Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190107279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-27
- Monat1901-07
- Jahr1901
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1901
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und Anzeiger (EWlatt »lü APkizn). Tckchnunm-Adress«: »Tageblatt", «tes^ Amtsblatt nrr" der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. IS 17S Eonoabeu», 27. Juli 1901, MeudS. 84 Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt aschedtt jede» Da» Abend» mtt Ausnahme der Sonn, und Festtage. BierleljLhrltchrr vezag^nei» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Psg., durch unsere Träg« stet in» -an» 1 Mart SV Psg., bei Abholung am Schall« der koiserl. Postanstattm 1 Mart SV Psg., durch den Vriesd-Sg« frei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch Monat»abonnemrnt» werden angenommen. Aozrigen-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer ä Winterlich in Riesa. — GeschästSstrll«: Kastanienstraße VS. — Für die Redaktion veranttvettNch: Hermann Schmidt in Riesa. Dienstag, den 80. Jnli 1SV1, Borne. 10 Uhr, -konnne» i« AuNionSlokal hier 2 Gopha», 1 Bertlko, 1 «leider- Md 1 Mischeschrank, 1 Schreib, lisch, 1 Regulator, 6 Rohrstühle, 1 Kommode, 2 Faß Weißwein (110 und 83 Ltr.), 1 große Lochstange gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, den 24. Juli 1801. Der Ger.«Bollz. des Königs. Amtsger. Donnerstag, den 1. August 1SV1, Bonn. LV Uhr, kouonr» im Gasthose zur .Linde" in Nruweida — al» Bersteigerungtort — 1 Drillmaschine, 3 Separator, 1 Handdrrschmaschloe und 2 Kartoffeldämpfer gegen sosortige Bezahlung zmc Versteigerung. Riesa, 26. Juli 1901. Der Aer.-Bollz. des Königs. Amtsgerichts. Die zum Neubau eine» StadtkraukenhanseS in Riesa erforderlichen u. Etelnmetzarbette», d. GraniÜieferungrn, o. Ziegeldeckerarbette», ä. Gebäudeisoliruug, Asphaltarbeiten, Pappdacharbetten und v. Lieferungen von Walzeiseu und Eisrn-Gußwaaren werden hiermit ausgeschrieben. Formulare zu PreiSangebotru könne» im hitfigeo Bauamte gegen Bezahlung der Her stellungskosten entnommen werben. Angebote find verschlossen und mit der LIeserung entsprechenden Aufschriften vnscheu bi» zum 3. August 1801 vormittags 10 Uhr im Rathhaus« Zimmer No. 18 (Itadtbauamt) einzureiche«. Die Auswahl unter den Bewerbern und die etwaige Ablehnung aller Angebote, sowie dir getrennte Vergebung von Loosen bleibt Vorbehalten. Der Rath der Stadt Ries», den 27. Juli 1901. VoeterS. Lge. vertliches und Sächsische». Riesa, 27. Juli 1801. — Dem Vernehmen nach ist die 4 °/oige Anleihe der Stadt Riesa, die bekanntlich heute zur Zeichnung auflag, mehrfach überzeichnet morden- — Nach ergangener Verordnung de» sächsischen Kultus ministerium» werden, wie da» Leipz. Tagebl. meldet, ab 1. Ok tober auch.mit dem MaturitittSzeugniß von deut schen Realgymnasien versehene Abiturienten zum medizinischen Studium an der Universität Leip zig zugelassen. — In Sachen de» Stadtkrankenhau»-Baue» gelangen heute im amtlichen Theil d. Bl. die Steinmetzarbeiten, die Granitlieferungen, die Ziegeldeckerarbeiten, die Grbtiudelsoli- rung, die ASphalt- und Pappdacharbetten, sowie die Lieferungen von Walzeisen und Eisengußwaaren zur Ausschreibung. Ange bote sind bis 3. August, Borm. 10 