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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190008234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-23
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1900
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dem Virch Zett Röd Die Einnahme der helligen Stadt. Es ist den verbündeten Truppen, wie bereits gestern gemeldet, nunmehr nach schweren Kämpfen gelungen, die kaiserliche oder „heilige Stadt" in Peking zu erobern. Aber auch damit ist noch nicht ganz Peking in die Hände der alliirten Truppen gefallen. Bon allen Seiten laufen Mel dungen ein, welche die Thatsa.yc bestätigen, daß die chine sische Regierung bis zum letzten Augenblicke den Kampf gegen die Gesandtschaften leitete. Nach einer Depesche der „Daily Mail" aus Schanghai leisteten die 1000 befrei ten Christen durch ihre Or-.l' mtniß bei der Einnahme der heiligen Stadt gute Dienste. Die Chinesen leisten hartnäckigen Widerstand, vermuthlich um die Truppen der Verbündeten zu beschäftigen und dadurch zu verhindern, daß die Organisation der u-inesischen Streitkräfte in deren Rücken gestört werde- Die Gesandtschaften waren nur im Stande, dadurch so lange Widerstand zu leisten, daß es ihnen gelang, von den chinesischen Soldaten Munition zu kaufen. Die japanischen Truppen besetzten den kaiser lichen Palast in Peking am 16. August. Etwa vier Tage vor der Besetzung von Peking sind die Kaiserin-Wittwe, der Kaiser und die Minister von Peking unter der Eskorte von 3000 Tungfusian-Truppen abgegangen- Ihr Ziel soll, wie man vermuthet, Singanfu in Schensi sein. Weil in Pe king große Wirren herrschen, wurde die Stadt in verschie dene Sektionen eingetheilt und die Hälfte der Tartaren- stadt auf der nördlichen Seite unter die Aufsicht der japa nischen Truppen gestellt. Von den betreffenden alliirten Truppen wurden verschiedene Komitees ernannt, welche die Ruhe in der Stqdt aufrecht erhalten sollen. Diese Komitees wurden von Japan, Rußland, England, Amerika und Frankreich gestellt. — Der japanischen Abtheilung ist es gelungen, innerhalb des Kaiserpalastes gefangene fremde Missionäre und chinesische Christen zu befreien. Die Japaner verloren an Tobten und Verwundeten 200 Mann. Der Verlust des Feindes bezifferte sich auf 600 Todte. General Bruce telegrapl.kt aus Taku vom 20. d. Mts-, ein kleines Gefecht sei etwa sechs Meilen südlich von Tientsin am IS. d. Mts. geliefert worden. — Der japa» Der unheimlici ner eines einen Mc schreiten, lauschte i weiter, k bis der Fremder daK räthl zur Antn zulegen, würde, d sten Weg arg. Er feststellen siitzers, tr mußten- Ziele sei Hinterher einen so scheint so liebter, ! dezvous D a j glaublich Das der in nächsi Mietherr benutzter ren und bringen- falls aw geräumt gel los Dachspai tern ass Als auch Mädcher In Geg, Erwachs ausgesto Gebäude boden t ist jedocl bereitet Ei, frisch, wohner aufenth gerie B tiger ai kai und Häuser "Thier,» brach 1 Frartchi nanzret beim er andere durch d drunger gen, uri bet. Jr Personc äntruch, w' nesen nach tanpr und < zogen nach denniederlc Kaiserin-« rend gebr, einen Tag rr Pa: punkte für einbart Hal ches und,l sc-ung ein Hervorrufe mit den f )( W Minister Ro gestern ein« Chaffee ein worden. C darauf hin, Peking, so« ten, weShal punkt für Chtüa zu k nehmen wir folgende Mitthetlung: „ES ist von festzustellen, daß die Ermordung de» Freiherr« am 13., und nicht, wie deutsch-amtlich gemeldet worden ist, am 18. Juni stattgefunden hat. Es scheint ein Versuch der Chinesen vorzuliegen, absichtlich da» Datum um S Lage zu verschieben. Es wird jetzt nämlich von gewissen chinesischen Sr'.e-: der Versuch "-macht, die Ermordung Kettelers al» eine Folge der und Einnahme der Lakusort» hinzustellen, während sie thatsächltch um 3 Tage vor- ausging." Die vorliegenden Nachr-chten lassen sämmtlich erken nen, daß von einem Einstellen kriegerischer Maßnahmen der Verbündeten noch lange keine Rede sein kann. 