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Elbeblatt und Anzeiger : 25.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187708250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18770825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18770825
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-25
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 25.08.1877
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Elbeblall und AMigkr. Vmtsvlatt der König!. Ämtshauptmaunschast Großenhain, -er König!. GerichtsSmtrr Riesa and Strehla, sowie des Stadtraths M Riesa «nd Ltadtgemkiaderaths M Strehla. Druck und Verlag von G. Ponsong in Riesa. Verantwortlicher Redakteur: L Mader in Riesa. HA Sonnabend, den 25. August 1877. «krlckeiitt in Mein wöchentlich dreimal: DienStaa, Donnerstag und Sonnabend. — «bonnemenlpreir vieneljödrlich 1 Mark 25 Pfg. — Beftellungen nehmen alle «aiierl. Pofi-klnftallen, die Srrcditionen in Riesa und Strebla, sowie alle Boten entgegen. - Inserate, welche bei dem ausgcbrciteten Leserkreise eine wirksame Verbreitung finden, erbitten wir un« bk Lag« vorher Vormittage lü Uhr. - JnscrtionsbetrSge von unbekannten auSwürngen Ausnaggebern werden, wenn dieselben nicht in Poftmartcn beiliegen, per Voftvorschuh erhoben. Gestohlen wurden in der Nacht vom 8. zum s. d. M. aus der Gaststube des Gasthofs „Zum Schiffchen" zu Strehla mittelst Einschleiche»» 15 Kisten mit je 100 Stück Cigarren und '/« Liter Rum. Verdächtig haben sich gezeigt zwei unbekannte Männer mit Mützen, dunkel gekleidet, im ungefähren Alter von 30 Jahren, Beide mittler und der Eine hagerer Statur, welche am 9. d. M. Vormittags in Strehla Cigarren feil geboten haben. Zu Ermittelung des oder der Thäter nach Befinden Wiedererlangung des Gestohlenen wird Solches bekannt gemacht. Strehla, am 17. August 1877. Das Königliche Gerichtsamt das. I. B.: Thiemann, Ass. Tagesgeschichte. Berlin, 23. August. Fürst Bis m arck begab sich gestern in Begleitung seiner Gemahlin und Tochter nach Potsdam zu Sr. Maj. dem Kaiser, bei welchem er auch schon am 21. zum Vortrage erschienen war. Der Kaiser hat seinen Canzler, wie man berichtet, mit überaus großer Herzlichkeit empfangen und seiner Freude über besten kräftiges Aussehen wiederholten , Ausdruck gegeben. Wiener Zeitungen hatten eine Depesche aus Salzburg gebracht, wonach Fürst Bis marck auf der Reise nach Gastein am 19. dort ein getroffen sei. Diese irrthümliche Nachricht ist der „Presse" zufolge dadurch entstanden, daß Graf Wilhelm Bismarck, der zweite Sohn des Canzlers, über Salz burg nach Gastrin sich begeben hat. — Die mit der Legung unterirdischer Telegraphen gemachten Erfahrungen sind, wie es heißt, in dem Maße günstig, daß man mit einer allmählichen Er- tveiterung dieser Einrichtung, wie sie der Generalpost meister Stephan bereits bei der letzten Etatsberathung in Aussicht stellte, vorzugehen beabsichtigt. Wie die „N.-Z." erfährt, wird der nächstjährige Etat derPost- und Telegraphenverwaltung Neubewilligungen für diesen Zweck in Anspruch nehmen. Es ist daran zu erinnern, daß schon der erste Director der preußischen Tele graphenverwaltung, der General Chauvin, vor wohl zehn Jahren auf die Nothwendigkeit der Einführung unterirdischer Telegraphen hingewiesen hat. Die kleine Schrift, welche damals im Interesse dieser Sache ver öffentlicht wurde, fand zur Zeit wenig Anhänger; man war geneigt, den Vorschlag schon wegen der erforderlichen Kosten für ein unlösbares Problem zu hallen. An der Hand der jetzt gemachten Erfahrungen wird die Nothwendigkeit der weiteren Durchführung des unterirdischen Telegraphensystems leichter nachzu weisen sein. Wenn dies gelingt, werden die damals entgegengestandenen