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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191207274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-27
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1912
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weil « M -ring«-«« »«»acht« fleht, Spion«« EPMfl«« StaN«, »etri^M M HOßM D-OeMMlL- ^aig, VW«, MrUnMfuchnM M0R«nßWBlch EttUte» »t, „«gnizin Stisaut" ee«M, da» di« liirNfch, »ar- fleAM, dl Kämpft» pon «Murata am 20. Juli voll, ständig falsch sch. Dts Ftaliener hätten di« Vas« völlig »am Ych«d« -chlladskt, d«r Halt über Kopf ,,stoh«n sch. Betgte«. Ja der bUgtschen Oa«n«r »Kd sitzt «ach ch»«r laag« Paas« üb« di« ktzim WahlM tzoönttteet. LiigUch kämmt l Misch« d« Sink« »ad der Reckt« « hefttg«, Zn- smerwenstößen. Vargtst«« war d« Ann s« groß, da» dt« «Mag avf eia« halb« «und« unterbrach«, »«rd« «atzt«. B«r Sozialist L«wapn, aaavl« scha« klerikale» Kollegen «inen Lollhäu«!«, worauf d«r Klerikale Gtsthal» all« Sozialisten Lügner und Betrüg« nannt«. Daan dauert« d«r Arm. d« va» d« schrch«ud«a Abgeordn«ten »«mrsacht »nrd«, «inntinlang an. Al» drr Prüsideut mit d«r «l«k- Irisch«» Alarmglocke di« Deputierten nicht m«-r zur Nutz« bringen könnt«, -ad «r dt« GtMag ans. , Skoeneegen. Di« n«ue Lelrsunkenstation in Berg,« i« westlichen Norwegen ist öffentlich dem Verkehr übergehen morden. Vie ist eine der stärksten Stationen Europa» und reicht bi» nach dem Nordkap und über die ganze Nordsee hinaus bi» nach Irland und dem Ntlanilschen Ozean. Der Exkönig von Portugal Manuel ist im strengsten Inkognito in Ehristlania etngetroffen und wird «inen Sommrrausenthalt an der norwegischen Küste nehmen. Rußland. Ein« Kurdenbande, die von einem «ntlausmen russisch«« Strüsling geführt wurde, tötet« in der Näh« von Lboi «i««n Ang«stellt«n de» russischen Konsulat» und »erletzt« sein« Sohn. Privatnachricht«« lasten «in« dieser Lage «iugitreten« M«ut«r«t in Turkestan weit ernster «rsch«in«n, al» «ine amtlich« Agenturmeldung. Ueber 8öv Soldaten wurden al» Meuterer verhaste». Getötet wurden sofort zwei visitiere, wovon der eine auf dt« Bajonett« gespießt wurde. Gin verwundeter Offizier und ein Sotdat find nachträglich gestorben. Ueber die Verlust« d«r Meuter«! bet der stunden» langen Schießerei liegen keine Sin gabln vor. Obwohl, «tn«m Bericht der „Nowoje Wrrmja" zufolge. Unruhen am Lag« zuvor voraufgegangen waren, fehlten während der Meuteret sämtliche höhere Offizier« auf dem Schauplatz. Al» Veranlassung drr Meuteret vermuten namentlich di« reaktionären Blätter revolutionär« Umtriebe. Große» Aufsehen erregt in Peterßburg die Ermordung de» bekannten Millionär» und Vorsitzenden der Industrie- Fabrikantengesellschaft veljarf durch seine Geliebte, di« Frau de» Etab»kapitän» Bogdanowitsch. Nach heftiger Gifersncht»s,ene erschoß die Bogdanowitsch den spät heim kehrenden veljaef. Japan. Der Zustand de» Kaiser» verschlimmert« sich gestern zusehend». Line ungeheure Menschenmenge belagerte da» Schloß. Die Auflösung ist zu erwarten. Türkei. Die vorliegenden Nachrichten au» der Türkei laufen so svitrlich ein, daß man auf eine strenge Zensur schließen könüte. - Mag man auch da» an die Kammer gerichtete angebliche Ultimatum mit dem türkischen Krieg»minlster al» einen Bluff onsehen, der Eindruck bleibt jedenfalls be stehen, daß die Lage am Bosporus sehr ernst anzusehen ist. Do» neue, übrigen» noch immer unvollständige Kabinett hofft anscheinend durch Vertagung der Kammer und schnell« Erledigung der albanischen Frage die Gefahr eine» Bürger kriege» zu