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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189806014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-01
- Monat1898-06
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1898
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Trlegrmmn-Adrrsie ^Tageblatt", Riesa Femsprrchpell, «r. 20. i fsn er H ssugeblaN ««d Anrriger Meblati mS Liyeiger). Amtsötatt der König!. «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riese. är ISS. Mittwoch, 1. IM 1898, «vendS 51. Jahr«. Las Riesa« Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme d« Sonn- und Festtag». MerteljShrUcher Bezugspreis bei Abholung in dm Expedition« in Riesa und Strehla ob« durch ms« Träg« frei in, Hau, 1 Mart 50 Pfg., bei Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalten 1 Mart 25 Pfg., durch dm Briefträger s«i tu« Hau, 1 Mari «5 Pfg. An^i,m.»«lah«, für die Nu««« dl Ausgabetages bi, vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und ««lag von Langer » Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle «astanirnstratzr 59. — Für di« Rrdaetiou v«antworttich: Herman» Schmidt in Riesa. Berordnung, die Ernennung der Wahlkommiffare zu deu bevorstehenden Reichstagswahlen betreffend. Aus Anlaß der durch Kaiserliche Verordnung vom 22. vorigen Monats auf den 16. Juni dieses Jahres anberaumten Wahlen zum Reichstage hat daS Ministerium des Innern für die Wahlkreise des Landes die nachstehend unter O namhaft gemachten Wahlkommiffare ernannt. Unter Bezugnahme auf die Berordnung des Ministeriums des Innern vom 25. vorigen Monats wird dies hierdurch zur Nachachtung bekannt gemacht und zugleich darauf hingewiesen, daß die Wahlkreise für die bevorstehenden Wahlen ganz in derselben Zusammensetzung wie früher und namentlich wie bei den Wahlen im Jahre 1893 verbleiben. Dresden, am 21. Mai 1898. Ministerium des Innern. w. Metzsch. Schnauder. O , 1. Wahlkreis: der Amtshauptmann von Beschwitz zu Zittau, 2. - der Amtshauptmann von Craushaar zu Löbau, 3. - der Amtshauptmann Ov. Huv. Hempel zu Bautzen, 4. - der Amtshauplmann zu DreSden-Neustadt, von Burgsdorff, 5. - der Bürgermeister Leupold zu Dresden, 6. - der Amtshauptmann zu Dresden-Altstadt, Geheime Regierungsrath Or. Hur. Schmidt, 7. - der Regierungsrath Großer bei der Kreishauptmannscha't zu Dresden, 8. - der Amtshauptmann Freiherr von Teubern zu Pirna, 9. Wahlkreis: der Amtshauptmann Or. Hur. Steinert zu Freiberg, 10. - der Amtshauplmann Or. v on Mayer zu Döbeln, 11. - der AmtShauptmann von Larlowitz zu Oschatz, 12. - der Stadtra'h vr. Schmid zu Leipzig, 13. - der Amtshauptmann zu Leipzig, Geheime Regierungsrath vr. Hur. Platzmann, 14. - der Amtshauplmann vr. Hur. Hallbauer zu Rochlitz, 1b. - der AmtShauptmann von Loeben zu Flöha, 16. - der Bürgermeister Gerber zu Chemnitz, 17. - der AmtShauptmann Eb meier zu Glauchau, 18. - der AmtShauptmann» zu Zwickau, Geheime Regierungsrath vr. Hur. Schnorr von Carolsfeld, 19. - der AmtShauptmann zu Schwarzenberg, Geheime Regierungsrath Freiherr von Wirsing, 20. - der Amtshauptmann von Oppen zu Marienberg, 21. - der AmtShauptmann Heink zu Annaberg, 22. - der Amtshauptmann Berger zu Auerbach, 23. - der Amtshauptmann vr. Hur. Ayrer zu Oelsnitz. Kirschenverpachtung. Die diesjährige-Kirschennutzung an den hiesigen Tommunicativnswegen soll Sormabmd, d. 4. Juni d. I. Nchm. 6 Uhr im Hermist'sche« Gasthofe tzierfelbft an den Meistbietenden nach vorheriger Bekannt gabe der Bedingungen vergeben werden. , Poppitz, 31. Mai 1898. Freuzel, G.-B. OerllicheS uud Sächsisches. Riesa, 1. Juni 1898. — Da- diesjährige Schützenfest unserer Schützengildr, da- am zweiten Feiertag mit dem üblichen solennen AuS- und Umzug begann, nahm seinen programmgemäßen Verlauf. E« bewährte sich auch Heuer wieder als Volksfest, denn reger Ver kehr herrschte am zweiten Feiertage, trotz de- nicht gerade günstigen Wetters, auf de« Schützenplatze und auch gestern Nachmittag und Abend war derselbe stark besucht. Bei dem stattgefundenen Königsschießen errang sich diesmal Herr Zahnkünstler E. Nitzsche die Königswürde. Zu feinen Ministern hat derselbe ernannt die Herren Oskar Schulze, Vorst, d. Oestr. N.