Bedenken finanzieller Natur kaum ein ernstliches Hinderniß bieten. — Das Eingreifen der Schulvorsteher in das Innere des Schulwesens ist, nach einem Erkenntniß des preußischen Ober-Tribunals, dem Berufskreise der Schulvorsteher gänzlich entzogen und dem Local-Schul- inspector zugewiesen. Betritt ein Schulvorsteher die Schulstube während des Unterrichts, um sich ein Ein greifen in das Innere des Schulwesens anzumaßen, so macht er sich des Hausfriedensbruchs schuldig. — Auch im Großherzogthum Sachsen-Weimar liegt jetzt ein Fall der Anwendung deS Zeugnißzwanges gegen einen katholischen Geistlichen vor. Dem Caplan Hagemann in Geisa war vor einiger Zeit in seiner Prrvatwohnung ein entwendeter Geldbeutel mit der Bitte übergeben worden, solchen dem rechtmäßigen Eigenthümer wieder zuzustellen, welchem Ersuchen der Caplan auch nachkam. Der Fall gelangte indessen zur Kenntniß der Staatsanwaltschaft, welche von dem letzteren die Angabe des Namen» Desjenigen verlangte, welcher ihm das restituirte Geld übermittelt habe. Hagemann verweigerte die Auskunft hierüber, und zwar unter Berufung darauf, daß hier eine rein seel sorglich« Handlung vorliege. Da» Amtsgericht wieS denn auch den Staatsanwalt ab, wckher aber bald an da» Preisgericht zu Eisenach appellrrte und hier ein seiner Auffassung günstiges Erkenntniß erzielte. Jetzt steht nun die Verhaftung des Caplans unmittel bar bevor, wenn sich die betheiligten Personen nicht freiwillig dem Gerichte stellen. München, 20. August. Das neue Jnfan- teriegewehr LI/7», welches nach einer gestern publi- cirten königl. Entschließung in der bayerschen Armee, zunächst im I. Armeecorps, zur Einführung gelangt, ist das Mausergewehr, welches bekanntlich, mit Aus nahme des bayrischen Contingents, bisher schon in allen Abtheilungen des deutschen Heeres eingeführt ist. München, 21. August. Sicherem Vernehmen nach soll der bayersche Landtag zum 27. September wieder einberufen werden. Schweiz. General Grant, der Expräsident der Vereinigten Staaten, befindet sich gegenwärtig in Basel und wird sich von da nach Deutschland begeben. Gutem Vernehmen nach hat der General die Absicht kundge geben, den Herbstmanövern der deutschen Armee bei zuwohnen. Paris. Or. Conneau, der Leibarzt und lang jäh rige Busenfreund des Kaisers Napoleon III., ist am 16. d' M. in La Porta auf Corsica im Alter von 74 Jahren verschieden. Conneau war in Mailand von französischen Eltern geboren und frühzeitig in die Dienste des Exkönigs Louis von Holland und der Königin Hortense getreten, um dann von den Zeiten der Gefangenschaft von Ham ab die Geschicke des Prinzen und nachmaligen Kaisers Ludwig Napoleon zu theilen. Er war demselben schließlich bis nach Chislehurst gefolgt und noch, so lange es seine Ge sundheit gestattete, in der Nähe des kaiserl. Prinzen geblieben; erst vor einigen Monatm zog er sich, im Vorgefühl seines nahen Endes, nach Corsica, für wel ches er eine besondere Vorliebe hatte, zurück. Man rühmt ihm nach, daß er — in der Tbat ein seltener Fall in diesem Lager — nach so vieljähriger intimer Verbindung mit Napoleon III. kein Vermögen hinter läßt. Sonderbarer Weise hatte der Kaiser dieses seines treuesten und uneigennützigsten Freundes in seinem Testamente mit keinem Worte gedacht. — Bei der letzten Rundreise des Marschalls Mac Mahon hielt auch der Präsident der Gewerbekammer von Louviers eme Anrede, in Micher er für die wenig befriedigende Lage der Geschäftswelt nicht sowohl die Politik, als die „immer wachsende Einfuhr der fremden Erzeugnisse" verantwortlich machte und den Wunsch äußerte, die Regierung möge keinen neuen Handels vertrag ohne eme vorgängige Enquöte abschließen, welche die Nothwendigkeit wahrhaft