beseitigen. Au» Saloniki wird gemeldet: In Prlschtina sind die Sifangenen au» dem Gesängnt» au»grbroch«n. Bet ihrer Verfolgung wurden fünfzehn Personen, darunter mehrer« Dee Täter wurde verhaftet. — Bet dem Einmarsch, in Prischtina waren dt« Aufständisch*« etwa 10 OVO Mann stark. Der Eendarmeriekommandant schloß sich den Aus» ständischen an. Diese ließen »St Häftlinge frei und be waffneten sie. Dt» Aufständischen bemächtigten sich der Soff«ud«vot», bewaffnete« di« Bevölkerung und brachen in der Richtung nach Bertssorvttsch aus in der Absicht, den Marsch «ach UeSküb sortzusetzen, w» «in« Panik benschen soll. Au» allen Richtungen zieh«» bewaffnet« Truppen nach Prtschitna. Dt« Telegraphenlrltung zwischen Skutari und Prischtina ist von aufständischen Albanesen durch» schnitten worden. Die Aufständischen haben sich in dem Dars« Purtn, «lnig« Minuten von der Stadt Skutari. fest gesetzt. Di« aufständischen albanestschen Stämme von Sozi und Kra»nitza unter der Führung von Riza Bei sind in Dschakowa etngetroffen und haben neben der Sultanrflagg« die gelb« Nationalflagge auf dem dortigen Gebäude gehißt. Riza Bet führt Maschinengewehr« und Schnellfeuergeschütze mit, di« er den türkischen Truppen abgenommen hat. Die Lag« in Prischtina und Djakooa ist andauernd ernst. Di« Führer der Ausftändischen erhalten täglich Verstärkungen. Ganz Nordkossowo beteiligt sich an der Bewegung. — Di« Stadt Prischtina ltegt im Wtlajet Kossowo aus dem sog. Amselsrlde, am Zusammenfluß der Weluja und der Stara Reka. Dl« Stadt, di« VSS Meter über dem Meeresspiegel liegt, hat etwa 11 OSS Einwohner, meist Mohammedanrr, doch gibt «» in Prischtina auch «in« christlich« Kirch« und Schul,. «Messuris MO Prischtina Hut M, Amt »iedwgchegk, da w «» für »uchgltch hält, ßi« Führ« drr R»b«L«u m>g Prtfchstua M «ntf«m»n, wi««» di« Regirrung verlangt. In Salautkt wurde der griechisch« AM AndanaN», «in Mit» Aus der Welt der Technik. . Drahtlose Telephonie zwischen Schiffen und Unterseebooten. Die neuesten Versuche, die man mit der Verständigung durch telephonische Gespräche ohne Draht gemacht hat, dürften das wichtige Problem einer Ver bindung zwischen Unterwasserfahrzeugen und anderen Schiffen der Lösung entgegengeführt haben. In der Bucht von Pepwell hat man sich nach dem Memorial de ingenieros del ejörcito hierfür besonderer Sharmanapparate mit neuen Vorrichtungen bedient, die ausgezeichnet arbeiteten. Zunächst wurden die drahtlosen Gespräche zwischen einer Station und einem Motor fahrzeug ausgenommen, wobei sich herausstellte, daß die ein zelnen Worte sehr deutlich zu hören waren. Ein besonderer Vorzug dieses neuen Systems, das nach Ansicht der Fach leute «ne große Zukunft haben dürfte, besteht auch in der Möglichkeit leichter telegraphischer Zeichengebung auf eine Entfernung von mehreren Kilometern durch Wasser und Erde. Die Ergebnisse der bisherigen Versuche lassen ohne weiteres erkennen, daß die telephonische Verständigung zwischen zwei Schiffen leicht zu bewerkstelligen ist, wobei man natürlich in erster Linie daran denkt, die Erfindung für den Verkehr untergetauchter Unterwasserfahrzcuge mit Land- oder Schiffs stationen nutzbar zu machen, sowie überhaupt in allen Fällen, in denen Gefahr im Verzüge ist und Unglücksfälle sich ereignet haben. Durch eine sicher funktionierende Uebermittlung von Gesprächen in Schiffsräumen eingeschlossener Leute würde eine rechtzeitige Hilfeleistung durch geeignete Kräfte oft ge- tvährleistet und damit in Zukunft vermutlich viele Menschen leben gerettet werden können. Die Vrzavlfaü«« mserer M«ri«e. Da» vom