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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191212195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-19
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1912
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«ttzalt«, die Beachtung von fetten der Arbeitgeber ver dienen. Da« Gesetz schreibt vor, daß «tn Unfall dtunen drei Lagen anzu,eigen ist. nachdem der veirtebbunter« nehmer ihn erfahren ha», wenn durch den Untall «in tu» vetrteb» Beschäftigter getötet oder s» verletzt tft. daß er stirbt aber für mehr al« drei Lag« völlig vder teilweise arbeitsunfähig wird. Bei Berechnung der Frist per An meldung wird der Lag. an de« der Unternehm« van de« Unfall Kenntnis «halten hat. nicht mitg,rechnet. Gicht an dem Lage, an dem d« Uhnternehm« von dem Unfall Kenntnt« rrhült, noch nicht fest, dotz der verletzte läng« al» drei Lag« arbeitsunfähig sein wird, so beginnt die Anzeigepflicht mit dem Lage, an welchem die« nachträglich dem Unternehmer erkennbar wird. Die Anzeige kann schriftlich oder mündlich der OrtSpolizeibehörde de» Unfall orte» und d« durch di« Satzung bestimmten Stell« de» v«stcherung»träger» erstattet werden, «über der Unfall anzeige ist der Betrieb»unternehmer nicht verpflichtet, der OrtlpolizribehSrde noch weitere Anzeigen zu erstatten, wenn der Zustand de« verletzten sich verschlimmert und riue längere Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat, al» ansäug, lich vorauSgesehen wurde. Auch die Einreichung eine» ärztlichen Atteste» über di, voraulsichtlich, Dauer der Er- werb»unfähigk«it de» verletzten ist nicht erforderlich. E» ist vielmehr Sache der Polizeibehörden, die Unfälle im Auge zu behalten. Wird der Unfall nicht oder zu spät angrzeigt, so kann d« Vorstand der verusSgenoflenschaft gegen den vetrtrb»unternehmer eine Geldstrafe bi» zu SOO Mark verhängen. — Die tägliche Durchschnittssterblichkeit in Sachsen war im Monat Oktober d. I. etwa» höher als im September. Trotzdem aber blieb sie immer noch niedriger, als in allen Oktobermonaten des neuen Jahrhunderts. Auch war die Sterblichkeit «licht wesentlich höher, als die Durchschnittssterblichkeit im Deutschen Reiche. Auf 1000 Ein wohner und aufs Jahr gerechnet kamen im Oktober d. I. in Crimmitschau 7,7, Limbach 8,6, Zittau S,1, Werdau 10,0 Falkenstein i. D. 10,6, Plauen i. V. 10,8, Annaberg 11,2 Döbeln 11,3, Leipzig 11,7, Aue 11,8 Reichenbach i. V. II,S, Riesa 12,1. Mittweida 12,1, Freiberg 12,3, Bautzen 12,6, Zwickau 12,7, Dresden und Chemnitz je 13,2, Hohenstein- Ernstthal 13,3, Meerane 13,8, OelSnitz i. V. 14.1, Schöne feld 14,3, Meißen 18,0, Pirna 16,2, Glauchau 16,3, Wurzen 20,5 Stcrbefälle. * Gröba. Die SinquartierungS-Entschädigungeu für die im September gewährten No,quartier« sind «unmehr sofort bei unser« Semeindek- sse abzuholen. Dresden. Dienstag abend wurde in einem Cafö in der Windmühtenstraße zu Leipzig durch den Krimi nalkommissar Fischer der ans Ottawa in Kanada ge bürtige, 22 Jahre alte Kaufmann Louis Sotek festge nommen. Sotek hatte, wie eingehend geschildert, am 2d. November abends gegen 9 Uhr in einer Dresdner Fremdenpension seine Ehefrau zu ermorden versucht, indem er drei Nevolverschüsse auf sie abgab. Dabei hatte er auch ein Kind des Pensionsinhabers, das zu fällig anwesend war, schwer verletzt. Zittau. In ihrem Bestreben, die Tuberkulose energischer zu bekämpfen, beabsichtigt die Stadt Zittau- um allen bedürftigen Lungenkranken durch