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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190509080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-08
- Monat1905-09
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1905
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In scharfer, persönlich zugespitzter Form die Borwltrfe de« Verbände« der Industrielle» bez. der Nationalliberalen al« jeder Begründung entbehrend; er habe nur eine Versamm lung etnberusen auf viele« Drängen hin, au« reiner Ge fälligkeit. Wetter legte er in der Wahlrechtsfrage da« Ver halten seiner Partei gegenüber den Nationalliberalen dar und seine Stellung zum Toleranzantrag, zu dem er in gleicher Weise wie die Herren Geetzen und Heinze sich ge äußert habe. — Herr Rechtsanwalt Fischer, nach diesem auch Herr Stresemann und ein anderer nat.-ltb. Herr ver suchten die gegen Herrn Kießling erhobenen Beschuldigungen auf Grund von Briefen, Akten und Notizen al« voll berechtigt zu beweisen. Durch Zwischenrufe wurde aber den Angaben widersprochen, wobei man sich gegenseitig in lieblicher Weise „Unverschämtheit", „Unehrlichkeit" und ähn liche« oorwarf, wa« natürlich bei den unbeteiligten „Dritten" lebhafte Heiterkeit auSlöste. — Herr Reichstagsabgeordneter Lipinski, der sodann sprach, war ersichtlich über diesen häuslichen Streit erfreut, wollte sich jedoch in denselben nicht einmischen und erklärte, daß er weder für einen konser vativen noch nationalliberalen oder freisinnigen Abgeord- neten zu haben sei. Sodann beleuchtete er weiter die wichtigsten Fragen nach sozialdemokratischer Ansicht. — Herr Lehrer Beck-Dresden vertrat den Standpunkt der freisinnigen Volkspartei gegenüber dem vom Vorredner ge äußerten Verhallen bei der Abstimmung über die Zoll- und Handelsverträge im Reichstage. Er führte auch aus, daß die Nationalliberalen für die Handelsverträge eingetreten seien und'deshalb die Interessen der Industrie durchaus nicht vertreten hätten. Weiter beschwerte er sich über den Ton, den die Nationalliberalen im Wahlaufrufe gegen die Freisinnige Volkspartei anschlügen. — Nachdem noch die Herren Fischer, HipinSki und Beck ihre Meinungen wieder- holt kurz geäußert und in persönlichen Bemerkungen sich zu rechtfertigen versucht hatten, kam Herr Stresemann zu den Schlußausführungen, bezeichnete die Auffassung deS Herrn Lipinski in verschiedenen Fragen teils als zu opti mistisch, teils als zu pessimistisch, wies den Vorwurf der Freisinnigen Volkspartei wegen Unehrlichkeit zurück und forderte zum gemeinsamen Kampfe gegen die konservativ agrarische Mehrheit auf. r/,12 Uhr schloß Herr Rechts anwalt Fischer die Versammlung, die, wie sehr richtig von Herrn vr. Stresemann bemerkt wurde, in der Debatte sehr umfänglich, aber wenig ergiebig war. — Nach längerer Zeit soll diese« Jahr in Riesa wieder ein Missionsfest gefeiert werden und zwar Sonntag über 8 Tage, am 17. September. Die Predigt in dem nachm. V,4 Uhr beginnenden Festgottesdienste hat Herr Missionsinspektor Lic. Dr. Siedel aus Leipzig freundlichst übernommen und sich gleichfalls bereit erklärt, in der sich au den Gottesdienst anschließenden Versammlung (^/,6 Uhr) im „Wettiner Hof" zu sprechen. Außerdem wird noch Herr Realprogymnasiallehrer cand. reo. min. Hickmann- Riesa in dieser Versammlung sprechen. —x-. Die 3. Ferienstrafkammer des Kgl. Landgerichts Dresden verurteilte heute den 34 Jahre alten Klempner gesellen OScar Hugo Herrmann aus Schönberg bet Lau- ban wegen