Stimmung aus, die dieser Wechsel der Männer und des Systems wachrief. Die weitausgreifende Politik Barbarossas und seines Nachfolgers, die glanzvollen königlichen und fürstlichen Pfalz bauten, die bunte Lebensfülle des Archipoeten und der frühen Minnesänger — all das zeugt von dem hohen Schwung und der weltfreudigen Prachtliebe, die diese Generation beseelte, deren Religiosität nicht minder kräftig, aber von der asketischen Verengung der vorigen Epoche gänzlich frei ist. Bilder der Männer, die noch den vergangenen Idealen nachhingen, wie die der Vorkämpferder Alexan driner Eberhard von Salzburg und (ein untergegangenes von) Kon rad von Mainz, treten zurück vor denen solcher, die den staufischen Reichsgedanken und die mit diesem verknüpfte Hinneigung zur Welthaftigkeit bejahten: Arnold II. und Reinald von Köln, Wichmann von Magdeburg, Albert von Freising, Adelog von Hildesheim, Konrad von Worms, Gottfrid von Würzburg und an dere sind porträtiert worden. Daneben findet sich ein Bildnis, das den ritterlich-weltlichen Geist der Epoche erstmalig im Porträt zum Ausdruck bringt: das Gruppenbild des Grafen Siboto von Falkenstein mit seiner Frau und seinen Söhnen in einem Traditions kodex des Klosters Wayern, das Anmut und Schmuck des ritter lichen Lebens hübsch aufleben läßt. Ganz allgemein macht sich bei den Porträts ein Streben nach prunkvoller Ausführung und Aufmachung geltend, wie es sich schon in dem erwähnten Bild Adalberos von Trier ankündigte. Jetzt wird auf die Ausstattung und den äußeren Rahmen der Bildnisse Gewicht gelegt. Das zeigen die großartigen Wandmalereien der Regensburger Bischofsreihe in Donaustauf, die wahrscheinlich anläßlich der ersten Anwesenheit Barbarossas in der Burg entstanden sind; Arnolds II. von Köln und seiner Schwester Hedwig, Äbtissin von Essen, in Schwarzrheindorf; des Bischofs Adalgoz von Chur und des Grafen Ulrich von Tarasp in Marienberg in Tirol. Davon künden die Bronzebilder der Magde burger Gießhütte, aus der die Korssunschen Türen mit Porträts des Erzbischofs Wichmann, des Bischofs Alexander von Plock und mehrerer namentlich bezeichneter Erzgießer, sowie die beiden Grabplatten der Magdeburger Erzbischöfe Friedrich und Wich mann hervorgehen. Endlich die kostbaren Heiligenschreine in Treibarbeit aus Gold und Silber, die im letzten Drittel des 12. Jahr hunderts Zeugnis für den Reichtum wie für die Prachtliebe ihrer