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01-Frühausgabe Neueste Nachrichten : 26.01.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-18960126011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-1896012601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-1896012601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-26
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- 01-Frühausgabe Neueste Nachrichten : 26.01.1896
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Nr. 25. Sonntai z. den As. Januar 1896. Cl. Ausgabe) 44 000 Abonueutet MUM Yacyriktjten ei sit-kreist Vi- MEMIHE petitzeils 20 Pf» im eclantctlpeil 50 Pf. HmptOefchäfl-stelle: Pilluläkkstrafke Es. Fetnsgtechekg Amt l, . seist. »Für Ruckseit an nich! bestellte: Manuskripts isbernimmt die Fedaefion keine Verbindlichkeit. Gekesenste und verbreitetste Tage-Zeitung der Hgc Haupt— « unpsgsiesidenzfladk Dresden und der Votum. unparteiische, unablfsngige Zeitung fis; Jedermann. Iqqgsspretzst Vakch die Post »vcettelxähkltch Mk. LlC aiit »Du-Inst Fliege-id- BUttet« Mk. 1,90. Für Dresden n. Vokokte monaslich 50 Pf» mit witzblatt 60 Pf. MOeOUnH viektelk It. l,so kefp. IRS tstiie Preis-lüfte: 9tr.4913, OcftFkk-.23-sO. Ist-musik- tiefe-sang. E· II· Slszsxtjpfz Espmilj·llespllll(il-IJ·I’TIVTI-hkik, Ooxttsptoid uncl Vo1«1cau11·sstollo: Die beutixsefsiummer enthält 10szSeiten. Yer zungste Zieckhstagssliandak und das Yrasidcum Als unser Kaiser am 18. Januar mit erhobener Stimme gelobte, des Volkes Ehre zu wahren, da war wohl Jeder unter den Anwesenden tief ergriffen. Und man hätte wohl vernieinen können, daß diese Worte in den fo zahlreich anwesenden Reichstagsabgeordneten lebendigen Wiederhall hätten finden müssen. Sind doch auch sie berufen, des Volkes Ehre zu wahren, sie, die als Beste des Volkes gewählt werden, um mit all« den! Ansehen, das ihnen die Wahl giebt, als gleichberechtigt mit den Vertretern der Regierungen über des Reiches und des Volkes Wohl zu wachen. Aber kaum waren wenige Tage seit jenem ekhehenden Vorgange vergangen, als sich im Reichstage ein unerhärter Vorfall» ereignete, der das zweite Bierteljahrhundert der Reichstagsherrlichkeit gsar trübe inaugurirtr. ~Jnfamer Liigner«, ~Grobheit und Unber schäintheit« waren die Ausdriicktz die zwischen Herrn v. Kardorff und Herrn Barth gewechselt wurden, ~maßlosen Lärm« und ~anhaltenden Lärm« nerzeichnet der Bericht der ~Kölnifchen Zeitung«. Jn den volnischen Abgeordneten mochten wohl Erinnerungen auftauchen an Erzählungen ihrer Urahnen von der Herrlichkeit und dem munteren Leben bei den Neichstagen in Grodno und in Krakatr. Wer aber gut deutsch empfindet, in dem muß die Schamröthe darüber aussteigen, daß solche deutseher Gesittung und deutscher Sachlichkeit hohnsprechende Scenen sich im deutschen Reich-singe ereignen können. Jst nun aber der Reichstag aus ein Niveau gesunken, das solche Seenen ermöglicht und ihre Wiederholung befürchten läßt, so ist es um so nothwendiger, daß das Präfidium energisch gehandhabt wird, irsnisomehrz als dem Präsidenten im deutschen Reichstage nur geringe diseiblinare Befugnisse zur Seite stehen; Je diirftiger aber die Maehtniittel des Präsidenten find, desto schärfer ausgeprägt muß seine Persönlichkeit