Kapitän zur See a. D. Persius herauSge- gebene und in der Schriftenvertriebsanstalt zu Berlin SW. 68 erschienene „Flottentaschenbuch- (Pr. Sy Pf.) macht über die Organisation der Kaiserlich deutschen Marine genaue Mit teilungen, die für jeden wissenswert sind, der sich für unsere Flotte interessiert. Oberbefehlshaber der Marin« ist der Kaiser. Ihm sind unmittelbar unterstellt der Chef de» Marinekabinetts, der des Admiralstabs, die Chefs der Stationen, die Chefs der Hoch seeflotte und der Kreuzergeschwader», der Inspekteur des Bildungswesen» sowie der Generalinspektenr der Marine. Das Marinekabinett, entsprechend den, Mlitärkabinett bei der Armee, ist das auSfÜhrendr Organ des Kaisers in allen die Marine betreffenden Kommando« und Personalsachen. An seiner Spitze steht ein Admiral als Chef, zurzeit Admiral von Müller. Der Admiralstab entspricht dem Generalstab der Armee. Er leitet die Bewegungen der im Auslande be findlichen Geschwader und Schiff« invezug auf ihre militärische und politische Verwendung. Er bearbeitet die Mobilmachungs angelegenheiten. Ein Admiral ist sein Chef, zurzeit Vizead miral von Heeringen. Der Generalinspekteur, ein Großad miral, zurzeit Prinz Heinrich von Preußen, ist dem Kaiser für die militärische Ausbildung der heimatlichen Scestreitkräfte verantwortlich. Da» Reichsmarineamt ist dem Staatssekretär, Groß admiral, bezw. Admiral, unterstellt, zurzeit Großadmiral von Tirpitz. E» ist die höchste Verwaltungsbehörde, die dem Kaiser direkt bezüglich aller Organisationsangelegenheiten untersteht. Das Reichsmarineamt gliedert sich in 1. Zentral abteilung, 2. allgemeines Marinedepartement, a) militärische Abteilung, d) Seetransportabteilung usw. 3. Werftdepartement, «) WerftverwaltungSabteiluna, d) Sektion für Torpedowesen o) für Minen und Sperrwesen usw. 4. Konstruktionsdepar tement, ») Abteilung für Schtffbauangelegenheiten, d) für Maschinenbau, c) für Probefahrten usw. 5. BerwaltungS- departemeut, «) LtvtSabteilMg, usw. Ü.Saffachepart«u«h «) Artillerie und Handfvirttoaffen, d) Die Aufstellung Md Behandlung de» «tilleriemarterial» an Bord, o) Dezernat für Küstenbefestigungen. 7. Nautische» Departement. 8. Zen- tralvertvaltung für da» Schutzgebiet Kiautschou. V. Medizmal» abteilung. 10. Justitiariat. 11. Nachrichtendvrea«. . Auf die Tätigkeit der einzelnen Departement» einzugehen, würde zu weit führen. Meist sagt schon ihr Nam; was sie zu tun haben. Nur einzelne feien herauSgegriffen. I« der Zentralavteilung werden die Personalanaelegenheiten, Fragen der Organisation und de» Geschäftsbetriebe» bearbeitet. Da» Werftdepartement forat für die Ausrüstung und Instandhaltung der Schiffe und Werften. Da» Konstrukttonsdepartement entwirft die Pläne für die Neubauten und überwacht deren Bauausführung. Die Waffenabtcllung beschäftigt sich mit der Installierung und der Neukonstruktion aller Waffen. Die nautische Abteilung ist für die Anfertigung neuer und die Berichtigung alter Seekarten verantwortlich. Es überwacht die Instandhaltung der nautischen Instrumente, bearbeitet die nautischen Bücher und die Wetternachrichten. Im Nachrichten bureau werden die Veröffentlichungen der Presse de» In- und Auslandes, soweit sie für die Marine interessant sind, gesammelt, die Marinerundschau wird herausgegebm und die Zeitungen werden mit Material versehen. Vom ReichSmarineamt ressorttere» die Inspektion deS BildungSwescnS, deS Torpedowesens, da» Torpedoversuchs kommando, die Torpedowerkstatt, die Inspektion der Schiffs artillerie, das Artillerieversuchskommando, die Inspektionen der Küstenartillerie