ärztlichen Rat unentgeltlich Mittel und Wege zur Heilung der Krankheit zu weisen, vom 1. Januar ab eine Aus kunftsstelle für Lungenkranke zu errichten. Der Stadt arzt wird unter Assistenz einer Gemeindeschwester ärzt lichen Rat und Anweisungen auf Heil- und Stärkungs mittel erteile,«. Gleichzeitig soll in dringende,« Fällen durch Gewährung von Milch, Speiseinarien, Lebertran, Desinfektionsmitteln usw. Hilfe gewährt werden. Bautzen. Die Bautzner Fleischerinnung hat be schlossen, keine Weihnachtsgeschenke mehr zu verabrei- chen; dagegen sollen der städtischen Armenkasse und der Armenkasse der Nachbargemeinde Seidau 120 Mark von der Innung überwiesen werden. — Zur Förderung der Brusternährung der Säuglinge hat der Stadtrat be schlossen, Geldbelohnungen in Form von Stillbeiträgen und eines Schlußbeitrags zu gewähren. Stillbeiträge werden wöchentlich in Höhe von 3 Mark, und 15 Mark Schlnßbeitrag wird dann gezahlt, wenn die Mütter ihren Säugling r/i Jähr lang gestillt haben. Crimmitschau. Au einem Kon li.'t zwischen Rat u««d Kirchenvorstand ist es nach den „Leipz. N Nachr." in Crimmitschau gekommen. Vom Bau der Johan«.iski.che sind noch 45 000 Mark aus Anleihemitteln verfügbar, da der Johannisgemeinde Schenkungen in dieser Höhe gemacht wurden, die man bei Bemessung des Anleihe bedarfs nicht in Betracht ziehen konnte. Der Gesamt kirchenvorstand beschloß, die ganze Summe zur Grün dung eines Vermögensfonds für die Kirchgemeinden zu verwenden. Gleichzeitig beschloß er den Bau eines neuen Friedhofsverwältungsgebäudes. Die Mittel zu die- sem Bau in Höhe von 23000 Mark wollte der Kirchen vorstand aus dem eben geschaffenen Vermögensfonds gegen Verzinsung und Tilgung hergeben. Der Rat er klärte sich mit dem Bau einverstanden. Er forderte jedoch, daß der Bauaufwand aus den vorhandenen Er sparnissen unverzinslich und untilgbar hergegeben werde. Er betonte dabei, daß die Kirchgemeinde unmöglich Fonds aufspeichern könne zu einem Zeitpunkt, da sie mit neuen Forderungen an die politische Gemeinde her antrete und die politische Gemeinde selbst viele drin gende Aufgaben wegen Mangels an Mitteln zurück stellen müsse. Das Stadtverordnetenkollegium pf ichte e dem Standpunkt des Rates bei. Der Kirchenvorstand hat «„gekündigt, daß er in der Sache die Entscheidung der kirchlichen Lberbehörde anrufen werde. Glauchau. Ter soeben beendete Kampf der 10000 Järbereiarbeiter im sächsisch-thüringischen Jndustriebczirk hat große Summen verschlungen. Allein der während der drei- wöchigen Dauer der Aussperrung den Arbeitern entgangene Lohn beträgt unter Außerachtlassung dn zurzeit üblichen Ueberstunden rund 520000 M. Der deutsche Textilarbeiter verband, der den für die Arbeiter ergebnislos verlaufenen Kampf geführt hat, und der durch die Aussperrung in Mit leidenschaft GH»gaw christlich-national« Textilarbeiterverband haben zusammen die Lumme von 145000 M. opfern müssen. Viel empfindlich« al» diese verlorenen 6S7000 M. werden sich »och die Verluste geltend machen, die die Industrie al» solch« durch entgangene Aufträge und dergl. sicherlich erlitten Kat und die in erst« Linie vichmun die Färbereiarbeit« zu lmgm hab« werd«. Marx grün. Kommerzienrat Schwenk, Alleinin- haber der Zement- und Steinwerke und der Marmor brüche in Marxgrün, hat für seine Beamten und Ange- stellte« einen PensionSfondS von 100000 Mark ge gründet. Sayda i. V. Am Heiligen Abend findet hier der seit vielen Jahren übliche WeihnachtSum-ug statt. Um S Uhr ziehen die mit