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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190509048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-04
- Monat1905-09
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1905
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wenn diese Kategorie unter die Rechtsprechung der Ge- werbegertchte fiele. Im übrigen hätten sich die Verfahrens vorschriften wie beim Gewerbegericht gut bewährt und gewährleisteten eine rasche und wohlfeile Rechtspflege. Tie Fällen in denen am Tage nach der Klageerhebung der Klä ger schon das vollstreckbare Urteil in Händen habe, seien bet den KaufmannSgertchten nicht selten. Gerade diese Ver einfachung des Verfahrens durch Abschwächung des Par- teibetriebS sei geeignet, bei der ResorNl unseres amtSge- richtlichen Verfahrens als Muster zu dienen. Was die Stellung der Parteien anlange, so sei kaseingetvoffen, was man vorausgesetzt hatte. Nur in wenigen der Hunderte von Prozessen, die bis jetzt vor dien Kaufmannsgerichten ver handelt worden sind, zeigten sich die Prinzipale in der Klägerrvlle. Im wesentlichen betreffen die Klagen Rest gehaltsforderungen und Ansprüche wegen plötzlicher Ent lassung der Angestellten gegen die Prinzipale. Klagt ein mal der Prinzipal, so handelt es sich fast immer um Rück- kehr in das Tienst- oder Lehrverhältnis! oder um einen Anspruch auf Konventionalstrafe. — Man schreibt dcnr^ ,-Pirn. AnA": Seit vorigem Jahre ist bekanntlich die sächsische Staatseinkommensteuer um 25 Prozent erhöht worden, eine Maßnahme, die da mals unumgänglich nötig war und die von den beteilig ten Faktoren nur nach langem Widerstreben und nur im Hinblick auf die unbedingte Notwendigkeit beschlossen wurde. Jtmsächsischen Staatsbaushalte wurde der zu dek- kcnde Fehlbetrag lediglich dErchMckNMchrt, dH Vcks> Reich o.hn r daß es' seine eigenen Einnahmen» vermehrte unk ohne daß es sich weitere Einnahmequellen erschloß, seine Ausgaben erhöbe, und diese erhöhten Ausgaben, wie be- kannte den Einzelstaaten in Form erhöhter Matrikular- Leiträge aufbürdete. Bekanntlich ist das Reich drauf und dran^ eine Reichtzsteuerrefvrm vorzunehmen, die das Reich ar;f eigne Füße stellen undsesj von der Rolle eines lästigen Kostgängers bei den Einzelstaaten befreien soll. Jeden falls kverden auch hie Mehrüberschüsse, die man von den am t. Januar 1906 m Kraft tretenden neuen Zolltarif sätzen erwartet, dem Reiche eine Mehveinuahme sichern, die hoffentlich mindestens soviel betragen wird, daß die UebeSveisungen aus den Zöllen an die Einzelstaaten — Frankensteinfche Klausel — die frühere Höhe erreichen. Werden die Budgets der Einzelstaaten!' frei von der Un sicherheit, der sie jetzt infylgie Ker erhöhten und in ihrer .Höhe fortwährend schwankenden Matrikularbeiträge aus gesetzt' sind, so wirk auch wieder die frühere Ordnung in die Etats der Einzielstaaten einkehren können. Man darf dayn Hoffer;, haß unter diesen Umständen! die 25prozentige Erhöhung der Steuersätze wieher lti Wegfall kommen wird. — Wochensptelplan der Dresdner Hoftheater. Opern haus: Dienstag: Margarethe. Mittwoch: Die Fledermaus. Donnerstag: Aida. Freitag: Rigöletto. Sonnabend: Tann-. Häuser. Sonntag: ToSca. Montag, 11. September: Un- bestimmt. Schauspielhaus: Dienstag: Der Dieb. Der gemütliche Kommissar. Der zerbrochene Krug. Mittwoch: Der Revisor. Donnerstag: Faust, 1. Teil. Freitag: Die wilde Jagd. Sonnabend: Gyges und sein Ring. Sonn- rag: Die Räuber. Montag, 11. September: Die