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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191101315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19110131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19110131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-31
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1911
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La« Mela« Tageblatt «schein« je»« La, abend« mit «««nähme d« Sonn» und Festtage. Mertel,ährtich« ve»n«ch>rei» bet «bholung in d« Expedttto» in Mela 1 Mart bi) Pfg„ durä» Misere Lrüger tret in» Hau« I Mar» «Ü Pfg., bei «bholung am Schalt« d« kalsat. Poslanslallen 1 Mar» Ob Psg„ durch dm Brteltrüg« srrl iu» Hau« 2 Mart 7 Psg. «uch MonatSabomimient« «erde» angenommen. «»t»tsr«.«nn«h»e sür dl« Nummer de» 7lu«gabetage» bi« vormittag S Uhr ohne Bewahr. Notatlon«druck »md Verlag von Langer L LSinterli» in Nie la. — Bri»öst«sirl>r: Vorthrslrabe VS. — Fllr die Nedaklion veranttvottlich: Arthur Hähne! in Niel». Die Grundsteuer auf den I. Termin diese» Jahre» nach 2 für die Steuer» einheit ist am 1. Februar fällig und längsten» de« 14. Aedruur diese» Jahres an unsere Steuerkaffe abzuführen. Der Rat der Stadt Mesa, am 30. Januar 1911. vr. Scheider, Bürgermeister. Am 1. Februar 1911 ist der 1. Termin der Staats- und Gemeiudegruudsteuer fällig. Die Steuerbeträge sind bi» spätesten» zu» 14. Februar 1911 zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung an die hiesige Gemeindekaffe obzuführen. Gröba, am 31. Januar ISil. Der Gemeindevorstand. Schulgemeinde Röderau. Dienstag, den 7. Febr. von 1—3 Uhr und Mtttwach, den 8. Febr. vormittag» von 10—12 Uhr sollen die schulpflichtig werdenden Kinder in der Expedition de» Unterzeichneten — Eingang 6, 1 Treppe — angemeldet werden. Schulpflichtig werden alle die Kinder, welche Ostern 1911 das 6. Lebensjahr vollenden; außerdem werden auch die Kinder ausgenommen, welche bi« 30. Juni 1911 da» 6. Lebensjahr vollenden. Bei der Anmeldung ist für alle Müder der Impfschein beizubringen. Für Kinder, welche nicht in Röderau, Prvtuuitz und Moritz geboren sind, ist die staudesamtliche Urkunde und die Taufbeschetuiguvg vorzulegen. Die Anmeldung hat nur durch die Etter« oder Pfleger zu erfolgen. Röderau, den 31. Januar 1911. Fuhr««««» Schuldirektor. Zahl der kirchlichen vegräbnisse hat um 138 mehr abge» nommen al» die der Todesfälle. Die Zahl der Selbst morde stieg um 72 auf 1397. Die Kollekten blieben im Durchschnitt um 4420 Mark hinter de» Vorjahr« zurück. Sie erbrachten durchschnittlich 21057 Mark. — Vor dem Landgericht Dresden hatte sich am Sonnabend nachmittag der 44 Jahre alt«, in Greußuig bei Döbeln wohnende Tiefbauunternehmer und Stein- bruchSpachter Friedrich Gustav veeger wegen Erpressung und Verleumdung zu verantworten, veeger hat für die König!. Eisenbahninspektion Döbeln Tiefbauarbeiter: ausgeführt. Er behauptete, bei der Vergebung der Arheit sei e» nicht einwandfrei zugegangen. Veeger will von dem inzwischen verstorbenen Oberbaurat Geyer, der damals Letter der Inspektion war, die Prei»forderungen der Kon kurrenten erfahren, dann dar niedrigste Angebot gemacht und darauf immer von der Etsenbahndtrsktion den Zuschlag erhalten haben. Die Preise sollen später durch den Ober baurat auf ein neue» Submisston-angebot erhöht worden sei«, blieben aber immer hinter den Forderungen der Mit bewerber zurück, veeger will im Laufe der Jahr« für 277000 Mark geliefert haben. Für die Bevorzugung zeigte er sich dankbar und machte dem Oberbaurat nicht nur bare Zuwendungen in Beträge« von 80 bis 200 ML, sondern lieferte ihm auch Naturalien. Auf diese Weis« soll der Beamt« von veeger ungefähr 5000 bis 6000 ML geschenk-weise angenommen haben. Der Angeklagte be- hauptete, e» seien ungefähr 23000 Mark gewesen. Nach, dem der Oberbaurat von Döbeln wegzog, und veeger bet der Bahninspektion nicht mehr bevorzugt wurde, verlor er die Arbeit und kam in eine schlechte pekuniäre Lage. Nun mehr ging der Angeklagte drohend gegen den Beamten vor, er verlangte die Rückzahlungen der gegebenen Darlehue, drohte mit Veröffentlichung der Bestechungen und trat so- gar sein «Guthaben* an ein hiesige» Inkassogeschäft ab. Durch diese Erpressungen