'China sammelt außerordentlich eifrig Truppen, um die von den alliirten Truppen eingenommenen Städte zurückzuerobern. Li-Huiig-Tschangs Friedensbemühungen dürfen nicht an- ders aufgefaßt werden als ein Mittel, Zeit zu gewinnen, um den verbündeten Truppen bei erster Gelegenheit in den Rücken zu fallen. Daß diese Bemühungen von allen betheiligten Regierungen in der angedeuteten Weise auf- gefaßt werden, beweist die einmüthige Zurückweisung der Forderung Li-Hung-Tschangs, die Feindseligkeiten einzu stellen- Die Anwesenheit des Grafen Bülow und des Kriegsministers v- Goßler beim Kaiser in Wilhelmshöhe dürfte mit dem angekündigten Ersuchen Li-Hung-Tschangs — Bevollmächtigte zu ernennen — Zusammenhängen- Die Antwort auf diese Forderung wird Li-Hung-Tschang wenig befriedigen- sächsischen Herzogthümet und Thüringen» statt Die Lage»- ordnung umfaßte -t» -u Punkt S Venvaltungsangelegen- Hellen. ES folgte dann ein Antrag der Innung Chemnitz: „Der Berbandsvorstand wolle gegen die das Schneiderge- werbe schädigende unlautere -teelame der in Fabrikorten bestehenden Tuch-Detailversandtgeschäste vorgehen und für Veröffentlichung in den Zeitungen sorgen " Hierüber ent- wickelte sich eine lebhafte Aussprache, die dahin führte, daß der Vorstand beauftragt wurde, gegen solche Geschäfte vor- zugehen und mit dem Grossistenverbande in dieser Ange legenheit in Verbindung zu treten, um Abhilfe des liebel- standeS zu schassen. Ein Antrag der Innung Leipzig, der dahin ging, daß Grossisten und Fabrikanten nicht an Pri- vate verkaufen dürfen, wurde angenommen. Sollten die Genannten sich Verstöße dawider zu Schulden kommen lassen, so solle ihnen nichts mehr abgekauft werden. Außerdem sei ein Abkommen mit den Fabrikanten und Grossisten anzustreben, daß den Schneidermeistern ein be stimmter Prozentsatz gewährt würde — Ein Antrag der Innung Greiz, daß jedem gelieferten Stücke Arbeit Rech nung beigelegt und eine gewisse Frist festgesetzt wird, bis zu welcher bezahlt werden müsse, und daß hierauf unnachsichtlich gegen die Schuldner vorzugehen sei, fand Annahme. Der nächste Verbandstag wird in Chemnitz abgehalten. Nachdem noch der Vorstand einstimmig wieder und Dresden zum Sitze des Vorstandes bestimmt worden war, erfolgte Schluß des Vecbandstages. In Riethnordhausen erhängte sich ein lljähr. Schulknabe aus Furcht vor Strafe, weil er bei der Feld arbeit gebummelt hatte- — Als der Gefreite Lange von der 11. Kompagnie des in Königsberg garnisoniren- den Grenadierregiments „Kronprinz" Nr- 1 mit der zwan zigjährigen Johanna Schröder Nachts zwischen 10 und 11 Uhr das Glacis zwischen Steindammer und Tragheimer Thor passirte, sprangen Plötzlich fünf Rowdies aus dem Gebüsch hervor und schlugen ohne jede Veranlassung auf den Soldaten derart mit Knütteln ein, daß dieser bewußt los zu Boden fiel. Hierauf warfen sich die Strolche auf die Begleiterin des Besinnungslosen, rissen diese zu Boden, steckten ihr ein Tuch in den Mund, um sie am Schreien zu verhindern, und schleppten sie nach dem Gebüsch. Der Sol dat wurde in der Nähe des Thatortes als Leiche aufgefun den. Fünf