wilde Jagd. — G.röba, 3. September. Der Bau des vetriebs- gebüudeS und deS Beamtenwohnhauses für die Gasanstalt ist soweit gefördert worden, daß am gestrigen Sonnabend das „Richtfest- vor sich gehen konnte. Nachmittags 4 Uhr wurde der letzte Sparren auf das Dach gebracht und eS folgte die übliche kleine Feierlichkeit, zu der sich auch der Gemeinderat mit Herrn Gemeindeoorstand Scheibe an der Spitze eingefunden halte. Die Teilnehmer sangen ge meinsam „Nun danket alle Gott" und der Herr Gemeinde- Vorstand richtete DankeSworte an die beim Bau beteiligten Arbeiter, konnte erwähnen, daß Unglücksfälle nicht eintraten und sprach die Hoffnung aus, daß solche auch künftig nicht «intreten möchten, damit daS Werk zur festgesetzten Zeit in Bewirb genommen werden könne. Hierauf begaben sich die Arbeiter nach dem Gasthaus „Zum Anker", wo ihnen ein von der Gemeinde auSgerichter einfacher „Hebeschmaus" be- reitet war. Da» Mahl, gewürzt durch entsprechende An sprachen, verlief in schönster Harmonie. — Voraussichtlich wiÄ der angenommene Termin zur GaSabgabe, der 1. No vember, eingehalten werden können. Nachdem die GaSrohr- lexjungen aus den Straßen beendet sind, werden bereits in der» Haushaltungen die Leitungen hergrstellt. Der Bau LeS Gasometers, an dem jetzt eifrig gearbeitet wird, dürfte in ca. sechs Wochen beendet sein. Daß die Anlage einer Gasanstalt hier einem wirklichen Bedürfnisse entspricht, be weist die große Zahl der Anschlüsse, die angemeldet sind. Gtwa ISS Haushaltungen haben Anschluß an das Gasnetz Leanträgt und e« ist wahrscheinlich, daß noch viel« Anmel- düngen eingehen, wenn erst gesehen wird, wie praktisch und vorteilhaft Gaslicht für jede HauSHaltung ist. Im Interesse aller derjenigen die sich zum Anschluß an das Gasnetz noch nicht entschließen konnten, aber sei bemerkt, daß sich baldigste Anmeldung empfiehlt, denn nur bei den vor Inbetrieb setzung der Gasanstalt erfolgten Anmeldungen wird der Anschluß unentgeltlich auSgesührt, während nachher der Anschluß auf Kost«r deS Anmelders geschehen muß. Die Zahl der zur Aufstellung kommenden Straßenlaternen be- rrägt ca. 70. Die Leitung ist so gelegt, daß bet Mehr bedarf wettere Laternen ohne Schwierigkeit eingeschoben werden können. Noch sei die Aufmerksamkeit auf daS von der Gemeinde übernommene reichhaltige Kommissionslager an Leuchtern, Kronen, Lampen, Plätten, Kochern usw. ge lenkt. Diese Artikel können hier so billig gekauft werden, wie eS anderwärts kaum möglich sein dürfte. Roßwein. Im HerzNerschftn Steinbruch zu Berbers dorf stürzte dier 28 Jahre alte Steinbrucharbeiter Otta Bernhardt 14 Meter hoch hinab in den Bruch unk blieb «it zerschmettertem Körper liegen. Einige Stunden nach dem Unfall« erlöste her Tod d«n Schwerverletzten von sei- nen Schwertz«». Dresden, 2. September. In der Aktiengesellschaft Nähmaschtnenfabrtk und Gisengteßerei vormals Seidel L Naumann find gemäß der Ankündigung vom 31. August heut« abend sämtliche Vetrtck« geschlossen worden, naHein di« Schleifer heute früh die Arbeit nicht wieder ausgenommen halten, von der Aussperrung werden etwa 25lw Arbeiter betroffen. )-( Dresden, 3. September. Der König wohnte heute vormittag '/»d Uhr dem Gottesdienst in der Kapelle zu Pillnitz bei. Um 2 Uhr fand bei dem König im Gch-oß Pillnitz Familien- und MarschallStasel statt. Pirna. Folgende» botanische Unikum dürfte weitere Kreise interessieren. G» handelt sich um eine vom Ober primaner Liekke auf Kartoffel gepfropfte Tomate (I^oopvr- sioum