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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190512152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19051215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19051215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-15
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1905
- Autor
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SSI Freitag, IS Tezemvcr 1i»^S, aveadS S8. Jahrg « Der Semeiudevorftaud Uiesaer Am 20. d. M. von 2 Uhr nachmittags ab gelangen im hiesigen Artillerte-Scheiben depot^nachstehende alte Materialien pp. zur öffentlichen Versteigerung u. zw.: alte Geschirre, sowie einige alte Karren und Wagen. Zeithain, den 14. Dezember 1905. Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zetthat« für -aS „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis späte r TUßaHvhAT'AT vormittags 9 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. drei Militärkapellen unsrer Garnison vereinigten sich gestern abend zu einem gemeinschaftlichen Konzerte. Wenn sich so viele Musiker zusammenscharen, so läßt sich schon etwas Beson deres erwarten. Den erschienenen Zuhörern wurde denn auch ein besonderer Kunstgenuß geboten. Die Tannhäuser- Ouvertüre durchbrauste unter sicherer Leitung gar mächtig -en Saal; ebenso sprach die graziöse Balleimusik zu „Tioconda" von Ponchielli sehr an; dem Mustkkenner bot die sinfonische Dichtung „I.S8 krsiuäss" eines Liszt, worin ernste und heitere Bilder aus dem menschlichen Leben ge malt werden, einen nicht alltäglichen Genuß. Wir müssen bewundern, daß ein so präzises Zusammenspiel nach immer hin wenigen Proben erreicht worden ist; deshalb gebührt den Mitgliedern.der Kapellen und ihren wackren Dirigen- len unsre vollste Anerkennung. Leider war wohl der materielle Erfolg nicht dem künstlerischen gleich. Bei Wiederholung eines solchen Konzertes zu günstigerem Zeit punkte — ohne Tabakrauch — wird sich der Besuch sicher steigern. —kl. Der im zweiten Dienstjahre stehende Pionier Paul Otto Zechendmf stand unter der Anklage der Be- amtenbeleidigung. Der Angeklagte, der sich als Soldat in- «nd außerdienstlich bisher gut geführt hat, befand sich am 22. Oktober im Gasthause »zum Stern" auf dem Tanzsaale. Hier wurde durch seine Schuld eine Fensterscheibe zertrüm- rnert. AIS der gegen ihn einschreitende Schutzmann ihn deshalb zur Rede stellte, erging sich Z. dem Beamten gegen- Aber in unflätigen, beleidigenden Redensarten. Der Stadt rat stellte als vorgesetzte Behörde des Beamten rechtzeitig Strafantrag. Z. erklärte, er könne sich der Vorgänge nicht mehr besinnen, da er sinnlos betrunken gewesen sei. Dem stand aber das Ergebnis der Beweisaufnahme gegenüber. Z. wurde vom Kriegsgericht mit einer Woche Gefängnis bestraft. Dem Beleidigten wurde PubltkationSbefugniS auf Kosten deS Verurteilten zugesprochen. — Tin Gesetzentwurf, betreffend die Aendierung in der Zusammensetzung der ersten Ständelknrmer, ist deins sächsischen Landtags am Donnerstag zugegangen. Nach dem Entwurf soll der Stakt Chemnitz ein ständiger Ver treter gewährt werden. Ferner sollen fünf Vertreter aus! den -reisen der Industrie/ des' Handels und des Gewerbe« auf Lebenszeit vom Könige ernannt werden. — Für das neugegründel« Parietsekretariat der deutsch, sozialen Reformpartei im Königreich Sachsen, dessen Geschäftsstelle sich in Dresden, Grunaer Straße, befindet, ist vom 1. Januar 1906 al» Parteisekretär der Reichstags- abgeordnete Schriftsteller Böckler engagiert worden. Der jetzige Parteisekretär Dr. Gerhardt verläßt mit End« diese» Jahre» seine Stellung. — Mit dem zunehmenden Lchiff»verkehr auf unseren deutschen Wasserstraßen, und somit auch auf der Elbe, hat auch der Schiffbau gleichen Schritt gehalten, die Schiff«, fahr-enge find immer fester und größer geworden. Hierbei ««d Anzeiger Meblitt »K Ayri-rr). Freibank Zeithain. Morgen Sonnabend, den 16. Dezember, nachmittags r/zl