sein. Wir wollen den Präsidenten v. Buol wahrlich nicht kränken, wenn wir behaupten, daß er eine solche Persönlichkeit nicht ist. Wir schätzen ihn als einen gerechten, wohlwollendemunters richteten Mann. Aber mit diesen Eigensjsafteti läßt fich ein Reichs: , Zum 27. Januar. Zelt! Kaiser Dir! Hei-P blicken Millionen Dir hinauf, zu Deinem stolzen Thron, Hiicht nur in Deutschland, nein, in allen Zonen. So weit erklingt der dcutschen Svroche Ton, Schtägt heute jedes HcrHDir froh entgegen Und fleht zu Gott für ich um Glück und Segen. Was einst »Dein großer Abn’ in schweren Tagen Eritis-it: ein Deutschland, das zerrissen war, Das ganz gelebt nur noch in Volkes Sagen, Deß Pia-ist itn Staube lag so manches Jahr —- Tas üdernohmest Du in ernsten Zeiten, Um auf der Väter Bahnen fortzuschreitem Das Schiff des Staats hast Du mit kühnen Blicken Seit jener Zeit geführt, und treue Wocht Gehalten über Deines Volks Gefchickcm Sein Recht geschiiht mit Deines Amtes Mathi- Und todten Stürme auch von nah und ferne —- Ilm Dintmel blieben strahlen Deutschlands Sterne« it Kaiser Dir! Den Dank der Millionen ft Du verdient! Gott fctiühe Deinen Thron! möge Dich mit Ruhm und Weisheit lohnen, Dido, eines großen Vaters großen Sohn! Er möge segnen alle Deine Mühen, Du Friedensfürfy dann taun Dein Deutschland blühen! W. E be r n) ein. Juni! und xllilftusclxafh «« Im Refidenztheatere ab es gestern lauter fröhliche Gesichtetn Herr Alexander Retter hatte fein Bettefiz und hatte Grund, sich über ein gut deietztes Haus zu freuen. Das Spiel auf der Bühne war Hatt, und selbstverständlich kam auch das Publikum dabei auf feine Rest-unna- Cirofiös Unser, Text von Vanivo und Letterietz Musik von Charles Lucca, wurde nach jahrelanger Pause wieder ein ntai gegeben· Das war ein gliicklicher Griff, und es steht zu erwarten, daß das itsftiae Stück mit der fcittqeftisnnttetn meiodiösett Musik noch eine stattliche Reihe Wiederholungen erlebt. Es ist eine Verlegenheite cpmödic Zwei Zwillingøichwefterm Giroflö die eine, Girofla die andere sind einander zum Bei-wechseln ähnlich . . . Abzetchen roia Schleiiy blaue »So-leise« Zwei Freier koinmen an einein Ta e, und Im· »vor der Traun wirdsdie Eine, nämlich Girosiæ von qviraten stiüsrt Giroiiö Jacke nun adwechfelnd dacd sieh («u War-many, "· " Dresden-A» Ifllsclkntkekstscusso OF· It. 10000 Anfertigung alles« Akt-en limitlllcsiclstldesk am! listed-indess. Ost· Vcrkuujsstellen user-den in allen Stadthbejpon qjjcl ygxsh »gnswärrs jenlokzsitLYgbgtzz tag, so beschaffen wie eo der gegenwärtige nun einnial leider ist, nich: lenken. Vor allen Dingen ist die Schwerbörigteit des Herrn v. Buol ein llebelstaiid, der sich bei der Handhabung des Präsidiuins besonders) störend beniertlich macht. Ter Fall Kardorfstßarth ist nicht der erste, bei dem durch den körperlichen Piangel des Präsidenten und sein dadurch veranlaßtes zu svätcs Eingreifen die häßliche Scene verlängert wurde. Wir erinnern nur an einen ähnlichen Fall in der Sefsioit 1893!94. Damals warHerr v.Buol Vier-Präsident. Gerade als ereinnml Herrn v. Levetzoiv vertrat, ereigiiete sich eine unerhörte Scenr. Die Abgeordneten Lieberniann von Sonnenberg und Singer hom bardirten sich mit den unglaublichsteii Redensarten und je größer