der That verdächtige Personen konnten bereits dingfest gemacht werden. Ein weiterer Ueberfall wurde in derselben Nacht ebenfalls von Rowdies an dem Un- teroffzier Lehmann von der 4. Kompagnie des vorgenann ten Regiments verübt. — Ein Schadenfeuer vernichtete in Hohenthurm bei Halle die Rittergutsarbeitcrtasernen- Zwei Kinder verbrannten, zwei andere Kinder und zwei Frauen wurden unter Lebensgefahr gerettet. — Der Tisch- lerling Ludwig in Asch lockte seinen einstigen Schulfreund, den Tischlerlehrling Höllisch, in ein Gebüsch und brachte ihm. mit einem kurzen Küchemnesser zwei Stiche in die linke Halsseite, einen Stich in die linke Schulter und einen Stich in den Unterkiefer bei. — Seiner Brieftasche mit 5000 Mark Inhalt beraubt wurde in Berlin der Betriebsdirector Bruhn aus Flensburg. Der auf einer Badereise befindliche Herr war auf dem Lehrter Bahnhofe in ein Abtheil des D-Zuges gestiegen, woselbst zwei ele gant gekleidete Mitreisende sich in ziemlich auffälliger Weise bemühten, ihm den Durchgang durch eine Thüre zu erschweren. Als Herr Bruhn den Verlust seiner Brieftasche bemerkte, waren die beiden bereits aus dem Wagenabtheil verschwunden. * * * Die klimatischen Verhältnisse im OprratonSgebiete der Deutschen. Ueber die klimatischen Verhältnisse an den Küsten des Golfes vonPetschili macht das Augustheft der „An nalen der Hydrographie" aus Grund langjähriger Beobach tungen in Peking und der regelmäßigen meteorlogischen Beobachtungen, die während eines achtmonatigen Aufent haltes in Tientsin vom August 1884 bis April 1885 an Bord S- M. Kreuzer „Nautilus" angestellt wurden, bemer- kenswerthe Mittheilungen. Danach sind im Sommer Wind stillen und leicht veränderliche Winde aus dem südlichen Halbkreise des Horizontes vorherrschend, im Winter be ständige und stärkere Winde aus dem entgegengesetzten Halbkreise, die manchmal zu Stürmen anwachsen. Im Sommer ist dasiWetter meistens schön- nicht selten kommen Regen und Gewitter vor- Der Winter ist bisweilen sehr kalt, mit meist heiterem Himmel und gelegentlichen Schnee fällen. Zur Zeit der Herbst-Tag- und Nachtgleichen ist das Wetter unbeständig, westliche Winde überwiegen, oft als Stürme. Im Octobcr fällt die Wasserwärme um etwa 10 Grad Celsius, scharfe Nachtfröste treten ein. Ende Octo ber schon sind im Norden des Liau-Tung-Golfes, des nörd lichen Theiles des Golfes von Petschili, Schneefälle häufig, vor der Peiho-Mündung erst Ende November. Während der Beobachtungszeit auf dem „Nautilus" bildete der Monat October die Uebergangszeit des Windes aus der südlichen Richtung des Sommers in die nördliche des Win ters- Vom November bis in den März hinein nahmen die Winde oft einen stürmischen Charakter an- Sie führten zuweilen große Mengen von Staub mit sich, was sich durch Aufsteigen braungelbcr Staubwolken am nördlichen Horizont ankündigte. Bei solchen Staubwolken werden trotz des das Schiff nach oben abschließenden Wetterdaches die Tecks und selbst die Gegenstände in verschlossenen Räu men des Schiffes in kurzer Zeit mit einer Schicht feinen Staubes bedeckt. Die aus Norden einsetzenden Stürme führten meist starkes Steigen des Barometers und große Trockenheit der Luft herbei. Der Hitze und Dürre des August und September folgt in Tientsin ein sehr gemäßig ter und ebenfalls trockener Herbst und Winter. Im October und November wurde nur Nachtfrost beobachtet. Auch wäh rend des größten Theiles des Decembers stand in den Mittags- und Nachmittagsstunden das Thermometer über Null, erst gegen Ende des Monats trat