bunten Laternen versehenen Cur- rendauer unter Leitung de» Herrn Kantor» Rennau durch die Straßen der Stadt urck singen altdeutsche Weihnachtslieder. Leipzig. Nacht» kam in dem Nachbarstädtchen Borna ein Mann in vollständig durchnäßter Kleidung aus die Polizei und gab an, daß er auf der Wyhra brücke von einem Unbekannten angefallen, seiner erst tag» znWr gekauften Taschenuhr mit Kett« und seines allerdinW leeren Portemonnaie» beraubt und dann in den Muß geworfe»« worden sei. Die sofort angestellten Untersuchungen lenkte« den Ve dacht, d <e Ta! began gen zu haben, auf einen ausländischen Arbeiter, der noch an demselben Abend aus seiner Schlafstelle ver haftet wurde. Leipzig. Unter Vorsitz de» Bürgermeister» Dr. velian (Eilenburg) wurde gestern in einer Versammlung von vertreiern der interessierten Städte und Landgemeinden di« Gründung eine» Leipzig-Torgauer Kanalverein» be- schlossen. Mit der SuSsührung de» veschlufle« wurde ein provisorische» Komitee, bestehend au» den Bürgermeistern der beteiltgien Städte, Vertreter der Landgemeinden usw., beauftragt. Elsterwerda. In dem Schuppen deS Spediteur» Förster waren vier Monteure damit beschäftigt, drei in Kisten verladene Transformatoren, für die lieber- landzentrale bestimmt, vor« einem 1 Meter hohen Roll wagen abzuladen. Sie hatten zu diesem Zwecke zwei Balken vom Wagen schräg auf die Erd« gelegt und lie- ßen auf der so hergestellten schiefen Ebene die schweren Kisten von je 22 Zentner Gewicht zur Erde gleiten. Um die Transformatoren nicht zu beschädigen, dürfen die Kisten nicht gekantet werden. Zwei der Kisten waren bereits abgeladen, bei der dritten Kiste gab der Wagen etwas nach und rutschte nach hinten. Dadurch kam die schwere Kiste zum Kippen und schlug um. Der 22 Jahre alte HilfSmonteur Max Weber aus Prüfen befand sich gerade zwischen den Balken, als die Kiste umschlug; er konnte nicht schnell genug beiseite springen, fiel mit der Brust auf den einen Balken und die 22 Zentner schwere Kiste auf ihn. Der Brustkasten wurde dadurch vollständig eingedrückt, die Lunge zerrissen und ver mutlich ist auch die Hauptschlagader geplatzt, da das Blut in Strömen aus Mund und Nase kam. Ungefähr fünf Minuten gab der Unglückliche noch Lebenszeichen von sich. Der Arzt, welcher sofort zur Stelle «vor, konnte nur noch den inzwischen eingetretenen Tod feststellen. Mühlberg. Bei Täuschwitz ist am Ufer der Elbe ein halb im Sande steckender männlicher Leichnam auf gehoben t^rden. Da der Tote nur wenig bekleidet war, vermutete man in ihm sofort den vor 5 Wochen vom Barackenschiff deS Baggers „Simson" abgestürz- ten und ertrunkenen Vorarbeiter Hanitzsch aus Käh- nitzsch. Es ist inzwischen die Identität mit diesem fest gestellt und der Verunglückte zur Bestattung in seiner Heimat mit einem Kahn deS Wasserbauamtes bis zur Prettiner Fähre gebracht worden. Aussig. Die ledige Arbeiterin Anna Bradatsch wurde in ihrer Wohnung blutüberströmt und be sinnungslos aufgefunden. Sie gab später an, daß sie ihr Geliebter verwundet habe. Die Erhebungen er- gaben jedoch, daß sich daS Mädchen selbst den Unterleib förmlich ausgeschlitzt hatte, um ihren Ge liebten, mit dem sie einckn Streit gehabt hatte, ins Zuchthaus zu tri,«gen. Backwerk für Weihnächte». Wenn der Magen immer nur eine Ahnung hätte von den Strapazen, die ihm durch das Christfest drohen! Er streikte ganz sicherlich! Aber so ahnt er gar nicht, waS da draußen in Speisekammer und Küche alles sich vollzieht, eine sturmgerechte