der Lärm wurde, desto weniger verstand Herr v. Qual, was vorging. So hätte die erbauliche Sccne sei iutinituw fortgesetzt werden können, wenn nicht - wir wissen nicht, war es Richter oder SchiiiidtsElberseld -—» ein Abgeordneter zu Herrn v. Buol bingeeilt wäre und ihn rafch über die unerquictlicbe Sachlage arti-geklärt hätte. Aber auch abgesehen non der Schwerbörigieit läßt eine gewisse Langsanikeit des Entschlusses Übert-n v. Buol nicht ganz geeignet für seinen schwicrigen Beruf er- Meinen. Es würde daher im Interesse des Ansehens des Reichotags liegen, wenn Herr v. Buol es über sich gewinnen könnte, auf seinen Präsidentenvosten zu verzikhtew Da die Centrunisvartei über hundert Abgeordnete verfiigt, dürfte es ihr nicbt zu schwer fall.n, für Herrn v. Buol eine andere, geeignetere Persönlichkeit für den Präsidenten: vlatz zu vräientirew Wir wiederholen nochinals, daß die Person des gegenwärtigen Präsidenten in keiner Weise angegriffen werden foll, aber er würde ein schönes Beispiel von Vaterlande-liebe geben, wenn er zeigen würde, daß er die Sache über die Person stellt. in Fabric-Jttsoection. Man otüse dein Beispiel Württeinderge folgen und beide Arten von Thiitigteit trennen. Tie vorherige Anzeige der Kessetreoision betonte, daß aued fiir die zugleich damit vorgenotnntene Jnsvectiott der Fabrik Alles schöitstens in Ordnung gebracht und so der Ztoeck der Jnspection bereit· t werde. Die Beihilfe der so vielfach in Ansvrnch genontntenen Polizei versage natürlich. Andere Staaten hatten Dentichland über-flüstert. Es tniisse eine Neichseeittritl-·Aussichts behörde geschaffen werten mit cxextttiisgetoald Die Behauptung des vretißisilien HattdelsttiinistcrQ das; von den Soeialdetttotraten gegen die FabritEJttsoeetoren gehegt werde, sei gänzlich nnbegriittded Die Anstellung von tveiblichen Fabribsnsveetoren sei von dein höchsten socials oolitiscltctt Amte Englands befürtoortet worden. In Preußen feien die weiblichen Arbeiter geradezu ichutzlos Die Nadttrevifionett stießen auf Schtvicrigteitem Jnt Elsas; habe ein ntit der Jnsvection betrauter Bürgermeister erklärt, er befürchte, bei einer nächtlichen Revision in den Fabrilgrabeii getoorfen zu werden nicht von Arbeitern. Wettn der Staat wolle, tönne er anckt mit brntalen Unternehmern fertig werden; daß nichts gegen sie geschehn festige im Arbeiter die Ansicht, der Staat wolle ihnen niatt helfen. Auch die Autisettiiten sinacliten jetzt Front gegen die Fabrilinsoectoretr. Das Heidelberger Anttsentitettblatt habe den Fabrilinsoeetor Wörishofer angegriffen nnd ihn als Juden bezeichnet, also für die Arbeitgeber« Partei genommen: auch billigten es die Antifetttitem daß die Arbeiter von den Jnivectoren nur tu bestimmten Zeiten rnit ihren Beschtverden gehört würdest, was sie Dennnciatiotten ausietzr. Der Gewerbe-roth Tllliiller in Hannover habe amtlich saxsche Angaben über die Nachtarbeit gemacht. Die Berichte der Jnspectoren erschienen unregelmäßig und unvollständig. Die Liericitte seien eine Antlageschrist gegen das Unternehmerthutn und das Vol! tverde sein Urtheil darüber fällen. Staatsminister b. Baetticher entgegnet, daß Urtheil werde kein ungünitiges sein. Gseifall rechts.) Redner würde ohne Tirade größeren Erfolg hier und im Lande