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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190203217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-21
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1902
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Tageblatt ««v A«friger Mrtlstt «ü Ayrißll). Wttegrmum-Abriffe! »Lageblatt-, Nies«, Arntsötatt FwuspmchstMe Rr. so. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. «6. Freitag, 2L. «Srz 1802, Abends. SS. Jahrg. M» »ch« Lagaiatt «fchttM jede» La, Abends «tt Ausnahme der Soun» und Festtag», vierteljährlich« »epigSpriU bet Abholung in der Expeditt» t» Ries« I Mark 80 Psg., durch unser« »ätz»-? sM WS Han» I Wntt SV Psg., bei Abholung am Schalt« d« katsrrl. Poftanstaltrn 1 Mart SS Psg., durch den Briefträger frei in« Hau» 2 Mark 7 Pf» Auch vtonatSabounementS unrdor angenmmna» Augetgen-Auuahme fitr di« Nummer de» Ausgabetage» di» vormittag g Uhr ohne Gewähr. Lrn« und Metta, von Langer S Winterlich tn «trsa. — SeschästSstell«: Kastantenstraß, S». — Mir di, Rrdactto» MmrttwottNch: Har«,,« Schmidt w »les«. Die Ausnahme der Ostern 1902 schulpflichtig werdenden Knabe« der einfache« ««d mittlere« Volksschule findet Montag, 24. März 2 Uhr, in der Turnhalle der Knabenschule statt. Riesa, 20. März 1902. vr. Göhl, Dir. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, d« LS. März d. von Vormittag 8 Uhr ab, grlangt cuf der Freibank im städtischen Schlachthof da» Fleisch eine- MadeS zum Preise von 30 Psg. pro */, ftg zum Verkauf. Riesa, den 21. März 1902. Die Direktion de» städt. Schlachthofe». Meißner? SanitätSthierarzt. verttiche» «uv Sächsisches. 21. Mir, 1»02. —N Heute begann kalendermäßig der Frühling und eS scheint, daß auch in der Natur gleichzeitig die .linden Lüste fich «instellen und die Pflanzenwelt zu neuem Leben erwecke» wällen. „So sei gegrüßt viel tausendmal, holder, holder Früh ling!" so drängt eS uns, jubelnden Herzens mit dem DIch:er auSzurufen. Sei willkommen, herzlich willkommen, du Spender d r Wonne! Froh lächelt dir jede- Auge, die ganze Welt grüßt dich mit Freude, mit Gefühlen innerster Bewegung. Hart drückte der Winter die Natur, doch Hoffnung erfüllt nunmehr die Brust. Dem Frühling gilt da» Sehnen. Ja der Zeit der Trauern», de» heißen Verlangens naht er wir rin lächrlnder Jüngling, mit seiner Krast den zagenden Geist von Neuem be lebend, erkaltete Herzen mit den Strahlen der Sonne durch wärmend, der schlafenden Natur bezaubernden Odem einhauchend. Im Frühling lächeln die Herzen wieder, denn die Natur er wacht. Wald und Wiese Wersen ihre beengende Schutzdecke ab, froh, daß sie sich endlich wir der auSbreiten können, und hervor sprossen zu Tausenden zarte Blümchen. Wa» bisher ermattet und scheinbar leblos darnieder lag, sängt an zu grünen und zu blühen — der Wald lebt! Zu dem Allen lassen dl« Vögel ihre lieblichen Weisen erschallen, mit harmonischen Tönen die Natur noch ermunternd zu rastlosem Vorwärts, und dem Men schen mit Stimmen der Freude und de» DankrS zurusend, auch Ihn zu neuem Leben und Streben erweckend. Welche Brust könnte auch »och trauern bei fröhlichen Klängen verjüngten Leben», welcher Mund könnte noch stumm sein, wenn die Ge schöpfe jubeln und danken? Wir stimmen gern rin in ihren Rus: Willkommen, Frühling, willkommen! — Au» Gröba wird uns geschrieben: Alljährlich pflegen am Palmsonntag Kinder in Schaaren in die Kirche zu gehen. Dieselben nehmen den Angehörigen