Uhr, kommt das Fleisch einer jnn-e« fette« Kalbe in gekochtem Zustande zum Preise von 40 Pfg. pro 1/z kg zum Verkauf. Zeithain, 15. Dezember 1905. systematisch gequält und! gepeinigt. „Am Tage prügelte die Mutter, am Atzend djer Vater!" erzählten Hausge nossen, unk die rohen Mißhandlungen des' Kindes'waren bald Torfgespräch. Schläge mit Stöcken und Riemen auf den entblößten Körper setzte eH täglich, nur nichts zu essen, und das arme Wesen bettelte von den mitleidigen Nachbarn Brotrinden^ ums den nagenden Hunger zu stil len. Nächtelang wurde der KNgbe aus" der Wohnung ausgeschlossen und mußte auf der Treppe zubringen. Zum Nachtlager gaben ihm die Eltern einige alte Klei der oder eine Mattatze/ welche tagsüber im Freien im Regen gehangen hatte. Einmal mußte Kass Kind sogar in einer Hundehütte Nachtquartier suchen. Der als gut mütig unk artig geschilderte Knabe trieb sich zuletzt tage lang im Torfe umher unk war nicht zur Rückkehr in die elterliche Wohnung zju bewegen, Ka er ^immerfort Schläge kriege". Als der Knabe schließlich in eine Anstalt aus genommen wurde, zeigte die Untersuchung, daß sein Kör per über und über Mit Beulen, Striemen, Schwielen und blauen Flecken bedeckt war. Am 7, September standen die Schaarschuchschen Eheleute wegen gemeinschaftlicher Kör perverletzung vor dem Schöffengericht Döhlen und wur den zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt. Sie leg ten Berufung ein, aber auch die Amtsanwaltschaft focht das! ergangene Urteil an. Bor dem"Berufungsgericht be haupteten die Angeklagten^ daß die erstattete Anzeige lediglich ein Racheakt sei. Dagegen beantragte der Staats anwalt eine härtere Strafe^ oa die Angeklagten ihr Kind in einer das Leben gefährdenden Weise mißhandelt hät ten. Tas Berufungsgericht entsprach dem Anträge des Staatsanwalts unk verurteilte die Angeklagten zu je acht Monaten Gefängnis. (Frb^ Anz) Glashütte, 13. Dezemver. Reiche Stiftungen ha* Stadtrat Emil Lange, der Besitzer der hiesigen weltberühm ten Uhrenfirma A. Lange L Söhne, anläßlich deS 60jährigen GeschäftSjubilSumS gemacht. Zu der bereits bestehenden, mit 5000 Mk. von ihm begründeten »Friedrich Emil Lange- Stiftung" legte er 45000 Mk. hinzu. Diese Stiftung be- zweckt, älteren Uhrmachern, welche mindestens 10 Jahre un unterbrochen bei der Firma beschäftigt find, bet Abnahme deS Verdienste» einen Zuschuß zu gewähren. Ferner har Gtadtrat Lange für das demnächst zu erbauend« BolkSbad mit Lesehalle 5000 Mk. gestiftet, wozu bereit» von zwei anderen Wohltätern je 1000 Mt. eingezahlt worden sind. Außerdem errichtete Stadtrat Lange im Verein mit seiner Gemahlin eine Freistelle im BezirkSstechenhau» »Wettinstift" zu Dippoldi»walde zur Aufnahme hilfsbedürftiger siecher Personen. Kamenz. Der am 22. v. M. in Dre»den-Skt«sen verstorbene Rentner Karl Heinrich Pollack, der, im nahen Milstrich gebore« und früher lange Jahre al» Baumeister hier tätig war, hat seinem Geburtsorte Mtlstrich und der dortigen Schule ein Legat von 20 000 M. ausgesetzt, wäh rend die hiesige Kleinkinderbewahranstalt 15 000 M. und da» vürgerhospital ein Legat von 8000 M. erhält. Waldheim, 13. Dezember. Reiche Vermächtnisse sind, wie der .WaldH. Anz." meldet, unserer Stadt an der Hinterlassenschaft de» in Dresden wohnhaft gewesen«. Freibank Riesa Morgen Sounabeud, den 16. Dezember dss. Ihrs., von vormittags 9 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch etveS Müdes, roh, zum Preise von 45 Pfg., sowie das Fleisch eines Schweines, gekocht, zum Preise von 50 Pfg. pro »/, Kg zum Verkauf. Riesa, den 15. Dezember 1905. Die Dtrettio« des stikdt. SchlachthofeS. Do» Riesaer Tageblatt erscheint jebe» Lag abend- mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Vierteljährlicher ver»«Spreit bet Abholung in der Expedition tu Mesa 1 Mart bv Pfg., durch unsere Tr-ge» HM W» Hw» 1 Matt « Pf», bet «bhalung am Schütter der katserl. Postanstatten 1 Mark SV Pfg., durch den Briefträger frei in, Hau» 2 Mack 7 Ps». Auch »««abwwrwrut» werd« angemawmm «a,eigeu «„ahme Mr die stumm« de« «»^abew»» tt» wemttw, » Uhr ah» stewähr. iM« «Nb SerttM dmi Lu»«« » ««»terltch tu Mesa. - «eschästo«-».