erlangte veeger seit Juni 1905 bi» 1909 15810 Mark. Obgleich veeger dann schriftlich aus wettere Ansprüche verzichtet hatte, berechnete er später noch seine Forderung auf 37 200 Mark und verlangte Zurückerstattung de» Reste». In einem vom 23. Dezember 1909 an da» Jnkaffobureau gerichteten Briefe behauptete veeger wider bessere« Wissen, die Ehefrau de« betreffenden Beamten hab« im Jahre 1889 seinem Vater gelegentlich eine» Besuche» 400 Mark au» einer Kassette gestohlen. Der Angeklagte hat in der Voruntersuchung selbst zuge geben, daß diese Behauptung völlig au» der Luft gegriffen fei. Veeger wurde zu zwei Jahren Gefängnis und fünf jährigem EhrenrechtSverlust verurteilt, auch nach Schluß der Verhandlung in Hast genommen. — Die Krankenkasse sächsischer Lehrer? die innerhalb des Sächsischen Lehrervereins besteht, hält eine außerordentliche Hauptversammlung am 26. Februar d. I. in Meißen im Hamburger Hof ab. Die Versamm lung wird sich mit wichtigen Statutenänderungen, zum Beispiel mit der Höhe der vierteljährigen Beiträge, mit der Gewährung von Heilmitteln, Bade- und Trinkkuren und dem Aufwande für Operationen, beschästigen. Auch die Dauer der Unterstützungen und deren Höhe stehen mit zur Beratung, ebenso ein Bericht über den Stand der Familienversicherung. * Gröba. Heute vormittag wagte sich ein 6 jähriger Knabe von hier auf das noch dünne Eis, das sich in dem alten Bett der Döllnitz gebildet hat. Der Knabe brach rin Dertliches und Sächsisches. Riesa, 31. Januar 1911. —* Im Hotel Höpfner gelangte gestern abend durch da» Direktor Zschiedrich'sche Opern- und Operettenensemble die Komische Oper „Martha oder Der Markt zu Richmond", Text von W. Friedrich, Musik von Friedr. v. Flotow, zur Aufführung. Die Oper erlebte ihre Grst- Aufführung 1847, hat also bereit» die Bürde zweier Menschenalter zu tragen. La ist e» kein Wunder, wenn wir manches an ihr nicht mehr „modern" finden. Aber trotz alledem winkt der Oper in der Zukunft noch mancher Erfolg. Und da» will auch nicht Wunder nehmen. Denn in ihrer reichen Fülle gefälliger Melodien und ihrer unter haltsamen Handlung besitzt die Oper ein LebenSelixirr, daS unerschöpflich ist. Man glaubt es gern, daß die Oper bet präciser Einstudierung und vor allem auch wirkungsvoller szenischer Belebung und Ausschmückung selbst an den Bühnen unserer großstädtischen Theater noch lebensfähig ist. Wir in der Provinz sind ja weit bescheidener, und so wird die hiesige „Martha"-Ausführung, trotzdem sie in szenischer Hinsicht recht dürftige und farblose Bilder entrollte, sich für die meisten der nach Hunderten zählenden Besucher doch zu einem Ereignis gestaltet haben. Und so wett die Musik und die Leistungen deS Ensembles in Frage kommen, muß entschieden auch gesagt werden, daß da» gestrige Gastspiel der Zschiedrich'schen Gesellschaft die hier üblichen vorstell, ungen bet weitem übertraf. In Herrn Musikmeister Himmler fand die Aufführung einen umsichtigen Dirigenten und auch die Kapelle hielt sich tapfer, was umso mehr anerkannt werden muß, al» für Proben wenig Zeit zur Verfügung gewesen sein dürfte. Die Ouvertüre wurde ganz ausge zeichnet dargeboten. Frl. Helene Reiter spielte die Rolle der Lady Harriet Durham recht nett. Die Lady, Ehren- fränlein bet der Königin» ist vom Hofleben übersättigt und sehnt sich nach wahrer Liebe. Auf dem Markt zu Rich- mond vermietet sie sich aus Scherz an den Pächter Lyon«! al» Magd „Martha". AuS dem Scherz wird aber Ernst, denn jede Magd, die sich verdingt, muß nach dem Gesetz ihrem neuen Herrn ein Jahr dienen. „Martha" singt Lyon«! da» Lied von der letzten Rose vor, daS diesem so bezaubert, daß er ihr ein LiebeSgeständni» macht. „Martha" aber weist ihn, obwohl selbst von Liebe ergriffen, zurück und flieht an den Hof zurück. AIS sie Lyonel bei einer Jagd wiedersteht, leugnet sie, ihn jemals begegnet zu sein, sie erklärt ihn sür wahnsinnig und läßt ihn gefangen nehmen. Bald aber stellt sich an einem Ringe heraus, daß Lyonel der Sohn des unschuldig verbannten Grafen Derby ist. „Martha" selbst überbringt ihn die frohe Botschaft und trägt ihm Herz und Hand an. Lyonel aber weist die einst so Grausame ab und erst, als „Martha" sich ihm wieder al« Magd verdingen will, kann der Geliebte