der Confirmanden vielfach die besten Plätze weg und stören auch sonst den Gottesdienst. Da nun seit geraumer Zelt dem Erbauungsbedürfnisse der Jugend durch regelmäßige Abhaltung von KindergotteSdienstrn Genüge geleistet wird, so sind die kirchlichen Aussichtsorgane angewiesen worden, den Andrang von Kindern ohne Begleitung von Er wachsenen abzuwehren und wird freundlichst gebeten, diese Maß nahmen zu unterstützen. — I« Torgau ist vorgestern die Gründung eine» ComitreS hervorragender Großindustrieller Mitteldeutschlands er folgt behus» Einleitung der Vorarbeiten zur Herstellung eine» Großschifffahrtsweges Berlin-Riesa-Leipzig. Die Koste» werden aus 190 Millionen Mark veranschlagt, wo von Preußen und Sachsen zusammen 100 Millionen Mark, der Jnteressentenverbaud 90 Millionen Mark tragen soll. —)fk( Wiederum verläßt — wie jährlich — eine grvße Zahl von Kindern die Schule, um das Leben, welches ihnen bisher meist in den heitersten Farben erschien, von einer ernster« Seite kennen zu lernen. Wie in der Taufe zu Beginn unsrer irdischen Laufbahn, sv giebt ihnen die Kirche durch die Konfirmation ihren Segen mit auf den neuen Pfad, und nur wenige Tage noch, dann setzen die Meisten von ihnen zum ersten Mal den Fuß an jene Stätte, an der sie sich vvrbereiten sollen für ihren künftigen Beruf. Ta ist es vor Allem die Pflicht des Kin des, Dankbarkeit Denen zu bezeugen, die bis zu diesem wichtigen Augenblick ihre treuen Beschützer und Berather -gewesen sind: den lieben Eltern, welche mit banger Sorge über ihre Kindheit gewacht, durch gute Beispiele und Lehren sie zur Wahrheitsliebe und Pflichttreue er zogen haben, und den Lehrern, die in ihnen den Grund legten, auf dem sie nunmehr selbst weiter bauen sollen an ihrem Lebensglück! Und so selbstverständlich, wie die Pflicht der Dankbarkeit gegen die Eltern ist, so selbst- rerständlich ist die Pflicht der Achtung vor den Lehrern auch über die Schule hinaus. Tenn diese haben sich red lich bemüht, den Kindern das unentbehrlichste Gut mit aus den Weg zu geben: das Wissen, ohne welches alle Persuche, es im Leben weiter zu bringen, fruchtlos find; auch sie nehmen fernerhin Interesse daran, zu sehen, welche Früchte ihre Saat tragen wird, und in später» Jahren ist es wohl einer der schönsten Augenblicke, wenn der junge Mann, der sich eine geachtete Stellung erworben hat, dankbar die Hand seines alten Lehrers drücken darf. Wie mag so Manchem das junge Herz pochen bei dem Gedanken, daß die goldne» Tage der Kindheit nun rorüber sind, und daß ihnen vielleicht eine gar strenge Zucht folgen werde! Und doch, wie große Freude wird der reifende Jüngling an seiner neuen Thätigleit erfahren, wenn er sich ihr mit Lust und Liebe hingeben und den Hauptbedingungen entsprechen lernt, welche dem Menschen von der Schule an gestellt wer den: gehorchen zu lernen und fleißig zu sein! Hat der tagsüber beschäftigte Vater so manchen dummen Streich rielleicht nicht wahrgenommen, hat die gutherzige Mütter sv oft eine Unart verziehen: im später« Leben wird wenig Pardon gegeben, und wer nicht gehorchen lernte, der wird auch nie befehlen können. Und ist der Unterschied zwischen der sorglosen Kindheit und den kommenden Lehrjahren vielleicht groß, jo werden die Feierstunden am Tische der Eltern oder im Kreise der Altersgenossen umso köstlicher sein, je mehr wir uns bewußt sind, bei Tage unsere Pflicht erfüllt zu haben. Doch auch noch eine andre Tugend giebt es, die der junge