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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190807272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19080727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19080727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-27
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1908
- Autor
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Riesaer W Tageblatt ««V A«k»rg»r (LlbebM MAWckgch. Amtsötatl M -ie MM. AmtShautztmmmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stabt Riesa, ^omie den Gemeinderat Gröda. 172. Montag, 27. Juli 1908, abends. ' «i. J«h,g. Da» «tesarr Tageblatt «schad» M» Le, abend» mit «utnahme d« «mm. und Fasttage. »irrtelMrNch« Be^gSprei» bat Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 00 Psg, durch unser« Trüg« irrt in» Han» 1 Mark Sb Psg. bat Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalte» 1 Mark SS Psg. durch den Briefträger srrt in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» rverdm angenommen. Auzatgeu-Amiah», für dl« Nummer de» Ausgabetage« bi» vormittag 0 Uhr ohne «ewilhr. <> «ota«ion»dm» Verlag vo« Langer L winterlich i» «tesa. — «eschastSstelle: Goet-estraß- SS. — Für di, Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Der Unterzeichnete ist bi» mit 10. August diese» Jahre» beurlaubt und wird während dieser Zett durch Herrn BezirkSaffeffor von Gehe vertreten. Großenhain, am 25. Juli 1908. 148 L.. Oi». Uhlemau», «mtshauptmann. Da» tkoukur-verfahreu über den Nachlaß tde« Kletderhändler« Karl Wilhelm Thürmer in Strehla wird nach Abhaltung de» Schlußtermin» -terdmch aufgehoben. Riesa, den 26. Juli 1908. Königliche» Amtsgericht. L. 6/97. Da« KvNlurSverfahre« über den Nachlaß de« Schiffseigner« Gustav August vlammttzsch in Nünchritz wird nach Abhaltung de« Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Riesa, den 26. Juli 1908. Königliche» Amtsgericht. ' L 11/93, Mittwoch, den 29. Juli 1908, vor«. 10 Uhr kommen im Auktion-lokal hier 4 eicht» Garderoben mit Sptegeletnsatz, 1 Chaise-Longue, 1 Kleiderschrank, 1 Bertikow und 1 hellgrauer Küchenschrank gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 24. Juli 1908. Der Gerichtsvollzieher de» Köuigl. Amtsgericht». Oertliches und Sächsisches. Riesa, 27. Juli 1908. —* Die Natur liebt e» in diesem Jahre anscheinend, ' die Sonntage durch Absonderlichkeiten auSzuzeichnen. Eines- teil« gab e« schon Sonntage mit ganz abormen Hitzegraden, andernteil» stürzten Ateßbäche vom Himmel hernieder und verschafften so AuSflüglern eindrucksvoll« Erinnerungen. So warS besonder» gestern vor acht Lagen und nun wieder am gestrigen Sonntag in ganz ähnlicher Weise. Eine be ängstigende Höhe nahmen die Hitzegrade wieder an. Kaum wagte man sich auf die Straße und wer doch so mutig war, die heimatliche Klause zu verlassen, sucht« jedes bischen Schatten zu benutzen. Die Hitze hielt bi» in Vie SpätnachmittagSstunden an. In der siebenten Abendstunde schien e«, als ob sich da» Unwetter vom vorigen Sonntag wiederholen solle. Am südöstlichen Himmel bildeten sich dunkle Wolke», die, nichts Gute« verheißend, langsam am Himmel heraufstiegen. Schon fielen einige Regenttopfen und ferner Donner rollte. Di« Ausflügler und Spazier gänger waren gewarnt und suchten umgesäumt ein schützen de» Obdach zu erreichen. Wer der Warnung gefolgt war, konnte noch trocken unter- Dach und Fach kommen. Erst r/,8 Uhr war da« Wetter in unserer Gegend angelangt; es begann wieder mit einem ausnehmend heftigen Sturm, der alle» in Staub hüllte. Bon Poppitz her sah z. v. Riesa wie ein großer Sandhaufen au«. Nicht« war zu sehen, al« «ine riesige Staubwolke, die häuserhoch ging. Dabet kracht« e« in den Bäumen, Seste stürzten zur Erde, Zweige wurden ein Spiel der entfesselten Windsbraut und massenhaft fiel wieder da« noch unreife Obst dem Sturm« zum Opfer. Der Sturm wurde dann von einem inten- sioen Gewitterregen verdrängt, der allerdings hier kaum so heftig wie in der wetteren Umgegend herniedergtng. Trotzdem goß eS auch hier ganz hübsch, wenn auch nicht allzulange. In der 9. Stunde konnte man bei einer Be- gehung de« Stadtparke« feststellen, wie Übel der Sturm dort den Bäumen mttgespielt hatte. Starke Aeste waren herabgebrochen