15 landen zugunsten der Habs burger und der beginnende Aufbau eines besoldeten Be hördenapparates hatten die Wettiner in eine tiefe Ver schuldung gestürzt, die weder durch die Amtererträge noch durch Güterverpfändungen und -verkaufe gedeckt wer den konnten. Das lenkte den Blick wieder verstärkt auf den Bergbau. Die urkundliche Überlieferung zeigt um die Mitte des 15. Jahrhunderts eine geradezu hektische Be triebsamkeit bei der Behand lung der Bergwerksangele genheiten. Insbesondere war man bestrebt, neue Erzlager außerhalb Freibergs aufzu spüren sowie durch Privile gien und Abgabenvergünsti gungen wohlhabende Bürger zur Kapitalanlage in den Bergbau zu locken. Die Voraussetzungen da für hatten sich seit der Mitte XitfAiltam vuÄtct wt Süuijtmty W VYUvKcvmt &<vt »Freut Euch, es ist ein Bergwerk entstanden«, Miniatur aus dem Schwazer Bergbuch von 1556 des 15. Jahrhunderts wesentlich verbessert. Städtische Steuerregister, die allerdings vor allem aus dem oberdeutschen Raum bekannt sind, belegen ein z. T. sprunghaftes Ansteigen der Geldver mögen bürgerlicher Oberschichten, die überwiegend aus Handelsgewinnen, aber auch schon aus der verlegerisch betriebenen gewerblichen Produktion stammten. In Sachsen waren es vor allem Leipzig, Zwickau und Chemnitz, in denen sich anlagebereites Geldkapital angesammelt hatte. Leipzig hatte von der Verlagerung der Handelswege im Zusammenhang mit dem Niedergang der Hanse und dem Aufstieg Nürnbergs profitiert und war seit der Jahrhundertwende zu einer Schaltzentrale im Ost-West-Handel geworden, hatte aber auch enge Handelsbeziehungen zum oberdeutschen Raum, insbesondere zu Nürnberg, entwickelt. Zwickau bildete, mit einem eige nen Exportgewerbe (Tuch- und Metallwarenproduktion) als Rückhalt, das Ein- und Ausfallstor für den erzgebirgischen Handel nach Norden und Westen. Mit dem Aufblühen des erzgebirgi- schen Silberbergbaus wurde es neben Leipzig Sitz der Faktoren der großen oberdeutschen Han delshäuser. Chemnitz, an den alten Handelsstraßen zwischen Leipzig und Prag sowie zwischen Nürnberg und Breslau gelegen, war zunächst im Banne des Bleichmonopols zum Zentrum der