Uhr einzuretcheu. — Zur Geschäftslage auf derElbe schreibt »DaS Schiff": Aussig, 23. Juli 1901. Infolge de» seit vergangener Woche rasch absallenden Wasser» haben sich die Kohleuverladungrn an der Elbe am hiesigen Platze auch ganz wesentlich verringert, so daß da» tägliche DurchschnsttSquantum nur etwa 300 bi» 380 Waggon beträgt. Auch sür die nächste Zeit dürften die Verladungen schwach bleiben, wenn nicht WitterungSverhältniffe ein« wesentltche Aufbesserung de» Wasserstandes herbeiführen, wo durch sich die gegenwärtig ziemlich hohen Frachten wenigsten» annähernd bi» auf die jetzt bestehenden Grundfrachten ermäßigten, dann würden jedenfalls weitere umfangreich« Bezüge, al» wie gegenwärtig, gemacht werden, den» an de» Stationen der Elbe herrscht noch weiterer Bedarf, welcher jedoch jetzt nur zu an nehmbaren Frachten gedeckt werden würde. Sollte allerdings der Wasserstand üledrig bleiben, dann müßten diese Quantitäten auch zu den höheren Frachten bezogen werden. Laderaum be findet sich für daS schwache Geschäft genügend am Platze, so daß ionner täglich etwa 50 Kähne disponibel sind, denn was täglich dazu kommt, so viel wird auch immer wieder gebraucht und vom Markt genommen. In den Kohlenfrachten hat sich bisher nicht» geändert. Nach Dresden wurden 164 Pf , Meißen 184 Pfennige, Riesa 209 Pf. pro Tonne ohne Staffeln bezahlt. Magdeburg 210 Pf., Unterelbe 245 Pf., Brandenburg 310 Potsdam, Kywith 360 Pf. pro Tonne bei 50 Zoll mit Staffeln bi» 40 Zoll pro 1 Zoll 4 Pf, unter 40 Zoll pro 1 Zoll 7 Pfennige pro Tonne mehr Fracht. — Ei» Fest von seltener Wichtigkeit wird da» 10. deutsche Turnfest werden, da» im Jahre 1903 in Nürnberg statt- findet. Dir deutsche Turnerschaft, die bi» zum Fest« rund 10000 Vereine mit zusammen 1000000 deutscher Turner Men dürfte, wird in einer Stärke von 80000 Turnern vertreten sein. Für di« deutsche Turnerschast sollen die Nürnberger Tage im Kreise, l« Gaue, im Bezirke und im Verein« vorbildliche Anregungen auf Jahre hiuau» geben. In den einzelnen Turnvereinen wird bereit» jetzt znm Besuch« de» Turnfeste» gespart. — Der „Aka- demische Turuerbund", dessen Vereine sich sämmtlich der großen Organisation der deutsche» Turnerschast «»geschlossen haben, feiert in den Tage» vom 3. bi» 6. August i« Hamel», da» 3. deutsch« akademische Turnfest. — Viele Haude habe» die üble Gewohnheit, Rad- fahr er anzufallen. Welch« pekuniäre Folgen nun für den Huudebefitzer solch ein llrbrrfall nach sich ziehe» kann» beweist * folgender Fall: Der Schmied Han» Jörge» S. au» O. durch fuhr im Juli 1889 die Dorfstraß« tu I. und wurde von dem Hofhund de» LaudwtrthS F. überfalle» und in die recht« Lend« gebissen. E. verlangte al» Entschädigung für ««kosten und Verdienstentgang während etwa 7 Monate» — so lauge dauerte die Heilung der Wunde — 1084 M. 68 Pf., wovon ihm da» Landgericht in Flensburg 828 M. 5 Pf. nebst Zinsen zuer kannte. Außerdem beanspruchte S. al» Ersatz für dauernde Er- werbSbeelnträchtigung 1000 M., begnügte sich aber im Wege gütlicher Einigung mit 700 M. Somit hätte der Hundebiß dem Landwirth F. 1526 M. 5 Pf, abgesehen von den Prozeß kosten, gekostet. — Kirschkerne sorglos fortznwerfeu, ist eine pielgerügte Unsitte, die auch in Mügeln bei Pirna einen Unfall verursacht hat. Ein Lehrling rutschte