erzielt haben. Die Förderer des Arbeiterschutzes hier und im Bundesratb brauchen sich den Vorwurf des üblen Willens nicht machen zu lassen· Die Reden des Abg. Wurm »erregten nur Unzufriedenheit im Lande und würden deshalb gehalten. Mai: Antrag tianitz i) Die Klagen über das mangclhaite Attssichtswesen in Preußen sind meisten Erstiegen, den: Handels: minister nicht unbekannt und er wird dasselbe tveiteraus gestalten. Von Reicbswegen kann dieser Minister nicht zur Attstellung von weib licben Jnsoeetoren gemäß der Gewerbeordnung angehalten werden. Die Combiiiation des Jnsbertionswesans mit dem Kesseloietist u. A. m. ist Landessachtz deshalb kann ich ntcht helfen. Der Herr Vorredner hat nnr die Schattenseiten des Gewerbelebens, sticht die Liclitseiten hervorgehoben. Es ist nicbt du«-glitt, in dem Generalbericht alle ein zelnen Berichte zu vereinigen. Die Anklage gegen den Gewerbe rath Müller kann ich nicht vrüfen. Weshalb wendet sicb Herr Wurm nicht an seine vorgesetzte Behörde »und stellt hier einen sonst pflicht treuenJßeamten an den Pranger? Der Verleger des Generalberichts klagt· jetzt schon über geringen Absatz; es emvsiehlt stch daher nicht, ihn zetzi schon zu bergroßerm Abg. Wurm (Soe.) nimmt das Recht für skcki in Anspruch, Uebelstiinde hier ur Sprache zu bringen. Um ein Loblied auf den Cavitalismtis zu singen, sei er von seinen Wählern niebt bergein-irrt. Gerade über untereisäfsische Fubrikzustände fehle im Grneralbericht jede Naclxriktm Der Jnstanzenztsg sei in Hannover erschöpft worden, auch auf Preßangriffe habe der Gewerberath Müller nur mit Schweigen geantwortet und ihnen damit Recht gegeben. Abg. Jtxkraut (Antis.) bemerkt, man müsse sehr lange suchen, bis man beim Juden Schutz für Arbeiter finde. Das erkläre den Augriff des Heidelberger Planes. Man brauche nicht nach Asien zu gehen, um den Feind zu bekämpfen, der unsere heiligsten Güter de drohtk denn der Feind ist bereits aus Asien herüber-gekommen. wie Figura zeigt. (Gelächter links, Zustimmung rechts) Abg. S ch m id t-Elberfeld Greis. Vb.): Die formalistisehe Anschauung unserer Gerichte tritt in einem Urthcile des Landgerichts l, Berlin, ganz besonders hervor. Es handelt sich um die längeren Kündigungs- i « Der dritte Kammermusitsslbend Stern-Petri-von I Lilienrron brachte als Novität ein Clabiertrio in Gsmoll . (op. A) des russificirten Böhmen Eduard Nåurawnit (geb. 1839 »- zu Beist bei Königgriikd seit Anfang der 60er Jahre in Petersburg k lebend. Das Wert er chien uns nur bedingungsweise der Aufnahme « in das Programm dieser Eine-Veranstaltungen würdig, gründet seine k Wirkung zu ausschließlich auf den exotischen Reiz slavischer Rhhtbmik , und Vielodih Von ernster künstlerischer Gestaltung ist kaum die » Rede. Der Comvonist bescheidet sich augenscheinlich von vornherein, ; mit den wohlfeileren Lorbeeren des Salonch giert nicht nach denen » geweihterer Raume, sonst würden sich doch Spuren ernsterer Arbeit, Anstrebens echten Kammermusitstils finden. Ravrawnit erklärt den zweistisnmigen Satz beinahe in Permanenz stellt dem Clavier das Unisono der Streichinstrumente zu dürftiger Klangroirtuiig gegen über, manövrirt mit seltener Freigebigkeit mit fadenscheinigen Be; gleitungsforiiielm ClavienTremolo te. Kein