-. «».»h.ßr.h. « - Fik « «-dakttmi »awwmEchi Her»«»» Schott»« tu Mes» AernsprrchfteL «r. r». OerMches uns Sächsisches. Ries,15. Dezember 19015. Militär. Man st re-Konzert. Die haben naturgemäß, so schreibt die Zeitschrift „Das Schiff", auch manche Aenderungen und Verbesserungen Platz ge- griffen, man ist vom Holzbau besonders bei den großen Fahrzeugen mehr und mehr zum Eisenbau übergegangen, und man unterscheidet heute Kähne nur aus Holz, solche aus Eisen mit hölzernem Boden und hölzernen Bänken, aus hölzernem Boden mit eisernen Bänken und eisernen Borden, und Kähne nur auS Eisen. Während auf dem Rhein die eisernen Kähne bereits vorwiegen, zieht man bei den Elb- kühnen immer noch den hölzernen Boden bei den im übri gen aus Eisen hergestellten Kähnen vor, weil man ihm bei dem vielfach steinigen Untergründe größere Festigkeit zu traut. Auch werden die Bänke in den nicht fest überbauten Räumen aus Holz noch denjenigen aus Eisen vorgezogen, weil ein derartiger Boden billiger als auS Eisen hergestellt werden kann und dem Schiff eine größere Steifigkeit ver leiht. Ein weiterer Wechsel in der Bauart der Schiffe hat sich, wie schon länger bei den Rheinkähnen, so auch in den letzten Jahren bei den Elbkähnen eingeführt, indem sich an statt des bisherigen losen Bretterdecks daS Plattendeck ein zubürgern begonnen hat. DaS Plattendeck, auS einzelnen Platten von rund einem Meter Breite bestehend, überdeckt den Kahn von der Bordseite bis zur Mitte des Schiffes in einem Stück und läßt ein erheblich einfacheres und schnelle- reS Oeffnen und Schließen des Laderaumes zu. Auch die Anordnung deS Zollverschlusses ist bet dem Plattendeck er heblich einfacher. AIS ein Uebelstand wird vielfach emp funden, daß cS bisher an geeigneten Lehrbüchern oder über haupt an Literatur über Flußschiffbau fehlt. Diesem Uebel- stände wird zum Teil demnächst dadurch abgeholfen werden, daß dem Vernehmen nach von einem höheren Beamten der Wasserbauverwaltung ein für den Unterricht an den Schiffer schulen bestimmtes Lehrbuch erscheinen und auch daS Ka pitel „Schiffbau" enthalten wird. * Siebenlehn (Kgr Sachsen). Nach dem letzten Jahresbericht der Siebenlehner Schuhmacher Fachschule (Kgr. Sachsen) wurde da» Schuljahr mit 32 Schülern und 39 Lehrlingen zusammen 71 Zöglingen eröffnet. Hinzu kommen die 12 Teilnehmer am diesjährigen Meisterkursus, sodaß die Frequenz sich aus 83 erhöht. Hiervon waren allein 55 Sachsen (resp. Siebenlehner). Die Gesamtzahl wurde unter richtet von 7 Lehrkräften, einschließlich 1 Arzt. Die Zu wendung der Kgl. Sächs. Staatsregierung betrug 6000 M., ohne die für den Meisterkursu» getragenen Kosten. Dresden. Eine exemplarische Strafe wegen bru taler KindeSnrißhandlungss diktierte das Berufungsgericht zu Dresden dem! in Deuben wohnenden 22 jährigen Fa brikarbeiter Max Richard. Cchaarschuch und dessen Ehe frau Emma Bertha geb. Wonneberger M. Tie Frau ist Mutter eines jetzt 5 jährigen, außer der The geborenen Knaben Wtlw Wonneberger, welcher gegen ein geringes Entgelt in den ersten Lebensjahren von den Großeltern erzogen wurde. Unk dass. Pflegegelk zu sparen, nahm Cchaarschuch nach! der Verheiratung nkikder Mutter dien' Knaben in sein HauH und sofort begann für das Kind ei« wahres Jankmerleben. Der Nein« Willy wurde so wohl vöm Stiefvater, alsj auch vprs der eigenen Mutter Amtsktatt der König!» Auttshauptmannschast Großenhain, des Könisil. Amtsgerichts und des SLMraths zu RieB 40 Haufen altes Brennholz, 4900 kg alte» Drahtseil, 1300 „ „ Wellblech, 400 „ „ Eisenblech, 1200 „ „ Schmiedeeisen, 210 „ „ Gußeisen, 600 „ alte Pappe, 350 „ „ Leinwand, 1200 „ „ Siederohre, 50 „ „ Segelleinwand, 50 „ alter Stahl, 1 altes Zelt, 10 alte Fässer,
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