-W.-D.-G., Kasfirer Uhlig, Stellmachermeister Möbius, Malermeister Schuchardt, Kaufmann Moritz ObenauS, Dekorateur Louis Haubold, Kaufmann Heinisch, Ziegeleib, sitzer Hohnstein, Gutsbesitzer Schlag.Weida und Schmiedemeister Zschernig-Röderau. Heute Abend findet der festliche Einzug des neuen Schützenkönigs und seines Ministeriums statt und sollen dabei nachstehende Straßen wie folgt pasfirt werden. Ab Schützen- « Haus: Gartenstraße bi« Kaiser-Wilhelm«Platz, Kastanienstraße, I Schützenstraße, Meißnerstraße, Altmarkt, Großenhainerftraße, ' Hauptstraße, Wettinerstraße, Kaiser-Wilhelm-Platz, Wilhelm- straße, Elbstraße, Riederlagstraße bis zur Wohnung der neue« Schützemuajestät. — Man berichtet uns: Die Vertrauensmänner der nationalliberalen Partei im 7. sächsischen Reichstag-Wahlkreise waren gestern in Meißen versammelt, um über ihre Stellunzs, nähme zur bevorstehenden Reichstagswohl Beschluß zu kaffen. Ma« kam mit Rückficht darauf, daß Herr von Eynern zur Zeit sich der Kur halber in Karlsbad aufhält, es ihm daher auch unmöglich ist, sich den Wählern de» 7. sächs. «reffe» vorzustellen, dahin überein, daß man die Kandidatur des Herrn von Eynern zurückzog. Gleichzeitig vereinigte «an sich zu einem nationalliberalen Verein für den 7. sächs. Reichstag-Wahlkreis. — Alte Bauernregeln vom Juni, »ährend der Land mann den Mai noch feucht und kalt wünscht, so soll nunmehr der Juni die zum Reifen nöthige Sommerwärme bringen und sich trocken halten. Es gilt vom Sommer, wenn gesagt ist: Soonejahr, Wonnejahr; Kothjahr, Nothjahr. — Juni trockner mehr als naß, füllt mit gutem Wein da» Faß. — Ist e» Corporis Christi (24.) klar, bringt e» uns ein gute« Jahr. — Wenn kalt und naß der Juni war, verdirbt er meist da» ganze Jahr. — O heiliger Beit (15), o regne nicht, daß es uns nicht an Gerst gebricht. — Nicht kalter, trockener Nordwind im Juni ist gut, wie, bekannt, man sagt, er wehe Korn in das Land. — Regen am St. BituStag die Gerste nicht vertragen mag. — Prophetische Bauernregeln find ferner: Wie'» wettert am MedarduStag (8), bleibt es sechs Wochen lang darnach. — Wie'S Wetter zu Medardu« fällt, es bis zu Mondes Schluß anhält. — Was St. Me- dardus für Wetter hält, solch' Wetter auch in die Ernte fällt. — Regnet's am St. Barnaba» (11.), schwimmen die Trauben bis in» Faß. — Vor dem Johannistag keine Gerste man loben mag. — Wenn der Kuckuck noch lang nach Johanni schreit, ruft er MißwachS und theure Zeit. — Regnet's am Siebenschläfertag (27.), man fieben Wochen Regen erwarten mag. — Bläst der Juni in» Donnerhoro, so bläst er ins Land da- liebe Korn. — MedarduS giebt keinen Frost mehr her, der dem Weinstock gefährlich wär. — Die vier Tage um die Sonnenwende zeigen die Monatswinde bi» zu Michaelis an. — Die Menschen und der Juni-Wind, die ändern viel- fach sich geschwind. — Daß die Marke „Made in Germany' im Auslande so populär ist, kann nicht in Erstaunen fitzen, wenn man die große Zahl der technischen Fachschulen, die Deutschland auf- weist, in'S Auge faßt. Da» Patentbureau von H. L W. Pataky in Berlin macht folgende Aufstellung: Da- kleine Königreich Sachsen besitzt deren nicht weniger als 111, Preußen 280, mit über 12000 Schülern, und zwar 35 für Maler und Dekorateure, 16 sür Schneider, 9 für Schuh macher ufw. usw. Man kann wohl sagen, daß für jeden ein zelnen Erwerbszweig mindesten» ein Lehrinstirut exiftirl. Zu ihrem Unterhalte werden denn auch ganz ungeheure Summen notwendig und aufgebracht. Die Regierung weist 2400000 Mark zu diesem Zwecke an und die Städte geben reichliche Subfidien, so Berlin jährlich 280000 Mark, Baden mit 1600000 Einwohnern 1100000 Mark. Hissen mit einer Bevölkerung von 1000000 Einwohnern, hat 83 Zeichen schulen, 43 Lehrinstitute für Handarbeit und Industrie und viele andere BildungSaustalten für Kunst und Kunstgewerbe; ebenso ist e» in den größeren