt, eine Dividende vou 8 fl. zu bezahlen und den Rest von 6394 fl. aus neue Rechnung vorzutragen. Im vorigen Jahre betrug dir Dividende 19 fl. L Castle Mail PacketS Company, London. Diese nach Südafrika fahrende Gesellschaft hat zu berichten, daß sowohl der Waaren- als der Passagierverkehr im verflossenen Jahre durch die Rinderpest und durch die in Südafrika allenthalben herrschende Ruhelosigkeit beeinträchtigt worden sind. Nach Vornahme der Ab- schreibungen auf dielFlotte und den sonstigen Besitz der Gesellschaft, sowie nach Vornahme der Zuweisungen an den Assecuranz- und den Reservefonds und »ach Abzug der für die im November vorige» Jahres gezahlte Jnterimsdividende von 8 s per Aktie erforderlichen Betrages bleibt ein Gewinn von 27 433 L 15 s 2 ck einschließlich der aus dem Vorjahre vorgetragenen 4520 L 6 s 6 ck. ES soll jetzt eine steuerfreie Schlußdividende von 12 s per Actie vertheilt und es sollen 5833 L 15 s 2 ä aus neue Rechnung vorgetragen werden. Die Assecuronzreserve zeigt jetzt einen Bestand von 323 476 der Reservefonds einen solchen von 135 000 L. Ja Folge der wachsenden Bedeutung von Beira an der afrikanischen Ostküste, zumal in Hinblick auf die Territorien der British South Africa Company, ist ein regelmäßiger Monatsdienst für Passagiere und Güter zwischen England und Beira eingerichtet worden. Die nach Europa zurückkehrenden Postdampfer werden in Zu kunft behufs Landung von Post und Passagieren Southampton statt wie bisher Plymouth anlanfen, dagegen werden die heimwärts bestimmten Frachtdampfer auch ferner Plymouth auf ihrem Wege nach London anlaufen. Behufs Vermehrung der Betriebsmittel sollen aus die 20 L-Actien von den noch ausstehenden 6 L per Stück 4 L eingerufen und die verbleibenden 2 L durch Herübernahme eines entsprechenden Betrages aus dem Reservefonds gedeckt werden; außerdem beabsichtigt man 12 000 Stück Prioritäts- Obligationen zu je 20 L auszugeben. Im Weiteren erbittet die Verwaltung von den Actionaire» die Ermächtigung, ferner 22 000 Antheilsscheine zu ihr passender Zeit ausgeben zu dürfen, und zwar entweder in Actien oder in Prioritäten, so daß nach dieser Emission das Gescllschastscapital 14M 000 D betragen wird. lieber diese Capitalserhöhung wird eine auf den 24. Mai einberufene außer ordentliche General-Bersammlung der Actionaire befinden. *— Edelmetall- und Clearing-Verkehr in den Ber einigten Staaten. In der am 30. April abgelaufenen Woche gelangten in New?)ork zur Einfuhr 9 016 564 h in Gold und 96018 K in Silber. Seit 1. Januar dieses Jahres wurden importirt 59 435 908 h in Gold und 977 884 L in Silber, im Vergleiche mit 1004 516 - in Gold und 1082115 h in Silber während der gleichen Zeit des JahreS 1897. Exportirt wurden in der gleichen Woche 122 855 - in Gold und 763039 tz in Silber, seit 1. Januar wurden exportirt 4 565 474 - in Gold und l4 262 737 h in Silber gegen 10 516 408 k in Gold und 12 614 804 - in Silber während der gleichen Zeit des Jahres 1897. — Die Abrechnung in den Clearing- Häusern deS Landes in der mit dem 30. April 1898 beendeten Woche beliefen sich auf 1091 658 830 « gegen 909182 493 h in der gleichen Rechnungswoche des Vorjahres, was einer Zunahme um 20,1 Proc. entspricht. *—- Havannas Cigarren-Jndustrie. Nach den neuesten Nachrichten aus Havanna sind nahezu sämmtliche dortigen Cigarren- fabriken geschlossen, so daß dieser ganze Industriezweig vor dem Zusammenbruche zu stehen scheint. Die Lage desselben kann heute hoffnungslos sein. Vor einem Jahre noch konnte der Chef einer der größten Fabriken in Havanna erklären: „In dem Departement, in dem der Rohtabak bearbeitet wird, beschäftigen wir wieder 500 Männer und 200 Frauen. Die tägliche Production beträgt circa 50000 Pfund. In der Cigarrensabrik sind 200 Männer und 100 Frauen beschäftigt. Die tägliche Production beträgt circa 1000000 Cigarren." Jetzt sind in derselben Fabrik beschäftigt: In der Abtheilung für Bearbeitung von Rohlabak 30 Männer und 10 Frauen: die tägliche Production beträgt 2500 Pfund. In der Cigarrensabrik 20 Männer und 5 Frauen; Durchschnitts- ertrag täglich unter 75000 Cigarren. Bon 1000000 Cigarren per Tag in einer einzigen Fabrik zetzt herunter aus 75000. Die besten Havanna-Cigarren sind exportirt; man muß tn Havanna selbst für Waare zweiter Qualität enorme Preise zahlen. Die Hälfte Cigarren läden, die früher florirtrn, sind geschlossen, die noch offenen sind nothdürftig mit einem schlechten Kraut versehen. Noch mehr, die meisten jetzt in den Vereinigten Staaten als Havanna-Cigarren ver kauften Cigarren sind aus Virginia-Tabak. DaS Rohmaterial geht direct von Virginia nach Porto Rico. In Porto Rico wird eS um gepackt und als Porto Rico-Tabak nach Havanna geschickt, dort zu Cigarren verarbeitet und al» „Echte Havannas" nach den Ber einigten Staaten exportirt. *— Silber-Verschiffungen nach Indien, China und den Straits. Nach dem bi- zum 12. Mat reichenden Circular der Herren Pixley and Abell, London, wurden in 1898 an Silber verschifft: nach Indien 2 606 840 L gegen 2 018 250 L in 1897 - China 285136 - - 44 512 - - - - den StraitS 96 462 - - 58 993 - - - Total 2 988468 L gegen 2121755 2 in 1897. General-Versammlung. Deutsche Werkzeugmaschinen Fabrik vormal- Sondermann L Stier. Außerordentliche General-Versammlung am 6. Juni Mittag- 11'/, Uhr im Ver waltungsgebäude der Gesellschaft in Chemnitz. (Brrgl. Inserat S. 3820.) Briefkasten. 8. V. hier. Die Unterbilanz ist bez. wird durch Zusammen legung der Actien beseitigt. — Der Umsatz hat sich bi- jetzt auf der Höhe de» Vorjahre» bewegt, auch sind große Borräthe vorhanden, welche im Falle einer günstigen Ernte nicht unwesentlich zu einem befriedigenden Resultate beitragen können. Die gegenwärtige tech nische Leitung hat e» übrigen» verstanden, in der Fabrikation Erspar nisse zu erzielen und dabei rin nach ihrer Ansicht tadellose» Fabrikat herzustellen. — Der Eour» wird nicht eher eine steigend« Richtung einnehme», bi» nicht faktische Resultate durch den Bericht der Direk tion bekannt werden. Der am Sonnabend auSgebrocheue Brand hat den Betrieb nicht im Geringsten gestört. Die verbräunten Vor- räthe und Baulichkeiten sollen entsprechend versichert gewesen sein.
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