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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190611072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19061107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19061107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-07
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1906
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UiksaerKTageblO »«d A«?slgrr Mk-W «Ä Kychch. Amtsblatt « KSntA. NMShWUtviLMschast Eichenhain, des König!. AMsMchtr tzG SWLHL W Mp- 258 Mittwoch, 7 November 1vnr>. M!«a»s -»L». s -w» LkgrdtnU <r>«v»-» ,«w «.atz Lvtndt mV Autzuahm« der'«ronn- und Kquag» Mrrtetiäyrtiqn <d«zugts«ie v«. »« -v «^!- .->.' .X- Htz-, durch w»>'- ->aut t Mark *t> Viq.. oe« Abholung am Schalter der katjerl. PofttmslaUw 1 Mart vd Pf-., durch dm» HrlchMger frei «ad Hau« - Mar« ) Mg Auch ««,'» 4>/b. nn«««.,» --erden vn«' «nzrigew-Ännahme für die Nummer de» Äutzgudelr-e» dir Ämmittag« d Uh> vhr» 'N«>va»<. Druck mW Sertag vo» Langer L Winterlich in Riesa. — «eschüftrstclle: So eth e-Str ab e üS. — Für die Rrdaenon verantwortlich. T. Langer tu Riesa. Freibank Riesa. Morgen DovnerStag, den 8. November dsS. Ihrs., von vormittags >/,A Uhl ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof da« Fleisch dreier Schweine in ge kochtem Zustande zum Preise von 50 Pfg. pro */, kx zum Verkauf. Ntesa, am 7. November 1906. Die Direktion de, stiidt. «chlachthofe». M atz » a» 4 ew a» fAr da, ^Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» Vorwittag- 9 Uhr. des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle Oertliches und Sächsisches. Riesa, 7. November 1906. — Die kleine dreijährige Prinzessin Anna Monica Pia wird, wie daS „Lpz. Tol." berichtet, in einem der Schlösser Moritzburg oder Weesenstein vorläufig ihren Aufenthalt nehmen. Im Frühjahr wird sie vereint mit Vater und Geschwistern nach Wachwitz übersiedeln, wo der königliche Hof den größten Teil des Sommers zu verbringen pflegt. Wachwitz war der LtebltngSaufenthalt der früheren Kron prinzessin, jetzigen Gräfin Monttgnoso. — Der Schiffer st reik geht seinem Ende entgegen. Nach den Mitteilungen, welche bei den vereinigten Elb- schiffahrtSgesellschaften von den Stationen an der Oberelbe eingegangen sind, beginnen die ausständigen Dockleute, sich dort wieder zum Dirnstetntritt zu melden. Auch in Ham burg hat sich eine kleine Anzahl von Heizern und Dock leuten bereit erklärt, die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Verkehr von der Oberelbe hat sich weiter etwas gehoben. Die Gesamtzahl der im Hamburger Hafen befindlichen Kähne betrug gestern früh 849, von denen auf 246 ge arbeitet wurde. — Der Arbeitgeberoerband für Binnen schiffahrt und verwandt« Gewerbe zu Hamburg hat in seiner gestern in Berlin abgehaltenen Sitzung folgenden Beschluß gefaßt: ES wird den Mitgliedern deS Verbandes überlassen, mit ihren Schiffsmannschaften an der Hand der Dresdner VergletchSoorschläge daS ArbeitSoerhältniS neu zu regeln, wobei indessen an dem Standpunkt, Verhandlungen mit dem Haftnarbeiteroerbande abzulehnen, nach wie vor festgehalten wird. Voraussetzung von Verhandlungen mit den Schiffsmannschaften ist die vorherige bedingungslose Wiederaufnahme der Arbeit. —):( Gestern fuhr ein Kahn der