Wunder, daß eine tiefere, echtere Wirkung ausbleibt und sich Ermüdung einstellt, nachdem der exotiscbe Reis der auch mehr an der Oberfläche sich haltenden slaviicheir uiielodik verklärt-let. Das Wert hatte feinen Platz am Schlusdes Pro gramms gefunden, man konnte also von einer Steigerung innerhalb desselben nicht sprechen. Vielmehr stand diesmal das bedeutungovollsie Wert, BeethovenoCladiertrio insloxn U) an der Soitzr. Jlun folgte Scbumanne l) small-Sonate für Claoier und Violine (op.121), von Herrn Petri und Frau Stern utii voller künstlerischer Hingabe zu Gehör gebracht, ein Werk, das, so schön es ist, doch schon jener Zeit angehört, in der feines Autors schövferische Kraft im Sinken begriffen war. Ein Nachlassen in der Durcbdringung von Inhalt und Form tritt bereits hervor. se. Mai. der König wohnte der Veranstaltung bei. Otto Schand. «« Ein Schilleretzkklns wird vom Veustädter Hostheater iiir die Zeit vom 12. bruar bis I. Mart geahnt. Zu diesem seht( Vorstellungen umfassenden Skbillercvklus beabsichtigt die tönigliche Generaldii·ection« da die anderen Plätze vom laufenden Saisdns Llbonnement fast gans in Llnidrueh genommen sind, ein Ertraabonnes sneut auf die nicht abonnirten Sitze im l. Rang zu erosfnen und zwar in der Art, daß ein für den ganzen Cvklus giltigeo Abannement auf einen Balken· oder Olmbhitheatervlastw Mk. und ein solches einen Logensilt 825 Mk. beträgt. Da« ähere wird noth össentl bekannt gemacht werden. « Jn- Llitniidtee Oostheatee geht heute »Da-use! und Gretel« undSäDer Kinde: Weihnachtstraumc morgen, Sonntag« »Ohne-r« n ne. ""·" s: "d posit- s Mut Mo« ZEF:FRÆUKITM« nsnnMYY silligsie Preise. Yeutsiycr Kritik-sing. CEtat des Reichsamts des Innern) As. Sitzung vom 24. Januar, 1 Uhr. Präsident Frhr. v. Buol verliest das amtliche Stenogramm der aestrigen Sitzuna, soweit es den Zcvischenfall dieser Sitzung be rührt und ruft nachträglich den Abg. b. Kardorff zur Ordnung. Hierauf wird in d c Tagesordnung eingetreten, auf der der Etat des Neichsasnts des Innern steht. Abg— Ga m d (Nv-) führt Bcschwerden über die Unfallverhütungæ Vorschriften für die Landlvirthia)aft, die nicht den ländlikben Ver hältnissen entfpröchen. Es seien zum Theil thörichte Bestimmungen. Die Initiative steht dem Neiehsversicherurtgeanrt nicht zu, sondern den Berufsgenofsenschaften. Man müsse gegen die Trunkenheit mehr ein schreiten, von der die Nicht-Zahl der Unfälle herrührten Auch die Jugend müsse in der Schule» aufmerksam gemacht werden auf die Gefahren ihres künftigen Vermes- Staatsririiristcr v. Boetticber erwidert, die Vorschriften seien gar nicht als Vorschriften, sondern als Unterlage, als Muster für Berufsgenosseitschaft (:)iuf rechts: Schones tlltufter i) ergangen. Das Unternehmen des Reichpsverficlierungsanrts sei verdienstlich gewesen. Der Entwurf sei unter suziehuctg von Delegirten der xderufsgenofsens schnft und des preußischen! Landrvirthschaftsäliitnisteriums (t)iuf rechts: Hört! Hört! Donnerwetter ja l) ausgearbeitet worden. Beschlössen die ländlichen Berufsgetrofsestschaften nach den Vorschriften des Entrourfee sicb zn richtely so gelte der Sag: voleuti non tit injuritx Verschiedene deutiche Vundeestaaten seien den Anregungen des Reichsversicherungek amts