wiederholten Rückfallsdiebstahks und einer Uebertretung zu 4 Monaten Gefängnis, 14 Tagen Haft und 3jährigen GhrenrechtSoerlust. Der Angeklagte ist nach verbüßter Strafe der Landespolizeibehörde zu überweisen. Herrmann arbeitete bei dem Klempnermeister Albrecht in Mesa. Er streikte und geriet hierdurch in Not. Am 8. August sprach der Angeklagte bei dem Schneidermeister Liebert in Riesa um milde Gaben an. Da er nichts er hielt, zog er den Schlüssel von einer Türe, um ihn mit- zunehmen und später als Nachschlüssel zu verwenden. — Der Bericht in Nr. 198 d. Bl., betreffend die LandgerichtSoerhandlung gegen den Kutscher Ernst Hermann Seifert aus Gröba, ist teilweis zu berichtigen: DaS an gefochtene Urteil (deS Schöffengerichts Riesa) ward inso weit, als der Angeklagte wegen Betrugs verurteilt worden ist, aufgehoben. AuS Billigkeitsgründen hat man nach 8 60 deS StGBS. auf die erkannte Strafe die vom An geklagten erlittene Untersuchungshaft voll angerechnet. — Morgen Sonnabend, den 9. September, begeht die Firma DreSdnerMolkereiGebrüderPfund, DreSden-N., ihr 25jährigeS GeschästSjubiläum. Die Firma wurde s. Zt, von dem derzeitigen Inhaber Herrn Kammer- zienrat Paul Pfund in Gemeinschaft mit seinem inzwischen verstorbenen Bruder in sehr bescheidenem Umfange begründet und hat sich inzwischen auf milchwirtschaftlichem Gebiete zu einer Weltfirma emporgeschwungen, deren Spezial Er- zeugnisse im In- und Aarlande einen guten Ruf genießen. — Der Zentraloorstand deS evangelischen Vereins der Gustav Adolf-Stiftung macht bekannt, daß die diesjährige Hauptversammlung deS Gesamtvereins in Brom berg nicht stattfinden kann. — Die Jnfanterietruppen deS 19. (2. sächs.) Armeekorps wurden gestern mittel« Sonderzügen nach dem zwischen Mittweida, Ehemnitz, Zschopau und Annaberg ge legenen Manövergelände befördert. Infolgedessen herrschte auf zahlreichen sächsischen Bahnhöfen rege« militärisches Leben. Bon Leipzig wurden drei Gonderzüge abgelassen, und zwar früh gegen 7 Uhr vom Bayrischen Bahnhöfe, V«8 und */«9 Uhr vom Dresdner Bahnhofe. Der erstere Gonderzug, über Borna—Ehemnitz verkehrend, beförderte den Stab der 47. Jufanteriebrigade nach Niederwiesa, den Stab der 48. Jufanteriebrigade nach Falkenau, da« 2. Ba taillon de« 107. Infanterieregiment« nach Oederan, da« erste Bataillon de» 106. Infanterieregiment« nach Wald kirchen und den Stab der Kavalleriebrigade Nr. 24 nach Zschopau. Der -weite Sonderzug führte den Stab sowie da« 1. und S. Bataillon de» Infanterieregiment« Nr. 107 über Döbeln—Ehemnitz nach Niederwiesa, der dritte Son- derzug den Stab sowie da« 2. und S. Bataillon de« In- faaterieregiment« Nr. 106 über Döbeln nach Ehemnitz. Da« Wurzener (1.) Bataillon nebst Stab de« 179. Jnfan- terieregiment« verließ Wurzen früh »/,7 Uhr und wurde über Riesa—Döbeln—Roßwein nach Arankenbera befördert; in Riesa bestiegen diesen Sonderzug noch zwei Kompagnien de« Pionierbataillon« Nr. 22, die ihn ebenfalls bi« Franken- berg benutzten. Da« zweit« Bataillon de« 179. Infanterie- regiment« sowie da« Infanterieregiment Nr. 189 hatte Mittweida zum Ziele; ihre Beförderung erfolgte mit zwei Sonderzügen, die LeiSnig gegen V.2 Uhr nachmittag«, Döbeln nachmittag» 2 Uhr und 3 Uhr verließen. Für die Jnfanterteregi meuter Nr. 133 und 134 wurden je zwei Gonderzüge abgelassen, und zwar in Zwickau vormittag« V«8 Uhr und '/.9 Uhr, in Plauen früh */,6 Uhr und l/.8 Uhr. Da« Zwickauer Infanterieregiment Nr. 133 wurde bis Zschopau, da« Plauener Infanterieregiment