nicht mehr widerstreben. Gesanglich wie darstellerisch wußte FrL Retter die Rolle ansprechend zu gestalten; das Lied von der letzten Rose sprach gut an. In Spiel und Gesang ihr überlegen zeigte sich freilich Frl. Ltddy Golditz, die die Rolle der Nancy gut durchdacht und wirkungsvoll nüanciert zur Durchfüh rung brachte. Wußte Herr Friedr. Kah al» Lyonel den dramatischen Einschlag feiner Partie in der rechten Weise zu betonen, so blieb andererseits Herr Direktor Zschiedrich der Darstellung de» reichen Pächter» Plumkett nicht» schul- dtg. Die Lieder „Ach so fromm" (Lyonel) und „Mag der Himmel «uch vergeben" (Ensemble) gelangen lobenswert. Die Darsteller konnten nach jedem Aktschluß reichen Bei- fall einheimsen. Jedenfalls darf Herr Direktor Zschiedrich sicher sein, daß dem am 1. Mär, hier beginnenden vier- wöchigen Gastspiel seine» Ensemble» vom hiesigen Publikum mit Interesse «ntgegengesehen wird. —* Festgenommen wurden von der hiesigen Polizei der Reisende Ernst Heimer au» Langenleuba-Nte- derhain, der von der Staatsanwaltschaft Zwickau wegen Betrug und Urkundenfälschung gesucht wird, sowie eine hier bedienstet gewesene Kellnerin, die sich deS Diebstahls und de» Vergehen» gegen 8 361° de» Strafgesetzbuchs schuldig gemacht hat. —* Zu dem am Sonntag früh in der Goethrstr. 84 hier erfolgten plötzlichen Todesfall ersucht man un» mitzuteilen, daß die Frau nicht von vorübergehenden Passanten, sondern von Hausbewohnern aufgefunden wor- den ist. — Seine Majestät der König hat seine Orient reise gestern früh 7 Uhr 22 Minuten vom Dresdner Hauptbahnhofe au« angetreten. Der König begab sich in Begleitung seiner Söhne und Töchter nach dem Haupt bahnhofe, nachdem er sich vorher im Restdenzschloffe von den Damen und Herren de» königlichen Dienstes und der Hofhaltung verabschiedet hatte. Auf dem Bahnhofe hatten sich außerdem die Staatsminister, sowie die Minister der diplomatischen Korp» zur Verabschiedung eingesunden. Ebenso waren hier der Präsident der Generaldirektion der StaatSeisenbahnen, Dr. Ulbricht, Polizeipräsident Kötttg und Oberbürgermeister Geheimrat Dr. Beutler anwesend. Der Abschied war überaus herzlich. Ge. Majestät küßte seine Kinder wiederholt und reichte jedem der anwesenden Herren mehrfach die Hand. Langsam setzt« sich dann der Zug 7 Uhr 22 Min. in Bewegung. — In Genua wird sich der sächsische Gesandte in Wien, Graf Rex, dem Könige anschließen. — Wie die „CH. N. N." erfahren, hat di- Fortschritt- liche BolkSpartet beschlossen, für den 20. sächsischen Reich«- tagSwahlkrei» LandgerichtSrat Brodauf-Chemnitz aufzustellen, der von den Nationalliberalen unterstützt werden wird. — In der evangelischen Landeskirche Sachsen» wurden nach einer Zusammenstellung im Jahr« 1909 über 92 000 Kinder konfirmiert, unter denen stch 2859 au» gemischten Ehen befanden. Im ganzen wurden 606 Kinder mehr konfirmiert al» im Vorjahre. Sechsmal wurde die Konfirmation von den Beteiligten verweigert und 16 mol ganz oder teilweise beanstandet. Die Zahl der Trauungen betrug bei 37 204 Eheschließungen unter 1000 Paaren 956. In 19 Fällen wurde die Trauung von kirchlicher Sette versagt und 185 mal leiten» der Braut paare, verweigert. Die Entziehung der kirchlichen Ehren- rechte erfolgte 1239 mal, darunter in 818 Fällen wegen Verweigerung der Trauung. 413 mal wurden di« Ehren- rechte wegen Unterlassung der Tauf« entzogen. Eheschet- düngen wurden 1198, da» sind 110 mehr al» tm Vor jahre, gemeldet. Von den Ehescheidungen kamen 351 auf Leipzig, 225 auf Dresden und 119 auf Chemnitz. Die Zahl der Abendmahl-gäste blieb Um 94 388 hinter 1908 zurück. Die Vbminderung erklärt stch -um Teil au» dem ungünstigen Wetter am zweiten Bußtage und am Toten sonntage, sowie auch durch die übertrieben« Angst vor Ge- sundhettSschädigungen durch den gemeinsamen Kelch. Hierzu kommen auch noch die religiöse Gleichgültigkeit und der Einfluß mancher Sekten und Gemeinschaften. Di« Anzeige« aller Art MilhMt beste Kerbttitukg. «4. Zehr». Dienste«, 31. Jänner 1911, abend». SS. Riesaer Tageblatt «ud (LlbedlaltAu-tizer). Arntsötatt *2?» sür -le König!. ArntSbauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, . sowie den Gemeinderat Gröba.
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