und unzählige Zweige lagen am Boden. Aehnlich hat der Sturm in den Privatgärten gehaust und mehrfach wird un« Meldung von glatt vom Sturme ab gedrehten Bäumen. Heftiger Regen scheint besonder« in der Gegend von Lichtens««, Wülknitz, Truppen- Übungsplatz Zeithain, Gohli» usw. aufgetroffen sein. In letzterem Orte trat ein Wirbelwind auf, der einen Herrn Schiffseigner Kunze gehörigen, in" der Elbe vor Anker liegenden Kahn lo«riß und quer über die Elbe legte. Anderthalbstündige angestrengte Arbeit bedurft« e«, den Kahn, der die Schiffahrt behinderte» wieder in seine Lage zu bringen und somit da« LerkehrShinderni« zu beseitigen. In Gohlis wurde auch ein starker Birnbaum entwurzelt. — Während de» Regen« donnerte e« lebhaft und an ver schiedenen Stellen de« Himmel« zu gleicher Zeit auf- leuchtende Blitze zeigten, daß mehrere Gewitter sich ge- bildet hatten. Bon Blitzschäden ist nur bekannt geworden, daß man nach Lommatzsch zu einen größeren Feuerschein beobachtet hat, den man auf «inen zündenden Blitzschlag zurückführte. Nachdem sich da» Unwetter au »getobt, hatte sich die. Luft einigermaßen abgekühlt und e« herrschte «ine wohltuende, nach dem heißen Lag« doppelt angenehm empfundene Frische. —* Der LandeLoerbandUsächs. Gewerbe- und Hand- werkeroercine beabsichtigt die große Kunstgewerbeau«stellung in München zu besuchen und ist zu diesem Zweck« eine Sonderfahrt na-München geplant. Al« Lag der Fahrt nach München ist der 7. August bestimmt und werden auch die Mitglieder de« hiesigen Gewerbeverein» aufgefordert, sich an dieser Sonderfahrt zu beteiligen. Nähere Auskunft über Fahrpreis, Abfahrt rc. erteilt gern der Vorstand Herr Getlermetster Bergmann. Die An meldung muß aber spätestens bi» zum 29. Juli erfolgen. * Wenn es auch die Sonne gestern zu gut meinte, fv saß sichs doch im Konzertgarten des Stadtparkes recht angenehm. Tie nahe Elbe sandte etwas erfrischende Luft herüber und durch die dichtbelaubten Bäume ver mochte die Sonne nicht durchzudringen. Deshalb war auch daÄ Militär-Toppelkonzert, das nachmittags 4 Uhr Le- gann trotz der Gluthitze gut besucht. Cs mochten ca- 350 Personen anwesend sein. Tiefes Konzert wurde auch durch den abends austretenden Gewitterregen nicht gestört. Erst als nach Beendigung de- Konzertes sich das Publikum verlausen hatte, begannen Sturm und Regen. Gin aus halb 8 Uhr angesetztes Familien-MilitärLmzert! konnte allerdings nicht abgehalten werden. —* IM Welt-Kinotheater, Kauptstraßje 51, ist mit Beginn dieser Woche das Programm wiederum ge ändert worden. Im Inseratenteile vorliegender Nummer ist das nähere hierüber zu ersehen. Tie Darbietungen er freuen sich ständig guten Besuchs und die Direktion ist auch bestrebt. Unterhaltendes und Belehrendes, in schöner Abwechslung vorzuführen. —* Herr Amirhauptmann Geheimer R«gterungSrat Dr. Uhlemaun ist vom 25. Juli bi» 19. August beur- laubt und wirb während dieser Zeit durch Herrn Bezirk«- affessor von Gehe vertreten. —* Bet dem kürzlich erfolgten Begräbnisse des Herrn Hauptmann Freiherr von Keller fiel allgemein der präch tige Leichenwagen auf, mittel» welchem die lieber- führunZ de» Sarge« nach dem Friedhöfe erfolgte. DaS Publikum vermutete, daß der Wagen einer auswärtigen Gesellschaft gehöre, da man ihn bet hiesigen Begräbnissen noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Dem ist aber nicht so. Der Wagen war der mit einem Kostenaufwand von rund 3000 Mark von der hiesigen Beerdigung«, gesellschast „Eantorei" neuangeschafste Leichen- wagen. Er ist von der Firma M. I. PlenikowSki L Eo. in Hartha t. Sa. hergestellt und einer der schönsten von allen in neuerer Zeit gebauten dergleichen Wagen. Auf dem Unterbau ruhen acht mit reicher Schnitzerei versehene Säulen. Diese tragen ein gleichfall« reichverzierte« Dach, dessen vier Setten eine in «in Kreuz au«laufende Wölbung zeigen. In der Mitte de» Dache« befindet sich al« Auf- bau «ine stilisierte Krone, die da« Dach mit seinen Ver zierungen wirksam überragt und verschönt. Auch der Unter- bau ist der ganzen Ausführung des Wagen» entsprechend mit schönen Schnitzereien versehen. An, den einzelnen Feldern zwischen den Säulen find Portieren angebracht. Natürlich ist der ganze'Wagen in den Farben gehalten, die für ihn allein