Städten von Bayern und Württemberg. — Der verflossene, außergewöhnlich mUde und frostfreie Winter hat eine Et-kalamität gezeitigt, unter der nicht am wenigsten die Gastwirthe zu leiden haben werden. E» wird sich daher empfehlen, sich rechtzeitig und so einzurtchten, das, man ganz ohne, oder doch mit möglichst wenig Et» auskomm. Bis zu einem gewissen Grade wird sich die» auch erreiche,, lassen. Die Natur selbst bietet dazu ganz gute Handhabe» . Daß da» Bier auf dem Transporte wie im Winter geg«, Kälte, so im Sommer gegen die Wärme zu schützen tsi, dürfte allgemein bekannt sein. Es muß sofort nach der Ar- kunft in den Keller geschafft und selbst dort ausgestellt werden wo e« seiner Zett angesteckt werden soll. Ebenso bekannt ist die Thatsache, daß Getränke, namentlich Bier, schon aur Rücksicht auf die Gesundheit nicht kälter als -f- 8 Grad genoffen werden sollen. Die Frage, wie dem Biere die prickelnde Frische und damit sein Woh geschmack und feine Wohlbekömmlichkeit auf möglichst einfache und billige Weise zu erhalten ist, beschäftigt heute naturgemäß alle Interessen ten. Vielleicht tragen nachstehende Bemerkungen, wenn sie auch nichts Neues enthalten, doch dazu bei, sie in etwa» zu klären. Brunnenwasser, au» gut angelegten, entsprechend tiefen Brunnen, resp. fließend aus artesischen Röhren, hat auch in der heißesten Jahreszeit eine gleichbleibende Tempe ratur von -s- 6—7 Grad l<. Dort, wo solche vorhanden, sollten sich die Gastwirthe einen großen Kübel anschaffen, in welchem mehrere Fässer Bier gleichzeitig Platz haben, und diesen mit de« Brunnen oder der Pumpe so in Verbindung bringen, daß da- frische Wasser entweder beständig die Bier fässer umspült, oder doch öfter am Tage erneuert werden kann. Auf diese Weise wird das zum Ausschank kommende Bier auch ohne Eisverwendung immer eine passende, min destens aber leidliche Temperatur besitzen. Ist jedoch diese» Verfahren nicht anwendbar, so verfahre man folgendermaßen: Man beschaffe sich eine entsprechend große, weiche und poröse Decke, belege damit in frischnaffem Zustande die so kühl al» möglich untergebrachten, auf dem Fußboden de» Keller» steh n« den Bierfässer derartig, daß sämmtliche vorhandenen Fässer mehrfach damit bedeckt sind und die Decke aus allen Seiten bis auf den Fußboden überhängt und dann begieße man diese Decke öfter am Tage aus einer Gießkanne mit frische« Brunnen- oder Leitungswasser; da fortwährend ein Theil desselben verdunstet, so wird da» darunter befindliche vier kühl erhalten. Ist man in der Lage, auf jedes Bierfaß einige Stück Eis zu legen, so feuchte man die darüber gelegte Decke, welche von dem schmelzenden Eise feucht erhalten wird, nur an und «an wird eine« oerhältnißmäßig großen Nutzen von den verwendeten geringen Mengen Ei- haben. Lichtensee. Am 1. Pfingstfeiertage wurde die vom Herrn Orgelbaumeister Emil Keller in Ostrau wieder auf gestellte und durch mehrere klingende Stimmen erweiterte Orgel geweiht. Hoch erfreut über da« schöne Werk verließe« die Kirchenbesucher die Kirche ; da« schöne Gotteshaus »ar bi» auf den letzten Platz gefüllt. Döbeln, 31. Mat. Ein Todtschlag hat am Pfingst- fefte die Bewohner de» nahen Jahnathale» und Umgegend in Aufregung versetzt. Am Sonnabend spät abend» wurde der Arbeiteraufseher de« Rittergutes Roschkowitz, ein jung verheiratheter und rechtschaffener Man«, mit zertrümmerter Hirnschale and einem Mefferstich in der Seite dicht am Orte aufgefunden, und ist, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, am ersten Feiertage gestorben. Als Thäter kommt ein polnischer Rübenarbeiter in Betracht, welcher flüchtig ist. Der Todtschlag ist im Verlaufe einer Schlägerei, die sich im Verlaufe zwischen Beiden auf de« Nachhausewege von Ostrau entwickelte, geschehen. Königstein. Die Lüche des Stadtraths Müller au» Schandau, der in der Hochfluth im vorigen Jahre verun glückte, ist am vergangenen Sonnabend durch eine Bagger maschine in der Abe hier aufgefunde« worden.
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