auf der Treppe im elterlichen Hause aus einem Kirschkerne au» und fiel so unglücklich auf die linke Hand, daß daS Gelenk gebrochen wurde. ES wird mehrere Wochen dauern, bi» der junge Mensch wieder arbeitsfähig sein wird. — Ueber unrentable Bahnlinien in Sach- s e n ging kürzlich ein Artikel durch einige sächsische Zei tungen, in dem in den Hauptsache behauptet war, daß einige nicht besonders rentirende Eisenbahnlinien in Sachsen die hauptsächlichste Schuld an dem Sinken der sächsischen Eisenbahnrente und auch an der jetzigen nicht gerade günstigen sächsischen Finanzlage tragen- Hierzu wird dem „Leipz- Tgbl." aus Dresden geschrieben: „Selbstverständlich wird Niemand leugnen können, daß in Sachsen einige Bahnen vorhanden sind, die lieber un gebaut bleiben konnten, wenn die älteren Bahnlinien zweckentsprechender angelegt worden wären- Weil jedoch nie ein Bahnbauprojekt für das gejammte Eisenbahnnetz Sachsens aufgestellt wurde und nach Lage der Dinge auch nicht aufgestellt werden konnte, so ist heute so Manches falsch, was früher richtig erschien- So konnte man in früherer Zeit mehrfach nicht genügend erkennen, ob Schmal- oder Normalspur bei der Anlage einer neuen Bahnlinie das Richtige sei, da man in der ersten Epoche unseres Staatseisenbahnwesens die Schmalspur überhaupt noch nicht kannte. Man muß auch der in mehreren Blät tern wiedergegebenen Ansicht entgegentreten, nach der die Regierungskreise sich bei der Erbauung von Bahnlinien noch viel zu sehr beeinflussen ließen- Nachdem die Stände die Mittel zu den Luxusbauten der Städie, insbesondere der Großstädte, in entgegenkommendster Weise bewilligt haben, kann selbstverständlich der Bahnbau nicht auf ein mal vollständig sistirt werden- Der Zuschuß zum Be triebe der „nothleidenden" Bahnen im ganzen Lande wird alljährlich wohl weniger als 100000 Mark betragen, und es ist kaum anzunehmen, daß diese verhältnißmäßig geringe Summe irgend welchen Einfluß auf unsere Finanz lage ausübt- Bor allen Dinge sind die Kleinbahnen die Zufuhrkanäle für die Hauptbahnen- Aus diesem Grunde hat auch die sächsische Staatsregierung Privatbahnen erworben, bei denen im Voraus die Unrentabilität zu erkennen war- Als die Bahnen einen Reinertrag von 5 Prozent lieferten, hörte man oft aus den Kreisen der Bahnbediensteten die Worte: „Wir müssen daS Geld ver dienen und der Staat steckt den Ueberschuß ein!" Das Nächste war die gewiß berechtigte Gehaltserhöhung und es kamen hierzu im Interesse deS'Betriebes die großen Bahn hofsumbauten im ganzen Lande, die noch lange nicht abgeschlossen sind- Hierzu sind allein schon über 100 Millionen Mark verwendet worden, wovon aufDreSden allein einige 60 Millionen Mark entfallen, und es ist heute noch gar nicht abzusehen, was die Umbau ten in Leipzig kosten werden- Was für Kosten machen z- B. die von Reichswegen angeordneten Bahngleisunter- führungen- Ebenso haben die Bahnsteigsperre und die verkürzte Dienstzeit der Bahnbedienffeten den Reinertrag nicht erhöht- Es ist deshalb ein Unrecht, die niedrige Eisenbahnrente den unrentablen Bahnzipfeln in die Schuhe zu schieben- Einer Kleinbahnlinie wird der Reinertrag genau nachgerechnet, wenn aber ein Bahnhofs umbau einige Millionen kostet, so wird es Niemandem einfallen, darnach zu fragen, ob der Umbau