bereite gefolgt. Es knüpft sich hieran eine Auseinanderseyung zwischen den Abgg Hitze und Frh. v. Manteufsel über die Zweckmäßigkeit des Vorgehens des Reichsversid)eruirgeatirtc. Ab . Wurm (Soc.) erklärt es für einen Fehler, daß man die Fadribsnspeetoren in Preußen mit der Kesfelrevision hetraut habe. Jn Folge dessen bestände nur ein Viertel der Tbätiateit dieser Herren bald ihre Schwester (zn Mourzoulx Ungelegenheiteiy Verlegenheiten seht es aller Art. Schließlich bringt der gute Admiral Matanroros die Entführte wieder zurück und Alles geht zu einem lustigen Ende. Herr Rotter blieb diesmal nicht hinter den Coulissem Er spielte den Nionrzou slott und lustig. Das Amt des Negisseurs ist um nichts geringer, als das der Darsieller. Jn den meisten Fällen döngt das Gliick oder das Unglück einer Vorstellung von der Kunst des Negifseurs ab. Flicht schon dem Minnen die iliachwelt keine Kränze der Regisseur wird von den Pieiften überhaupt übersehen. Doch nein, Herr Rotter wird gestern erfahren haben, daß man nicht geneigt ist, ihn zu vergessen. Mit Beifall empfangen, mit Kränzen, Stränßem Blusnenkörben und cainpaeteren Angebindeir förmlich über: sch«ittet, hat Herr Retter an diesem Ehrenabend zugleich dargetham daß er nicht nur ein tüchtiger Regisseur, sondern auch ein tesnperatneiitvoller Schaufpieler ist. Aber die Regie gestern . . . sie war ein illieisierftiict Natur-s. Wie das Alles klapvtel Wie Jeder aus seinem Posten stand i Und diese ungezwungenen Grupviritiigen auf der Same, diese effectvollen Auf· niärsche und Abgängel Man arf aber anläßlich dieses Tages nicht unkzerecht werden und Fern! Dellingers Arbeit vergessen. Die Cl) re waren präcis ge chult und namentlich die den gebeimnißvollen Ton ironinrenden PianissimoiStellm an denen das Stück so reich ist» selangen vortrefflich. Eine Glanzleistung bot gestern Abend Emmv Navarra. Sie wußte ihre beiden Rollen deutlich und doch unauf dringlich zu individualisirens ihr »Wie soll ich denn das machen?« im I. Art, das ~Punschlied mit Chor« im S. Art, das »Mir war sa bang« im s. Art wurden mit einer Frische der Stimme und einer Wärme des innerlichen »Dabeiseins« gefangen, daß es eine Lust war. Und noch einmal ... es ist schade, aß d e siiin tlerin uns verläßt. Die Neuengagirty Fräulein Bradslth mag ihr im pikanten, flotten Spiel wohl überlegen sein, an tünstleriseden Mitteln erreicht sie sie nicht. Herr Frie e als Bolero »was: ein rechter Vater, Was mdglieb war. das that erl« Gut? Ja, er that sogar noch mehr. Bei Frie e heißt die Devise: Du sollst und mußt lachen i« Und er versteht Eine Kann, lachen Hin machen - tvahrlickp keine kleine Kunst. ucb Mtnna Bat! el war drastisch, nur trug sie in der Antrittsseene die Kann! etwas zu stark ans. Aber das legte sieh bald. Thre Leistung war wohl durchdacht und liinstlerisch abgerundet. Herr , allenftein (Maraosiili) bot diesmal eine— weit annebmbarere Schöpfung als sonst. ie Stimnnnitteh die ihm zu Gebote stehen, vertoerthete er in verstiindtiißvoller Weise, und au sein Spiel war diesmal belebt genug, um den feurigen Liebhaber glaubhaft zu machen. Und Fräulein ir g».. o, mein Fräulein .. . . das war ia ins-s ponirendi Ei, eil III: Wuudttr.
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