Schiffseigner Stolz L Teichmann aus Birkwitz, mit 254 600 Braunkohlen auf der Talreise begriffen, bet Rosawitz auf einen Stein, wodurch der Boden stark beschädigt wurde. Der Kahn wurde sofort an Land gebracht, wo er dann voll Wasser lief. Mit dem Ausladen der Kohlen ist sofort begonnen worden. — Patentschau. Vom Verbands - Patentbureau O. Krueger L Co., Dresden, Schloßstraße 2. Abschriften billigst. Auskünfte frei. Hugo Schulze, Priestewitz; Fleischhackmaschine, an deren Förderschnecke nach Entfernen der Lochscheibe und der Messer eine zweite Schnecke be festigt werden kann, wobei die Gehäuse der beiden Schnecken durch eine Ueberwurfmutter verbunden werden, (ert. Pat.) — Otto Keidel, Ortrand b. Großenhain; Schüttelrost mit gähnen auf der Oberseite zum Abräumen von Schlacke beim Schütteln des Rostes. (Sm.) — Otto Ttetze, Elster werda; Tambour für RetSmaschinen mit Isolierschicht für den Stift im Belag. (Sm.) — Großenhainer Webstuhl, und Maschinenfabrik Akt.-Ses., Großenhain; Webschützen mit auswechselbarer Klappspindel. (Gebrauchsmuster). — Die Zahl der Schulkinder in den evangelischen Volksschulen Sachsen» ist in den letzten 25 Jahren gewaltig gestiegen. Im Jahre 1882 betrug sie 479442, im Mai 1906 752072. Eigenartig find die Schwankungen, denen diese» Wachstum unter- warfen ist. Die Zunahme betrug nach dem Dresdner Journal in dem Zeiträume 1882 bi« 1885 28627, also durchschntttl. jährl. 9 542, 1885 , 1888 51734, , , , 17 245, 1888 „ 1891 15 757, „ , 5252, 1891 , 1894 13 678, , , „ 4 559, 1894 , 1897 60606, , . , 20202, 1897 „ 1900 32428, „ . „ 10 809, 1900 , 1903 32128, , „ , 10 708, 1903 , 1906 37 677, , , , 12 559. Die Zahl der an den evangelischen BelkSschulen wirkenden Lewer ist entsprechend Jahr für Jahr gestiegen. Sie be- rrng im Jahr« 1882 5840, 1885 6553, 1888 7193, 1891 8108, 1894 8439, 1897 S3S4, 1900 10871, 1903 11151 und im Mat 1906 11810. Zur Deckung des Bedarfs an Lehrkräften reichte in den Jahren 1882 bi» 1896 (mit Ausnahme de» Jahres 1891) die Zahl der von den Seminaren abgehenden GchulamtSkandidaten auS; ja e» gab in den Jahren 1882 bi» 1886 einen jährlichen Ueber- schuß, der zwischen 114 bis 220 schwankte. In den Jahren 1887 bis 1896 betrug dieser Ueberschuß an Kandidaten, die nicht sogleich nach dem Abgänge vom Seminar eine Anstellung im öffentlichen Schuldienste erhalten konnten, jährlich durchschnittlich 45. Im Jahre 1897 (stehe oben) trat der Lehrermangel ein, unter dem namentlich die Schulen in kleineren Städten und auf dem Lande zu leiden haben. Im Jahre 1900, wo der einjährige Militär dienst der Volksschullehrer zur Einsührung gelangte, und in den folgenden drei Jahren machte er sich besonders geltend, sodaß durchschnittlich 200 Seminaristen halbjährlich als Vikare auSgesandt werden mußten, ein Notbehelf, auf dessen Beseitigung im Interesse der Lehrerbildung und der gesamten Volksbildung mit allen Mitteln hingearbeitet werden mußte. Der Bedarf an Lehrern für die evan gelischen Volksschulen bezifferte sich im Jahre 1899 aus 506, 1900 auf 538, 1901 auf 703, 1902 auf 782, 1903 auf 790, 1904 auf 746, 1905 auf 750. Erft im laufenden Jahre ist er, vor allem infolge von Aenderungen organi satorischer Art, namentlich hinsichtlich der Stundenzahl der Lehrer, zurückgegangen. Doch müssen immer noch