andauernde Kälte ein, jedoch fiel die mittlere Temperatur im Dezember bis Februar nur wenige Grade unter den Gefrierpunkt. Der Fluß fror am 16. Dezember in der Gegend von Tient sin zu, am 3. März kam das Eis wieder ins Treiben. H-r Peiho ist in der Regel Mitte Dezember für die Schifffahrt durch Eis geschlossen. Anfang Januar ist das Meer bis aus fünf Seemeilen vom Lande mit einer Äsfläche bedeckt, ge gen Ende dieses Monats hat das Küsteneis eine Breite pyn 20 bis 30 Seemeilen erlangt bei einer Dicke von 0,6 bis 0,9 Mir-, während Treibeis vor der Flußmündung bis auf einen Abstand von 75 Seemeilen angetroffen wird- Die ganze westliche Bucht des Golfes von Petschili bekommt ebenfalls einen Eissaum, aber nicht so breit, wie bei dem Peiho. Heute Nachmittag gingen uns noch folgende Depe schen zu: rrWilhelmshaven. Ter Führer der deutschen Ge sandtschaftswache in Peking, Oberleutnant Graf v. So den, meldet: Peking am 15. August entsetzt, von dem SO Mann starken Detachement sind 11 gefallen, einer leicht und einer schwer verwundet. «London- Aus Peking wird über die Einnahme der Stadt gemeldet: Die russischen und amerikanischen Fah nen wurden am 14. August vormittag- 11 Uhr auf der Ostmaucr aufgezogen. Als um 1 Uhr die indisch-englischen und um 3 Uhr die amerikanischen Truppen in die britische Gesandtschaft einzogen, wurden sie von den abgemagerteq somit alle rOrde« für die Verlegung seine» Krankenhause» Gegend fordert«, ist die Hoffnung gewiß bersch- wir un» bald dl-se» so über««» wichtigen Jnstt- werden erfreuen können. ? Stolpen, SS. August. Ein mächtige- Gewitter ent- Md sich gestern Abend in unserer Umgegend- Da» Wasser Uuthete aus allen Straßen ellenhoch. Dazu folgte mit Unheimlicher Schnelle Schlag aus.Schlag. Der Blitz zün dete dabei in dpm Wohnhüuse de» Gutsbesitzer» O»wald ler in Renner»dorf, da- vi» auf die Umfassungsmauern brannte. / Waldheim. Da» schändliche Verbrechen einer Leichen beraubung ist anfang» voriger Woche auf hiesigem Kirchhose der- ßbt worden. Der Thäter ist rin ea. 18jährtger Arbeiter, der i« einer Familiengruft mit Reparaturarbeiten beschäftigt war und hierbei au» einem Sarge »ach veiseiteschiebung de» Deckel» ein Baar goldene Ohrringe stahl. Die hiesige Schutzmannschaft nahm den frechen Patton fest und überlieferte ihn dem Gericht. . Waldheim, 22. August. In der gestern abgehaltenen gemeinschaftlichen Sitzung des Rathes und der Stadtver- ordneten wurde Bürgermeister Bogt in Thum mit 13 von 24 Stimmen zum Bürgermeister zu Waldheim gewählt. Bürgermeister Zahn in Burgstädt erhielt 11 Stimmen. Chemnitz, 22. August. Heute Nachmittag kletterte ein 13 jähriger Laufbursche uubefugterweise oberhalb des Wehres über das Geländer deS Neumühlenwehrstetges, um vermuthlich mit einem Korbe, den er bei sich führte, Fische zu fangen- Dabei glitt der Knabe auf den Wellen brechern ab und ruschte unterhalb des Wehres in einen etwa 2i/j. Meter tiefen Wassertümpel. Ein Soldat der 6. Kompagnie des 104. Regiments, welcher Zeuge des Vor falles war, entledigte sich sofort seines Rockes und sprang dem Knaben nach. Nach etwa 10 Minuten langem Tauchen brachte er den Knaben, leider als Leiche an die Oberfläche des Wassers. Die sofort von einem Straßenwärter und Wei dazu gekommenen Samaritern angestellten Wieder belebungsversuche blieben erfolglos- Zwickau. In der RittriHschen Lehmgrube bei Zwickau ist der 45 Jahre alte Ziegeleiarbeiier Friedrich August Bley von einer niedergegangenen Lehmwand verschüttet und getödtet worden. — Im benachbarten Lichtenstein