oeculsvtuw). Die Kopulation wurde Mitte April vorgenommen. Schon 10 Tage später war, wie der „Pirn. Anz." schreibt, die Schnittfläche verheilt und eS zeigte sich ein ganz auffälliges rasches Wachstum. Jetzt hat die Pflanze eine Höhe von über 1 w und eine Breite von etwa 1 m 20 om erreicht und trägt über 30 wohlauS- gebildete Früchte von 80 bis 160 g Gewicht. Dabet hat der Wurzelstock noch reichlich Kartoffeln angesetzt, deren Quantität und Qualität natürlich erst später zu bestimmen ist. Bei der großen Schwierigkeit, die daS Pfropfen ein- jähriger Gewächse bietet, ist da» gewiß ein interessantes Königstein, 2. September. Einen bedauerlichen Unfall erlitt vorgestern der ca. 8 Jahre alte Sohn eines hiesigen Bewohners durch Verbrühen. Der Knabe war während d«S WurstkochenS in dem Schlachthäuse eine» hiesigen Fleischermeisters anwesend. In einem unbewachten Augenblicke ist daS Kind rücklings in Heu mit kochendem Wasser angefüllten Kessel gefallen und hat besonder» am Rücken erhebliche Brandwunden sich zugezogen. Zittau. Ueber einem sonderbaren Vorfall, Ker sich' Lei Kem böhmischen Stratzenzvllamt in' Ebersbach er eignete, berichtet der „Oberlausttzer Volksbote" folgendes: Schon seit längerer Zeit trug eine Seminelfrau Kes Bäcker meisters Ebermann <ruH Ebersbach alle Morgen ckuf Wunsch der Köchin des Straßsenzvllamtes dorthin frische Semmeln, welche den Zollbeamten stets trefflich gemundet haben sollen. Als die Frau am Sonntag in gewohnter Weise auf dem Zollamt« die knusprigen Semmeln abliefern wollte, nahte das Verhängnis in' Gestalt eines Finanzwachruf. scherz welcher di« Fasan vvM Fenster aus hatte eintreten sehen. Er erklärte die Backware für Konterbande. Ter Bäckermeister sollte zunächst 40 Gulden Strafe erlegen, eine Forderung, die merkwürdigerweise schließlich auf 8 Gul den 58 Kreuzer ermäßigt wurde. Eine Quittung über die sen Betrag konnte Ebermann abep nicht erhalten. Tiefe soll ihm aus Böhmisch-Leipa zu gestellt werden! — Einen schrecklichen Tod fand' der Maurer Emil Köhler auf dem neuerbauten Tampfsägewerk deS Baumeisters Kriesing in Mitteloderwitz. Er kam einer im! Gange befindlichen Transmissionswelle zu nähe^ die ihn erfaßte unk einige Male mit hermNschleuderte. Gräßlich verstümmelt wurde der Mann aufgehoben.. Er hinteMtzt eine Frau und drei kleine Kinder. Kamenz, 3. September. Zu der Kamenzer Bluttat wird weiter berichtet: Tie Ehefrau Linkes, die als eine sehr arbeitsame Frau und liebevolle Mutter geschildert wird, muß sich den erlittenen Wunden nach mit Verzweif lung gegen des Verbrechers Schläge gewehrt haben, wozu sich dieser jedenfalls einer am Tatorte aufgefundenen Axt und eines Brecheisens bedient haben mag. Tie Genannte, die mit Rock und Jacke bekleidet zwischen den Betten ihrer Kinder lag, weist an Brust und Armen Stich- und Kratz wunden auf, die auf ein vergebliches' Ringen hindeuten. Mit welcher Gewalt der Möcker seine tödliche Waffe ge führt haben muß, ist! aus dem^ Schlage an der betagten Kühne zu ersehen, der am Hinteävopf Ker Schädel gespalten ist. Ebenso haben die tiefen Kopfwunden der Kinder deren sofortigen Tod herbeigesührt. Tie verbrecherische Tat ist jedenfalls nur kurze Zeit vor Ausbruch diesC Feuers ver übt worden, da die Körper der Erschlagenen! noch warm und teilweise in TodeSzuckungcN liegend aufgefunden wur den. Nach einer weiteren Meldung hätte Linke die Tat eingestanden Wenn sich auch die Nachricht von seinem Geständnis bewahrheitet- so bleibt esj dennoch unbegreiflich, wie ein