Nr. 134 bis Annaberg befördert. Die Ankunft an den Ziel stationen erfolgte gegen Mittag bezw. in den zeitigen Nach- Mittagsstunden. Von den in Chemnitz garnisonterenden Jnfanterieregimentern benutzten nur der Stab und einige Kompagnien deS 104. JnfanteriekeigmentS einen Sonderzug. Er führte sie vormittags ^9 Uhr von Chemnitz nach Pockau-Lengefeld. Alle übrigen Truppen dieser Regimenter sind mit Fußmarsch nach dem Manövergelände unterwegs. —* Zu der im Geschäftszimmer der Handels-Kammer Dresden, Ostra-Allee 9, pt., ausliegenden Liste zweifelhafter Firmen im Auslande, deren Benutzung den hiesigen Handel- und Gewerbetreibenden vor Anknüpfung von Geschäfts verbindungen empfohlen wird, sind Nachträge eingegangen, welche aus zuverlässiger Quelle stammende Warnungen vor kreditunwllrdigen Geschäftsleuten in Amsterdam (Bank, S.), Bombey (M. L Co), Bordeaux (Auskunftei), Bukarest S. L B., Agent R., B. u. G, P), Dänemark (Uhrenagent), Johannesburg (W.), Kairo (H.), Konstantinopel (S. C., C P., S. A., M. L Co., C. L., A. L, M. K., Z.), Lille (B ), Parts (L. S, B. A., A. K.), Pest (A. R., B., Bank geschäft), Rotterdam (D.), Venedig (B.), Venlo (B.) und vialystok (B.) enthalten. ES wird jedoch wiederholt darauf hingewiesen, daß zufolge Anweisung der maßgebenden Stelle Auskunft auf Grund deS aufliegenden Verzeichnisses zweifel hafter ausländischer Firmen nur Geschäftsleuten deS Kammer bezirkes, gegen deren Vertrauenswürdigkeit Bedenken nicht obwalten, und nur auf Anfrage über eine bestimmte Firma, owie nur vertraulich und auf mündlichem Wege dahin er eilt werden darf, ob und was über die angefragte einzelne Firma hier bekannt ist. Eine Vorlegung oder Uebersendung der Liste au den Anfragenden zur eigenen Einsichtnahme darf ebensowenig stattfinden, wie die Erteilung schriftlicher Auskünfte. — Tas Schicksal von wertlosen unbestellbaren Druck sachen im internationalen Poscherkehr. JNr internatio nalen Postverkehr haben die Postverwaltungen das Recht, im Einverständnis untereinander bei gewissen, als wert los erachteten Drucksachen^ die im Bestimmungslande un bestellbar bleiben, von der Rücksendung an den Absender Abstand z!u nehmen. Eine solche Vereinbarung besteht zwi schen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika, und zwar schon seit den 70 er Jahren. Im Ver kehre zwischen beiden Ländern werden nNr solche unbestell baren Drucksachen nach dem Aufgabeorte zurückgeschickt, die einen dauernden Wert haben und deren Wiederer langung für die Absender daher von" Interesse ist, wie Büchersendungen, Korrekturabzüge' mit den Manuskripten und dergleichen. Dagegen Werdest alle anderen Truck- achen, wie Zeitungen, gedruckte Rundschreiben, Geschäfts anzeigen, Kurszettel, Börsen- und Marktberichte usw. im Falle der Unbeshellbarkeit im Bestimmungslande zurück- -ehalten und vernichtet, Für den Fall, dast Drucksachen, die nach ihrem Inhalte als wertlos" zU erachten wären, regelmäßig aus demselben Orte Mit unrichtiger oder unzu reichender Adresse eingehen,, werden deutscherseits' ein zelne derselben mit genauer Angabe des Grundes der lnbestellbarkeit zjurückgesandst damits dest 'Absender vvN der unrichtigen Adressierung Kenntnis erhält und die Adresse berichtigen oder die Versendung einstellen kann. — Für alle Betriebsunternehmer dürfte ein Urteil von Interesse sein- das vom Schöffengericht zu Plauen i. V. gefällt wurde- Ein Stickmaschjinenbesitzer l atte sich wegen Gewerhevergehenss zU verantworten^ weil am