hat der 15 Jahre alte Arbeiter Stramm einen 60jährigen Mitarbeiter bei einem Streit mittels Holzkloben getödtet. ArnSseld, 21. August. Vor längerer Zeit trafen sich hier in einem Restaurant mehrere junge Leute beiderlei Geschlechts. Im Laufe ihrer Unterhaltung kamen sie auf einen recht straf baren Gedanken, nämlich: ein Paar unter ihnen nach kirchlichem RituS zu copuliren. Schnell war ein Bräutigam und eine Braut zur Stelle, ebenso der Dritte, der bei solchen Fällen nicht fehlen darf und der beabsichtigte Plan gelangte zum Ergötzen der Aus führenden und Zuschauer zur ungestörten Durchführung. Allein die Sache wurde bekannt und kam in Folge dessen zur Anzeige. Am 20. August stand sie in Jöhstadt zur Verhandlung. DaS Schöffengericht verurtheilte den Akteur zu 20 Mark und den „Bräutigam" zu 15 Mark Geldstrafe. Die „Braut" wurde freigesprochen. Olbernhau, 21. August. Beim Baden ertrunken ist am Sonntag im Dörnlhater Teiche der Ziegelei-Arbeiter Berg mann. Dersetbe war mit einem anderen Ziegelei Arbeiter die W tle eingegangen, den großen Teich binnen einer festgesetzten kurzen Zett zu durchschwimmen. In der Mibe des Teiches streckie Bergmann plötzlich die Arme in die Höhe unv versank,' ehe ihm Hilse gcbrachl werden konnte. Durch den Tob deS erst 33 Jahre alten ManneS verlieren die Frau und vier Kinder den Ernährer. Zethau, 21. August. Ein Akt großer Rohheit, dessen Opfer leider ein ganz Unichuldiger wurde, ist am vorigen Sonn tag, nach Schluß der in einem hiesigen Gasthofe staitfindenden Tanzmusik vor drin Lokale verübt worden. Der in der Brauerei bedienstete Bierichröter Morgenstern zerschlug zunächst einem Radfahrer, als dieser eben sein Rad besteigen wollte, ohne jeg lichen Grund die Laterne AlS der Bruder des letzteren, Herr Ftetlchermeister Viebig, den Morgenstern deshalb zur Rede setzte, wurde dieser so wüthend, daß er Herrn Viebig daS Taschen messer in den Leib stieß. Der Raufbold wurde schließlich über wältigt und zunächst in dem Arrestlokale untergebracht, um am anderen Tage dem Amtsgericht zu Sayda übergeben zu werden. Lausigk, 22. August. Da von verschiedenen Seiten, namentlich in den höhergelegenen Stadttheilen, über Wasser mangel geklagt wird, sieht sich der hiesige Staotrath' veranlaßt, die Mahnung an die Einwohnerschaft zu richten, mit dem Lei- tungSwasser recht sparsam umzugehen und insbesondere dessen Benutzung zu Gebrauchszwecken, für welche auch anderes Master Verwendung finden kann, bis auf Weiteres zu Unterlasten. Der Wassermangel ist auf die herrschende Trockenheit und den hier durch hervorgerufenen gesteigerten Konsum deS Master» zurück- zuführen. Schneeberg, 22. August. Wegen Zuwiderhandlung gegen § 134a der Gewerbeordnung verurtheilte da» Landgericht Zwickau den Strickereifabrikanten Johann Wilhelm Bock hier zu SO M. Strafe. Er beschäftigte in verschiedenen Abteilungen seine» Betriebe» zusammen über 20 Arbeiter und sollte deshalb «ine Arbeitsordnung ausstellen, besten er sich weigerte. Da» Schöffengericht Schneeberg erachtete Bock nicht hierzu verpflichtet and sprach ihn von der erhobenen Anklage frei. Gegm diese» Urthril hatte der Lmt-anwolt Berufung erhoben. Reichenbach i. B., 22. August. Wie die „Reichend. Rachr." melden, stifteten die Inhaber der Firma I. C Braun hier, anläßlich ihre» 50jährigen GeschästSjubiläumS, 30 000 M. für ihre Arbeiter, 20 000 M. für Wohlthätigkeitkzwecke und 10 000 M. zur Unterstützung von Fortbildung»-, Handel»- und «deren Schulen.
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