Attacke auf den wichtig sten Körpermuskel vorzubereiten. Aber er ist gewohnt langmütig, nimmt unheimliche Massen unverdaulicher Gebäck« in sich auf und läßt seine zersetzenden Kräfte spielen. Er will doch den Leuten nicht die WeihnachtS- stimmung verderben. Leibweh... brr — eine nette Bescherung! — Da» Backen ist wohl eine der Hauptfreuden de» Festes. Für die Kinder allein schon ein Fest! Mit erhobenen Nasen schnuppern sie im Hause herum, so bald der erste Kuchenduft seine wohlige Behaglichkeit verbreitet. WaS eS dann immer für wundervolle Ab fälle gibt — Rosine,« und Mandeln, geriebene Msse, Schokolade, Staubzucker — das alle» wandert ungesehen blitzschnell in die gierigen Mäuler. Und jedesmal zur Weihnachtszeit hat mein Jüngster eine weiße Nase und ein weißes Kinn! Komisch, — Schnee gibts doch Weih nachten prinzipiell nicht. Man könnte also auf die schlimmsten Dernkutungen kommen. Aber er versichert mir jedesmal treuherzig, daß er auch ganz gewiß nicht an dem Backtrett geleckt hat. Ich mag nicht sein Richter sein... E» wird heut längst Richt mehr so viel gebacken, al» e» sonst wohl Brauch, in Norddeutschland namentlich viel weniger al» in den südlichen Ländern, in Baden« Bayern, Schweiz und Oesterreich. Das tn Dentschtand am meisten verbreitete Festgebäck sind die Blechkuchen oder die Stollen, seltener die erst seit kurzem einge- sührten Achteln, Striezel, Weihnachten ohne Christ stollen ist ebenso unmöglich zu denk«, wie Ostern ohne Has« und Pier und Pfingsten ohne Maten grün, ß etzt l egen die'e S ollen oder St tezel, Napfkuchen oder Kugelhupse in wahrhaft unheimlicher Menge tn den Auslagen der Bäckereien, und verführen die Hausfrauen durch ihr appetitliches Aussehen zum Kausen. Damit scheinen die Norddeutschen Hausfrauen ihrer Backpflicht Genüge geleistet zu haben und wenn sie gar noch Pfef ferkuchen selbst fabrizieren, schwillt ihr Stolz. Die Ber linerin fügt vielleicht noch selbstbewußt hinzu, daß e» bei ihr auch noch Mohnpielen, die sog. Mohnklöße oder Mohnnudeln gebe; hätte sie aber nur ein ein ziges Mal in die Küche einer süddeutschen Hausfrau gesehen, würde sie sich sicher nicht ihrer Mohnpielen Ähmen. Backkünstlerinnen möchte man sie nennen, die Schöp ferinnen all der tausend süßen Kleinigkeiten, die all weihnachtlich Schüsseln und Platten füllen. Weiches, duftendes Marzipan, zu Früchten, Würsten und Broten verarbeitet, Kommisbrot, aus dem weiß und glänzende Msse und Mandeln grinsen, phantastische Jngwergc- bäcke, die mit Formen gestochen wurden und einen prächtigen Aubiß für Likör und Südweine abgeben, Ba- nillckipfel und Mandelstücke und kühn gezackte Raderln aus dem süßen, feuchten Linzerteig, Walnüsse aus sprö dem, kernigem Teig und weiter, vieles andere mehr. Herz und Magen gehen einem auf beim Anblick all dieser Herrlichkeiten, die ihre Entstehung weniger einer kunstgeüLten, glücklichen Hand als freudiger Backlust und einem erprobten, erfinderischen Geschmack verdanken. Ein Feinschmecker könnte da skrupellos Kostprobe hal ten. Und ganz abgesehen, von jedem äußeren Triumpf, den solche Küchenkünstlerin erntet, ist das Backen doch eine Kunst, die jede Hausfrau mit Liebe pflegen sollte. Ist eZ doch die heimlichste, allerhäuslichste a ler Künste, die eine duftend süße, trauliche Poesie ins Haus trägt. Heute verdrängen praktische Bequemlichkeit und eine falsche Vornehmtuerei dieses köstliche Glück aus. des Hauses Winkeln, und jeder Geschäftsmann, jedes Dienst mädchen, den« die ungewohnte