Mann, das junge Mädchen nicht außer Acht lassen dürfen: es ist die Achtung vor unfern Mitmenschen. Wie oft sehen wir z. B., daß ein Knabe, den Neigung oder größere Befähig ung dazu führte, sich einem höhern Berufe zu widmen, schon als Lehrling geringschätzend auf seinen ehemaligen Schulkameraden herabsieht, welcher ihm im schlichten Arbeitskittel begegnet. Würde jener Knabe bedenken, daß — wie es in der Bibel heißt — wir alle Arbeiter im Weinberge des Herrn sind, und daß nicht des Mannes Kleid den Mann macht, er tvürde in seinem Schul kameraden stets einen Menschen schätzen lernen, der — gleich ihm — redlich bestrebt ist, sich im Leben nützlich zu erweisen; und sollte er ihn später wirklich bedeutend überragen, sv trüge ihm diese Werthschätzung des ge ringer Gestellten obenein dessen aufrichtige Dankbarkeit und Hochachtung ein; ist aber einmal unsre Laufbahn be endigt, sv nützen uns alle Güter der Erde nicht, wenn wir nicht mit der Ueberzeugung von der Welt scheiden können, daß wir allezeit bemüht gewesen sind, ein nütz liches Glied der menschlichen Gesellschaft zu sein — Im 4. Viertel deS JohreS 1901 find nach den Auf zeichnungen de» „Sächsischen Kirchen- und Schulblattr»" in Sachsen an Stiftungen 1673 250 M. zu verzeichnen ge wesen. Talon find abgesehen von zahlreichen werthvollrn Ge schenken zur Ausstattung neuer oder erneuerter Kirchen sür kirchliche Zweck« 124500 M. bestimmt gewesen. Bemerken»- wrrth al« erst« größere Stiftung sür kirchliche Armenpflege ist dir Stistuu; eine» Ungenannten in Höhe von 100000 M., deren Erträgnisse unter Aussicht de» Kultusministerium» durch die Superintendenten von Auerbach und O.lSnitz unter Mit wirkung der Geistlichen zu Unterstützung unheilbarer Kranker, Blinder und Gebrechlicher und in besonderen Nothsällen ver wendet werden sollen. Zum Bau einer Kirche in Haselbrunn schenk!« rin Plauener Fabrikant 10 000 M-, der Kirche zu Reichenau 5000 M., der dortige Kommerzirurath Preibisch, ebensoviel Maler Höpner in Walddors bei Zittau der dortigen Kirche. Der inneren Mission dienen 49000 M.» da runter 20000 M. zur Begründung der Gemriudediakonie in Crimmitschau von Wittwe Händel geb. Mummrrt daselbst, 6000 M. dem Leipziger Stadlverein und 5000 M. einer Klnderbewahranstalt von den Erben de» Konsul Beckmann, 7000 M. dem Brthlehemstist in Augustusbad von Dr. Krenkel in Dresden Zu UnterrichtSzwecken wurden gestiftet 663000 M., nämlich von Frau Hosrath Professor Puschmann in Wien, gebürtig au» Leipzig, der Universität 621000 M. sür die medizinische Fakultät und 33500 M. zu verschiedenen Stipendien und Freistellen. Die Stiftungen sür Zwecke de» volk» wohl» betrugen 187 750 M. und blieben wohl infol^ der mißlichen Grldverhältnisse gegen andere Jahre zurück. Be^ sonders lceich wurden dabei Dresden bedacht, nämlich von Ober' finanzrath a. D. Ballenberger mit 80000 M. für da» Bürgers Hospital, sür verschiedene Zweck« vom Gastwirth Metzner mt° 27 000 M., mit je 10000 M. von Dr. Krenkel sür de« Fraurnschutz und da» Dieustbotenheim. Außerdem erhielt Dresden noch 350 000 M. von der BraumeisterSwittwe Engler geb. Ströbel, 250 000 M. von dem Rentner G.A. Jordan, 35000 M. von dem Apotheker Junghann». Dem Hohensteiner Erz gebirgsverein schenkte ein ungenannter Gönner 10 000 M. Die Gesammtsumme der Stiftungen des JahreS 1901 ist auf winde- strnS 6 200 000 M. zu schätzen, angesichts dr» großen Wirth- schastlichen Niedergänge» und de« vielen Vermögen-Verluste gewiß