Sonnabend/ 15. Juli, abends 5 Uhr 55 Minuten noch zwei Arbeiterinnen in, seinem Betriebe beim! Scheuern an- ! etroffen wurden. Ter Beschuldigte bestreitest hiervon etwas gewußt zu haben; er habe sein« Geschäftsräume nach dem Auswahlen des Lohnes- kurz Nach 4 Uhr, ver lassen. Von dieser Zeit an hättest seine Arbeiterinnen Zeit zum Reinemachen gehabt, da der Betrieb um 4 Uhr eingestellt worden sei. Eine der Arbeiterinnen verließ auf eine Stunde das Geschäft und begab sich, nach ihrer Wohnung. Ta sie jedoch ihre Arbeit noch verrichten wollte, kehrte sie wieder zurück, und sie hatte bis nach Uhr mmit zu tun; die andere Aufpasserin hielt sich unbe- ugtcrweise noch im Stickraum« auf. Trotzdem dieser Tat bestand der Wahrheit entsprichst wurde der Angeklagte zu zehn Mark Geldstrafe verurteilt, dst er verpflichtet sei, ein Augenmerk darauf zu richten, daß seine Arbeiterinnen zu der gesetzlich vvrgeschviebenen Zeit die Arheitsräume verlassen. — Nach dem Gesetz! Mag das Urteil richtig sein, verwunderlich aber ist es- sür was nicht alles der Arbeit geber haften soll und Muß! ' Glaubitz, 8. September. Sm 10. September 901 wurde die hiesige Sparkasse eröffnet; in diesem vier- ährigen Zeitraum betrugen sämtliche Einzahlungen 94 248 M. 60 Pf., die Rückzahlungen 109917 M. 61 Pf. Die fetten« der Kasse al» Hypothek auSgeltehenen Geld« betragen 808 700 M. »Nossen Anläßlich der in den Tagen vom 15 »i« 18. d. M. im hiesigen Schützenhause stattfindenden bienrnwirtschastlichen Autstelluvg de« Lommatzscher Bezirk«- verbände« ist für Sonntag, den 17. September, «in Sonder zug auf der Eisenbahnlinie Nossen—Lommatzsch eingelegt worden. Der Sonderzug verläßt abend« 9,20 Bahnhof Nossen und trifft — mit Halten an allen Zwischenstationen — 10,08 in Lommatzsch ein (Anschluß nach Riesa). Hinauf wird « abend« 10,18 wieder von Lommatzsch abfahren und wiederum an allen Zwischenstationen auf der Rück fahrt halten und schließlich abend« 11,06 in Nossen wieder eintreffen (Anschluß nach Dresden). Dresden. Die rasche Beilegung des Streiks in der Maschinenfabrik vvrm.' Seidel u. Naumänn in Dresden ist von hervorragend prinzipieller Bedeutung. Sie zeigt — und damit wiederholt sich, was bet dem' Glauchau- Meeraner Färberstreik erstmals so eklatant in die Augen sprang — daß, sobald sich die Streikenden vost den Ber- trauensmänuern der sozialdemokratischen Organisation emanzipieren und mit ihren Arbeitgebern direkt in Ver handlungen treten- eine beide Teile 'befriedigende Eini gung leicht zu stände kommt. In den Besprechungen des Fabrikausschusses mit Vertretern der Direktion stellte es sich sehr bald heraus-' daß die Differenzen auf eine Reihe von Irrtümern zurückzuführen,, namentlich daß die an gekündigten Lohnabzüge von den Meistern eigenmächtig verfügt waren und man reichte sich schließlich die Hand. Ter VerbandsvvrsitzeNde hatte vorher versucht, sich wieder dazwischen zu drängen und sich die erdenklichste Mühe ge geben, in gehässigen Unterstjellungen „Treue und Glauben" der Tirektion zU verdächtigen. Vergeblich ! Tie Arbeiter gingen ihren eigenen Weg^und er führte zum Ziele. In dem Einigungsprvtokoll sagt die Fabrikleitung ausdrück lich z'u/ daß, wie sie selbst auf Zuziehung^von Vertretern des MetallindUstzriellenverbandes verzichtet hat, bei vor kommenden Lohndifferenzen der Arbeiterausschuß es sein soll/ mit dem sie zu verhandeln sich verpflichtet. Und sie tut recht daran. Bischofswerda. In große Aufregung wurden am DienStag die Passagiere des