Arbeit vor dem Fest den Acrger schürt, spricht patzig die Begründung: „Wirklich feine Leute backen nicht mehr selbst." Auch „das .Backen" war einmal. . . : Vermischtes. CK. Miß Helen Gould. Mit ihrer dieser Tage mit dem Eisenbahnkönig Mr. Finley Shegard vollzogenen Verlobung hat die bekannte amerikanische Multimillio närin Miß Helen Gould in Uebereinstimmung mit der geharnischten Erklärung gehandelt, die sie einst gegen die jungen reichen Amerikanerinnen abgab, die ihre Hand ausländischen Grafen und Fürsten reichten. Damals er klärte Miß Helen, „ein ehrlicher junger amerikanischer Geschäftsmann sei gut genug, um jede amerikanische Erbin zu heirate««". Nun, als 44 jährige, will sie diese Theorie in der Praxis beweisen. Helen Gould ist wohl die populärste Millionärin der Vereinigten Staa en. d nir ihr ungezwungenes gerades Wesen und ihre Feindschaft gegen alle Pose und allen arbeitslosen Lebensgenuß gel te«« in vieler Beziehung als vorbildlich. Sie hat durch kluge Verwaltung das von ihrem Vater Ja«) Gould er erbte Vermögen von 40 Millionen mehr als verdoppelt. Man schätzt ihren Reichtum heule auf 101 Millionen. Mer sie fühlt sich nur als Verwalterin dieses Reich tums und sieht ihre beste Lebensaufgabe in der stillen und unaus älligen Unters ützung der Notlcid i«d n Zum ersten Male wurde ihr Name viel genannt, als sie un mittelbar nach dem Ausbruch des spanisch-amerikanischen Krieges der Regierung eine große Summe zstr Pflege der Verwundeten sofort zur Verfügung stellte. Wer cs blieb nicht dabei allein, als die ersten Verwundeten in die Heimat kamen, öffnete sie ihnen ihr großes Land haus, wandelte ihr Heim zu einem großen Hospital um und pflegte hier selbst Hunderte von Seeleuten und Sol daten. Der Kongreß stiftete ihr in Anerkennung ihrer Verdienste eine goldene Plakette. Helen Gould beschäftigt einen ganzen Stab von Sekretären, die tagaus, tagen« damit beschäftigt sind, die ungeheuren Mengen Unter stützungsgesuche und Bettelbriefe zu sichten. Sie hat ihre Wohltätigkeitsarbeit systematisch organisiert und als sie vor einigen Jahren gefragt wurde, warum sie nicht ge heiratet habe, erwiderte sie nur: „Weil ich dann höchst wahrscheinlich mit meinem Gelbe viel weniger Nutzen gestiftet hätte." Ihre Stiftungen für allgemeine öffent liche Wohltätigkeit erreichen trotzdem viele Millionen und sind im wesentlichen Bildungsanstalten, Kranken häuser und den Veteranen.des spanisch-amerikanischen Krieges zugute gekommen. Die Weltmeisterschaft im Nußknackert und im Kartoffelschälen. Unsere Zeit ist die Zeit der Rekorde und diese Rekorde sind oft genug ganz eigener Art. So ist ein gewisser Dupont aus Gourdon ii« Frankreich im ruhmreichen Besitze der Welt meisterschaft im Nußknacken. Und in 60 Minuten 2834 Nüsse zu knacken, macht ihm gewiß auch so bald Keiner nach. — Die unbestrittene Weltmeisterschaft im Kar toffelschälen wiederum besaß ein Londoner, Cook mit Namen ,der in 7 Minuten 14 Kilo Kartoffeln schälte. — Ein Amerikaner, Lovanns, öffnet 104 Austern in 4 Minuten, während ein Franzose, Dublö, in 19 Stun den 2007 Butterbrote verzehrt. — Ein Herr Louis Wolf gang aus Berlin vermag in 2 Stunden 19 Zigarren in Asche zu verwandeln, ohne zu trinken und ohne zu spucken; den Rekord im langsamen und sparsame,« Rauchen hat ein gewisser LouiS Bollaix (Brüssel), der bei einem Wettbewerb S Stunden an einer Zigarre ge- raucht hat. Man sieht: auch wer nicht gerade an t«r
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