auch rentirt- Jedenfalls hat auch noch Niemand berechnet, ob die für die Dresdner Bahnhofsumbauten verwendeten 60 Mil lionen Mark rentiren- Bon den in einer Etatsperivde eingegangenen 260 Petitionen nm Erbauung von neue« Bahnen hätten können die berechtigten Wünsche befrie digt werden, wenn man die Summen hierzu verwendet hätte, welche die Dresdner Bahnhofsumbauten verschlun gen haben- Es ist tatsächlich oft rührend anzusehen, wie die Deputationen — manche schon 20 Jahre und mehr — nach Dresden wallfahrten und um Bahnanschluß bit ten- Man sieht oft, wie sie sich mit den primitivsten Ein richtungen, mit bretterverschalten Wartebuden ohne Diel ung usw- begnügen müssen. Der in Aussicht gestellte 50prozentige (?) Zuschlag zur Einkommensteuer ist sehr hart, doch wird es sicherlich möglich sein, denselben ent sprechend zu reduziren- Selbstverständlich darf jedoch der Staat bezüglich der Bauten die Hände nicht müßig in den Schoß legen, denn Stillstand ist Rückgang- Das säch sische Bahnnetz muß auch in Zukunft in zweck entsprechender Weise ausgebaut werden" — Für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen auf öffent lichen Wegen hat das sächsische Ministerium des Innern zu der hierzu erlassenen Verordnung noch bestimmt, daß Kraftfahrzeuge, die entgegen der Vorschrift mtt Rück steuerung nicht versehen, jedoch nachweislich bereits vor der Bekanntmachung der Verordnung vom 3- April 1901 in Bestellung gegeben gewesen sind, dafern sie nicht ein Gewicht von über 600 Kilogramm aufweisen, aus nahmsweise zum Verkehr auf den öffentlichen Wegen noch zugelassen werden sollen- Doch soll dieser Umstand bei Ertheilung der Zulassungsbescheinigung auf dieser von der zuständigen Behörde ausdrücklich vermerkt werden- — Da im Königreich Sachsen der Weinbau nicht annähernd die wirthschaftliche Bedeutung, wie in den meisten Weinländern Deutschlands hat, und hiernach die bisher im Königreich Sachsen sür die Vertilgung der Reblaus aufgewendeten Kosten in keinem Verhältuiß zu dem Werthe des Weinbaues stehen, zumal da trotz der strengen Aufsichtsführung und sorgfältigen Vertilgung der entdeckten Reblausheerde ein weiteres Umsichgreifen der Jnfection nicht zu verhindern gewesen und somit eine vollständige Vertilgung der Reblaus in Sachsen älS aussichtslos zu bezeichnen ist, so hat nach dem „Mtzn- Tbl " das sächsische Ministerium des Innern, wie es in einer Verordnung hierzu erklärt, mtt Rücksicht hierauf und weil das sächsische Weinbaugebiet als ein vollständig isolirt gelegenes zu bezeichnen ist und daher von einer Verschleppung der Reblaus von hier aus nicht gesprochen werden kann, bei dem Reichskanzler beantragt, daß für das Gebiet des Königreichs Sachsen die Einstellung deSbiSherigen Ausro'ttungsverfahrens aus gesprochen werden möge und an dessen Stelle mtt Hllse des sogenannten Kulturverfahrens die aufgefun denen Rebläuse abgetödtet werden, ohne dabei die Wein stöcke in ihrer Lebens- und Ertragsfähigkeit zu beein trächtigen- Darauf ist dem Ministerium des Innern mtt- getheilt worden, daß die Reichsregierung Bedenke» gegen die Aufgabe de» Ausrottungsverfahrens nicht mehr geltend machen will, sofern alle Maßnahme» getroffen werden, um da» preiszugebende Gebiet sich«
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