Erinnerung an Raoul Richter 1896 Zu Ende Juli abends gewahrte ich in der Andrian- fchen Villa, die fonft verfchloffen war, ein offenes Fenfter und fah einen jungen Mann fitzen, der, fleh felber am Klavier begleitend, ohne Noten leidenfchaftlich in die Dämmerung hineinfang. Ich erkannte ihn für den gleichen, den ich tags zuvor hatte in Regen- fturm mit ftarken fchnellen Schritten am See entlang gehen fehen, gleichfalls leidenfchaftlich, ftoßweife vor fich hinfingend. Einige Tage fpäter, als ich in einen bäurifchen Wirtsgarten trat, faßen einige mir Befreun dete an den Tifchen; fie winkten mich hinzu; als ich nahe war, erkannte ich, daß diefer Fremde unter ihnen war, ein Dunkler, Mittelgroßer, Breitfchultriger, der