schützender Zölle in'S Licht stellen werde. Türkei. Der Sultan hat in den kaiserl. Palästen von Beylerbey und Tfcheragan diejenigen Räumlich keiten, Mich« nicht für den persönlichen Gebrauch des Monarchen bestimmt sind, sowie die Haremsabtheilung des KioSks in den Süßen Wassern von Europa zur Aufnahme der auS Bulgarien und Thrakien flüchtenden Familien bestimmt. Bo» Kriegsschauplätze. Die „R. P. Z." bemerkt zur Situation auf dem europäische» Kriegsschauplätze: ,Mie im West« bei Plewna und nach Osten bei RaSgrad, so spitzt sich bei Tirnowa die Kriegslage allmählich, aber sicher zur Entscheidung zu. Ob diese nun an mehreren Punkten gleichzeitig oder aber nur an einem derselben erzielt werden wird, läßt zur Zeit sich auch nicht ent fernt Voraussagen. Russischerseits stehen am Meist« südlich 5 Schützen-Bataillone und 2 Kosaken-Regimenter, um den mit 25 schweren Geschützen armirten Schipka- Paß zu halten; ihnen folgen nach Norden 3 Divi sionen um Gabrowa, Drenowa und Tirnowa; alle diese Truppen sind unter den Befehl des Generals Fürsten Mirsky gestellt. Gelänge es Suleiman Pascha, südostwärts von Tirnowa Erfolge zu erringen, welche ihm ein Vorrücken seinerseits in nordwestlicher Rich tung gestatten, so dürste der Nachfolger des Generals Gurko Mühe haben, sich auf der Linie Schipka-Tirnowa zu behaupten, und würde wohl alle Kraft und Energie daran setzen müssen, sich rechtseitig bis Tirnowa eine frei Rückzugsbahn zu schaffen Den Ruffen kommt aber zu Statten, daß Osman Pascha jetzt schwerlich in der Lage ist, offensiv vorzugehen und wohl kaum den Versuch machen kann, Suleiman Pascha die Hand zu reichen. Wird auch die Meldung, daß die russische Cavallerie die Rückzugslinie Osmans nach Sofia hin bereits durchbrochen habe, von türkischer Seite bestritten, so ist diese für ihn des Proviantbezugs u. s. w. noth- wendige rückwärtige Verbindung jedenfalls starck ge fährdet. Die ganze Situation in Donau-Bulgarien ist aber noch nicht in dem Grade entscheidungsreif, daß nicht noch der Monat August über den Vorbe reitungen und Einleitungen vergehen könnte, falls nicht etwa aus einem zufälligen Zusammenstöße sich schon früher größere Kämpfe entwickeln sollten." Petersburg, 22. August. Officielles Telegramm aus Gornji Studen vom 21. d. M. Heute früh griffen vierzig Bataillone unter Suleiman Pascha den Schipkapaß an, wurden aber wiederholt zurück geschlagen. Der Kampf dauert trotz der eingebrochene« Dunkelheit noch fort. Um die nämliche Zeit rückte der Feind von Lowtscha gegen Selvi vor. Um Mittag begann bei unserer Avantgarde in der Stel lung von Selvi das Gewehrfeuer, über den Ausgang des Gefechtes liegt noch keine Meldung vor. Petersburg, 23. August. Ein Telegramm des Obercommandirenden meldet aus Gornji Studen, 22. d.: Der Kampf bei Schipka wüthet von gestern früh ununterbrochen bis diesen Augenblick. Die Stürme werden von den Türken erneuert, einer nach dem ander« mit frischen Truppen. Bis jetzt wurden alle Stürme durch unsere braven Trupp« mit großem Verlust der Türk« zurückgeschlagen. lieber ein« am 18. d. auf dem asiatische« Kriegsschauplatz stattgehabten Kampf liegt folgendes russisches Telegramm vor: Alexandropol, 20. A»mU Um Mukhtar Paschas Aufmerksamkeit von der Badegimg deS Generals Tergukafsoff geg« Ismail Pascha abzulenkm, führte am 18. Augnst Loris Melikofs «ine Demonstration geg« Mukhtar Paschas Position a«S. Dadurch be unruhigt, zog der Feind sämmtlich« hintenstehmde Re serven an, wodurch er ferne Stärk offenbarte. Rach längerem Artillerickampf, hauptsächvL auf unserem recht« Flügel «nd dem Centrum, and einig« heiß« Scharmützel mit der Infanterie und Cavalieri«, welche
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