rin stattlicher Beirag. — An Fangp rämi en für erlegt«» Raubzeug ver ausgabte der Sächsische Fischerelverein im vergangenen Jahre 428 Mk. und als Gratifikationen für die ersolgte Anzeige ver übter Fischsrevel wurden im Laus« dr» Jahre» 1901 an 7L Aussichtsbeamte 357 Mk. auSgezahlt. Dem Sächsischen Fischers- verein gehören zur Zeit 10 Fischerei-Genossenschaften att cor» porativr Mitglieder an. Vom Ministerium de» Innern wurde dem Verein wie seither eine JahreSbeihilse von 2000 Mk, so wie weitere 2000 Mk. al» erste Rate zur Drucklegung einer Statistik der stehenden geschloffenen Wschwäfler im Königreiche Sachsen überwiesen. Auch der deutsch« Flscherelvereln gewährt« wie alljährlich dem Vereine eine BrihUfe von 300 MI. Die Gesammteinnahmen dr» Verein» betrugen im vergangenen Jahre 9176 Mk., die Au»gabrn 6605 Mk. Die Mitgliederzahl be- trug Ansang 1902 471. Für die WiedrrbevSlkerung sächsischer Gewässer, sür Abhaltung von Fischausstellungen und sür Ge währung von Prämien sür erlegte» Raubzeug und Gratifikationen an AussichtSbeamte verwilligt« die diesjährige Hauptversamnrlnng dieselben Beträge wie in früheren Jahren. Dresden. Der königliche Kammerherr Gras Luckuer ifk wieder hrrgrstrllt und hat vorgestern Mittag die Prioatklinik de» Herrn Dr. Hänel aus der Hospltalstraße wieder verlassen. Wie vorsichtig Private und Behörden gegenüber von Ur- theilen der sachverständigen Schriftenverglelcher sein müsse», er hellt au» einer öffentlichen Erklärung einer hiesigen große» renommirten Firma, in welcher diese zur Krnntuiß giebt, daU der Fälscher ihrer Unterschrift, welcher durch Mißbrauch ihrer Firma im Jahr« 1900 von dem Bankhaus Günther L Rudolph gegen Quittung 5000 und 6000 Mark erlangte, endlich entlarvt worden sei. Ihr langjähriger Mitarbeiter, Herr Alfred Wer nicke, welcher auf Grund einer Schriftenvrrgleichung von Seite» «ine» Chemnitzer Schristensachverständigen, die sich al» völlig hinfällig und irreführend ergeben habe, leider Schwere» habe ertragen müssen, während sie jedoch stet» von seiner Unschuld! überzeugt waren und dr« Genannten nach wir vor ihr dollste» vertrauen angedeihen ließe«, sei uuü endlich wieder rrhabttitirt. Bautzen, 20. März. Gestern früh 9 Uhr ist in Gegen wart der Herren königliche« Landbauraihr» Baumann und Re-- gieruvgSbaumrifler Koch der erst« Spatenstich zum Neubau de» hiesige» Justizgebäude» erfolgt. Da» neue Justizgrbäude, welche» in der ältere» Renaiffancesorm gehalten werden soll, wird da dem südöstlichen Theil« unserer Stadt erbaut. Zittau, 20. März. Ein männlicher Leichnam wurde gestern Nachmittag gegm 4 Uhr in der Nähe von Zittau in der Reiße schwimmend beobachtet. Der Ertrunkene soll edr sächsischer Greazaufsrher gewesen sein, der vrrmuthltch durch eine« unglücklichen Zufall in die infolge Hochwasser» ziemlich park angrschwolleue Neiße gestürzt ist. Der Betreffend' hat »och gelebt, al» aus die Hilferufe «ine» in der Nähe befindlichen jungen Manne» verschiedene Leut« zur Unglücksstelle unterhalb de» Wehre» geeilt Haren. Leider war e» nicht möglich, , den Ertrinkenden au» dem reißenden Strome zu retten. Augustusburg, 20. März Am gestrigen Abend fand die Generalversammlung der hiesige« Baubank statt, in der sne für die Stadt höchst wichtig« Frage zur Entscheidung kam. Unr da» infolge Konkurse» vorläufig gescheiterte Unternehm«, von Erdmannödorf «ach Augustusburg eine Drahtseilbahn zu «bau«
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