Seminaristen als Vikare im Schuldienst verwendet werden, (zurzeit 36). Den Bedarf an Lehrkräften für die kommenden Jahre im voraus zu berechnen, ist schon in Anbetracht der oben gekennzeichneten Schwankungen in der Zahl der Schulkinder nicht möglich. Man darf nach den Erfahrungen der letzten Jahre annehmen, daß er etwa 700 jährlich be tragen wird. Zur Deckung dieses Bedarfs sind an den 20 evangelischen sechSklassigen Lehrerseminaren (einschließlich deS Parallelseminars in Annaberg, daS zu Ostern 1907 nach Leipzig verlegt wird) seit dem Jahre 1896 Parallel- klassen errichtet, deren Zahl sich gegenwärtig auf 27 be läuft. Zu Ostern 1907 gehen vier von ihnen ab (je eine in Annaberg und Frankenberg, zwei in Grimma). Damit im Jahre 1913 die Zahl der Seminarabiturienten wenigstens etwa 660 bis 670 beträgt, werden Ostern 1907 je eine Parallelsexta in Grimma und Leipzig und zwei in Anna- berg wieder errichtet, während die zweite Parallelklasse in Grimma und die in Frankenberg etngezogen werden. Die Zahl der Seminarabiturienten dürste sich danach voraus sichtlich folgendermaßen gestalten: Ostern 1907 625, 1908 660, 1909 und 1910 je 715, 1911 700, 1912 680, 1913 660. Von einer Erhöhung der Zahl der Abiturienten im Jahre 1913 gegenüber derjenigen der Vorjahre infolge der von der obersten Schulbehörde beschlossenen Beibehaltung von 4 Parallelklassen zu Ostern 1907, wie die» jüngst ohne jede Sachkenntnis behauptet worden ist, kann sonach nicht die Rede sein. Die Seminardirekttonen haben über- die» Weisung erhallen, zur Verhütung der Ueberfüllung der Klassen nicht mehr als 28 Schüler in diese aufzu- nehmen. Hoffentlich ist es in nicht zu ferner Zeit möglich, auf die Normalzahl von 24 zurückzugehen, die vor allem für die oberen Seminarklassen, die in die Schulpraxis ein- zuführen sind, ein dringende» Bedürfnis ist. Dazu und zur Aufhebung der Parallelklassen an den überfüllten Seminaren ist aber di« Neugründung mehrerer Seminare erforderlich, wie die» schon auf dem letzten Landtag hervor- gehoben worden ist. —88 Eine für die gesamte deutschje Industrie, für Ar geber und Arbeitnehmer wichjtige und interessante Ent scheidung von prinzipieller Bedeutung fällte das König!- Sächls. Obcrlandesgericht zu Dresden. Nach 8 153 der Gewerbeordnung.für das Deutschje Reich macht der jenige sich strafbar, Wer andere dAtth Anwendung körper lichen Zwanges, durch Drohungen, durch Ehrverletzung oder durch Berrufserklärung bestimmt oder zu bestim men versuchst, an Verabredungen und Vereinigungen zum Behufe der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbe dingungen, insbesondere mittelst Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Arbeiter, Teil zu nehmen oder ihnen Folge zu leisten, oder andere durch gleiche Mittel hindert' oder zu hindern versucht, von solchen Verabredungen zu- rückzutveten. Im April d. I. beschossen die bekannten Vereinigten EschHbach'schen Werke, die Firma Clemens Müller und andere die Aussperrung einer großen Anzahl von Arbeitern, falls diese sich weigerten, aus der Arbeiter- Organisation auszutreten. Dem Verlangen der Indust riellen kamen die Arbeiter nicht nach und daraufhin er folgte der große Metallarbeiterausstand. Bei der Aus sperrung der organisierten Arbeiter erhielten die letzteren indessen die