und des Minenwesens, die MinenversuchS- kommission, die Inspektion der Marine-Infanterie, die Marine- depotinspektion, das Gouvernement Kiautschou, die Werften, die Schiffsprüfungskommission, die SchiffSbesichtigungSkom- mission, der Marinekommissar für den Kaiser-Wilhelm-Kanal, die Küstenbezirksämter, die MarinebekleidunaSämter, die Sani- tätSämter, die Marineintendanturen, die deutsche Seewärts die Observatorien zu Wilhelmshaven und Tsingtau, die Fortt- fikationen. Die Inspektionen und ähnliche Behörden und Institute unterstehen dem ReichSmarineamt nur in technischer Beziehung, in militärischer den betreffenden Stationen. —k— Spielgefährten. Roman von B. v. d. Lancken. S2 „So einer — nein, so einer wäre denn eben nicht der rechte, lieber WaSmer; denn «in solche» Talent, wie Doro thee e» besitzt, verbieten, weiter zu schaffen, hieße ihre Le- benSbedingungen unterbinden. Cs wäre grausam, und Do rothee ist heute nicht mehr da» Kind, da» sie vor acht Jahren war. Sie wird erwägen, ehe sie wählt, und darin möge» Sie ja recht haben, sie wird nicht so leicht lieben lernen, wie al» Siebzehnjährige. Daran ist aber nicht ihr Beruf schuld, sondern ihre schweren, inneren Erfahrungen. Arme» Kind." An der Fortsetzung de» Gespräch» hinderte sie die stei gende Flut, die Bootbesitzer stapften durch den Sand und fin» gen an, die Körbe zurückzuschiebeu. Bei der Uebersiedelung trafen sie auf ein paar Bekannte, und Fräulein Stoltenberg blieb nicht mehr allein. Ueberhaupt fand sich gerade heute keine Zeit mehr zu einer eingehenden, vertraulichen Aussprache. „Wann wollen Sie eigentlich packen?" fragte Dorothee Wasmer, al» st« vom MittagSttsch nach Hanse gingen, „Sie ha ben noch gar keine Vorbereitungen getroffen.? „Ich reise nicht mit," sagt« er, ihrem Blick ausweichend, „ich erwarte noch einen Freund, den ich lange nicht gesehen „Einen Freunds Nun ja, freilich, wenn Sie ihn lange nicht gesehen haben, den Freund." Weiter sagte sie nichts, ihre Lippen zuckten leise, und sie sah geradeau« in dt« Ferne. Wa»mer begleitet« die Damen an, nächsten Morgen nach dem Bahnhof: auf der Insel geschah die bet Seebädern sonst befremdliche Beförderung nach dem Landung»» mW Ein» schtffungSplatz durch ein« Eisenbahn. Auf dem Bahnhof war «in große» Gedränge, bi» alle Net» senden in den schmalen Tonpee» untergebrachk waren. DtLe Abreise hatte etwa» ganz Poesirvolle» und erin» verte Wa»mer lebhaft an di« Fahrten der sonntäglichen Extra- MM in der Residenz. Gr winkte dem abgehenden Zuge eine» ZWßiigen AbschiedSgruß ,u und kehlte dann an den Strand zurück, denn von dort konnte man noch einmal da» Schiff se hen. wenn e» auf hoher See nach Hamburg zu dampfte. Nun war sie also fort, und er stand mit dem Fernala» be- waffnet und beobachtete da» Meer. Da zeigte sich da» Schiff, und da war Dorothee. Gr vermutete, daß sie auf Deck stand, und daß st« herUberwiukte, erkennen konnte er ja nichts, und auf gut Glück schwenkt« «r den Hut und blieb stehen, bis der Dampfer nur noch al» ein ganz kleiner Punkt an, Hori- zont sichtbar war. Dann kehrte er um und ging nach Hause; zuerst aber ging er zu ClaS Nielsen. Gr sagt, dein Schiffer, daß die Dame» ein Buch vergessen hätten, da» er au» ihrem Zimmer holen wollte. „Gehen Sie nur, Herr," sagte der Mann, und so betrat er di« Veranda und dann da» Wohnzimmer allein und un gestört. Auf dem Tisch in der Veranda stand „och da» Kochgeschirr, aber auf dem Lisch vor dem Rohrstuhl fehlte dt« große, braune Ledermappe; nur da» Schreibzeug stand noch dort und «ine verbraucht« Stahlfeder lag darauf, «« war «in« von der Art, wie sie Dorothee benutzt«; er nah», die Feder und barg sie in seinem Portemonnaie. E» war ja nicht» von Wert, nur eine verbrauchte Stahlkeder l Gleichviel, für ihn in seiner Ab- schiedsstimmuug, mit seinen widerstreitenden Sn,pst,»düngen bedeutet« ff« vi«l, uneudlich viel. Dann ging er in da» Wohn» zimmer «nd setzte sich auf den Hochlehntgen Stuhl am Ka min und dacht« an den vorgestrigen Abend. E» war ihm, al» ob er sie vor sich sah, al» ob ,r ihr dt« Hand hi,»strecken müßte „nd sagen: „vergib, ich hab« Dir oft wehe getan," «»war ihn,, al» habe er die Gegenwärtig, nie so geliebt wie die Ab wesende. Ein «nnennbareS, schmerzliche» Weh packte ihn und trieb ihn au» den, Haus«, wieder an den Strand; ersucht« de» bekannten Korb anf „nd meinte, ,r mlißte st« darin finden, „nd er war empört und in, Innersten verletzt, al« ihm «in fremde», kokette» Gesicht daran» entgegentächelte. Nun ging er den Strand entlang und zuletzt in den Dünen, und dort, allein mit der Natur, mit seine», großen, quälenden Schmerz und feiner großen, heißen Lieb«, warf er sich nieder, und durch sein« Seel« zog da« »Seh der Sehnsucht und der Erinnerung. So lag er uud träumte, und da» Meer rauschte, aber « meint«, daß da» Ransch«n «in and««» wär« ohne Ne. Und derWindstrich Überda» StrandgraS, aber es war ander» als einst, als vor wenigen Lagen. Um alle», was ihn umgab, was «sah, wehte noch der Zauber ihrer Person; er wußte «S erst seit heute, wie er sie liebte. Und diese» Gefühl, so groß, so stark, so rein, e» mußte sterben, ohne Erwiderung zu finden, und sein Leben würde einsam sein, immer, immer. Ferne auf der weiten, unermeßlichen Wasserfläche einen Punkt — es könnte ein Schiff sein, da» ihm sein Glück entführte, sein Glück, da» nie zurückkehrte. 14. Kapitel. Der alte Wltrmling saß, wie gewöhnlich seit mehr denn vierzig Jahren, auf seinem Drehbock und rechnete; seine Ge stalt war noch dürrer, sein Gesicht noch verknöcherter gewor- den; aber eS lag etwa» Mildere» auf den verwitterten Zü- gen, und wie er, e» schlug eben neun Uhr, die Augen auf- hob, um HeSkamp zu begrüßen, d« ins Kontor trat, da leuch tete eS daran» von Wohlwollen und Giite, und Georg Her kamp wich seinem Blicke nicht aus, er erwiderte ihn offen und heiter. Er fürchtete die grauen Augen nicht mehr, sein Lehen war jetzt der Art, daß er sie nicht zu scheuen brauchte. Sie hatten redlich gearbeitet, die beiden, der alte, treue Prokurist und der junge Chef. Da« schlimmste, derZusammenbruch dn an gesehenen Firma, war verhindert worden. Gestern abend spät war HeSkamp von ein« Geschäfte- reis« hetmgekehrt. „Nun, Herr HeSkamp, wie ist «» abgelaufeu?« fragte der Alte, seinem Ehef die Hand schüttelnd, di« dies« ihm herzlich entgegenstreckte. „Gut, sehr gut. Wenn wir auch immer zu schaffen haben, so sieht man doch überall Land; aber die Heirat, Würmling, die habe ich anfgegeben. Ich kann e» nicht, ,ch kann meine Frau nicht vergessen, und so, mit ihrem Bilde im Herzen, könnte sich ein« anderen und mir nicht» sein. Wa» sagen Sie dazu?" Ein humoristisch-satirische» Lächeln spielte um den Mund de» alten Herrn. „Da« fragen Sie mich, lieber Herr HeSkamp, mich? Na, eigentlich können Sie sich die Antwort denken; ich will Ihnen aber trotzdem meine Ansicht nochmal» sagen. S» ist bester so; Gretchen ist bei dn Dame, die ihren Haushalt führt, präch tig versorgt, Ihnen schafft sie et» angenehme» Heim, «in? nette Geselligkeit pflegen Eie auch, verliebt sind Sie eben in keine einzige, also — lasten Sie e». «0,20
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