sonst ruhiger nnjk solider Menschs der L. nach dem Urteil aller, die shn kannten, war, aus einer scheinbar geringfügigen Ursache, einem EheUvist, zum sechsfachen Mörder »verdien konnte. Zwickau, 2. September. Ueber den Automobil unfall zwischen Mosel und Niederschindmaas wird wei ter gemeldet, daß Herr Professor Tr. Karg mit dem Ge schäftsführer der; Automobilhandilung Unger hier, Otto, Menz, und dem Chauffeur Philipp Thiele hier fuhr. Auch Menz und Thiele sind beide verletzt, Menz so schwer, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird.' Falkenau bei Flöha, 2. September. Ter Spinnerei besitzer Georg Liebermann hier hatte aus Anlaß seines 25 jährigen Geschäfts-Jubiläums für seine Arbeiter ein Ledigenheim, welches gleichzeitig Kinderbewahranstalt, Volksküche und Badeanstalt enthält/ mit einem Kosten aufwand von 100000 M. gestiftet. TaA-Heim ist gestern am 1. September an die ^Ärbeitervereinigung j. P " über geben worden. Tiefer Arbeitervereinigung gehören alle großjährigen Beamten/ Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma an. Sie hat deniLweck, ihre Mitglieder in Not- lagen zu unterstützen und bei vorgerücktem Alter oder bet Eintritt von Invalidität zu pensionieren. Tie Arbeiter vereinigung besitzt ein Vermögen von ca. 200000 Mark, welches in eigenen HauSgrundMcken angelegt worden ist. Auch dieses Kapital hat Herr Liebermann innerhalb der letzten 10 Jahre gestiftet, Ta die Zahl bier Arbeiter zN groß geworden ish um bin gemeinsame» Fest zu begehen, so hatte sich tzevr Liebermann weiter insofern erkenntlich gezeigt, al» er vergangene« TonnevStag' an sein« rund 900 Arbeitnehmer je einen vollen Wochenlohn alL Ju biläum sgeschenk auStzahlen-ließ. Herr LteberMann besitzt die größte Privatsptnnerei Sachsens, In seiner Fabrik werden auf etwa 107500 Spindeln wöchentlich rund 100000 Pfund Garn Und Zwirn puoduziert. Meerane. Für eine zweite EnteisenungSanlage, eine KieSwäsche, mehrere Bohrlöcher, eine Ladeeinrichtung für dar Betriebspersonal und eine Einspritzwafferleitung beim städtischen Wasserwerk in Kertzsch hat der Rat vor behältlich der Zustimmung der Stadtverordneten 72000 M. bewilligt. Wüstenbrand, 3. September. Bei dem am 31. August d. I. hier angekommenrn GänsetranSport ist die Geflügelcholera ausgebrochen. ES wurden von 1600 Stück Gänsen 77 tot vorgefunden und tagS darauf verendeten noch 200 Gänse. Lin ziemlich großer Teil der übrigen Tiere ist noch krank. Von der hiesigen Ortkbehörde ist die Gänseherde in einer isoliert liegenden Scheune untergrbracht worden. OelSnitz i. E, 3. September. Auf der heutigen Konferenz der Vertreter der sächsischen Bergleute waicn etwa 250 Personen anwesend. Die Leitung lag in den Händen de« ReichStagSabgeordneten Sachse. Pokorny- «mickau »«ächtete tu «new WM* Mr die- heutige Lage der sächsischen Bergleute. Die darauf folgende Diskussion war sehr lebhaft, hielt sich aber in sachlichen Grenzen. Die Vertreter fast aller Belegschaften berichteten über die Zustände in ihren Zechen. ES wurden zahlreiche Mißstände gerügt, aber auch gutes anerkannt. Dias Berg- amt und die Negierung waren nicht vertreten. ES wurde efne Resolution angenommen, in welcher eine gründlich» Deform der Berggesetzaebung verlangt wird. Lengenfeld/ 1! Septenibet. Tie Bautätigkeit in hiesiger Stadt ist eine sehr große. In' Ker Nähe d«r Marien- und AugusAnstraße Wick eine große Maschinen fabrik gebaut. Tie neue Schule ist auch gehoben. Es geht jetzt auf dem Bauplatz sehr lebhaft zu. Ter neue