Zusick,serung aus Wiederanstellung auf ihren Plätzen nach Beendigung des Ausstandes- Alsbald nach er folgter Arbeitseinstellung bezogen die Ausgesperrtcn Streikposten und vor der Maschinenfabrik von Clemens Müller stand als solcher der aus Plauen i- V. gebürtige Metalldreher Max Eduard Burkhardt- Am 11. April mel deten sich bei der Firma Clemens Müller drei Arbeits willige. Als der Streikposten der letzteren ansichtig wurde, trat er gemäß der erhaltenen Ordre sofort auf sie zu, um sie zu veranlassen, wieder umzukehren- Hierbei gebrauchte er die Worte: „Ihr müßt Euch schämen, alten Leuten in den Rücken zu fallen, Ihr könnt Euch sonst Arbeit suchen!" ' Die Arbeitswilligen wendeten sich darauf sofort zu einem sich in der Nähe aushaltendeu Gendarmen, teilten dem selben die obige Aeußerung des Streikpostens mit und er suchten um dessen Bestrafung. Auf die Anzeige des Polizei- - beamten hin wurde dann gegen den Streikposten das Osfizialversahren eingeleitet und derselbe sowohl vom Schössen- als auch vom Landgericht Dresden verurteilt, weil gerichtsseitig in der oben wiedergegebenen Aeuße- rung des Streikpostens eine „Ehrverletzung" der drei um Arbeit nachtragenden Arbeitswilligen erblickt wurde- Ter Verurteilte legte hierauf Revision beim Königl- Sachs. Oberlandesgericht ein und rügte in seiner Nevisionsschrift den Rechtsbegriff der Ehrverletzung. Er habe sich nicht an die Arbeitswilligen gewendet, als dieselben die Fabrik betraten, um Arbeit zu suchen, sondern er habe die Leute erst angespvochen, alch dieselben die Fabrik wieder ver lassen hatten. Von einer Verhinderung, Arbeit zu suchen, könne keine Rede sein und deshalb seien die Tatbestands merkmale der Ehrverletzung nach Paragr- 153 der Ge werbe-Ordnung nichst gegeben- Ter Strafsenat des Obcr- landesgerichts unter dem Vorsitz dess Senatspräsidentcn, Kurtz erkannte jedoch auf kostenpflichtige Verwerfung der Revision. Ter höchste sächsische Gerichtshof billigte die Verurteilung des Streikpostens, weil auch dieses Gericht die Handlung des 'ausgesperrten Arbeiters, also die An rede an die Arbeitswilligen, als eine Ehrverletzung der letzteren im Sinne des Paragr. 153 der Gewerbe-Ordnung ausliegte- lNacht>r. Verb.) Meißen, 6. November. Heute früh in der 7. Stunde wurden in der Elbe in der Nähe der Dampfschiffhaltestelle die zusammen gebundenen Leichen einer Frauensperson und eine» ungefähr ein Jahr alten Mädchens aufgefunden. Die Mutter ist nach einem Vorgefundenen Briefe eine au» Dresden vermißte Liddy Menzel, die wegen Krankheit mit ihrem Kinde den Tod in der Elbe freiwillig gesucht hat. — Bor mehreren Tagen war aus einer Wohnung an der Cöllner Straße ein Geldbetrag von 200 Mart in Hundert markscheinen gestohlen worden. DaS Geld hotte sich mit einem noch größeren Betrage in einem verschlossenen Ver tiko befunden. Als Dieb wurde ein elfjähriger Junge de» Bestohlenen ermittelt. Der erst« Hundert marlschein w: rde in einem Geschäft in Zscheila, der zweite auf dem Post amte gewechselt. Der jugendliche Dieb zeigte sich sehr frei gebig und spendete größere Geldbeträge an meürere Jugendgenossen, von denen e« wieder zum Teil in andere Hände überging, so daß sich 12 Schüler in dieser Angelegen heit zu verantworten haben werden.
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