angewandt werden können: schwarz mit stlber. Da« düstere Schwarz wird aber durch da« freund- lichere Silber wesentlich abgeschwächt, und e« ergänzt sich beide« zu einer prächtigen Gesamtwirkung. Der neue Wagen macht einen sehr vorteilhaften Eindruck; seine Au»stattung ist in jeder Beziehung würdig de« Zwecke«, dem zu dienen er bestimmt ist. — Se. Exzellenz der Staatsminister Tr- Beck hat am Sonnabend einen mehrwöchentlichen Urlaub ange treten. — Die Ziehung der dritten Klaffe der 154. Königlich Sächsischen Landerlotterie findet am Mittwoch den 12. und Donnerstag den 13. August statt. Die in dieser Klaffe zur Ausspielung gelangenden höchsten Hauptgewinne find ein 50 000, ein 40 000, ein 20 000 und ein desgleichen 10 000 Mk.-Gewinn. — Wie bestimmt verlautet, beabsichtigt der Lande«' kulturrat für da« Königreich Sachsen vom Jahre 1909 an «in wesentlich erweitertes Amtsblatt herauSzugeben. Zur Leitung deSsekben soll ein mit Fachkenntniffen aus gerüsteter Redakteur bestellt werden. — Die .Sächsischen Politischen Nachrichten«, da« Organ der konservativen Partei Sachsen« teilen mit, daß die KonsttvAtiven den Justizminister im Landtags darüber interpellieren Werden, warum die Hinrichtung der Grete Beier durch Zulassung von 200 Personen zu einem Schauakt gemacht worden sei. — Wie dem .Freiberg. Anz.* von privater Seite mitgetetlt wird, gibt nunmehr der bekannte Psychiater Professor Dr. A. Forel, der zurzeit in der Schweiz lebt, ein Urteil über Grete Beier ab. Dieser geht dahin, daß er nach den Verhandlungen die Beier Mr eine erblich absolut defekte hysterisch-moralische Idiotin, die stark meffaltnisch veranlagt ist, halte. Solche Wesen seien zu allem fähig und sexuell sensationSbedürfttg. Um solche Exemplare de« domo sapioas sei eS nicht schade. — Mehrere sächsische Offiziere haben die Er- laubni« erhalten zur Besichtigung der Küstenbefestigungen der Marine. ES sollen besucht werden am 30. und 31. August Wilhelmshaven, am 1. und 2. September Geestemünde, am 3. September Kuxhaven, am 4. und 5. September Helgoland, am 7. September Brunsbüttel und am 8. Sep tember Kiel. —* Die Deltgtertenversammlung de« Sächsischen Zentralverbande« gegen den AlkoholiSmuS bettet am 7. Juli über die Betteilung der StaatSbeihtlfe von 2000 M., die dem Verbände durch das Kgl. Ministerium de« Innern für da« Jahr 1908 übermittelt worden ist. Diese Beihilfe ist im wesentlichen für die Bolkshetlstätte „Seeftteden" (für alkoholkranke Männer) bestimmt, doch sollen soweit möglich davon auch die EnthaltsamkeitSvereine (Blaukreuzverein, Guttempler) unterstützt werden, die sich der au« Seeftteden Entlassenen annehmen. Auf Vorschlag de« 1. Borsitzenden, Herrn San.-Rat Dr. Meinert, beschloß der Berband, zunächst 180 M. für seine eigenen Zwecke (Geschäftsstelle, Drucksachen und dergl.) znrückzustellen, so daß zur weiteren Derwendung noch 1820 M. blieben. Der 1. Vorsitzende schlug nun zunächst vor, sowohl dem Landesverband vom Blauen Kreuz, wie der DisttiktSloge Sachsen des Intern. Guttemplerorden« je 300 M. zu be willigen, er verwies aber darauf, daß der Verein Sächs. Bolksheilstätten für Alkoholkranke mit der danach für ihn verbleibenden Beihilfe von 1220 M. dis im Jahre 1908 erforderlichen Schuldztnsen nicht zu decken vermöge, wie au« dem von Herrn Dr. H. Haenel vorgelegtsn Kassen bericht hervorgehe. E» werde dann eine Erhöhung der Pflegkosten in Seefrieden unvermeidlich sein. Dies wurde einmütig al« unerwünscht bezeichnet und die Versammlung entschied sich nach längerer Aussprache mit 12 gegen 2 Stimmen dafür, den ganzen für da« laufende Jahr ver- fligbaren Betrag von 1820 M. der BolkSheilstätte „See frieden" zu überweisen. Zum 2. Vorsitzenden wurde Herr Dr. med. Stegmann einstimmig gewählt. —88 DaS sächsische evangelische LandeSkonsistorium hat sich jetzt mit der Frage beschäftigt, ob bei der Ab führung einer Leiche zum VerbrennungSorte Glocke»' g« läute und Gesang eine» Kirchenchores stattfiUden dürfe. Da« Konsistorium ist zu einer Verneinung dieser Frage gekommen und führt dazu folgende« au«: Nach 8 5 der Verordnung vom 8. November 1906 ist bei , Festsetzung der äußeren Ordnungen, unter denen eine ktrch- In unü Lsnü v-rbrsitÄslK 2ki!ung.
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