vormittags kurz nach 8 Uhr von Taubenheim in der Richtung nach Bischofswerda weiter- ährenden fahrplanmäßigen Personenzuges versetzt. Der Zug wurde auf freier Strecke von einer diensthabenden Bahnwärters-Ehestau angehalten, weil von Sohland aus durch doppeltes Signal ein Zug gemeldet war. Der Passa giere bemächtigte sich ein großer Schrecken. Viele verließen den Zug und brachten sich am Bahndamme so lange in Sicherheit, bis der Irrtum aufgeklärt war.und feststand, daß keine Gefahr vorlag. Die BahnwärterS-Ehefrau hatte nur instruktionsgemäß gehandelt, denn das Doppelsignal war von Sohland versehentlich abgegeben worden. Zittau, 7. September. An Stelle des in den Ruhe- tand getretenen kaot. prim. Schmeißer wählte heute nach mittag der hiesige evangelische Kirchenoorstand von den' drei Kandidaten, die der Rat auf Grund deS KollaturrechteS präsentiert hatte, Herrn Pastor Rienhardt in Bucha bei Dahlen. V. Bautzen, 7. September. In der heutigen Stadt- verordnetensttzung wurden zwei Vermächtnisse von Fräulein llarie Christiane Jänigen, welche der hiesigen Kinder- ! «wahranstalt und der hiesigen Kinderarbeitsschule je 3000 Mark hinterlassen hat, angenommen. Niederwiesa. Hier wurde bei einem Kaufmanns ein Einbruchsdiebstahl verübt, wobei den Dieben zwei gol- ene Uhren und andere wertvolle Schmuckgegenstände im Werte von etwa 3000 Mark zufielen. Wolkenstein, 6. September. Falsches Geld in verschiedener Münze kursiert seit längerer Zett in hiesiger Gegend. So wurden in Drehbach 2 Zweimark, und ein Dreimarkstück mit den Münzzeichen v, L und -4 und den Jahreszahlen 1896, 1904 und 1867 angehallen, die auch n Drehbach verausgabt worden sind. Der auffällige Glan der Geldstücke läßt sie leicht al« Falsifikate erkennen. Schönheide, 6. September. Auf Veranlassung der l!gl. AmtShauptmann schäft soll am Donnerstag nochmal« e n Versuch gemacht werden, die verschwundene kleine Ella ! llüller aufzufinden. E« soll da« in Bettacht kommende Gelände von einem Polizeihunde abgesucht werden. Man verspricht sich hiervon besonderen Erfolg. Neueste Nachrichten und Telegramme vom V. September 1905. )( Homburg v. d. H. Der Kaiser begab sich heute vormittag 8*/, Uhr im Automobil nach dem Paradefeld bet Niedereschbach. Die Kaiserin fuhr mit der Kronprin- esst» ebendahin zu Wagen. Auch der Kronprinz sowie die brigen hier weilenden an der Parade teilnehmenden Fürst- chkeiten und Prinzen haben sich dorthin begeben. Das Wetter ist trübe mit leichtem Regen. )( Havre. Ein groß« Teil de« Kreidefelsen an der Üste ist eingestürzt. Der Scheinwerfer und die Batterie, die sich auf dem Felsen befanden, sind mit in die Tiefe , estürzt. Uni« den Fetttrümmern wurde die Leiche eine« indes aufgefunden. X Antwerpen. Die „Metropole" meldet, daß die i stsundhettSkommtsston der Schelde wegen der Cholera in ' Zeutschland die Verfügung erlassen hat, daß Schiffe au« Königsberg i. Pr. und von d« Weichsel unt« Quarantäne gelegt werden sollen. )( Emden. Heute früh 3 Uhr entstand in dem Ma gazin gebLude der hiesigen Werft „Nordseewerke" «in »rvtzfeüer-daS dfts" Magazin iy,kur-er Zeit einäscherte. Tank dem sofortigen Einschreiten der freiwilligen Feuer wehr konnte das Feuer auf feinens Herd beschränkt werden. )( Rom. Aus Süditalien wird über heftige Erd beben berichtet. In TatzaGrvo fandcheute morgen LHS Uhr ein Erdbäben dsltts 18 MinNten^an dauerte. Meh rer^ Manern sind eingeMrzt^rndäre, beschädigt.. Jnr tzospt-
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