Bahnhof, welcher einer der schönftsest unk modernsten in Sachsen wer den wird, hat seine äußere Rüstung auch abgelegt und ist nur noch im Innern fertigzüsvellen. Der neue Annen- Lrunnen, welcher immer in Tätigkeit ist, zieht sehr viele Fremde an. Tenn! es ist in Wirklichkeit im ganzen Vogt lande kein derartiges, ähnliches Objekt zU sircken. Aue. Durch einstimmigen Beschluß der beiden städti schen Kollegien wurde Se. Exziellenz Ker Herr Staatsmi nister v. Metzsch in dankbarer Anerkennung für die viel fach^ Förderung, die er Unserer Stadt hat zu teil werden lassem Mm Ehrenbürger ernannt. Am Tonnerstag. konnte Se, Exzellenz durch unseren Herrn Bürgermeister Tr, Kletzschmar von diesem Beschlüsse Ker städtischen Kolle gien Mitteilung gemachst werden. Ter Minister war über die EhrUng hocherfreut und Hat sie unter dem Ausdrucke herzlichen Tankes angenommen. In der gleichen Sitzung^ und zwar ebenfalls einstimmige haben die städtischen Kölle- gien beschlossen, dem im! Auer Tale geborenen Herrn Ge heimen Hofrat Tr. Mehnert, Präsidenten der Zweiten Ständekammer, für sein treues Gedenken an seine Hei mat und allseitiges Wohlwollen für das Auer Tal gleich falls das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Auch Herr Ge heimer Hofrat Tr. Mehnert hat die ihm kargebrachte Ehrung unter dem Ausdrücke großer Freude angenommen. Plauen. Ter alte Löwenstein,' «in Felsen im nord westlichen Stadtgebiet, wird bald vollends verschwinden. Schon wiederholt sind Stücke von ihm abgetragen worden^ um! Platz zur Bahnhofserweiterung zu erlangen. Seit eini gen Monaten ist die Firma Seim' u. Riedel in Freiberg, mit einer größeren Anzahl von Arbeitern beschäftigt, noch mals 50000 Kubikmeter Fels- und 9000 Kubikmeter Erd massen abzutragen; es bleibt dann nur noch ein kleiner Rest von etwa 20000 Kubikmeter übrig- der aber auch bald niedergebrochen wecken wird. Reichenbach i. V, 3. September. Zu der Fleisch, notbewegung haben nun auch die hiesigen Stadtverordneten. Stellung genommen. Sie beschlossen in letzter Sitzung, den Kat zu ersuchen, er möge beim Ministerium vorstellig wer- den und Maßregeln zur Beseitigung der Fleischnot erbitten. Leipzig. Exemplarisch, d., h- mit Gefängnis von 2 Wochen bis zu 4 Monaten, bestrafte das hiesige Landge richt eine Anzahl Asphalt- und Erdarbeiter Ker Tach- pappenfabrik von C. F. Weber, welche während eines in dem Etablissement ausgebrvchpnen Streiks gegen Arbeits willige in ehrverletzender Weise, unter Anwendung von. Trvhung und Gewalt vorgegangen waren. Gegen einen der Arbeitswilligen wat dps Wort gefallen: „Tu behältst keinen ganzen Knochen mehr^ »venu Tu Dich nicht in den Verband aufnehmen läßt", ein zweiter war mit Fäusten in» Gesicht und hen, Rücken geschlagen worden und einem dritten hatte man Has Wort: „Tu Streikbrecher!" zu ge rufen. In dieser Bezeichnung erblickte Kas'Gericht eine Mißachtung der Arbeitswilligen, (Tr. Anz ) «ermtschle». Wegen Mordversuchs an Ker Geliebten freigesprochen. Am 18. Juni 1905 hat der 23jähr- Handlungsgehilfe Otto Püfchner in Tyssa bei Tetschen an der Elbe zwei Schüsse aus einem Revolver auf seine Geliebte, die 18 jährige 'Anna Ruhr, abgegeben", ihr so dann die Adern der linken Hand geöffnet und dann sich selLst «„geschossen und auch die Pulsadern geöffnet. Ob- zwar schwer verwundet wurden beide gerettet. Er wurde wegen Mockversuchs angeklagt und stand Mittwoch in Lettmeritz vor den Geschworenem Tiefe sprachen mit elf
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